Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Oktober 2024, 23:46 Uhr

Martin von Mackensen am 28. August 2024 im Rudolf Steiner Haus Frankfurt am Main hier klicken um zum Video zu gelangen

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Rohtranskript für den Vortrag vom 4. Oktober 2024

+++ Wenn du bei der Überarbeitung des maschinellen Rohtextes MitTun möchtest- melde dich gerne. Es ist "viel Arbeit" -aber man lernt ganz besonders viel, wenn man diese Textarbeit mit Präsenz und Liebe zum Detail tut +++

Vorwort: Jakob Kraul

Ja, sehr verehrte liebe Anwesende, herzlich willkommen hier in der Runde. Ich möchte zwei Worte noch kurz verlieren über den Zusammenhang, was wir hier heute und jetzt das Wochenende über hier vorhaben. Wir treffen uns hier in kleiner Runde, diesmal mit 15 Menschen aus den drei Bereichen Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin und schauen nach den Schnittstellen und Synergien aus diesen drei Bereichen.

Und die zentrale Frage, die uns beschäftigt ist, was ist denn unser Beitrag aus Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin zur Gesundheit der Erde und auch der Gesundheit der Menschen. Und wir hatten ein erstes Treffen, das hier im April stattfand mit 30 Menschen. Diesmal sind wir ein bisschen kleiner, es ist eine kleinere Runde mit ungefähr 15 Menschen und arbeiten dann so ein bisschen auch hin auf eine Tagung, die im Frühjahr des nächsten Jahres im April 2025 dann stattfinden soll, zu dem Karin Michael zugesagt hat und Jasmin Peschke dieses Buch geschrieben hat, Vom Acker auf den Teller.

Und da arbeiten wir noch mal weiter an der Thematik und wenden uns mehr noch auf der Frage der Ernährung. Also was ernährt die Erde, was ernährt die Menschen. Und uns freut es sehr, dass Martin von Mackensen zugesagt hat, diesen Auftakt mit uns jetzt hier zu begehen, zu diesem Wochenende.

Und wir fanden es doch adäquat, wenn der Martin schon anreist, vom Dottenfelderhof in der Nähe von Frankfurt, dass wir den Kreis einmal öffnen und ganz herzlich den Umkreis auch dazu einladen. Und so freut es mich sehr, wie zahlreich jetzt die Menschen aus verschiedenen Höfen, verschiedenen Betrieben, aus verschiedenen Zusammenhängen den Weg hierher gefunden haben. Und möchte auch noch kurz sagen, dass wir hier ein besonderes Ambiente im Moment haben, durch den Fionn, der für die Kunst hier verantwortlich ist.

Da gibt es auch eine Vernissage dann nächste Woche. Natürlich auch dazu ganz herzlich willkommen. Fionn ist sogar hier, was mich außerordentlich freut. Das ist wirklich ganz besonders, dass der Fionn auch mit seiner lieben Frau Anita hierher gekommen ist, der so ein bisschen auch für dieses künstlerische Ambiente des heutigen Abends sorgt. Ihr habt wahrscheinlich gesehen, wir haben Kameras aufgebaut. François ist mitgereist, wird aus Frankfurt hierher, der den Vortrag aufnehmen wird.

Und zusätzlich gibt es ein paar Menschen, die jetzt leider nicht anreisen konnten hierher, die der Technik, der modernen Technik geschuldet, jetzt online mit dabei sein können über Zoom. Insofern ist es eine kleine Auftaktveranstaltung, die sowohl aufgenommen wird, als auch in die Ferne ausgestrahlt werden kann. Wir fangen jetzt durch die Technik.

Und wenn es für Sie irgendwie schwierig ist, dann sagen Sie gerne Bescheid. Ich glaube, so richtig was ändern können wir jetzt dann nicht mehr. Aber ganz herzlich willkommen, lieber Martin, und the stage is yours.

Martin von Mackensen:

Ja, einen wunderschönen guten Abend. Herzlichen Dank für die Einladung. Und ich muss schon sagen, es ist ein Herzensthema.

Und als eine Studentin im Frühjahr zu mir kam, die hierher kommen wollte zu dem besagten Treffen im Frühjahr, hat sie mich gefragt, was kann man da, worum geht es da eigentlich? Und manchmal ist es ja so, dass einem irgendwas in den Kopf schießt. Und ich habe gesagt, ja, es ist die Frage des Willens. Was uns verbindet, ist die Frage des Willens.

Und dann war das auch schon relativ schnell wieder vorbei, dieses Gespräch. Sie reiste ja hin, sie hat mir ein bisschen erzählt. Und ich hatte die Arbeit.

Nicht sie. Ich dachte, sie würde sich jetzt damit beschäftigen und würde hier ein Referat machen. Und stattdessen hat mich dieses Thema unheimlich weiter beschäftigt.

Und ich bin ihr sehr, sehr dankbar, dass sie mir diese Frage gestellt hat. Und vielleicht ist es für euch heute Abend auch etwas, wovon ihr etwas mitnehmen könnt. Ich möchte mich an dieser Stelle in ihrer Abwesenheit, sie kann heute Abend nicht, ganz herzlich bei ihr bedanken.

Und Johanna Schmitz ist dieser Vortrag gewidmet. Ja, die Frage des Willens. Was ist der Wille? Und ich möchte anfangen an der Stelle, wo wir stehen im Jahreslauf.

Und ich möchte einfach den Wochenspruch der Michaelizeit an den Anfang stellen. Dieser wunderbare Spruch. Und ich lese ihn und ich spreche dann ein bisschen darüber und viele werden ihn kennen.

Und je mehr man diese Sprüche kennt, desto mehr ist man ja eigentlich oft schon mit einer Zeile gut bedient. Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen. Und meines Willens Feuermacht, sie stelet meines Geistes Triebe.

Dass sie gebären Selbstgefühl, zu tragen mich in mir. Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen. Und meines Willens Feuermacht, sie stelet meines Geistes Triebe.

Dass sie gebären Selbstgefühl, zu tragen mich in mir. Ja, was wird da angesprochen? Das führt uns direkt in das Zentrum, in die Frage, was ist die Natur des Willens, was ist die Natur des Menschen, was ist das Ich? Und was hat das alles zu tun mit unserer kulturellen Tätigkeit an den aufwachsenden Menschen, mit den aufwachsenden Menschen in der Pädagogik? Was hat das zu tun mit unserer Arbeit an und mit der Kulturnatur da draußen? Und was hat das zu tun mit unserer Arbeit für die Gesundung des Menschen? Und wenn man das überschreiben möchte, dann muss man eigentlich sprechen von etwas, wo man sagen kann, der Wille ist eigentlich etwas, was zu kultivieren ist. Es lebt irgendwie im Untergrund in uns und ist uns mitgegeben und gleichzeitig ist es etwas, was wir ganz schwer fassen.

Wir sind Menschen einer Gedankenschule, wir sind Menschen einer Gedankenkultur und unserer Wille ist in aller Regel tief unten in einem sehr unbewussten Bereich. Und ihn zu fördern, ihn zu harmonisieren, ihn überhaupt im Bewusstsein zu haben, wann ist er tätig, wie kriege ich ihn eigentlich in Tätigkeit, wie kriege ich ihn eigentlich zum Motor meiner eigenen Organisation und meiner Tätigkeit in der Welt? Das ist die große Frage, der ich ein bisschen nachgehen möchte. Und ich will ein kurzes Überbild geben, wie ich vorgehen möchte.

Ich möchte dieses Thema nochmal anfänglich etwas vertiefen aus dem Wochenspruch. Ich möchte dann auf die Bedeutung des Ich hinweisen oder daran etwas weiterarbeiten, was das Ich und der Wille gemeinsam haben und was ihre Gegensätze sind und so weiter. Und dann möchte ich kommen zu Themen, die sich daran anschließen aus der Landwirtschaft, weitergehen zu Themen, die mit der Pädagogik zu tun haben.

Und dann möchte ich einen biografischen Einschub machen und zum Schluss ein paar wenige Gesichtspunkte zur Medizin bringen, um die Sache dann abzurunden. Zurück zu diesem Wochenspruch. Das mütterliche Sein und das Tragen.

Ich habe es und ich trage es in mir und es ist wirksam. Und dann kommt diese Situation in dem Spruch, wo es darum geht, dass gesprochen wird von dem Stählen. Was ist der Stahl? Der Stahl ist das Eisen.

Und das Eisen hat seit Menschengedenken, seit aller Ewigkeit zu tun mit unserem Willen. Und das Eisen wird verbunden mit dem Kohlenstoff. Und dann haben wir den Stahl.

Ich weiß nicht, ob jedem das so ganz klar ist. Alles, was unsere Kultur ausmacht in Bezug auf die Festigkeit und auf das, was wir als Werkzeug benutzen, hängt sehr häufig mit dem Stahl zusammen. Und der Stahl ist das Eisen, was mit feiner, sehr genauer, sehr kunstvoller Art und Weise mit dem Kohlenstoff verbunden wird.

Zunächst wird aus dem Erz, aus dem Berg, aus dem Rasen in Urzeiten, Raseneisen, wird das Eisen gewonnen aus dem Erz. Und in einem zweiten Schritt wird sehr wohldosiert ein wenig Kohlenstoff dazugetan und jetzt erhält man die Härte, die Stählung des Stahls. Auf diesen Punkt wird hier hingewiesen.

Das überliest man gerne oder macht man sich nicht gut klar. Und was bedeutet der Kohlenstoff in der Welt? Auch das ist ein tiefes, großes Thema in der ganzen Anthroposophie. Zunächst tritt uns der Kohlenstoff in der Welt entgegen als dasjenige, was das Gegenteil ist.

