Betriebsorganismus und Düngung - 3. Folge von Manfred Klett

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Themenschwerpunkte

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Transkription des Vortrages 3. Folge

I [00:00:42] Ja, einen schönen guten Morgen wünsche ich. Wir wollen ja noch mal unser Thema fortsetzen in Bezug auf die Konzeption des Betriebsrganismus in der Landwirtschaft und dessen Gestaltung. Das ist ja eine der zentralen Fragen überhaupt heute in der Landwirtschaft: Wie gestalte ich meinen Hof? Was sind die Kriterien? Und da hat man den Eindruck, wir leben in einer durchaus pluralistischen Gesellschaft, wo jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt und meint, also mehr in diese Richtung. Und der geht in diese Richtung. Also alle möglichen Einseitigkeiten, Pluralismen. Und man lässt sich dann auch am Ende dann doch ungeheuer stark vom Markt bestimmen. Und macht da eine reine Marktorientierung in seiner Landwirtschaft. Und vergisst eigentlich den Impuls aus dem man heraus handelt, handeln will, als biologisch-dynamischer Landwirt. Und deswegen eben jetzt diese Betrachtung. Welche Kriterien müssen wir aufsuchen, um den Organismusgedanken in uns zu fassen, präsent zu haben in der täglichen Arbeit? Und darauf kommt es an. Dass man nicht irgendwann mal, was man sich so klar gemacht hat... Und die üblichen... Die Arbeit läuft routinemäßig irgendwie sonst weiter. Sondern dass man eigentlich in der Landwirtschaft so drinsteht, dass man in jedem Augenblick das Bild, was man innerlich befeuert, was einen innerlich motiviert... Dass man dieses Bild präsent hat in aller Arbeit. Da komme ich vielleicht nachher noch mal kurz drauf zurück. Jedenfalls bewundere ich hier zunächst mal diese Umgrenzung unseres Organismus. Ein Kunstwerk. Man könnte natürlich das jetzt noch mal metamorphosieren, dieses Kunstwerk. Da habe ich heute leider und morgen keine Zeit mehr dafür. Wie tatsächlich das in gewissem Sinne ausstrahlt, nach allen Richtungen, im Hinblick auf das soziale Umfeld, in dem der landwirtschaftliche Betrieb darin steht. Also man kann das mal zunächst mal als eine Symbolisierung dieser Tatsache nehmen, dass jeder landwirtschaftliche Betrieb ja nicht irgendwo isoliert in der Landschaft steht, sondern korrespondiert mit dem sozialen Umfeld über die Vermarktung. Aber das ist ja nur ein zarter Bereich. Sondern eigentlich muss eigentlich ein landwirtschaftlicher Betrieb mehr und mehr vom Umfeld so aufgefasst werden, dass man sagt: "Ich will, dass du das so machst auf deinem Hof. Ich will nicht nur bei dir kaufen. Sondern ich will, dass du das an meiner Stelle... Ich bin kein Landwirt", würde er sagen. "Und so delegiere ich sozusagen mein Ideal, was ich auch habe... Delegiere an dich, dass du das für mich ausführst." Das wäre eine zukünftige Haltung der Gesellschaft gegenüber der Landwirtschaft. Dass die Gesellschaft kapiert, dass die Landwirtschaft nicht ein Privatunternehmen ist, der Selbstverwirklichung etwa, sondern ein gesellschaftliches Unternehmen ist. Die Pflege der Erde, wo wir alle drin die Luft atmen, wo wir alle sozusagen unser Leben drin verbringen. Und da besteht eine Gesamtverantwortung. Und wir müssen irgendwie sehen, dass wir so korrespondieren mit unserer Umwelt, dass dem Menschen mehr und mehr bewusst wird: "Ich delegiere sozusagen meine Verantwortung an den, der es jetzt macht, den Bauern, den Landwirt." Das ist eine völlig neue Sichtweise, die sich da sozial ergibt. Die selbstverständlich irgendwo auch aufblüht. Ganz hart. In den sogenannten CSAs, also in der sogenannten solidarischen Landwirtschaft heutzutage. Wo anfänglich sozusagen das Gespräch zwischen Umkreis und Hof selber... Zunächst natürlich auf der Vermarktungsebene. Aber das muss sich immer mehr steigern, bis auf den den geistigen Impuls selbst. Nun also, wir waren in unserer Betrachtung dahin gekommen, dass wir versucht haben, den Organismus aufzubauen auf dem Hintergrund dessen, wie der menschliche Organismus aufgebaut ist. In eine physische Organisation, in eine Lebensorganisation und eine Seelenorganisation. Und jede dieser Organisationen trägt ihrerseits etwas dazu bei, dass das wirklich eine Ganzheit wird. Und das kann man im Einzelnen ja dann auch beschreiben. Welchen Beitrag der physische Leib in seinen Gesetzen und seinen Stoffen und Kräften beiträgt. Was dann die Pflanzenwelt bedeutet, im Hinblick auf die Offenbarung des Lebensleibes, der Lebensorganisation, die selber übersinnlich ist, aber eben in die Erscheinung tritt, in der Pflanzenwelt. Und was damit alles im Zusammenhng... Dass das alles auf der Basis der Vielfalt beruht, der Mannigfaltigkeit. Das Lebendige. Also jede Vereinseitigung in einem Betrieb, bedeutet eine Verarmung. In Bezug auf die Kräfte der Gesundung eines Landes, eines Organismus. Der basiert im Wesentlichen auf der Vielfalt, der vielfältigen Durchgestaltung des Lebensleibes eines Hofes. Und das dritte war dann eben der Seelenleib, wo wir dann uns befasst haben. Das letzte mal mit der Wildfauna und der Haustierfauna und deren Beitrag. Und jede einzelne Tierart, ob Schädling oder Nützling... Diesen Begriff möchte ich gar nicht eigentlich nutzen, erwähnen. Jede Tierart, egal wie, trägt dazu bei, dass die seelische Atmosphäre eines landwirtschaftlichen Betriebes fühlbar wird. Dass sie wahrnehmbar wird, dass man, wenn man im Umgang mit den Tieren und mit seinem Bewusstsein... Wachhält in Bezug auf das: Was macht jetzt eigentlich dieser Vogel da in der Luft? Oder was ist jenes Insekt, das da fliegt, gerade die Blüte bestäubt? Wenn ich mich da versuche hineinzuleben, dann kann ich nicht nur etwas denken, sondern ich kann es auch fühlen, kann mit meinem ganzen tieferen Empfinden... Kann teilnehmen an diesem geheimnisvollen Geschehen. Das ist die Wildfauna. Während bei der Haustierfauna ist es ja so, dass die ganz in die Hände des Menschen gelegt ist. Die Haustiere heißen nicht umsonst Haustiere. Und den Begriff Nutztiere, den sollte man vergessen. Sie sind einfach in der Pflege des Händen der Menschen. Sie können gar nicht für sich existieren. Sie sind absolut abhängig vom Menschen. Das wilde Tier flüchtet den Menschen. Das Haustier sucht den Menschen. Und insofern tragen wir eine doppelte und dreifache Verantwortung gegenüber den Haustieren, als gegenüber den Wildtieren, weil sie sich in diese Abhängigkeit begeben haben. Sie bedürfen der Haltung, der Fütterung, der Pflege und der möglicherweise Züchtung im einem höheren Sinne, um eben immer mehr... Oder um Haustiere bleiben zu können. Sonst irgendwo verwildern sie oder sie verkommen. Eigentlich muss man sagen, in der Massentierhaltung heute verkommen die Tiere regelrecht. So, und jetzt haben wir uns ja zuletzt mit den Wiederkäuern befasst und da uns konzentriert auf das Rind, die Kuh, die Königin aller Haustiere. Und haben dann jetzt versucht, hinzuschauen auf das, was die Kuh, was das Rind eigentlich macht. Denn das ist ja gerade der Ausdruck der spezifischen Seelenkonfiguration beim Rind. Dass man immer die Frage stellt: Was macht ein Tier? Wie äußert es sich nach außen, in seine Tätigkeit? Das ist ein Ausdruck dessen, was da innerlich und übersinnlich wirksam ist in der Gestaltung der ganzen Leiblichkeit des Organismus. Eine Abgrenzung nach außen und eine Gliederung in Organe. Das charakterisiert jedes Tier. Und jetzt, wenn man sich mit dem Rind befasst im Hinblick auf seine Funktion im Organismus der Landwirtschaft, dann ist es ja diese, dass es ein Verdauungstier ist. Es macht eigentlich nichts anderes, als dass es verdaut. Das ist seine Tätigkeit. Seine Tätigkeit ist nicht nach außen gerichtet wie beim Pferd. Sondern die Tätigkeit der Kuh ist eigentlich ganz und gar sozusagen introvertiert. Nach innen gerichtet. Das ist ein introvertiertes Wsen, das Rind, die Kuh. Und man sieht es ja auch an dem ganzen Gehabe des Tieres an, dass es eigentlich mehr träumend sozusagen sich da so die Welt bewegt. Und dann haben wir zuletzt noch kurz hingeschaut, wie die Kühe fressen und was sie fressen. Die fressen alles das, was noch relativ im Vegetativen verharrt, nämlich Stängel und Blatt. Das ist eigentlich ihr Futter. Alles, bevor es zur Blüte kommt, also diese Stängel und Blatt, das ist das Futter der Wiederkäuer generell, aber der Rinder ganz besonders. Und wir haben gesehen, dass das Rind also relativ schnell, rasch das Futter aufnimmt und auch einspeichelt. Und nach wenigen Wiederkau-Akten, nicht Kau-Akten, abschluckt und dann verschwindet es da unten schon im vollkommenen Unterbewusstsein, unterhalb dem Zwerchfell in diesem riesen Pansen. Und jetzt waren wir ja geendet am Mittwoch, indem wir gesagt haben, das, was da im Pansen sich abspielt an Gärungsvorgängen... Und das ist eine richtige Gärkammer. Also unter anaeroben Verhältnissen findet dort eine Gärung statt, mit Mikroben. Das sind so kleine Wimpertierchen, die millionenfach da in dem Pansen tätig sind, und Bakterien. Und die bauen jetzt schon die leicht verdauliche Substanz ab, resorbieren sogar schon Abbauprodukte durch die Pansenwand ins Blut. Aber die Masse ist ja eine sehr rohfaserreiche Masse, die das Rind aufnimmt. Das ist ja gerade das Besondere der Wiederkäuer, dass sie in der Lage sind, Rohfaser, also kohlenstoffreiche Verbindungen aufzulösen. Und dieser Auflösungsvorgang oder, sagen wir mal, Zersetzungsvorgang findet eben im Pansen vor allen Dingen statt, gesteuert von der Kuh. Durch abbauende Bakterien und diesen Wimpertierchen. Protozoen sind das, Einzeller. Die bauen ab und bauen ab und bauen ab. Aber unter der Regie der Kuh, die steuert das, wie der Regenwurm in seinem Darm, den ganzen Prozess des Abbaus der organischen Substanz. Steuert und verbindet mit Ton, Tonmineralien. Und dadurch dieser wunderbare, krümelige Boden entsteht, durch die Regenwurmtätigkeit so. Das geht aber... Das findet auch statt eben im Pansen der Kuh. Durch diesen Aufschluss der zellulosereichen Nahrung wird also jetzt diese sehr schwer verdauliche Nahrung aufbereitet und dann aber nicht irgendwie