Entstehung des Bodens - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2018

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Transkription Entstehung des Bodens

Begrüßung 0:00:30

Ja, ganz herzlichen Dank für die schönen, lieben Einführungsworte und ganz herzlichen Dank, dass ich hier sprechen darf. Ich tue das sehr gerne und ich hoffe, ich kann es in dem Motiv tun, was angeklungen ist, zu bekräftigen, Freude zu machen an dem, was vielleicht doch viele von euch mehr oder weniger täglich tun.

Die Arbeit am Boden 0:00:58

Die Arbeit mit und an dem Boden, natürlich mit und an den Pflanzen und mit und an den Tieren, mit und an den Präparaten und ich hoffe, dass durch den Bogen, der entsteht und ich bin nicht sicher, ob ich zu viel reingepackt habe und wir genügend Zeit danach haben auch ein bisschen zu sprechen. Ich hoffe, dass ich eigentlich etwas rüberbringen kann, was einem innerlich vielleicht hilft, durchzuhalten, innerlich vielleicht hilft, neue Blicke zu suchen, innerlich vielleicht auch hilft, ein bisschen methodisch feiner, genauer mit der Arbeit an und mit dem Boden als Grundlage der ganzen Menschheit umzugehen.

Und damit ist eigentlich schon etwas angeklungen, was selbstverständlich ist und womit man jetzt natürlich schön anfangen könnte mit vielen Zitaten vom Club of Rome und was weiß ich, wie wichtig die Arbeit am Boden ist, wie unwiederbringlich verlorene Fruchtbarkeit ist und so weiter und das erspare ich uns, weil es ist mir eigentlich die Zeit zu knapp und das wissen wir eigentlich alles schon. Und worum es geht ist:

"Wie kommen wir eigentlich weiter und wie kriegen wir das, was wir zu tun haben, besser verstanden, besser in unser Herz und besser in unsere Hände und Füße?"

Dem soll der Vortrag dienen. Das vielleicht so zur Einnordung zum Anfang. Ich möchte eigentlich sprechen über fünf Aspekte dieses Themas und die sind ganz unterschiedlich lang und wir schauen mal, dass ich mit der Zeit durchkomme und dass wir dann noch ein bisschen Zeit haben für Fragen zum Schluss und nicht erst um sieben dann fertig sind. Also es soll wirklich um sechs fertig sein und ich müsste eigentlich jemanden haben, weil ich habe keine Uhr, der um viertel vor sechs einmal schreit, falls ich dann da immer noch im Monologisieren bin, was ich nicht möchte.

Erster Aspekt: Naturprozess 0:03:09

Ja, also als allererstes, das tun wir, indem wir Gemüsebau, Gartenbau, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Waldwirtschaft, Was machen wir da mit dem Boden? Wo sind wir da, an welcher Stelle? Dass wir uns da noch mal klar werden. Da gibt es den Naturprozess. Der Naturprozess ist eigentlich etwas, eine Pflanze wächst, in irgendeiner Weise, es könnten viele Pflanzen sein, es kann ein ganzer Baum sein und dann fällt es herunter und dann gibt es hier unten so eine schöne Mulchschicht und da unten sind die Wurzeln und irgendwann ist die Pflanze ganz, fällt in sich zusammen, selbst eine uralte Eiche von mehreren hundert Jahren, irgendwann fällt sie zusammen und dann dauert es wieder viele, viele Jahrzehnte und dann ist sie irgendwann zu Humus, zu organischer Substanz geworden, die schon wieder im Leben ist und es wächst wieder neu. Also die Pflanze, die einjährige Pflanze, die aufwächst und spätestens mit dem ersten Frost liegt sie unten und wird wieder verdaut. Das ist der Naturprozess und der ist wunderbar und interessant anzuschauen und von dem können wir viel lernen, aber das ist nicht unser Prozess. Wir machen was anderes und darüber müssen wir uns immer wieder deutlich werden, dass wir nicht einen Naturprozess betreiben, sondern einen Kulturprozess.

Dass da jetzt Nahrung entsteht, das ist sozusagen im Naturprozess überhaupt gar nicht vorgesehen. Da kommt vielleicht ein Vogel vorbei und klaut sich auch mal einen Samen, aber mehr ist das nicht oder ein Reh, was irgendwo mal knabbert oder so, aber das lässt dann auch wieder was liegen und auch der Vogel lässt was da und verliert vielleicht eine Feder, eine wunderbare Düngung so eines Naturstandortes, aber das war es dann auch.

Zweiter Aspekt: Kulturprozess 0:04:45

Wir machen was völlig anderes, darüber muss man sich immer wieder gut klar werden, dass man nicht die falschen Vergleiche macht. Wie könnte man das, was, sagen wir mal, die Grundlage ist unserer Arbeit, wie könnte man das auf die knappeste Weise zusammenfassen? Wir haben sehr wohl auch zunächst eine Pflanze, die wächst, aber ist es eine Pflanze, ist es nur immer Kohl, ist es nur immer Getreide? Es sind verschiedene Pflanzen und dieses Prinzip der Verschiedenheit, der Fruchtfolge, des Fruchtwechsels, man kann anfangen an welcher Stelle man will, aber das wäre eins. Also hier ist der große Schnitt, das ist der Naturprozess und jetzt sind wir hier bei dem Kulturprozess und das erste ist Fruchtfolge.

Das zweite, dass also hier verschiedene Pflanzen wachsen, dass das nicht immer dasselbe ist und das zweite ist, und das steht in keinem Buch, wenn man anfängt so zu gucken, wie wurde Landwirtschaft erfunden, dann kommt man irgendwie zum Beispiel in diese Wawilow-Zentren und landet im fruchtbaren Halbmond und dann sind die großen Rätsel, wie konnte die Menschheit das Getreide aus den Gräsern hervorbringen oder die Ölpflanzen und so weiter und so weiter. Und nie wird dort angesprochen, dass es nicht nur Kulturpflanzen und Haustiere sind, sondern dass das Ganze mit Kulturboden beginnt. Das steht da immer nicht! Und man glaubt das dann auch, das wäre irgendwie nebensächlich, aber nein! Das ist das allererste, dass der Mensch, und das kann man überall sehen, mit einer Art Hacke, mit Holzhacken, wie auch immer, den Boden bewegt, den Boden öffnet, Luft und Licht in den Boden holt, und das stört, zerstört, wegschafft, was da ist und etwas Neues hinbringt. Dafür sorgt es, dass etwas ganz bestimmtes dort wächst.

Das ist Bodenbearbeitung, ohne Bodenbearbeitung, ich bin ein sehr großer Freund von minimaler Bodenbearbeitung, also nicht, dass ihr jetzt glaubt, ich wäre sozusagen für jährliches oder zweimal jährliches Pflügen und möglichst tief oder so, aber wir müssen ganz klar sagen, der Boden, mit dem wir es heute zu tun haben, mit dem wir Kultur machen, das ist ein Kulturboden und auch wenn wir uns bemühen, den möglichst oft und möglichst viele Jahre hintereinander nur flach zu bearbeiten und nicht tief und so weiter, ist es trotzdem ein Kulturboden und wir haben ein ganz großes Bewusstsein darauf, dass wir durch Fruchtfolge, durch alles Mögliche, eine tiefe und schnelle Durchwurzelung hinbekommen. Also dieser zweite Punkt, die Bodenbearbeitung als etwas, was sozusagen zum Kanon der Biodynamik oder zu jeder gesunden Landwirtschaft dazu gehört.