Von dem schönen grünen Blatt, von der ständigen Neuentfaltung, von dem wunderbaren Grünsein der Welt. Der Kohlenstoff, der Stamm, das Verholzende, das Strukturbildende, das was hier, ihr seht es überall, was so tot werden kann aus dem Leben wie sonst nichts anderes, das ist das Pendant, das ist die zweite Seite des Eiweißprozesses. Das erste in der Pflanze ist die Entfaltung, dass sich dem Licht hingeben, das Licht sozusagen in Substanz verwandeln zu Wurzeln, die Grundlage für Bodenbildung zu schaffen und dann in einem zweiten Schritt Stamm, Stängel, Holz.

Und diese Substanz hat die Eigenschaft, dass sie eigentlich immer der Erde, in die Erde, ja, wie soll man sagen, sich hinein begibt. Ich will das absichtlich neutral formulieren. Und wenn jetzt der Mensch in diesem Prozess des Eisens Spuren, wirklich 0,1, 0,2 Prozent Kohlenstoff, das ist schon ein harter Stahl.

Und bei 0,4 ist er so spröde, dass er bricht, aber sehr, sehr hart. Und dieses Element, was da jetzt eigentlich in der Erde zur Ruhe gekommen ist, wie hinein verschwunden ist in der Erde, in den Tiefen der Geologie, das holt der Mensch heraus in Form von der Kohle, verbindet es mit dem Eisen und hat den Stahl. Und das wird hier bei Rudolf Steiner in diesem Wochenspruch zum Sinnbild gebracht, gemacht für dieses Motiv, ich kann meinen Willen doch ergreifen.

Ich kann dieses Ruhende in der mütterlichen, natürlichen Seite meiner Organisation, das kann ich erheben, das kann ich ergreifen, das kann ich durchdringen und das kann ich als Quelle benutzen für das eigentlich Menschliche, wo ich ganz zum Schluss wieder drauf kommen möchte, das Hinschenken, das Für-den-Anderen, das Für-die-Welt-Tätig-Sein. Ich möchte sagen, das alles ist in diesem kleinen Wort Stählet drinnen und vielleicht kann man das mitnehmen, wenn man in Zukunft wieder mit diesem Michaelispruch zu tun hat. So viel vielleicht zu diesem ersten Einstieg und jetzt möchte ich etwas als Zweites vorbringen, was zu tun hat mit der Natur des Willens.

Und da müssen wir schon kritisch in unsere Kultur schauen, weil wir ja doch heute vielfach die Meinung haben, unsere Kultur eigentlich diese Meinung hat, es würde im Wesentlichen darum gehen, Wissen anzuhäufen. Ja, mit dem Wissen neue Wege zu gehen im Denken und Wissen geschickt anzuwenden, möglicherweise sogar direkt auf anderes Wissen. Und in dieser Art des Denkens eigentlich immer weiter und immer größer zu werden und dabei nicht zu merken, dass diese große Gefahr der Abstraktion und des Verlustes der Wirklichkeit und der Menschlichkeit droht.

Ich sage es ein bisschen krasser, unsere Wissenskultur ist auf dem besten Wege entmenschlicht zu werden. Und das ist ein großer Grund, warum überhaupt dieses Treffen, glaube ich, hier stattfindet, weil Menschen und insbesondere junge Menschen merken, das kann so nicht weitergehen. Und auch in dem, wie heute Waldorfpädagogik gemacht wird, in dem, wie heute biodynamische Landwirtschaft gemacht wird, auch in dem, wie heute androsophische Medizin gemacht wird, ist diese Gefahr, ist diese große Gefahr der Vereinzelung und der Verabstrahierung und des Verlierens in einem Wissen, in einem Jonglieren mit Gedankeninhalten und Ketten, die immer kraftloser werden und schlussendlich das Leben gar nicht mehr selber erreichen.

Und dann weiß man unglaublich viel und plötzlich kommt man als junger Lehrer an die Frage, wie erreiche ich denn eigentlich den Willen meiner Kinder? Und dann steht man da und weiß eigentlich gar nichts, weil man dazu gar nicht ausgebildet ist, weil diese Kultur davon keine Ahnung hat. Unsere heutige westliche Kultur ist sozusagen in Bezug auf den Willen so schlafend, wie er in uns ist. Das ist ein großes, großes Problem.

Und wir sehen bei Rudolf Steiner in all diesen drei Bereichen eine besondere Betonung dieses Elementes und die möchte ich ein bisschen herausarbeiten. Und da kann man jetzt sagen, der Wille ist etwas, wo Zuwendung, wo Hingabe, wo Sympathie, wo Verbundenheit sich darlebt. Das ist ein Wort, was wir heute nicht mehr so häufig benutzen, was aber eigentlich wunderbar ist.

Es wird sozusagen ausgelebt. Wille ist die ausgelebte, ist die geronnene Form von Sympathie, von Zuwendung, von Verbundensein, von Drinnensein in einem bestimmten Prozess. Und jetzt erwächst in mir das Bedürfnis, handelnd einzugreifen.

Ich will es nochmal beschreiben aus einem ganz elementaren Beispiel aus der Landwirtschaft. Und da ist es jetzt sozusagen archaisch, kann man sagen, wie die Landwirtschaft überhaupt in Bezug auf den Menschen sozusagen ganz rein, ganz elementar, ganz archaisch ist. Stellen Sie sich innerlich auf einen Futtertisch.

Haben Sie rechts vielleicht die Jungtiere, die Rinder und links die Milchkühe. Und vielleicht haben Sie vor sich jetzt nicht so wie im Herbst, wo man da vielleicht grünes Futter auf dem Futtertisch hat, was vielleicht schwer ist, sondern schönes, leichtes, duftendes Wiesenheu. Und Sie merken, wie diese Tiere schon gefressen hatten und es gut geht, aber sie durchaus noch mehr fressen wollen.

Und das Futter liegt da und es fehlt sozusagen dieser halbe, dreiviertel Meter, dass es zu den Tieren hinkommt. Und Sie stehen da mit der Gabel und Sie füttern. Und Sie tun das bedächtig, ruhig, aber dennoch irgendwie träumen Sie nicht.

Sie sind voll da und Sie wollen das ordentlich und gut machen und dann kommt die nächste Arbeit. Und jetzt schließen Sie vielleicht einen Moment die Augen, versetzen Sie sich wirklich in diese Arbeit. Also da ist eine Gabel, da ist ein Futtertisch, da sind diese Tiere, da ist dieses duftende Heu und Sie wollen das jetzt in guter Weise den Tieren vorlegen, zuführen, ihnen zukommen lassen.

Und Sie haben das schon oft gemacht und es geht Ihnen leicht von der Hand und Sie gehen da durch und das hat von außen, wenn man das sieht, denkt man fast, der tanzt diesen Futtertisch ab oder die. Dieser Mensch ist da ganz mit verbunden und es geht flott und zügig und jede Bewegung ist irgendwie rund und es ist wunderschön. Und jetzt frage ich Sie, wo sind Sie, wenn Sie das tun? Wo sind Sie mit Ihrem Bewusstsein, mit Ihrer Gedankenkraft in diesem Moment? In dem Tätigsein, in dem, dass der Wille in Ihnen wirksam geworden ist und Sie handeln.

Sie handeln mit Ihren Muskeln, mit Ihren durchbluteten, durch Ihr Blut sozusagen beseelt bekräftigten Muskeln. Wo sind Sie mit Ihrem Bewusstsein? Sind Sie mit dem Bewusstsein in Ihren Händen, wie die so schön diesen Griff anfassen? Oder sind Sie mit Ihrem Bewusstsein da vorne in den Spitzen dieser Gabel? Oder sind Sie mit Ihrem Bewusstsein vielleicht da, wo Sie möglichst nicht reinstechen wollen, nämlich in das Maul der Kuh? Oder sind Sie mit Ihrem Bewusstsein da, wo Sie vielleicht für die nächste Kuh schon gucken, wie Sie das so hinschieben? Da ist ein bisschen weniger und da ist ein bisschen mehr und Sie verteilen das so? Ich glaube, wenn Sie das richtig schön machen, wenn Sie das so machen, dass wir am Rand stehen und denken, wow, der kann das, dieser Mensch. Dann sind Sie mit Ihrem Bewusstsein an dem, wie es werden soll, wie es gut ist.

Und das haben Sie nicht ausdekliniert und gezeichnet und gewogen und so vor sich, sondern das ergibt sich, indem Sie es tun. Sie sind mit Ihrem Bewusstsein in dem, wie es werden soll. Ja, nicht nur soll, sondern wie es gut ist.

Sie sind eigentlich schon in etwas, was noch gar nicht da ist. Und damit haben Sie ein Stück, glaube ich, schon verstanden von dem, was eigentlich Ihren Willen ausmacht. Sie sind mittels Ihres gedankengetragenen Ichs in dem, wie es werden soll, wie es gut ist.

Und da drinnen sind Sie so drin, dass Sie im Handeln wissen, wie der nächste Griff ist. Und diese Griffe gehen wie in einem guten Musikstück, Takt für Takt ineinander. Und Sie haben fünf Minuten, sind da einmal durch und gehen weiter und machen Ihre nächste Arbeit.

Und wir stehen am Rand und sagen, oh, der kann das oder die kann das. Das hat einfach Stil. Das ist einfach zwischen den Tieren und diesen Menschen.

Und kennen Sie solche Situationen, wo man irgendjemandem zuguckt, gerade bei einer ganz routinierten Arbeit oder jemand, der schält ein Gemüse? Und das gibt solche wunderschönen Spiralen. Und der spricht dabei noch. Da wird nicht Routine gemacht, sondern der ist ganz verbunden damit.

Und trotzdem ist es etwas, wo man genau sieht, der hat eigentlich schon diesen Kohlrabi vor sich, wie er geschält ist. Der Wille ist die geronnene Sympathie, ist die verdichtete Form des Drinnenseins, des Zugewandseins, in dem, wie es werden soll. Weil noch ist ja nichts passiert.