weitergeführt. Direkt, dann irgendwo in den Darm, also in den Drüsenmagen und dann in den Darm. Sondern, nein, sie wird wieder zurückgeholt, von unten nach oben, durch das Zwerchfell hindurch, durch die Speiseröhre, durch ins Maul. Und wird noch einmal mechanisch im Wiederkau-Akt, immer weiter zerkleinert und intensiv eingespeichelt. Und auf diesen Moment möchte ich noch mal mein Augenmerk lenken, den Wiederkau-Akt. Also da müssen Sie sich mal eine Kuh anschauen, wenn sie wiederkaut. Wie die Kuh da aussieht. Da verändert sich das ganze Gesicht der Kuh. Man muss da wirklich von einem Gesicht sprechen. Also nicht nur die Augen verändern sich, der Blick verändert sich, sondern der die ganze Kopfhaut. Hat man den Eindruck, die spannt sich förmlich. Also man hat den Eindruck, die ganze Kuh ist jetzt mit dem Kuh-Bewusstsein vollständig in dieser Wiederkau-Tätigkeit engagiert. Der Blick verändert sich. Schauen Sie mal einer Kuh ins Auge, wenn sie frisst oder irgendwie so sich irgendwo herum bewegt oder da steht. Schauen Sie der mal in die Augen. Dann werden sie sehen, da sind diese riesen Kulleraugen. Da schauen Sie,wie in einem Brunnen. Bläulich die Farbe. Das isr dann so ganz bläulich, wie wenn man in ein blaues Wasser, ein lichtdurchschienenes Wasser hineinschaut. So bläulich, aber ich möchte sagen, so, dass es wie ein tiefer Brunnen eigentlich einem erscheint. Und jetzt fängt die an, wiederzukauen. Und da ist der gesamte Blick der Kuh verändert. Von einer unglaublichen Konzentration, die da sich in diesem Blick äußert, im gesamten Gesicht, wie gesagt, um die Augen herum. Alles verändert sich. Und da fragt man sich wirklich: Was vollzieht sich jetzt da eigentlich in der Kuh, dass ihr ganzes Wesen in diesen Prozess des Wiedererkennens wie aufgeht, vollständig involviert ist? Und ich meine, ein Verständnis kann man dazu gewinnen, wenn man das mehrfach mal anguckt, so eine Kuh wirklich beim Wiederkau-Akt. Dass da die Kuh jetzt erst wirklich anfängt, sich voll bewusst zu werden, was sie da eigentlich gefressen hat. Das ist natürlich schon vorher. Sie wählt ja sehr deutlich aus. Aber jetzt analysiert sie das Futter, im Wiederkau-Akt. Speichelt das ständig intensiv ein. Und mahlt da hin und her. Und es hängt jetzt von der Art des Futters ab, wie rohfaserreich es ist, wie häufig diese Kauschläge sind, also Wiederkauschläge sind. Ja, was? Auf was konzentriert die sich da eigentlich? Das ist nämlich so, wie wenn sie denken würde. Wenn man einen Menschen mal beobachtet, wenn er denkt, dann kommt er innerlich vollkommen zur Ruhe und er konzentriert sich. Und dann versucht er, eine Lösung gedanklich zu finden. Kann ich das verstehen, was ich da jetzt zum Gegenstand meiner Betrachtung habe? Und wenn man mal unter diesem Gesichtspunkt die Kuh betrachtet, dann muss man sagen, die Kuh, indem sie jetzt wiederkaut, nimmt sich ja die ganze Stoffmasse der Pflanze, diese riesen Massen, auseinander. Zerkleinert sie systematisch. Und sie mahlt es ja förmlich und nimmt es also wie gesagt auseinander. Und entwickelt daran ihre Wahrnehmung. Das müssen Sie sich mal... Versuchen Sie, so was mal ins Bild zu bringen. Die braucht ihre Augen eigentlich gar nicht. Und auch ihre Ohren nicht. Die müssen die Fliegen da immer wieder wegbewegen oder so. Also die eigentliche Aktivität der Kuh in Bezug auf die Sinneswahrnehmung vollzieht sich im Wiederkauen. Dieser ungeheuren Konzentration auf das, was sie jetzt auseinandernimmt an Nahrung und dabei etwas analysiert. Die Kuh, analysiert jetzt ihr Futter. Und da gibt es einen wunderschönen Ausspruch von Rudolf Steiner im landwirtschaftlichen Kurs, und zwar der Vortrag, dass da sich eine kosmisch-qualitative Analyse vollzieht. Es ist ein wunderbarer Ausdruck, eine kosmisch-qualitative. Keine quantitative. Eine qualitative Analyse also, wo die Kuh gleichsam die Eigenschaften dessen prüft, was sie da jetzt gefressen hat. Und diese Eigenschaften sind das Ergebnis eines lebendigen Vorganges das Wachstum der Pflanzen das ganze Jahr hindurch. Der ganze Kosmos, die Sonneneinstrahlung, die ganzen Planeteneinstrahlungen, was nur irgendwie lebenschaffend wirkt, hat sich ja verdichtet. In der Pflanzensubstanz, in der Struktur der Pflanzen, in der Eiweißstruktur, in der Kohlenhydratstruktur, im aufbau der Gerüstsubstanzen hat sich das ja alles verdichtet. Und jetzt nimmt die Kuh das auseinander und guckt dazwischen. Und ihre Wahrnehmung ist eigentlich eine, die wir nicht können. Die wir nicht können. Wir sehen immer nur auf die Oberfläche, wenn wir wahrnehmen als Menschen. Wir sehen immer nur Gegenständliches in der äußersten Oberfläche. Und wenn wir prüfen wollen, was drin ist, dann ist es wieder eine Oberfläche. Wenn wir ein Stein verstehen wollen, was ein Stein ist... Das ist mir in meiner Jugend so gegangen. Ich habe immer gefragt: Was ist in dem Stein drin? Dann habe ich einen Hammer genommen, habe draufgekloppt, da waren es zwei Steine und wieder zwei Oberflächen. Hat mir auch keinen Einblick gewährt in das, was eigentlich in dem Stein innewohnt. Und so ist es. Die Kuh ist aber in der Lage, jetzt die Pflanzen so auseinanderzunehmen, dass sie tatsächlich das wahrnimmt, was die Pflanzen während dieser Wachstumszeit, der Vegetationszeit aufgebaut haben. Und das sind die Lebenskräfte. Sie hat ja unmittelbare Wahrnehmung im Wiederkau-Akt. Da fängt es an, ganz intensiv, dass sie eigentlich wahrnimmt: Was hat jetzt die Pflanzen im Laufe eines Vegetationsjahres strukturiert, kosmisch strukturiert? Jede Pflanze hat ein anderes Eiweiß, eine Eiweiß-Struktur und anders... Ob es nun die unteren Blätter sind, oder ob es die oberen Blätter sind. Oder gar die Blüte ist, der Stängel ist. Also überall ist das Eiweiß verschieden strukturiert. Ja. Was ist das? Was drückt das aus? Und das analysiert eigentlich das Rind. Das ist der übersinnliche Vorgang. Daher kosmisch-qualitative Analyse. Also es ist etwas, was sich hereingebildet hat in den Kosmos, in das Pflanzenwachstum. Das wird jetzt auseinandergenommen. Und die Kuhn hat da Wahrnehmungen, nämlich sie ist ein beseeltes Wesen. Kann also diese Wahrnehmungen irgendwo in sich verarbeiten. Also da muss man sich einfach mal wahrnehmend beobachten, selber sich ein Bild machen von dem, was da sich eigentlich als Tätigkeit in der Kuh vollzieht. Und jetzt ist die große Frage. Da werden Bildekräfte frei. Die Bildekräfte, die die Pflanzen aufgebaut haben, die werden alle frei, durch dieses Auseinandernehmen. Also die ganze Zellulosesubstanz wird alles auseinandergenommen, zermahlen. Und da werden diese Kräfte frei, die da jetzt sich gebunden haben, im Verlaufe des Vegetationsjahres, in der Pflanzensubstanz. Und darauf richtet sich die Wahrnehmung der Kuh. Das empfindet sie, das hebt sie. Das, was da rein ätherisch, lebendig, sozusagen in diesem Verdauungsakt jetzt frei wird, das hebt sie sozusagen auf die Stufe ihres eigenen seelischen Wesens. Das ist ein Wahrnehmungsvorgang. Das empfindet sie. Was macht sie jetzt mit diesem Kräftepotenzial? Ungeheure Massen, was eine Kuh so frisst. Und das alles auseinandernimmt, das ist fest. Alles, was da das ganze Jahr hindurch aufbauend auf die Pflanzensubstanz gewirkt hat, das wird jetzt plötzlich frei in diesem Verdauungsakt. Und jetzt ist das... Da füllt es den ganzen riesen Leib der Kuh aus, möchte ich mal sagen. Das Ergebnis dieser Analyse. Was macht die damit? Das ist eine große Frage. Natürlich, die Kuh ist ja ein Wesen, was nicht gerade sehr furchtbar nach außen intelligent erscheint. Also mit ihrem träumenden Bewusstsein, dass sie da ständig den Kopf da... Mit dem Flotzmaul da im Gras herumwühlt. Sondern ihre eigentliche Intelligenz entfaltet sie in ihrem Innern. Sie ist hochintelligent, hoch, höchst intelligent, in Bezug auf diese Fähigkeit der Stoffanalyse. Und die Ergebnisse dieser Fähigkeit kann die Kuh nicht in einen Gedanken verwandeln. Der Mensch kann das. Der kann das in einen Gedanken verwandeln. Der kann aus den Lebensprozessen... Kann die sozusagen ihr Bewusstsein so absterben lassen, dass das, was dem innewohnt, dem Lebendigen... Dass das in der Gedankenfähigkeit, Tätigkeit des Menschen aufglimmt, aufleuchtet. Die Kuh hat kein Ich. Sie ist nur ein Seelenwesen. Sodass sie eigentlich ein sehr hohes Bewusstsein eigentlich entwickeln könnte. Ich habe mal, ich entsinne mich gerade, bei Emerson... Das war ein amerikanischer Dichter im 19. Jahrhundert. Der ein großer Goethe-Freund war und auch mit dem Hermann Grimm sehr eng verbunden war. Und der hat sich sehr auch mit der Kuh... Er hat die beobachtet, was das eigentlich für ein Wesen ist. Er hat gesagt, eigentlich, wenn man so eine Kuh so anschaut, beim Wiederkauen, da müsste man meinen, die könnte denken. Aber sie kann es nicht. Sie kann nicht diesen Prozess, den der Mensch jetzt in seinem Wachbewusstsein, Kraft seines Ich, erheben kann. Und daraus jetzt sozusagen in einem höheren Sinne den weisheitsvollen Zusammenhang denken kann. Das kann die Kuh nicht, obwohl sie nahe dran ist. Sondern sie muss eigentlich drauf verzichten. Und wenn man das ganze Wesen der Kuh versucht, sich ins Bild zu bringen, muss man sagen, sie ist von A bis Z ein Verzichtswesen. Sie verzichtet auf alles das, was sie da eigentlich erleben kann. Augenblicklich. Es sind immer nur Augenblicke. Die Kuh kann keine Empfindung festhalten. Kein Tier kann das. Sondern sie muss immer wieder neu diese Empfindungen sozusagen in ihr wachgerufen werden. Und so verbraucht die Kuh einen Teil dieser freiwerdenden Bildekräfte einerseits für ihr Bewusstsein. Sie bewegt sich ja, sie muss ja sozusagen irgendwo ihre Leiblichkeit unterhalten. Sie braucht natürlich einen Großteil dieser Kräfte, um die Milch zu bilden, diesen ungeheuren Überschuss, der weit mehr ist als das, was die Kälberfütterung je braucht. Und da bleibt immer noch ein riesen Überschuss übrig. Was macht die jetzt mit diesen Kräften? Die sind eigentlich frei geworden in Bildekräften des Pflanzenwachstums, aber von ihr durchseelt. Von ihr belebt und beseelt. Was macht die damit? Sie muss darauf verzichten. Diese Kräfte gehen raus über den Verdauungsstrom und werden ausgeschieden. Und das Produkt ist der Kuhmist. Das Produkt ist der Kuhmist, der diese Überschusskräfte, die die Kuh nicht verbraucht hat, im Zuge ihrer eigenen Verdauung jetzt enthält. Und das verleiht dem Kuhdünger die eigentliche Düngerkraft. Der Kuhmist ist nicht ein Stoffdünger, wie man immer meint. Das kann man ja analysieren. 