Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge - Winterprozesse ==
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=40s Ackerbau und Gartenbau 0:00:40] ===
Good afternoon everybody! So, wir wollen jetzt heute Nachmittag im beschleunigten Verfahren ein neues Thema anschlagen, was jetzt an einem Punkt sozusagen ins Konkrete geht. Nun ist es ja so, Sie haben ja gesehen, so ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein sehr vielseitiger, wo Ackerbau, Gartenbau, Obstbau, Viehwirtschaft in voller Breite, Wiesen- und Weidewirtschaft, Heckenbau, Waldbau, Gewässerwirtschaft, alles klingt zusammen zu einem Ganzen. Und ich möchte jetzt mal nur eine Sparte herausgreifen, nämlich den '''Ackerbau''' und den '''Gartenbau''' in Bezug auf die '''Bodenentwicklung''' '''im Jahreslauf''', die wir dann bearbeitend unterstützen. Und das ist ja sozusagen im Grunde genommen das '''Zentrum der Landwirtschaft''' überhaupt, nicht wahr, dass man ja mit dem '''Boden''' umgeht, dem Organ, was eigentlich schöpferisch ist in der Landwirtschaft. Also das ist das Organ, was im Grunde genommen alles das hervorbringt und hervorzaubert, was nur irgendwie die Existenz von Mensch und Tier ermöglicht auf Erden. Und da ist es ja so, dass wir in Bezug auf diese Erzeugung, die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung, dass wir da drei '''Grundsäulen''' haben, die diese Produktion gewissermaßen optimiert. Und das ist einerseits die '''Bodenbearbeitung,''' die älteste Ackerbaukunst, könnte man sagen, die Bodenbearbeitung. Das Zweite ist die '''Fruchtfolge.''' Und das Dritte ist die '''Düngung.''' Auf diesen drei Säulen ruht eigentlich der gesamte Ackerbau und der gesamte Gartenbau letzten Endes.
 
* '''Ackerbau''' und '''Gartenbau''' in Bezug auf die Bodenentwicklung im Jahreslauf. [
 
* '''Zentrum der Landwirtschaft''' ist, dass man mit dem '''Boden''' umgeht.
 
* In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir drei '''Grundsäulen''': '''Bodenbearbeitung''', '''Fruchtfolge''', '''Düngung'''.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=184s Bodenbearbeitung 0:03:04] ===
Und ich möchte und muss mich jetzt also beschränken hier auf die '''Bodenbearbeitung''', also das Erste. Es ist das Älteste überhaupt. Seit es überhaupt eine Kultivierung gibt des Bodens, seit der '''ur-persischen Kultur,''' so im achten vorchristlichen Jahrtausend, gibt es Bodenbearbeitung. Da hat man angefangen, eben den Boden zu ritzen, noch nicht zu pflügen, aber zu ritzen, mit ganz einfachen Mitteln. Meistens waren es sogar '''Holzpflüge'''. Und später kam dann erst eine Schar drauf geschraubt, ja?
 
'''B''' Das war Bodenbearbeitung, Ackerbau und Düngung, diese drei Säulen.
 
'''I''' Fruchtfolge.
 
'''B''' Fruchtfolge war das Zweite.
 
'''I''' Ja.
 
'''B''' Okay, danke!
 
'''I''' Ackerbau, Fruchtfolge und Düngung. Und das Älteste ist wie gesagt also die Bodenbearbeitung. Und erst sehr viel später kam dann wirklich der wendende Pflug auf, in der römischen Kultur, '''römisch-griechischen Kultur''' und zwar gar nicht mal so sehr primär in Rom also im römischen Einflussbereich, sondern in Gallien. Also '''Caesar''' beschreibt zum Beispiel auf seinem Weg nach England, in seinen Eroberungszügen nach Norden beschreibt er, wie er in '''Gallien''' den '''zweischarigen Pflug''' antrifft. Und da war er völlig perplex, dass sowas überhaupt möglich ist, dass man schon damals zweischarig gepflügt hat; die Gallier. Nun also, und dann hat sich ja (dann) die Bodenbearbeitung (dann) weiterentwickelt, so durch die Jahrhunderte. Ich komme da noch mal gleich drauf zurück.
 
* Seit der '''ur-persischen Kultur''' gibt es '''Bodenbearbeitung'''.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=286s Fruchtfolge 0:04:46] ===
Und das Zweite ist die '''Fruchtfolge'''. Und die Fruchtfolge, die ist eigentlich sehr viel später erst entstanden, auch sehr sicher keltischen Ursprungs. Also auch so noch aus der '''römisch-griechischen Zeit''' haben die '''Kelten''' schon angefangen mit der '''Dreifelderwirtschaft'''. Die Dreifelderwirtschaft ist dann erst eingezogen in die christlich-abendländische Entwicklung des sechsten, siebten, achten, neunten Jahrhunderts. Aber schon davor haben die Kelten angefangen, eine Art Fruchtfolge so systematisch zu entwickeln und zu handhaben.
 
===[https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=328s Düngung 0:05:28]===
 
Und die '''Düngung''' ist das Allerjüngste. Obwohl man sagen kann, in '''vorchristlichen Zeiten''' haben selbstverständlich die ganzen großen Hochkulturen auch gedüngt, aber mit Wasser. Das war eine '''Wasserdüngung''', die naturhaft abgelaufen ist, im Wesentlichen. Später dann natürlich auch durch künstliche Bewässerung. Aber im Grunde genommen überall da, wo der Organismus im Naturwachstum durch die großen Flussgebiete, die Überschwemmungsgebiete des Nils, des Zweistromlandes oder dann der afghanischen oder damaligen eben ur-persischen Gebiete, die Flüsse, die da aus dem Hindukusch kamen. Und dann vorher in Indien eben der Ganges und das Brahmaputra-Gebiet. Das waren die großen Flussgebiete, wo die Natur selber gedüngt hat, durch die Überschwemmungen und durch die Sedimentation von Humus, von feinen Bodenteilchen, Ton, Feinsand und Grobsand, das hat jährlich sedimentiert, hat jährlich die Böden verjüngt, sozusagen. Aber eine Düngung in dem Sinne, wie wir es verstehen, dass wir heute mit etwas düngen, was nicht wässrigen Charakter, sondern eben schon mehr dem Festen, Erdigen entspricht, das ist erst eine Entwicklung, die auch, auch würde ich sagen, auf die Kelten zurückgeht. Also die '''Kelten''' waren die Ersten, die angefangen hatten, '''mit Tonen zu düngen'''.
 
'''B''' Mit was?
 
Verschiedenen Tonarten. Die haben die sogar über die Lande verfrachtet. Die haben sogar über den Kanal von England, haben die Tone rübergefahren an die Normandie, reine Kalkgebiete und haben damit gedüngt. Und dann später im '''Mittelalter''' hat man '''"gemergelt"''', also mit '''Kalktonen'''. Und dann kam eben überhaupt erst eine gezielte Düngung auf, dann in den abendländisch-christlichen Dorfschaften des siebten, achten, neunten Jahrhunderts, wo Ackerbau und Viehzucht zueinander in Beziehung gebracht worden sind. Das habe ich ja erzählt im Detail. Also die '''Düngung''' ist das Allerjüngste. Und heute das '''Allerbedeutendste und Wirkungsvollste''', in den verschiedenen Arten, wie man sie eben anwendet.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=483s Entstehung des Bodens 0:08:03] ===
Nun, ich möchte also jetzt mich reduzieren auf die Fragen der Bodenbearbeitung, im Zusammenhang mit der Entwicklung im Jahreslauf, der Bodenentwicklung im Jahreslauf. Nun ist ja das große Rätsel der '''Boden''' selber. Es ist ja ein unergründliches Rätsel, ein schieres Nichts eigentlich, eine hauchdünne '''Haut über die Erde,''' wo alles heraussprießt, was die höheren Naturreiche dann ausmacht. Aber eigentlich, wenn man genau hinguckt, ja, was ist denn das eigentlich? Es ist eigentlich so gut wie ein Nichts. Nach unten setzt sich dann sofort das Gestein fort, in den Untergrund. Nach oben ist eine Riesenatmosphäre und so. Aber da ist nur eine Haut dazwischen und die nennen wir Boden. Und jetzt ist die Frage, was spielen sich eigentlich für Prozesse ab, dass es möglich ist, dass an dieser Grenze zwischen dem Wässrigen und Festen der Erde, der '''Elemente des Erdigen, Festen und des Wässrigen und Luft und Wärme,''' an dieser Grenze, wo die sich alle berühren, der '''Boden entsteht'''? Man hat heute eine Bodenkunde, die wird an den Universitäten gelehrt, ist zu einer Mordswissenschaft geworden. Und hat dort nun begonnen, die ganzen, also die grundlegenden '''physiologischen Prozesse''' zu beschreiben, die sich da jetzt in den Böden so vollziehen. Und zwar mehr im Sinne einer '''Langzeitentwicklung,''' nicht die des einzelnen Jahres, sondern über die langen Zeiten hinweg, nämlich im Wesentlichen seit den letzten '''Eiszeiten'''. Und die letzten Eiszeiten datieren zurück auf ungefähr 10.000 vor Christus. Da hat sich das Eis hier, die große Eisbedeckung in Europa zurückgezogen. Die hat ja gereicht bis in die deutschen Mittelgebirge vom Norden, über die ganze Norddeutsche Tiefebene. Das war ja alles ein riesen Eispanzer gewesen. Und von Süden, von den Alpen her, hat sich auch ein Eispanzer ausgebildet, der dann bis ins voralpine Gebiet, also bis auf die Schwäbische Alb hinauf vorgestoßen ist. Und dazwischen war ein vereistes Gebiet, nicht im Sinne von Gletschereis, sondern eine '''Tundrabildung''' sozusagen. Also ein '''Dauerfrostboden''', der nur gelegentlich während der Sommerzeit mal oberflächlich aufgetaut ist und so. Also das sind die geologischen Fragen, da könnten wir jetzt ein paar Stunden drüber reden. Jedenfalls ist das der '''Ausgangspunkt der ganzen Bodenentwicklung.'''
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=666s Sedimentation und Verwitterung 0:11:06] ===
Durch die '''Eiszeiten''' hat sich, ich möchte mal sagen, über die ganze nördliche Erdensphäre, also nördlich des Äquators, hat sich eine '''Sedimentation''' ergeben, rein, möchte ich mal sagen, aus Rohstoffen der Bodenbildung. Vorher waren da nur Gesteine, Grobgesteine, feinere Gesteine, Gletscherschliff oder eben dann der Löss zum Beispiel, eine äolische Sedimentation, also aus der Luft über die Winde verfrachtet. Aber es war vollkommen mineralisch, tot, absolut tot. Und jetzt fängt dann eben an, durch die Erwärmung des Klimas, durch das '''Zusammenwirken von Erde, Wasser, Luft und Wärme''' fängt das an zu '''verwittern'''. Und so sind eigentlich unsere Böden im Wesentlichen entstanden, über eine Entwicklungszeit von 10.000 Jahren etwa. Und sind entstanden im Wesentlichen durch eine physikalisch-chemische Verwitterung, auch '''biologische''' '''Verwitterung'''. Also es würde jetzt zu weit führen, das im Detail zu schildern. Aber im Wesentlichen chemisch-physikalisch.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=744s Horizontierung und Verwitterung 0:12:24] ===
Und das hat jetzt zu einer bestimmten '''Horizontierung''' unserer Böden geführt. Also wenn Sie jetzt rausgehen dann mal mit dem Spaten und graben mal den Boden auf, und das empfehle ich jedem zu machen, mal auf dem heimatlichen Hof einen Spaten in die Hand zu nehmen und dann mal, so mal '''einen Meter tief zu graben,''' Minimum. Und dann hat man in der Tasche noch so ein kleines Salzsäure-Fläschchen, verdünnte Salzsäure, macht da ein tiefes Loch und prüft immer wieder, je nachdem, welchen Horizont man jetzt durchstößt, prüft jetzt mit der '''Salzsäure''', ob da eine Reaktion zu sehen ist. Wenn (es) nämlich nichts passiert, dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Boden entkalkt ist. Und '''sobald es anfängt jetzt, zu brausen,''' dann bildet sich nämlich ein Kalziumbikarbonat. Dann setzt sich das '''CaCO<sub>3</sub>''' um in '''Kalziumbikarbonat''' und es entsteht '''Kohlensäure'''. Und diese Kohlensäure, die geht zum Teil als CO<sub>2</sub> in die Luft und zum Teil eben als Wasser in den Boden, der Rest. Also so kann man jetzt prüfen, wenn man da ein Loch gräbt auf seinem eigenen Acker und sieht, wie tief jetzt der Boden entkalkt ist. Und normalerweise sagt man, sobald diese Reaktion nachzuweisen ist, also dass da freier '''Kalk''' offensichtlich '''im Boden''' ist, dann hat man die '''Grenze der Verwitterung''' erreicht. Der Boden ist von oben nach unten verwittert. Und dann plötzlich kommt der Moment, wo jetzt diese Reaktion stattfindet, Kohlensäure aufbraust. Und dann muss man sagen, bis dahin ist der Boden über diese 10.000 Jahre hinweg verwittert. Und darunter ist das anstehende Gestein, das unverwittert ist. Also man rechnet heute zum Boden alles das, '''was verwittert ist. Das nennt man Boden.''' Und darunter ist das anstehende Gestein, aus dem der Boden durch Verwitterung entstanden ist.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=882s Begabung des landwirtschaftlichen Organismus 0:14:42] ===
 
Und jetzt können Sie sich denken, dass je nachdem, welches Gestein im Untergrund ansteht, sind die Böden verschieden. Auf einem Granit entsteht ein anderer Boden, aus einer Granit-Verwitterung ein anderer Boden als Basalt-Verwitterung oder wieder ein anderer Boden so auf Lockergestein wie Löss oder sonstigen Kieselablagerungen oder dergleichen oder Schiefergesteinen oder was es auch sein mag. Also '''jeder Standort''' hat seine eigenen Böden. Der Dottenfelderhof hat mindestens sechs, sieben '''verschiedene Bodentypen''' hier. Auf die Bodentypen komme ich gleich zu sprechen. Also außerordentlich vielfältig. Und die muss man eigentlich kennen. Also man sollte zumindest schon ungefähr wissen auf dem Hof, wo man ist, was liegen hier eigentlich für Bodentypen vor? Was ist eigentlich im Untergrund anstehend an Gestein? Denn das eben schafft diese sogenannte, was ich genannt habe, es steht nicht im Lehrbuch, '''Begabung des landwirtschaftlichen Organismus.''' Je nachdem, welches Gestein eben hier zur Bodenentwicklung beigetragen hat, ja?


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'''B''' Also das Gestein bedingt die Verwitterung.
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=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=958s Beginn der Verwitterung 0:15:58] ===
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==Video & Audio==
Nicht das Gestein. Das '''Gestein ist der Ausgangspunkt''' dafür. Das Gestein '''verwittert'''. Das Gestein ist ein Klotz, also ein Fels. Und aus dem Fels würde keine Pflanze herauswachsen. Und jetzt muss erstmal dieser Kristallverband des festen Gesteins, wie es sich gebildet hat, entweder vulkanisch, in Form von Basalt oder aus Urgestein aus Urururzeiten Granit oder Porphyrit oder die Gneise, die man also dann meistens in den deutschen Mittelgebirgen findet, im Schwarzwald und hier im Thüringer Wald und so weiter. Das sind Urgesteine. Und die sind ja sozusagen ein Mineralverband. Und dieser Mineralverband ist im Wesentlichen '''Quarz, Feldspat und Glimmer'''. Das sind die drei '''Grundmineralien''', die man normalerweise findet. Und die sind fest kristallin verbunden zu einer Einheit. Und durch die Verwitterung, das heißt durch '''Wasser-, durch Luft- und durch Wärme-Einwirkung''' löst sich dieser Kristallverband und dann '''beginnt die Verwitterung.'''
[[Datei:Bodenentwicklung im Jahreslauf von Manfred Klett - Folge 1 von 4.jpg|450px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=9Z-E0-7vbbk]]<small><center>- Folge 1v4 -</center></small><small><center>[[Die Apokalypse des Johannes - alle Vorträge von Wolfgang Peter|▷ Alle Vorträge zur Apokalypse von Dr. Wolfgang Peter]]<br>[[a:Apokalypse des Johannes|anthro.wiki]]</center></small>
 
'''B''' Diese Salzsäurereaktion findet in dem Ausgangsgestein statt, also unten oder in dem darüber?
 
'''I''' Nicht in dem darüber. Da ist es entkalkt. Und dann kommt der Moment, wo jetzt der natürliche Kalkgehalt des Gesteins, des Untergrundes plötzlich diese Reaktion auslöst. Deswegen kann man die Grenze der Bodenentwicklung sehen im Übergang von dem Nichtaufbrausen zu dem Aufbrausen. Denn das bezeichnet die sogenannte Kalklösungsgrenze. Also wir wollen uns jetzt nicht irgendwie in solche Detailbetrachtungen hier verlieren. Die stehen ja weitgehend, was die Verwitterung angeht, in jedem Lehrbuch.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1080s Festellung verschiedener Horizontierungen 0:18:00] ===
Zunächst mal nur das Grundsätzliche und da möchte ich noch kurz dazu sagen, dass, wenn Sie dann so ein Loch graben, hier, und so machen, dass Sie hier reinsteigen können in die Grube und dann haben Sie hier ein sogenanntes '''Profil'''. Das nennt man Profil. Da können Sie sich hier schön hinsetzen auf Ihre Stufen und können mal gucken, hier unten ist die Kalklösungsgrenze. Kalklösungsgrenze. Und dann können Sie das Profil mal betrachten. Dann werden Sie merken, dass es gar nicht einheitlich ist, sondern dass da '''verschiedene Horizontierungen''' festzustellen sind, also '''durchgehende Schichten'''. Und man kann sagen, '''je stärker diese Schichten''' hervortreten, '''desto älter''' ist der Boden beziehungsweise desto '''degradierter''' ist '''der Boden''', desto also älter in dem Sinne, dass er degradiert ist, dass er abgebaut hat schon, dass er ausgewaschen ist, dass er also keine große Fruchtbarkeite(n) von Natur aus mehr hat, je stärker diese Horizontierungen sind; und '''je weniger diese Horizontierungen''' sind, '''desto jünger''', kann man sagen, ist '''der Boden'''. Desto fruchtbarer ist er, desto gesünder ist er noch.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1181s Kultivierung der Böden - warum? 0:19:41] ===
Es ist ein interessantes Phänomen. Das knüpft noch mal an die Frage an, die mir da gestellt worden ist, warum man eigentlich einen Boden nicht der Natur überlassen oder überhaupt die Natur sich selbst überlassen soll, irgendwo in Naturschutzgebieten? Sondern '''warum muss das alles immer kultiviert werden?''' Ich habe mal selber Bodenuntersuchungen gemacht und habe mal verglichen, einen geologischen Standort auf Jungmoräne, das ist also die jüngste eiszeitliche Ablagerung, verglichen an einem Standort, wo nachweislich seit Urzeiten Wald ist. Und daneben, also auf demselben Standort, in derselben Geländeneigung, unter denselben klimatischen und sonstigen Bedingungen Ackerbau betrieben worden ist seit mindestens 1.000 Jahren. Und da war ich also völlig überrascht. Ich habe das dann mehrfach wieder bestätigt gefunden, dass '''unter Wald die Böden eine viel stärkere Horizontierung haben, als unter Ackerbau.''' Und dieser Ackerbau, dieses '''Profil des Ackerbaus''', war so homogen von oben nach unten, in ganz leisen Übergängen, zarten Übergängen. Also '''kaum eine Horizontierung'''. Und das weist auf einen juvenilen Boden hin. '''Juvenil''' heißt also jung, noch sozusagen '''verwitterungsfrisch''' und voll eben belebt von oben nach unten. Und '''unter Wald''' war derselbe Standort viel deutlicher horizontiert. Das heißt, wo sogenannte '''Degradationserscheinungen''' auftreten. Der Boden '''degradiert'''. Er wird '''alt'''. Diese Schichten sind nichts anderes als Auswaschungsschichten, wo die Verwitterung so weit fortgeschritten ist, dass die Böden eben vieles an basischen Stoffen wie Kalk und Magnesium und Natrium, also Natrium ist ja ziemlich uninteressant, aber Kalium, darüber nicht mehr verfügen. Also sie sind stärker verarmt, sobald solche Horizonte auftreten.
 