Der Wille ist die Fähigkeit, dass es passiert. Dass ich es tue, ist noch nicht ausgemacht. Der Wille ist die Möglichkeit, dass es geschieht.

Und er ist damit deutlich zu kennzeichnen als das Gegenüber des abstrakten gedanklichen Durchdringens eines Vorgangs. Sie wissen das auch ganz genau und es ist auch, glaube ich, sofort klar. Mit unserem Gedankenleben ist es ganz schwierig, in dem zu sein, wie es werden soll.

Mit unserem Gedankenleben sind wir immer in dem, wie wir wissen, wie es sozusagen mal war. Und die Fortsetzung von dem, wie es war und wie es mal erforscht worden ist und wie man das denken kann, das führt dazu, dass wir jetzt so und so und so und so denken und dann zu irgendwelchen Thesen kommen und irgendwelchen Vorstellungen, wie es eigentlich sein müsste und so weiter. Wir sind sozusagen mit dem Gedankenleben in der Abstraktion immer in der Vergangenheit.

Das speist sich aus Vergangenheit. Und das, was Zukunft ist, entsteht durch etwas, was wie ein Mysterium ist, wie ein Geheimnis ist. Manchmal lernt man Menschen kennen, die sind immer schon drinnen, wo andere noch lange drüber sprechen.

Da wird lange diskutiert und dann guckt man um die Ecke, der macht das schon oder sie macht das schon. Und wo ist jetzt eigentlich der Impuls hergekommen, dass das bei der schon losgegangen ist? Sie kennen das vielleicht, Menschen, auch gerade junge Menschen zwischen 20 und 30, die plötzlich diesen Moment haben, das ist mein Weg. Und jetzt passieren Dinge, mit denen man gar nicht rechnen konnte.

Plötzlich findet man den richtigen Kontakt, findet in den richtigen Arbeitszusammenhang und dann ist man ein halbes Jahr später wieder da und dann dort. Und plötzlich ist das erreicht, was da irgendwie sich vorgenommen wurde. Also da ist die Verbindung stark zu dem, wie es für mich werden soll.

Und für mich gibt es eigentlich gar nicht, sondern ich bin der, der durch meinen Willen, durch mein Tätigsein, durch mein Verbundensein mit der Welt langsam wird. Es ist eine Illusion, sich vorzustellen biografisch, man steht da und entscheidet, so will ich die nächsten fünf Jahre meine Biografie machen. Das ist Quatsch.

Erstens, weil das nicht so passiert und zweitens, weil ich sowieso ein ganz anderer werde. Verständlich, das ist dieses Bild mit dem Fluss und dem Wasser. Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss, das ist ja klar.

Das Wasser ist ein anderes, aber auch ich bin ein anderer. Das vergisst man immer. Man vergisst sich immer selber, dass man eigentlich derjenige ist, der durch das wird, wie es gerade wird.

Ich bin nicht ein Maschinenwesen, was festlegt, so und so sind meine nächsten Schritte, sondern diese Schritte machen mich zu mir. Ich werde durch das, wie die Welt mir ein Schicksal bestellt. Jetzt sage ich es schon fast mit Steiner-Worten.

Das ist verständlich, dieser Moment ist super wichtig, der kommt viel zu kurz in unserer Kultur. Wir haben keinen Schicksalsbegriff, weil wir nicht verstehen, wie die Welt in uns wirksam ist und uns zu uns macht und dadurch neu macht und dadurch zukunftsfähig macht und dadurch verwandelt. Wir haben, glaube ich, dieses Gegenüber von Gedanke und Wille.

Das reicht dazu, ich glaube, es ist deutlich. Ich komme jetzt zu einem vielleicht gedanklich anspruchsvollen Teil. Wenn ich sage, der Wille entsteht dadurch, dass ich mich verbinde mit dem, was notwendig ist.

Dann kann man das sehr äußerlich und sehr sinnlich und sehr sachlich sehen. Und das stimmt natürlich auch bei unserem Futtertisch-Beispiel ganz klar. Wir müssen das aber wesentlich erweitern.

Ich komme zu dem berühmten Bologna-Vortrag von 1911. Rudolf Steiner setzt alles daran, in der Weltorganisation der Philosophen vortragen zu dürfen. Es ist ganz schwierig, es gelingt ihm fast nicht.

Im letzten Moment, ein Jahr verzögert, kommt es doch zustande. Man muss wissen, dieser Kongress, diese Weltorganisation der Philosophie, war vor 100 Jahren noch was ganz anderes. Da gehörte die Mathematik noch dazu.

Interessant. Es ist nicht Geisteswissenschaft, wie man das heute bezeichnet, sondern das war die Basis. Das war sozusagen das Wissen, wie man zu Wissen kommen kann.

Und in diesem Kongress darf er vortragen. Und ich glaube, es muss ihm klar gewesen sein, dass keiner ihn verstanden hat. Aber es war ihm wichtig, vorzutragen, weil dieser Vortrag wurde in dem Vortragsband dieses Kongresses dokumentiert.

Und das war, glaube ich, sein Ziel. Er wollte, dass er in diesen Kongressband kommt. Und das kann ich gut verstehen, weil diese Idee, die er vorbringt, eigentlich Philosophen lange beschäftigen muss, bis sie merken, das ist ja wirklich revolutionär.

Das ist wirklich was Neues. Das ist wirklich etwas anderes. Er stellt sehr ordentlich und sehr sachlich, fast abstrakt, fast wie von außen, den Weg des anthroposophischen Schulungswegs vor und kommt dann zu dem eigentlichen Punkt, das Ich lebt nicht in uns, sondern wir erleben eine Spiegelung des Iches und es lebt eigentlich in der geistigen Außenwelt, in der, die es ergreift.

Nochmal mit anderen Worten. Wenn ich wirklich mit dem innerlich agiere, was mein Zentrum ist, was mein innerster Kern ist, und fassen will, was dieses, man könnte auch sagen, größere Ich ist, dann werde ich mir darüber gewiss, dank dieses anthroposophischen Weges, dass dieses Ich nicht in mir lebt, sondern dass seine Wirklichkeit, seine Tätigkeit, seine Wahrheit, seine Aktivität dann da ist, wenn ich mich in dem Draußen erlebe. Ob das der andere Mensch ist, ob das die Natur ist, ob das ein Gedankenzusammenhang ist, alles das, was nicht ich bin.

Es ist klar, wer das nicht kennt und sich damit nicht abgemüht hat, der wird jetzt sagen, jetzt spinnt der wirklich. Ich zitiere nur Rudolf Steiner und versuche ihn so gut, wie es mir möglich ist, im Moment für euch zusammenzufassen. Es ist ein harter Brocken und gleichzeitig ist es vielleicht der zentralste Punkt der Anthroposophie.

Und alles, was dann kommt bis 1925, ist eigentlich eine Verwandlung, ist eigentlich eine Weiterführung, ist eine Konkretisierung von genau dieser, man könnte sagen, geistigen Sachfalt, von dieser geistigen Tatsache. Es ist bei Steiner vorher vielfach aufgetaucht, man hat das nur nicht so gelesen oder hat das nicht so klar vor sich. Wenn Sie zum Beispiel in der Theosophie schauen, dann haben Sie diese wunderbare Formulierung, dass ich erhält Wesen und Bedeutung.

Jetzt denkt man, jetzt kommt's, jetzt kommt die Definition. Endlich ist klar, dass ich erhält Wesen und Bedeutung von dem, womit es sich verbindet. Das braucht nichts für sich, um zu sein von außen, sondern das ist durch sich selbst.

Und es ist nur dadurch da, dass etwas Verbindung entsteht. Ob das zu einem geistigen Zusammenhang, zu einem natürlichen, zu einem menschlichen, zu einem welchen auch immer, das ist überhaupt nicht das Thema, sondern das Verbundensein und das Sich-Darin-Erleben in dem Verbundensein, mit dem, womit man eben was sich innen wie spiegelt. Deshalb sagen manche Leute auch zu diesem Bologna-Vortrag, der Spiegel-Vortrag.

Das ist ein zentraler, vielleicht der zentralste Punkt. Und wenn Sie dann die ganze anthroposophische Esoterik anschauen, gibt es viele Punkte, an denen man könnte sagen, die gipfelt darin, dass diese Verbundenheit mit dem, worin ich meditativ drinne bin, dass die das eigentlich Tragende ist. Ich bin in dem Inhalt, in dem, womit ich mich verbinde.

Vielleicht als Zitat, damit man es für die Notizen mitnehmen kann. Ich bin in dem Baum, um den ich mich kümmere, den ich betrachte, an dem ich mich erfreue, den ich vielleicht eines Tages früher vor langer Zeit gepflanzt habe, den ich vielleicht eines Tages fälle. Ich bin in dem Baum.

So viel vielleicht zu diesem Teil. Was hat das jetzt mit unserer Frage nach dem Willen zu tun? Wenn ich jetzt auf mein Berufsfeld schaue und auf die Landwirtschaft schaue, dann ist es so, dass ich, indem ich tätig bin, einen Zusammenhang verwandle. Und in diesem Zusammenhang verwandeln von Natur zu Kulturnatur, wird mir immer wieder deutlich, da hab ich schon mal, da hat der Kollege schon mal, da hat vor 10 Jahren, da hat vor 100 Jahren, da hat vor 10.000 Jahren.

Dann ist zu Ende. In der Landwirtschaft ist es ganz einfach, man hat nur 10.000 Jahre. Ja, das ist ganz einfach.

Bei der Pädagogik ist das anders, oder bei der Medizin. In der Landwirtschaft ist das eigentlich ganz einfach. Diejenigen, die das begonnen haben, die plötzlich gemerkt haben, sie können mit ihren Händen die Natur verwandeln und zu etwas machen, was wie eine Herausforderung aus dem Menschen ist.