0,5 %, 0,4 bis 0,5 % Stickstoff und so und so die Phosphorsäure, Kalium. Unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen. Nicht der quantitative Aspekt ist maßgeblich, sondern der qualitative, die qualitative, kosmische Analyse. Da werden die Kräfte freigesetzt und jetzt gebunden in diesem Dünger, der die Kuh verlässt. Und durch diesen Dünger... Oder diesem Dünger die Düngekraft verleiht. Er ist ein echter Kräftedünger. Den Begriff gibt es heute nicht. In keiner Literatur finden wir den irgendwo. Weil man keine Ahnung hat, was Kräfte sind. Weil das ist so schwierig, sich klar zu machen: Was ist eigntlich eine Kraft? Ich weiß nicht, ob ich es schon angedeutet habe. Ich kann nicht wissen, was eine Kraft ist. Mit meinem normalen Verstandesdenken. Und es muss auch jeder Physiker einem zugestehen: Wir wissen nicht, was Kräfte sind. Und weil wir Angst haben, den Kraftbegriff überhaupt als solchen auszudrücken, nennen wir es Energie. Aber das ist nur ein anderes Wort. Das besagt gar nichts. Man weiß es nicht. Man weiß effektiv nicht, was es ist. Man versuchte dann immer dahinterzukommen, indem man es wieder stofflich fasst, in Form von Atomen, von Elektronen, in Form von Protonen und den ganzen Elementarteilchen. Man meint immer, man könne es doch noch irgendwie körperhaft fassen, was Energie ist. Und am Ende löst sich alles auf in der Quantenphysik, in ein Nichts. Es gibt keinen Stoff, keinen Körper im Raum. In diesem Sinne. Der die letzte Einheit allen Daseins wäre. Das gibt es eben nicht. Das weist die Quantenphysik nach. Es löst sich alles in Kräfte auf. In Energie, würde man heute sagen. Und ja, im Grunde genommen bereitet aus dem Lebendigen, aus der beseelten Natur... Bereitet die Kuh einen Dünger vor, der, je nachdem, wie ich die Kuh füttere, wie ich sie halte, wie sie pflege, wie ich mit ihr umgehe, einen Dünger zubereitet, der mehr oder weniger wirksam ist. Und Sie können nicht erwarten, dass eine 10.000-Liter-Kuh odeine mit der Leistung, einer Jahresleistung von 100.000 Litern, dass die überhaupt noch einen vernünftigen Dünger bringt. Im Organismus steht alles in einem Maßverhältnis. Wenn es nur einseitig in diese Richtung getrimmt wird, wo eine Kuh nach viereinhalb Jahren geschlachtet werden muss, weil sie nichts mehr bringt, weil sie die Leistung nicht mehr bringt... Also im frühen Jugendalter. So ist ja Schnitt heute aller Schlachtungen. Liegt bei viereinhalb Jahren, zwei Laktationen. Da ist die Kuh verbraucht. Da hat die keinen Überschuss mehr. Infolgedessen kann man nicht erwarten, dass von einem so gehaltenen, gefütterten und so weiter Tier in der Massentierhaltung noch irgendwo ein vernünftiger Dünger herkommt. Am Ende ist es vielleicht doch nur Stoff und nicht mehr Kraft. Also solche Sachen muss man versuchen, mal auch sich ins Bild zu bringen. Wir arbeiten eigentlich in der Landwirtschaft immer mit Kräften. Und die Stoffe sind nur sozusagen die äußere quantitative Erscheinungsform dieser Kräftezusammenhänge. So. So erhalten wir also, wenn wir unsere Kühe halten, auf unserem Hof, in einem maßvollen Maßverhältnis, maßvollen Verhältnis zum Betriebsorganismus, dass wir nicht mehr haben, als der Betrieb an Futter hergibt. Sondern genau das Maß, was eben der Betrieb an Futter hergibt und andererseits an Dünger braucht.. Dass man dieses Maß hält. Das muss man mal finden. Früher hat man gesagt, generell eine Großviee-Einheit pro Hektar, in Form von Rindern. Das ist ein Optimum. Schön, wenn man das schafft. Kann man auf bäuerlichen Familienbetrieben. Gar kein Problem. Heute auf den Großbetrieben, da muss man schon von Glück sagen, wenn man da 0,3, 0,4 Großvieh-Einheiten pro Hektar hat. Und wenn man keine Rinder hat, dann macht man entsprechend Schweine. Und dann meint man auch, man könne die Schweine addieren, zu Großvieh-Einheiten, die denselben Düngerwert hätten wie das, was die Kühe bringen. Also es geht immer um Maßverhältnisse. Und die muss man eben für jeden Betrieb finden. Jeder Betrieb ist anders geartet, hat eine andere Voraussetzung, hat eine besondere Art von veranlagter Intelligenz oder, sagen wir mal, Begabung, wie ich das schon mal gesagt habe. Und jetzt muss wir da in diesem Betrieb die Maßverhältnisse finden, die dann da für die Gesunderhaltung und Weiterentwicklung des Hofes und die Bodenfruchtbarkeit erforderlich sind. Und diese Maßverhältnisse zu finden, ist eine ungeheure Schwierigkeit heutzutage. Wenn man sich zu sehr von den Maßverhältnissen bestimmen lässt, dann überspielt man eigentlich das, was der Hof als solcher, als ein lebendiger Organismuszusammenhang, für sein Gedeihen in die Zukunft braucht, für die nächsten Generationen. Nun also dieser Dünger, der jetzt durch das Rind anfällt. Hier in diesem Seelenglied, ich glaube, es ist der, in dem fasst sich gleichsam zusammen, in der kosmisch-qualitativen Analyse das Ergebnis dessen, was der ganze Jahreslauf gebracht hat. Eigentlich fressen die Kühe... Wenn ich mal das jetzt ins Bild bringen soll. Fressen die Kühe jedes Jahr einmal den ganzen Lebensleib des Hofes auf. Und wir partizipieren als Menschen davon. Natürlich von dem Getreide, was wir anbauen und andere Anbaufrüchte. Aber im Großen und Ganzen, was die Massen anbetrifft und überhaupt, was der Betrieb sozusagen produktiv aus sich heraus setzt, an Futterpflanzen aus dem Grünland und aus dem Ackerbau, das fressen die Kühe und analysieren das. Und das Ergebnis dieser Analyse ist dann der Dünger. Und dieser Dünger hat von vornherein aufgrund seiner Kräftekonstellation gesundende Wirkung auf alles. Auf den Boden, auf die Pflanzen. Was es auch sei. Es ist ein Heilmittel für die Erde. Der Kuhdünger ist ein Heilmittel für die Erde. Ich habe neulich mal wieder die italienische Reise bei Goethe gelesen. Und da schildert er, wie ein Bauer ihm erzählt, auf Sizilien damals... Da kommen die auch zu sprechen, auf landwirtschaftliche Dinge. Goethe war ja sehr bewandert in diesen Dingen, hat ja selber einen kleinen Betrieb eine Zeit lang gehabt. Goethe. Weiß man heute gar nicht so genau. Und da schildert dieser Bauer eben, wie sie auf ihn zu sprechen kommen, dass er sagt: "Der Mist kann mehr als alle Heiligen." Hat der Bauer gesagt. "Der Mist kann mehr als alle Heiligen zusammen." Das ist noch was ganz aus dem Volkstümlichen heraus gesprochen. Aber im Volkstümlichen lebt eine ungeheure Weisheit. Da haben die Menschen noch nicht intellektuell die Sachen zerdacht wie in der Wissenschaft heute. Sondern haben auch noch aus einem unmittelbaren Empfinden heraus so die Dinge gefasst. Dass man unmittelbar dann erlebt, wenn man sich das mal bewusst macht, wie wahr das ist. Nur anders ausgedrückt. Das, was der Mist macht, im Haushalt der Natur, ist überall Harmonie schaffend, Gesundheitsbildung, Gesundheit schaffend. Er gleicht aus. Und so möchte ich jetzt dieses Kapitel hier in Bezug auf den Seelenleib noch kurz abschließen, indem ich eingehe auf die Wirksamkeit, die Bewahrung des Mistes im landwirtschaftlichen Betrieb und die Wirksamkeit des Mistes. Sofern man das also dann vielleicht auch experimentell auch genauer sich vor Augen führen kann. Also jetzt ein großes Problem bei der Haustierhaltung ist ja die Bewahrung des Mistes. Der fällt ständig an, durchs ganze Jahr hindurch. Und ich wende ihn aber nur zu bestimmten Zeitpunkten an im Jahr. Also muss ich ihn bewahren. Ich muss aufpassen, dass nicht die ganze wunderbare Substanz flöten geht durch Verarmung. Verluste nennt man das heute, Substanzverluste. Und so kommt es gerade in Bezug auf einen Stallmist darauf an, dass man die ganze Stalleinrichtung, die ganze Tierhaltung versucht, auch einzubeziehen in Bezug auf die Frage der Bewahrung des Mistes. Und da gilt ja bei der Erfassung des tierischen Düngers seit alters... Also seit uralten Zeiten das Gesetz: "Halt ihn fest, halt ihn feucht und tritt ihn fest." Das ist sozusagen der Grundsatz aller Mist-Bewahrung: "Halt ihn feucht und tritt ihn fest." Und was sagt das? Es gibt ein Bewahrungsverfahren, was wir ja heute auch allenthalben üben. Das ist der Tiefstallmist. Wie wir auch ihn hier unten haben, da im Kuhstall. Wir haben das versucht so einzurichten, dass wir möglichst viel Tiefstallmist erzeugen. Und warum ist Tiefstallmist die beste Mistqualität, die man überhaupt erzielen kann? Weil die Verluste am allergeringsten sind und die Abbauprozesse so zögerlich ablaufen, dass er sich nie übererwärmt, sondern so sukzessive in einen fermentativen Prozess übergeht. Und dadurch alle Abbauprozesse wie zur Ruhe kommen. Also Sie kennen ja... Im Tiefstall ist es ja so, dass man da so einstreut auf den Boden, nachdem man ausgemistet hat. Am besten ist, man hat den Lehmboden und keinen Betonboden. Leider Gottes ist man heute verpflichtet, baurechtlich, einen Betonboden zu machen und der sperrt ja total ab. Da kann man auch Holzschnitzel unten erst mal einstreuen, der saugt dann so ein bisschen die Feuchtigkeit auf. Und dann Stroh drüber und dann gehen die Kühe drauf und jauchen drauf und setzen ihren Mist ab. Und laufen über die ganze Lauffläche und treten das schon mal fest. Und da gibt es dann eine erste Schicht, die erwärmt sich vielleicht auf 30 Grad oder mal auf 35 Grad, aber nicht mehr. Also schönes, warmes Polster, vor allen Dingen über den Winter. Und dann streut man wieder ein, wenn das also ein bisschen anfängt, matschig zu werden. Streut man wieder ein. Und wieder jauchen die Tiere drauf und setzen ihren Mist ab und treten das alles fest. Feuchtigkeit und Festtreten ist da gewährleistet im Tiefstall, durch die Tiere selbst. Da braucht man gar nicht irgendwie zusätzlich von sich aus