Dritter Aspekt: Verhältnis von drinnen behalten oder raus geben 0:08:54

Und das dritte, was jetzt wirklich dann spezifisch biodynamisch ist, das ist, dass wir ja nicht nur etwas anbauen, was wir zur Nahrung des Menschen aus dem Organismus herausgeben, sondern dass da jetzt dieses berühmte Äquilibrium, dieses für jeden Hof neu zu findende Verhältnis zwischen drinnen behalten, Futter werden, vielleicht sogar Zwischenfrucht sein und so weiter und verkaufbar raus.

Dieses Verhältnis, wo man ja doch immer noch nicht genügend praktische Forschung hat, was kann ein Hof auf die Dauer und welcher Hof an welchem Standort ist vielleicht gerade dafür geeignet, eigentlich im Wesentlichen nur Samen zu produzieren von irgendwelchen Kulturen und ansonsten eigentlich zu 95% Futter. Und wenn er in 30, 40 Jahren mit den Böden mal da ist, wo man denken kann, dass er vielleicht mal ist, dann kann er vielleicht auch noch mehr herausgeben. Also diese Frage ist ja durch die äußeren, korrumpierenden wirtschaftlichen Verhältnissen, in denen heute viele Betriebe stehen, gar nicht so gut machbar, aber jetzt hier an der Stelle, wo wir nochmal klären müssen, was bildet eigentlich die Grundlage unserer Arbeit, da muss man es doch sehr deutlich benennen.

Also dieses Verhältnis als Drittes, wie viel verlässt den Betrieb und wie viel bleibt in dem Betrieb und wird jetzt verwandelt, veredelt und spielt eine große Rolle in Bezug auf die Düngung. Also wie viel Futter, das wäre der dritte Aspekt, oder wie viel bleibt in dem Betrieb.

Vierter Aspekt: Düngerpflege 0:10:41

Und jetzt ist Futter, wird ja ziemlich schnell zu Dünger. Eigentlich geht das ja sozusagen in ein, zwei Tagen durch die Kuh durch. Aber dann brauchen wir das ja ein oder zweimal im Jahr. Ein Thema, was auch, finde ich, nicht deutlich genug, auch gerade in den Ausbildungen immer wieder klar gesagt wird: Alles mit dem Düngen hängt zusammen mit einer Kulturmaßnahme des Erhaltens, des Pflegens, des Lagerns und so weiter. Der Mist entsteht täglich, brauchen tue ich den ein oder zweimal im Jahr. Kompostierung, Mistpflege, Lagerung, all dieses ist vor allem erstmal etwas, was furchtbar viel Mühe macht, wo man sich immer wieder drum kümmern muss, was man aber tut, weil man weiß, man braucht es eben zweimal oder einmal im Jahr".

Also dieses, was der Mensch da macht, ist eine massive Kulturgeschichte, ist eine Kulturtatsache, ist eben nicht der Fladen. Jetzt diesen Sommer konnte man doch sehen, was es bedeutet, die Fladen, die sind ja noch nicht mal in die Weide. Ich weiß nicht, bei euch war das wahrscheinlich auf den meisten Standorten auch so, dass die einfach wochenlang lagen, die oben. Die sind ausgetrocknet und es gab kein Lebewesen aus dem Boden, ist da hingekommen, um den langsam reinzuarbeiten, weil es einfach zu trocken war.

Das ist ja sozusagen der Naturprozess und der Kulturprozess ist jetzt, wir bearbeiten das, wir holen das in dem einen Betrieb so, in dem anderen Betrieb so, im dritten nur Kompostierung, wie auch immer, das will ich jetzt gar nicht beurteilen oder beschreiben, sondern diese Kulturtat, den täglich anfallenden Mist zu Dünger zu machen, das ist er nicht von selber. Düngerpflege, sage ich mal jetzt, ist das verständlich, dieses Wort jetzt hier?

Fünfter Aspekt: Die biologisch-dynamischen Kompostpräparate 0:12:36

Ja und jetzt, das könnte man auch schön jetzt hier so im Kreis malen, das spare ich mir jetzt, wo dann so eine Kuh ist und wo der Mist hinten runterfällt und dann muss man so eine kleine Vertiefung malen und da entsteht so ein Haufen und den muss man schön abdecken und da hat man eine Haut drüber und so weiter und damit kommt man eigentlich schon an den letzten Punkt von diesem ersten, um was handelt es sich da eigentlich? Jetzt pflegen wir diese Pflege nicht nur mit unserer Intelligenz und vielleicht mit ein bisschen Erde und ein bisschen Holzigen aus den Hecken und vielleicht noch mit ein bisschen altem Kompost und bringen vielleicht eine Abdeckung darüber oder so, sondern jetzt kommen da ganz gezielt diese biologisch-dynamischen Kompostpräparate zum Einsatz. Also diese fünfte Stufe ist jetzt, dass wir da auf diese Pflege noch in einer anderen Dimension, noch in einer anderen Weise darauf einwirken mit den biologisch-dynamischen Kompostpräparaten, zu denen ich ganz nachher wieder kommen möchte, gegen Ende.

Also das ist ja der fünfte, kann man das so mal als Fünf, dass wir eine Basis haben, auf der wir jetzt sprechen, ja? Darf ich das jetzt wieder abwischen und den nächsten Gedankengang machen?

[Zuhörerfrage] Lauter, ganz laut! Ja, man kann erstmal hier soweit sagen, dass Kultur etwas ist, was eben nicht von selber aus der Natur da ist, sondern wo es den Menschen zu braucht. Und in welcher Weise, das können wir dann ganz zum Schluss nochmal wieder aufwerfen, das ist eine tolle Frage, weil ich auf verschiedenen Ebenen genau dazu eigentlich mit diesem Vortrag versuche, Anregungen, Antworten zu geben und dann können wir es nochmal aufwerfen, das ist eine super Frage, um das Ganze nochmal anzuschauen. Ist das okay?

Boden ist Stein und Licht 0:14:52

Jetzt möchte ich einen zweiten Punkt besprechen, der jetzt vielleicht gar nicht so einfach ist, weil der eigentlich heute nicht so in unserem, auch in unserem biodynamischen Bewusstsein ist.

Und ich habe ein bisschen dafür schon vorgearbeitet, indem ich gesagt habe, ja, denkt mal, der Kulturboden ist eigentlich, entsteht durch den Menschen. Und jetzt muss man eigentlich noch einen Schritt weiter gehen und sagen, wenn Boden entsteht, woraus entsteht er denn eigentlich? Aus dem Mineral, aus dem Stein und aus dem, was das Leben mit dem Licht macht.

Also ganz sozusagen am Ende oder ganz am Anfang, egal wie rum man sieht, ist Boden Stein und Licht. Könnt ihr folgen? Wenn man muss nur auf einen Standort gehen, wo es keinen Boden gibt, gibt es ja fast nicht auf dieser Welt, aber wenn ihr ganz ins Hochgebirge geht, da wo sozusagen der ewige Frost ist und jetzt ist ein paar Wochen kein Frost und das wird dann vielleicht auch mal ein paar Monate schon, zwei, drei Monate und jetzt wird der Fels so ein bisschen grünlich, kriegt so einen grau-grünen Schleier, die ersten Algen und Flechten kommen. Und dann geht das Leben los in einem unglaublichen Tempo und einer unglaublichen Power und Dynamik. Alles aus dem Licht und aus dem Stein.

Die Fruchtbarkeitskultur der Zisterzienser 0:16:39

Und in unserer Kultur gab es eine Strömung und an die möchte ich hier absichtlich andocken, die das besonders gut verstanden haben, das waren die Zisterzienser, die die Fähigkeit hatten oder das erübt haben, die Fähigkeit, Fruchtbarkeit, um was ja unser Thema heute ist, Bodenfruchtbarkeit, langfristige Fruchtbarkeit zu entwickeln an den Orten, wo sie eigentlich von Natur aus gar nicht ist. Das waren diejenigen unter den Ordensgruppierungen im 10., 11., 12. Jahrhundert, die dahin gingen, wo niemand gesiedelt hat, weil es besonders felsig, besonders sumpfig, besonders mager, schlechte Böden waren.