===[https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1324s Bodensystematik - Bodentypen: A-, B- und C-Horizont 0:22:04]===
Nun unterscheidet man normalerweise dieses Profil, wenn man es beschreiben will, nach Horizonten. Und man sagt, das ist hier römisch A. Und dann sagen wir da, das ist römisch BE und das ist römisch BT und das wäre hier der C-Horizont, das ist der unverwitterte Untergrund. Man unterscheidet also normalerweise '''A-, B- und C-Horizont'''. '''A''' heißt normalerweise die oberste Auflage, die fruchtbare, meistens also Humus, '''humifizierte Auflage'''. Und die '''B-Horizonte,''' die man ganz stark differenzieren kann dann auch, die bezeichnen die '''Verlehmungshorizonte,''' also wo Tonbildung, fortschreitend Tonbildung stattfindet. Und dann kommt diese Grenze zu einem Untergrund. Also hier war die Kalklösungfront. Nicht dass ich hier was Falsches schreibe. Das ist der '''C-Horizont''' hier, das ist die '''Kalklösungsfront.''' Das ist das '''unverwitterte Gestein.''' So. Und jetzt kann man sozusagen dieses Profil genauer beschreiben. Und die sind heute genau beschrieben. Und daraus hat man nämlich die '''Bodensystematik''' entwickelt, dass man heute von '''Bodentypen''' spricht, ein bestimmter Bodentypus.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1410s A-C-Böden: Rendzina, Ranker 0:23:30] ===
Und wenn ich höre, ein Betrieb sitzt auf einem A-C-Boden, nur der '''A-Horizont''' ausgebildet und der '''C-Horizont, dazwischen ist nichts,''' das ist meistens auf '''Kalkstandorten''' der Fall, dass man so das vorfindet. Auf der Schwäbischen Alb oben oder der Fränkischen Alb, da findet man solche A-C-Böden, wo durch den '''Überschuss an Kalk''' die '''Verwitterung stark gebremst''' wird. Und da bildet sich ein sehr schöner '''Mull-Humus-Horizont''' hier '''oben''', aber nur so flachgründig. Und '''darunter''' steht dann gleich das '''Gestein''' an, der feste, harte '''Kalk'''. Dann hat man es mit einem A-C-Boden zu tun. Das muss ich auch noch kurz mal hier an die Tafel malen. Also wenn das Profil ein '''A-C-Boden''' ist, dann spricht man von einer '''Rendzina'''. Rendzina. Wenn Sie das Wort mal hören, dann wissen Sie, und das ist auf Kalk. Das ist sozusagen die erste Boden-Entwicklungsstufe, dass sich kräftig Humus entwickelt an der Oberfläche und drunter ist das unverwitterte Gestein. Und jetzt, wenn aber da '''oben mehr Kieseliges''' ist, Kiesel, also stark Quarz zum Beispiel im Granit, '''saures Material, was schwer verwittert,''' wenn das also sehr kieselhaltig ist, das Ausgangsgestein, dann bildet sich ein '''Ranker.''' Hier zum Beispiel, hier in diesem Geländeanstieg da oben, da haben wir Ranker beziehungsweise '''Braunerderanker'''. Das sind so Übergangsbereiche. Das ist auch also hier ein A-C-Boden. Und jetzt, das sind die '''Ausgangspunkte aller Boden-Entwicklungen.''' Wenn man solche Standorte hat, wo das vorkommt, dann hat man es mit einer '''sehr jungen, sehr langsamen, gehemmten Verwitterung''' zu tun. Meistens an '''Hanglagen''' finden die sich.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1529s B-Horizont: Verwitterung - Tonbildung - Altwerden des Bodens 0:25:29] ===
Und jetzt gibt es eine Verwitterungsstufe, die führt zu einer stärkeren, zu einem '''Altwerden des Bodens,''' nennt man das. Diese juvenilen Standorte werden jetzt durch die Verwitterung älter, das heißt durch Verlagerung, '''durch Verwitterung''' werden Stoffe frei, '''Ton-Bildung''' findet statt. Alle möglichen, die basischen Bestandteile, wie gesagt, wie Calcium und Magnesium und Kalium, werden ausgewaschen in den Untergrund, hier in den C-Horizont, wandern ins Grundwasser. Der Kalk sorgt dann für die Härte des Wassers, dass das Wasser dann - dass man sehr viel Seife braucht, um sozusagen sich die Hände zu waschen. Und die '''Rendzina entwickelt sich jetzt zu Para-Braunerde.''' Das ist so eine weitere Entwicklungsstufe, Para-Braunerde. Und die hier zu '''Braunerde.''' Und das heißt, jetzt entsteht zu dem A-C-Horizont ein '''A-B-C-Horizont.''' Das heißt, entsteht hier diese Horizontierung. Die besteht darin, dass Ton sich bildet, aus der Mineralverwitterung von Felsspäten, von Glimmern und dergleichen, was da so die '''Mineralkomponenten des Ausgangsgesteines''' sind, '''entsteht durch die Verwitterung Ton,''' Tonmineralien. Das ist das, was dann klebt, was dann knarscht, wo man dann schöne Töpfe formen kann und so weiter. Also das, was man eben Ton nennt in der Erde. Es gibt ja auch den Ton, den man hören kann. Aber interessanterweise ist es das gleiche Wort. Es gibt vielleicht Gründe, dass es so ist. '''Der Ton schafft neben dem Humus eigentlich die Fruchtbarkeit unserer Böden.''' Also hier haben wir jetzt mehr den Humushorizont. Und das ist jetzt der '''Be-, Bt-Horizont. Das ist also der Tonhorizont.''' So. Und so bildet sich hier die Braunerde und jetzt kann die Verwitterung immer weiter fortschreiten, wenn die Bedingungen entsprechend sind. Zum Beispiel '''auf Sandböden verwittern die Böden viel schneller''' als ich sage mal auf einem Basalt-Untergrund. Braunerde. Sodass jetzt aus dieser Braunerde (jetzt) ein Boden entsteht, den man gar nicht gerne hat. Also ein schreckliches Zeug, der sogenannte '''Pseudogley.''' Und der also eine starke Horizontierung zeigt, wo schon der '''A-Horizont eine Bleichzone''' unter der schwarzen Humusauflage, so eine graue Bleichzone hat. Auch die setzt sich fort in den B-Horizont und unten hat man dann einen Bt-Horizont, das heißt B-Ton. Da verlagert sich schon der Ton in den Untergrund. Durch die Niederschläge, durch die Verwitterung wandert dann der Ton in den Untergrund, zum Teil auch der Humus. Und das setzt sich fort bis zum '''Podsol.''' Das machen wir hier dann. Entschuldigung! Das ist der sogenannte Podsol, auf dieser Seite. Und das ist das Ende vom Lied. Also nicht ganz das Ende vom Lied, aber auf nahezu.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=1806s Langzeitbodenentwicklung 0:30:06] ===
 
Die Böden werden immer älter und immer älter und immer älter. Also man sagt, eine Alterung, ein '''Alterungsprozess,''' wenn (das) der ursprüngliche '''Rankersand beim Podsol endet.''' Oder eben ein wunderschöner '''Rendzina,''' aber übergehend '''in die Para-Braune(rde),''' die dann eigentlich leistungsfähig ist, auch hier die '''Braunerde,''' geht es über '''in den Pseudogley.''' Und da fängt es langsam an zu kippen. Also da werden die Böden dann wirklich auch schwierig zu bearbeiten und sind dann nicht mehr sehr leistungsfähig. Und so spricht man hier von einer '''Bodenentwicklung, über 10.000 Jahre, eine Langzeitentwicklung,''' also die über große Zeiträume geht. Und es gibt Gegenden der Erde, wo die '''Verwitterung so stark''' ist, also '''in den Tropen,''' in den Feuchttropen, in den eigentlichen Regentropen, so stark ist, dass diese '''Profile bis zu dreißig Meter tief''' sind. Dass die Verwitterung zum Teil natürlich auch schon längere Zeiten, weil es da keine Eiszeiten gab, aber es gab die '''Pluviazeiten.''' Während wir Eiszeiten hatten hier, hatten die intensive Regenzeiten damals, zum Beispiel auch in der Sahara, die war begrünt in diesen frühen Zeiten. Und da haben sich also Böden entwickelt durch Verwitterung, mit einer solchen Intensität, die sogenannten '''Roterden oder Laterite''' oder wie sie alle heißen, Bodentypen, die dann also dreißig Meter tief allemal in Kalk sind, wo auch das Eisen schon anfängt zu wandern, also wirklich hochsterile Böden, unter dem Amazonas-Urwald zum Beispiel hat man solche Standorte. Also ich möchte mich gar nicht weiter darauf einlassen. Das ist die Langzeit-Bodenentwicklung. Und die wird heute im Wesentlichen an den Hochschulen gelehrt. Und es gibt ein '''wunderbares Buch''', muss ich wirklich sagen, von '''Mückenhausen''', der war '''Professor in Bonn'''. Und ich gebe es mal rum. Da sind diese ganzen Bodenprofile aufgezeichnet, alle nach unmittelbarer Wahrnehmung genauestens beschrieben. Nur dass Sie mal sehen, was das für eine Fleißarbeit ist, die da über die Jahrzehnte geleistet worden (sind) ist. Man hat das alles klassifiziert und daraus hat man die Bodentypen formuliert. Die haben ganz bestimmte Bezeichnungen. Und die kennzeichnen jeweils, welche Prozesse abgelaufen sind in diesen letzten 10.000 Jahren. Und wie man an seinem eigenen Standort wirklich erkennen kann, aha, das ist also jetzt wirklich eine typische Para-Baunerde oder eine stark '''lessivierte Para-Braunerde'''. Lessiviert heißt '''ausgewaschen'''. Und so weiter.
 
'''B''' Was sind das in unseren Breitengraden für Zeiträume, die es braucht von zum Beispiel einer Para-Braunerde zum Pseudogley?
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2000s Verwitterungskurve bei Kalk- bzw. Basenüberschuss 0:33:20] ===
Das hängt vom Standort ab, je nachdem wie das Ausgangsmaterial (Material) beschaffen ist. Wenn es sehr stark entkalkt ist, also kalkarm, dann geht es umso schneller. Und sonst, wenn eher ein '''Kalküberschuss''' da ist, also ein '''Basenüberschuss''' nennt man das. Gegenüber den sauren Gesteinen gibt es die basischen Gesteine. Die '''basischen Gesteine verwittern''' eben sehr viel '''langsamer'''. In der Regel, '''durch den Kalküberschuss'''. Der Kalk hält das immer noch. Der verzögert die Verwitterung. Aber wenn der '''Kalk immer wieder ausgewaschen''' wird, dann '''beschleunigt''' sich das unter Umständen sehr schnell. Das ist nicht eine gleichmäßige Verwitterung, so eine lineare '''Verwitterungskurve,''' sondern eine, die sozusagen so geht, dann '''plötzlich knickt es ab'''. Und da gehen die Prozesse sehr viel schneller. Aber was ich hier schildere, das steht in jedem Lehrbuch, können Sie nachlesen in vielfältiger Schilderung. Das ist alles, möchte ich mal sagen, chemisch-physikalisch hat man das alles wunderbar analysiert und hat daran Theorien geknüpft und weiß Gott was. Aber das interessiert mich als '''Ackerbauer''' nicht besonders. Es ist natürlich, man muss es wissen. Was ist das jetzt für ein Bodentyp, der hier auf dem Hof ansteht? Man muss sozusagen '''in der Natur lesen lernen, auch seine Böden.''' Lesen lernen, was waren da für Vorgänge in den Zeiten, die Jahrtausende, die vorausgegangen sind? Das ist schon ungeheuer wichtig.
 
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2100s Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr 0:35:00] ===
Aber wenn Sie Ackerbauer sind und wollen Ihren '''Acker bestellen''' und wollen da also ein anständiges Wachstum entwickeln im Jahreslauf, dann kommt es auf andere Prozesse an. Dann kommt es auf das an, was jetzt hier und jetzt aktuell möglich ist an '''Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr.''' Die nimmt einen '''Anfang im Winter''' und setzt sich fort über das '''Frühjahr,''' dann über den '''Sommer zum Herbst''' hin und dann '''wieder im Winter''' und dann kommt da was zu Ende, dann '''stirbt etwas''' und was '''Neues entwickelt sich''' im nächsten Jahr. Und dem folgt ja dann die äußere Entwicklung auch der Pflanzenwelt. Das muss man kennen. Was sind das für Prozesse, die sich im Jahreslauf abspielen, die wir '''begleiten durch unsere Maßnahmen,''' durch die '''Bodenbearbeitung''' insbesondere? Und wie können wir diese '''Prozesse''' durch Bearbeitung des Bodens entweder '''fördern,''' möglicherweise gar auch mal '''hemmen''' und also wie können wir sie so '''steuern,''' dass es jeweils den pflanzengemäßen Zustand entwickelt, den die Pflanzen brauchen? Und darauf möchte ich jetzt mein Augenmerk lenken.


[https://www.dropbox.com/s/niyxgr8n9atfenz/143.mp3?dl=0 ↘ mp3 Audio zum runterladen]
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2182s Winterboden - Frühjahrsboden 0:36:22] ===
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Also wenn Sie jetzt mal so ein Loch graben draußen würden auf dem Acker oder überhaupt auf den Acker rausgehen, dann gucken Sie sich mal so einen Standort an. Dann werden Sie bemerken, dass hier gerade während des Winters die Böden alle eine dunkle Färbung haben. Man guckt gar nicht immer so genau hin. Aber im '''Winter''' sind die '''Böden dunkel'''. Und das täuscht immer einen tollen Humusgehalt vor. Und dabei ist es im Grunde genommen nichts anderes als die '''Wassersättigung der Böden.''' Die sind bis oben hin voll mit Wasser. Alle Poren, die im Boden sind und man rechnet normalerweise bei unseren Böden mit ungefähr fünfzig Prozent Bodenvolumen. Alles andere ist solide Substanz. Und dazwischen sind eben kleine Hohlräume, kleinere, winzige, kleinere und größere. Und die sind jetzt restlos und total mit Wasser gefüllt. Das ist die Situation jetzt in der Winterzeit. Und deswegen kann man auch nicht auf den Acker raus. Also es klebt alles und man macht tiefe Spuren. Man würde den Boden eigentlich zerstören. '''Im Winter hat der Landwirt auf dem Acker draußen nichts zu suchen.''' Es sei denn, er läuft über den Acker und guckt mal, was er sonst für Impressionen hat und Wahrnehmungen. Also das ist das Phänomen, was man beobachten kann. Und kaum dass es '''Frühjahr''' wird, dass die '''Sonne''' scheint, dass die '''Wärme''' jetzt stärker '''in den Boden''' kommt, das '''Wasser verdunstet''', anfängt, zu verdunsten, dann sieht man, dass plötzlich der Boden sich aufhellt. Das heißt, sobald '''Luft in den Boden''' kommt, wird der '''Boden hell'''. Und daran kann man auch schon in etwa immer ermessen, wann ich überhaupt im '''Frühjahr auf den Acker raus''' kann.
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== Themenschwerpunkte ==
Der 143. Vortrag zur Apokalypse des Johannes beginnt mit dem 41. Wochenspruch und dieser beschreibt wie aus der Seele des Menschen, aus dem Herzensgrund, die Ich-Kräfte (Götterkräfte) empor steigen können. Diese sich im Wirken mit dem göttlichen Willen entflammen und durch unser Ich, sich individuell in Liebe zur Handlung, verwirklichen zum Menschenwerk.


Dabei wird ein kurzer Ausflug auf die Frage geworfen, wie erlebt sich eigentlich unser Engel? Das Bewusstsein unseres Engels entsteht im Grunde nur im Tun, an den Taten erlebt sich der Engel. Im Weiteren wird die Frage geklärt, was ist mit dem Götter-Plan gemeint? Nämlich, das die geistigen Wesen über uns vom Engel bis zur Gottheit, nicht planen wie wir Menschen. Vielmehr stecken reine Absichten hinter diesem Plan. Aber diese Absichten können sich auf unendlich viele Arten verwirklichen. Zudem wird herausgearbeitet warum Karma nicht gleich Karma ist und der Unterschied mit dem Entwicklungsstand unseres Ichs in Verbindung gebracht. Es wird auch die Frage beleuchtet, wie kommt das Wort «Ich» in die deutsche Sprache und welche Bedeutung hat es? Was ist dieses Geistselbst eigentlich genau? Es ist die schöpferische Kraft die fähig ist, unseren Astralleib zu etwas ganz Eigenem zu machen, zu einer eigenen Schöpfung. Außerdem wird das Thema Erbsünde schön herausgearbeitet und es wird gezeigt, dass wir Menschen nicht die Schuld für diese Erbsünde haben, das aber die Erbsünde trotzdem im Menschen wirkt. Die Erbsünde hat eben überhaupt nichts zu tun mit unserem individuellen Karma, für das müssen wir selbstverständlich geradestehen. Aber eben nicht für den Sündenfall. Erst durch die Inkarnation des Christus ist das Auflösen der Erbsünde möglich geworden. Die Verklärung des physichen Leibes zum gereinigten Phantomleib bzw. Auferstehungsleib. Darüber hinaus geht es weiter mit dem nathanischen Jesusknaben und alles was so im Umfeld davon schwebt. Insbesondere wird das Thema der «Unbefleckten Empfängnis» nochmals aus anderen Perspektiven betrachtet. Gegen Ende des Vortrages wird das Erlebnis der Maya (Mutter von Buddha) bei der «Unbefleckten Empfängnis» vom späteren Buddha geschildert.
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2313s Winterprozess - vollkommene Ruhe 0:38:33] ===
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So möchte ich jetzt einfach mal die Bodenentwicklung im Jahreslauf verfolgen. Im Winter. Was sind da für Prozesse? Im Frühjahr. Und so weiter. Sommer. Herbst. Und da zeigt sich eben doch etwas ganz Charakteristisches. In unserem Winter sind (in) unsere Böden eigentlich, wie soll ich sagen, mausetot. Stimmt natürlich nicht, aber nahezu, also äußerlich gesprochen. Alles '''biologische Geschehen ist eigentlich völlig zur Ruhe gekommen.''' Alles befindet sich in einem Dauerzustand. Die Bakterien und alle sind nicht mehr aktiv. Die Mikroben leider Gottes bei dieser Witterung natürlich nicht. Aber wenn es mal einen '''richtigen Frost''' gibt und so, dann kommt das alles zum '''Stillstand.''' Die Dauer geht in eine '''Dauerform''' über. Die Regenwürmer sind ganz tief da unten im Boden, haben sich eingekringelt in so einer Höhle, im frostfreien Untergrund. Also da spielt sich nichts mehr ab. Sondern im Winter haben wir eigentlich Zustände, die rein chemisch-physikalischer Natur sind. Also jetzt ein bisschen extrem gesprochen. Das Leben hört nie auf. Aber jetzt, da kommt etwas '''vollkommen zur Ruhe. Das ist der Winterprozess,''' zunächst mal äußerlich betrachtet.
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|<small>[[Die Apokalypse des Johannes - 142. Vortrag von Wolfgang Peter|vorige Folge ◁]] [[Die Apokalypse des Johannes - alle Vorträge von Wolfgang Peter|&nbsp;&nbsp;■&nbsp;&nbsp;]] [[Die Apokalypse des Johannes - 144. Vortrag von Wolfgang Peter|▷ nächste Folge]]</small>
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== Kurztransskription des Vortrages ==


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=41s Begrüßung und der 41. Wochenspruch  00:00:41]===
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2407s Winterphänomen - Trennung der 4 Elemente 0:40:07] ===
<blockquote>''Der Seele Schaffensmacht''


''Sie strebet aus dem Herzensgrunde''
Und jetzt, wenn man dann das mal genauer anguckt, dann finden eben diese '''chemisch-physikalischen Prozesse''' statt. Und zwar insbesondere dadurch, dass die '''vier Elemente, das Erdige, das Wässrige''', die Luft, das Gasförmige und '''die Luft und die Wärme auseinander treten'''. Dass der Boden wirklich ein physischer Körper wird, '''anorganisch''', tot, eben da, wo, ich möchte mal sagen, wo kein Lebendiges mehr direkt äußerlich sichtbar ist. Die separieren sich, hier in der Tiefe des Bodens draußen, wenn man über den Acker geht, sagte ich schon, sind die '''Poren alle mit Wasser bis oben hin gefüllt.''' Und aber auch das Bodenwasser ist eigentlich nur '''Wasser neben Erde.''' Das ist nicht irgendwie jetzt durchdrungen, sondern es ist halt nass. Der Boden ist nass, feucht, schon. Aber das ist wie getrennt. Ein '''wassergefülltes Gefäß''' sozusagen. Und daneben ist eben noch Erde. '''Es hat sich getrennt.''' Das spielt sich nicht groß ab. Gewisse Verwitterungsprozesse finden natürlich bevorzugt im Winter statt, also gewisse Reaktionen zwischen dem Wässrigen und dem Festen, keine Frage. Aber die Tendenz ist, dass sich eigentlich nichts abspielt. Und so sondert sich auch die Luft und die Wärme. Die '''Luft ist aus dem Boden''' raus, also wirklich überhaupt kein Tropfen Luft mehr drin, ist '''vom Wasser verdrängt.''' Und die Atmosphäre ist auch nicht mehr warm durchdrungen, wie man es sonst normalerweise erlebt. Die Wärme taucht immer für uns erlebbar in der Atmosphäre auf, in der Luft. Die '''wärmegesättigte Luft'''. Das empfinden wir als warm. Hier drin ist es schön warm. Also es ist die Luft, die warm ist. Auch das '''fängt sich an, zu sondern. Die Elemente von Luft und Wärme, es wird kalt.''' Also bis zur Frostnacht oder über Frosttage, Dauerfrost, wo man merkt, das ist die zitternde Luft, der '''Frost zittert förmlich, die Luft erstarrt.''' Und man hat diese Kälteempfindungen. Das sind alles Phänomene, wo man merkt, die Natur wird rein physisch, rein anorganisch, rein tot, äußerlich so gesprochen. Das ist das '''Phänomen im Winter, dass die Elemente sich voneinander sondern'''. Nun können wir aber etwas beobachten, in den letzten Jahren hier nicht so sehr, aber das gehört zum Winter, dass doch '''bestimmte Prozesse''' stattfinden, und zwar '''rein mechanisch-physikalischer Art'''. Denn wenn wir so einen richtig schönen Frost haben, so einen '''Dauerfrost''' im Januar, wie sich das gehört eigentlich, dass der Boden gefriert, was passiert da eigentlich? Ja?


''Im Menschenleben Götterkräfte''
'''B''' Die Frostgare. Also Wasser dringt in den Boden ein, dann friert das und dann platzt es auseinander.


''Zu rechtem Wirken zu entflammen,''
Eisbildung. Ja, das ist das Ergebnis schon. Ja. Aber das ist richtig. Das ist genau die Sache. Also wir haben das '''Phänomen''', der '''Boden ist mit Wasser gesättigt'''. Jetzt '''friert es unter null Grad'''. Und dann sehen wir plötzlich, dass sich Eis bildet, wo Wasser oben in der '''Wasseroberfläche''' plötzlich eine '''Eisbildung''' stattfindet. Die Bäche und Flüsse frieren zu. Das war noch vor fünfzig Jahren selbstverständlich. Da waren wir noch Schlittschuh laufen auf der (Nida?). Das ist alles vorbei. Aber dieser '''Frost''' bewirkt etwas, die '''Kälte''' ist es ja, die '''Abwesenheit von Wärme,''' dass jetzt ein '''Prozess''' stattfindet, der ist '''einzigartig im Haushalt der Natur. Das Wasser gefriert''' und was ist denn das, wenn das Wasser gefriert?


''Sich selber zu gestalten''
'''B''' Mehr Volumen.


