Der biologisch-dynamische Impuls und seine Gründung im Jahr 1924 - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024

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Martin von Mackensen am Freitag, den 13. September 2024 in der Christengemeinschaft Bad Nauheim hier klicken um zum Video zu gelangen

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Rohtranskript für den Vortrag vom 13. September 2024

+++ Wenn du bei der Überarbeitung des maschinellen Rohtextes MitTun möchtest- melde dich gerne. Es ist "viel Arbeit" -aber man lernt ganz besonders viel, wenn man diese Textarbeit mit Präsenz und Liebe zum Detail tut +++

Ja, ich bin mit meiner Stimme noch ein bisschen angeschlagen. Ich hoffe, dass es geht. Ja, ich fange vielleicht so an, dass ich doch noch mal ein bisschen was zu meiner Person sage.

Ich hatte das große Glück, in den letzten Jahren mich noch einmal sehr intensiv mit dem Landwirtschaftskurs, der vor 100 Jahren gehalten wurde, auf dem Gut Koberwitz, zu beschäftigen, weil ich mit vier Kollegen eine Neuherausgabe machen durfte. Und dazu gab es einen Anlass, nicht nur, dass das jetzt 100 Jahre her ist, sondern es tauchten noch mal neue Mitschriften auf. Und das ist natürlich das Allerschönste, wenn man so viele Stellen eigentlich gar nicht so ganz genau sicher ist, ob Rudolf Steiner das so gesprochen hat.

Und dann tauchen da Mitschriften auf und die sind nicht von irgendjemand, sondern von Lilli Kulisko. Und Lilli Kulisko war eine Schülerin Steiners, eine sehr junge Frau, die äußerst schnell und intelligent war und die Fähigkeit hatte, Steiner mit zu stenografieren. Sie hat Steno geschrieben und sie hat sich die wichtigen Stellen sogar dann in Deutsch ausgeschrieben, obendrüber geschrieben.

Und das war natürlich ein wunderbarer Fund. Und jetzt galt es, das alles einzuarbeiten und auch alles das, was in diesen 100 Jahren bearbeitet worden war, in Fußnoten am Ende des Bandes auch da reinzubringen. Das Ding ist dann statt früher irgendwie 180 Seiten fast 500 Seiten lang geworden, weil so viel Material dazu kam.

Es kamen auch noch Notizen dazu, die man vorher nicht kannte. So ist es nun. Das bedeutet für viele, die das meinten, gut zu kennen, oh, da müssen wir ja noch mal nachgucken.

Da müssen wir ja noch mal uns mit beschäftigen. Aber es war wirklich eine wunderbare Arbeit. Ich bin meinem Schicksal sehr dankbar, dass ich das machen durfte.

Und ich hoffe, ich kann davon ein bisschen hier mit hereinbringen, anlässlich dieser Situation, 100 Jahre Landwirtschaftskurs, die Zusammenarbeit, der Zusammenhang mit der Bewegung für religiöse Erneuerung. Ja, und ich möchte ganz persönlich sagen, ich bin jetzt seit 35 Jahren in dieser Gegend, eben am Dottenfelde Hof. Ich komme eigentlich ursprünglich aus Berlin, war dann in Stuttgart und sehr lange in Kassel und bin vor wenigen Jahren einmal hier zur Menschenweiherhandlung gekommen.

Und da möchte ich Ihnen ganz persönlich meinen Eindruck schildern, der mich so verbunden hat mit dieser Kirche hier. Es ist nämlich so, dass ich am Ende meiner Schulzeit mit einem Freund und Klassenkamerad ein Jahr lang eine Forschung gemacht habe, nebenbei, wie es eigentlich die Christianisierung in Hessen passiert. Wie ist das eigentlich wirklich gegangen? Und dieser Mann war sehr, ja, der hatte schon sehr viel gelesen.

Heute ist er Professor und Dekan für Kunstgeschichte und Archäologie. Und wir haben uns wirklich sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Und dann sind wir eigentlich zu dem Schluss gekommen, nirgendwo kann man das so gut studieren wie in Hessen.

Dass man nämlich feststellen muss, es gab vor der sogenannten offiziellen Christianisierung einen Impuls, der ganz aus dem Nordwesten kam, von den Iroschotten, den sogenannten Iroschotten, Kolumban, der Jüngere und all diejenigen, die mit ihm und nach ihm aus diesem Impuls heraus hierher kamen. Und man kann heute in Hessen sagen, es gibt bei Fritzlar das Bührerberg, es gibt ungefähr, ja, etwas nördlich von Marburg Christenberg, es gibt dann östlich von Marburg Amöneburg und dann kann man den Kilian verfolgen, wie er hier herunterzieht und eben zum Beispiel Kilianstätten haben. Und wir sehen dann, wir können das dokumentieren, wie der Impuls weitergeht nach Würzburg und dann nach Süden.

Sie wissen das vielleicht, der Bodenseeraum ist dann ein Zentrum geworden dieser Bewegung. Und wir haben hier in Hessen eben das merkwürdige Dokument von 771. 771 tut der Mann, der den Bonifatius dokumentiert, der schreibt, ja, Bonifatius war ein Missionar aus dem Südwesten, nicht aus dem Nordwesten, der einen ganz anderen Impuls verfolgte, der immer fränkische Soldaten um sich herum hatte, wenn er missionierte und der sehr brutal vorgegangen ist.

Und da wird dokumentiert, ja, da in Amöneburg, da hat Bonifatius Menschen vorgefunden, die hießen Detik und Deowulf und die haben in fälschlicher Weise das Christentum missbrauchend mit den Menschen zusammengelebt. Also wir sehen, da gibt es eine Mission in diesem Raum hier, die nicht mit Gewalt funktioniert hat und die mit den Menschen zusammenleben konnte. Und wir sehen, dass daraufhin ein Impuls kam, der das kassiert hat, könnte man sagen, umgearbeitet hat, missbraucht hat.

Und ich muss das jetzt wieder aufhören, ich komme vielleicht nachher nochmal dazu, ich will dann auch darauf hinweisen, es gibt ein wunderbares Buch, was ganz außerhalb von unserer Bewegung jemand in den letzten Jahren gemacht hat, über diese iroschottische Mission. Für mich war das alles präsent. Und ich komme hier in diese kleine, fast kapellenartige Kirche.

Und die Iroschotten haben auf den Bergen ihre Kirche gehabt, auf den Hügeln, auf den Anhöhen. Und sie haben keine runde Abschiss gehabt. Sie hatten kleine rechteckige Chöre-Anbauten an ihren kleinen Kirchen.

Die waren sechs mal acht Meter. Die waren nur ein Steinfundament und der Rest war aus Holz. Und ich komme hier in diesen Raum und es hat für mich eine Bedeutung gehabt, weil ich das zusammenbringen konnte.

Es war ein Stück von diesem auf dem Offenen, Freien oben, von diesem Impuls, der doch so wichtig ist für unser Mitteleuropa. Und der auch für das, was die Bewegung für religiöse Erneuerung, die Christengemeinschaft ist. Und für das, was eigentlich eine zukünftige Landbaukultur ist, wie das zusammenhängt.

Ich möchte Ihnen anhand von diesem persönlichen Erlebnis, was ich hier in diesem Raum hatte, möchte ich das erste Teil dieses Vortrags etwas geschichtlich gestalten, dass Sie einen Blick bekommen, was ist eigentlich diese neue Idee einer Landbaukultur. Im zweiten Teil möchte ich Ihnen etwas von dem Substanzbegriff des Biodynamischen bringen und einen Brückenschlag machen zu dem, was die Christengemeinschaft anstrebt. Und im dritten Teil möchte ich das zusammenbringen und einen Ausblick geben.

Wenn wir jetzt da in die Geschichte schauen, dann ist Landwirtschaft etwas wahnsinnig Junges. Etwas, was es noch ganz kurz erst gibt. Und etwas, was ein ganz massiver Eingriff des Menschen ist in den Naturzusammenhang.