Also, die haben gleichzeitig eine Kultur entwickelt für ihre Sakralbauten, für die Räume, in denen sie sich immer wieder versammelt haben, aus denen könnte man sagen, sie die Kraft geschöpft haben für diese unglaubliche Leistung. Und diese Räume sind so schlicht, wie die ganze Christenheit sonst nie gebaut hat. Die sich sozusagen alles, was Schmuck und was Bemalung und so weiter war, das haben sie alles eigentlich für überflüssig gehalten.

Und gleichzeitig haben sie eine unglaublich wunderschöne Proportionierung der Gebäude ihrer Kirchenräume, ihrer Sakralräume erreicht. Und die erscheint uns heute so wunderbar. Ich glaube, dass sie einem Zisterzienser von damals, das wäre dem gar nicht so wichtig. Das Wichtigste war, dass es Räume waren, die besonders für das Singen geeignet waren. Man kann vielleicht so sagen, die unglaubliche Kulturleistung der Zisterzienser in Mitteleuropa, die darin besteht, dass sie nicht nur die unfruchtbaren, die schlechten Standorte fruchtbar gemacht haben, sondern die darin besteht, dass sie nach wenigen Jahrzehnten an so einem Standort so fruchtbare Böden hatten, dass die restlichen umgebenden Kultur darauf geschaut hat und ihre Innovationen in Bezug auf die Landwirtschaft abgekupfert hat. Sodass man sagen kann, sie sind eigentlich auch Motoren gewesen der Entwicklung der Landwirtschaft.

Ihre besondere Kulturleistung besteht aber eigentlich darin, dass sie ihre Kraft für diese übermenschliche Arbeit, die wurden im Durchschnitt keine 30 Jahre alt, dass sie die daher holten, dass sie eigentlich gespürt haben, der Stein, aus dem sie gebaut haben, in dem sie sich versammelt haben, der in seiner ganz nackten, schlichten Klarheit da war, er ist derjenige, der mit dem Licht zusammen, auch eben in Form des Gesanges, der Musik, die Kraft gibt, aus der heraus sie gearbeitet haben. Und ein berühmter Spruch eines ihrer großen Führer, Bernhard von Clairvaux:

"Ihr werdet größere Wunder erleben auf dem Felsen als aus den Büchern der Christenheit. Ihr werdet sehen, wie aus dem Felsen Öl und Honig zu gewinnen ist. ... Ist das nicht das Größte, was es gibt, so ungefähr? Ist das nicht das größte Wunder, was man sich überhaupt vorstellen kann?"

Also, dass man den Felsen fruchtbar macht, bis dahin, Südfrankreich, dass man den Ölbaum, die Olive pflanzen kann, dass man Öl gewinnt, dass der Felsen fruchtbar wird, dass da Wiese, dass da Blumen, dass da Honig, dass da Nektar, dass da Pollen ist, dass die Bienen da sind, dass man Honig gewinnen kann. Als zwei Lebensmittel von einer ganz besonderen Qualität. Ich wollte da einmal so ein bisschen ein Bild aufmachen, wo eigentlich unsere, wenn ich uns für groß halten würde, würde ich sagen, Brüder und Schwester, oder wenn ich uns für klein halten würde, würde ich sagen, unsere großen Vorbilder unterwegs waren. Ja, ich wollte einmal diesen Kultureinschub machen mit Zisterziensern und wenn ihr mal Ferien habt und doch mal reist oder so und ihr seht in irgendeinem Führer, da ist sowas in der Gegend, dann geht doch mal mit diesem Sinn dahin, dass ihr guckt, wie steht dieses Rest von Gebäude hier in der Landschaft, wie ist die Landschaft vielleicht einen halben oder einen Kilometer um so ein ehemaliges Kloster herum anders und wie spürt man das vielleicht noch und was strahlt in dem Gebäude selber, was für eine Kraft kann man da empfangen. Ich bin jedenfalls von solchen Orten vielfach sehr beschenkt gewesen und möchte euch das so ein bisschen als etwas mitgeben und meine eben, das sind wirklich Motive, die viel zu wenig berücksichtigt werden, wenn es um Bodenfruchtbarkeit geht.

Boden entsteht aus Pflanzen 0:22:20

Also das ist eigentlich jetzt alles aus dem zweiten Punkt, wir müssen sehen, der Boden ist zunächst nicht Boden, sondern ist Stein und Licht und der nächste Punkt jetzt ist, das Leben des Bodens, das ist gar nicht so vorstellbar, wie wir so blöd materialistisch, wie wir sind und ich nehme mich da überhaupt nicht aus, eben sind, dass wir denken, ja da drinnen ist jetzt Leben und wir können doch da Bakterien und da wächst eine Wurzel und da kommt vielleicht auch ein Regenwurm vorbei und da ist noch eine Assel und eine ??? und so weiter und so weiter.

Und das ist eigentlich totaler Quatsch! Weil wir müssen eigentlich von etwas ausgehen: "Wer schafft denn das Leben im Boden, auf dem Felsen? Schon mit der ersten Alge, die Welt der Pflanzen." Wir dürfen nicht denken, der Boden lebt für sich, das ist ein Quatsch, nirgends auf der Welt gibt es einen Boden, der für sich lebt, wenn man Boden auch nur zwei, drei Jahre wirklich befreit, alles pflanzliche Leben unmöglich macht, dann ist da kein Boden mehr, ist ja ganz schnell kaputt. Und wo man auch hingeht, sieht man, Boden entsteht aus den Pflanzen.

Das heißt, dieser wunderbare Begriff, den Rudolf Steiner so nebenbei benutzt im Landwirtschaftskurs, den kann man sich sozusagen in Schlepper malen. Einfach mit einem Edding oben irgendwo in die Kabine reinschreiben und wenn einer schimpft, sagt er, ich hätte gesagt, das soll man ruhig mal machen. Ja, mit einem Edding: "Gemeinsames Erd- und Pflanzenwachstum". Dass man da drüber mal nachdenkt, immer wieder, was ist das eigentlich für ein irrer Begriff, als würde die Erde wachsen? Tun sie ja nicht, aber ich kann die Pflanze nicht denken ohne den Boden und ich kann den Boden nicht denken ohne die Pflanze. Also dieses gemeinsame Wachstum, das rutscht ihm so raus, er sucht gerade nach einem Wort und sagt: "... ja, ein gemeinsames Erd- und Pflanzenwachstum." Das kann man gar nicht oft genug, also ich habe 30 Jahre das immer wieder wie so ein Bonbon gelutscht und ich werde es noch weiter so machen, weil man kapiert auf einmal was von Pflanze und von Boden.

Die Pflanze ist ja wie beschenkt, wie hervorgebracht von der Aktualität des Lichtes, der Sonne, von der Wärme und so weiter. Das ist ja das Tolle, man muss ja im Frühling nur mit möglichst laienhaften, möglichst unverfälschten, möglichst freien Emotionen mal rausgehen, dann kapiert man das ja sofort: Die Sonne lockt eigentlich die Pflanzen hervor. Aber der Boden gibt es her, er ist ja derjenige, der sie hervorbringen lassen kann. Ohne Boden kann die Sonne noch so schön scheinen im Frühling, es wird endlich warm, die Vögel zwitschern, aber wenn kein Boden da ist, können die Samen da sein, es passiert gar nichts. Kann man auch die Samen nass machen auf dem Beton oder auf einer Glasscheibe oder auf einem Metall oder so, passiert nichts. Das muss man sich gut klar machen, es ist ein Zusammen.