Eben Kultur. Die allerfrühsten haben das vor ungefähr 10.000 Jahren getan. Wir können auch 11.000 sagen, und wenn wir auf den Hund gucken, können wir auch noch eine Ausnahmeklammer machen, können sagen, ja, vielleicht vor 20.000 Jahren.

Die Jahre spielen jetzt auch nicht die entscheidende Rolle. Ich will nur sagen, es ist vollständig, ganz und gar dieser Verwandlungsprozess, der die Landwirtschaft ausmacht. Und wenn ich mit meiner kleinen Existenz auf meinem kleinen Acker oder Gemüsefeld oder in meinem Stall oder auf meiner Weide oder in meinem Wald jetzt tätig bin, dann bin ich immer in diesem Strom.

Aber der Strom nützt mir nichts, gar nichts zum Tätigsein. Sondern was mich tätig sein lässt, ist das, wie es werden soll, wie auf dem Futtertisch. Wie die Kühe heißen ist schön und welche Rasse das ist und wie wertvoll die sind und wie toll das heute ist und so.

Das spielt allenfalls eine Rolle dafür, dass sie halbwegs beieinander sind, dass sie sich gut fühlen, dass sie gut arbeiten können. Aber eigentlich entscheidend ist da auf dem Futtertisch, dass die Kühe gefüttert werden, so wie das jetzt in ihnen als Bild lebt, dass sich das realisiert. So muss man sich sehr genau überlegen.

Der Wille ist nichts, was nach einem Plan funktioniert. Das muss man allen Computerfreunden auch immer wieder deutlich sagen. Der Computer ist ganz toll, aber er hat nichts damit zu tun, dass er unseren Willen eigentlich ermöglicht.

Das ist nicht der Fall. Der kommt aus ganz anderen Ecken, sage ich mal, des Menschen und der geistigen Welt als die Welt der Information. Also in diesem Verbundensein entsteht eine Verwandlung und jetzt merke ich etwas, jetzt spüre ich, jetzt muss ich natürlich, wie die Welt der Medizin, wo man sagt, eine lernende Gesellschaft, die schneller lernt als eine Generation.

Das ist doch unglaublich. Es begeistert mich immer wieder, dass die Mediziner wirklich das schaffen, während ihrer ganzen beruflichen Tätigkeit immer weiter zu lernen. Da hat man nicht diesen furchtbaren 30, 35, 40 Jahre Rhythmus, bis sich irgendwas mal ändert.

Da wären wir heute nicht in der Medizin, die wir heute haben. Unglaublich. Das muss natürlich in der Landwirtschaft auch eine Rolle spielen.

Spielt es auch? Ist längst nicht so viel, leider. Also worum geht es? Ich muss mich korrigieren. Ich bin sofort, schon auf der Hälfte merke ich, das reicht gar nicht, was ich derreihe.

Ich muss weniger, das passt nicht. Also man ist sofort da drinnen, wie es besser werden soll. Und wo kommt das her? Was ist das? Ich fühle.

Ich kann gar nicht tätig sein, nur aus dem Tätigsein, sondern ich durchdringe ständig, ob ich das will oder nicht, das, was ich tue, mit Gefühl. Wie so eine, das Eigentliche. Wie die Substanz, die das farbig macht, die das fleischig macht, die das überhaupt zur Substanz macht, was da seelisch passiert.

Dass ich das da irgendwie tue, ist das eine, aber dass es schön ist, dass es eine Proportion hat, dass es eine Zeit hat, dass es einen Rhythmus hat. Ich komme da nicht raus nach 5 Minuten, völlig außer Atem, weil ich viel zu schnell gemacht habe. Ich mache auch nicht so langsam, dass ich eine halbe Stunde brauche, dass jeder sagt, hat der gar nichts zu tun? Muss der nirgendwo hin? Tut der den ganzen Tag nur nachfüttern? Es hat seinen Rhythmus.

Der eine macht das ein bisschen schneller, der andere langsamer usw. Es hat seinen Atem, sein Einatmen und sein Ausatmen. Indem ich es tue, befühle ich es bewusst oder unbewusst ständig.

Jetzt kommt eigentlich erst der Moment, wo ich es bedenke. Wie könnte ich es besser machen? Mein Gerät ist kaputt. Wie repariere ich das? Kommen Sie mit? Das ist der Weg in der Zuwendung zu der außermenschlichen Kulturnatur.

Außermenschlichen Natur, wir sagen auch zu uns Natur und zur Kulturnatur da draußen. Es ist immer dieser Weg. Erst tun, vorsichtig, tastend, fühlend, denkend, besinnend, korrigierend, wieder rein usw.

Darf ich das so stehen lassen, zum nächsten Punkt gehen? Ich glaube, es ist deutlich. Wenn wir jetzt ein Stück weiter gehen und uns fragen, was hat die Willenssituation in unserer Kultur heute mit der Landwirtschaft zu tun? Dann kommen wir an eine sehr schwierige Ecke der biodynamischen Landwirtschaft und der Anthroposophie überhaupt und auch der Frage, was ist auf dem Teller? Nämlich diese Äußerung, die Rudolf Steiner gemacht hat zu dem Ehrenfried Pfeiffer, der ihn fragt als junger Kerl, warum passiert eigentlich so wenig bei den Anthroposophen? Warum kommen die eigentlich so schwer voran? Also ich sage es vielleicht mal positiver. Wenige Monate später spielt der Rudolf Steiner in Arnheim bei einer der letzten Vorträge mit dem ganz neu erfundenen Reißverschluss an so einem Tabakbeutel.

Und macht das so hin und her und sieht, wie diese Zähne da ineinander greifen und dieses kleine Gerät, was diese Zähne so miteinander verbindet. Und dann guckt jemand und denkt, warum spielt er dann so? Und dann guckt er so und sagt, schade, dass das kein Anthroposoph erfunden hat. Wie genial ist das, eine zwei Linien miteinander zu verbinden und wieder zu lösen, ständig.

Sie wissen das, heute baut man das, benutzt man das in der Bauindustrie und so weiter. Das ist wirklich eine geniale, eine geile Erfindung. Und warum kommen die Anthroposophen so wenig da drauf? Das ist eigentlich die Frage.

Ich tue das ein bisschen jetzt um, damit es nicht so negativ ist. Und da kommt diese Antwort, die mich seit vielen Jahren beschäftigt. Das ist eine Ernährungsfrage.

Wie ernährt sich der Mensch und was steht als Ernährung überhaupt zur Verfügung? So verstehe ich das. Ich löse mich da von Steiner jetzt wieder und sage, wir haben die unglaublich große Herausforderung in der Landwirtschaft mit der Frage der Ernährung, mit der Frage der Medizin. Wie ernähren wir überhaupt so, dass Willensimpulse wirksam werden können in den Menschen? Dass Nahrung nicht dafür sorgt, dass der Wille immer mehr verschüttet wird.

Das ist nämlich unsere heutige Kultur. Ganz vieles von unserer Ernährung ist so, dass es eigentlich dazu beiträgt, dass wir willensschwächer und willensschwächer werden. Und dazu muss man ziemlich tief einsteigen und ich mute Ihnen das jetzt als nächstes Kapitel zu.

Ich hoffe, also wer es gar nicht aushält, muss einfach den Raum verlassen. Es ist Landwirtschaftskurs pur, es ist wirklich biodynamische Grundlage und es ist vielleicht die Ecke, die wir am allerwenigsten bearbeiten, die am allerschwierigsten ist und die aber gleichzeitig aus genau diesem Kontext, den ich versucht habe darzustellen, so wichtig. Steiner macht in dem Landwirtschaftskurs deutlich, es gibt ein vorderes und ein hinteres beim Tier.

Und er spricht bei dem Tier davon, dass dieses vordere und hintere in seiner Differenzierung so ist, dass es hier um den Sinnesprozess geht und um den Nervenprozess und dass es hier natürlich um den Stoffwechsel geht und um die Tätigkeit der Gliedmaßen. Und dann ganz gegen seine sonstigen Darstellungen kommt das mittlere nicht. Jeder hat wahrscheinlich dort erwartet, jetzt kommt wieder unsere schöne Dreigliederung und da kommt die rhythmische Organisation in der Mitte.

Und stattdessen kommen wunderschöne, ich finde sie wunderbar, so zarte Striche, grüne Striche, ich kann es gar nicht so gut, die das miteinander verbinden. Und er spricht wahrscheinlich, während er das zeichnet und sagt, ja in der Mitte, dadurch dringt sich das mehr im Tier. Jetzt darf man nicht denken, es gäbe keine rhythmische Organisation beim Tier, das wäre ein ganz großer, fataler Fehler.

So ist es ja nicht. Sondern die Eigenständigkeit der rhythmischen Organisation als Grundlage für ein Seelenleben, das ist anders. Mit anderen Worten, nochmal, das Tier lebt in der Sinnesbeziehung zur Welt und die Welt dringt in es ein.

Und es lebt in der Gliedmaßen- und Stoffwechseltätigkeit. Und das dazwischen wird ganz stark von diesen Seiten beeinflusst und das wird auf der einen Seite mehr, dient die rhythmische Organisation mehr der Sinnestätigkeit und auf der anderen Seite mehr dem Stoffwechsel-Gliedmaßensystem als bei uns. Und dadurch ist diese besondere Konstellation, diese besondere, wie kann man sagen, eben die tierische Art und Weise des Seins gegeben.

Die ja von uns nicht tiefer oder höher zu beurteilen ist, sondern anders. Wir können all das nicht, was die Tiere können. All das können wir nicht.