''In Menschenliebe und im Menschenwerke.''</blockquote>
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2681s Kristallisationsprinzip - Anomalie des Wassers 0:44:41] ===
Dann wird es erst mal '''fest'''. Dann wird es sogar '''durchsichtig''', wie ein wunderschönes Kristall. Also es '''kristallisiert''' eben. Und zwar in so einzigartig schönen Formen, die man sonst in der Natur, in dieser Reichhaltigkeit nirgends findet. Jede Schneeflocke, jeder Eiskristall, der vom Himmel runterfällt im Schnee, ist anders als der andere. Ein und dasselbe '''hexagonale Kristallisationsprinzip''' und doch '''jeder Schneekristall ist anders''' geformt. Also die '''Phantasie der Natur''' ist da '''grenzenlos,''' in der Formgestaltung. Sie müssen sich nur mal, wenn es mal richtig bitterkalt ist, minus 15 Grad, dann fallen nämlich die Einzelkristalle einzeln herunter, nicht verklebt zu Schneeflocken, sondern einzeln. Und dann lassen sie ihn mal auf dem Papier liegen und gucken Sie sich das mal unterm Mikroskop an. Das ist eine solche Formfülle und eine solche Herrlichkeit an Formen, künstlerisch gestaltet, da gehen Ihnen die Augen über. Und das hat den '''Ernst Haeckel''', den großen '''Naturforscher''', so begeistert, dass er die sogar alle gemalt hat. Das hat ihn '''so fasziniert,''' dass er '''Eiskristalle gemalt''' hat, wegen dieser geradezu unbeschreiblichen Schönheit. Also es ist ein '''Phänomen, das Flüssige wird fest.''' Ein flüssiger Aggregatzustand geht über in den Festen. Und dieser Übergang ist nun anders als irgendein sonstiger Übergang vom Flüssigen zum Festen. Nämlich dass '''normalerweise, wenn etwas fest wird, zieht es sich zusammen.''' Es verringert sein Volumen. Also wenn ich glühendes Eisen habe, dann ist es ausgedehnt. Und jetzt, wenn es jetzt also erhärtet zu Stahl, dann wird es sein Volumen verringern, es zieht sich zusammen. Und so ist es mit allem, allem, was in dem Haushalt der Natur nur an festen Substanzen vorliegt, wenn man sie zum Glühen bringt, zum Schmelzen bringt und die aus der Schmelze werden wieder fest, dann verringert sich das Volumen. Und beim '''Eis ist es genau umgekehrt.''' Es ist das '''Einzige im Haushalt der Natur,''' dass ein '''Flüssiges fest wird in der Kristallisation.''' Und dann, wenn es kristallisiert, '''sein Volumen ausdehnt.''' Das ist so einzigartig, das ist eine sogenannte '''Anomalie des Wassers.''' Und wenn das nicht so wäre, dann gäbe es keine Fische in den Gewässern, in den Flüssen und Seen. Weil nämlich, wenn das Eis schwerer wäre, also spezifische Gewicht, mehr als das spezifische Gewicht von eins, nämlich Wasser, dann würde das Eis heruntersinken auf den Boden und vom Boden auf würde der ganze See zufrieren, das ganze Gewässer zufrieren. Und dass das Eis schwimmt, dass der Nordpol eigentlich eine Eisinsel ist, die schwimmt auf dem Meereswasser, da ist kein Land drunter wie am Südpol, sondern es ist eine riesen Eisdecke, die den Nordpol bedeckt. Das hängt mit dieser Tatsache zusammen, dass das '''spezifische Gewicht des Eises,''' des festen Eises '''geringer ist als die des Wassers.''' Deswegen '''schwimmen die Eisberge,''' so gefährlich sie sind, zu einem bestimmten Prozentteil gucken die oben raus und zum größeren Prozentteil schwimmen die unter Wasser.


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=74s Liebe heißt sich verschenken, aber dieses Geschenk muss freilassend sein 00:01:14]===
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=2916s Frostsprengung - Frostgare 0:48:36] ===
Denn Liebe heißt sich verschenken in Wahrheit. Und das heißt, es ist eine Kraft die im Anderen etwas bewirken kann, die sich der Andere zu Eigen machen kann. Wobei natürlich immer dazu gehört, dass dieses Geschenk vollkommen freilassend sein muss. Also es darf nie so sein, dass man dem Anderen dazu zwingen will es anzunehmen, wie zum Beispiel: "Du, ich weiß genau was du brauchst und du musst es unbedingt machen, das wird dir gut tun." Wenn er es freiwillig nicht annimmt, dann nimmt er es nicht an, dann liegt es in seinem Schicksal es nicht anzunehmen.
Und dieses Phänomen ist ja die Ursache für das, was hier vorhin gesagt worden ist, dass, wenn der '''Boden gefriert''', es zu dieser '''Frostsprengung''' kommt, zur '''Frostgare.''' Und das ist sozusagen eine Hoffnung, die der Landwirt immer wieder hat, der Winter möge eine Frostgare bringen, als Ergebnis dieser Kaltzeit. Dass wirklich, also angenommen, Sie haben einen Acker, Sie haben den spät im Jahr geerntet, sagen wir mal, es war zu nass oder was weiß ich was, Zuckerrüben oder so und Sie kamen nicht auf den Acker raus. Da haben Sie spät geerntet. Der Acker war durchgewirkt wie nur irgendwas, geknetet und nichts mehr. Und man denkt, den kriegt man ja nie wieder in Schuss. Und dann fängt man noch an, den Acker zu pflügen. Dann sind das alles so blanke Balken. Der ganze Acker spiegelt sozusagen wie verschmiert. Schauerlich. Und da steht man davor und sagt, mein Gott, wie soll da wieder je ein fruchtbarer Boden draus werden? Und dann kommt ein schöner, '''harter Winter.''' Und dann '''frieren bis in die feinen Haarrisse,''' im Boden hat man immer so ganz feine Haarrisse, Kapillaren, wo dann das Wasser gefroren ist. Und jetzt '''taut das oder jetzt gefriert es und sprengt''' jetzt den verschmierten '''Boden auseinander in lauter einzelne sogenannte Frostkrümel.''' Und diese Frostkrümel sind alle polyedrisch. Also die haben irgendwie so, solche Formen. '''Polyeder''' nennt man die, Vielecke. Ganz mechanisch vollzieht sich das. Das ist kein organischer Prozess, sondern ein '''rein mechanischer Frost-Sprengungsprozess durch Volumen-Vergrößerung des Wassers und des Eises'''. Und dabei fängt nun an, dieser total verschmierte '''Acker in eine wunderbar krümelnde Struktur aus dem Winter herauszugehen ins Frühjahr.''' Und das wollen wir immer gerne haben. Und das ist eigentlich auch die Voraussetzung für die Aktivierung der Verwitterungsprozesse. Der Winter ist sehr stark beteiligt an dem ganzen Verwitterungsgeschehen, gerade durch die Frostsprengung. Also auf das kann man leider Gottes heute nicht mehr so richtig hoffen. Es gibt dann noch '''Spätfröste,''' meistens '''im Februar''', zum Teil noch '''Wechselfröste bis in den März''' hinein. Die hat man gar nicht so gern, weil dann meistens von der Winterung, '''von den Wintersaaten,''' Winterweizen, Winterroggen oder auch von der Wintergerste gerne '''die Wurzeln dann abreißen durch die Frostsprengung.''' Weil da hebt sich immer der Boden ein bisschen hoch und dann reißen die Wurzeln ab. Das ist eine ganz gefährliche Sache im März, diese sogenannten Wechselfröste. '''Also die Frostgare ist ein Winterprozess, durch Volumenvergrößerung des Wassers, indem es zu Eis gefriert und dadurch eben die festen Bestandteile des Bodens auseinander drängt.''' Und wenn es dann wieder taut, dann werden diese Krümelstrukturen hinterlassen. Beste Voraussetzungen für eine gute Bodenentwicklung im Jahreslauf bis zum Sommer hin, wenn man diese Frostgare bewahren kann. Da haben wir nur zum Teil Einfluss darauf. Diese '''Frostgare ist sehr instabil.''' Sobald der erste große Regen im frühen Frühjahr auf so eine Frostgare drauffällt, dann verschlemmt der sofort total und bildet eine Kruste. Das ist ein völlig instabiler Zustand, der nur so lange hält, als es trocken ist. Und wenn es jetzt rechtzeitig warm wird, der Boden richtig, weil die Sonne so ein paar Tage lang im Februar schon auf den Boden scheint und wir haben diese Frostgare, dann passiert dann wiederum ein Wunder, die sogenannte '''Lebendverbauung des Bodens.''' Da komme ich aber später noch mal drauf zurück.


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=223s Wir alle machen Fehler, aber wir wachsen auch daran 00:03:43] ===
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=3197s Grundmineralien verwittern zu Tonmineralien 0:53:17] ===
Wir lernen gerade an unseren Fehlern und das heißt, dass wir auch Fehler machen, machen müssen ist das vielleicht sehr streng gesagt, aber die Erfahrung zeigt, dass wir sie machen immer wieder als Menschen.  
Jetzt haben wir aber noch einen '''zweiten Prozess,''' der ganz gewiss in erster Linie ein '''Winterprozess''' ist. Und der auch ein '''Kristallisationsprozess''' ist. Jetzt müssen Sie sich vorstellen, dass durch die Verwitterung die Mineralkristalle, die Kristalle wie Quarz, Quarz ist also Kieselgestein oder Feldspäte, Glimmer, diese '''Grundmineralien,''' die den Granit zum Beispiel aufbauen, dass die jetzt weiter und weiter, weiter verwittern. Und verwittern dann zu Ton. Nicht der Quarz, aber der '''Feldspat und der Glimmer,''' diese '''verwittern zu Ton'''. Dann entstehen die sogenannten Tonmineralien. Und diese '''Tonmineralien,''' die haben tatsächlich also eine hexagonale Form. Das nennt man ein '''Hexagon, Sechseck.''' Und dieses Hexagon findet man ja auch beim Quarz. Wenn der kristallisiert, dann bildet sich auch ein sechsseitiges Prisma. Ein schöner Quarzkristall, sechsseitig, in einer sechsseitigen Pyramide, folgt demselben Kristallisationsprinzip, nur dass das jetzt '''kein länglicher Kristall ist, sondern ein Plättchen'''. Also ein dünnes Plättchen, hauchdünn, so ein Tonmineral. Und winzig klein. Also da muss man schon das Elektronenmikroskop zum Teil zur Hand nehmen, um diese ersten winzigen Bildungen zu entdecken. Die können natürlich dann größer werden. Es gibt dann auch wirklich makroskopisch wahrnehmbare, solche '''Ton-Mineral-Plättchen.''' Das sind lauter Plättchen. Wie die Blätter eines Buches können die aufeinander liegen. Oder aber sie können dann auch sich also zerteilen. Und dann gibt es eben einen plastischen Ton, zum Beispiel. Jetzt können diese Plättchen, das sind alles '''Kristallplättchen, sogenannte Aluminium-Silikate,''' wie auch (auch) die anderen. Also ich kann jetzt nicht im Einzelnen hier auch alle ausführen. Also jedenfalls kristalline Strukturen, ganz, ganz, ganz geordnete, kristalline Strukturen, sind die aufgebaut, aber hauchdünn.


Aber solange auch der Wille da ist sich zu bessern, im Sinne von die eigenen Fähigkeiten besser, richtiger zu entfalten, so dass sie im Einklang mit der Welt stehen. Denn erst dann erfüllt sich der wirkliche Wille des Ich. Der Wille des Ich ist nicht: Ich will das … machen, ich will gern Jenes machen. Das ist das Ego, das wir auch brauchen. Aber das Ego weiß, von dem was das Ich will zunächst einmal so ziemlich überhaupt nichts. Sondern das Ego in seiner puren Gestalt geht am meisten nach dem, was die Widersacher in uns angerichtet haben. Zum Beispiel: Was macht uns Spaß und Freude? Was macht uns, wie man so schön sagt glücklich? Glück ist eigentlich immer mit einer Aufgabe verbunden. Wenn ich sage, was kann es den Schöneres geben, dass das Leben nur glücklich ist? Und wenn ich mich dann Ausruhe auf dem und sage, ich will einfach nur mein Glück genießen, dann werde ich mit Sicherheit meine nächsten Aufgaben versäumen. Das wiederum bedeutet aber, dass dies schon wieder der Weg bergab ist.
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=3360s Tonmineralien zerfallen zu Koloiden 0:56:00] ===
Und jetzt können die aber weiter verwittern. Der '''Verwitterungsprozess''' bleibt nicht bei der Tonbildung stehen. Es geht dann noch weiter. Und dann '''zerfallen diese Tonmineralien in Aluminium-Hydroxid oder in Kieselsäure'''. Das ist ein '''Zerfallsprozess'''. Und diese beiden, Aluminium-Hydroxid und Kieselsäure, das sind '''keine kristallinen Substanzen''' mehr, sondern sie sind, wie man es nennt, amorph. '''Amorph heißt gestaltlos'''. Und das sind sogenannte '''Koloide'''. Haben Sie das Wort Koloid schon mal gehört? Ja? Einzeln ja, und ansonsten schüttelt man das Haupt. '''Koloidale Substanzen''' sind solche, die eben '''nicht kristallin''' sind, sondern die einen '''Zustand''' darstellen der Materie, der '''zwischen der echten Lösung''' - wenn Sie Salz oder Zucker in einen Kaffee reinschmeißen, dann löst der sich und dann gibt es eine echte Lösung. Er verschwindet total und da verändert sich nur der Geschmack. Aber sonst ist er weg, verliert seine kristalline Struktur, der Zucker oder das Salz oder was das sein mag. Das ist die eine Seite. '''Die andere Seite ist der feste, kristalline Zustand.''' Und da gibt es einen dazwischen, zwischen der vollkommenen Auflösung im Wässrigen oder aber der feste kristalline Zustand. Dazwischen gibt es einen, der den '''Übergang''' darstellt, und '''das nennt man das Koloid.''' Ein Koloid ist ein sehr wasserreicher Zustand. Und es ist '''wabbelig.''' Also wenn Sie einen guten Pudding mal zum Nachtisch essen, dann essen Sie eigentlich Koloide.


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=519s Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39]===
'''B''' Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?
Unser Alltagsbewusstsein, das eigentlich das [https://anthrowiki.at/Ego Ego]-Bewusstsein ist und unser Ich-Bewusstsein, das darüber ist, aber im Grunde heute noch sehr stark verwaltet wird, begleitet wird von unserem [https://anthrowiki.at/Engel Engel]. Der Engel bekommt den Willen des Ich mit und der hilft uns dann die Schicksalssituationen herbeizuführen, in denen der Wille unseres Ich´s wirklich sich ausleben kann. Wir erkennen den Willen unseres Ich´s eigentlich erst im Moment des Tuns. Damit sind wir ganz verwandt, mit der Bewusstseinsarbeit des Engels der uns begleitet. Der Engel weiß auch erst im Moment wo er etwas tut. Aha, das ist richtig. Das ist das was ich richtig eingebracht habe in die Welt. Der Engel weiß es vorher überhaupt nicht. Wir als Menschen durch unseren Verstand können zumindest etwas im Voraus planen. Der Engel plant gar nichts. Er hat den Impuls etwas zu tun und in dem Moment wo er es getan hat, sieht er: Es war gut, oder es war vielleicht nicht ganz so gut. Denn auch Engel können Fehler machen. Und wenn ich öfters über einen Götter-Plan gesprochen habe, darf man sich das nicht so vorstellen wie wir Menschen es machen, die voraus denken und sich Vorstellungen bilden wie das werden könnte. Das gibt es dort nicht. Vielmehr ist eine gewisse Absicht da, aber die Absicht ist eigentlich noch ganz formlos. Die könnte sich auf Millionen, ja unendlich vielen Arten verwirklichen lassen. Und gerade dadurch entsteht der Reichtum in der Welt. Im künstlerischen Schaffen ist gerade das nicht Vorhergesehene das Wesentliche.


Das gilt jetzt auch für den Menschen, denn wenn etwas wirklich aus dem Schöpferisch-Geistigen kommen soll, dann muss man jederzeit bereit sein auch vom Plan abzuweichen. Das mache ich bei den Vorträgen auch, ich fange an zu sprechen und ich merke der ganze Plan passt überhaupt nicht, dann werde ich ganz was anderes erzählen.
'''I''' Bitte?


Aber eigentlich geht es darum, einen Kompromiss zu finden zwischen einem Plan und dem, was im Moment aus dem Geistigen herein will. Denn wenn wir uns zusammenfinden zu einer Runde, dann bilden wir eine geistige Gemeinschaft und da ist zwangsläufig ein Austausch da.
'''B''' Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?


Also wenn man schöpferisch tätig wird, dann ist da die Absicht einen bestimmten geistigen Impuls in die Welt zu tragen. Aber wie sich der hier verwirklichen lässt, verwirklichen kann, dazu gibt es unendlich viele Möglichkeiten.
'''I''' Silberiodid?


Leider erkennen wir meistens heute am wenigsten den wirklichen Impuls der vom Ich herkommt. Die Kunst ist zu erkennen, ihn zu bemerken an dem, was jetzt wirklich passiert ist. Jetzt sind die Worte rausgekommen und jetzt spüre ich: Ja, die  waren gerade die richtigen Worte. Oder ich spüre vielleicht: Oh Gott, das war zwar gut gemeint, aber ich bin völlig ins Fettnäpfchen getreten. Ich wollte vielleicht jemand ermuntern, ein Kompliment machen und ich habe gerade die falschen Worte gewählt, weil das Ego aktiv war. Das Ich findet die richtigen Worte, weil es dem Anderen etwas schenken will.  
'''B''' Silberkoloid.  


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=1335s Der nathanische Jesusknabe und die Empfängnis von Maria 00:22:15] ===
'''I''' Silberchloid?  
Wir beschäftigen uns namentlich noch immer mit dem [https://anthrowiki.at/Nathanischer_Jesus nathanischen Jesusknaben] und Allem was so dazugehört. Also zum Beispiel gibt es eine ganze Menge Geschichten schon über die [https://anthrowiki.at/Maria_(Mutter_Jesu) Maria]. Über die Vorgeschichte der Maria und damit, was ja auch Kirchenlehre ist, was auch richtig ist, dass die Maria selber aus einer [https://anthrowiki.at/Unbefleckte_Empf%C3%A4ngnis «Unbefleckten Empfängnis»] hervorgegangen ist. In der atlantischen Zeit, also vor unseren Kulturepochen, da war das sogar das Übliche, dass der Zeugungsakt im Schlaf erfolgt ist. Entweder im Traumschlaf oder sogar im Tiefschlaf. In der deutschen Sprache gibt es sogar noch die Erinnerung daran, wenn wir vom Beischlaf sprechen.


Bei dieser «Unbefleckten Empfängnis» passiert etwas, was aber nicht bewusst erlebt wurde und was in einzelnen Fällen eben auch in der nachatlantischen Zeit, bis etwas hinaus über die Zeitenwende, noch in einzelnen Fällen geschehen konnte. Und das hat einen sehr großen Einfluss, auch auf die Individualität, die hereinkommt, die herein will zur Verkörperung. Denn dann ist zumindest ausgeschaltet alles was eben auch mit dem Zeugungsakt oder sagen wir mal mit den Begierden verbunden sein kann. Bei der «Unbefleckten Empfängnis» ist es wirklich rein die Astralkraft, das Astralische das sich das Kind selber mitbringt. Also das heißt, die Inkarnation erfolgt dann nach dem Plan, aber so in dem Sinne wie ich es vorher erläutert habe, den sich das Kind gemacht hat.  
'''B''' Koloidales Silber.  


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=1760s Karma in der Vergangenheit und Karma im Bewusstseinsseelenzeitalter 00:29:20] ===
'''B''' Koloidales Silber, ja.
Der nathanische Jesusknabe inkarniert sich das erste Mal und bringt deshalb kein [https://anthrowiki.at/Karma Karma] mit. Aber Karma ist nicht gleich Karma. In der Vergangenheit ist es ja so gewesen, dass man zwar karmische Schuld auf sich laden konnte. Aber es ist anders zu bewerten, als wenn wir heute karmische Schuld auf uns laden. Weil in der Frühzeit der Menschheitsentwicklung war das Ich des Menschen noch ganz schwach und die Widersacher Kräfte waren sehr stark. Heute sind die Widersacher Kräfte auch stark, aber heute ist auch das Ich viel stärker geworden. Und deshalb muss man sagen, dass von der [https://anthrowiki.at/Luziferische_Versuchung Verführung im Paradies] begonnen und im Folgenden die Widersacher leichtes Spiel hatten, den Menschen in Situationen zu treiben, wo sie möglichst viel karmische Schuld auf sich geladen haben. Was sie dann in Folge gebunden hat an die Erdenschwere, sehr eng gebunden hat, an die Erdenschwere. Die Aufgabe, der Wunsch dieser Widersacher Kräfte war, den Menschen an diese Erdenschwere zu binden. Deshalb ist dieses Karma nicht mit dem heutigen Karma vergleichbar.  
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=3504s Koloide und ihre Bedeutung für das Pflanzenwachstum 0:58:24] ===
Also es gibt noch und noch verschiedene Koloide. Und in aller Regel sind das auch '''Metall-Silikat-Verbindungen''', aber in so feiner Verteilung, dass sie eben nicht kristallisiert sind. Da gibt es also ein unendliches Spektrum. Aber die '''Hauptkoloide''', die '''in unseren Böden''' entstehen, dadurch, dass der '''Ton verwittert''', also das Aluminiumhydroxid und die Kieselsäure, dadurch entstehen Koloide. Und diese '''Koloide sind von unendlicher Bedeutung für unser Pflanzenwachstum.''' Also es ist nicht so, dass sie dann verloren wären. Koloide halten sich im Boden, die werden nicht so leicht ausgewaschen. Und die kleiden dann in der Regel die inneren Hohlräume des Bodens aus. Also '''jede Pore im Boden''' enthält dann als Auskleidung der festen mineralischen Substanz nach außen '''eine Haut von solchen Koloiden.''' Und das mögen die '''Wurzeln am allerliebsten,''' solche koloidalen Substanzen. Weil sie dort die '''Stoffe''' finden, die sie dann auch '''zum Aufbau ihrer eigenen Pflanzengestalt''' brauchen. Also diese Verwitterung geht dann bis zu den Koloiden herunter.


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=2026s Der Unterschied zwischen der Freiheit der Widersacher und der Freiheit des Menschen 00:33:46] ===
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=3600s Phänomen der Formkräfte: amorph wird wieder kristallin 1:00:00] ===
Die Freiheit der Widersacher ist nicht ganz vergleichbar mit der Freiheit die der Mensch hat. Aber es ist doch eine gewisse Unabhängigkeit da. Also besonders bei den luziferischen Wesenheiten, die haben so was wie eine halbe Freiheit könnte man sagen. Wenn man es jetzt direkt vergleicht mit dem Menschen, dann sind sie frei von der Gottheit geworden. Aber sie sind noch nicht ganz frei geworden aus dem Nichts heraus schöpferisch tätig zu sein. Das ist der Unterschied zur Freiheit des Menschen.  
Und diese Koloide nun im Winter, die also amorph sind, gestaltlos, da findet nun etwas statt, was man eigentlich naturwissenschaftlich überhaupt nicht verstehen kann. Da findet nämlich etwas statt, dass plötzlich '''in diese amorphe, gestaltlose Masse Kräfte einschießen.''' Und plötzlich sind wieder solche '''hexagonalen Strukturen''' sichtbar. Also '''aus dem gestaltlosen Zustand wiederum in den gestalteten,''' kann es zurückgeführt werden. Und da wird im Landwirtschaftlichen Kurs wird da auch darauf hingewiesen, auf ein '''Phänomen,''' was man eigentlich erst '''geisteswissenschaftlich''' in diesem Sinne ergründen kann. Dass die '''Kräfte, die kristallbildend sind, nicht auf der Erde ihren Ursprung haben.''' Das sind Formkräfte. Also die den Schneekristall bilden oder die überhaupt kristalline Strukturen bilden, in der Erde, Formkräfte, die ihren '''Ursprung''' haben im gesamten Umkreis der Erde und zwar dem allerfernsten Umkreis, dem '''Fixstern-Umkreis.''' Die alten '''Griechen,''' die haben das doch sozusagen aus dem '''alten Mysterienwissen''', haben die das auch noch gewusst, gekannt und haben vom '''Fixstern-Himmel''' als dem '''Kristall-Himmel''' gesprochen. Nämlich dadurch kennzeichnend, dass das eigentlich dieser Umkreis ist, von dem '''Formkräfte hereinwirken, die auf der Erde''' diese Formen, diese '''Kristallformen entstehen lassen.'''