Rhythmus des Bodens: Frühjahr - geben, Herbst - bekommen 0:25:35

Und in dem Moment verlässt den Boden etwas, was er vorher hatte, was als Power, als Möglichkeit, als Potenz dieses Hervorbringens da war, was jetzt nicht mehr da ist. Das wächst jetzt mit den Pflanzen über den Boden, das geht nach oben, immer weiter nach oben, nach oben und kann zum Beispiel im Getreide dann geerntet werden. Und wandert dann in die Bäckerei oder wo auch immer.

Und im Boden passiert jetzt im Herbst ein ganz, ganz anderer Prozess, der wie ein Verarbeiten, wie ein Aufnehmen, wie ein Zerlegen und wieder neu Ansammeln ist. Also ich will damit jetzt so ein bisschen antippen, diesen ganzen Bereich, in diesem zweiten Aspekt, gemeinsames Erd- und Pflanzenwachstum, das ist immer, Wachstum, Leben ist immer Rhythmus, ist immer ein Prozess und zunächst ist der Urrhythmus der einfachste, verständlichste Rhythmus, der Jahresrhythmus.

Und wenn man nicht den Jahresrhythmus und dieses Leben des Bodens zusammen anschaut, wird man nie nirgends irgendwas kapieren. Also das ist total elementar, man braucht nicht so viel Wissen von allen möglichen Fraktionierungen und Mineralien und so, das ist total gut, wenn man da auch Bescheid weiß. Aber viel entscheidender ist die Rhythmizität dieses Prozesses und die lernt man leider nirgends, in keinem Buch, in keiner Uni, das ist zum Kotzen. Ja, ist so, also die müssen wir uns eben selber beibringen und das heißt beobachten, beobachten und wieder nachsinnen und wieder beobachten und sich austauschen, sich gegenseitig helfen. Mensch, wie war denn das? Oh, ich habe dieses Jahr was entdeckt und so weiter und so. Jetzt ist es früher feucht, nee, es ist länger und so, wie verschiebt sich das? Also diese ganze Ebene, dieser ganze Bereich, wo man eigentlich mit einer lustvollen, immer wieder neu hingucken versucht, mit dabei zu sein, mit seinem eigenen, empfindenden Bewusstsein in dem Prozess mit drin zu sein. Gemeinsames Erd- und Pflanzenwachstum.

Da habe ich jetzt gar nichts zu hingeschrieben, aber ich glaube ihr habt es euch aufgeschrieben, oder? Muss ich das nochmal hinschreiben? Nein, das ist dieses zweite Kapitelchen.

Boden ist auch Kalk und Kiesel 0:28:05

Jetzt möchte ich ein nächstes, das hängt zusammen mit dem, was kalkig ist und was silikatisch ist. Mit Kalk und Kiesel. Das ist auch Boden, wieder ein ganz anderer Gesichtspunkt. Der klingt zunächst so, als müsste man da Chemie gemacht haben und als würde das nur mit dem mineralischen oder physisch-chemikalischen zusammenhängen.

Aber sobald ihr im Landwirtschaftskurs in dem ersten Vortrag auch nur ein bisschen lest, merkt ihr, dieser ganze erste Vortrag ist in gewisser Weise nur diese Polarität durchdekliniert, von ganz oben bis ganz unten, dort und da und da und da. Überall ist immer diese Polarität zugegangen. Und die müssen wir, wenn wir uns jetzt mit Boden beschäftigen, die müssen wir da suchen. Und auch die ist natürlich nicht total fest, sondern etwas prozessual, aber die ist viel fester als das, was ich vorher gesprochen habe. Was heißt das?

Kalk - Redzina: Knapp an Wasser, schwarzer Boden 0:29:11

Also wenn ihr zum Beispiel doch mal ein paar Tage Urlaub macht und doch mal ins Gebirge fahrt, dann könntet ihr ja zum Beispiel bei Basel oder so oder auch schon im Schwarzwald sein und da würdet ihr das Urgestein sehen. Und bei Basel dann kommt ihr in den Kalk, in die Kalkalpen und dann muss man erst mal durch die Kalkalpen durch und dann kommt noch mal das Schweizer Oberland und plötzlich ist man wieder im Urgestein.

Und jetzt könnte man sich da so ein bisschen drauf einlassen, weil man ja Urlaub hat, geht man mal ein Stündchen spazieren und dann fährt man weiter und guckt das am nächsten Tag in dieser anderen Welt und versucht sich mal darauf einzulassen, was ist das für eine Welt? Es ist nämlich so, dass das Primäre der Mineralizität von unten, die den Boden bildet, bis in unsere Stimmung sofort nachvollziehbar ist. Ich behaupte, wenn man jemand, ohne dass er es weiß, in eine bestimmte Landschaft hineinstellt und den so ein bisschen beobachtet und sich ein paar Kriterien erarbeitet, dann kriegt man ziemlich schnell raus, der ist jetzt in einer Kalklandschaft oder er ist in einer Urgesteinslandschaft.

Das sind nicht nur die Pflanzen und die Bodenprozesse, die Bodenprozesse sind klar, oder? Muss ich das noch mal kurz wiederholen? Ist vielleicht besser. Also auf dem Kalk, was haben wir da für einen Primärboden? Was entsteht als erstes, wenn wirklich, wo wunderbar dunkel, schwarz, flach Rendzina. Also wie so ein Gartenboden, aber ganz flach und immer trocken, immer ist das Wasser weg, das ist Kalk. Immer ist das Wasser das Knappe. Gerade jetzt im Sommer, da gehen jeden Tag tausend Leute, im Ahrtal ist so eine Schlucht und da gehen die ganzen Japaner durch und die gucken da wie das Wasser dem Felsen ... und ... auf Schulterhöhe ist der Kalk und macht so eine kleine Spalte. Und da hat nie jemand irgendwas gemacht, das ist alles voll diesem schwarzen Boden. Wie kommt es, dass in so einer kleinen Spalte, wunderschöner, wie man es im Laden kauft, so Blumerde, schwarzer, wunderbar duftender, Rendzina. Das ist der Kalk, der Kalkboden. Aber es wächst nicht so viel da drauf, es fehlt immer das Wasser und wenn man, wie ich vor 30 Jahren, also auf einem jungen Betrieb und keine Ahnung, wenn man dann meint, man muss überall schön brav Kompost düngen und tut dann auf so einem Rendzinerstandort Kompost düngen, dann ist man eigentlich selber blöd. Weil [von] den Alten wunderbar "Mistfresserboden" genannt. Das macht gar keinen Sinn! Da kann man so ein Edelkompost mit der Hand so ausstreuen, um die Präparate dahin zu bringen, aber da große Mengen Mist oder Kompost hinzubringen, ist totaler Quatsch. Hat gar keinen Sinn.

Kiesel - Ranker: Braunerde 0:32:02

Gegenbild. Wie ist es auf einem Urgestein? Der erste, der Primärboden. Ist der so schwarz-dunkel? Nein. Ist der so schnell warm? Blüht es da immer gleich drauf? Lahm, wenig Mineralien, die Wiese da drauf, überall wächst, in jedem Straßenkram wächst mehr. Das ist nicht so doll. Der Ranker. Also es geht alles langsam, es ist nicht sehr tiefgründig und wenn es mal länger trocken ist, ist es dann doch auch schnell wieder zu Ende, das Wachstum. Es geht alles sehr gemütlich. Und so richtig gut wird das dann, wenn nochmal 2000 Jahre ins Land gegangen sind und aus dem Ranker eine Braunerde geworden ist. Dann kann man sich freuen, dann kann man auch den Flug anspannen und einen wunderbaren Gemüsegarten machen. Aber auf diesem Primärboden, auf dem Ranker selber, ist es nicht so toll.