Und gleichzeitig können sie auch vieles nicht, was wir können. Und eigentlich liegt sozusagen das Zusammenkommen, das Zusammentreffen, das Zusammenarbeiten, das Zusammensein wie in der Luft. Also zurück zu dieser Sache.

Er macht jetzt, das ist ja glaube ich für jeden noch leicht zu verstehen, er sagt ja, wenn sie jetzt das Tier richtig füttern wollen, dann brauchen sie hier etwas, was zu tun hat mit der Sinneswelt. Und was ist das Allerwichtigste für die Sinneswelt der Kühe? Natürlich die Weide. Und die Weide besteht eben gerade nicht nur aus Futter, so blöd ist die Kuh nicht.

Der Weide besteht aus Licht. Die Weide besteht aus Weite oder Enge. Und vielleicht auch ganz lecker da drüben noch eine Haselnuss.

Und die Weide besteht aus Geruch. Und die Weide besteht aus Wärme und Kühle und Wind. Und wer lebt in der Luft? Der eigentliche Partner der Kuh aller Wiederkäuers.

Das können Sie auf der ganzen Welt sehen. Wer ist der Partner der Wiederkäuer im Tierreich? Die Vögel. Und manche Vögel, deshalb brauchen wir auch unbedingt die Schwalben, sind bereit auch bis in den Stall mitzugehen.

Aber die meisten Vögel, wenn Sie so auf der Welt herumschauen, die sind bei den Wiederkäuern draußen. Also die Weide ist sozusagen, das alles sei jetzt in diesem Wort Weide. Ich kann jetzt hier, wir machen ja nicht Landwirtschaft, sondern wir haben ja ein anderes Thema.

Also die Sinneswelt, das sei Ernährung. Nicht das Heu oder das Futter da draußen oder das Gras, sondern der Bezug zur Welt. Und das Zweite, was für das Vorderseine eine große Bedeutung hat, ist das, was wirklich Substanz ist und wirklich bis in das Gehirn, bis in die Sinnesorgane abgelagert werden muss und da sozusagen die Aktivität ermöglicht.

Und das sei alles das, was von der Pflanze, von der Wurzel stammt. Also die Wurzel als dasjenige, was eigentlich Transporteur oder Repräsentant oder am pursten das bringt, was den vorderen Teil des Tieres, die Sinnesnerventätigkeit unterstützt. Und ganz dazu im Gegensatz hinten, da wird jetzt gesagt, was wir brauchen, ist die Auseinandersetzung mit der Welt der Schwerkraft und mit der Welt überhaupt, also auch die chemischen Kräfte, alles das, was man hat, wenn man verdaut, alles das, was zu tun hat mit dem sich Erheben, mit der Schwerkraft zurechtkommen und so weiter.

Und das Zweite, das sei jetzt etwas, was zu tun hat mit dem Stängel oder demjenigen, was an der Pflanze so macht. Nach oben geht und sich vielleicht auch noch abschließt in dem nach oben gehen. Und da wird jetzt gesagt, ja, das ist die kosmische Substanz, die braucht das Tier auch noch.

Und ich wundere mich, dass danach von den Landwirten keiner gesagt hat, Herr Steiner, wir verstehen nichts von kosmischer Substanz. Können Sie das bitte nochmal etwas genauer ausführen? Hat leider keiner gefragt. Aber Steiner steigt in den Zug, fährt nach Hause, nach Dornach und erzählt der Dornacher Community, was war dieses Koberwitz eigentlich vor 100 Jahren.

Und auf einmal erzählt es ein bisschen die Stimmung und wie alles so war. Und auf einmal setzt er in diesem Vortrag fort. Erzählt einfach weiter.

Und wenn man das paar Mal liest und paar Mal in Zusammenhang bringt, merkt man, der wird kapiert haben, der wird gespürt haben, der wird gemerkt haben, da fehlt noch was. Nämlich genau diese Frage, was ist diese kosmische Ernährung? Was ist das eigentlich? Eine kosmische Substanz, die da ernährt werden soll. Und die ist diejenige, die auch bei uns eine riesige Rolle spielt für die Entfaltung des Willens.

Sonst würde ich das ja jetzt nicht vorbringen. Ich fasse es nochmal zusammen. In der menschlichen Ernährung, in der tierischen Ernährung, spielt die Seite, wo es darum geht, dass wir etwas wie ursprünglich ausfüllen, etwas wie grundsätzlich anlegen durch Ernährung, was wir nicht sehen, sondern was sekundär von dieser Seite sichtbar gemacht wird, eine riesige Rolle.

Und diese Ernährungsweise, die Steiner an dieser Stelle kosmische Ernährung nennt, an anderen Stellen ein bisschen anders, Sie werden jetzt erschrecken, die kennen Sie im Wesentlichen vom Altar. Transsubstanziierte Substanz, veränderte, verwandelte Substanz, die durch den Christusimpuls wirklich real sich verändert hat. Und das passiert in Ihnen alltäglich.

Das spielt für alles Leben von den höheren Säugetieren und Menschen eine Riesenrolle. Und wir sehen das nicht. Und deshalb können wir damit so schlecht umgehen.

Und können nicht mit einer Skala messen, ist es besser oder ist es 7 oder ist es 8. Das können wir nicht, weil es etwas ist, was man ganz anders verstehen muss. Und wie man dazu hinkommt, da braucht man einige Tage. Das werde ich Ihnen jetzt nicht noch obendrauf servieren.

Und ich habe ja gesagt, es ist eh schon ein Exkurs. Aber wenn diese Gruppe jetzt weiterarbeitet, ist das die entscheidende Frage. Wie muss eigentlich Ernährung in der Zukunft so sein, dass die Willensnatur die Grundlage für das Ich, was die Welt ergreifen kann, den anderen Menschen ergreifen kann, was sich ausdehnen kann über sich hinaus? Wie muss die Grundlage dafür durch die Ernährung möglichst gut sein? Das sind große Forschungsfragen, die nicht mit der Waage und mit der Analyse zu lösen sind.

Sondern das, was ich jetzt wiegen und analysieren kann, ist Ausdruck davon, wenn ich auf dieser Seite bin. Das ist also erkenntnistheoretisch eine schwierige Sache. Da kann man nicht sofort mit irgendwelchen Versuchen anfangen und sagen, jetzt habe ich es doch.

Ich muss jetzt hier aufhören und das in diese Gruppe geben. Ich bin heilfroh, dass es diese Gruppe gibt. Und ich hoffe sehr darauf, dass da im Laufe der nächsten Jahre Fortschritte gerade in dieser Frage gemacht werden.

Und jetzt sage ich was kurz in Klammern. Warum bin ich hier oder warum hat mich begeistert diese Gruppe? Weil ich glaube, dass wir heute in der Gesellschaft mit den Fragen, die eigentlich an uns herangestellt werden, nur dann weiterkommen, wenn wir zusammenarbeiten interdisziplinär in der Anthroposophie. Wir können als Landwirt gar nicht mehr alleine die Sache wirklich rüberbringen, wirklich gut machen.

Und dasselbe ist in der Medizin der Fall, dasselbe ist in der Pädagogik der Fall. Wir werden eine ganz neue Dimension an Wirksamkeit in der Gesellschaft erreichen, wenn wir wirklich zusammenarbeiten. Das wird im Prinzip von uns erwartet im Moment.

Deshalb bin ich hier, weil mich das wirklich reizt und weil ich aus eigener Erfahrung jetzt weiß, das ist etwas sehr, sehr Fruchtbares. Das war die Bemerkung in Klammern. Und jetzt gehe ich weiter.

Wir sind damit mitten in der Medizin. Wir haben ein Ernährungsthema. Und ich möchte jetzt zur Pädagogik kommen und einige ganz wichtige Grundsätze bringen.

Warum ist Waldorfpädagogik, warum ist anthroposophische Heilpädagogik eine Willenserziehung? Warum steht das da im Mittelpunkt? Der Mensch ist heute in der Lage, sich gut selber zu bilden in Bezug auf das Gedankenleben. Und dieses selber wird heute immer mehr in Frage gestellt, weil es durchaus viele Geräte gibt, die einem da sehr hilfreich sein können, schrägstrich das Ganze übernehmen können. Ich will gar nicht jetzt in eine Diskussion über künstliche Intelligenz oder sowas reinkommen.

Sie glauben gar nicht, wie das die aktuellen Schulen vollkommen verwandelt. Ich habe gerade heute Vormittag ein Gespräch darüber geführt mit Lehrern. Schon in einer achten Klasse werden ihnen Aufsätze serviert, die gar nicht von den Schülern kommen.

Das erkennen sie aber gar nicht. Und so weiter und so weiter. Also es geht darum, wie können wir Kinder so fördern, dass sie Freude an der Entwicklung ihres Willens, ihrer Willenskraft haben.

Und ich habe das vorhin schon für die außermenschliche Natur gesagt, hier spielt Rhythmus eine riesige, riesige Rolle. Hier spielt eine riesige Rolle, dass etwas, was scheinbar nicht verstehbar ist, was scheinbar irgendwie gar nicht intellektuell zerbröselbar ist, immer wieder gemacht wird. Also man kann sich ja wundern, dass nicht sozusagen Kinderschutz schon auf die Idee gekommen ist, um zu sagen, dass man da Zeugnissprüche jede Woche vorbringen muss.

Das ist eigentlich kinderfeindlich. Die lernen doch da gar nichts mehr dran. Dass die da jede Woche nach vorne kommen müssen und denselben Spruch erzählen müssen.

Manche von ihnen haben das wahrscheinlich in ihrem Leben selber erlebt. Also da könnte man sozusagen mit unserem intellektuellen Bewusstsein aus der Gesellschaft sagen, das ist doch eigentlich ziemlicher Quatsch. Warum macht man das? Das könnte man doch lassen.