Was weder der Luzifer weiß und noch weniger der Ahriman, dass das menschliche Ich aber so geartet ist, dass es in sich, seit dem Mysterium von Golgatha, den Zugang zur höchsten schöpferischen Quelle hat. Wenn wir aus freiem Willen diesen Zugang suchen, dann können wir das Ich-Bewusstsein erleben. In der Zeit als das Ich des Menschen noch ganz schwach entwickelt war, namentlich noch bevor das Mysterium von Golgatha stattgefunden hatte und eigentlich erst ab der Zeit können wir uns dieses Ichs wirklich bewusst werden. Vorher ist es Abdruck des Ich-Bewusstsein, ist eigentlich Ego-Bewusstsein.  
=== [https://www.youtube.com/watch?v=hkEFuVV43Fs&t=3719s Winterprozess - Formbildungsprozess 1:01:59] ===
Und jetzt haben wir in der '''Winterszeit''' und darauf macht eben dann '''Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs''' aufmerksam, die eine Zeit ist, die '''fängt im November an''', aber hat ihren '''Höhepunkt''' zwischen '''Mitte Januar bis Mitte Februar,''' wo diese '''kristallbildenden Kräfte am allerstärksten wirksam''' werden. Das ist der eigentliche '''Winterprozess'''. Es ist ein '''Form-Bildungsprozess'''. Sodass man davon ausgehen muss und ich habe noch keinen Kristallografen gefunden, das sind komplizierte Experimente, die man da machen muss, um das wirklich nachzuweisen, dass gerade diese koloidalen Substanzen, die durch die Verwitterung frei werden, wie ein Endprodukt der Verwitterung sind, dass sie jetzt gerade im Winter, jetzt wieder umschlagen und neue Kristallformen bilden, Tonmineralien bilden, en miniature, also wirklich nur unterm scharfen Mikroskop überhaupt sichtbar, Kristallstrukturen schaffen, die dann die sogenannten sekundären Tonmineralien bilden. Sekundäre Tonmineralien. Man kennt die aus der Bodenkunde. Es ist nicht so, dass das jetzt im Landwirtschaftlichen Kurs stünde. Sondern man kennt dieses '''Phänomen der Bildung von sekundären Tonmineralien,''' die dann den primären, das sind die primären Tonmineralien hier, vollkommen gleichen in der Kristallstruktur. Sodass wir im '''Winter eine zweite Kristallisation''' haben. Das ist die erste Kristallisation. Und die zweite, das ist die Bildung, also Kristallisation von sekundären Tonmineralien. So. Oh Gott. Stimmt das? Es ist eigentlich Pause. Die Stunde ist ja kürzer als anderthalb Stunden. Ja, also bis dahin möchte ich es mal bringen. Das ist der '''Winterprozess,''' der auch von '''größter Bedeutung ist für die ganze Bodenentwicklung im Jahreslauf.''' Dass das stattfindet. Einmal die '''Frostsprengung und andererseits die Kristallisation aus amorphen Zuständen.''' Es ist ein ganz geheimnisvolles Geschehen in unseren Böden. Und das pendelt immer hin, verwittert wieder, in den Jahreslauf hinein, in amorphe Zustände. Und im Winter schwingt es zurück und kristallisiert wieder. So ein '''Pendel im Jahreslauf.''' Ja, die Zeit ist leider um. Wir müssen daran anknüpfen und dann morgen sehen, im beschleunigten Verfahren, was findet im Frühjahr statt, was im Sommer, was im Herbst? Es sind in jedem Boden in etwa gleich laufende Prozesse, die der Landwirt jetzt mit seiner Bodenbearbeitung dann steuern muss. Aber '''im Winter''' hier, da hat er mit der Bodenbearbeitung draußen überhaupt nichts zu suchen. Dann '''bearbeitet sich die Natur selber.''' Die '''Frostsprengung''' ist eine naturhafte Bodenbearbeitung. Und auch die '''Re-Kristallisation der Tonmineralien''' ist auch eine Bearbeitung, die die Natur selber vornimmt, um einen fruchtbaren Boden für das kommende Jahr zu bilden. Ja. Gut, dann wünsche ich noch einen schönen Abend!


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=2409s Das «Ich» in der deutschen Sprache 00:40:09]===
{| class="notiz center"
Nicht zufällig haben wir in der deutschen Sprache das Wort «Ich» und nur in der deutschen Sprache. Rudolf Steiner hat das mehrmals beschrieben, dass es ganz bewusst durch den christlichen [https://anthrowiki.at/Wulfila Bischof Wulfila] (lat. Ulfilas) in die indogermanische Sprache hineingelegt wurde, aus der das Altdeutsche dann entstanden ist. Und von da ist es in unsere deutsche Sprache hineingekommen. Das Wort «Ich» sind die Initialen des Jesus Christus. Man könnte auch sagen, wenn man es also ganz scharf sagt, das Ich ist der Christus in uns, in individueller Form. Der Christus ist in uns. Also anders als durch das Ich, kann ich den Christus nicht finden.
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|<small>[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett|zurück |◁]]</small>  <small>[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 2. Folge von Manfred Klett|▷ nächste Folge]]</small>
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===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=2584s Der Erdenkosmos ist ein Wendepunkt in der Entwicklung 00:43:04]===
== Glossar==
Hier während unserer Erdentwicklung ist ein Wendepunkt da. Wir haben die vergangenen Entwicklungsstufen, alter Saturn, alte Sonne, alter Mond und jetzt die erste Hälfte der Erdentwicklung. Alles das, dass sind Früchte der Vergangenheit. Und das findet seinen Abschluss letztlich mit dem Mysterium von Golgatha. Der Weg ist zu Ende gegangen. Und jetzt beginnt eine völlige Neuschöpfung in Wahrheit.


Die Widersacher arbeiten mit diesen alten Kräften und versuchen den Menschen immer auf diesen alten Weg zu halten. Das ist aber der Weg der letztlich bergab führt.
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===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=2826s Was ist jetzt ganz genau dieses Geistselbst, von dem Rudolf Steiner spricht? 00:47:06]===
{{Anker|A}}<big>'''A'''</big>
Namentlich dann, wenn wir mit dem Tod diese Erdenwelt verlassen und unser Astralleib sich auflöst, dann übergeben wir auch das der Seelenwelt. Aber es wirkt etwas von dem weiter, das nehmen wir mit, das eigentliche Geistselbst. Man könnte sagen es ist der verwandelte Astralleib, durch unser Ich verwandelte oder teilweise verwandelte Astralleib. Aber wenn man es noch genauer nimmt, ist es die schöpferische Kraft die fähig ist, diesen Astralleib zu etwas ganz Eigenem zu machen, zu einer eigenen Schöpfung. Das heißt, wenn man es genau nimmt, ist es nicht das Astralische selber, sondern die Kraft dieses Eigene, individuell Astralische zu schaffen. Genau diese schöpferische Kraft nehmen wir mit. Sie wird zu einem Bestandteil unseres Ichs, könnte man sagen. Das Geistselbst ist nicht eine Hülle, die das Ich umgibt, sondern es ist etwas was in das Ich aufgenommen wird. Eigentlich ist das Ich die äußerste Hülle und drinnen ist eine zweite Schale. Da ist diese schöpferische Kraft, den Geist selbst zu bilden, ein ganz Individuelles. Das ist das eigentliche Geistselbst.


Wenn ein Mensch wirklich so weit ist, was ganz minimal bei den höchsten Eingeweihten der Fall ist, dann schafft er sich seinen eigenen Astralleib. Das sind ganz wenige, die schon so weit sind, denn damit sind sie eigentlich schon auf der Engel Stufe, aber auf der fertigen Engel Stufe. Also eigentlich auf einer Stufe wo sie auf dem Sprung zum Erzengel Niveau sind. Also das sind wirklich ganz wenige. Aber wenn ein Eingeweihter wirklich so weit ist oder wäre, dass er sich wirklich vollständig seinen eigenen Astralleib geschaffen hat, dann verschenkt er ihn an die Welt, wenn er stirbt. Und wenn er wieder herein kommt, baut er sich einen vollkommenen neuen und greift dabei nicht auf irgendetwas zurück, was in der Seelenwelt vorhanden ist, sondern er schafft ihn aus dem Nichts heraus. Das ist gemeint mit vollständig entwickeltem Geistselbst. Erst wenn das Ich so weit ist, kräftig genug geworden ist, mehr zu können als sich selbst ununterbrochen zu schaffen, dann fängt es an interessant zu werden. Dann fängt es an, Astralisches, Seelisches zu schaffen. Das ist der nächste Schritt. Und in dem Maße, in dem es das tut, wird das Geistselbst geschaffen.
ACKERBAU
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===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=3309s Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09] ===
Und bei der «Unbefleckten Empfängnis» kommt jetzt das dazu, dass sich <u>nichts</u> einmischt von dem was astralisches der Eltern ist oder was astralisches der Großeltern ist usw.


Das ist jetzt bei der Maria der Fall, als sie geboren wird, und daher heißt es auch, dass dadurch die Maria frei ist von der [https://anthrowiki.at/Erbs%C3%BCnde Erbsünde]. Dies gibt uns jetzt auch die Möglichkeit, einen Seitenblick zu werfen, auf das was Erbsünde ist. Erbsünde ist nicht einfach die karmischen Verfehlungen die jeden Einzelnen betreffen. Sondern dies geht zurück bis zum Sündenfall. Also im Grunde war völlig klar, dass wenn der Mensch in den Einfluss der luziferischen Kräfte kommt, also dieser alten Schlange, die in dem Fall genau den Luzifer meint, dann gibt es eigentlich gar keine andere Möglichkeit als das der Mensch (Adam) dieser Kraft verfällt. Denn in Wahrheit hat dort der Mensch immer noch nicht die Freiheit gehabt anders zu entscheiden. Das ändert aber die Perspektive ganz und gar. Nicht, dass sie uns jetzt von aller Schuld an Allem freisprechen will. Aber diese Schuld haben wir Menschen nicht, dass wir in die Erbsünde hineingefallen sind. Diese Urschuld, die aber bewirkt wurde durch die luziferischen Kräfte, also wenn es irgendwo auf dem Karma liegt, dann bei den luziferischen Kräften. Aber jedenfalls nicht im Karma des Menschen. Also die Erbsünde ist nicht Teil des menschlichen Karmas, aber wir haben dennoch die Wirkung. Wenn es jetzt heißt, dass der Christus die Schuld der Welt auf sich genommen hat, die Sünden der Welt auf sich genommen hat, dann hat das eben überhaupt nichts zu tun mit unserem individuellen Karma. Sondern es ist der Ausgleich, die Abschlagszahlung für die Erbsünde. Diese ist aber entstanden, weil die Gottheit es zugelassen hat. Sicher, die luziferischen Wesenheiten sind aktiv geworden, aber die Gottheit hat es zugelassen. Der Christus ist gerade Mensch geworden, um diese Schuld  abzutragen. Die Schuld, die durch die Erbsünde entstanden ist. Und dadurch, weil er diese Sünde auf sich genommen hat, dadurch wird die Erbsünde erst aufgelöst.
* '''Ackerbau''' und Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]


Es ist eigentlich in Wahrheit die Schuld der Gottheit. Das jetzt klingt sehr blasphemisch. Ich meine die Schuld in dem Sinne, dass die Gottheit einen Raum dafür geschaffen hat, wo das passieren konnte. Nicht, dass aktiv die Gottheit das hervorgebracht hätte, aber sie hat den Widersachern den Raum gegeben, das zu bewirken. Aber das ist auch umgekehrt die einzige Möglichkeit, dass der Mensch wirklich frei werden kann. Wenn die Erbsünde nicht Einzug gehalten hätte beim Menschen, dann hätten wir keinen stofflichen Leib, sondern zwar einen physischen Leib, aber keinen Stofflichen. Es wäre eine rein geistige Formgestalt. Eine Formgestalt die vergleichbar ist dem, was der Auferstehungsleib des Christus ist. Der Christus hat die Intention gehabt eine reine, aus dem hohen Geistigen geschaffene, physische Welt zu schöpfen. Die Erde hätte eigentlich eine physische Welt werden sollen, aber eine die für sinnliche Augen nicht vorhanden wäre. Dadurch, dass die Widersacherimpulse hineingekommen sind, dadurch ist die Erbsünde hineingekommen, dadurch ist unsere stoffliche Welt entstanden. Das wird wichtig sein für eine Physik der Zukunft, für eine Chemie der Zukunft, wenn wir diese Welt verstehen wollen.
AUSGANGSPUNKT (DER BODENENTWICKLUNG)


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=4511s Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11]===
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Wenn wir den physisch-stofflichen Leib des Menschen betrachten, dann müssen wir einmal erkennen, wie haben die Widersacher da hinein gewirkt, um diesen eigentlichen Impuls des Christus zu verfälschen, zu verändern.
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|<big>[[#A|A]] [[#B|'''<u>B</u>''']] [[#C|C]] [[#D|D]] [[#E|E]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|J]] [[#K|K]] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|Q]] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#B| Gesamtglossar]]</big>


Beim einzelnen Menschen ist jetzt die Frage: Wenn er aus eigenem Willen sagt: Ich folge euch Widersachern nicht, sondern ich folge dem Christus in mir und ich versuche seine Intentionen auf individuelle Weise zu verwirklichen. Dann wird derjenige den Weg zu diesem reinen Physischen, zur [https://anthrowiki.at/Auferstehung#Der_Auferstehungsleib Auferstehung] finden. Und er wird mitarbeiten daran, dass die ganze Erdenwelt, ja unser ganzes Planetensystem, den Weg dorthin findet. Oder aber er sagt: Ich folge ganz bewusst den Impulsen der Widersacher in eine immer stärkere Verstofflichung hinein. In eine Verstofflichung die eben dem Stoff entspricht, der durch die Wirkung der Widersacher entstanden ist. Das heißt seit dem Mysterium von Golgatha besteht diese Gabelung. Und es liegt in der freien Entscheidung des Menschen, welchen Weg er mitgeht. Der Christus sagt nicht: Das sollst du jetzt tun! Er gibt einen Fingerzeig, du da wäre eine Aufgabe für dich. Der Impuls kommt von ihm, gemeinsam mit unseren Schutzengel: Da wäre eine Aufgabe für dich, schau hin. Da besteht die Chance, dass du was mit deinen Kräften, wenn du dich ein bissel anstrengst, daraus machen könntest.
{{Anker|B}}'''<big>B</big>'''


Wenn ich einen solchen Impuls aufgreife, dann gehe ich den Weg des Christus, indem ich meinen individuellen Impuls schöpferisch hineingelegt habe. Diesen schöpferischen Impuls, den sehen wir nicht voraus, den sieht der Christus nicht voraus, den sehen die Widersacher nichts voraus, den sieht niemand voraus. Das ist übrigens genau das, was den Widersachern Angst macht und namentlich dem Ahriman Angst macht. Weil Ahriman ist ja der große Berechner, der eigentlich eine Welt schaffen will die absolut vorhersehbar ist.
BEGABUNG


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=4943s Die in ferner Zukunft liegende Aufgabe der Menschheit 01:22:23]===
* ...
Eine vollkommene Welt ist in Wahrheit eine Endstation. Trotzdem ist die Möglichkeit da, dass eine vollkommene Welt entsteht, eine immer Vollkommenere. Aber es ist ja ganz klar, dass das auf einen Endpunkt zuläuft. Und dann muss ein völliger Neubeginn kommen. Und genau das ist die Aufgabe die den Menschen einmal zugedacht ist im ganz großen Stil. Denn wenn wir fertig sind mit den sieben kosmischen Verkörperungen unserer Erde, vom alten Saturn durchgehend bis jetzt. Wir stehen in der Mitte oder knapp über der Mitte der Erdentwicklung und es geht noch weit in die Zukunft. Also da müssen wir noch viel lernen und üben. Aber dann, am Ende des Vulkan Zustandes, am Ende des siebten kosmischen Zustandes, dann sind wir so weit, dass wir wie die Elohim bei der Erde einen neuen Kosmos schaffen, dann sind wir auf dieser Stufe. Das ist die Aufgabe in der fernen Zukunft.


Erst ganz am Ende, wenn dieser Vulkan sich ins Nichts hinein auflöst, das heißt letztlich in den Nirvanaplan eingeht und dort im Grunde weg ist, weil oberster Nirwanaplan ist nichts anderes als reine Schöpferkraft. Dort ist nichts mehr, sondern es ist nur die Fähigkeit etwas zu schaffen. Aber das was etwas schafft, ist nicht. Heute können wir eben nur erst ganz Kleines aus dem Ich heraus schaffen. Die erste Tätigkeit sich selbst immer wieder und dann in späterer Folge unser Seelisches aus dem Nichts heraus zu schaffen. Wenn ich sage als schaffende Kraft, dann sage ich schon wieder was drüber, aber als Quelle dessen aus dem Astralisches-Seelisches aus dem Nichts heraus entstehen kann. Und da drinnen ist auch die Kraft, Lebensgeist zu schaffen, sprich einen Ätherleib, ätherische Kräfte aus dem Nichts zu schaffen und letztlich auch Physisches völlig aus dem Nichts heraus zu schaffen. Alles das ist in diesem Punkt, der zugleich die Unendlichkeit ist. Man kann es nur in Paradoxien ausdrücken, nur in Widersprüchen ausdrücken. Man kann schlicht sagen, es ist alles offen. Niemand zwingt einen zu irgendwas, es gibt keine Regeln, es gibt nichts. Dort lebt das höchste Geistige drinnen und das ist in unserem Ich auch drinnen.
BEGINN (DER VERWITTERUNG)


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=5689s Die Konsequenzen aus der «Unbefleckten Empfängnis» von Maria 01:34:49]===
*
Also die Maria geht hervor aus einer «Unbefleckten Empfängnis», das heißt sie nimmt einmal rein das Astralische mit, dass sie sich aus der Seelenwelt mitgebracht hat, sucht sich dort die reinsten Kräfte aus und nimmt sie mit herunter. Da es eine «Unbefleckte Empfängnis» ist, nimmt sie nichts auf von den Impulsen die durch die Vererbungslinie kommen. Also sie nimmt nicht die Impulse auf, in der die Erbsünde liegt. Deshalb hatte auch dieses Prinzip der «Unbefleckten Empfängnis» seine Aufgabe bis zur Zeitenwende erfüllt.


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=6125s Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05]===
BODEN
Heute, im Zeitalter der Bewusstseinsseele haben die Menschen die Aufgabe, dass eben auch der Zeugungsakt voll bewusst etwas Reines wird, aber in dem Sinne, dass es im Einklang steht mit dem Wesen das sich da verkörpern will. Dazu wird es notwendig werden, eine Beziehung, eine Art Geistgespräch zwischen Eltern und Kind zu führen. Aber wie viele Eltern kennen ihr Kind schon, das herein will? Das wird in der nicht allzu fernen Zukunft ganz wesentlich werden. Dass die Eltern sehr bewusst dieses Kind kennen, das herein will, auch erkennen vielleicht wenn jemand herein will, der jetzt nicht herein sollte.


Vielleicht gerade deswegen, weil es sich schon zumindest mit einem gewissen Bewusstsein den Widersachern verschrieben hat. Ich meine so lange das alles unbewusst passiert und man eben sich einfach von den Widersachern hat übertölpeln lassen, wie es uns allen geht, solange ist das noch nicht das riesen Problem. Das Problem fängt an, wenn wir bewusst sagen: Ich entschließe mich frei aus meinem Ich heraus, im Dienste der Widersacher zu arbeiten. Wenn ich also wirklich den Entschluss gefasst habe, Schwarzmagier zu sein. Solange jemand Schüler auf dem Gebiet ist und irgendwie hinein taumelt in das Ganze, aber von einem schwarzmagischen Meister gelenkt, geleitet, gelockt wird, aber selber noch nicht wirklich voll wissend dabei ist, bei dem was er da tut, sondern den Entschluss mehr aus seinem Ego heraus getroffen hat. Dann ist er noch kein wirklicher Schwarzmagier. Dann kann er genug Schlimmes anrichten und genug Leid in der Welt erzeugen. Aber er ist noch nicht ein richtiger Schwarzmagier.  
* ..


Deshalb wird es in Zukunft sehr wichtig werden, dass man erkennt, wer will da herein, welche Absichten hast du? Das heißt, es wird in der Zukunft, im Idealfall lange bevor der Zeugungsakt wirklich erfolgt, das Tor geöffnet für die Erdenwelt. Es wird eine Art Geistgespräch geben zwischen der Seele die sich verkörpern will und den Eltern die das ermöglichen. Das heißt noch nicht, dass dieses Wesen alles das schon sammeln kann, was es braucht. Vielleicht braucht es etwas, was die Eltern mitbringen in ihrem Astralischen. Vielleicht haben sich die Eltern vorbereitet darauf und sich Seelenkräfte aus dem Nichts heraus erschafft, die es da oben noch nicht gibt?
BODENBEARBEITUNG


Dies wird zumindest bei einem Teil der Menschheit, allerspätestens in der nächsten Kulturepoche, der Fall sein und bei einem nicht so kleinen Teil der Menschheit. Das alles ist erst möglich geworden durch das erste Erdenleben und den Kreuzestod des Christus. Vorher hätten wir diese Fähigkeit nicht gehabt, aus dem Nichts heraus etwas zu schaffen.
* In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir drei Grundsäulen: '''Bodenbearbeitung,''' Fruchtfolge, Düngung. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]
*


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=6926s Die Geburt des Buddha, Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis» 01:55:26]===
BODENENTWICKLUNG
Es gibt eine Überlieferung einer [https://anthrowiki.at/Unbefleckte_Empf%C3%A4ngnis «Unbefleckten Empfängnis»], nämlich die des späteren Buddhas. Und der steht wieder in einer sehr engen Verbindung mit dem nathanischen Jesus.


Also [https://anthrowiki.at/Buddha Buddha], der spätere Buddha, [https://anthrowiki.at/Siddhartha_Gautama Siddhartha Gautama], wie er mit dem königlichen Namen hieß. Er wurde hineingeboren in ein Königshaus oder Herrscherhaus im damaligen Nordindien, aus dem Geschlecht der Shakya, so hieß dieses Königsgeschlecht.  Der Vater des Buddhas war Suddhodana, der König Suddhodana und seine Mutter hieß [https://anthrowiki.at/Maya_(Mutter_Buddhas) Maya]. Maya heißt so viel wie Verzauberung, Verklärung, Illusion und gemeint ist damit die Schönheit ihrer Seele, die Schönheit bzw. Reinheit ihres Astralischen.  
* ..