Und etwas, was eigentlich eine neue Welt geschaffen hat. Und man kann jetzt zurückgehen in den fruchtbaren Halbmond und man kann da 10.000 Jahre zurückgehen, vielleicht sogar elf, fast zwölftausend Jahre. Aber wenn wir hier in diesem Raum bleiben, dann können wir davon ausgehen, und wir haben das gerade in den letzten Jahren, zwischen hier und dem Dortenfeldehof bei Karben ist das ja ausgegraben worden, ein großes Gräberfeld, ein großes Ausgrabungsareal.

Letztes Jahr, vor einem Jahr wurde das präsentiert, der Öffentlichkeit präsentiert. Da hat man aus der allerersten landwirtschaftlichen Siedlungszeit ungefähr 6.000 vor Christus, also 5.500 vor Christus, hat man da eine ziemlich massive, große Siedlung eigentlich ausgegraben. So lang ist das gerade mal her.

Das ist eigentlich sehr, sehr kurz. Dass wir sesshaft in Mitteleuropa sind und dass wir diesem Landwirtschaftsimpuls folgend überhaupt das machen können, dass wir sesshaft sind, das ist eine ganz junge und ganz fragile und ganz noch nicht zu Ende fertig entwickelte Angelegenheit. Und wenn man da ein bisschen zurückgeht, dann merkt man, ja, ungefähr 3.000 Jahre vor heute, 2.000 Jahre vor heute, anderthalbtausend Jahre vor heute war das doch noch sehr anders.

Man hatte gar nicht diesen systematischen Zusammenhang von dem, was wir heute Landwirtschaft nennen. Man hatte an der einen Stelle den Pflanzenbau, das Getreide und an einer ganz anderen Stelle in einer Gemarkung, oftmals sogar weiter als eine Gemarkung auseinander, mehr die Viehhaltung. Das systematische Zusammenkommen von Viehhaltung und Ackerbau, das gab es in der Form nicht.

Das ist sehr genau in Mitteldeutschland untersucht, also in dem Raum, der ungefähr zwischen Halle und Leipzig und etwas nördlicher noch liegt, wo das noch ein bisschen früher ankam als hier, diese neue Lebensweise, diese landwirtschaftliche Lebensweise. Viele Jahrtausende, also drei, vier Jahrtausende ist es zunächst nicht so, dass systematisch ineinander verzahnt Ackerbau und Viehhaltung zusammen waren. Jetzt kann man die Frage haben, durch was ist das eigentlich entstanden? Wie kommt das eigentlich, dass Ackerbau und Viehhaltung wirklich zusammenkommen? Und da fällt der Blick in der Geschichte eben auf die ersten spirituellen Gemeinschaften.

Und insbesondere, sagen wir mal, in der westlichen christlichen Welt, nicht jetzt in Äthiopien, da gab es das vielleicht schon 300 nach Christus, aber hier in der westlichen Welt, das werden Sie wissen, 496 und 521 Benedikt von Nosia, ein reicher Neapolitaner, der diesen Christusimpuls verspürt und merkt, ich muss eigentlich was in meinem Leben vollkommen ändern und ich möchte eigentlich mit einer Gemeinschaft das tun und ich möchte eigentlich eine Gemeinschaft begründen, die so ist, dass wir uns nicht mehr von dem ernähren, was andere für uns in einem Abhängigkeitsverhältnis erzeugen, sondern ich möchte eigentlich in einen Innenweg gehen und in einem Außenweg dafür sorgen, was wir als Gemeinschaft brauchen, im Zusammenarbeiten mit der Natur, in der Natur, nachhaltig würden wir heute sagen, wie eine Oase bildend da, wo keine Menschen gesiedelt hatten. Also dieser erste große Klosterimpuls, eine Gemeinschaft, die nach innen einen Weg geht und nach außen in die Natur einen Weg geht, in einem geschlossenen Zusammenhang, das ist eigentlich dieser Moment, wo plötzlich klar wird, dazu gehört eine bestimmte Zahl an Tieren, dazu gehört eine bestimmte Art des Futterbaus in jedem Ort anders, dazu gehört natürlich der Getreidebau, der Gemüsebau, der Weinbau und so weiter und der Obstbau, das ist eine Einheit, die in sich geschlossen ist. Also diese, ich sage es nochmal mit anderen Worten, das Zusammenkommen von Landwirtschaft im Sinne von Viehhaltung und Ackerbau, das ist eine Folge ihrer systematischen Durchdringung des Christusimpulses in einer Gemeinschaft.

Und es dehnt sich ja, das wissen Sie ja aus, über ganz Mitteleuropa, über ganz Europa, es geht tausend Jahre, kann man sagen, dass die Klöster in Europa die Zentren der Entwicklung, die Zentren der, ja man kann auch sagen, das waren die Universitäten, da konnte man schreiben. Hier in unserer Region war das Ilbenstadt, da saßen die Mönche, die schreiben konnten, die eine Bibliothek hatten, die wirklich wussten, was man noch vor 100 oder vor 200 Jahren gemacht hat, die sogar dann irgendwann wussten, wie die alten Griechen gedacht haben. Das ist uns ja alles überliefert durch diese Zentren.

Und diese Zentren waren die Entwicklungsmomente von einem systematischen Zusammengehen von Ackerbau und Viehhaltung. Ja, ich will das, hab das deshalb so herausgehoben oder deshalb so vor sie hingestellt, weil das ein Kernelement der Biodynamik ist. Man könnte sogar sagen, es ist vielleicht das Allerwichtigste an dem ganzen biologisch-dynamischen Impuls.

Wir schauen auf dieses Zusammenspiel, auf diese Zusammengestaltung von Ackerbau und Viehhaltung so, dass wir sagen, auf der einen Seite gibt es den Pflanzenbau. Wir werden darauf noch zu sprechen kommen, was die Pflanze ihrem Wesen nach eigentlich ist. Und auf der anderen Seite gibt es die Viehhaltung, die jetzt sozusagen nimmt, die Pflanze gibt, das Tier nimmt.

Und das muss jetzt in einem Zusammenhang so stehen, dass insbesondere die Wiederkäuer daraus etwas entstehen lassen, daraus etwas bearbeiten, daraus etwas für sich, aber doch nicht für sich wahrnehmen, was mehr ist als nur gefüttert zu sein. Und das nutzen wir, das brauchen wir, das ist das Element, was die Düngung des Wiederkäuers zum Ausgangspunkt aller Düngung macht. Dieses Geheimnis, dass der Wiederkäuer eben nicht nur gefüttert wird im Sinne der Nährstoffversorgung oder des gut gefüttert Seins, sondern dass insbesondere das Rind jetzt in unseren Gegenden in der Lage ist, dasjenige, was es aus diesem Betrieb frisst, wahrzunehmen in Bezug auf die Kräfte, die in der Bildung dieser Pflanzen wirksam sind.

Und dass diese Wahrnehmung mitzuverarbeiten in diesem Strom der Verdauung und diesem Standort, diesem Organismus zu schenken. Man könnte sagen, das ist vielleicht der zentralste Punkt der Biodynamik. Und gleichzeitig kann man ja sagen, das wissen wir doch eigentlich seit Jahrtausenden.

Und jetzt kommt eigentlich der entscheidende Punkt an dem, was ist das biologisch-dynamische, dass man das eben mit der Anthroposophie verstehen kann. Bis 1924 ist diese Sache instinktiv gehandhabt worden. Niemals ist jemand auf die Idee gekommen und hat gesagt, man hat eigentlich eine Qualität in dem, was der alte Landwirt noch das schwarze Gold genannt hat.

Der Fladen war immer schon das schwarze Gold des Landwirts. Das war nichts Neues. Aber dass man sagen kann, da ist eine Qualität in dem, wie das verarbeitet wird, wenn das Tier aus dem Betrieb frisst und der Mist wieder für diesen Betrieb ist.