Die Frage des Äquilibrium 0:33:01

Also nur, dass man erstmal diese zwei Gegensätze hat. Das ist alles die Welt von Kalk und Kiesel. Und jetzt kommt es immer darauf an, dass wir das eigentlich ständig, das ist wie ein labiles Gleichgewicht, an dem wir ständig zu arbeiten haben. Wir müssen uns eigentlich immer wieder unsere Böden angucken aus diesem Gesichtspunkt. Und man könnte jetzt den ganzen Tag nur darüber sprechen, welche Maßnahmen, welche Möglichkeiten gibt es, um an diesem Gleichgewicht mit dem Mineralischen, mit dem Lebendigen, mit den Tieren, mit den Präparaten, daran ein bisschen zu arbeiten. Also das Boden ist auch in unserem biodynamischen Zusammenhang immer auch die Frage des Äquilibriums, des Ausgleichs, des ins Verhältnis bringen dieser beiden Seiten.

Und wir haben da auch natürlich diese zwei wunderbaren Spritzpräparate, die einen Teil dieser Aufgaben sehr wohl auch abdecken, dieses ins Gleichgewicht bringen, die aber auch noch ganz andere Bedeutungen haben und nicht nur dafür sind. Das muss man auch deutlich sagen, das wird manchmal falsch verstanden. Oh, ich laufe zu viel rum, ne?

Die Welt ist, also ich gehe noch mal ganz kurz einen Schritt zurück in die Kalklandschaft. Ein Tälchen, ist es vielleicht sogar weiter hinten, ist sogar vielleicht ein bisschen Weinbau, kann man schon bei Würzburg oder so haben oder im Fränkischen. Und gibt es an vielen Gegenden in Frankreich, überall, überall wo wirklich auf Muschelkalk, auf Jurakalk und so weiter. Und da ist so ein kleines Tälchen und man sucht den Bach vergeblich. Ein Trockental. Kennt ihr das? Muss man einfach immer drauf aufpassen. Ihr wart alle sicher schon in so einem Tal drin, habt es nur nicht gemerkt. Das prägt die ganze Landschaft. Das Wasser versickert halt, das kann man ganz mechanisch erklären, aber das ist eigentlich uninteressant. Die Welt ist sozusagen trocken dort. Und gleichzeitig ist die Welt blütenhaft und unglaublich vielfältig. Viele, viele verschiedene Arten. Diese wunderbaren Insekten, war gestern Thema, die Insektenwelt.

Kieselwelt 0:35:46

Nur eins passiert nicht, dass so richtig Massen entstehen. Also Erträge sind immer schlecht. Man muss von etwas leben, wo man keine große Masse produzieren muss. Und die Kieselwelt, da ist das Wasser zu Hause, da wachsen die Bäume richtig kräftig groß und hoch. Da ist es eher immer ein bisschen schattig. Man muss auch mal was wirklich wegschneiden der Bäume, muss die Hecken zurückbringen und so weiter. Dass da einfach auch genug Licht hinkommt. Man muss manchmal sogar für Drainagen, für Entwässerung sorgen. Das ist die Kieselwelt. Reicht das, darf ich weitergehen. Diese beiden Aspekte, diese beiden Welten, dass wir die auch als Thema mit drin haben.

Der Kalk geht, der Ton kommt 0:36:43

Und das möchte ich jetzt nicht als ein extra Kapitel noch mal bringen, aber es ist doch sehr, sehr wichtig, dass man sich klar macht, welche Rolle spielt jetzt eigentlich der Ton. Und der Ton ist ja nun etwas ganz, ganz Besonderes, weil er zunächst nicht da ist in der Bodenbildung. Also in einer primären Bodenbildung aus dem Gestein, wie man es in den Alpen oder auf dem Sand an der Ostsee hier beobachten kann, gibt es keinen Ton. Wo kommt der Ton her? Der Ton entsteht wirklich in den Böden, man nennt das dann sekundäre Tonmineralbildung, und der entsteht dann, wenn der Kalk plötzlich nicht mehr die Oberhand hat. Das ist ganz wichtig. Der pH-Wert muss ein bisschen runtergehen, es muss ein bisschen sauer werden, dann kann die Tonentstehung einsetzen.

Es gibt einen ganz tollen Bodenkundler, der hat gesagt, naja, das ist ja da in diesen Böden, aus denen die Römer diesen Limes gebaut haben. Limes ist euch klar, dieser Grenzwall. Und jetzt gibt es drumherum überall schon den Ton in den Böden drin. Da ist sozusagen eine Braunerde zu einer Parabraunerde und so weiter. Und in diesem Limes noch nicht, der ist nur knapp 2000 Jahre aufgeschüttet. Und dann kann man eine zeitliche Dimension gewinnen, aus diesem ganz einfachen Vergleich, 10 Meter, 20 Meter, hin und her, ich habe das viel gemacht, in dem noch deutlich zu erkennenden Limes irgendwo im Wald und 20 Meter daneben in der flachen Ebene, findet man den Ton schon da noch nicht. Durch die Aufschleutung vor 2000 Jahren, durch die Bewegung, ist dieser Prozess dort nicht so weit gekommen. Kann man das verstehen? Also der Hammer eigentlich, dass man da reingucken kann, ja, das ist ein Prozess, der braucht ein paar tausend Jahre, vielleicht noch 500 Jahre, dann ist es auch im Limes drin, in diesem aufgeschütteten Boden.

Also Abwesenheit, oder man könnte sagen, zurückgehender Kalkwirksamkeit, lässt diesen Prozess losgehen, der ja ein wunderbarer ist, wobei man eigentlich sagen muss: Hier verliert man in gewisser Weise schon das rein Mineralische. Der Ton ist schon wie auf der Grenze zum Leben. Er quillt und er schrumpft. Das kann kein Stein. Das ist eigentlich schon eine leichte Lebensfunktion. Und wenn man ihn jetzt unter dem Rastermikroskop anguckt und diese ganzen Schichtfähigkeiten und so weiter, alle Möglichkeiten, die er da so hat, wenn es ein besonders guter Ton ist, dann wird einem immer mehr und mehr deutlich: Das ist eigentlich überhaupt nichts Mineralisches mehr. Sondern das hat schon eine zarte Lebensseite. Kann man das verstehen? Wir haben also mit dem Ton eigentlich den Übergang aus dem Mineralischen zum Lebendigen.

Ich verlasse jetzt diesen dritten Punkt und komme zum vierten. Was ist das jetzt eigentlich, wenn wir nun schauen, wie wir Fruchtbarkeit der Böden zustande bringen wollen? Was heißt es denn nun eigentlich, richtig mit den Böden umzugehen, richtig mit ihnen zu handeln? Dann kommt das, was ich vorhin nur so schnell angedeutet habe, zum Tragen, dass die Tiere eben in dem Biodynamischen nicht nur freundlicherweise mit integriert sind oder wir so sagen, das ist doch ganz gesund oder so, sondern man kann jetzt sehr schnell verstehen: Ohne die Tiere keine dauerhafte Steigerung, keine Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit. Diesen Prozess möchte ich doch nochmal ein bisschen genauer anschauen, sozusagen rausgesumt, rausfokussiert. Ich wiederhole es nochmal von vorhin: Wir bauen die Vielfalt an, wir haben die Fruchtfolge, wir haben die Vielfältigkeit der Kulturen. Selbst auf der Wiese haben wir die Vielfältigkeit nebeneinander. Es entsteht daraus ein bisschen Nahrung und es entsteht daraus Futter. Dieser Futterstrom wird jetzt durch die Arbeit des Menschen, durch die intelligente, durch die empfindungsgetragene, durch die Tätigkeit des Menschen - Denken, Fühlen und Wollen. Es ist wirklich alles drei dafür notwendig, durch die Pflege zu Dünger.