was machen. Die Tiere machen es. Man braucht natürlich ziemlich viel Raum. Zehn Quadratmeter pro Tier, mindestens, in so einem Tiefstall. Und der große Nachteil des Tiefstalls ist, man braucht sehr viel Einstreu. Man braucht sehr viel Einstreu. Also zehn Kilogramm pro Tier und Tag ist da allemal erforderlich. Und bei einer normalen Stallmisterzeugung im Anbindestall liegt es vielleicht bei sieben Kilo oder sechs Kilo. Also das hängt dann sehr davon ab, was der Betrieb wirklich an Getreidebau selber hat, was an Stroh zur Verfügung steht. So baut sich allmählich dann also dieser Tiefstallmist auf, immer ein Wärmepolster oben. Und darunter kühlt es ab. Und die Zersetzungsprozesse, die zunächst oxidativ sind, also Abbauen durch aerobe Bakterien, die verwandeln sich in einen fermentativen Prozess. Also mehr eine Art sehr gedämpft... Oder Vergärung stattfindet. Und bei der Vergärung muss man immer aufpassen, weil jeder Gärvorgang ist ein anaerober Prozess. Unter Sauerstoffausschluss. Und das führt dann leicht zu Fehlgärungen. Und wenn man dann Fehlgärungen hat, dann fängt es an zu stinken. Das ist so das übliche Phänomen. Sondern es muss gerade so geführt werden im Tiefstall, dass das Endergebnis, wenn man es dann ausbringt, sagen wir mal, im August, zur Hackfrucht, im Rahmen der Fruchtfolge... Man düngt normalerweise den Stallmist immer zur Hackfrucht. Dass dann die Konsistenz dieses Mistes so ist, dass man ihn... Wenn er richtig gut ist, hat er einen ganz, ganz milden Geruch. Und man könnte fast reinbeißen wie Brot. So ist dieser Zustand. Und das ist also das absolute Optimum, was man meines Erachtens in der ganzen Mistaufbewahrung erzielen kann. Wo die Substanzverluste nicht gegen null gehen, aber doch sehr gering sind. Im Vergleich so, sagen wir mal, zur Kompostierung oder anderen Verfahren. Heute wird ja mit dem Kuhmist vielfach einfach Schindluder getrieben. In der Bewahrung wird einfach schlicht Schindluder getrieben. Man ahnt gar nicht, welche unglaublichen Verluste eintreten, wenn man es einfach irgendwo eine Weile hinwirft und dann irgendwann mal irgendwo, vielleicht auch irgendwie kompostiert oder sonst was macht. Also die Bewahrung. Mistbewahrung bedarf der äußersten Sorgfalt. Und für diese Sorgfalt sorgt das Tier im Tiefstall selbst. Nun kann man natürlich nicht alles... Keinen Mist im Tiefstall aufbewahren, sondern man kann ja die Tiere... Eigentlich nicht wirklich die Kühe im Tiefstall halten, tagaus, tagein. Sondern man muss sie ja dann immer wieder melken, man muss sie ja immer wieder füttern und Kraftfutter zugeben. Also sie müssen irgendwo eine anständige Futterkrippe haben. Und da stehen so rum und da fällt auch Mist an. Was macht man damit? Also in den Boxenlaufställen zum Beispiel, wie sie heute konfigurieren. Und dann macht man Gülle. Dann machen die die heutige Gülle. Und bei der Massentierhaltung fällt der Tiefstall sowieso weg. Da stehen die jahraus, jahrein. Oder Silofütterung verdauen die nur so halb vorverdautes Futter und dann setzen sie da hinten einen Mist ab, von dem man sehr fragen muss, welche Qualität er überhaupt noch hat. Und dann wird er einfach über die Entmistungsanlagen... Wird der mit der Jauche zusammen dann in Gülle-Behälter verfrachtet. Und da kommt es zu einer anaeroben Gärung. Also da kommt es ja nie dazu, dass da irgendwelche Erhitzungen stattfinden, sondern eine anaerobe, eine kalte Gärung. Und das Zeug wird dann noch, je nachdem. Nach ein paar Monaten wird das ausgebracht auf den Acker und stinkt dann unter Umständen auch ganz schön. Bei so Schweinegülle ist das allemal der Fall. Und das ist nur eigentlich eine Bewahrung. Aber es ist keine Pflege. Da verliert der Mist einfach an dieser, die ihm innewohnenden Qualität, dieses Kräftepotenzial zu bewahren, selbst zu bewahren. Das ist eine rein wässrige Angelegenheit. Und es wirkt dann auch ein bisschen so in Form von Kopfdünger, draußen aufs Grünland draufgeknallt oder im Frühjahr auf das Getreide, so stimulierend, wie wenn es ein Mineraldünger wäre. Also die Frage der Gülle. Da muss ich einfach sagen, im biologisch-dynamischen Betrieb hat die eigentlich nichts zu suchen. Es gibt nie ein Absolutum und man kann nie ein Fundamentalist auf diesem Felde sein. Sondern man sollte eigentlich doch nach Wegen suchen, wie man möglichst Gülle vermeidet. Man hat die Jauche, und Jauche ist immer heute auch durch den Schieber immer ein bisschen Mist zugemengt. Die hat man allemal, als Kopfdünger, auch im Frühjahr, für das Getreide. Wenn das nicht so richtig in die Gänge kommt, Ende April. Aber sofern es wirklich den Kuhmist angeht, sollte man nach anderen Verfahren suchen. Und das eine ist eben, wie gesagt, der Tiefstanllmist. Und das andere, da komme ich gleich drauf zu sprechen. Noch ein Wort zur Gülle. Die Gülle ist natürlich super elegant. Es ist also technisch... Oder das eleganteste Verfahren, zu entsorgen. Das Zeug zu entsorgen. Weil es nun mal anfällt, muss man es auch irgendwo hinverfrachten. Aber was macht die Gülle? Die Gülle verschleimt die Böden. Und das ist eigentlich... Das sehe ich als das Hauptproblem an, was gar nicht genügend auch erforscht ist. Man weiß es aus dem Allgäu, wo sehr intensiv Güllewirtschaft getrieben wird, die haben ja keine Einstreumöglichkeiten und so. Das ist alles darauf ausgerichtet auf Verschlauchung. Man kann es auch nicht ausspritzen, sondern sie verschlauchen das und haben dann diese großen Spritzen, draussen auf den steilen Hängen. Da verschleimt der Oberboden. Alle Poren verschleimen. Und wenn jetzt die ganzen oxidativen Vorgänge im Boden stark gehemmt werden, durch viel Niederschlag, durch kühle Witterung und so weiter. Dann baut sich da nichts ab. Und dann sind alle Poren dicht. Und wenn dann Starkregen kommt, dann läuft das Wasser oberflächlich ab. Also erosionsartig kann das sogar die Narben verletzen von so einem Grünlandstandort. Und entsorgt gewissermaßen alle Nährstoffe oder was da sich angesammelt haben, in den nächsten Vorfluter. Die ganze Gesetzgebung, die Düngegesetzgebung heute, die uns heute in den biologisch-dynamischen Betrieben so sehr den Hals zuschnürt, dass wir eigentlich nichts kompostieren dürfen draußen in der Landschaft... Es sei denn, wir wechseln den Standort von Jahr zu Jahr. Entweder. Oder wir machen eine riesen Betonplatte und tun drauf kompostieren, was kein Mensch bezahlen kann. Also wir fallen als biologisch-dynamische Betriebe immer hinten runter bei diesen Gesetzgebungen. Weil die immer gemünzt sind auf diese Unmöglichkeiten, die heute in der konventionellen Landwirtschaft praktiziert werden. Die sorgen dafür, dass die Umwelt im hohen Grade verschmutzt wird und dann werden Gesetze gemacht, die für alle gelten. Und da fallen wir hinten runter. Also das erste Verfahren war das im Tiefstall-Verfahren. Das zweite Verfahren, das ganz Vergessenheit geraten ist, nahezu, aber was eigentlich im Grunde auch jetzt nicht ein Tiefstall-, sondern ein hochstallendes Verfahren ist, das ist der sogenannte Stapelmist. Und das muss neu entdeckt werden. Da bin ich also bombensicher. Wir müssen heute wirklich wieder danach trachten, für das tägliche Ausmisten aus dem Stall das Stapelmistverfahren wieder neu zu entwickeln. Stapelmist heißt ja, dass man einen Frontlader... Also ausmistet im Stall. Und dann nimmt man also so einen Batzen und dann möglich mit der doppeltgreifenden Zange. Also dann hält man ihn fest und setzt dann den Batzen schön draußen, von mir aus, auf eine Betonplatte. Es ist unausweichlich, dass man das irgendwie befestigen muss. Setzt es da ab. Einen Batzen. Und am nächsten Tag den nächsten daneben, dann den nächsten daneben, den nächsten daneben. Und dann hat man eine ganze Reihe, so breit, wie dann der ganze Stapelmisthaufen sein soll. Und dann setzt man in den folgenden Tagen wiederum einen Batzen davor. Und vielleicht noch einen dritten. Und dann hat sich zwischenzeitlich die erste Reihe so erwärmt, auf 30 Grad etwa. Mehr geht das nicht zunächst. 30 Grad. Dass die bakteriellen Prozesse des Abbaus erst mal in Gang kommen. Und dann nach mehreren Tagen kann man jetzt hergehen und die nächste Reihe wieder auf die erste draufsetzen. Schön gepackt. Und dann die nächste Reihe wieder davor und wieder davor. Und dann kommt wieder die dritte Reihe obendrauf. Und so baut sich jetzt wirklich Lage für Lage... Baut sich jetzt ein Stapelmist über der Erde auf. Wo wiederum durch den Eigendruck des Mistes beziehungsweise durch die beigemengte Feuchtigkeit aus dem Stallgang... Wo ab und zu abgespritzt wird und so weiter. Da ist genügend Feuchtigkeit. Und so baut sich dieser Stallmiststapel auf. Da kann man dann so wachsen lassen, bis zu dieser Höhe. Und wenn es dann zu trocken ist, zu viel Stroh drin ist, dann kann man auch mal festtreten. Kann man das mal ein bisschen... Oder mit der Frontladergabel da so draufdrücken oder so. Muss man mal beobachten. Und da auf diese Weise kann man glaube ich wiederum, wenn man das sauber macht, eine ebenso gute, nahezu ebenso gute, Stallmistbewahrung betreiben wie im Tiefstall. Mit weniger Stroh, etwas höheren Verlusten, aber doch stark reduziert, als wie man das heute so gemeinhin macht. Stapelmistverfahren. Also ich rege das einfach mal an, dass man sich wieder dem zuwendet. Weil ich einfach sehe, wo ich auf die Höfe komme... Sehe ich einfach, wie mit dem Mist normalerweise umgegangen wird. Das ist ja unmöglich. Riesen Verluste. Und das ist ja unser edelster Dünger. Und das dritte Verfahren ist natürlich die Kompostierung, die Mistkompostierung. In Verbindung vielleicht mit auch anderen Abfällen. Nun muss man da wissen, dass man damit die größten Verluste hat. Allerdings einen ganz hervorragenden Dünger dabei erzeugt, nämlich einen mehr oder weniger mumifizierten Fertigdünger. Wo die Würmer, die Kompost-Würmer, ihre Tätigkeit dann schließlich abschließend... Die Umwandlung der organischen Substanz abschließend behandelt, vererdet. Ein Vererdungsprozess findet ja noch statt. Also das sind die drei Bewahrungsmöglichkeiten im Betrieb. Ja?