Wie diese Empfängnis stattfindet oder das etwas Besonderes passiert erlebt Maya im Traum. Aber tatsächlich ist es so, dass die Zeugung des späteren Buddha in einem Traumzustand stattfindet. Maya erlebt, dass sie in einer Vollmondnacht von einer Schar Devas, von Engel Wesenheiten abgeholt wird und zu dem heiligen [https://anthrowiki.at/Himaphan#Der_Anotatta-See Anotatta-See] gebracht wird. Die Bedeutung des Namens «Anotatta» heißt, der nicht Erhitzte, der immer Kühle. Es ist ein Bild für die nicht erhitzten Seelenkräfte, das heißt nicht von Begierdenglut, von Triebglut erfüllten Seelenkräfte. Sie badet in diesem See, in diesem Anotatta-See.
BODENTYPEN


Der entsprechende See in der physischen Welt liegt am Fuße, aber doch in einiger Entfernung des heiligsten Berges der Welt, wie ihn die Inder nennen, der Kailash. Das ist ein Berg in Tibet. Jedenfalls gibt es diesen See in der Nähe und der heißt Manasarovar. Da ist das Wort «Manas» drinnen und [https://anthrowiki.at/Manas Manas] ist das [https://anthrowiki.at/Geistselbst Geistselbst]. Das heißt dieser See gilt als Symbol und als geeigneter Ort, um am Geistselbst zu arbeiten. 
* ...
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{{Anker|C}}'''<big>C</big>'''


Also Maya erlebt das im Traum und wird dort gebadet, wird mit den schönsten, reinsten Gewändern umhüllt. Dann bettet sie sich auf ein Lager und sie träumt dann von einem weißen Elefanten. Und der Moment, der Zeitpunkt der Befruchtung besteht darin, dass dieser weiße Elefant mit seinem Stoßzahn in ihre rechte Seite eindringt. Auf dem Stoßzahn ist noch eine Lotosblume drauf und dann fällt sie in Tiefschlaf. Und zehn Monate später wird der künftige Buddha geboren. Maya stirbt sieben Tage nach der Geburt und aufgezogen wird der Buddha von ihrer Schwester.
CAESAR


===[https://www.youtube.com/watch?v=ubT9i0mm20A&t=7808s Verabschiedung und einige Hinweise 02:10:08]===
* In der römisch-griechischen Kultur beschreibt '''Caesar''', wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Bodenbearbeitung 0:03:04|[1 | 0:03:04]]]
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|<big>[[#A|A]] [[#B|B]] [[#C|C]] [[#D|'''<u>D</u>''']] [[#E|E]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|J]] [[#K|K]] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|Q]] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#D| Gesamtglossar]]</big>
== Schlüsselwörter ==
[[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Liebe heißt sich verschenken, aber dieses Geschenk muss freilassend sein 00:01:14|Liebe heißt sich verschenken]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Liebe heißt sich verschenken, aber dieses Geschenk muss freilassend sein 00:01:14|Geschenke müssen vollkommen freilassend sein]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Wir alle machen Fehler, aber wir wachsen auch daran 00:03:43|Wir alle machen Fehler]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Wir alle machen Fehler, aber wir wachsen auch daran 00:03:43|Der Wille ist der erste Weg zur Besserung]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Wir alle machen Fehler, aber wir wachsen auch daran 00:03:43|Glück ist immer mit einer Aufgabe verbunden]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39|Das Alltagsbewusstsein (Ego-Bewusstsein)]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39|Das Bewusstsein unseres Engels]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39|Der Götter-Plan ist eine Absicht]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39|Das Ich findet die richtigen Worte]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der nathanische Jesusknabe und die Empfängnis von Maria 00:22:15|«Unbefleckten Empfängnis»]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der nathanische Jesusknabe und die Empfängnis von Maria 00:22:15|Der Zeigungsakt hat einen Einfluss auf die Individualität die herein will]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Karma in der Vergangenheit und Karma im Bewusstseinsseelenzeitalter 00:29:20|Karma ist nicht gleich Karma]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Unterschied zwischen der Freiheit der Widersacher und der Freiheit des Menschen 00:33:46|Die Freiheit der Widersacher]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Unterschied zwischen der Freiheit der Widersacher und der Freiheit des Menschen 00:33:46|Die Freiheit des Menschen]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Unterschied zwischen der Freiheit der Widersacher und der Freiheit des Menschen 00:33:46|Der Zugang zur höchsten schöpferischen Quelle]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Das «Ich» in der deutschen Sprache 00:40:09|Bischof Wulfila]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Das «Ich» in der deutschen Sprache 00:40:09|Wie kommt das Wort «Ich» in die deutsche Sprache?]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Erdenkosmos ist ein Wendepunkt in der Entwicklung 00:43:04|Die Erde ein Wendepunkt in der kosmischen Entwicklung]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist jetzt ganz genau dieses Geistselbst, von dem Rudolf Steiner spricht? 00:47:06|Verwandlung von Astralischen zu Geistselbst]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist jetzt ganz genau dieses Geistselbst, von dem Rudolf Steiner spricht? 00:47:06|Schöpferische Kraft um Astralisches sich zu Eigen zu machen]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist jetzt ganz genau dieses Geistselbst, von dem Rudolf Steiner spricht? 00:47:06|Was ist Geistselbst]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09|Was ist die Erbsünde?]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09|Erbsünde durch den Sündenfall im Paradies]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09|Verführung durch Luzifer im Paradies]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09|Der Christus trägt die Sünden der Welt]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11|Die individuelle Entscheidung, gehe ich mit dem Christus oder mit den Widersachern]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11|Die Weggabelung unserer Zeit]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11|Der Weg zur Auferstehung]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11|Der Weg aus der Verstofflichung zum reinen Phantomleib]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die in ferner Zukunft liegende Aufgabe der Menschheit 01:22:23|Unsere Aufgabe nach dem Vulkan]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die in ferner Zukunft liegende Aufgabe der Menschheit 01:22:23|Die Schöpfung eines vollkommen neuen Kosmos]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die in ferner Zukunft liegende Aufgabe der Menschheit 01:22:23|Die ferne Aufgabe der Menschheit]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die Konsequenzen aus der «Unbefleckten Empfängnis» von Maria 01:34:49|Die Konsequenzen aus der Empfängis der Maria]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05|Die zukünftige «Unbefleckte Empfängnis»]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05|Bewusst eine Inkarnation einer Individualität verweigern]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05|Geistgespräch zwischen Eltern und Kind vor der Empfängnis]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05|Inkarnation von Schwarzmagiern verweigern]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die Geburt des Buddha, Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis» 01:55:26|Die Empfängnis des Buddha]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die Geburt des Buddha, Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis» 01:55:26|Maya die Mutter des Buddha]] - [[Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter#Die Geburt des Buddha, Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis» 01:55:26|Traumvision der Maya]]  


{| class="notiz center"
{{Anker|D}}'''<big>D</big>'''
 
DAUERFROSTBODEN
 
*
 
DREIFELDERWIRTSCHAFT
 
* In der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten angefangen mit der '''Dreifelderwirtschaft'''. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Fruchtfolge 0:04:46|[1 | 0:04:46]]]
 
DÜNGUNG
 
* In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei Grundsäulen, ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die '''Düngung.''' [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]
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|<small>[[Die Apokalypse des Johannes - 142. Vortrag von Wolfgang Peter|vorige Folge ◁]] [[Die Apokalypse des Johannes - alle Vorträge von Wolfgang Peter|&nbsp;&nbsp;■&nbsp;&nbsp;]] [[Die Apokalypse des Johannes - 144. Vortrag von Wolfgang Peter|▷ nächste Folge]]</small>
|<big>[[#A|A]] [[#B|B]] [[#C|C]] [[#D|D]] [[#E|<u>'''E'''</u>]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|J]] [[#K|K]] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|Q]] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#E| Gesamtglossar]]</big>
 
{{Anker|E}}'''<big>E</big>'''
 
EISZEITEN
 
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ELEMENTE
 
 
ENTSTEHUNG DES BODENS
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{{Anker|F}}'''<big>F</big>'''
FELDSPAT
* Quarz, Feldspat und '''Glimmer''', das sind die drei Grundmineralien. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Beginn der Verwitterung 0:15:58|[1 | 0:15:58]]]
FRUCHTFOLGE
* In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei Grundsäulen, ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die '''Fruchtfolge.''' Und das Dritte ist die Düngung. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]
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=={{Alle Folgen auf einen Blick}}==
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{{Apokalypse Vorträge als Tabelle}}
 
{{Alle Apokalypse Vorträge von Wolfgang Peter (Startseite)}}
{{Anker|G}}'''<big>G</big>'''
{{Vorlage:Sonstige Vorträge von Wolfgang Peter}}


== Themenbezogene Leseanregungen ==
GALLIEN


Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß'','' [https://anthrowiki.at/GA_13 GA 13] (1989), <nowiki>ISBN 3-7274-0130-3</nowiki>; Tb 601, <nowiki>ISBN 978-3-7274-6011-1</nowiki>
* In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in '''Gallien''' den zweischarigen Pflug antrifft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Bodenbearbeitung 0:03:04|[1 | 0:03:04]]]
==Literaturangaben==
{{Literaturangaben Vortragszyklus Apokalypse}}
{{Banner7v7ApoWolfgang}}
[[Kategorie:GA 327]]
[[Kategorie:Landwirtschaftlicher Kurs]]
[[Kategorie:Rudolf Steiner]]
[[Kategorie:biodynamisch]]
[[Kategorie:biologisch-dynamisch]]
[[Kategorie:Landwirtschaft]]
[[Kategorie:Manfred Klett]]
[[Kategorie:Dottenfelderhof]]
[[Kategorie:Bodenentwicklung]]


GARTENBAU


=== [00:00:40] '''Die drei Grundsäulen der Landwirtschaft''' ===
* '''Ackerbau''' und den Gartenbau. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]
Good afternoon everybody! So, wir wollen jetzt heute Nachmittag im beschleunigten Verfahren ein neues Thema anschlagen, was jetzt an einem Punkt sozusagen ins Konkrete geht. Nun ist es ja so, Sie haben ja gesehen, so ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein sehr vielseitiger, wo Ackerbau, Gartenbau, Obstbau, Viehwirtschaft in voller Breite, Wiesen- und Weidewirtschaft, Heckenbau, Waldbau, Gewässerwirtschaft, alles klingt zusammen zu einem Ganzen. Und ich möchte jetzt mal nur eine Sparte herausgreifen, nämlich den Ackerbau und den Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung im Jahreslauf, die wir dann bearbeitend unterstützen. Und das ist ja sozusagen im Grunde genommen das Zentrum der Landwirtschaft überhaupt, nicht wahr, dass man ja mit dem Boden umgeht, dem Organ, was eigentlich schöpferisch ist in der Landwirtschaft. Also das ist das Organ, was im Grunde genommen alles das hervorbringt und hervorzaubert, was nur irgendwie die Existenz von Mensch und Tier ermöglicht auf Erden. Und da ist es ja so, dass wir in Bezug auf diese Erzeugung, die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung, dass wir da [00:02:34]drei Grundsäulen [0.4s] haben, die diese Produktion gewissermaßen optimiert. Und das ist einerseits die [00:02:45]Bodenbearbeitung, [0.0s] die älteste Ackerbaukunst, könnte man sagen, die Bodenbearbeitung. Das Zweite ist die [00:02:55]Fruchtfolge. [0.0s] Und das Dritte ist die [00:02:57]Düngung. [0.0s] Auf diesen drei Säulen ruht eigentlich der gesamte Ackerbau und der gesamte Gartenbau letzten Endes.


Good afternoon everybody! So, wir wollen jetzt heute Nachmittag im beschleunigten Verfahren ein neues Thema anschlagen, was jetzt an einem Punkt sozusagen ins Konkrete geht. Nun ist es ja so, Sie haben ja gesehen, so ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein sehr vielseitiger, wo Ackerbau, Gartenbau, Obstbau, Viehwirtschaft in voller Breite, Wiesen- und Weidewirtschaft, Heckenbau, Waldbau, Gewässerwirtschaft, alles klingt zusammen zu einem Ganzen. Und ich möchte jetzt mal nur eine Sparte herausgreifen, nämlich den Ackerbau und den Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung im Jahreslauf, die wir dann bearbeitend unterstützen. Und das ist ja sozusagen im Grunde genommen das Zentrum der Landwirtschaft überhaupt, nicht wahr, dass man ja mit dem Boden umgeht, dem Organ, was eigentlich schöpferisch ist in der Landwirtschaft. Also das ist das Organ, was im Grunde genommen alles das hervorbringt und hervorzaubert, was nur irgendwie die Existenz von Mensch und Tier ermöglicht auf Erden. Und da ist es ja so, dass wir in Bezug auf diese Erzeugung, die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung, dass wir da drei Grundsäulen haben, die diese Produktion gewissermaßen optimiert. Und das ist einerseits die Bodenbearbeitung, die älteste Ackerbaukunst, könnte man sagen, die Bodenbearbeitung. Das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. Auf diesen drei Säulen ruht eigentlich der gesamte Ackerbau und der gesamte Gartenbau letzten Endes.
*


=== [00:03:04] '''Die Bodenbearbeitung''' ===
GESTEIN
Und ich möchte und muss mich jetzt also beschränken hier auf [00:03:10]die Bodenbearbeitung, [0.1s] also das Erste. Es ist das Älteste überhaupt. Seit es überhaupt eine Kultivierung gibt des Bodens, seit der [00:03:21]ur-persischen Kultur, [0.8s] so im achten vorchristlichen Jahrtausend, gibt es Bodenbearbeitung. Da hat man angefangen, eben den Boden zu ritzen, noch nicht zu pflügen, aber zu ritzen, mit ganz einfachen Mitteln. Meistens waren es sogar Holzpflüge. Und später kam dann erst eine Schar drauf geschraubt, ja?


[00:03:44] '''B''' Das war Bodenbearbeitung, Ackerbau und Düngung, diese drei Säulen.  
* Das '''Gestein''' ist der Ausgangspunkt dafür. Das '''Gestein''' verwittert. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Beginn der Verwitterung 0:15:58|[1 | 0:15:58]]]


[00:03:47] '''I'''  Fruchtfolge.
GLIMMER


[00:03:48] '''B''' Fruchtfolge war das Zweite.  
* Quarz, Feldspat und '''Glimmer'''. Das sind die drei Grundmineralien. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Beginn der Verwitterung 0:15:58|[1 | 0:15:58]]]


[00:03:51] '''I''' Ja.
GRUNDMINERALIEN


[00:03:51] '''B''' Okay, danke!
* Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei '''Grundmineralien'''. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Beginn der Verwitterung 0:15:58|[1 | 0:15:58]]]


[00:03:52] '''I''' Ackerbau, Fruchtfolge und Düngung. Und das Älteste ist wie gesagt also die Bodenbearbeitung. Und erst sehr viel später kam dann wirklich der wendende Pflug auf, in der römischen Kultur, römisch-griechischen Kultur und zwar gar nicht mal so sehr primär in Rom also im römischen Einflussbereich, sondern in Gallien. Also Caesar beschreibt zum Beispiel auf seinem Weg nach England, in seinen Eroberungszügen nach Norden beschreibt er, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. Und da war er völlig perplex, dass sowas überhaupt möglich ist, dass man schon damals zweischarig gepflügt hat; die Gallier. Nun also, und dann hat sich ja (dann) die Bodenbearbeitung (dann) weiterentwickelt, so durch die Jahrhunderte. Ich komme da noch mal gleich drauf zurück.
GRUNDSÄULEN


Und ich möchte und muss mich jetzt also beschränken hier auf die Bodenbearbeitung, also das Erste. Es ist das Älteste überhaupt. Seit es überhaupt eine Kultivierung gibt des Bodens, seit der ur-persischen Kultur, so im achten vorchristlichen Jahrtausend, gibt es Bodenbearbeitung. Da hat man angefangen, eben den Boden zu ritzen, noch nicht zu pflügen, aber zu ritzen, mit ganz einfachen Mitteln. Meistens waren es sogar Holzpflüge. Und später kam dann erst eine Schar drauf geschraubt, ja?
* In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei '''Grundsäulen''', ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Zentrum der Landwirtschaft - Ackerbau und Gartenbau 0:00:40|[1 | 0:00:40]]]
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B: Das war Bodenbearbeitung, Ackerbau und Düngung, diese drei Säulen.
{{Anker|H}}'''<big>H</big>'''


I: Fruchtfolge.
HAUT


B: Fruchtfolge war das Zweite.
* Der Boden selber ist eine hauchdünne '''Haut''' über die Erde, wo alles heraussprießt. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Entstehung des Bodens 0:08:03|[1 | 0:08:03]]]


I: Ja.
HOLZPFLÜGE


B: Okay, danke!
*


I: Ackerbau, Fruchtfolge und Düngung. Und das Älteste ist wie gesagt also die Bodenbearbeitung. Und erst sehr viel später kam dann wirklich der wendende Pflug auf, in der römischen Kultur, römisch-griechischen Kultur und zwar gar nicht mal so sehr primär in Rom also im römischen Einflussbereich, sondern in Gallien. Also Caesar beschreibt zum Beispiel auf seinem Weg nach England, in seinen Eroberungszügen nach Norden beschreibt er, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. Und da war er völlig perplex, dass sowas überhaupt möglich ist, dass man schon damals zweischarig gepflügt hat; die Gallier. Nun also, und dann hat sich ja die Bodenbearbeitung weiterentwickelt, so durch die Jahrhunderte. Ich komme da noch mal gleich drauf zurück.
HORIZONTIERUNG


=== [00:04:46] '''Die Fruchtfolge''' ===
*
Und das Zweite ist [00:04:47]die Fruchtfolge. [0.1s] Und die Fruchtfolge, die ist eigentlich sehr viel später erst entstanden, auch sehr sicher [00:04:55]keltischen Ursprungs. [0.5s] Also auch so noch aus der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten schon angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. Die Dreifelderwirtschaft ist dann erst eingezogen in die christlich-abendländische Entwicklung des sechsten, siebten, achten, neunten Jahrhunderts. Aber schon davor haben die Kelten angefangen, eine Art Fruchtfolge so systematisch zu entwickeln und zu handhaben.
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Und das Zweite ist die Fruchtfolge. Und die Fruchtfolge, die ist eigentlich sehr viel später erst entstanden, auch sehr sicher keltischen Ursprungs. Also auch so noch aus der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten schon angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. Die Dreifelderwirtschaft ist dann erst eingezogen in die christlich-abendländische Entwicklung des sechsten, siebten, achten, neunten Jahrhunderts. Aber schon davor haben die Kelten angefangen, eine Art Fruchtfolge so systematisch zu entwickeln und zu handhaben.
{{Anker|I}}'''<big>I</big>'''
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|<big>[[#A|A]] [[#B|B]] [[#C|C]] [[#D|D]] [[#E|E]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|'''<u>J</u>''']] [[#K|K]] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|Q]] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#J| Gesamtglossar]]</big>


=== [00:05:28] '''Die Düngung''' ===
{{Anker|J}}'''<big>J</big>'''
Und die [00:05:30]Düngung ist das Allerjüngste. [1.4s] Obwohl man sagen kann, in vorchristlichen Zeiten haben selbstverständlich die ganzen großen Hochkulturen auch gedüngt, aber mit Wasser. Das war eine Wasserdüngung, die naturhaft abgelaufen ist, im Wesentlichen. Später dann natürlich auch durch künstliche Bewässerung. Aber im Grunde genommen überall da, wo der Organismus im Naturwachstum durch die großen Flussgebiete, die Überschwemmungsgebiete des Nils, des Zweistromlandes oder dann der afghanischen oder damaligen eben ur-persischen Gebiete, die Flüsse, die da aus dem Hindukusch kamen. Und dann vorher in Indien eben der Ganges und das Brahmaputra-Gebiet. Das waren die großen Flussgebiete, wo die Natur selber gedüngt hat, durch die Überschwemmungen und durch die Sedimentation von Humus, von feinen Bodenteilchen, Ton, Feinsand und Grobsand, das hat jährlich sedimentiert, hat jährlich die Böden verjüngt, sozusagen. Aber eine Düngung in dem Sinne, wie wir es verstehen, dass wir heute mit etwas düngen, was nicht wässrigen Charakter, sondern eben schon mehr dem Festen, Erdigen entspricht, das ist erst eine Entwicklung, die auch, auch würde ich sagen, auf [00:07:00]die Kelten [0.1s] zurückgeht. Also die Kelten waren die Ersten, die angefangen hatten, mit Tonen zu düngen.
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|<big>[[#A|A]] [[#B|B]] [[#C|C]] [[#D|D]] [[#E|E]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|J]] [[#K|'''<u>K</u>''']] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|Q]] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#K| Gesamtglossar]]</big>


[00:07:07] '''B''' Mit was?
{{Anker|K}}'''<big>K</big>'''


[00:07:08] '''I''' Verschiedenen Tonarten. Die haben die sogar über die Lande verfrachtet. Die haben sogar über den Kanal von England, haben die Tone rübergefahren an die Normandie, reine Kalkgebiete und haben damit gedüngt. Und dann später im Mittelalter hat man "gemergelt", also mit Kalktonen. Und dann kam eben überhaupt erst eine gezielte Düngung auf, dann in den abendländisch-christlichen Dorfschaften des siebten, achten, neunten Jahrhunderts, wo Ackerbau und Viehzucht zueinander in Beziehung gebracht worden sind. Das habe ich ja erzählt im Detail. [00:07:53]Also die Düngung ist das Allerjüngste. Und heute das Allerbedeutendste und Wirkungsvollste, [5.0s] in den verschiedenen Arten, wie man sie eben anwendet.
KALK


Und die Düngung ist das Allerjüngste. Obwohl man sagen kann, in vorchristlichen Zeiten haben selbstverständlich die ganzen großen Hochkulturen auch gedüngt, aber mit Wasser. Das war eine Wasserdüngung, die naturhaft abgelaufen ist, im Wesentlichen. Später dann natürlich auch durch künstliche Bewässerung. Aber im Grunde genommen überall da, wo der Organismus im Naturwachstum durch die großen Flussgebiete, die Überschwemmungsgebiete des Nils, des Zweistromlandes oder dann der afghanischen oder damaligen eben ur-persischen Gebiete, die Flüsse, die da aus dem Hindukusch kamen. Und dann vorher in Indien eben der Ganges und das Brahmaputra-Gebiet. Das waren die großen Flussgebiete, wo die Natur selber gedüngt hat, durch die Überschwemmungen und durch die Sedimentation von Humus, von feinen Bodenteilchen, Ton, Feinsand und Grobsand, das hat jährlich sedimentiert, hat jährlich die Böden verjüngt, sozusagen. Aber eine Düngung in dem Sinne, wie wir es verstehen, dass wir heute mit etwas düngen, was nicht wässrigen Charakter, sondern eben schon mehr dem Festen, Erdigen entspricht, das ist erst eine Entwicklung, die auch, auch würde ich sagen, auf die Kelten zurückgeht. Also die Kelten waren die Ersten, die angefangen hatten, mit Tonen zu düngen.
*


B: Mit was?
KALKTONEN


I: Verschiedenen Tonarten. Die haben die sogar über die Lande verfrachtet. Die haben sogar über den Kanal von England, haben die Tone rübergefahren an die Normandie, reine Kalkgebiete und haben damit gedüngt. Und dann später im Mittelalter hat man "gemergelt", also mit Kalktonen. Und dann kam eben überhaupt erst eine gezielte Düngung auf, dann in den abendländisch-christlichen Dorfschaften des siebten, achten, neunten Jahrhunderts, wo Ackerbau und Viehzucht zueinander in Beziehung gebracht worden sind. Das habe ich ja erzählt im Detail. Also die Düngung ist das Allerjüngste. Und heute das Allerbedeutendste und Wirkungsvollste, in den verschiedenen Arten, wie man sie eben anwendet.  
* .