Für die Weiterentwicklung eines Standorts: Es braucht die Zuwendung des Tieres 0:41:34

Aber jetzt müssen wir einmal wie rauszoomen die Arbeit des Tieres. Und das ist schon so, dass das etwas ist, was durch nichts anderes ersetzbar ist. Ich bin jetzt vier, fünf Jahre in China gewesen, bei Bauern, die also Biodynamik machen wollten. Da kamen also auch ziemlich schräge Vögel. Da kam ein Professor von einer Universität und sagte, ich müsste jetzt unbedingt sofort, er hätte schon die Tickets, ich müsste da hinfliegen in seinem Labor. Er hätte eine Maschine entwickelt, die mindestens so gut wie die Kühe, also Verdauung macht. Das wäre also ein Bioreaktor. Dann hat er mir Bilder gezeigt. Ich bin gar nicht hingeflogen, weil es war völliger Quatsch. Aber das ist so typisch. Die hören das und dann wollen sie ganz schnell eine Erfindung machen und dann wollen sie damit viel Geld machen. Das war die Grundgeschichte davon. Ich will nur sagen, eigentlich kann das nie funktionieren. Warum kann das nicht funktionieren? Weil es die Seele, weil es die innere Zuwendung des Tieres braucht dafür. Die ist das überhaupt. Es geht dabei sekundär um das Material, um das Futter, was misst wird. Primär geht es darum, dass ein Wesen total im Hier und Jetzt lebt und sich die ganze Zeit damit auseinandersetzt. Mit dem, was an Kräften war, als diese Pflanzen gewachsen sind und mit dem, was als Kräften möglich ist, die es seinem Verdauungsgut mit aufprägt für die Zukunft. Das habt ihr doch öfter schon gehört. Muss ich jetzt nicht noch dreimal wenden, oder? Es ist essential, es ist eine ganz, ganz wichtige Sache, dass man das immer wieder bedenkt. Was passiert da eigentlich? Und deshalb ist es wichtig, nicht nur, weil die Kühe nicht kämpfen sollen oder Probleme haben sollen, sondern die brauchen ihre Ruhe, um diese Arbeit machen zu können. Das ist eine brutale, schwere Arbeit. Dieses innere Anschauen von dem, was man da eigentlich verdaut und dem ein Stempel, eine Prägung aufzudrücken, was es braucht, damit der Standort sich weiterentwickelt. Das ist sozusagen ein Herzstück von Bodenfruchtbarkeitsentwicklung, was man gar nicht groß genug schätzen kann. Und das können andere Wiederkäuer auch. Und wir können das nicht. Wir können das auch nicht mit der tollsten Maschine. Wir können das nur schützen, pflegen, konservieren, erhalten, so wie es jeweils für den jeweiligen Betrieb richtig ist.

Kohlenstoff und Stickstoff 0:44:15

Und bei dieser Arbeit, das klingt jetzt so ein bisschen, wir sind ja hier in der Waldorfschule, Waldorf-mäßig, nee, das geht um ganz, ganz knallharte materielle Substanzen. Es geht um den Kohlenstoff und Stickstoff.

Die Kuh tut sozusagen mit jedem bakteriellen Zersetzungsprozess, mit jedem Kauprozess, schiebt sie an diese Kohlenstoffstrukturen, an das Holzige des Futters, etwas von sich, von ihrer Emotionalität vermittelt durch den Stickstoff, den man riechen kann, das Ammoniakhafte, das, was auch als Nitrat dann im Tier und so weiter, ich kann jetzt leider nicht den internen Kreislauf machen, das geht tagelang, dass man sich das ganz klar macht. Das ist nicht Waldorf-Geschwafel von, ach, die Kuh, die so das so beguckt und dann so, das passt so schön. Das ist wirklich harte Realität. Das kann man an jedem Punkt in dieser Verdauung finden. Ich mache das auch mit meinen Studenten immer wieder, dass wir einmal im Jahr so ein Tier wirklich auseinandernehmen und uns das genau anschauen, wie dieser Prozess vonstatten geht. Auch wenn einem das zunächst ekelt ... hey, das kann doch nicht sein, dass ein Biodynamiker das nie in seinem Leben wirklich gesehen hat, was da eigentlich als äußeres Abbild im Tier zu finden ist. Diese geheimnisvolle Welt, die da in dem Tier passiert, die ganz durchzogen ist von der eigenen Seele, von dem eigenen Wahrnehmen und wiederum Ausdrücken. Also dieser Kern, dieses Kernstück dieses Prozesses, dieser Pflege, der da passiert, den kann man gar nicht intensiv genug festhalten.

Düngungsversuch in England 0:46:06

Und da gibt es ja in England einen Versuch, den hat man schon im 19. Jahrhundert angelegt. Ich habe mich mit dem nochmal beschäftigt. In den 20er, 30er, 40er Jahren ist das betrieben worden, ewiger Roggenbau, das geht nur mit Roggen, dass man einfach immer nur Roggen baut. Und dann hat man eine relativ kleine Menge Rindermist gedüngt, in der einen Parzelle und in der anderen nicht, über ziemlich lange Jahre. Dann hat man das aufgehört 20 Jahre lang und hat die gleich weiter bewirtschaftet. Und noch nach 20 Jahren, nachdem man das nicht mehr gedüngt hat und die beiden Parzellen ungedüngt einfach weiter bewirtschaftet hat, der Ertrag ist dann immer so ziemlich langsam, immer schwächer runtergegangen, war aber immer noch ein ganz schwacher Ertrag, aber man hat richtig noch was geerntet, hat man nach 20 Jahren noch den Unterschied dieser Parzellen gesehen. Nicht so sehr im Ertrag, aber in der Qualität. Und der eine Forscher, das haben nicht alle gesehen, der sagt, ja, es sei auch in der Bodenstruktur ein Unterschied gewesen. 20 Jahre, nachdem beide Parzellen gleich gar nichts mehr passiert ist. Also eine unglaublich lange Nachwirkung dieser seelischen Tätigkeit des Tieres. Da geht es nicht um Stoffmengen.

Wiederholung der Beziehungszusammenhänge von Mineral - Licht, Boden - Pflanze, Tier - Zusammenhang mit der Landschaft 0:47:32

Ja, ich möchte jetzt... Wie haben wir es eigentlich? Es muss zu Ende kommen. Halb, ja. Also ich möchte jetzt noch zu dem eigentlich wichtigsten Punkt kommen. Und man könnte die so aufmalen. Wir haben also zunächst gesprochen über dieses Mineral. Alles, was mit dem Boden zu tun hat, hat in gewisser Weise die Frage von Mineral und von Licht. Da habe ich vielleicht auch zu lange schon drüber gesprochen.

Und dann haben wir hier diese Seite, dass wir diese Lebendigkeit der Pflanze und des Mineralischen haben, als Gemeinsames. Also man kann nie denken, Boden würde von sich aus entstehen oder könnte sogar nur existieren ohne die Pflanze. Also diese Lebendigkeit, die eigentlich wie von oben, wie durch das Leben der Pflanze dem Boden verliehen wird.