B1 [00:51:48] Wie verhalten sich die Lebenskräfte der Pflanze? Und dann die Seelenkräfte? Die Lebenskräfte der Pflanze und die Seelenkräfte der Kuh, die ja im Mist sind. Wie verhalten die sich im Kompostierungsvorgang? Verändert sich da was? In Bezug auf die kosmischen Kräfte?


I [00:52:04] Ja, die sorgen dafür, dass da eine Endsubstanz entsteht, die die beide enthalten. Also das rein Lebendige hat die Tendenz zu verduften, abmineralisiert zu werden, durch den mikrobiellen Abbau. Und dass das abgefangen wird, da sorgen einerseits das, was dem Mist selber innewohnt... Durch die Kuh mitgegeben, worauf sie verzichtet hat. Und es sorgt dafür: die Bodentiere. Die beenden ja den ganzen... Die besorgen ja letztlich die Verwandlung in Dauerhumus. Also gerade die Kompost-Würmer. Und das sind ja auch Tierwesen. Und die sorgen dafür, dass jetzt diese lebendigen Prozesse nicht einfach nur mikrobiell abgebaut werden, bis auf null. Sondern dass sie wieder aufgebaut werden und darauf was Neues entsteht, nämlich der schwarzekrümelnde Humus. Also man kann immer damit rechnen, wenn man es richtig macht, dass... Ja, wirklich bei der Sache ist als Mensch, dass die Natur selber bis zu einem gewissen Grad dafür sorgt, dass das vernünftig abläuft. Und das ist immer das Verhältnis von Astralität, also von Kräften, die das Tier zur Verfügung stellt und die anderen, die lebendigen Kräfte, die die Pflanze im Wesentlichen zur Verfügung stellt. Das geht immer ineinander. So, und jetzt noch ein... Ja?