Und jetzt kann man sagen, vielleicht ist das das Allerwichtigste an diesem Schultag. Dass das Kind wieder in etwas hineinkommt, was sich wiederholt. Dass es jetzt Donnerstag ist.

Dass es irgendwie mal aufwacht, heute ist Donnerstag und ich stehe da vorne und das wird einfach gesprochen. Und der Inhalt ist oft ja, ich kenne das aus eigener familiärer Erlebnisse, wie sich die Lehrer einabbrechen, um den richtigen Zeugnisspruch zu finden. Aber der Inhalt ist oft gar nicht entscheidend.

Dass das Kind da vorne steht und diese vier Zeilen sprechen kann. Und dass das auch wirklich passiert und dass das jetzt in einer Hülle, jetzt komme ich zu etwas sehr Wesentlichem, von Sympathie passiert. Ganz, ganz, ganz tolle Anregung, weil man kann über Willensentwicklung bei einem Kind lange reden.

Man muss vor allem über die Willensentwicklung beim Lehrer reden. Und die fängt damit an, dass der Lehrer sich bemüht, das Kind zu umgeben mit einer Hülle von permanenter Sympathie. Sind wir wieder bei der Sympathie.

Merkt ihr das? Antipathie, Sympathie. Die Willenseite ist immer die Sympathiefrage. Und die Willenserziehung der Waldorfpädagogik beruht im Wesentlichen darauf, dass das Kind in einer Hülle, in einer Umgebung, es gibt ein, ich habe mir das rausgeschrieben, Entschuldigung, Umgebung, glaube ich.

Ja, den Schüler mit Sympathie umgeben. Originalzitat. Ich finde das so cool.

Also wie so eine, ja, den ständig in dem drinnen halten können. Natürlich muss ich auch mal sagen, das war jetzt nichts und das muss man nochmal machen oder probier es doch wieder anders oder, oder, oder, jetzt musst du einfach mal still sein oder so. Aber da muss ich immer die Frage stellen, wie könnte ich es denn besser machen? Wie könnte ich es denn anders machen? Was habe ich denn dazu beizutragen, dass es vielleicht besser gelingt als Lehrer? Das heißt, die Willenserziehung der Waldorfpädagogik ist vor allem eine Frage des, wie geht der Lehrer mit sich selber um? Wie kann der Lehrer eine Hülle, etwas erzeugen, was im besten Fall ja so ist, dass man es so, ich kenne Leute, die haben noch nie was mit Waldorfschule, mit nichts derartigem zu tun gehabt, die kommen in so eine Schule rein und sagen, hier riecht es so gut.

Dann haut das hin. Die merken, irgendwas ist hier so anders, dass es bis in diese ganz feine Substanz, das Geruch ist ja Substanz, bis dahin wirksam wirkt. Hier riecht es so gut.

Hier ist irgendwie eine Arbeitsstimmung, die anders ist als an einer anderen Schule. Dann ist es gelungen. Man kann jetzt nicht, man sollte jetzt nicht losgehen und sagen, man muss irgendeinen Spray erfinden, Waldorfspray oder so.

Das meine ich nicht. Sondern ich wollte das nur sagen, darin kann sich das äußern bis dahin, dass sozusagen die ganze Schule etwas ist wie eine Glocke der Sympathie und der Bemühung und des Humors. Das ist natürlich ein großes Problem.

In den Waldorfschulen fehlt vielfach der Humor massiv. Also ich könnte jetzt viele Beispiele erzählen. Ich könnte auch Schleichwerbung machen.

Ich hoffe ja immer, dass die Firma Stockmar auch mal uns entdeckt. Und was macht die Firma Stockmar mit ihren Wachsstiften? Ihr kennt das doch, so ein Filzstift, da muss man nur so, da läuft diese Chemiesoße so raus. Und bei dem Wachsstift muss man jetzt wirklich selber.

Und so geht die ganze Waldorfgeschichte los. Also ja, es ist verständlich, überall, und die sind immer noch zu weich, man müsste eigentlich Stockmar sagen, ihr müsst auch mal ein bisschen langsam härtere und schwierigere, dass man kämpfen muss, ob man die Farbe dahin kriegt oder ob das Blatt zerreißt. Da kann man cholerische Kinder wunderbar dran erkennen.

Da reißt dreimal das Blatt, bis das fertig ist. Und das ist eigentlich gut. Und überhaupt lieber malen und dann vielleicht lieber noch zeichnen, bevor man schreibt.

Also diese Kette malen, zeichnen, schreiben. Ich muss jetzt aufpassen, wir sind hier nicht in einem Lehrerseminar, und ich sollte auf die Zeit, wie viel habe ich denn noch? Ich sehe da gar nichts. Das ist halb.

Halb. Und wie lange darf ich noch? Ich muss jetzt irgendwie kürzen oder alles? Alles. Und jetzt kommt etwas wieder schwer verstehbares.

Sinneswahrnehmung ist Wille. Ich habe vorhin über die Abstraktion unseres Denkens gesprochen. Jetzt könnte man schnell in den Fehler verfallen, dass man meint, das Sinneswahrnehmen sei genauso.

Ist es nicht. Die saubere, präzise, besonnene, in der Zeit mitgehende Sinneswahrnehmung ist schon Willensaktivität. Das wird Ihnen sofort klar, wenn Sie das dritte Mal jeden Tag haben Sie sich vorgenommen, diese Tulpe anzugucken, und schon am dritten Tag ist Ihnen klar, eigentlich habe ich was anderes vor, diese scheiß Tulpe.

Was das für eine Bemühung ist, wirklich genau hinzugucken. Und noch viel schlimmer ist der Bleistift. Der Bleistift kann ja für einen selber ein Quälinstrument sein, wenn man sagt, ich bin so ein Sanguiniker, ich brauche den Bleistift, um genau zu gucken.

Und das kann einen schon auch ganz schön quälen, wenn man immer wieder zeichnen muss. Also daran wird einem das deutlich, dieses da draußen sein, in dem Formkontext einer Erscheinung, ist schon dieser Zugriff. Und indem ich das kann und übe, wird es leichter.

Und damit sind wir in einem ganz zentralen Punkt. Der Wille ist nicht, und den Willen kann man nicht beschreiben, sondern der Wille wird ständig. Und indem ich ihn anspanne, indem ich mit ihm tätig bin, geht es auch leichter.

Das kennt jeder, der etwas tut oder der das ein bisschen reflektiert. Indem ich mich überwinde und es tue, sage ich danach, ach, morgen wieder. Und vorher ist es ein Riesenberg.

Also geht mir jedenfalls so. Wenn mir jetzt keiner derselben Meinung ist, dann ist es nur meine Meinung. Aber ich glaube schon, dass das der ein oder andere schon mal erlebt hat.

Also bei der Waldorfpädagogik kommt es zu einem wunderbaren kleinen Ecke, die mir das jetzt auch wieder verbindet. Deshalb nehme ich die, die mit der Sinneswahrnehmung zu tun hat, die ganz unbekannt ist. Steiner empfiehlt den Lehrern die Tierkunde und das Umgehen mit den Tieren.

Und ich bin sicher, auch das Umgehen mit den Tieren im wirklichen Tun, so zu machen, dass sie darin so einen Kontakt haben mit den Tieren, dass sie bis in die Formen hinein die Tiere verinnerlichen. Also sagen wir mal, denken wir uns mal so eine dritte Klasse und eine kleine Schafherde. Und da werden auch mal die Kinder umgerannt.

Und das kann ja auch ziemlich wild sein. Und dann hängt sich jemand in der Wolle und das Schaf blökt und so weiter. Das ist alles, wo man heute sagen würde, Tierschutz kommt jetzt gleich.

Das geht gar nicht. Aber das genau ist, glaube ich, das, was er vor sich hat. Die Auseinandersetzung und das Mitleben dieser Tiere.

Und jetzt ist die Aufgabe des Lehrers, so weit zu kommen, dass die Formen deutlich werden, dass die Formen gehalten werden können, dass die Formen verinnerlicht sind, dass man die Formen nachzeichnen kann und so weiter. Und jetzt sagt er ja, wenn sie mit den Formen bei den Tieren so weit sind, dass die Kinder da gut drin sind, dann stärkt das ihren Willen. Ist doch spannend.

Nicht die Form der Pflanzen, die werden durch das Denken, das stärkt das Denken. Die Formen der Tiere, das stärkt den Willen. Und die Form der Tiere ist ja eine große Anstrengung, ist ja gar nicht einfach.

Kommen Sie mit? Also ich schaue auf das Zugreifen durch den Willen in der Pädagogik. Ich schaue auf die Welt draußen. Mit dem Morgenspruch der Wallaufpädagogik, ich schaue in die Welt.

Wunderbar. Und ich schaue auf die Tiere und ich schaue auf die Pflanzen. Und bei den Pflanzen ist das eine solch wunderbare Ordnung und eine solche Offenbarung einer Kraft, die ich eigentlich fürs Denken brauche.

Und die ich auch benutze fürs Denken. Und das ist Rudolf Steines größte Entdeckung, kann man sagen, dass die umgewandelte Wachstumskraft zur Denkkraft wird. Dem bin ich gegenüber durch die Pflanze.

Bei dem Tier ist das ganz anders. Das Tier hat diese Qualität, etwas dazuleben, etwas zu sein, nicht zu werden, wie wir. Sondern es ist für sich alles das.

Und wenn ich es schaffe, so mit ihm verbunden zu sein, dass die Form in mir lebendig ist, stärkt es meine Willenszeit. Ist doch interessant, oder? Das kennen die meisten Pädagogen gar nicht. Ja, und jetzt kommen wir zu einer Ecke, die viele heutzutage sehr ungern hören.