=== [00:08:03] '''Die Entstehung des Bodens''' ===
KELTEN
Nun, ich möchte also jetzt mich reduzieren auf die Fragen der Bodenbearbeitung, im Zusammenhang mit der Entwicklung im Jahreslauf, der Bodenentwicklung im Jahreslauf. Nun ist ja das große Rätsel der Boden selber. Es ist ja ein unergründliches Rätsel, ein schieres Nichts eigentlich, eine hauchdünne [00:08:33]Haut über die Erde, [0.7s] wo alles heraussprießt, was die höheren Naturreiche dann ausmacht. Aber eigentlich, wenn man genau hinguckt, ja, was ist denn das eigentlich? Es ist eigentlich so gut wie ein Nichts. Nach unten setzt sich dann sofort das Gestein fort, in den Untergrund. Nach oben ist eine Riesenatmosphäre und so. Aber da ist nur eine Haut dazwischen und die nennen wir Boden. Und jetzt ist die Frage, was spielen sich eigentlich für Prozesse ab, dass es möglich ist, dass an dieser Grenze zwischen dem Wässrigen und Festen der Erde, der [00:09:10]Elemente des Erdigen, Festen und des Wässrigen und Luft und Wärme, [4.2s] an dieser Grenze, wo die sich alle berühren, der Boden entsteht? Man hat heute eine Bodenkunde, die wird an den Universitäten gelehrt, ist zu einer Mordswissenschaft geworden. Und hat dort nun begonnen, die ganzen, also die grundlegenden [00:09:44]physiologischen Prozesse [1.7s] zu beschreiben, die sich da jetzt in den Böden so vollziehen. Und zwar mehr im Sinne einer [00:09:53]Langzeitentwicklung, [0.0s] nicht die des einzelnen Jahres, sondern über die langen Zeiten hinweg, nämlich im Wesentlichen seit den letzten Eiszeiten. Und die letzten [00:10:03]Eiszeiten [0.0s] datieren zurück auf ungefähr 10.000 vor Christus. Da hat sich das Eis hier, die große Eisbedeckung in Europa zurückgezogen. Die hat ja gereicht bis in die deutschen Mittelgebirge vom Norden, über die ganze Norddeutsche Tiefebene. Das war ja alles ein riesen Eispan,zer gewesen. Und von Süden, von den Alpen her, hat sich auch ein Eispanzer ausgebildet, der dann bis ins voralpine Gebiet, also bis auf die Schwäbische Alb hinauf vorgestoßen ist. Und dazwischen war ein vereistes Gebiet, nicht im Sinne von Gletschereis, sondern eine [00:10:43]Tundrabildung sozusagen. Also ein Dauerfrostboden, [3.8s] der nur gelegentlich während der Sommerzeit mal oberflächlich aufgetaut ist und so. Also das sind die geologischen Fragen, da könnten wir jetzt ein paar Stunden drüber reden. Jedenfalls ist das der [00:11:02]Ausgangspunkt der ganzen Bodenentwicklung. [2.1s]


* In der römisch-griechischen Zeit haben die '''Kelten''' angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Fruchtfolge 0:04:46|[1 | 0:04:46]]]
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Nun, ich möchte also jetzt mich reduzieren auf die Fragen der Bodenbearbeitung, im Zusammenhang mit der Entwicklung im Jahreslauf, der Bodenentwicklung im Jahreslauf. Nun ist ja das große Rätsel der Boden selber. Es ist ja ein unergründliches Rätsel, ein schieres Nichts eigentlich, eine hauchdünne Haut über die Erde, wo alles heraussprießt, was die höheren Naturreiche dann ausmacht. Aber eigentlich, wenn man genau hinguckt, ja, was ist denn das eigentlich? Es ist eigentlich so gut wie ein Nichts. Nach unten setzt sich dann sofort das Gestein fort, in den Untergrund. Nach oben ist eine Riesenatmosphäre und so. Aber da ist nur eine Haut dazwischen und die nennen wir Boden. Und jetzt ist die Frage, was spielen sich eigentlich für Prozesse ab, dass es möglich ist, dass an dieser Grenze zwischen dem Wässrigen und Festen der Erde, der Elemente des Erdigen, Festen und des Wässrigen und Luft und Wärme, an dieser Grenze, wo die sich alle berühren, der Boden entsteht? Man hat heute eine Bodenkunde, die wird an den Universitäten gelehrt, ist zu einer Mordswissenschaft geworden. Und hat dort nun begonnen, die ganzen, also die grundlegenden physiologischen Prozesse zu beschreiben, die sich da jetzt in den Böden so vollziehen. Und zwar mehr im Sinne einer Langzeitentwicklung, nicht die des einzelnen Jahres, sondern über die langen Zeiten hinweg, nämlich im Wesentlichen seit den letzten Eiszeiten. Und die letzten Eiszeiten datieren zurück auf ungefähr 10.000 vor Christus. Da hat sich das Eis hier, die große Eisbedeckung in Europa zurückgezogen. Die hat ja gereicht bis in die deutschen Mittelgebirge vom Norden, über die ganze Norddeutsche Tiefebene. Das war ja alles ein riesen Eispanzer gewesen. Und von Süden, von den Alpen her, hat sich auch ein Eispanzer ausgebildet, der dann bis ins voralpine Gebiet, also bis auf die Schwäbische Alb hinauf vorgestoßen ist. Und dazwischen war ein vereistes Gebiet, nicht im Sinne von Gletschereis, sondern eine Tundrabildung sozusagen. Also ein Dauerfrostboden, der nur gelegentlich während der Sommerzeit mal oberflächlich aufgetaut ist und so. Also das sind die geologischen Fragen, da könnten wir jetzt ein paar Stunden drüber reden. Jedenfalls ist das der Ausgangspunkt der ganzen Bodenentwicklung.
KULTIVIERUNG (DER BÖDEN)


=== [00:11:06] '''Sedimentation und Verwitterung''' ===
* .
Durch die Eiszeiten hat sich, ich möchte mal sagen, über die ganze nördliche Erdensphäre, also nördlich des Äquators, hat sich eine [00:11:22]Sedimentation [0.0s] ergeben, rein, möchte ich mal sagen, aus Rohstoffen der Bodenbildung. Vorher waren da nur Gesteine, Grobgesteine, feinere Gesteine, Gletscherschliff oder eben dann der Löss zum Beispiel, eine [00:11:38]äolische Sedimentation, [0.8s] also aus der Luft über die Winde verfrachtet. Aber es war vollkommen mineralisch, tot, absolut tot. Und jetzt fängt dann eben an, durch die Erwärmung des Klimas, durch das [00:11:53]Zusammenwirken von Erde, Wasser, Luft und Wärme fängt das an zu verwittern. [4.0s] Und so sind eigentlich unsere [00:12:01]Böden im Wesentlichen entstanden, [1.6s] über eine Entwicklungszeit von 10.000 Jahren etwa. Und sind entstanden im Wesentlichen [00:12:12]durch eine physikalisch-chemische Verwitterung, auch biologische Verwitterung. [7.0s] Also es würde jetzt zu weit führen, das im Detail zu schildern. Aber im Wesentlichen chemisch-physikalisch. 
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Durch die Eiszeiten hat sich, ich möchte mal sagen, über die ganze nördliche Erdensphäre, also nördlich des Äquators, eine Sedimentation ergeben, rein, möchte ich mal sagen, aus Rohstoffen der Bodenbildung. Vorher waren da nur Gesteine, Grobgesteine, feinere Gesteine, Gletscherschliff oder eben dann der Löss zum Beispiel, eine äolische Sedimentation, also aus der Luft über die Winde verfrachtet. Aber es war vollkommen mineralisch, tot, absolut tot. Und jetzt fängt dann eben an, durch die Erwärmung des Klimas, durch das Zusammenwirken von Erde, Wasser, Luft und Wärme, das Ganze an zu verwittern. Und so sind eigentlich unsere Böden im Wesentlichen entstanden, über eine Entwicklungszeit von 10.000 Jahren etwa. Und sind entstanden im Wesentlichen durch eine physikalisch-chemische Verwitterung, auch biologische Verwitterung. Also es würde jetzt zu weit führen, das im Detail zu schildern. Aber im Wesentlichen chemisch-physikalisch.
{{Anker|L}}'''<big>L</big>'''


=== [00:12:24] '''Horizontierung und Verwitterung''' ===
LANGZEITENTWICKLUNG
Und das hat jetzt zu einer bestimmten [00:12:30]Horizontierung unserer Böden [1.4s] geführt. Also wenn Sie jetzt rausgehen dann mal mit dem Spaten und graben mal den Boden auf, und das empfehle ich jedem zu machen, mal auf dem heimatlichen Hof einen Spaten in die Hand zu nehmen und dann mal, so mal [00:12:47]einen Meter tief zu graben, [0.9s] Minimum. Und dann hat man in der Tasche noch so ein kleines Salzsäure-Fläschchen, [00:12:54]verdünnte Salzsäure, [0.5s] macht da ein tiefes Loch und prüft immer wieder, je nachdem, welchen Horizont man jetzt durchstößt, prüft jetzt mit der Salzsäure, ob da eine Reaktion zu sehen ist. Wenn (es) nämlich [00:13:08]nichts passiert, [0.5s] dann ist es ein Zeichen dafür, dass der [00:13:12]Boden entkalkt [0.3s] ist. Und [00:13:14]sobald es anfängt jetzt, zu brausen, [2.5s] dann bildet sich nämlich ein Kalziumbikarbonat. Dann setzt sich das CrCO3 um in [00:13:19]Kalziumbikarbonat [0.0s] und es [00:13:27]entsteht Kohlensäure. [0.5s] Und diese Kohlensäure, die geht zum Teil als CO2 in die Luft und zum Teil eben als Wasser in den Boden, der Rest. Also so kann man jetzt prüfen, wenn man da ein Loch gräbt auf seinem eigenen Acker und sieht, wie tief jetzt der Boden entkalkt ist. Und normalerweise sagt man, sobald diese Reaktion nachzuweisen ist, also dass da [00:14:00]freier Kalk offensichtlich im Boden [1.5s] ist, dann hat man die [00:14:04]Grenze der Verwitterung [0.6s] erreicht. Der Boden ist von oben nach unten verwittert. Und dann plötzlich kommt der Moment, wo jetzt diese Reaktion stattfindet, Kohlensäure aufbraust. Und dann muss man sagen, [00:14:19]bis dahin ist der Boden über diese 10.000 Jahre hinweg verwittert. [3.5s] Und darunter ist das anstehende Gestein, das unverwittert ist. Also man rechnet heute zum Boden [00:14:31]alles das, was verwittert ist. Das nennt man Boden. [3.6s] Und darunter ist das anstehende Gestein, aus dem der Boden durch Verwitterung entstanden ist.
Und das hat jetzt zu einer bestimmten Horizontierung unserer Böden geführt. Also wenn Sie jetzt rausgehen, dann mal mit dem Spaten und graben mal den Boden auf, und das empfehle ich jedem zu machen, mal auf dem heimatlichen Hof einen Spaten in die Hand zu nehmen und dann mal, so mal einen Meter tief zu graben, Minimum. Und dann hat man in der Tasche noch so ein kleines Salzsäure-Fläschchen, verdünnte Salzsäure, macht da ein tiefes Loch und prüft immer wieder, je nachdem, welchen Horizont man jetzt durchstößt, prüft jetzt mit der Salzsäure, ob da eine Reaktion zu sehen ist. Wenn (es) nämlich nichts passiert, dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Boden entkalkt ist. Und sobald es anfängt jetzt, zu brausen, dann bildet sich nämlich ein Kalziumbikarbonat. Dann setzt sich das CrCO3 um in Kalziumbikarbonat und es entsteht Kohlensäure. Und diese Kohlensäure, die geht zum Teil als CO2 in die Luft und zum Teil eben als Wasser in den Boden, der Rest. Also so kann man jetzt prüfen, wenn man da ein Loch gräbt auf seinem eigenen Acker und sieht, wie tief jetzt der Boden entkalkt ist. Und normalerweise sagt man, sobald diese Reaktion nachzuweisen ist, also dass da freier Kalk offensichtlich im Boden ist, dann hat man die Grenze der Verwitterung erreicht. Der Boden ist von oben nach unten verwittert. Und dann plötzlich kommt der Moment, wo jetzt diese Reaktion stattfindet, Kohlensäure aufbraust. Und dann muss man sagen, bis dahin ist der Boden über diese 10.000 Jahre hinweg verwittert. Und darunter ist das anstehende Gestein, das unverwittert ist. Also man rechnet heute zum Boden alles das, was verwittert ist. Das nennt man Boden. Und darunter ist das anstehende Gestein, aus dem der Boden durch Verwitterung entstanden ist.


==[00:14:42] '''Begabung des landwirtschaftlichen Organismus''' ===
*
Und jetzt können Sie sich denken, dass je nachdem, welches Gestein im Untergrund ansteht, sind die Böden verschieden. Auf einem Granit entsteht ein anderer Boden, aus einer Granit-Verwitterung ein anderer Boden als Basalt-Verwitterung oder wieder ein anderer Boden so auf Lockergestein wie Löss oder sonstigen Kieselablagerungen oder dergleichen oder Schiefergesteinen oder was es auch sein mag. [00:15:09]Also jeder Standort hat seine eigenen Böden. Der Dottenfelderhof hat mindestens sechs, sieben verschiedene Bodentypen hier. [8.3s] Auf die Bodentypen komme ich gleich zu sprechen. Also außerordentlich vielfältig. Und die muss man eigentlich kennen. Also man sollte zumindest schon ungefähr wissen auf dem Hof, wo man ist, was liegen hier eigentlich für Bodentypen vor? Was ist eigentlich im Untergrund anstehend an Gestein? Denn das eben schafft diese sogenannte, was ich genannt habe, es steht nicht im Lehrbuch, [00:15:44]Begabung des landwirtschaftlichen Organismus. [3.8s] Je nachdem, welches Gestein eben hier zur Bodenentwicklung beigetragen hat, ja?
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[00:15:54] '''B''' Also das Gestein bedingt die Verwitterung. 
{{Anker|M}}'''<big>M</big>'''


Und jetzt können Sie sich denken, dass je nachdem, welches Gestein im Untergrund ansteht, sind die Böden verschieden. Auf einem Granit entsteht ein anderer Boden, aus einer Granit-Verwitterung ein anderer Boden als Basalt-Verwitterung oder wieder ein anderer Boden so auf Lockergestein wie Löss oder sonstigen Kieselablagerungen oder dergleichen oder Schiefergesteinen oder was es auch sein mag. Also jeder Standort hat seine eigenen Böden. Der Dottenfelderhof hat mindestens sechs, sieben verschiedene Bodentypen hier. Auf die Bodentypen komme ich gleich zu sprechen. Also außerordentlich vielfältig. Und die muss man eigentlich kennen. Also man sollte zumindest schon ungefähr wissen auf dem Hof, wo man ist, was liegen hier eigentlich für Bodentypen vor? Was ist eigentlich im Untergrund anstehend an Gestein? Denn das eben schafft diese sogenannte, was ich genannt habe, es steht nicht im Lehrbuch, Begabung des landwirtschaftlichen Organismus. Je nachdem, welches Gestein eben hier zur Bodenentwicklung beigetragen hat, ja?
MERGEL


Also das Gestein bedingt die Verwitterung.
* Im Mittelalter hat man '''"'''ge'''mergelt"''' mit Kalktonen. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Düngung 0:05:28|[1 | 0:05:28]]]


=== [00:15:58] '''Beginn der Verwitterung''' ===
MITTELALTER
Nicht das Gestein. [00:16:00]Das Gestein ist der Ausgangspunkt [0.8s] dafür. Das Gestein verwittert. Das Gestein ist ein Klotz, also ein Fels. Und aus dem Fels würde keine Pflanze herauswachsen. Und jetzt muss erstmal dieser [00:16:12]Kristallverband des festen Gesteins, [3.1s] wie es sich gebildet hat, entweder vulkanisch, in Form von Basalt oder aus Urgestein aus Urururzeiten Granit oder Porphyrit oder die Gneise, die man also dann meistens in den deutschen Mittelgebirgen findet, im Schwarzwald und hier im Thüringer Wald und so weiter. Das sind Urgesteine. Und die sind ja sozusagen ein Mineralverband. Und dieser Mineralverband ist im Wesentlichen [00:16:47]Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei Grundmineralien, [2.5s] die man normalerweise findet. Und die sind fest kristallin verbunden zu einer Einheit. Und durch die Verwitterung, das heißt [00:17:02]durch Wasser-, durch Luft- und durch Wärme-Einwirkung löst sich dieser Kristallverband und dann beginnt die Verwitterung. [8.2s]


[00:17:14] '''B''' Diese Salzsäurereaktion findet in dem Ausgangsgestein statt, also unten oder in dem darüber?
* Im '''Mittelalter''' hat man "gemergelt" mit Kalktonen. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Düngung 0:05:28|[1 | 0:05:28]]]
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[00:17:20] '''I''' Nicht in dem darüber. Da ist es entkalkt. Und dann kommt der Moment, [00:17:25]wo jetzt der natürliche Kalkgehalt [1.9s] des Gesteins, [00:17:28]des Untergrundes plötzlich diese Reaktion auslöst. [4.4s] Deswegen kann man die Grenze der Bodenentwicklung sehen im Übergang von dem Nichtaufbrausen zu dem Aufbrausen. Denn das bezeichnet die sogenannte Kalklösungsgrenze. Also wir wollen uns jetzt nicht irgendwie in solche Detailbetrachtungen hier verlieren. Die stehen ja weitgehend, was die Verwitterung angeht, in jedem Lehrbuch. 
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Nicht das Gestein. Das Gestein ist der Ausgangspunkt dafür. Das Gestein verwittert. Das Gestein ist ein Klotz, also ein Fels. Und aus dem Fels würde keine Pflanze herauswachsen. Und jetzt muss erstmal dieser Kristallverband des festen Gesteins, wie es sich gebildet hat, entweder vulkanisch, in Form von Basalt oder aus Urgestein aus Urururzeiten Granit oder Porphyrit oder die Gneise, die man also dann meistens in den deutschen Mittelgebirgen findet, im Schwarzwald und hier im Thüringer Wald und so weiter. Das sind Urgesteine. Und die sind ja sozusagen ein Mineralverband. Und dieser Mineralverband ist im Wesentlichen Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei Grundmineralien, die man normalerweise findet. Und die sind fest kristallin verbunden zu einer Einheit. Und durch die Verwitterung, das heißt durch Wasser-, durch Luft- und durch Wärme-Einwirkung löst sich dieser Kristallverband und dann beginnt die Verwitterung.
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B: Diese Salzsäurereaktion findet in dem Ausgangsgestein statt, also unten oder in dem darüber?
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I: Nicht in dem darüber. Da ist es entkalkt. Und dann kommt der Moment, wo jetzt der natürliche Kalkgehalt des Gesteins, des Untergrundes plötzlich diese Reaktion auslöst. Deswegen kann man die Grenze der Bodenentwicklung sehen im Übergang von dem Nichtaufbrausen zu dem Aufbrausen. Denn das bezeichnet die sogenannte Kalklösungsgrenze. Also wir wollen uns jetzt nicht irgendwie in solche Detailbetrachtungen hier verlieren. Die stehen ja weitgehend, was die Verwitterung angeht, in jedem Lehrbuch.
PFLUG


=== [00:18:00] '''Festellung verschiedener Horizontierungen''' ===
* In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen '''Pflug''' antrifft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Bodenbearbeitung 0:03:04|[1 | 0:03:04]]]
Zunächst mal nur das Grundsätzliche und da möchte ich noch kurz dazu sagen, dass, wenn Sie dann so ein Loch graben, hier, und so machen, dass Sie hier [00:18:17]reinsteigen können in die Grube und dann haben Sie hier ein sogenanntes Profil. [4.0s] Das nennt man Profil. Da können Sie sich hier schön hinsetzen auf Ihre Stufen und können mal gucken, hier unten ist die Kalklösungsgrenze. Kalklösungsgrenze. Und dann können Sie das Profil mal betrachten. Dann werden Sie merken, dass es gar nicht einheitlich ist, sondern dass da [00:18:48]verschiedene Horizontierungen festzustellen sind, also durchgehende Schichten. [6.2s] Und man kann sagen, [00:18:58]je stärker diese Schichten hervortreten, desto älter ist der Boden [4.3s] beziehungsweise desto degradierter ist der Boden, desto also älter in dem Sinne, dass er degradiert ist, dass er abgebaut hat schon, dass er ausgewaschen ist, dass er also keine große Fruchtbarkeite(n) von Natur aus mehr hat, je stärker diese Horizontierungen sind; und [00:19:24]je weniger diese Horizontierungen sind, desto jünger, [4.8s] kann man sagen, [00:19:30]ist der Boden. [0.2s] Desto fruchtbarer ist er, desto gesünder ist er noch. 


