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Einleitung

Willkommen bei biodyn.wiki. Auf diesen Seiten kannst du dich über die biologisch-dynamische Landwirtschaft informieren.

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Entwicklungsrichtung

Das biodyn.wiki steht noch ganz am Anfang und der Gang der Entwicklung hat offenen Raum. Zunächst erscheint es sinnvoll, hier keine anonyme Faktensammlung entstehen zu lassen. Viel interessanter erscheint es, einige wertvolle Videodokumentationen aus dem Bereich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft hier systematisch auffindbar zu machen. Noch dazu erfolgt eine Verschriftlichung der Videovorträge. Somit bekommt das ganze auch Tiefe für Menschen, die an eingehender Recherche und an Zusammenhängen interessiert sind. Siehe hier ein Beispiel von der Biografie von Dr. Manfred Klett.

Leserstimme von Jean-Paul für die GA 327 «Landwirtschaftlicher Kurs»

Jean-Paul bei Kompostarbeiten für den Lichtwurzelanbau von Hans-Martin[1]
Buchrücken der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot
Buchdeckel der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot

«Als Jugendlicher verbrachte ich die schönste Zeit meines Lebens in einem Internat auf 1.000 m Höhe in den französischen Alpen und war der wunderbaren Natur nah. Es war Anfang der 70er Jahre, die Anfangszeit der grünen Bewegung. Seinerzeit herrschte in Frankreich in der Öffentlichkeit wenig Bewusstsein für die Ökologie und die neue, sehr kleine, ökologische Bewegung machte mit militanten Protesten auf sich aufmerksam.

Ich war 16 Jahre alt und mit Feuer und Flamme engagierte ich mich für den Schutz der Natur. Ich führte Diskussionen mit Gleichgesinnten und ich las die Ökozeitung «la gueule ouverte[2]». Darin fand ich eine Anzeige für die erste französische Übersetzung des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner (GA 327). Ich hatte noch nie von Rudolf Steiner gehört, aber ich kaufte mir dieses Buch, denn ich erhoffte somit mehr Kenntnisse und mehr schlagkräftige Argumente für meine Überzeugungsarbeit in der Ökobewegung finden zu können. Denn es stand ein Schulwechsel auf eine weiterführende Fachschule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in Nimes (Frankreich) an, und ich wollte für die Diskussion mit meinen künftigen Mitschülern, meist Söhne von Bauern, mit Argumenten gut gerüstet sein.

Als ich das Buch bekommen habe, stand da das Wort «Wissenschaft des Geistes/ Science de l'esprit». Ich fragte mich: "Was hatte Geist mit Landwirtschaft zu tun?" Auf, was auf dem Buchrücken war zu lesen, weckte definitiv mein Interesse:

« Le cultivateuer matérialiste, lorsqu'il ne se contente pas d'une vie bornée, mais prend la peine de penser uns peu ... est en mesure de prévoir à peu près dans combien de décennies les produits agricoles seront tellement dégénerés qu'avant la fin de ce siècle, ils ne pourront plus servir à l'alimentation. » ... was soviel heiß wie «Wenn sich der materialistische Landwirt nicht mit einem engstirnigen Leben zufrieden gibt, sondern sich die Mühe macht, ein wenig mitzudenken ... ist in der Lage, ungefähr vorherzusagen, in wie vielen Jahrzehnten die landwirtschaftlichen Produkte so stark degeneriert sein werden, dass sie vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr zur Ernährung dienen werden.» Ferner fand ich diese Aussage spannend, was E. Riese auf dem Buchrücken schreibt, dass nämlich sinngemäß bei einem Bauernhof von einem Organismus gesprochen werden kann, und dass es sich bei einem Hof um eine Individualität handeln sollte.

Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.

Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.

Mein biographischer Weg führte mich schließlich bis zur Gegenwart nach Deutschland, wo ich als ausgebildeter Physiotherapeut tätig bin, und mein großes Interessensgebiet betrifft nach wie vor die Fragestellungen rund um die Kräfte und Wirkungen, welche zur Gesundung und Heilung beitragen können.»

Jean-Paul, 26. April 2023

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  1. Hier ist Jean-Paul in einem Beitrag aus dem Jahre 2019 zum Thema der Lichtwurzeln zu sehen bei Hans-Martin Aurich zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=Fxz4QJCVdqY
  2. Autor Pierre Fournier (1937-1973), La Gueule ouverte (das offene Maul), die erste ökologische Monatszeitung in Frankreichs, Ersterscheinung Ende 1972