B2 [00:53:39] Bei einem Betrieb, der einfach wenig Stroh zur Verfügung hat. Würden sie da dann eher Stapelmist empfehlen? Oder könnte man auch andere Sachen als Stroh einstreuen?


I [00:53:49] Für was? Was wäre das für ein Betrieb? Also ein Garten oder was?


B2 [00:53:55] Ja, zum Beispiel.


I [00:53:57] Also im Grünland, da ist natürlich... Also da müssen wir jetzt ja auf die Kompostierung zu sprechen kommen. Das ist ein langes Thema. Also. Stroharmut, das ist eine richtige Armut.


B2 [00:54:14] Ja.


I [00:54:15] Das ist gar keine Frage. Und da kann man dann jetzt einerseits versuchen... Das haben Sie ja früher sogar gemacht. Wir haben dann also irgendwo alles Wiesenheu und all diese Sachen dazu verwendet. Aber das ist eben doch begrenzt. Die Möglichkeit, wenn man kein Stroh hat oder wenig Stroh hat, da kann man zum Beispiel auch viel mit Frischhäcksel arbeiten. Frischhäcksel aus Heckenverschnitt und so. Aber es muss frisch sein. Es darf nicht zu sehr schon abgestorben sein. Und es gibt immer... Auf jedem Hof gibt es immer genügend Abfall in irgendeiner Form, dass man den anfallenden Mist kompostieren kann. Nur muss man den ein oder zweimal mehr umsetzen. Weil bei Mist-Kompostierung immer ein nasser Kern entsteht. Und der darf nicht mehr stehen. Da muss dann wieder einmal umgesetzt werden, vielleicht noch mal ein zweites Mal, aber nicht mehr. Möglichst nicht. Weil jedes Mal wieder neue Verluste entstehen. Also das ist von Betrieb zu Betrieb anders. Und da muss man einfach... Also die Lösungen bieten sich an. Die sind also... Irgendwo sind immer genügend Abfälle da. Natürlich nicht, wenn man also eine Massentierhaltung hat und nur Güllewirtschaft. Da hat man kein Stroh und dann macht man halt Gülle. Aber jetzt noch einmal ein Wort schnell zur Wirkung. Sie wollten noch was fragen?