Zunächst mal nur das Grundsätzliche und da möchte ich noch kurz dazu sagen, dass, wenn Sie dann so ein Loch graben, hier, und so machen, dass Sie hier reinsteigen können in die Grube und dann haben Sie hier ein sogenanntes Profil. Das nennt man Profil. Da können Sie sich hier schön hinsetzen auf Ihre Stufen und können mal gucken, hier unten ist die Kalklösungsgrenze. Kalklösungsgrenze. Und dann können Sie das Profil mal betrachten. Dann werden Sie merken, dass es gar nicht einheitlich ist, sondern dass da verschiedene Horizontierungen festzustellen sind, also durchgehende Schichten. Und man kann sagen, je stärker diese Schichten hervortreten, desto älter ist der Boden beziehungsweise desto degradierter ist der Boden, desto also älter in dem Sinne, dass er degradiert ist, dass er abgebaut hat schon, dass er ausgewaschen ist, dass er also keine große Fruchtbarkeit von Natur aus mehr hat, je stärker diese Horizontierungen sind; und je weniger diese Horizontierungen sind, desto jünger, kann man sagen, ist der Boden. Desto fruchtbarer ist er, desto gesünder ist er noch.
PFLÜGE


=== [00:19:41] '''Warum Kultivierung der Böden?''' ===
*
Es ist ein interessantes Phänomen. Das knüpft noch mal an die Frage an, die mir da gestellt worden ist, [00:19:47]warum man eigentlich einen Boden nicht der Natur überlassen oder überhaupt die Natur sich selbst überlassen soll, [6.5s] irgendwo in Naturschutzgebieten? Sondern warum muss das alles immer kultiviert werden? Ich habe mal selber Bodenuntersuchungen gemacht und habe mal verglichen, einen geologischen Standort auf Jungmoräne, das ist also die jüngste eiszeitliche Ablagerung, verglichen an einem Standort, wo nachweislich seit Urzeiten Wald ist. Und daneben, also auf demselben Standort, in derselben Geländeneigung, unter denselben klimatischen und sonstigen Bedingungen Ackerbau betrieben worden ist seit mindestens 1.000 Jahren. Und da war ich also völlig überrascht. Ich habe das dann mehrfach wieder bestätigt gefunden, dass [00:20:49]unter Wald die Böden eine viel stärkere Horizontierung haben, als unter Ackerbau. [4.4s] Und dieser Ackerbau, dieses Profil des [00:20:58]Ackerbaus, [0.0s] war so homogen von oben nach unten, in ganz leisen Übergängen, zarten Übergängen. Also kaum eine Horizontierung. Und das weist auf einen juvenilen Boden hin. [00:21:13]Juvenil [0.0s] heißt also jung, noch sozusagen [00:21:16]verwitterungsfrisch [0.0s] und voll eben belebt von oben nach unten. Und [00:21:22]unter Wald [0.1s] war derselbe Standort viel deutlicher horizontiert. Das heißt, wo sogenannte Degradationserscheinungen auftreten. Der Boden [00:21:31]degradiert. Er wird alt. [1.6s] Diese Schichten sind nichts anderes als Auswaschungsschichten, wo die Verwitterung so weit fortgeschritten ist, dass die Böden eben vieles an basischen Stoffen wie Kalk und Magnesium und Natrium, also Natrium ist ja ziemlich uninteressant, aber Kalium, darüber nicht mehr verfügen. Also sie sind stärker verarmt, sobald solche Horizonte auftreten. 


Es ist ein interessantes Phänomen. Das knüpft noch mal an die Frage an, die mir da gestellt worden ist, warum man eigentlich einen Boden nicht der Natur überlassen oder überhaupt die Natur sich selbst überlassen soll, irgendwo in Naturschutzgebieten? Sondern warum muss das alles immer kultiviert werden? Ich habe mal selber Bodenuntersuchungen gemacht und habe mal verglichen, einen geologischen Standort auf Jungmoräne, das ist also die jüngste eiszeitliche Ablagerung, verglichen an einem Standort, wo nachweislich seit Urzeiten Wald ist. Und daneben, also auf demselben Standort, in derselben Geländeneigung, unter denselben klimatischen und sonstigen Bedingungen Ackerbau betrieben worden ist seit mindestens 1.000 Jahren. Und da war ich also völlig überrascht. Ich habe das dann mehrfach wieder bestätigt gefunden, dass unter Wald die Böden eine viel stärkere Horizontierung haben, als unter Ackerbau. Und dieser Ackerbau, dieses Profil des Ackerbaus, war so homogen von oben nach unten, in ganz leisen Übergängen, zarten Übergängen. Also kaum eine Horizontierung. Und das weist auf einen juvenilen Boden hin. Juvenil heißt also jung, noch sozusagen verwitterungsfrisch und voll eben belebt von oben nach unten. Und unter Wald war derselbe Standort viel deutlicher horizontiert. Das heißt, wo sogenannte Degradationserscheinungen auftreten. Der Boden degradiert. Er wird alt. Diese Schichten sind nichts anderes als Auswaschungsschichten, wo die Verwitterung so weit fortgeschritten ist, dass die Böden eben vieles an basischen Stoffen wie Kalk und Magnesium und Natrium, also Natrium ist ja ziemlich uninteressant, aber Kalium, darüber nicht mehr verfügen. Also sie sind stärker verarmt, sobald solche Horizonte auftreten.
PHYSIOLOGISCHE PROZESSE


=== [00:22:04] '''Bodensystematik / Bodentypen: A-, B- und C-Horizont''' ===
*
[00:22:04]Nun unterscheidet man normalerweise dieses Profil, wenn man es beschreiben will, nach Horizonten. [6.3s] Und man sagt, das ist hier römisch A. Und dann sagen wir da, das ist römisch BE und das ist römisch BT und das wäre hier der C-Horizont, das ist der unverwitterte Untergrund. Man unterscheidet also normalerweise A-, B- und C-Horizont. [00:22:38]A [0.0s] heißt normalerweise die oberste Auflage, die fruchtbare, meistens also [00:22:44]Humus, humifizierte Auflage. [1.5s] Und die [00:22:48]B-Horizonte, [0.0s] die man ganz stark differenzieren kann dann auch, die bezeichnen die [00:22:56]Verlehmungshorizonte, [0.0s] also wo Tonbildung, fortschreitend Tonbildung stattfindet. Und dann kommt diese Grenze zu einem Untergrund. Also hier war die Kalklösungfront. Nicht dass ich hier was Falsches schreibe. Das ist der [00:23:06]C-Horizont [0.0s] hier, das ist die [00:23:12]Kalklösungsfront. [0.0s] Das ist das [00:23:16]unverwitterte Gestein. [0.8s] So. Und jetzt kann man sozusagen dieses Profil genauer beschreiben. Und die sind heute genau beschrieben. Und daraus hat man nämlich die [00:23:33]Bodensystematik entwickelt, dass man heute von Bodentypen spricht, [3.5s] ein bestimmter Bodentypus. 


Nun unterscheidet man normalerweise dieses Profil, wenn man es beschreiben will, nach Horizonten. Und man sagt, das ist hier römisch A. Und dann sagen wir da, das ist römisch BE und das ist römisch BT und das wäre hier der C-Horizont, das ist der unverwitterte Untergrund. Man unterscheidet also normalerweise A-, B- und C-Horizont. A heißt normalerweise die oberste Auflage, die fruchtbare, meistens also Humus, humifizierte Auflage. Und die B-Horizonte, die man ganz stark differenzieren kann dann auch, die bezeichnen die Verlehmungshorizonte, also wo Tonbildung, fortschreitend Tonbildung stattfindet. Und dann kommt diese Grenze zu einem Untergrund. Also hier war die Kalklösungfront. Nicht dass ich hier was Falsches schreibe. Das ist der C-Horizont hier, das ist die Kalklösungsfront. Das ist das unverwitterte Gestein. So. Und jetzt kann man sozusagen dieses Profil genauer beschreiben. Und die sind heute genau beschrieben. Und daraus hat man nämlich die Bodensystematik entwickelt, dass man heute von Bodentypen spricht, ein bestimmter Bodentypus. 
PROFIL


=== [00:23:40] '''A-C-Böden: Rendzina, Ranker''' ===
*
Und wenn ich höre, ein Betrieb sitzt auf einem A-C-Boden, nur der [00:23:49]A-Horizont [0.0s] ausgebildet und der [00:23:49]C-Horizont, dazwischen ist nichts, [2.0s] das ist meistens auf Kalkstandorten der Fall, dass man so das vorfindet. Auf der Schwäbischen Alb oben oder der Fränkischen Alb, da findet man solche A-C-Böden, wo durch den [00:24:04]Überschuss an Kalk die Verwitterung stark gebremst [2.9s] wird. Und da bildet sich ein sehr schöner [00:24:10]Mull-Humus-Horizont [0.0s] hier oben, aber nur so flachgründig. Und darunter steht dann gleich das Gestein an, der feste, harte Kalk. Dann hat man es mit einem A-C-Boden zu tun. Das muss ich auch noch kurz mal hier an die Tafel malen. Also wenn das Profil ein [00:24:34]A-C-Boden ist, dann spricht man von einer Rendzina. [4.7s] Rendzina. Wenn Sie das Wort mal hören, dann wissen Sie, und [00:24:47]das ist auf Kalk. [0.5s] Das ist sozusagen die erste Boden-Entwicklungsstufe, dass sich kräftig Humus entwickelt an der Oberfläche und drunter ist das unverwitterte Gestein. Und jetzt, wenn aber da oben [00:25:04]mehr Kieseliges [0.2s] ist, Kiesel, also stark Quarz zum Beispiel im Granit, [00:25:10]saures Material, was schwer verwittert, [3.2s] wenn das also sehr kieselhaltig ist, das Ausgangsgestein, dann bildet sich ein [00:25:21]Ranker. [0.0s] Hier zum Beispiel, hier in diesem Geländeanstieg da oben, da haben wir Ranker beziehungsweise Braunerderanker. Das sind so Übergangsbereiche. Das ist auch also hier ein A-C-Boden. Und jetzt, das sind die [00:25:43]Ausgangspunkte aller Boden-Entwicklungen. [1.5s] Wenn man solche Standorte hat, wo das vorkommt, dann hat man es mit einer [00:25:49]sehr jungen, sehr langsamen, gehemmten Verwitterung [3.8s] zu tun. Meistens an Hanglagen finden die sich. 
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|<big>[[#A|A]] [[#B|B]] [[#C|C]] [[#D|D]] [[#E|E]] [[#F|F]] [[#G|G]] [[#H|H]] [[#I|I]] [[#J|J]] [[#K|K]] [[#L|L]] [[#M|M]] [[#N|N]] [[#O|O]] [[#P|P]] [[#Q|'''<u>Q</u>''']] [[#R|R]] [[#S|S]] [[#T|T]] [[#U|U]] [[#V|V]] [[#W|W]] [[#X|X]] [[#Y|Y]] [[#Z|Z]] | [[#0-9|0-9]] |[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - eine Vortragsreihe von Manfred Klett#Q| Gesamtglossar]]</big>


Und wenn ich höre, ein Betrieb sitzt auf einem A-C-Boden, nur der A-Horizont ausgebildet und der C-Horizont, dazwischen ist nichts, das ist meistens auf Kalkstandorten der Fall, dass man so das vorfindet. Auf der Schwäbischen Alb oben oder der Fränkischen Alb, da findet man solche A-C-Böden, wo durch den Überschuss an Kalk die Verwitterung stark gebremst wird. Und da bildet sich ein sehr schöner Mull-Humus-Horizont hier oben, aber nur so flachgründig. Und darunter steht dann gleich das Gestein an, der feste, harte Kalk. Dann hat man es mit einem A-C-Boden zu tun. Das muss ich auch noch kurz mal hier an die Tafel malen. Also wenn das Profil ein A-C-Boden ist, dann spricht man von einer Rendzina. Rendzina. Wenn Sie das Wort mal hören, dann wissen Sie, und das ist auf Kalk. Das ist sozusagen die erste Boden-Entwicklungsstufe, dass sich kräftig Humus entwickelt an der Oberfläche und drunter ist das unverwitterte Gestein. Und jetzt, wenn aber da oben mehr Kieseliges ist, Kiesel, also stark Quarz zum Beispiel im Granit, saures Material, was schwer verwittert, wenn das also sehr kieselhaltig ist, das Ausgangsgestein, dann bildet sich ein Ranker. Hier zum Beispiel, hier in diesem Geländeanstieg da oben, da haben wir Ranker beziehungsweise Braunerderanker. Das sind so Übergangsbereiche. Das ist auch also hier ein A-C-Boden. Und jetzt, das sind die Ausgangspunkte aller Boden-Entwicklungen. Wenn man solche Standorte hat, wo das vorkommt, dann hat man es mit einer sehr jungen, sehr langsamen, gehemmten Verwitterung zu tun. Meistens an Hanglagen finden die sich.
{{Anker|Q}}'''<big>Q</big>'''


=== [00:25:59] '''Altwerden des Bodens: Verwitterung / Tonbildung / B-Horizont''' ===
QUARZ
Und jetzt gibt es eine Verwitterungsstufe, die führt zu einer stärkeren, zu einem [00:26:06]Altwerden des Bodens, [1.1s] nennt man das. Diese juvenilen Standorte werden jetzt durch die Verwitterung älter, das heißt durch Verlagerung, [00:26:16]durch Verwitterung werden Stoffe frei, Ton-Bildung findet statt. [3.0s] Alle möglichen, die basischen Bestandteile, wie gesagt, wie Calcium und Magnesium und Kalium, werden ausgewaschen in den Untergrund, hier in den C-Horizont, wandern ins Grundwasser. Der Kalk sorgt dann für die Härte des Wassers, dass das Wasser dann - dass man sehr viel Seife braucht, um sozusagen sich die Hände zu waschen. Und die [00:26:43]Rendzina entwickelt sich jetzt zu Para-Braunerde. [1.8s] Das ist so eine weitere Entwicklungsstufe, Para-Braunerde. Und die hier zu [00:27:08]Braunerde. [0.0s] Und das heißt, jetzt entsteht zu dem A-C-Horizont ein [00:27:09]A-B-C-Horizont. [0.0s] Das heißt, entsteht hier diese Horizontierung. Die besteht darin, dass Ton sich bildet, aus der Mineralverwitterung von Felsspäten, von Glimmern und dergleichen, was da so die [00:27:33]Mineralkomponenten des Ausgangsgesteines [1.1s] sind, [00:27:36]entsteht durch die Verwitterung Ton, [1.4s] Tonmineralien. Das ist das, was dann klebt, was dann knarscht, wo man dann schöne Töpfe formen kann und so weiter. Also das, was man eben Ton nennt in der Erde. Es gibt ja auch den Ton, den man hören kann.  Aber interessanterweise ist es das gleiche Wort. Es gibt vielleicht Gründe, dass es so ist. [00:28:01]Der Ton schafft neben dem Humus eigentlich die Fruchtbarkeit unserer Böden. [4.1s] Also hier haben wir jetzt mehr den Humushorizont. Und das ist jetzt der [00:28:17]Be-, Bt-Horizont. Das ist also der Tonhorizont. [5.4s] So. Und so bildet sich hier die Braunerde und jetzt kann die Verwitterung immer weiter fortschreiten, wenn die Bedingungen entsprechend sind. Zum Beispiel [00:28:45]auf Sandböden verwittern die Böden viel schneller [1.6s] als ich sage mal auf einem Basalt-Untergrund. Braunerde. Sodass jetzt aus dieser Braunerde (jetzt) ein Boden entsteht, den man gar nicht gerne hat. Also ein schreckliches Zeug, der sogenannte [00:29:04]Pseudogley. [0.0s] Und der also eine starke Horizontierung zeigt, wo schon der [00:29:22]A-Horizont eine Bleichzone [2.7s] unter der schwarzen Humusauflage, so eine graue Bleichzone hat. Auch die setzt sich fort in den B-Horizont und unten hat man dann einen Bt-Horizont, das heißt B-Ton. Da verlagert sich schon der Ton in den Untergrund. Durch die Niederschläge, durch die Verwitterung wandert dann der Ton in den Untergrund, zum Teil auch der Humus. Und das setzt sich fort bis zum [00:29:49]Podsol. [0.0s] Das machen wir hier dann. Entschuldigung! Das ist der sogenannte Podsol, auf dieser Seite. Und das ist das Ende vom Lied. Also nicht ganz das Ende vom Lied, aber auf nahezu. 


Und jetzt gibt es eine Verwitterungsstufe, die führt zu einer stärkeren, zu einem Altwerden des Bodens, nennt man das. Diese juvenilen Standorte werden jetzt durch die Verwitterung älter, das heißt durch Verlagerung, durch Verwitterung werden Stoffe frei, Ton-Bildung findet statt. Alle möglichen, die basischen Bestandteile, wie gesagt, wie Calcium und Magnesium und Kalium, werden ausgewaschen in den Untergrund, hier in den C-Horizont, wandern ins Grundwasser. Der Kalk sorgt dann für die Härte des Wassers, dass das Wasser dann - dass man sehr viel Seife braucht, um sozusagen sich die Hände zu waschen. Und die Rendzina entwickelt sich jetzt zu Para-Braunerde. Das ist so eine weitere Entwicklungsstufe, Para-Braunerde. Und die hier zu Braunerde. Und das heißt, jetzt entsteht zu dem A-C-Horizont ein A-B-C-Horizont. Das heißt, entsteht hier diese Horizontierung. Die besteht darin, dass Ton sich bildet, aus der Mineralverwitterung von Felsspäten, von Glimmern und dergleichen, was da so die Mineralkomponenten des Ausgangsgesteines sind, entsteht durch die Verwitterung Ton, Tonmineralien. Das ist das, was dann klebt, was dann knarscht, wo man dann schöne Töpfe formen kann und so weiter. Also das, was man eben Ton nennt in der Erde. Es gibt ja auch den Ton, den man hören kann. Aber interessanterweise ist es das gleiche Wort. Es gibt vielleicht Gründe, dass es so ist. Der Ton schafft neben dem Humus eigentlich die Fruchtbarkeit unserer Böden. Also hier haben wir jetzt mehr den Humushorizont. Und das ist jetzt der Be-, Bt-Horizont. Das ist also der Tonhorizont. So. Und so bildet sich hier die Braunerde und jetzt kann die Verwitterung immer weiter fortschreiten, wenn die Bedingungen entsprechend sind. Zum Beispiel auf Sandböden verwittern die Böden viel schneller als ich sage mal auf einem Basalt-Untergrund. Braunerde. Sodass jetzt aus dieser Braunerde (jetzt) ein Boden entsteht, den man gar nicht gerne hat. Also ein schreckliches Zeug, der sogenannte Pseudogley. Und der also eine starke Horizontierung zeigt, wo schon der A-Horizont eine Bleichzone unter der schwarzen Humusauflage, so eine graue Bleichzone hat. Auch die setzt sich fort in den B-Horizont und unten hat man dann einen Bt-Horizont, das heißt B-Ton. Da verlagert sich schon der Ton in den Untergrund. Durch die Niederschläge, durch die Verwitterung wandert dann der Ton in den Untergrund, zum Teil auch der Humus. Und das setzt sich fort bis zum Podsol. Das machen wir hier dann. Entschuldigung! Das ist der sogenannte Podsol, auf dieser Seite. Und das ist das Ende vom Lied. Also nicht ganz das Ende vom Lied, aber auf nahezu.
* '''Quarz''', Feldspat und Glimmer, das sind die drei Grundmineralien. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Beginn der Verwitterung 0:15:58|[1 | 0:15:58]]]
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=== [00:30:06] '''Langzeitbodenentwicklung''' ===
{{Anker|R}}'''<big>R</big>'''
Die Böden werden immer älter und immer älter und immer älter. Also man sagt, eine Alterung, ein [00:30:14]Alterungsprozess, [0.0s] wenn (das) der ursprüngliche [00:30:16]Rankersand beim Podsol endet. [0.1s] Oder eben ein wunderschöner [00:30:16]Rendzina, [0.0s] aber übergehend [00:30:25]in die Para-Braune(rde), [0.4s] die dann eigentlich leistungsfähig ist, auch hier die [00:30:28]Braunerde, [0.0s] geht es über [00:30:28]in den Pseudogley. [0.0s] Und da fängt es langsam an zu kippen. Also da werden die Böden dann wirklich auch schwierig zu bearbeiten und sind dann nicht mehr sehr leistungsfähig. Und so spricht man hier von einer [00:30:46]Bodenentwicklung, über 10.000 Jahre, eine Langzeitentwicklung, [3.5s] also die über große Zeiträume geht. Und es gibt Gegenden der Erde, wo die Verwitterung so stark ist, also [00:31:00]in den Tropen, [0.2s] in den Feuchttropen, in den eigentlichen Regentropen, so stark ist, dass diese [00:31:07]Profile bis zu dreißig Meter tief [1.9s] sind. Dass die Verwitterung zum Teil natürlich auch schon längere Zeiten, weil es da keine Eiszeiten gab, aber es gab die [00:31:17]Pluviazeiten. [0.0s] Während wir Eiszeiten hatten hier, hatten die intensive Regenzeiten damals, zum Beispiel auch in der Sahara, die war begrünt in diesen frühen Zeiten. Und da haben sich also Böden entwickelt durch Verwitterung, mit einer solchen Intensität, die sogenannten [00:31:36]Roterden oder Laterite [1.3s] oder wie sie alle heißen, Bodentypen, die dann also dreißig Meter tief allemal in Kalk sind, wo auch das Eisen schon anfängt zu wandern, also wirklich hochsterile Böden, unter dem Amazonas-Urwald zum Beispiel hat man solche Standorte. Also ich möchte mich gar nicht weiter darauf einlassen. Das ist die Langzeit-Bodenentwicklung. Und die wird heute im Wesentlichen an den Hochschulen gelehrt. [00:32:06]Und es gibt ein wunderbares Buch, muss ich wirklich sagen, von Mückenhausen, der war Professor in Bonn. [10.1s] Und ich gebe es mal rum. Da sind diese ganzen Bodenprofile aufgezeichnet, alle nach unmittelbarer Wahrnehmung genauestens beschrieben. Nur dass Sie mal sehen, was das für eine Fleißarbeit ist, die da über die Jahrzehnte geleistet worden (sind) ist. Man hat das alles klassifiziert und daraus hat man die Bodentypen formuliert. Die haben ganz bestimmte Bezeichnungen. Und die kennzeichnen jeweils, welche Prozesse abgelaufen sind in diesen letzten 10.000 Jahren. Und wie man an seinem eigenen Standort wirklich erkennen kann, aha, das ist also jetzt wirklich eine typische Para-Baunerde oder eine stark lessivierte Para-Braunerde. [00:33:04]Lessiviert heißt ausgewaschen. [0.0s] Und so weiter.