Was ähnlich ist dem, was unser Ich ist. Die Fähigkeit, sich wirklich mit etwas zu verbinden und ganz da drinnen zu leben, das lebt jetzt in dem Rind. Das lebt in dem Wiederkäuer in Bezug auf sein Verdauungsvorgang.

Diese, man könnte sagen, Weisheit, diese klare Formulierung einer Tatsache, das war natürlich schon vor 1924 der Fall. Aber dass man das verstehen konnte, dass Rudolf Steiner ganz klar diesen Landwirten deutlich macht, ihr müsst den Wiederkäuer so füttern, dass er von dem sein Futter bekommt, was in diesem Hof wächst. Und ihr müsst ihn so halten und ihr müsst das alles so machen.

Ihr müsst ihn so rauslassen an die Luft und an das Licht, dass er seine Arbeit gut machen kann. Weil diese Arbeit ist, wie ihr mit eurem Ich in der Welt lebt, lebt der Wiederkäuer in diesem Verdauungsgeschehen, in dieser Wahrnehmung der bildenden Kräfte, die er sozusagen wie ein Heilmittel dem hinzufügt, was er ausscheidet. Das ist wirklich das erste Mal so formuliert 1924 in Koberwitz.

Und wenn man jetzt sich fragt, was gehört noch zu diesem landwirtschaftlichen Impuls, dann kann man sagen, ja, da gibt es noch ganz viel. Und man muss auch sagen, wir haben noch längst nicht alles verstanden. Und wir haben auch noch längst nicht alles, schon gar nicht, in der Hand oder in der Handhabung.

Vieles, und Sie leben ja hier in der Gegend von Bingenheim, einem Zentrum der biodynamischen Pflanzenzüchtung, vieles ist doch noch sehr in den Anfängen. Wenn man sich überlegt, wie lange wir eigentlich Pflanzenzüchtung jetzt machen, dann kann man sich ja fragen, warum hat man das nicht eigentlich 70 Jahre früher angefangen? Das gehört doch ganz immanent zum biologisch-dynamischen Impuls dazu. Und man könnte sich jetzt weitergehend fragen, ja, warum hat man das eigentlich mit den Bäumen in der Landschaft noch nicht richtig überall auf allen Höfen und so weiter? Also es kommt sofort natürlich der Blick, Landwirtschaft ist kein Gewerbe zum Zwecke des Geldverdienens, sondern Landwirtschaft ist ein Arbeiten an und mit der außermenschlichen Natur auf einer spirituellen Basis, in der etwas entsteht und gestaltet wird, was in gewisser Weise nicht nur ein Organismus ist, sondern ein in sich geschlossenes, sich entwickelndes Wesen.

Und das ist dieser unglaubliche Begriff der landwirtschaftlichen Individualität, der eben auch 1924 das erste Mal so formuliert wird. Ja, ich wollte Ihnen sozusagen in diesem Teil des Vortrages ein bisschen eine Brücke bauen aus der Geschichtsbetrachtung zu einem zentralen Punkt des biologisch-dynamischen Anliegens. Und ich habe dabei benutzt ein Bild, was ich wieder hier hinzeichnen möchte, damit es einfach gut verstehbar ist.

Wir können sagen, hier unten haben wir das, was Bedingungen sind, und hier oben haben wir das, was Bedingungen sind. Das oben, könnten wir sagen, ist das, was mit den Sternen, mit der Sonne, mit den Planeten, mit dem Mond zu tun hat. Hier unten haben wir das, was das Geologische ist.

Ich weiß nicht, ob unter Ihnen jemand ist, der in der Waldorfschule war oder Waldorfpädagoge ist. Es ist interessant, dass in der sechsten Klasse, da gibt es Geologie und da gibt es Himmelskunde. Meine Frau ist Waldorflehrerin und ich muss ihr immer ein bisschen helfen.

Und dann hat mich das eigentlich plötzlich sehr erstaunt, dass man das beides hat. Ich nenne das die Bedingungen des landwirtschaftlichen Kontextes oder des landwirtschaftlichen Organismus. Und die zweite Ebene ist jetzt die, wo man sagen kann, alles ist belebt durch die Pflanzenwelt.

Die Pflanzen sind die Wesen, die eigentlich wie magisch, wie eigentlich vom Himmel gefallen, die wir hier eigentlich gar nicht verstehen. Wir sind ja so mit unserem Bewusstsein wie die Bedingungen unten, die Steine. Das ist eigentlich unsere Art des Denkens.

Und dass etwas einfach vom Licht heraufgelockt wird und da Gestaltungen macht und dann sogar blüht und Früchte bildet. Wir müssen uns doch ehrlich sagen, wir freuen uns daran, aber verstehen tun wir das eigentlich nicht. Wir können es empfinden.

Wir sind sehr ähnlich, weil wir auch diese Aufrichte haben. Weil wir auch das auch im Seelischen nachvollziehen können, was eine Pflanze kann. Wenn der Schiller sagt, suchst du das Höchste, das Größte, die Pflanze kann es dich lehren.

Was sie willenlos ist, was sie einfach macht, was sie ist, sei du es wollend. Das ist es. Also das Größte ist, dass du einfach aufrichtig bist.

Das kann man sofort vom Wortgebrauch her in das Moralische oder Seelische oder Soziale überführen. Also wir sehen, wie die Pflanze nicht nur in diese wunderbaren Formen jedes Jahr neu, an jedem Ort neu, ein bisschen andererweise gerinnt, sondern wir sehen auch, dass dieser Prozess der eigentliche Substanzbildungsprozess unseres Planeten ist. Niemand sonst kann neue Substanz schaffen.

Wir können sie verbrauchen, die Tiere können sie verbrauchen, usw. Aber dass wirklich neue Substanz entsteht, täglich vor unseren Augen, aus Licht, aus Wasser, aus ein bisschen Wärme, aus ein paar Mineralien, wirklich Substanz, das ist unglaublich. Und wir haben es bis heute nicht wirklich verstanden.

Also ich bin ein bisschen bei den Wurzelnforschern immer unterwegs, was so im Moment gerade herausgefunden wird. Ja, wir kennen die oberirdische Pflanze jetzt so ganz, anfänglich ganz gut, aber was da eigentlich nach unten passiert, ist sehr rätselhaft. Wir wissen einfach nur, der Humus, das was dazwischen ist, das was das Eigentliche des Bodens für uns als Landwirte und Gärtner und für Sie ist, jeder der sozusagen mit dem Boden zu tun hat, hier das ehemalige Pflanze.

Alles was der belebte Boden ist, ist vergangenes Pflanzenleben. Lernen Sie auf den Boden so zu schauen, dass Sie echt immer die Frage haben, wie ist denn das hier entstanden? Welches Pflanzenleben hat denn dafür gesorgt, dass das da heute da ist und dass daraus ein neues pflanzliches Leben möglich wird? Natürlich spielt da ein riesiges Mikrobiom, ein großes mikrobielles Geschehen, natürlich spielen da Insekten und Würmer und so weiter eine riesige Rolle, aber das ist alles die Folge, das Eigentliche ist wirklich diese unglaubliche Kraft der Pflanze, neue Substanz zu bilden. Und Sie kennen das ja jetzt auch, dass wir in den letzten Jahren vermehrt eigentlich den Fokus darauf nehmen müssen, aus unserer ganzen Weltsituation als Menschheit, Holzbildung.

Die Pflanze kann verholzen. Das schätzen wir ja nicht, wenn wir in Kohlrabi beißen und es ist zu spät, nicht? Aber das ist es eigentlich in Bezug auf unsere Weltsituation. Wir können diesen Planeten nur heilen in Bezug auf das, was wir mit dem Klima angerichtet haben, wenn wir für mehr Wachstum, für mehr Verholzung sorgen und für Verholzung, die nicht sofort wieder verstoffwechselt wird, sondern die in gewisser Weise etwas aufgehoben wird.