Aber die doch genannt werden muss. Und das ist die religiöse. Was ist das Gebet? Wo ist überhaupt der Übergang von einem Morgenspruch in einer Klasse zu einem Gebet? Gibt es da überhaupt einen Übergang? Ist das Gebet nicht nur noch die individualisierte Form davon? Und so weiter und so weiter.

Wir könnten darüber einen eigenen Abend oder eine ganze Woche machen. Und wir würden zu dem Ergebnis kommen, dass ganz wesentlich dabei ist, der Moment, dass ich das für mich will und tue. Und eigentlich sind die Kulturen, die eine Gebetskultur haben, dadurch zu erkennen auf der Welt, dass es Willenskulturen sind.

Ich habe es jetzt ganz kurz gemacht. Der Wille wird gestärkt durch alles, was mit Gebet zu tun hat. Da geht es nämlich nicht um den Inhalt.

Da kann man ja auch sagen, das weiß ich jetzt, dass wir uns bei der Erde bedanken wollen für das Essen oder so. Das kenne ich jetzt irgendwie, das haben wir schon ein paar Jahre gehört. Das brauchen wir jetzt eigentlich nicht mehr hören.

Oder, oder. Sondern es geht um einen Besinnungsmoment, wo ich mich gerade erinnere, befestige, versichere, daran aufwecke, ich will da doch ein Bewusstsein haben einer Dankbarkeit. Oder, oder, oder.

Ich will deutlich machen, es geht nicht um den Inhalt, sondern um die Tat. Es geht auch um den Inhalt. Aber die Tat ist das Entscheidende, weil die braucht Willen.

Und dieser Wille, den ich nur frei aufbringe beim Kind, jetzt beim Tischgebet, das sind Übergangsformen, aber das wirkliche Gebet kann ich ja nur selber machen, alleine für mich. Das ist etwas, was unglaubliche Willenskräfte weckt. Und da gibt es natürlich Übergänge in den Kulturen, wo das dann doch eine Gemeinschaftsverpflichtung ist und so weiter.

Und da kann man dann lange Studien machen, wie diese Kulturen anders sind. Ich will das jetzt gar nicht vertiefen, sondern ich muss das hier bei diesem Thema sehr deutlich berühren. Gebet, überhaupt die religiöse Zuwendung, hat immer eine ganz starke Willenskomponente und eine Willensschulung.

Überhaupt ist der Wille immer dadurch geschult, dass er in Anwendung kommt. Ja, ich habe gesagt, ich möchte jetzt einen biografischen Einschub machen. Und das ist eine kleine Geschichte.

Manche wissen das vielleicht auch schon. Ich bin ja zwar in einem anthroposophischen Elternhaus geboren und so, aber ich bin eigentlich auf die Anthroposophie gestoßen durch den Josef Beuys, den ich kennenlernte mit 15, weil mich jemand gebeten hatte aus der damaligen DDR, mir den als Menschen anzugucken. Ich wusste von seiner Kunst nichts und ich lernte ihn als Mensch kennen.

Und habe dann vier Jahre mit Josef Beuys vieles gemacht und vor allem Bäume gepflanzt. Und unter anderem war bei dieser Baumpflanzaktion, wo es darum ging, die Kunst so zu verwandeln, dass sie tätig wird in der Welt für das, was notwendig ist. Also wieder eine Willensfrage.

Da war plötzlich klar, das lässt sich gar nicht mehr finanzieren, das muss man abbrechen. Und selbst Beuys, der viele Kunstwerke verkauft hatte und er auch bekanntlich teuer verkauft hatte, war pleite sozusagen, konnte nichts mehr dazu beitragen. Und da tauchte ein Mensch auf, der eine Zarenkrone, eine Kopie einer Zarenkrone in Gold verkaufen wollte, damit diese Baumpflanzaktion weiterfinanziert wird.

Und Beuys hat gesagt, ja, die werden wir einschmelzen, das müssen Sie schon wissen. Wir verkaufen nicht diese Krone, sondern wir werden daraus was Neues machen. Und dem hat dieser Mensch zugestimmt und dann wurde diese Krone umgeschmolzen.

Und Beuys hatte ein Hasen- und ein Sonnensymbol vorgefertigt. Und da rein wurde dieses in eine Form und so, das wurde flüssig auf den Steinen, die zu den Bäumen dazukamen, vor dem Museum wurde diese Aktion gemacht. Und dann waren diese beiden, das war so ein Osterhase, so ein DDR-Osterhase in purem Gold und so ein wunderschönes Sonnensymbol mit so einem Ring drumherum, so einem Halbring.

Und die waren beide noch richtig rotglühen. Ich war dabei als junger Mensch und die waren so an der Zange. Und der Beuys trug die dann rein in dieses Museum und da war vorbereitet in dem Eingangsbereich des Museums so ein kleiner, rausgeschlagener Kasten, kann man sagen, aus dem Gemäuer.

Da kam so eine Stahlarmierung drumherum mit einem Panzerglas. Das war sehr viel wert, war viel Gold. Und die Edelsteine unten drumherum, die von dieser Krone waren wie so ein Nest.

Und jetzt kramte der Beuys in seinen Taschen und holte einen kleinen Aufkleber heraus und da stand etwas drauf und den klebte er da drunter. Und auf diesem Spruch stand Folgendes, und ich sag das jetzt zweimal, dass man es auch mitschreiben kann, wenn man es möchte. Es sind nur zwei Zeilen.

Es kommt alles auf den Wärmecharakter im Denken an. Das ist die neue Qualität des Willens. Die Geschichte ging so weiter, dass die Documenta dann wenige Wochen später zumachte und jetzt musste dieser Hase mit dem Sonnensymbol usw.

verkauft werden. Und das war gar nicht so ganz einfach, weil das Geld wurde dringend gebraucht, um Bäume zu pflanzen. Und dann trat jemand auf aus Stuttgart, der den Namen Beuys genannt hatte, und dann schlussendlich auch gekauft hat, sein ganzes Vermögen.

Das war eine ganz verrückte Sache. Der wollte unbedingt, dass das möglich wird. Das steht ja heute in der Staatsgalerie da in Stuttgart.

Und dann kam es auch sehr schnell da ins Museum. Und jetzt war da aber nicht mehr dieser Spruch, und dann habe ich den Beuys drauf aufgenommen und habe gesagt, muss man das nicht wieder dahin machen? Nein, das ist so selbstverständlich, das weiß jetzt jeder. Das braucht man nicht mehr dahin kleben.

Ja, das wollte ich einfach noch als persönliche Situation erzählen, die für mich sehr prägend war. Diese Beziehung zu Joseph Beuys und dieses Verständnisses, dass es alles auf den Willen ankommt. Wir werden nur überleben, wir werden nur eine neue Pädagogik, wir werden nur eine andere Art der Medizin, wir werden nur eine bessere Art des Umgangs mit unserer Naturgrundlage hinkriegen, wenn wir auf unseren Willen schauen.

Das ist ja die eigentliche Aussage. Ja, und jetzt möchte ich noch ein paar Bemerkungen, und die Mediziner nehmen mir das bitte nicht übel, dass ich jetzt da eigentlich die kürzeste Zeit drauf verwende, zur Medizin bringen. Es ist ja, das habe ich ja schon angedeutet, das Allerentscheidendste, dass der Mediziner sich mit dem Patienten so verbindet, dass er will, dass der heilt.

Der heile Wille. Das ist das Zentrum der Antroposophischen Medizin, kann man doch sagen, oder? Also, sonst könnten wir doch einen guten Computer haben, der sagt dann auch, was jetzt bei der Apotheke abzuholen ist, oder das vielleicht so anliefert, demnächst mit irgendeiner Drohne oder so. Das könnten ja alles, das können die besser, diese modernen Computer.

Da bräuchte es kein Mensch, wenn wir sagen, es kommt darauf an, dass der jetzt dieses oder jenes Mittel bekommt, auch dieses oder jene Globuli. Sondern es geht um eine Beziehung, die so ist, dass der Arzt das ausdehnt, was er normalerweise sozusagen hat, auf diesen Patienten. Und darin sieht man auch die unglaubliche Belastung und die Größe und die Gefahr dieser ganzen Tätigkeit.

Und jetzt kommt dieses wunderschöne Wort, der behandelnde Arzt, der Handelnde, der mit der Hand tätige Arzt, das ist eigentlich der Arzt. Und oftmals verschiebt er das dahin, wo die sind, die dann handeln, die Therapeuten. Die Handelnden sind oft nicht die Ärzte.

Und insofern ist es wunderbar und richtig, dass wir in der anthroposophischen Medizin sagen, nee, nee, wir machen keine Ärztetagung und Therapeutentagung. Sondern wir sehen das natürlich zusammen als eine Ganzheit. Und es kommt sehr darauf an, dass dieser Handlungswille des Arztes in guter Kommunikation ist mit dem Heilerhythmisten oder der Heilerhythmistin und so weiter und so weiter.

Also der handelnde Arzt als derjenige, der in sich hereingenommen hat, das, was eigentlich die Diagnose und die Therapie jetzt da vonnöten ist, und aus diesem Hereinnehmen in eine besondere Verwandlungsform übergehend jetzt sagen kann, so, und ich nehme dich mit, Patient. Ich tue nicht brr, du kriegst das, und dann ist gut. Sondern heben, mitnehmen, in einer Augenhöhenbeziehung.

Und jetzt kommen wir zu dem riesigen Schatz der meditativen Hilfen, die mindestens so wichtig sind wie die äußeren und inneren Anwendungen, die der anthroposophischen Medizin zur Verfügung stehen für die spezielle Krankheitssituation. Und ich möchte eigentlich damit auch schließen, dass ich eine von diesen Meditationen hier in den Raum stelle, um dann die Möglichkeit zu geben, dass wir noch ein bisschen im Gespräch sind. Sieghafter Geist, durchflamme die Ohnmacht zaghafter Seelen.