Und dann haben wir jetzt gesprochen eine ganze Zeit doch über dieses, was eigentlich durch die Tiere möglich wird, was gar nicht von sich aus sonst da wäre. Das ist nicht etwas, was auf diesen beiden Stufen möglich ist. Ich habe einen Begriff. Ja, also was die Tiere eben machen. Natürlich kann man sich das immer gut an den Kühen klar machen, die Kühe und die Wiederkäuer. Natürlich sind das die, die sozusagen den Futterstrom und so weiter. Aber man darf auch einen Spatzen und eine Schwalbe und einen Regenwurm nicht vernachlässigen. Die tun das auch in einer bestimmten Weise. Und ihr Kanon zusammen ist es, der dieses Zusammenhängliche der Emotionalität oder des Bewusstseins ausmacht. Jedes Tier trägt ein Bewusstsein, das wir nie so haben können. Was hat der Regenwurm für ein, wenn man dem wenigstens ein Interview machen könnte, wann regnet es. Der macht schon die Klappe zu und der weiß schon, jetzt wird es trocken. Oder macht sie auf, weil bald kommt Regen oder so. Wir kriegen es halt nicht mit, wir können ihn nicht interviewen. Aber da ist eine unglaubliche Intelligenz, aber ganz in seiner spezifischen Situation wie gefangen oder wie konzentriert. Aber die bildet den Zusammenhang, die bildet im Boden den Zusammenhang von oben und unten. Und die Schwalbe macht einen Zusammenhang in der Landschaft. Und deshalb brauchen wir Hecken, damit jedes Getreide auch wirklich bespielt ist von Gesang. Das ist jetzt auch schon wieder fast materialistisch. Könnt ihr folgen?

Ah ja, die Öko-Bewegung fängt mit dem stummen Frühling an. Das kennt ihr, Rachel Carson. Das ist eigentlich total selbstverständlich. Wir brauchen die Tiere, wir brauchen diesen Zusammenhang. Das ist völlig klar, man muss es nur mal benennen.

[Zuhörerfrage- nicht gut zu hören]: Und das gilt ja auch für den Menschen, und das hat wieder eine Wirkung auf alles. ... wie die Schwalbe auf uns wirkt und wie wir dann wieder anders in die Umgebung gehen.

Also man kann fast sagen, für die Kuh ist die Schwalbe wie das Salz in der Suppe. Das schmeckt einfach alles besser, wenn da irgendwo eine Schwalbe ist. Ja, das kann man beobachten.

Und dann haben wir hier diese ganze Seite, über die ich jetzt ganz wenig gesprochen habe, was alles zu tun hat mit dem Pflege nicht nur des Düngers selber und des Anwenden der Präparate und so weiter, sondern überhaupt das Hinwenden und so weiter, das Tätigsein mit diesem Ganzen, was den ganzen Organismus auf einer ganz anderen Seite zusammenhält, als diese Ebene der Tiere.

Der persönliche Verhältnis: Zuwendung und Beschenkung 0:51:54

Und jetzt möchte ich noch sprechen über das Letzte, es sind nämlich am Ende fünf. Und das hier oben, das kann man nennen das persönliche Verhältnis. Also dieses, was der Steiner dann so sehr, was ihm so leid tut, wo er so merkt, die haben schon scheiß viel Arbeit und ich muss denen jetzt doch irgendwie noch was mehr abverlangen. Und dann sagt er, ja, es ist ein hartes Wort und es tut mir leid, so ungefähr, aber ich muss es Ihnen sagen, es ist erforderlich. Sie müssen ..., es nützt nichts, wenn Sie nur am PC sitzen. Damals saßen die Gutsherren eben woanders, hatten noch keinen PC, aber im Prinzip war das genau dasselbe:

"Sie müssen sich mit der Sache verbinden, Sie müssen das selber machen, Sie müssen selber ein persönliches Verhältnis, insbesondere zu dem Prozess, wo aus dem von den Tieren und von der Erde und von dem Holz, dem Rest und von dem, was aus dem Graben kommt und so weiter, der Kompostierung, wo daraus Dünger, wo daraus Bodenfruchtbarkeit wird. Das wird nur etwas, wenn Sie sich dem zuwenden."

Und er nennt das persönliches Verhältnis. Und ich meine, und das ist eigentlich das, was ich hier jetzt heute durch diesen Saal hier hochrollen will: Das macht Spaß. Das ist das, was Biodynamik ausmacht. Am Ende ist es, natürlich müssen wir auch auf den Markt fahren, natürlich müssen wir auch die Kartoffeln sortieren und das Mehl und so weiter und so weiter und so weiter und so weiter. Aber dass man einmal sich irgendwie am Tag den Moment gönnt, wo man sagt, jetzt will ich dieses persönliche Verhältnis ein bisschen pflegen. Ich meine, das müssten wir immer mehr entwickeln, immer mehr auch so entwickeln, dass es Freude macht und dass es Spaß macht. Und dazu möchte ich sozusagen hochrollen zu euch. Es ist nicht nur ein Spaß, sondern die Zuwendung ist doch eigentlich klar, dass die in der Natur wirksam ist. Wenn ich einem gegenüber mich zuwende in einer Positivität, in einer Offenheit, in einer Regelmäßigkeit, in einer Positivität, dann passiert da was. Und gleichzeitig ist doch eigentlich auch klar, da passiert auch was bei mir. Also ich habe mir überlegt als Begriff Zuwendung und Beschenkung, so würde ich das aus meinem Erlebnis schildern, dass man plötzlich weiß, wo es drauf ankommt. Das sind so diese kleinen Geschenke. Dass man plötzlich irgendwie wesentlich von unwesentlich in diesem riesigen Laden, wo alles durcheinander geht, wo man immer den Dingen hinterher rennt, plötzlich weiß man, wo es echt drauf ankommt und was man halt auch noch erledigen muss. Das sind so diese Beschenkungen, die aus diesem Bemühen um das persönliche Verhältnis, insbesondere zu diesem Prozess des Düngerwerdens, des Fruchtbarwerdens, fruchtbarer Werdens der Böden, die einem da zurückkommen. Und soweit wollte ich kommen und jetzt können wir darüber sprechen.

Abschließender Gedanke 0:55:38

Bemühung und Beschenkung. Ja gut, dann kann ich euch ja noch einen Spruch offerieren, der für mich da eine große Rolle gespielt hat bei diesem Bemühen und Beschenktwerden. Und den findet ihr, ihr müsst ihn jetzt nicht mitschreiben, den findet ihr, braucht nur drei, vier Worte eingeben bei Google, dann kommt er. Aber das nützt einem nichts, wenn man ihn einmal liest. Irgendwann kann man ihn auswendig und dann wird es eigentlich erst so richtig interessant, weil er eigentlich ein Hinweis ist dafür, wie man vorgehen kann. Und das ist der ganz alte Goethe, der hat so einen bestimmten Ort, wo er gerne ab und zu mal hingeht. Und da macht er ein Gedicht[1] mit einem einzigen Satz. Und das will ich euch jetzt vortragen. Das, meine ich, enthält genau dieses. Eigentlich kann ich es auswendig, aber ich bin ein bisschen aufgeregt:

Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten

Nebelschleiern sich enthüllen,

Und dem sehnlichsten Erwarten

Blumenkelche bunt sich füllen;

Wenn der Äther, Wolken tragend,

Mit dem klaren Tage streitet,

Und ein Ostwind, sie verjagend,

Blaue Sonnenbahn bereitet,

Dankst du dann, am Blick dich weidend,

Reiner Brust der Großen, Holden,

Wird die Sonne, rötlich scheidend,

Rings den Horizont vergolden.

Ein einziger Satz. Früh, Mittag und kommt, das entscheidende Wort: "Dankst du dann" ... dann passiert was. Also, soll ich es nochmal vorlesen? Früh, wenn Tal, Gebirge und Garten Nebelschleiern sich enthüllen Und dem Sehnlichsten erwarten Blumenkelche bunt sich füllen Wenn der Äther wolkentragend mit dem klaren Tage streitet Und ein Ostwind sie verjagend blaue Sonnenbahn bereitet Danst du dann am Blick dich weidend Reiner Brust der großen Holden Wird die Sonne rötlich scheidend rings den Horizont vergolden

Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten

Nebelschleiern sich enthüllen,

Und dem sehnlichsten Erwarten

Blumenkelche bunt sich füllen;

Wenn der Äther, Wolken tragend,

Mit dem klaren Tage streitet,

Und ein Ostwind, sie verjagend,

Blaue Sonnenbahn bereitet,

Dankst du dann, am Blick dich weidend,

Reiner Brust der Großen, Holden,

Wird die Sonne, rötlich scheidend,

Rings den Horizont vergolden.