Und worüber spreche ich? Den Humusaufbau. Nichts anderes ist die Lösung für diese Frage. Mit nichts anderem können wir das lösen.

Die Idee, wir pumpen sozusagen irgendwie das CO2 in irgendwelche Gesteine, das ist verrückt. Das kostet viel mehr Energie, als man dadurch da reinbringt. Das ist überhaupt keine Lösung, sondern es geht wirklich darum, diese Kraft der Pflanze, Substanz zu bilden, zunächst in dem weichen, grünen Blatt und in einem zweiten Prozess zu verholzen.

Stängel, Holzbildung. Und das passiert natürlich auch im Boden. Und das zu verstärken, immer diese Seite zu verstärken, das wird eine riesige Frage sein.

Ich gehe jetzt weiter. Ich will ja nicht hier über das Klima sprechen, sondern ich möchte wirklich den landwirtschaftlichen Organismus als sich entwickelnde Wesenheit, Einheit, charakterisieren. Und ich muss jetzt zu dem Dritten kommen.

Das Erste, könnte man sagen, sind die Bedingungen. Die Bedingungen des Unteren, aber auch des Oberen. Und dann haben wir jetzt über das Zweite gesprochen, die Pflanze.

Und das ist eben diese unglaubliche Sache der Substanzbildung. Und jetzt müssen wir über das Dritte sprechen. Und das sind die Tiere.

Und ich habe Ihnen ja gerade eben schon relativ viel aus diesem geschichtlichen Bezug gesagt, aber ich will es noch einmal sozusagen fokussieren. Was heißt es für den biodynamischen Landbau? Das Tier ist ein Wahrnehmungs- und Beziehungswesen. Dann kommt erstmal lange nichts und dann kommt irgendwann auch, dass es Fleisch und Ei und Milch und Wolle und so weiter gibt.

Als allererstes ist es ein Beziehungswesen. Es macht nämlich jetzt etwas, obwohl es ein nehmendes Wesen ist, was die Pflanze nicht kann. Ohne die Tiere entsteht dieser Organismus nicht.

Sie sind die, die Beziehung schaffen. Eine Biene ist eigentlich nur Ausdruck von einer bestimmten Beziehung. Ein Regenbaum ist Ausdruck einer ganz bestimmten Beziehung.

Oder wir könnten vielleicht sagen, statt Ausdruck noch genauer, er verwirklicht, er lebt da. Eine Beziehung von dem Ton unten und dem vielleicht feuchten, nicht humosen, noch ein bisschen kalkhaltigen Unterboden zu dem, was im oberen Boden humos ist und zu dem, was an abgestorbenen Blättern obendrauf liegt und was sie wieder reinholt und so weiter. Er schafft ständig eine Beziehung.

Man muss eigentlich auf jedes Tier so schauen, dass man den Blick dafür hat, welche Beziehung lebst du da? Und wie ist die in dem Ganzen von Bedeutung und von Wesentlichkeit? Also die Beziehung des Tieres zur Welt ist etwas, was diese Welt so verändert, dass wenn wir diese Kunstwelt des Organismus bilden, dass das die Tiere ganz im Wesentlichen machen. Das machen ja nicht wir. Wir können lange sagen, ja, da müssen jetzt bestäubt werden.

Da passiert ja gar nichts. Oder wir können lange sagen, es wäre eigentlich gut, es würde ein bisschen Ton hochkommen und vielleicht gleich mit etwas Humus verbunden werden oder so. Das passiert ja lange nicht.

Wir können auch irgendeine Maschine anschmeißen, wo das irgendwie künstlich hergestellt wird. Das würde natürlich eine Regenwurm-Losung nie ersetzen. Das heißt, wir sind eigentlich etwas, was nur dafür da ist, Bedingungen zu ermöglichen.

Unsere Arbeit in dem landwirtschaftlichen Kontext ist eigentlich eine punktuelle. Wir können es nicht machen, sondern wir können es nur ermöglichen. Und in Bezug auf die Beziehung sind das die Tiere.

Und in Bezug auf die Substanz sind es die Pflanzen. Und das charakterisiert eigentlich die Art, wie der landwirtschaftliche Organismus funktioniert. Beziehung, Zusammenhang.

Und von uns gehen Impulse aus, mehr nicht. Wir können ein Futter umbrechen und können sagen, da kommt nächstes Jahr Weizen hin. Und die Kuh muss von woanders ihr Futter bekommen.

Oder wir können sagen, dieser Baum, den müssen wir jetzt schneiden, damit er Früchte hat, damit er in dieses Fruchtgleichgewicht kommt und so weiter. Oder wir müssen den Wein schneiden, oder, oder, oder. Aber die Psychologen haben sich das eigentlich bei uns geklaut.

Wenn wir am Gras ziehen, wächst es auch nicht schneller. Ja, es ist doch so. Wir können lange die Intention haben, die Bienen sollen noch ein bisschen besser bestäuben, damit wir mehr ernten.

Machen die nicht. Die machen das so, wie es eben passt. Zu ihnen, zum Wetter und so weiter, wie alles so ist.

Und wir sind heute ja sehr viel weiter in der Forschung und in der Entwicklung. Und wir wissen eigentlich, die Bedingungen der Ganzheit sind maßgeblich. Nicht das Einzelne.

Wir sprechen von Resilienz. Also ist das System so, dass es bestimmte Krisen, bestimmte Probleme selber regeln kann? Also ich könnte Ihnen jetzt lange erzählen von dem antiphytopathologischen Potential des Kompostes. Also im Kompost ist alles das da, was einen Pilzbefall in Schach halten kann.

Wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Wenn es richtig läuft. Wenn die Ganzheit stimmt.

Und oft stimmt sie nicht und wir wissen noch gar nicht, wie sie besser sein müsste, durch was sie gestört ist und so weiter. Ich will gar nicht sagen, dass wir alles verstanden haben und dass wir alles richtig machen. Aber der Weg, davon bin ich ganz überzeugt, ist der richtige.

Und den will ich Ihnen jetzt eben ein bisschen darstellen. Also unsere Tätigkeit, und damit sind wir bei dem vierten, das ist Impuls. Der Mensch ist der Impulsator, der Organisator, derjenige, der es arrangiert.

Aber mehr nicht. Selbst das Ziehen am Gras bringt nichts. So haben Sie vielleicht dieses Urbild des landwirtschaftlichen Organismus, was auf den Landwirtschaftskurs zurückgeht.

Sie können natürlich sagen, das hat man doch eigentlich schon seit Jahrhunderten so. In gewisser Weise hätten Sie recht. Aber man hat es unbewusst.

Und jetzt kommen wir ein bisschen in das Aktuelle, in das nächste Kapitel. Und wir merken, entscheidend ist jetzt an dem ganzen biologisch-dynamischen Impuls, dieser Zeitpunkt, dieser Moment direkt nach dem Ersten Weltkrieg. Was war da? Es war die Situation, die Landwirtschaft ist über die Düngungsfrage gestolpert.

Im 19. Jahrhundert hat man den letzten Mist, den letzten Stickstoff, den man noch hatte in der Landwirtschaft, den hat man gebraucht für die Herstellung der Explosionsstoffe. Und es war völlig klar, der Erste Weltkrieg wäre für Deutschland sehr schnell zu Ende, wenn es nicht den industriellen Stickstoff gegeben hätte.

Das Haber-Bosch-Verfahren musste in kürzester Zeit zu einem Verfahren entwickelt werden, was wirklich Sprengstoff in großem Stil industriell erzeugen konnte, weil Deutschland durch die Seeblockaden der Alliierten abgeschnitten wurde von dem Stickstoff aus Südamerika. Das ist der Akakama-Wüste, der Salpeter und der Guano, auch aus Südamerika. Also das 19.

Jahrhundert mündet sozusagen in einer Situation, wo der Stoff so erkannt wird, dass man kapiert, es kommt alles auf den Stickstoff drauf an in der Landwirtschaft. Und der ist knapp. Und jetzt muss man Wege suchen, wie man an diesen Stickstoff kommt.