B3 [00:56:08] Ich habe noch eine Frage, die mich beschäftigt. Die menschlichen Fäkalien, wenn die durch den Kompost gegangen sind. Was halten Sie davon, die auch in den Kreislauf mit einzubinden?


I [00:56:22] Ich komme dann... Wenn Sie die Frage stellen. Ich hätte nicht darüber gesprochen, aber wenn Sie die Fragen stellen, komme ich nachher noch mal darauf zurück. Wenn es um die Präparate geht. Also jetzt nur noch ein Kurzes zur Wirkung des Stallmistes. Und es ist auch eine alte Erfahrung, dass man vom Stallmist keine Bomben-Zusatzerträge, also Maximalerträge hätte. Sondern ein guter, guter Stallmist wirkt schon ertragserhöhend, keine Frage. Bei armen Böden ganz und gar. Und bei Kartoffeln, wo es um ungeheure Umsetzungen im Boden gehen muss, da braucht es natürlich ordentlich frischen... Relativ frischen Stallmist. Aber grundsätzlich ist die Wirkung des Stallmistes doch weniger ertragssteigernd, über ein bestimmtes Maß hinaus. Sondern insbesondere das Pflanzenwachstum qualitativ fördernd. Und das möchte ich Ihnen mal nur an einem Beispiel mal verdeutlichen. Wenn das jetzt hier unser Boden ist. Und in diesem Boden. sähen Sie jetzt, sagen wir mal, eine Gartenfrucht ein. Safen wir mal, ein Radieschen, dann entwickelt sich dieses Radieschen so, dass sie dann allmählich... Nehmen wir mal eine andere Farbe. Das Radieschen ist ja rot. Dann diesen Fruchtkörper bildet. Dieser Fruchtkörper des Radieschens ist eine Raumerweiterung des Hypocotyl. Das Hypocotyl ist ein kurzer Abschnitt im Epicotyl. Ehe die Pflanze nach oben wächst, in die Höhe, da gibt es über dem Punkt, wo die Wurzel nach unten geht... Gibt es einen kürzeren Abschnitt, nennt man Hypocotyl. Und dann kommt das Epicotyl, das ist dann der eigentliche Spross. Und das ist jetzt so eine Aufblähung im Boden, dieses Hypocotyls. Was keine Wurzel ist, wohlgemerkt. Und hier wächst dann... Hier unten wächst dann hier die Wurzel raus und geht dann also vollkommen, ich möchte mal sagen, vertikal in die Tiefe. Sie glauben gar nicht, wie tief so eine Radieschen-Wurzel oder eine rote Rübe... Graben Sie mal rote Rübe aus, da können Sie ganz schöne Löcher machen, bis Sie da unten an die Wurzelspitze kommen. Eine sogenannte Pfahlwurzel-Bildung. Und die setzt hier ganz deutlich ab. Dann haben Sie dann hier oben... Da haben Sie... Es entwickeln sich jetzt hier diese Blätter. Wenn Sie dieses Radieschen jetzt mit, sagen wir mal, Stallmist-Kompost, mit wirklich gut ausgereiftem Stallmist-Kompost... Im Gartenbau muss man immer ausgereifte Komposte düngen. Wenn da jetzt dieser Boden mit dem gedüngt werden ist, dann in etwa entwickelt sich dieses Radieschen oder diese rote Rübe oder was es auch sei arttypisch Dem Typus gemäß. Dem Urbild gemäß. Jede Pflanze hat ein bestimmtes Urbild, das sich dann verwirklicht in der äußeren Erscheinungsform. Und das Urbild kann sich jetzt deutlicher offenbaren oder weniger deutlich offenbaren. Und die Wirkung des Stallmistes ist gerade die, dass das Urbild sich viel deutlicher in die Erscheinung bringt, also die eigentliche Typusveranlagung deutlicher in Erscheinung bringt, als es von Natur aus so ohne Weiteres geschehen würde. Oder selbst bei einer höheren Ertragsbildung bleibt dieser Typus erhalten. Und Typus heißt also, das Erscheinungsbild bezieht sich nur auf die kugelrunde Form des Radieschens und nicht nur die Pfahlwurzel-Bildung in die Tiefe. Sondern bis in die Struktur der organischen, der eigentlich nährenden Substanz. Darauf kommt es immer an. Ich spreche, wenn ich von Qualität spreche, immer von der Komposition der Stoffe. Wie sind die Stoffe komponiert? Wenn Sie eine, sagen wir mal, Beethoven-Sonate hören, dann ist die komponiert. Da sind die Töne oder Stufen eben der tönenden Welt so geordnet, so aufeinander bezogen, mit Intervallen, dass da jetzt eine bestimmte Melodie, eine bestimmte Harmonie und eine bestimmte Rhythmik entsteht. Die hört man. Damit wird das erst zu einem Kunstwerk, dass sich etwas konfiguriert. Töne konfigurieren sich. Und wenn Sie jetzt diese Töne nehmen und projizieren Sie einfach mal ein paar Stockwerke tiefer, dann kommen Sie auf die Stoffe. Die Stoffe sind nichts anderes wie geronnene Töne eigentlich. Im Periodensystem der Elemente haben Sie auch die Oktaven-Bildung in der Anordnung der Stoffe. Also die Töne sind eigentlich geronnene... Die Stoffe sind geronnene Töne und haben in ihren Eigenschaften ähnliche Beziehungszusammenhänge wie die Töne untereinander. Und so ist eigentlich die ganze Materie oder, sagen wir mal, die lebendige Welt, die Natur draußen komponiert, als Schöpfung komponiert. Und jetzt müssen wir sehen, dass wir diese Komposition nicht zerstören. Dass wir nicht da irgendwie die total korrumpieren, wie das nachgerade heute der Fall ist. Sondern dass wir eben im Verstehen dessen, was hier der Komponist gemeint hat, in seiner Komposition, dass wir dem gerecht werden in unseren eigenen Handlungen. Und das offenbart sich nun unmittelbar, wenn Sie jetzt, statt, dass die Stallmist düngen, jetzt da mit einer ordentlichen N-Düngung reinfunken, dann sieht dann unter Umständen so ein Radieschen so aus, dass es eher die Neigung hat, nicht mehr eine runde, ganz runde Formen zu wählen, wie hier. Sondern eher so ganz bisschen nach unten zugespitzt. Also eine leichte Formveränderungen des Fruchtkörpers. Und die Wurzel, jetzt extrem mal ausgesprochen, die sieht dann so aus. Die verliert ihre Pfahlwurzelfähigkeit. Das Urbild kann sich nicht mehr durchsetzen. Das ist so ein... Sondern die wird durch den Stickstoffüberhang, der hier hier gedüngt wird... Wird das derart derangiert. Das Urbild wird zerfleddert gewissermaßen, in der äußeren Erscheinung. Und Sie haben hier einen Fruchtkörper, der nicht mehr so durchstrukturiert ist, melodisch, wie das hier bei diesem runden Fruchtkörper bei Stallmistdüngung der Fall ist. Man kann grundsätzlich sagen, dass jede Stickstoff-Düngung generell, ob wenig oder viel, derangierend wirkt auf das Pflanzenwachstum. Es bringt die Pflanze aus dem Lot. Und die Stallmistdüngung sorgt dafür, dass das Urbildliche der Pflanze sich realisieren kann im Wachstum.


B3 [01:05:11] Kann man sagen, dass die mit Stickstoff gedüngten Radieschen verwildern?


I [01:05:16] Dass sie...


B3 [01:05:17] Dass sie verwildern?