Verbrenne die Ich-Sucht, entzünde das Mitleid. Das Selbstlosigkeit, der Lebensstrom der Menschheit, wald als Quelle der geistigen Wiedergeburt. Herzlichen Dank.

Widersprüche. Wer ist unzufrieden? Wer möchte sagen, so gar nicht? Ich finde es prima, dass Sie sozusagen den Eingangsdruck, den Sie gesagt haben, es ist eine Ernährungsfrage, in so vielfältiger Weise dargestellt haben. Also Sie müssten jetzt eigentlich sagen, was ist denn Ernährung? Welcher Fächer drückt sich auf? Ein unglaublicher Fächer, ja.

Ja, danke. Danke. Na klar.

Das war ja auch sehr provokant. Absolut gut. Kann nicht alles sein.

Und da muss man natürlich differenzieren. Und mit dem Denken hat man ja auf der anderen Seite eine unglaubliche Möglichkeit, anzudocken an eine Welt der Gedanklichkeit, der Ideen. Und das hat gerieben.

Moment mal, ich habe aber doch durch das Denken eine Beziehung zu etwas, was eigentlich wie ein Leitstern ist. Und man könnte sagen, das Kosmische. Das Denken ist sozusagen die Brücke, die Antenne, die Verbindung zu einer Welt, in der die Gedankenklarheit da ist und wo es Dinge gibt, die vielleicht noch gar niemand je gedacht hat, aber die schon da sind.

Und man könnte sagen, die Willenstätigkeit ist die Verbindung in ein absolutes Chaos, in eine Welt der Möglichkeiten, in eine Welt, wo ich gefragt bin. Also so könnte man es vielleicht besser sagen. Ist es jetzt nicht mehr so anstößig? Ich kann diesen Anstoß vollkommen nachvollziehen und das ist auch lückenhaft gewesen von mir.

Kann man es so akzeptieren? Und das ist natürlich ganz, ganz wichtig und das ist die Quelle unseres Menschseins. Dass wir eine geistige Gründung haben, aber sie macht uns noch nicht handlungsfähig. Und manchmal sind diese Ideen so wunderbar, dass sie bescheuern.

Und dann ist dieser Übergang. Und dann hat man etwas, was ich heute noch gar nicht angesprochen habe, dass der Wille auch aus dem Denken zu dem denkenden, befeuernden Erleben der Kraft der Idee wirklich greift, wirklich ergriffen wird. Das ist ein anderer Weg und der ist natürlich sehr wichtig und sehr gut und will ich gar nicht bewerten.

Und Steiner endet in diesem Vortrag, auf den ich mich jetzt relativ viel bezogen habe, den habe ich gar nicht genannt. Und das ist eine Gesamtausgabe 152, der erste Vortrag. Sehr lesenswert, auch nur das letzte Teil, da braucht man gar nicht so lange.

Wie eigentlich das meditative Leben so entwickelt werden kann, dass man das Denken, das Fühlen und das Wollen stärkt. Wunderbar in diesem Vortrag. Und da endet er damit, dass es eben um diese Befeuerung geht.

Wie eigentlich ein Zugang zur Welt, ein Zugang zur Geistigkeit uns befeuern kann, dass wir etwas verändern in der Welt und am anderen Menschen. Danke nochmal für die Frage. Ja, ich wollte mich jetzt in dem Fall bei dir bedanken.

Ich bin selber Tierzüchterin und habe im Grunde einen Vortrag zum Thema Tierzucht für mich gehalten. In meiner Warnung war es auf jeden Fall so. Weil uns kommt als Tierzüchter, und ich spreche jetzt nicht, also ich unterscheide zwischen Haltung und Züchtung.

Ich glaube, dass es Unterschiede gibt, aber wir jetzt von Seiten der Züchtung, du weißt es ja sehr gut, arbeiten ja im Grunde immer nach vorne. Wir arbeiten immer zu etwas hin, was es heute noch nicht gibt. Und es ist ganz schwer für viele zu verstehen, wie das überhaupt funktioniert.

Und es ist ganz interessant für mich, dass du das jetzt mit dieser Willensfrage zusammengebracht hast und auch mit der Frage der Sympathie. Weil warum es funktioniert, dass so eine Idee sozusagen ins Leben kommen kann, hängt ganz oft damit zusammen, dass man Menschen dafür begeistern kann. Also dass sich jemand wie mit anstecken lässt, der das Ziel gar nicht sieht, was du selbst als Züchter aber sehen musst.

Und dann aber auch mal wieder dieser Konflikt, dass man dann ja gesagt bekommt, ja aber woher willst du denn eigentlich wissen, dass das der richtige Weg ist. Und dann muss man sagen, ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass ich sozusagen dann, wenn es soweit ist, derjenige sein werde, der es dann weiß, was zu tun ist. Und von daher, ich bin ganz entspannt und sehr begeistert, dass du diese Wünsche hervorragst.

Danke, danke, gerne. Also jemand zu dienen, der so eine wichtige Arbeit macht, ist mir ein großes Vergnügen. Ich muss jetzt aufpassen, dass mir jetzt nicht die Tränen kommen.

Also Sie haben jetzt gehört, was der Züchterblick ist, das hat sie beschrieben. Es ist ein Blick, der kein Blick ist, sondern in dem Blick ist Wille. Und zwar Zukunftswille.

Gestaltungswille in einen Bereich hinein, wo wir normalerweise gar nicht an Gestaltung denken, sondern höchstens an Erhaltung. Haltung. Ich habe das jetzt nur mal mit anderen Worten zusammengefasst.

War ein ganz toller Beitrag, den man auch auf die Pflanzenzüchtung ausdehnen kann, wo man natürlich dann fragen muss, was macht den Unterschied und so weiter. Ja, ist vielleicht jetzt hier auch für diese Gruppe sehr wichtig, dass in Bezug auf die Landwirtschaft diese Züchtungsfrage ganz, ganz wichtig ist. Und ich bin sehr dankbar, dass sie in diesem Bereich tätig ist, weil da sind wir sehr unterbelichtet.

Bei der Pflanzenzüchtung haben wir einiges zustande gebracht. Und bei der Tierzüchtung ist noch vieles zu erreichen. Und die Zeit drängt unglaublich.

Ich will jetzt gar nichts Schreckliches noch hier zum Ende bringen. Ich sage einfach nur, die Zeit drängt wahnsinnig, dass wir da noch viel mehr solche Initiativen und solche Tätigkeiten in den Höfen entwickeln müssen. Bitte, der Nächste.

Es war noch jemand, der sich gemeldet hat. Ja. Ich möchte eine Pflanze brechen für das Denken.

Man kann nicht wirklich denken, ohne dass man es will. Und das ist etwas, das echte Denken ist eigentlich genau das, was die Inga gesagt hat. Es ist Trassenlegen zu einem unbekannten Punkt.

Und das, was wir normalerweise als Denken nennen, ist eigentlich nur ein Kombinieren von schon gedachtem. Das kann KI mittlerweile genauso gut. Aber das echte Denken fehlt uns nicht mehr vorne.

Damit will ich auch vielen Dank für diesen Vortrag alles, was ich durchdacht habe. Das ist Arbeit, wie gesagt. Ja, Dankeschön.

Ja, dann. Ja, lieber Martin Gantz, herzlichen Dank. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass der Teil der Mediziner so kurz kam.

Aber vielleicht dürfen wir Dich einfach nochmal einladen. Ja, klar. Ja, sehr schön.

Also, dann können wir den Abend auch beschließen. Mit der Aussicht, dass es vielleicht eines Tages eine Fortsetzung dazu gibt. Und dann wünschen wir einen ganz, ganz guten Nachhauseweg.

Und ich bin ein bisschen auch neidisch über diese ganzen Studenten im Umkreis von Martin, der ja mit dem David Martin zusammen diese Initiative und auch wirklich dieses Grundjahr, dieses landwirtschaftlich-medizinische Grundjahr am Dottenfelder Hof in der Kooperation mit der Uni Wittenherdecke ins Leben gerufen hat. Also diese Menschen, die dann ein Jahr mit ihm und David Martin zusammen studieren können. Ich glaube, es macht ein bisschen Zukunftshoffnung, dass da doch die Landwirtschaft und die Medizin vielleicht wenigstens partiell auf dem richtigen Weg oder vielleicht gut eingestiehlt wird.

Wir haben jetzt gleich am Ausgang ein kleines Körbchen. Können Sie nach eigenem Ermessen vielleicht noch einen kleinen Obolus hinterlassen. Und dann wünschen wir Dir einen schönen Abend, eine gute Zeit hier am Bodensee und dann einen guten Nachhauseweg allen, die jetzt hierher gekommen sind.

Sollte ich nochmal zum Schluss diesen Spruch sprechen, den ich nur einmal gesprochen habe? Wollen Sie das nochmal hören? Dann ist ein Medizin. Eine Sache noch. Wir setzen dann morgen in dieser kleinen Tagung fort mit dem Michael Hertel, der auch heute Abend schon da ist.

Wer jetzt ganz spontan, ich bin jetzt mal so frei, dazustoßen möchte für diese Einheit. Herzlich willkommen. Oder Michael, ist es in Deinem Sinne? Sehr schön.

Um 10 Uhr morgen Vormittag hier in diesen Räumlichkeiten. Ein ganz außergewöhnlicher Meditationsspruch und der eben auch ganz viel zu tun hat mit der Qualität der Selbstlosigkeit eben als Lebensstrom der Menschheit. Sieghafter Geist, durch Flamme die Ohnmacht zaghafter Seelen.

Verbrenne die Ich-Sucht, entzünde das Mitleid. Dass Selbstlosigkeit, der Lebensstrom der Menschheit, bald als Quelle der geistigen Wiedergeburt. Einen guten Nachhauseweg.

Einzelnachweise