Und das gelingt, und jetzt verliert man diesen Krieg, man darf keine Waffen mehr herstellen und hat diese industrielle Stickstofferzeugung. Und entdeckt eigentlich, die Landwirtschaft wäre doch genau das Richtige. Also man muss wirklich sagen, Anfang der 20er Jahre, Sie müssen sich das so vorstellen, in jedem kleinen Städtchen, wo irgendwie eine Art landwirtschaftliche Bildung, Forschung so etwas war, hatte man kleine Versuchsparzellen und da hat man den Landwirten, den Bauern gezeigt, hier guck mal, wenn man richtig düngt, dann wächst es richtig.

Da hat man doppelt so hohes Getreide und doppelt so viel. Es fiel dann zwar schnell um und so weiter, aber erstmal hat man den Leuten gesagt, guck mal hier, so muss man es machen. Man hat gehungert, es gab noch wirklich richtig Hungerstote 1920, 21.

Also eine schwierige Situation. Die Menschen waren in die Industrialisierung, in die arbeitsteilige Wirtschaft seit 100 Jahren aufgebrochen und jetzt hängt alles an diesem Stickstoff und endlich hat man eine Lösung. Und jetzt stellen Sie sich vor, da kommt dieser Anthroposoph, dieser Philosoph, der eigentlich doch wohl von Landwirtschaft keine Ahnung hat und sagt den Bauern und den, man könnte sagen Großagrariern, es waren ja viele bei dem Landwirtschaftskurs, die gar nicht sozusagen täglich auf dem Feld waren oder im Stall, sondern die eigentlich Landwirtschaft verstanden und wie von außen verwalteten.

Und denen wurde dort gesagt, passt bloß auf mit diesem Mineraldünger, das wird keine Zukunft haben. Wir müssen was ganz anderes machen. Wir müssen diesen Organismus bilden, den ich Ihnen angedeutet habe.

Also eine Situation 1924, wo es sozusagen im ganz zentralen Sinn auf Messers Schneide stand. Ich glaube, man kann sogar sagen, selbst unsere heutige Situation mit der Gentechnik ist nicht so einschneidend wie diese Düngungsfrage. Sie müssen sich das wirklich ganz klar machen, was das bedeutete.

Die Düngungsfrage, ich habe das schon ein bisschen angedeutet, die Pflanze reagiert massiv, sehr stark auf diesen viel zu vielen Stickstoff. Sie wächst viel schneller, viel wässriger. Es gibt gar nicht wesentlich mehr Zellen, sondern die Zellen werden alle größer.

Und alles ist voll mit Nährstoffen, die gar nicht wirklich verstoffwechselt, wirklich verbaut werden können. Und die Stabilität der Pflanze wird ein großes Problem. Und diese überstarke Nährstofflösung, die natürlich alle möglichen Insekten anzieht, die natürlich alle möglichen Pilze befördert, und außerdem im Boden leider düngt man auch das Unkraut mit.

Der mineralische Stickstoff hat nicht die Fähigkeit, nur die Kulturpflanze zu düngen. Und jetzt haben Sie sofort die drei entscheidenden Folgerungen der mineralischen Düngung. Unkraut, Herbizide, Insekten, Insektizide, Pilze, Fungizide.

Und es dauert keine zehn Jahre, da kommen die ersten von diesen Mitteln. Und damit ist dieses System plötzlich, wir würden vielleicht heute sagen, voll am Laufen. Stabil kann man es nicht nennen.

Aber es kann funktionieren. Und jetzt kann man auflösen das, was ich Ihnen mühsam vorhin versucht habe anzudeuten, die Bindung von Ackerbau und Viehhaltung. Das braucht man jetzt nicht mehr.

Hier kann man Ackerbau machen, und im Allgäu, wo es viel regnet und die Böden flach sind, da kann man doch Milch machen. Warum braucht man es doch nicht hier machen? Auseinander. Und das kann man wirklich ganz genau verstehen.

Und der entscheidende Punkt ist genau am Anfang der 20er Jahre. Machen wir das mit diesem mineralischen Stickstoff oder nicht? Und wenn man sagt, wir machen es nicht, dann ist die Frage, was ist denn Düngung überhaupt? Und dann tritt diese Frage auf, ist Düngung überhaupt eine Frage des Stoffes? Oder ist sie vielleicht eine Frage des Stoffes am Ende? Und vorher ist es eine Frage der Kräfte, der Information, der Lenkung des Lebens? Was ist überhaupt Düngung? Und damit sind wir mitten in dem landwirtschaftlichen Impuls von 1924. Man kann sagen, die ganze biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist eine Frage.

Im Zentrum steht die Düngung. Das ist eine Düngungsfrage. Und da kann man schon sagen, ja, da gibt es sozusagen einen Aspekt, der ist einer auf dieser Ebene der Bedingungen.

Der hängt zusammen mit dem Kalb und der hängt zusammen mit dem Kiesel. Wie ist mein Standort? Das prägt sich in den Pflanzen. Das ist ein Düngungsaspekt.

Bei den Pflanzen ist, da haben wir schon drüber gesprochen, die Frage nach dem Humus. Wie ist es eigentlich im Bezug auf das Vergehen der Pflanzen und auf das Aufbauen neuer Bodensubstanz? Ich rede mir im Moment den Mund ein bisschen fußlich bei den lieben Züchtern. Hey Leute, wir müssen uns auch die Wurzeln angucken.

Wir können nicht nur schöne Pflanzen und leckere Pflanzen und gute Pflanzen erzeugen. Wir müssen auch schauen, was machen die in Bezug auf den Boden. Das ist gar nicht so leicht für die Züchter.

Und es ist auch ganz schwierig, wie man das dann untersucht und wie man da weiterkommt. Aber das steht an. Wir können doch als Biodynamiker nicht sagen, uns interessiert eigentlich nur die oberirdische Pflanze.

Und wenn die gut wächst, dann wird es unten schon in Ordnung sein. Das ist doch ziemlich naiv. Also, diese Frage der Humusbildung.

Denken Sie zum Beispiel Dr. Felder Hof. Wir haben eine Viehhaltung, einen Stall, wo man viel Stroh braucht. Und wir mussten immer Stroh von anderen Betrieben dazuholen, die gar kein Vieh mehr hatten.

Und seitdem wir eigene Getreidesorten haben, reicht das Stroh. In aller Regel. Es gibt Jahre, wo es aus irgendwelchen Gründen nicht passt.

Aber im Prinzip, dadurch, dass man vielleicht 20-30% mehr Stroh hat, weil die Sorten sind wieder höher, ist der ganze Organismus ein anderer. Kommen Sie mit? Ist das verständlich? Jetzt sind wir wieder bei den Stängeln, bei dem Kohlenstoffbilden. Das Holzige ist der Kohlenstoff der Pflanze, das Stroh.

Wie kann man das eigentlich ins richtige Verhältnis bringen zu der Bodenfruchtbarkeit, zu der Mehrung, zu der Erhaltung, zu der Mobilisierung und Stabilisierung der Bodenfruchtbarkeit? Ich könnte da jetzt viele einzelne Worte hinschreiben, ich möchte das gar nicht vertiefen. Was ist in Bezug auf die Tiere die Frage der Düngung? Wir haben über die Information gesprochen, über das, was die Tiere dem Dünger sozusagen mitgeben. Aber vorher noch kann man sagen, dass was bei dem tierischen Mist das Besondere ist, ist die Durcharbeitung und neue Zusammenfügung.

Also das Kalium im Verhältnis zu dem Natrium, das Phosphor im Verhältnis zum Kalk, der Stickstoff und der Kohlenstoff und so weiter, alles das wird in eine ganz bestimmte Komposition gebracht durch den Verdauungsvorgang der Tiere. Und das macht sozusagen auf der physisch-biologischen, bodenmäßigen Ebene die besondere Bedeutung des Tieres aus. Das kann keine Pflanze.