Ein schönes Abendbrot.

Glossar

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A

ÄQUILIBRIUM

  • ... spezifisch biodynamisch ... für jeden Hof neu zu findende Verhältnis zwischen drinnen behalten, Futter werden ... und ... verkaufbar raus. ... wie viel verlässt den Betrieb und wie viel bleibt in dem Betrieb und wird ... verwandelt, veredelt ... und spielt eine große Rolle in Bezug auf die Düngung | 0:08:54

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B

BERNHARD VON CLAIRVAUX

  • Ein berühmter Spruch eines ihrer [Zisterzienser] großen Führer, Bernhard von Clairvaux [im Zusammenhang mit Bodenfruchtbarkeit]: "Ihr werdet größere Wunder erleben auf dem Felsen als aus den Büchern der Christenheit. Ihr werdet sehen, wie aus dem Felsen Öl und Honig zu gewinnen ist." | 0:16:39

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C


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D

DÜNGER

  • ... Futter wird ... ziemlich schnell zu Dünger ... Der Mist entsteht täglich, brauchen tue ich den ein oder zweimal im Jahr. ... Alles mit dem Düngen hängt zusammen mit einer Kulturmaßnahme des Erhaltens, des Pflegens, des Lagerns ... diese Kulturtat, den täglich anfallenden Mist zu Dünger zu machen | 0:10:41

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E

ENTWICKLUNG DER LANDWIRTSCHAFT

  • ... die Zisterzienser ... waren Motoren ... der Entwicklung der Landwirtschaft ... indem sie unfruchtbare Standorte [innerhalb weniger Jahrzehnte] fruchtbar gemacht haben ... [und] ... die restlichen umgebenden Kultur darauf geschaut hat und ihre Innovationen in Bezug auf die Landwirtschaft abgekupfert hat | 0:16:39

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F


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G

GEMEINSAMES ERD- UND PFLANZENWACHSTUM

  • [Zitat von Rudolf Steiner aus dem Landwirtschaftlichen Kurs] ... Boden entsteht aus den Pflanzen ... ich kann die Pflanze nicht denken ohne den Boden und ich kann den Boden nicht denken ohne die Pflanze ... ein gemeinsames Erd- und Pflanzenwachstum ... als würde die Erde wachsen | 0:22:20

GESANG

  • ... Räume [der Zisterzienser] ... besonders für das Singen geeignet ... in Form des Gesanges, der Musik, die Kraft gibt ... | 0:16:39

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H


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I


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J


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K

KALK

  • ... zum Beispiel bei Basel ... Kalk, in die Kalkalpen ... dunkel, schwarz, flach REndzina. ... immer trocken, immer ist das Wasser weg, das ist Kalk. so einem Rendzinerstandort Kompost düngen, ... selber blöd .. Mistfresserboden | 0:29:11

KRAFT

  • ... die Kraft ... die sie [Zisterzienser] ... aus dem Stein und dem Licht ... gewonnen haben ... die Kraft gibt, aus der heraus sie gearbeitet haben ... was strahlt in dem Gebäude ... was für eine Kraft kann man da empfangen ...

KULTURBODEN

  • ... der Mensch ... bewegt ... den Boden, den Boden öffnet, Luft und Licht in den Boden holt, und das stört, zerstört, wegschafft, was da ist und ... sorgt ... dass etwas ganz Bestimmtes dort wächst. ... der Boden, mit dem wir es heute zu tun haben, mit dem wir Kultur machen, das ist ein Kulturboden ... auch wenn wir uns bemühen, den ... nur flach zu bearbeiten ... ist es trotzdem ein Kulturboden ... [um] durch Fruchtfolge, durch alles Mögliche, eine tiefe und schnelle Durchwurzelung hinbekommen | 0:04:45

KOMPOSTRPÄPARATE

  • ... jetzt kommen da ganz gezielt diese biologisch-dynamischen Kompostpräparate zum Einsatz .... Also diese fünfte Stufe ... noch in einer anderen Dimension, ... darauf einwirken mit den biologisch-dynamischen Kompostpräparaten | 0:12:36

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L

LICHT

  • ... wenn Boden entsteht, woraus entsteht er denn eigentlich? Aus dem Mineral, aus dem Stein ... ganz am Anfang ... ist Boden Stein und Licht | 0:14:52

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M

MISTFRESSERBODEN

  • ... auf einem Rendzinerstandort ... von den Alten wunderbar "Mistfresserboden" genannt ... Da große Mengen Mist oder Kompost hinzubringen, ist totaler Quatsch. Hat gar keinen Sinn | 0:29:11

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N

NATURPROZESS

  • Eine Pflanze wächst, ... fällt herunter ... und dann ... wird ... zu Humus und dann wächst wieder etwas Neues. Dass da ... Nahrung entsteht, ... ist ... im Naturprozess ... nicht vorgesehen | Mackensen, M.v. 0:03:09

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R

RANKER

  • ... der Ranker ... Lahm, wenig Mineralien ... es geht alles langsam, es ist nicht sehr tiefgründig ...wenn es mal länger trocken ist, ist es dann doch auch schnell wieder zu Ende | 0:32:02

RENDZINER

  • ... auf dem Kalk ... entsteht als erstes ... flach Rendzina ... wie so ein Gartenboden, aber ganz flach und immer trocken ... das ist der Kalk, der Kalkboden | 0:29:11

RHYTHMUS DES BODENS

  • ... Wachstum, Leben ist immer Rhythmus, ist immer ein Prozess ... der Urrhythmus ... der Jahresrhythmus ... wenn man nicht den Jahresrhythmus und dieses Leben des Bodens zusammen anschaut wird man nie nirgends irgendwas kapieren | 0:25:35

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SONNE

  • ... die Pflanze ist ... wie hervorgebracht von der Aktualität des Lichtes, der Sonne ... die Sonne lockt eigentlich die Pflanzen hervor ... Ohne Boden kann die Sonne noch so schön scheinen ... | 0:22:20

STEIN

  • ... wenn Boden entsteht, woraus entsteht er denn eigentlich? Aus dem Mineral, aus dem Stein ... ganz am Anfang ... ist Boden Stein und Licht | 0:14:52

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T


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URRHYTHMUS

  • ... der Urrhythmus ... der einfachste, verständlichste Rhythmus, der Jahresrhythmus ... | 0:25:35

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WAWILOW-ZENTREN

... wenn man anfängt so zu gucken, wie wurde Landwirtschaft erfunden, dann ... kommt man ... in diese Wawilow-Zentren und landet im fruchtbaren Halbmond ... wie konnte die Menschheit das Getreide aus den Gräsern hervorbringen oder die Ölpflanzen ... | 0:04:45


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Z

ZISTERZIENSER

  • ... die Zisterzienser ... hatten ... die Fähigkeit, ... langfristige Fruchtbarkeit zu entwickeln an den Orten, wo sie eigentlich von Natur aus gar nicht ist ... die schlechten Standorte fruchtbar gemacht haben ... Ihre besondere Kulturleistung besteht ... darin, dass sie ihre Kraft für diese übermenschliche Arbeit ... aus dem Stein und dem Licht ... gewonnen haben | 0:16:39

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Einzelnachweise

  1. "Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten", von Johann Wolfgang von Goethe