[01:05:21] Das ist eine gute Frage. Ich würde mal sagen, was mal Kulturpflanze geworden ist, das kann nicht mehr zurückgebildet werden zur Wildpflanze oder zum Wildtier. Das geht gar nicht. Insofern ist der Begriff der Verwilderung in Anführungsstriche zu setzen. Also man kommt nicht mehr auf das Ursprüngliche, die Wildpflanzen zurück. Sondern es ist mehr das, was der Mensch im Verlaufe der Evolution hineingeheimnist hat. Und das muss man wirklich geheimnist sagen. In das Pflanzenwachstum, dass es zur Fruchtbildung befähigt wird. Denn die Pflanze würde das ja nie von sich aus machen. Das ist wirklich... Das ist das Züchtungereignis der uralten persischen Kultur vor dem dritten vorchristlichen Jahrtausend, wo die Menschen vermocht haben, aus ihren besonderen Fähigkeiten und besonderen Seelenverfassung heraus, der Pflanze zur Fruchtbildung zu verhelfen. In diesem Sinne. Und das ist veranlagt, das ist da. Und jetzt kann ich das derangieren und kann sagen: Ja gut, es verwildert, es verliert die Kraft. Das wirklich auch, was da veranlagt ist, in die äußere Erscheinung zu bringen und wird einfach... Also ja, der Begriff der Verwilderung suggeriert, als ob das wiederum zu Wildpflanze hin tendiert. Aber die Wildpflanze hat auch eine Pfahlwurzel. Insofern ist es ein Derangment. Es ist eine Desorientierung. Die Pflanzen verlieren einfach ihren Anschluss an den Boden und an den Kosmos und werden irgendwie Zerrbilder ihrer selbst. Das würde ich eher so sagen, Zerrbilder ihrer selbst. Aber das wollte ich jetzt nur noch mal ergänzend sagen. Dasselbe Phänomen können Sie bei den roten Rüben wunderschön beobachten, das ist auch ein Pfahlwurzelbildner. Und es gibt andere Pflanzen, wie zum Beispiel die Buschbohnen, die machen ein sphärisches Wurzelsystem. Dann wird plötzlich dieses sphärische Wurzelsystem wundrschön ausgebildet oder aber derangiert, je nachdem, wie ich es dünge. So sorgt jetzt die Stallmistdüngung... Die sorgt jetzt dafür, dass der ganze Hof sozusagen in den Genuss kommt, flächenhaft, durch das, was jetzt das Tier, was durch die Tierhaltung an kosmisch-qualitativer Analyse vollzogen worden ist, über den Dünger. Und jedes Jahr kommt dann der Betrieb insgesamt in den Genuss dieser besonderen Zubereitung des Düngers. Und das kann sich steigern. Weil die Kühe ja immer etwas fressen draußen, das sie dann analysieren, einen Dünger zubereiten. Der kommt dann wieder daraus und bringt das Ergebnis dieser kosmisch-qualitativen Analyse auf den Acker oder ins Gartenland oder ins Grünland. Und dann wächst das Gras oder wächst eben... Unsere Kulturpflanzen wachsen ein bisschen anders. Die haben etwas davon, profitieren davon. Und so ist es eigentlich ein sich steigernder Vorgang, der sich da vollzieht. Das ist nicht einfach nur ein Kreislauf, wie man heute gerne sagt. Sondern das ist ein Vorgang, der sich von Jahr zu Jahr oder Jahrzehnt zu Jahrzehnt, je nachdem, in alle Zukunft entwickelt. Da ist ein Entwicklungsprozess angelegt. So, und das können Sie sehen, kann man jetzt sozusagen ins Detail denken in Bezug auf alle Tiere, was jedes Tier beiträgt zur Funktionsfähigkeit eines solchen Organismus. Aber es fehlt noch eins, und das ist eben das, was im Menschen das Ich ist. Erinnern Sie sich an das Bild, wo ich da also die drei Naturreiche geschildert habe? Und dann den Menschen dazu, als sein Ich, das jetzt das Ganze durchstrahlt? Und durch seine Durchstrahlung dadurch seinen eigenen Organismus aufbaut. Und so müssen wir hier eben noch hinzudenken jetzt, die Menschengemeinschaft, die diesen Hof jetzt bewirtschaftet. Ja, da stehen wir jetzt vor der Rätselfrage: Wie kann diese Menschengemeinschaft das leisten, was eigentlich ihre Aufgabe ist? Und wo sind die Menschen, die das können? Da merkt man, dass... Wenn man diese Frage mal so rückt, dann merkt man sofort: Das ist keine wissenschaftliche Angelegenheit. Das ist eine künstlerische Angelegenheit. Da fällt sofort die Antwort ein: Landwirtschaft ist eine Landbaukunst. Jetzt ist der künstlerisch wirkende Mensch gefragt. Aber die Kunst ist ja nichts anderes als eine Belebung der Wissenschaft. Muss man auch so sehen. Ich muss ja etwas kennen. Ich muss ja Kenntnisse haben in Bezug auf den Aufbau des Bodens. Was die Pflanze konstituiert, das Tier. Ich muss ja... Eigentlich muss ich die ganze Naturwissenschaft irgendwo in mir tragen. Aber indem ich es tue, indem ich es umsetze, meine Ideen umsetze, dann muss ich... Dann wird es sofort zu einer Art Kunst. Denn jeder Standort ist anders, erfordert jedes Mal eine abwägende innere Haltung, ein Sich-Gegenüberstellen und dann sich wieder verbinden, wieder gegenüberstellen, wieder sich verbinden. So, diese Menschengemeinschaft. Und das ist jetzt die große Frage auf den Höfen. Solange das noch in einem Dorf sich abgespielt hat, so vor 100 Jahren, da war das kein Problem. Die Bauern waren weise. Wenn sie es auch schon im 19. Jahrhundert und so in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts... Diese Weisheit schon ein bisschen im Verglimmen war, so muss man doch sagen, weit über ein Jahrtausend hinweg haben Sie diesen Organismus der Landwirtschaft tatsächlich gebildet. Der ist ja schon... Der ist ja da. Der hat sich ja über die Jahrhunderte herausgebildet. Im Verhältnis von Ackerbau und Viehzucht, Gartenbau und Obstbau und alles das. Das hat sich wirklich... Das war schon veranlagt. Jetzt haben wir... Heute sind da nur noch rudimentäre Reste davon übrig. Weil wir einerseits als moderne Menschen in dem Bewusstsein leben, dass wir alles können. Und wenn wir das dann umsetzen, dann geht alles schief. Dann entsteht eben die Umweltzerstörung mit all ihren Konsequenzen, die heute ja nachgerade riesen Dimensionen annehmen. Weil man immer nur punktuell gedacht hat und nicht den Zusammenhang. Und in dem Augenblick, jetzt wacht man langsam auf: "Menschenskinder, wir haben den Zusammenhang verloren." Und die Bauern früher, die haben aus dem Zusammenhang gewirkt, immer. Das war ein instinktives Weben in den Naturzusammenhängen. Und die haben daraus eine Weisheit geschöpft, die war untrüglich. Das müsste man länger erläutern. Das ist jetzt nicht jetzt meine Aufgabe. Und das ist eigentlich das Problem der Menschengemeinschaft heute. Wie kann sich eine Gemeinschaft bilden, die wirklich eines Sinnes ist? Die einen Gemeinsinn entwickelt? Die aus der Erkenntnis dieser Zusammenhänge ihr eigenes Motiv, biologisch-dynamisch wirtschaften zu wollen, so konkretisiert, objektiviert auch. Dass man nicht nur sich sozusagen subjektiv als Mensch einbringt und sich selbst verwirklichen will, sondern dass man so in den Ideen, in den Begriffen lebt, dass man sich mit den anderen so austauscht. Und ständig versucht, sozusagen ein übergeordnetes Bild des Hofes zu entwickeln, aus dem heraus dann jeder einzelne seinen Teilbereich betreut. Was uns fehlt heute, ist die Fähigkeit, dass wir aus dem Ganzen heraus denken. Das ist das größte Problem, auch im biologisch-dynamischen Landbau. Dass wir immer, wo wir auch tätig sind, ob jetzt im Stall oder auf dem Acker draußen... Wir müssen immer das Ganze so weit wie nur irgend möglich als Gesamtbild im Bewusstsein haben. Als Gärtner, der hier tätig ist, oder als Obstbauer oder als Viehhalter. Man muss immer aus dem Ganzen heraus denken. Und das ist das große Problem. Wie kriegt man das hin? Denn jeder Mensch ist heute ein Experte in seiner Erkenntnis. Jeder Mensch ist so stark individualisiert, dass er einen ganz bestimmten Gesichtspunkt hat. Und der ist bestimmt, also in sich vollkommen richtig. Aber er stimmt nicht mehr, sobald wir die Sache im Zusammenhang denken. Da relativiert sich, was richtig ist. Es ist noch nicht falsch, aber es ist auch nicht wahr. Verstehen Sie? Also was richtig ist, ist für sich richtig. Aber in Bezug auf den großen Zusammenhang relativiert sich diese Richtigkeit. Und wir müssen danach streben, dass es wahr wird, dass es stimmig wird. Dass man es auch so erlebt innerlich: Ja, das stimmt jetzt. Und das ist jetzt das große Problem. Wie kriegt man eine solche Menschengemeinschaft dahin, dass sie als Gemeinschaft das Prinzip verwirklicht, in jedem Augenblick das Richtige richtig zu tun? Im richtigen Augenblick das Richtige richtig zu tun? Dann merken Sie, es geht immer darum, dass wir in einen räumlichen Prozess eingreifen, in einen räumlichen Zusammenhang und jetzt die Zeit wirken lassen müssen. Das Wesen der Kunst fängt an, wenn man in die Zeit eintaucht. Und dass das Licht sozusagen jetzt ein Ursache- und Wirkungszusammenang nur ist. Wenn ich auf den Acker rausfahre, mit dem Schlepper und pflüge den, dann ist es wirklich so eine... Da spielt sich hinter mir was ab. Und ich sitze vorne und träume. Ich lasse mich berieseln mit irgendeiner Musik aus der Kabine und so. Das ist so ein bisschen die Haltung heute. Aber dass man sich in den Prozess hineinfühlt, hineindenkt und in dem Prozess selber drinsteht, mit seinem ganzen Bewusstsein. Das ist die hohe Kunst. So, und jetzt ist so eine Menschengemeinschaft heute zusammengesetzt aus lauter solchen Leuten, die eben unsere Zeit sozusagen, durch die Schule, durch Universitäten und so hervorbringt. Und jeder hat so unterschiedliche Ansichten und Blickrichtungen und Wollensrichtungen, sich selber verwirklichen zu wollen oder irgendsowas in der Richtung. Und jetzt ist die Frage: Wie gelingt es jetzt, einen solchen Gemeinsinn zu entwickeln? Dass man wie aus einem Sinn heraus handelt, obwohl man ganz unterschiedlich gelagert ist in seinen Fähigkeiten? Und dass man auch die Anerkennung entwickelt für die Fähigkeiten anderer. Das ist auch ein Riesenproblem heute in der Landwirtschaft. Die Anerkennung der Fähigkeiten anderer. Nicht jeder ist gleich fähig in Bezug auf das, wo ich gerade eine Fähigkeit habe. Dann kann ich es nicht so sagen... Meine Norm über die anderen drüberstülpen. Sondern ich muss sehen: Wie können Fähigkeiten zusammenspielen? Wie kann aus der Gemeinschaft hier eine Fähigkeitsgemeinschaft entstehen? Und das ist... Und aus der Fähigkeitsgemeinschaft eine Initiativgemeinschaft? Dass man wirklich an einem Strick zieht, obwohl die Initiativen... Jeder natürlich ist der Mensch, der er ist. Und jetzt müssen die Initiativen so zusammenfließen, dass man an einem Strick zieht. Also das sind... Das ist ein weites Spektrum, was ich da ansprechen möchte, was die Gemeinschaft alles mit sich selbst anfangen muss. Dass sie diese Fähigkeiten überhaupt erst entwickelt. Die liegen nicht einfach da. Die sind nicht da. Wir sind heute also in gewissem Sinne... Also sind wir Waisenknaben und Waisenmädchen auf diesem Felde. Wir stehen ganz am Anfang. Aber wir wissen ganz genau: Wenn wir so wirken wollen, dann müssen wir uns in diese Richtung bemühen. Dieser Gemeinsinn, das ist ein... Der ist ganz individuell und zugleich gemein, allgemein. Nun, wie gesagt, das muss man pflegen. Und an dieser Pflege mangelt es, weil wir heute so viel Arbeit haben auf den Höfen vielfach, dass wir zu nichts mehr kommen. Müde ins Bett fallen abends und am nächsten frühen Morgen geht es gleich wieder los. Und man hat keine Muße mehr. Und man entschuldigt sich auch vielfach damit, weil so viel Arbeit ist. Das ist die andere Seite. Dass man nicht mehr zu einer gemeinsamen Studienarbeit kommt. Und um den Gemeinsinn zu entwickeln, muss eine gemeinsame Studienarbeit geschehen. Das ist eigentlich so sicher wie das Amen in der Kirche, würde ich mal sagen. Weil nämlich, wenn es darum geht, wirklich zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun, dann helfen einem immer die anderen, dieses Bewusstsein zu entwickeln. Wenn man denn wirklich zusammenarbeitet. Wenn man denn wirklich versucht, die Grundfragen des biologisch-dynamischen Landbaus erkenntnismäßig zu durchdringen. Und zwar aus dem Gesamtumfang der Anthroposophie letzten Endes. Also man muss sein eigenes Menschsein erkennen, um sachgemäß dann mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten. Und wenn man nur der bleibt, der man ist, dann ist alles... Dann hat man sich selbst verkauft und selbst verloren. Man darf nie an dem Punkt stehenbleiben, wo man ist, sondern ein ständig sich entwickelndes Wesen sein wollen. Und dann kann es auch funktionieren innerhalb so einer Gemeinschaft. Nun, daraus entwickelt nun der Mensch die Fähigkeit zu arbeiten. Und die Arbeit ist das große Rätsel heute auch, weil wir eigentlich nicht mehr arbeiten können. Wenn ich das mal radikal sagen soll. Das lernen wir heute gar nicht mehr. Weil natürlich, Sie kommen auf den Hof: Das muss gemacht werden, das, jenes muss gemacht werden. Und dann macht man es irgendwie. Und dann sind da die Maschinen. Und da hat man immer gleich den Gedanken: Wie könnte man das auch, was ich jetzt von Hand mache, noch mit der Maschine machen? Das ist der erste Gedanke, der normalerweise immer auftaucht. Wenn man merkt, dass man mit der Arbeit selber sich nicht verbinden kann. Dann braucht man die Maschine. Nun, braucht sie natürlich. Man kann nicht ohne Maschinen arbeiten, aber man muss wissen, dass die Maschine einen emanzipiert von der Natur. Emanzipiert von der unmittelbaren Erfahrung dessen, worein man, wohin man jetzt seinen Willen richtet und seine ganzen Absichten. Deswegen kann man das auch nicht mehr beurteilen, wirklich, was man mit der Maschine macht. Man kann es nicht mehr so richtig beurteilen, was das für Konsequenzen hat. Und die Maschinenarbeit fördert die sogenannte Erledigungsarbeit. Dass ich am Anfang der Arbeit schon denke, an deren Ende. Wann bin ich endlich fertig mit dem Ding? Und dann wird es ja heute auch quasi mit der Uhr gestoppt. Und wie lange was dauert und so. Und danach wird der Betrieb eingerichtet. Das ist der Tod der Landwirtschaft. Nicht? Die Arbeit ist die Verwirklichung der Kunst des Landwirts. Der Künstler kann ja auch nicht irgendwie den Pinsel an den digitalen Apparat hängen und der malt dann das, was er da programmiert hat. Und so kann der Landwirt eigentlich nicht erwarten, dass seine eigenen Ideen sich verwirklichen, wenn er nicht selber Hand anlegt. Und weil das heute so ist auf den Höfen, sind wir mit einem wirklich ernstlichen Problem konfrontiert: Wie können wir uns wieder schulen in der Arbeit? Und dazu ist es erforderlich, dass wir uns Freiräume schaffen innerhalb dessen, was an Notwendigkeiten zu leisten und der Betrieb eben ist, eben durch die Maschinen. Freiräume, wo wir das üben können. Und, na ja, also dazu muss man sich entschließen, als Gemeinschaft entschließen. Und ein solcher Freiraum wäre in Zukunft... Ich sehe das nirgends, dass es sich irgendwie in dem Sinne verwirklicht. Vielleicht noch da oder dort. Es gibt wenige Beispiele. Dass man jetzt die ganze Kompostierung von Hand macht. Also dass man das will. Wir wollen das hier auf dem Hof nicht. Deswegen haben wir diese olle Kompostierungsmaschine. Aber ich bin ganz überzeugt, das ist keine Lösung. Sondern dass die Kompostierung... Ich meine jetzt, dass man nicht allen Mist kompostiert notwendigerweise, sondern dass man die Kompostierung für den Obstbau, für den Gartenbau, für die Wiesen- und Weidewirtschaft... Da braucht man den Kompost, nicht für den Ackerbau. Und diese Mengen, die könnte man auch, wenn man sich nur organisiert... Also eine Gemeinschaft. Könnte man zu einem Schulungs- und Übungs-Element für Arbeit machen. Dass man die Gabeln in die Hand nimmt. Die Leute können heute nicht mehr gabeln. Die Schaufel in die Hand nehmen. Die Leute können heute vielfach ja nicht mehr schaufeln. Die machen dann einfach so die Schaufel, statt so. Das sind so ganz elementare Handlungsweisen, die man überhaupt erst lernen muss. Und dass man das verknüpft jetzt mit der Beobachtung alles dessen, was kommt, was Material ausmacht, dass ich da jetzt Aufsetze. Oder die Zusätze, die ich auswähle, wo ich meine, man müsste vielleicht doch noch ein bisschen mehr Erde oder noch ein bisschen von dem und dem... Und dann entsteht ein Kunstwerk. Der Haufen, den ich wunderschön abdecke, ihm eine Haut gebe und alles das. Also die Kompostierung wäre in meinen Augen ein Ideal, förmlich, dass da die Gemeinschaft sich entschließt, das zu wollen. Und ähnlich und nur ganz unmittelbar gilt das für die ganze Präparation, also die ganze Herstellung der biologisch-dynamischen Präparate und deren Anwendung. Das ist ein Feld, was einen auffordert, förmlich, dass da jeder Handgriff vom Menschen gemacht wird, bis zum Rühren der Präparate. Dass die Maschine da nichts zu suchen hat, aber wirklich gar nichts. Sondern dass man hier auch ein höheres... Eine höhere Stufe künstlerischer Tätigkeit pflegt. Im Herstellen, im Rühren der Präparate, im Ausbringen der Präparate. Wo man sich wirklich jetzt mal mit dem Prozess selber unmittelbar verbindet, von A bis Z. Und dann wird man überhaupt nur urteilsfähig. Vorher nicht. Sobald ich das irgendwohin delegiere, verliere ich meine Urteilsfähigkeit. Da urteile ich abstrakt, irgendwo oben drüber. Aber aus der Sache heraus kann ich nicht mehr urteilen. Also das... Ich muss zu Ende kommen, schleunigst. Diese Arbeit bezieht sich jetzt hier auf die Pflege des Seelenleibes, bezieht sich auf die Pflege des Lebensleibes, auf den physischen Leib. Hier durch Haltung, Fütterung, Pflege und Züchtung, in diesem Bereich. Hier für die Pflege der ganzen Lebensorganisation, im Hinblick auf die Humusentwickelung der Böden. Und hier durch die Bodenbearbeitung des physischen Leibes. Indem ich durch meine Arbeit diese verschiedenen Wesensglieder... Dass ich die hofindividuell zusammenbinde. Dass durch meine Arbeit erst eigentlich das individuelle Ganze des Hofes in die in die äußere Erscheinung tritt. Erst muss ich das Ganze komponieren, in diesem Sinne. Aber dann durch meine Arbeit muss ich das alles miteinander verbinden. Und das ist die eigentliche Kunst der Landwirtschaft. Und wenn ich dann durch meine Arbeit hier jetzt noch die Präparate zum Einsatz bringe, die ja eine Schöpfung ist, nicht der Natur, sondern des menschlichen Geistes... Da komme ich morgen noch mal kurz darauf zurück. Wenn ich diese Präparatearbeit unter diesem Gesichtspunkt hier betrachte, dann sind es gewissermaßen... Ist das jeweils der Leim oder der Kitt, der diese Wesensglieder miteinander verbindet und sich gegenseitig durchdringen lässt. Das ist die Aufgabe der Präparate, das wirklich zu einem in sich geschlossenen Organismus zu machen. Und das ist dann die Grundlage für die Entwicklung der landwirtschaftlichen Qualität. Und das ist Ausgangspunkt für die Ideen hier. Und die fließen ein in die Arbeit. Die Arbeit, die wir leisten, die muss durchfreut werden wieder. Wir müssen die Arbeit durch Freuen, nicht abstrakt, erledigen. Sondern wir müssen drin sein in dem Prozess. Und dann fängt an, die Landwirtschaft nicht mehr eine Last zu sein, keine Routine zu werden, wie das vielfach heute ist. Sondern im Gegenteil. Dass sie einen ständig... Das, was man tut, einen auch befeuert. Und man befeuert eben ein eigenes Tun mit seinen eigenen Ideen. Das ist eine... Man ist ständig im Gespräch mit der Welt. Und dann können wir hoffen, dass irgendwo doch wieder die Landwirtschaft wiederum aufs Neue aus der Taufe gehoben werden kann, als Kunst. Morgen dann noch ein paar Worte zu den Präparaten.

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Alle Folgen auf einen Blick

Hier hält Manfred Klett einen Vortragszyklus über den Betriebsorganismus und Düngung in 4 Folgen, welcher sich an der GA 327 (Landwirtschaftlicher Kurs) orientiert.

Vortragszyklus
«Betriebsorganismus und Düngung»

 
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Literaturangaben

  • Rudolf Steiner: Landwirtschaftlicher Kurs, GA 327 (1999), ISBN 3-7274-3270-5, pdf auf fvn-rs.net

Einzelnachweise