Das kann auch keine Maschine. Das kann auch kein Dünger aus dem Sack. Also das, was eigentlich die Komposition, die Verbindung der Stoffe untereinander ist, in Bezug auf die Dauerhaftigkeit des Lebens, das hängt hier mit den Tieren zusammen.

Und wir haben gesprochen, dass die Verbindung dieser Stoffe eine Frage ist der Kräfte. Wie nimmt das Tier eigentlich die Welt wahr und wie ist diese Welt, dieses Hoforganismus, dieses Stückchen Bodens und so weiter, wie wird das eigentlich umgeprägt in die Kraft, die da wirksam ist, dass diese Landwirtschaft mehr und mehr heilsam wird. Und die dritte Ebene hier von uns, die bedeutet jetzt, dass man sich wirklich besinnt, welche Kräfte von hier unten an, über diese zweite, über diese dritte Ebene, welche Kräfte sind in diesem Organismus besonders notwendig, welche sind zu fördern.

Sie haben sicher von den biodynamischen Präparaten schon gehört. Ich will gar keinen tieferen Vortrag darüber machen, was die sind und wie man die verstehen kann. Es geht darum, wie in der Medizin ein Impuls, der an dem Stoff gebunden ist, vom Stoff zu lösen und als Impuls im Leben weiterzubringen, weiterzuvermitteln.

Das zu handhaben in Bezug auf diesen Organismus, wie der Arzt den Patienten erkennt, sagt, da ist eigentlich eine Förderung der Leber erforderlich. Und ich muss Ihnen ehrlich sagen, wir wollen ja hier auch ganz ehrlich sein, wir sind da noch nicht so weit. Wir wissen so ganz grob, wie es im Allgemeinen geht.

Aber dass wir wirklich individualisieren, Standort für Standort, Hof für Hof, wie muss man das eigentlich mit diesen Präparaten wirklich machen, da gehen noch einige Jahre und einige Forschungen darüber hin, bis wir da wirklich weiter sind, wie kann man das noch viel mehr individualisieren. Zunächst ist das mal so ein ganz allgemeines, das ist nicht falsch, aber da könnten wir noch viel weiter kommen. Ja, also vielleicht das zu dieser Frage, was ist eigentlich Stoff, was sind eigentlich die lenkenden, führenden Kräfte, was ist eigentlich das, was die Pflanze sozusagen an Neubildung macht.

Man könnte auch so eine Geste machen, oder von dem, was von oben kommt und was von unten kommt und was jetzt Substanz der Pflanze wird. Das alles wollte ich mit diesem Bild ein bisschen bringen. Und jetzt würde ich gerne in einem nächsten Teil darauf eingehen, was da 1924 war in Bezug auf die Bewegung für religiöse Erneuerung für die Christengemeinschaft.

Und da möchte ich Ihnen gerne etwas vorlesen, was ich auch im Rahmen dieser Neuherausgabe des Landwirtschaftskurses entdeckt habe. Ich weiß gar nicht, ob es wirklich veröffentlicht ist. Ich muss vielleicht ein bisschen noch was vorher erklären.

Also es waren acht Priester der Christengemeinschaft. Acht Priester, die an diesem Kurs teilgenommen haben. Und Rudolf Steiner wurde vorher gefragt, ob denn nicht von den Naturwissenschaftlern in Stuttgart, von dem biologischen Institut, anthroposophisch-biologischen Institut, ob die denn nicht auch alle da hinkommen sollten.

Er meinte, um Gottes Willen, nein, nein, nein, nein. Das ist für Landwirte. Aber dass bei den Landwirten die Priester dabei sind, das war gar keine Frage.

Die hat er sogar aktiv eingeladen. Also eine sehr merkwürdige Geste, die wir noch gar nicht so richtig verstanden haben. Dieser landwirtschaftliche Impuls ist ganz offensichtlich so, dass er für Priester nicht nur geeignet ist oder bildend ist oder so, sondern wirklich sie existenziell in ihrer Arbeit unterstützt und andersrum.

Und das führt zu diesem merkwürdigen Begriff, den wir ja noch gar nicht so richtig verstanden haben, Kulturkameradschaft. Da gibt es etwas, was mit Landwirten und Priestern gemeinsam ist, die beide auf ganz unterschiedlicher Ebene an etwas arbeiten, was eben für die Erde und für den Mensch von Bedeutung ist. Und wo die Frage ist, welche Methode ist eigentlich die richtige, und ganz offensichtlich ist die herkömmliche naturwissenschaftliche Methode ein großes Problem.

Die reicht nicht. Die muss man gönnen, aber die reicht nicht. Und das führte dazu, dass eben diese Biologen eher ein Problem waren.

Und das kann man gut verstehen, wenn man heute weiß, was Rudersteiner dann dort gesprochen hat, das hätte die ganz schön schockiert. Also das ist die Situation. Und jetzt schreibt der Eduard Lenz, der ja einer der ersten Priester war, der schreibt jetzt einen Brief im September, also das sind drei Monate später, jetzt in dieser Jahreszeit, an seine Kollegen.

Und zwar schreibt er den aus Dornach. Er ist direkt gerade in Dornach angekommen, und sie waren als Priestergruppe zuvor auf einem Hof bei Göttingen, Marienstein, der geführt wurde von dem Herrn Stegemann. Und Stegemann ist der zweite Pionier der biodynamischen Bewegung, neben dem Kaiserling.

Kaiserling war der Graf, der sozusagen dieses Gut verwaltete, in Koberwitz. Und Stegemann war derjenige, der mehr das Innere, der mehr das Meditative, der mehr den Züchtungsimpuls, der mehr das Meditative gesucht hat in dem Biodynamischen. Und die beiden haben es auch gar nicht leicht gehabt miteinander, sehr klar.

Also der eine war wirklich der Unternehmer, der Großagrarier, auch ein supermoderner Mann, der aber die Biodynamik wirklich verstanden hat und wirklich vorangebracht hat, der nur wenige Jahre noch gelebt hat. Und Stegemann war derjenige, der der Introvertierte war, der nach Meditation gefragt hat, der nach Kriterien neuer Kulturpflanzen gefragt hat. Und bei dem waren jetzt Ende August die Priester, ich glaube, für zehn Tage.

Und darüber schreibt er an die anderen Priester, also das ist ein langer Brief, sozusagen an die ganzen Freunde, liebe Freunde in der Christengemeinschaft. Das ist die Priester, aber er nennt sie eben Freunde in der Christengemeinschaft. Eine wunderbare Schrift, das kann man wunderbar lesen.

Und ich möchte Ihnen jetzt gar nicht viel vorlesen, das Ganze ist sehr lesenswert, aber ich möchte ein bestimmtes Zitat daraus nehmen, weil ich das brauche für das weitere Vorgehen. Und weil Ihnen das vielleicht das Zentrum der Sache zeigt, warum diese Zusammenarbeit vielleicht doch eben in der Zukunft sehr wichtig sein könnte. Und ich fange mittendrin an.

Ja, weil die Pflanzenwelt Offenbarung des Geistes im Totensinnlichen ist, weil das Leben der Welt dem Tode der Erde das Pflanzensein entreißt. Deshalb ist der Gedanke des Menschen immer, Entschuldigung, immer, jetzt kann ich es doch nicht lesen, des auf der Seite des Lebens oder des Todes. Entweder auf der Seite des Lebens oder auf der Seite des Todes.

Deshalb betrat der Mensch über das Brot das zu nichts als todumfangendes Erdenfrucht, sondern als lichtbelebte Götterspeise. Deshalb zog in früheren Zeiten der Priester mit der Gemeinde mit dem Allerheiligsten, das heißt mit den transsubstanziierten Brote auf die Felder hinaus. Weil man wusste, draußen auf den Äckern sollte etwas ähnliches vor sich gehen.

Sonnenlichtgewalt soll Leben entreißen der Todesfinsternis des kalten Stoffes. Der Mensch fühlte sich in älteren Zeiten zum Beten aufgerufen, wenn er auf die Erde hinsah. Durch sein Beten aber brachte er den Himmel in die Erde, da draußen die Reiche der Engel in die Erdentiefe.

Ein Absatz aus diesem Brief, den Eduard Lenz seinen Kollegen schreibt, drei Monate nach dem Landwirtschaftskurs, aus dem Erleben, Mitarbeiten, er schreibt vorher über den Tageslauf, sie hatten eine Art interne Fortbildung. Sie haben sich gegenseitig als Gruppe getroffen, diese jungen Männer, und waren auf diesem Gut, wo eben schon ein Biodynamiker tätig war. Er beschreibt auch, wie das Getreide anders wächst bei diesem Stegemann usw.

Und jetzt eben dieser Satz in der Mitte, den ich nochmal rausnehmen möchte. Deshalb zog in früheren Zeiten der Priester mit der Gemeinde, mit dem Allerheiligsten, d.h. mit dem transsubstanziierten Brote auf die Felder hinaus, weil man wusste, draußen auf den Äckern sollte etwas Ähnliches vor sich gehen. Er hat verstanden, um was es geht mit der Biodynamik.

Er hat verstanden, dass es wirklich um ein Prinzip der Substanzbildung geht und dass das etwas ist, was eine innere Verwandtschaft hat mit dem, was am Altar passiert. Das ist schon richtig krass. Diese ganz Jungen, die allermeisten von denen waren junge Männer, die waren 22, 25, 28, waren unglaublich begeistert und beseelt für diese Aufgabe, diese Gemeinden zu begründen und diesen erneuerten religiösen Impuls wirklich zu leben und in die Kontinuität zu bringen, einen inneren Weg zu gehen, um das machen zu können.

Und der beschreibt jetzt seinen Kollegen aus diesem in einer inneren Fortbildung sein, da in der Nähe von Göttingen, wo sie vormittags immer zwei Stunden gearbeitet haben auf dem Feld. Sie hatten erst die Menschenweiherhandlung, dann haben sie ein Gespräch gehabt, dann sind sie arbeiten gegangen und nachmittags haben sie dann weitergemacht mit ihren inneren Bearbeitungen. Aber sie haben jeden Tag auch etwas in dem Gut mitgearbeitet.

Es war für sie im Grunde genommen selbstverständlich, dass sie ihre Klausur, man könnte auch heute sagen, ihre Synode innerhalb eines vietnamschen Hofes machen. Die Christenwissenschaftspriester, ich glaube, die haben die letzten 100 Jahre nie eine Synode in einem Hof gemacht. Ich bin jetzt ein bisschen kritisch.

Und das hat er nicht, weil es irgendwie nette Atmosphäre ist, weil es nicht so ist wie sonst irgendwo, sondern weil es im Zentrum, weil es wirklich um diese Verwandlung der Substanz selber geht. Sowohl draußen als auch in Bezug auf den Menschen und das Göttliche und das Beten. Oder das Geistliche, könnte man sagen.

Kann ich das so stehen lassen? Oder soll ich Ihnen nochmal den Absatz vorlesen? Ich glaube, Sie haben es nicht. Also, das auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite möchte ich Ihnen noch vorlesen etwas, was wir heute nicht genügend achten.

Ruder Steiner hat selber einmal, man könnte sagen, die kürzestmögliche Biografie über sich selber oder seinen Impuls geschrieben. Und das heißt das Dokument von Barre. Und Barre ist der Ort am Odilienberg im Elsass, wo er 1907 mit Edouard Chouré einige Tage verbracht hat.

Edouard Chouré war der französische, wie soll man sagen, Esoteriker oder heute würde man vielleicht sagen Eingeweihter oder so. Man könnte auch sagen, in gewisser Weise ein Kollege, der auch durchaus übergeistige Einsichten verfügte. Und Sie wissen das vielleicht, das erste Mysteriendrama, was Steiner in München aufgeführt hat, war nicht sein eigenes, sondern Chouré.

Und Chouré hat für ihn Übersetzungen gemacht ins Französische. Und ich glaube, es ging um das Christentum als mystische Tatsache. Dieses Buch, was Steiner 1902 oder 1901 herausgegeben hatte, das hat Chouré übersetzen wollen und wollte dazu ein Vorwort schreiben.

Wer ist denn Ruder Steiner für Frankreich? Und hat Ruder Steiner gebeten in diesem, man könnte sagen, Urlaub- oder Arbeitstreffen, schreiben Sie mir doch mal auf, so tabellarisch, wer sind Sie eigentlich und was hat Sie geprägt? Das ist wahnsinnig lesenswert, wahnsinnig modern, viel moderner als viele Biografien, die wir über Steiner haben, dieses Dokument von Barre. Und ich kann darauf jetzt nicht tiefer eingehen, ich kann Ihnen einfach nur raten, das zu lesen. Es ist gar nicht viel, Sie finden das in der Gesamtausgabe bei den Briefen, Gesamtausgabe 262, ab Seite 18.

Und das teilt Ruder Steiner in, glaube ich, drei oder vier Unterkapitel, ganz lapidar, ganz simpel geschrieben, ganz einfach. Und da kommt dann, dass er sagt, es gibt drei Bedingungen, die für die Anthroposophie, und jetzt sage ich auch für die Bewegung religiöser Erneuerung, auch für die Bewegung biodynamischer Landbau notwendig waren. Ohne die hätte er das nicht machen können.

Das ist jetzt meine Übersetzung. Er baut hier noch den Christian-Rosen-Kreuz ein und versucht es auch sozusagen aus dem Kulturstrom zu begründen, aber in der Aussage bleibt es. Drei Dinge, die notwendig waren, die passieren mussten, damit es überhaupt zu dieser Entwicklung kommen konnte.

Jetzt müssten wir hier noch eine große Entwicklung der Christengemeinschaft zeigen und so, das schaffen wir alles nicht, aber Sie verstehen mich. Die erste ist die Entdeckung der Spektralanalyse, wodurch die materielle Konstitution des Kosmos an den Tag kam. Eine Bedingung für die Anthroposophie und aus der Anthroposophie die Fruchtbarkeit der Anthroposophie in der Pädagogik, in dem Religiösen, in dem Landwirtschaftlichen, in der Medizin.

Eine, die erste Bedingung, dass die Spektralanalyse entdeckt wurde und dass sie ermöglicht hat, die materielle Konstitution des Kosmos zu verstehen. Ist doch erstaunlich, dass Steiner uns das als eine der drei wesentlichen Sachen für das überhaupt entwickelnde Anthroposophie hier beschreibt. Die zweite, die er da 1907 in diesem Dokument von Barr für Édouard Chouré beschreibt, ist die Einführung der materiellen Evolution in die Wissenschaft vom Organischen.

Die Einführung der materiellen Evolution in die Wissenschaft vom Organischen. Was ist gemeint? Darwin. Also die Idee, wie kommt Entwicklung aber ganz aus dem Materiellen gedacht und dennoch Entwicklung.

Also Entwicklung und der Materialismus sind hier eigentlich zwei Sachen, die man nicht zusammendenken kann. Und dass das doch geht, das war eine wichtige zweite Voraussetzung für die Möglichkeit, überhaupt die Anthroposophie zu entwickeln. Und die dritte, die zweite und die dritte spielen jetzt gar nicht so eine Rolle für uns.

Wir hätten schon mit der Spektralanalyse und den Stoffen, wir haben die ganze Zeit um die Substanz gerungen, hätten wir schon aufhören können, aber ich will Ihnen alle drei nennen. Die Erkenntnis der Tatsache eines anderen als des gewöhnlichen Bewusstseinszustandes durch die Anerkennung des Hypnotismus und der Suggestion. Die Kultur ist so weit, ich frage es jetzt mit meinen Worten, die Kultur ist so weit, dass sie anerkennt, es gibt Bewusstseinszustände, die über das Alltägliche hinausgehen.

Und das hat man offiziell sozusagen legitim getan, dadurch, dass man gesagt hat, man kann Hypnose und Suggestion als Verfahren anwenden, um in andere Bewusstseinszustände zu kommen. Also das erste, eine Substanzerkenntnis durch die Spektralanalyse, wo es ja darum geht, dass die Substanz durch die Flamme in eine bestimmte Farbe verwandelt wird und analysiert wird. Das zweite bei dieser Frage, wie kann eigentlich die Evolution im materialistischen Sinn verstanden werden, wie kann Entwicklung im Biologischen verstanden werden aus rein materialistischer Weltanschauung.

Und das dritte, wie kann das Bewusstsein gedacht werden in anderen Ebenen als unserem Alltagsbewusstsein und felsenfest feststehen, dass es diese Ebenen gibt. Das sind die drei Bedingungen, die Rudolf Steiner da 1907 formuliert, warum es überhaupt möglich war, diesen Weg zu gehen. Und ich möchte nochmal den Bogen schlagen zu dem ersten und zu der Frage der Substanz und zu dem, was ich Ihnen von Eduard Lenz vorgelesen habe.

Wenn am Altar die Substanz angesprochen wird, die verwandelt wird, dann ist das ein reales Geschehen. Das, was am Altar wirklich passiert, ist nicht eine Benennung, sondern es ist ein reales Geschehen, das jedes Mal wie zurückgreift auf das, was mit dem Christus passiert ist, in Bezug auf die menschliche Seele und auf die Erde als Ganzes. Das muss man zusammen sehen.

Und das, was mit der Substanz geschieht, wenn sie durch diesen sich individualisierten Organismus verwandelt und verwandelt und verwandelt, ist ein reales Geschehen, was anders geworden ist seit dem Christusimpuls, seit dem der Christusimpuls auf der Erde war. Das wäre der Schluss des heutigen Vortrags, diese Zusammenschränkung. Ich will es vielleicht nochmal wiederholen.

Wir sehen in dem, was als Transsubstantiation am Altar passiert, auf ein Geschehen, wodurch die Verbindung des Christus mit dem Wandel der Substanz Erneuerungskräfte, Heilungskräfte in die menschliche Seele und für den menschlichen Geist zur Verfügung werden. Und wir sehen in Bezug auf die Substanz in der Landwirtschaft, in der Welt außerhalb von uns, dass sie ersterben würde, dass sie, wie Lenz schreibt, den Todeskräften zum Opfer fallen würde, wäre nicht das, dass wir in dieser Welt solche Zellen, solche Einheiten, solche sich individualisierenden Organismen bilden würden. Da passiert eine Wandlung der Substanz, die das Eigentliche ausmacht.

Nämlich, dass es in die Zukunft gehen kann. Das heißt, die Entwicklung des Menschen und die Entwicklung der Erde ist eben eine andere durch den Christusimpuls. Und wir verdanken Rudersteine, dass wir das zusammen sehen können.

Herzlichen Dank. Ja, vielleicht haben Sie noch Fragen. Wir haben glaube ich noch, ich weiß, ich habe jetzt gar nicht die Zeit genau, wie das Timing so ist, aber ich denke, es ist möglich, dass man noch die ein oder andere Frage stellt.

Ob ich was beantworten kann, weiß ich ja nicht. Das ist ja ein schwieriges Thema. Aber vielleicht möchten Sie was sagen.

Wie spät ist es denn? Ah ja, dann haben wir, habe ich nicht überzogen. Ja, das ist vielleicht am Dortenfelder Hof möglich, dass man davon irgendwie Details mitbekommt. Aber ich muss Ihnen schon auch sagen, das was ich Ihnen jetzt heute Abend hier gebracht habe, ist schon eine bestimmte Ausnahmesituation.

Das ist dem auch geschuldet, dass Herr Gasper mich hier eingeladen hat zu diesem außergewöhnlichen Situation 1924, 100 Jahre und die Verbindung der Christengemeinschaft mit der biodynamischen Landwirtschaft. Und durch meine Arbeit eben die letzten Jahre, das habe ich zu Anfang versucht zu sagen, ist mir eben auch deutlich geworden, wie Sie das sehen an diesem Zitat mit dem Eduard Lenz, diese Verbindung ist viel tiefer und viel substanzieller, viel bedeutsamer, als wir so denken. Und die liegt heute auch so ein bisschen brach.

Da könnten wir eigentlich mehr machen. Aber das ist alles Ausblick. Also ich kann Ihnen nicht sagen, ja da müssen Sie das und das und das besuchen, dann haben Sie das.

Was Sie am Dortenfelder Hof erleben können, sind viel elementarere, grundlegendere Sachen zur Landwirtschaft. Und diese Verbindung, ich sage mal zu dem, was eigentlich die Bewegung für religiöse Erneuerung und die biologisch-dynamische Landwirtschaftsbemühungen, so müsste man eigentlich sagen, wie das besser oder transparenter werden könnte, das gibt es im Moment nicht als Veranstaltungsformat. Nein, das hätten Sie nicht erwartet.

Hätten Sie nicht erwartet, ja. Berthold Hellebrand, auf den ich gerne nochmal hinweisen möchte, weil ich jetzt einen Teil, was ich in der Vorbereitung hatte, habe ich jetzt weggelassen. Das war auch, glaube ich, gut wegen der Zeit.

Aber ich möchte darauf hinweisen, er wird ja hier sprechen über den Jahreslauf. Und alles, was wir heute gesagt haben, gerade über die Pflanze und über die Substanz, ist natürlich viel zu banal. Die Pflanze erfassen wir ja gar nicht, wenn wir sie substanziell anschauen, sondern wir müssen eigentlich die Pflanze in der Entwicklung anschauen.

Das heißt, das Wesen der Pflanze ist die Veränderung. Das heißt, das Wesen der Pflanze ist Prozess, ist Wachsen und Vergehen. Und das passiert ja nur in uns, die Pflanze vor uns ist gerade so, wie sie ist.

Also schauen da in das große Rätsel, was sind eigentlich Prozesse? Und dann kommen wir zu diesem wunderbaren, riesigen, hochgeistigen, was der Jahreslauf ist. Wir hängen eigentlich immer fest in dem, so ist es jetzt gerade. Und so sieht es aus und das ist passiert.

Aber eigentlich merken wir doch, zur Pflanze kommen wir viel mehr, wenn wir Entwicklung, Denken, Fühlen mitgestalten können. Also insofern auch ein Verweis an Bertolt Hellebrand, der so darauf gedrungen hat, diese Verbindung enger zu gestalten und mehr damit zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, wir kommen in den nächsten Jahren zu irgendwie was.

Aber hier jetzt erstmal der Verweis, diese Frage nach dem Rhythmus und dieses Entwicklung in der Zeit. Die Zeit ist eigentlich für die Pflanze viel wichtiger als der Raum und die Substanz. Gut, dann wünsche ich Ihnen einen guten Nachhauseweg und alles Gute weiter in dieser etwas auf dem Berg liegenden, kapellenartigen Situation, die mich so gefreut hat.

Also das hatte ich Ihnen auch angekündigt, dieses Buch. Und das ist wirklich sehr lesenswert, extrem lesenswert, hat nichts mit andromsophischen Autoren zu tun. Das ist ein Mann, der hat ein Theologiestudium in der Schweiz gemacht und ist aber gar nicht Theologe geworden.

Ist, glaube ich, heute in der Psycho-Beratung oder so. Kolumbans Revolution, Peter R. Müller. Und der Untertitel ist eigentlich sehr schön.

Das liest man, das ist wirklich sehr erhellend. Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen heute lernen können. Das ist toll, was können wir von ihnen heute lernen.

Das hatte ich Ihnen angedeutet und ich bin jetzt gar nicht tiefer drauf eingegangen, aber ich wollte es nochmal sagen. Ich habe das Buch sehr geschätzt und kann es wirklich weiterempfehlen.