RÖMISCH-GRIECHISCHEN KULTUR


[00:33:10] '''B''' Was sind das in unseren Breitengraden für Zeiträume, die es braucht von zum Beispiel einer Para-Braunerde zum Pseudogley? 
* In der '''römisch-griechischen Kultur''' beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Bodenbearbeitung 0:03:04|[1 | 0:03:04]]]
* In der '''römisch-griechischen''' Zeit haben die Kelten angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Fruchtfolge 0:04:46|[1 | 0:04:46]]]
Die Böden werden immer älter und immer älter und immer älter. Also man sagt, eine Alterung, ein Alterungsprozess, wenn der ursprüngliche Rankersand beim Podsol endet. Oder eben ein wunderschöner Rendzina, aber übergehend in die Para-Braunerde, die dann eigentlich leistungsfähig ist, auch hier die Braunerde, geht es über in den Pseudogley. Und da fängt es langsam an zu kippen. Also da werden die Böden dann wirklich auch schwierig zu bearbeiten und sind dann nicht mehr sehr leistungsfähig. Und so spricht man hier von einer Bodenentwicklung, über 10.000 Jahre, eine Langzeitentwicklung, also die über große Zeiträume geht. Und es gibt Gegenden der Erde, wo die Verwitterung so stark ist, also in den Tropen, in den Feuchttropen, in den eigentlichen Regentropen, so stark ist, dass diese Profile bis zu dreißig Meter tief sind. Dass die Verwitterung zum Teil natürlich auch schon längere Zeiten, weil es da keine Eiszeiten gab, aber es gab die Pluviazeiten. Während wir Eiszeiten hatten hier, hatten die intensive Regenzeiten damals, zum Beispiel auch in der Sahara, die war begrünt in diesen frühen Zeiten. Und da haben sich also Böden entwickelt durch Verwitterung, mit einer solchen Intensität, die sogenannten Roterden oder Laterite oder wie sie alle heißen, Bodentypen, die dann also dreißig Meter tief allemal in Kalk sind, wo auch das Eisen schon anfängt zu wandern, also wirklich hochsterile Böden, unter dem Amazonas-Urwald zum Beispiel hat man solche Standorte. Also ich möchte mich gar nicht weiter darauf einlassen. Das ist die Langzeit-Bodenentwicklung. Und die wird heute im Wesentlichen an den Hochschulen gelehrt. Und es gibt ein wunderbares Buch, muss ich wirklich sagen, von Mückenhausen, der war Professor in Bonn. Und ich gebe es mal rum. Da sind diese ganzen Bodenprofile aufgezeichnet, alle nach unmittelbarer Wahrnehmung genauestens beschrieben. Nur dass Sie mal sehen, was das für eine Fleißarbeit ist, die da über die Jahrzehnte geleistet worden ist. Man hat das alles klassifiziert und daraus hat man die Bodentypen formuliert. Die haben ganz bestimmte Bezeichnungen. Und die kennzeichnen jeweils, welche Prozesse abgelaufen sind in diesen letzten 10.000 Jahren. Und wie man an seinem eigenen Standort wirklich erkennen kann, aha, das ist also jetzt wirklich eine typische Para-Braunerde oder eine stark lessivierte Para-Braunerde. Lessiviert heißt ausgewaschen. Und so weiter.
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Was sind das in unseren Breitengraden für Zeiträume, die es braucht von zum Beispiel einer Para-Braunerde zum Pseudogley?
{{Anker|S}}'''<big>S</big>'''


=== [00:33:20] '''Verwitterungskurve bei Kalk- bzw. Basenüberschuss''' ===
SALZSÄURE
Das hängt vom Standort ab, je nachdem wie das Ausgangsmaterial (Material) beschaffen ist.  Wenn es sehr stark entkalkt ist, also kalkarm, dann geht es umso schneller. Und sonst, wenn eher ein [00:33:35]Kalküberschuss [0.0s] da ist, also ein [00:33:36]Basenüberschuss [0.0s] nennt man das. Gegenüber den sauren Gesteinen gibt es die basischen Gesteine. Die [00:33:44]basischen Gesteine verwittern eben sehr viel langsamer. In der Regel, durch den Kalküberschuss. [5.5s] Der Kalk hält das immer noch. Der verzögert die Verwitterung. Aber wenn der [00:33:55]Kalk immer wieder ausgewaschen [0.8s] wird, dann beschleunigt sich das unter Umständen sehr schnell. Das ist nicht eine gleichmäßige Verwitterung, so eine lineare [00:34:05]Verwitterungskurve, [0.0s] sondern eine, die sozusagen so geht, dann plötzlich [00:34:09]knickt es ab. [0.4s] Und da gehen die Prozesse sehr viel schneller. Aber was ich hier schildere, das steht in jedem Lehrbuch, können Sie nachlesen in vielfältiger Schilderung. Das ist alles, möchte ich mal sagen, chemisch-physikalisch hat man das alles wunderbar analysiert und hat daran Theorien geknüpft und weiß Gott was. Aber das interessiert mich als [00:34:35]Ackerbauer [0.0s] nicht besonders. Es ist natürlich, man muss es wissen. Was ist das jetzt für ein Bodentyp, der hier auf dem Hof ansteht? Man muss sozusagen [00:34:45]in der Natur lesen lernen, auch seine Böden. [2.1s] Lesen lernen, was waren da für Vorgänge in den Zeiten, die Jahrtausende, die vorausgegangen sind? Das ist schon ungeheuer wichtig. 


Das hängt vom Standort ab, je nachdem wie das Ausgangsmaterial beschaffen ist. Wenn es sehr stark entkalkt ist, also kalkarm, dann geht es umso schneller. Und sonst, wenn eher ein Kalküberschuss da ist, also ein Basenüberschuss nennt man das. Gegenüber den sauren Gesteinen gibt es die basischen Gesteine. Die basischen Gesteine verwittern eben sehr viel langsamer. In der Regel, durch den Kalküberschuss. Der Kalk hält das immer noch. Der verzögert die Verwitterung. Aber wenn der Kalk immer wieder ausgewaschen wird, dann beschleunigt sich das unter Umständen sehr schnell. Das ist nicht eine gleichmäßige Verwitterung, so eine lineare Verwitterungskurve, sondern eine, die sozusagen so geht, dann plötzlich knickt es ab. Und da gehen die Prozesse sehr viel schneller. Aber was ich hier schildere, das steht in jedem Lehrbuch, können Sie nachlesen in vielfältiger Schilderung. Das ist alles, möchte ich mal sagen, chemisch-physikalisch hat man das alles wunderbar analysiert und hat daran Theorien geknüpft und weiß Gott was. Aber das interessiert mich als Ackerbauer nicht besonders. Es ist natürlich, man muss es wissen. Was ist das jetzt für ein Bodentyp, der hier auf dem Hof ansteht? Man muss sozusagen in der Natur lesen lernen, auch seine Böden. Lesen lernen, was waren da für Vorgänge in den Zeiten, die Jahrtausende, die vorausgegangen sind? Das ist schon ungeheuer wichtig. 
*


=== [00:35:00] '''Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr''' ===
SEDIMENTATION
Aber wenn Sie Ackerbauer sind und wollen Ihren [00:35:05]Acker bestellen [0.2s] und wollen da also ein anständiges Wachstum entwickeln im Jahreslauf, dann kommt es auf andere Prozesse an. Dann kommt es auf das an, was jetzt hier und jetzt aktuell möglich ist an [00:35:19]Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr. [2.2s] Die nimmt einen [00:35:23]Anfang im Winter [1.2s] und setzt sich fort über das [00:35:26]Frühjahr, [0.0s] dann über den [00:35:29]Sommer zum Herbst [1.0s] hin und dann [00:35:31]wieder im Winter [0.3s] und dann kommt da was zu Ende, dann [00:35:34]stirbt etwas [0.4s] und was [00:35:36]Neues entwickelt sich [0.7s] im nächsten Jahr. Und dem folgt ja dann die äußere Entwicklung auch der Pflanzenwelt. Das muss man kennen. Was sind das für Prozesse, die sich im Jahreslauf abspielen, die wir [00:35:49]begleiten durch unsere Maßnahmen, [2.1s] durch die [00:35:54]Bodenbearbeitung [0.0s] insbesondere? Und wie können wir diese Prozesse durch Bearbeitung des Bodens entweder [00:36:02]fördern, [0.0s] möglicherweise gar auch mal [00:36:05]hemmen [0.0s] und also wie können wir sie so [00:36:08]steuern, [0.0s] dass es jeweils den pflanzengemäßen Zustand entwickelt, den die Pflanzen brauchen? Und darauf möchte ich jetzt mein Augenmerk lenken. 


Aber wenn Sie Ackerbauer sind und wollen Ihren Acker bestellen und wollen da also ein anständiges Wachstum entwickeln im Jahreslauf, dann kommt es auf andere Prozesse an. Dann kommt es auf das an, was jetzt hier und jetzt aktuell möglich ist an Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr. Die nimmt einen Anfang im Winter und setzt sich fort über das Frühjahr, dann über den Sommer zum Herbst hin und dann wieder im Winter und dann kommt da was zu Ende, dann stirbt etwas und was Neues entwickelt sich im nächsten Jahr. Und dem folgt ja dann die äußere Entwicklung auch der Pflanzenwelt. Das muss man kennen. Was sind das für Prozesse, die sich im Jahreslauf abspielen, die wir begleiten durch unsere Maßnahmen, durch die Bodenbearbeitung insbesondere? Und wie können wir diese Prozesse durch Bearbeitung des Bodens entweder fördern, möglicherweise gar auch mal hemmen und also wie können wir sie so steuern, dass es jeweils den pflanzengemäßen Zustand entwickelt, den die Pflanzen brauchen? Und darauf möchte ich jetzt mein Augenmerk lenken.
* Durch die '''Eiszeiten''' hat sich über die nördliche Erdensphäre aus Rohstoffen der Bodenbildung eine Sedimentation ergeben. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Sedimentation und Verwitterung 0:11:06|[1 | 0:11:06]]]


=== [00:36:22] '''Winterboden / Frühjahrsboden''' ===
{{Anker|S}}
Also wenn Sie jetzt mal so ein Loch graben draußen würden auf dem Acker oder überhaupt auf den Acker rausgehen, dann gucken Sie sich mal so einen Standort an. Dann werden Sie bemerken, dass hier gerade während des Winters die Böden alle eine dunkle Färbung haben. Man guckt gar nicht immer so genau hin. Aber [00:37:01]im Winter sind die Böden dunkel. [1.2s] Und das täuscht immer einen tollen Humusgehalt vor. Und dabei ist es im Grunde genommen nichts anderes als die [00:37:10]Wassersättigung der Böden. [1.0s] Die sind bis oben hin voll mit Wasser. Alle Poren, die im Boden sind und man rechnet normalerweise bei unseren Böden mit ungefähr fünfzig Prozent Bodenvolumen. Alles andere ist solide Substanz. Und dazwischen sind eben kleine Hohlräume, kleinere, winzige, kleinere und größere. Und die sind jetzt restlos und total mit Wasser gefüllt. Das ist die Situation jetzt in der Winterzeit. Und deswegen kann man auch nicht auf den Acker raus. Also es klebt alles und man macht tiefe Spuren. Man würde den Boden eigentlich zerstören. [00:37:50]Im Winter hat der Landwirt auf dem Acker draußen nichts zu suchen. [2.6s] Es sei denn, er läuft über den Acker und guckt mal, was er sonst für Impressionen hat und Wahrnehmungen. Also das ist das Phänomen, was man beobachten kann. Und kaum dass es [00:38:08]Frühjahr [0.0s] wird, dass die Sonne scheint, dass die [00:38:11]Wärme jetzt stärker in den Boden [1.2s] kommt, das Wasser verdunstet, anfängt, zu verdunsten, dann sieht man, dass plötzlich der Boden sich aufhellt. Das heißt, sobald [00:38:22]Luft in den Boden kommt, wird der Boden hell. [1.7s] Und daran kann man auch schon in etwa immer ermessen, wann ich überhaupt im [00:38:29]Frühjahr auf den Acker raus [0.9s] kann. 
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Also wenn Sie jetzt mal so ein Loch graben draußen würden auf dem Acker oder überhaupt auf den Acker rausgehen, dann gucken Sie sich mal so einen Standort an. Dann werden Sie bemerken, dass hier gerade während des Winters die Böden alle eine dunkle Färbung haben. Man guckt gar nicht immer so genau hin. Aber im Winter sind die Böden dunkel. Und das täuscht immer einen tollen Humusgehalt vor. Und dabei ist es im Grunde genommen nichts anderes als die Wassersättigung der Böden. Die sind bis oben hin voll mit Wasser. Alle Poren, die im Boden sind und man rechnet normalerweise bei unseren Böden mit ungefähr fünfzig Prozent Bodenvolumen. Alles andere ist solide Substanz. Und dazwischen sind eben kleine Hohlräume, kleinere, winzige, kleinere und größere. Und die sind jetzt restlos und total mit Wasser gefüllt. Das ist die Situation jetzt in der Winterzeit. Und deswegen kann man auch nicht auf den Acker raus. Also es klebt alles und man macht tiefe Spuren. Man würde den Boden eigentlich zerstören. Im Winter hat der Landwirt auf dem Acker draußen nichts zu suchen. Es sei denn, er läuft über den Acker und guckt mal, was er sonst für Impressionen hat und Wahrnehmungen. Also das ist das Phänomen, was man beobachten kann. Und kaum dass es Frühjahr wird, dass die Sonne scheint, dass die Wärme jetzt stärker in den Boden kommt, das Wasser verdunstet, anfängt, zu verdunsten, dann sieht man, dass plötzlich der Boden sich aufhellt. Das heißt, sobald Luft in den Boden kommt, wird der Boden hell. Und daran kann man auch schon in etwa immer ermessen, wann ich überhaupt im Frühjahr auf den Acker raus kann.
{{Anker|T}}'''<big>T</big>'''


=== Bodenentwicklung im Jahreslauf [00:38:33] '''Winterprozess - vollkommene Ruhe''' ===
TONEN
So möchte ich jetzt einfach mal die Bodenentwicklung im Jahreslauf verfolgen. Im Winter. Was sind da für Prozesse? Im Frühjahr. Und so weiter. Sommer. Herbst. Und da zeigt sich eben doch etwas ganz Charakteristisches. In unserem Winter sind (in) unsere Böden eigentlich, wie soll ich sagen, mausetot. Stimmt natürlich nicht, aber nahezu, also äußerlich gesprochen. Alles [00:39:15]biologische Geschehen ist eigentlich völlig zur Ruhe gekommen. [3.5s] Alles befindet sich in einem Dauerzustand. Die Bakterien und alle sind nicht mehr aktiv. Die Mikroben leider Gottes bei dieser Witterung natürlich nicht. Aber wenn es mal einen [00:39:29]richtigen Frost [0.0s] gibt und so, dann kommt das alles zum [00:39:32]Stillstand. [0.0s] Die Dauer geht in eine [00:39:35]Dauerform [0.0s] über. Die Regenwürmer sind ganz tief da unten im Boden, haben sich eingekringelt in so einer Höhle, im frostfreien Untergrund. Also da spielt sich nichts mehr ab. Sondern im Winter haben wir eigentlich Zustände, die rein chemisch-physikalischer Natur sind. Also jetzt ein bisschen extrem gesprochen. Das Leben hört nie auf. Aber jetzt, da kommt etwas [00:40:02]vollkommen zur Ruhe. Das ist der Winterprozess, [2.7s] zunächst mal äußerlich betrachtet. 


So möchte ich jetzt einfach mal die Bodenentwicklung im Jahreslauf verfolgen. Im Winter. Was sind da für Prozesse? Im Frühjahr. Und so weiter. Sommer. Herbst. Und da zeigt sich eben doch etwas ganz Charakteristisches. In unserem Winter sind unsere Böden eigentlich, wie soll ich sagen, mausetot. Stimmt natürlich nicht, aber nahezu, also äußerlich gesprochen. Alles biologische Geschehen ist eigentlich völlig zur Ruhe gekommen. Alles befindet sich in einem Dauerzustand. Die Bakterien und alle sind nicht mehr aktiv. Die Mikroben leider Gottes bei dieser Witterung natürlich nicht. Aber wenn es mal einen richtigen Frost gibt und so, dann kommt das alles zum Stillstand. Die Dauer geht in eine Dauerform über. Die Regenwürmer sind ganz tief da unten im Boden, haben sich eingekringelt in so einer Höhle, im frostfreien Untergrund. Also da spielt sich nichts mehr ab. Sondern im Winter haben wir eigentlich Zustände, die rein chemisch-physikalischer Natur sind. Also jetzt ein bisschen extrem gesprochen. Das Leben hört nie auf. Aber jetzt, da kommt etwas vollkommen zur Ruhe. Das ist der Winterprozess, zunächst mal äußerlich betrachtet.  
* Die Kelten waren die Ersten, die angefangen hatten, mit '''Tonen''' zu düngen. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Düngung 0:05:28|[1 | 0:05:28]]]
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=== [00:40:07] '''Winterphänomen - Trennung der 4 Elemente''' ===
TUNDRABILDUNG
Und jetzt, wenn man dann das mal genauer anguckt, dann finden eben diese [00:40:23]chemisch-physikalischen Prozesse [1.0s] statt. Und zwar insbesondere dadurch, [00:40:28]dass die vier Elemente, das Erdige, das Wässrige, die Luft, das Gasförmige und die Luft und die Wärme auseinander treten. [8.6s] Dass der Boden wirklich ein physischer Körper wird, anorganisch, tot, eben da, wo, ich möchte mal sagen, wo kein Lebendiges mehr direkt äußerlich sichtbar ist. Die separieren sich, hier in der Tiefe des Bodens draußen, wenn man über den Acker geht, sagte ich schon, sind die [00:41:05]Poren alle mit Wasser bis oben hin gefüllt. [2.4s] Und aber auch das Bodenwasser ist eigentlich nur [00:41:10]Wasser neben Erde. [0.8s] Das ist nicht irgendwie jetzt durchdrungen, sondern es ist halt nass. Der Boden ist nass, feucht, schon. Aber das ist wie getrennt. Ein [00:41:22]wassergefülltes Gefäß [0.7s] sozusagen. Und daneben ist eben noch Erde. [00:41:26]Es hat sich getrennt. [0.5s] Das spielt sich nicht groß ab. Gewisse Verwitterungsprozesse finden natürlich bevorzugt im Winter statt, also gewisse Reaktionen zwischen dem Wässrigen und dem Festen, keine Frage. Aber die Tendenz ist, dass sich eigentlich nichts abspielt. Und so sondert sich auch die Luft und die Wärme. Die [00:41:52]Luft ist aus dem Boden [0.6s] raus, also wirklich überhaupt kein Tropfen Luft mehr drin, ist [00:41:58]vom Wasser verdrängt. [0.3s] Und die Atmosphäre ist auch nicht mehr warm durchdrungen, wie man es sonst normalerweise erlebt. Die Wärme taucht immer für uns erlebbar in der Atmosphäre auf, in der Luft. [00:42:12]Die wärmegesättigte Luft. [1.9s] Das empfinden wir als warm. Hier drin ist es schön warm. Also es ist die Luft, die warm ist. Auch das [00:42:22]fängt sich an, zu sondern. Die Elemente von Luft und Wärme, es wird kalt. [5.0s] Also bis zur Frostnacht oder über Frosttage, Dauerfrost, wo man merkt, das ist die zitternde Luft, der [00:42:35]Frost zittert förmlich, die Luft erstarrt. [2.9s] Und man hat diese Kälteempfindungen. Das sind alles Phänomene, wo man merkt, die Natur wird rein physisch, rein anorganisch, rein tot, äußerlich so gesprochen. [00:42:59]Das ist das Phänomen im Winter, dass die Elemente sich voneinander sondern. [4.5s] Nun können wir aber etwas beobachten in den letzten Jahren hier nicht so sehr, aber das gehört zum Winter, dass doch bestimmte Prozesse stattfinden, und zwar rein mechanisch-physikalischer Art. Denn wenn wir so einen richtig schönen Frost haben, so einen Dauerfrost im Januar, wie sich das gehört eigentlich, dass der Boden gefriert, was passiert da eigentlich? Ja?


[00:43:33] '''B''' Die Frostgare. Also Wasser dringt in den Boden ein, dann friert das und dann platzt es auseinander.
* .[[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Düngung 0:05:28|{{Anker|T}}]]


Und jetzt, wenn man dann das mal genauer anguckt, dann finden eben diese chemisch-physikalischen Prozesse statt. Und zwar insbesondere dadurch, dass die vier Elemente, das Erdige, das Wässrige, die Luft, das Gasförmige und die Luft und die Wärme auseinander treten. Dass der Boden wirklich ein physischer Körper wird, anorganisch, tot, eben da, wo, ich möchte mal sagen, wo kein Lebendiges mehr direkt äußerlich sichtbar ist. Die separieren sich, hier in der Tiefe des Bodens draußen, wenn man über den Acker geht, sagte ich schon, sind die Poren alle mit Wasser bis oben hin gefüllt. Und aber auch das Bodenwasser ist eigentlich nur Wasser neben Erde. Das ist nicht irgendwie jetzt durchdrungen, sondern es ist halt nass. Der Boden ist nass, feucht, schon. Aber das ist wie getrennt. Ein wassergefülltes Gefäß sozusagen. Und daneben ist eben noch Erde. Es hat sich getrennt. Das spielt sich nicht groß ab. Gewisse Verwitterungsprozesse finden natürlich bevorzugt im Winter statt, also gewisse Reaktionen zwischen dem Wässrigen und dem Festen, keine Frage. Aber die Tendenz ist, dass sich eigentlich nichts abspielt. Und so sondert sich auch die Luft und die Wärme. Die Luft ist aus dem Boden raus, also wirklich überhaupt kein Tropfen Luft mehr drin, ist vom Wasser verdrängt. Und die Atmosphäre ist auch nicht mehr warm durchdrungen, wie man es sonst normalerweise erlebt. Die Wärme taucht immer für uns erlebbar in der Atmosphäre auf, in der Luft. Die wärmegesättigte Luft. Das empfinden wir als warm. Hier drin ist es schön warm. Also es ist die Luft, die warm ist. Auch das fängt sich an, zu sondern. Die Elemente von Luft und Wärme, es wird kalt. Also bis zur Frostnacht oder über Frosttage, Dauerfrost, wo man merkt, das ist die zitternde Luft, der Frost zittert förmlich, die Luft erstarrt. Und man hat diese Kälteempfindungen. Das sind alles Phänomene, wo man merkt, die Natur wird rein physisch, rein anorganisch, rein tot, äußerlich so gesprochen. Das ist das Phänomen im Winter, dass die Elemente sich voneinander sondern. Nun können wir aber etwas beobachten in den letzten Jahren hier nicht so sehr, aber das gehört zum Winter, dass doch bestimmte Prozesse stattfinden, und zwar rein mechanisch-physikalischer Art. Denn wenn wir so einen richtig schönen Frost haben, so einen Dauerfrost im Januar, wie sich das gehört eigentlich, dass der Boden gefriert, was passiert da eigentlich? Ja?
{{Anker|T}}
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B: Die Frostgare. Also Wasser dringt in den Boden ein, dann friert das und dann platzt es auseinander
{{Anker|U}}'''<big>U</big>'''


=== [00:43:42] '''Eisbildung''' ===
UR-PERSISCHE KULTUR
Ja, das ist das Ergebnis schon. Ja. Aber das ist richtig. Das ist genau die Sache. Also wir haben das Phänomen, der Boden ist mit Wasser gesättigt. Jetzt [00:43:54]friert es unter null [2.0s] Grad. Und dann sehen wir plötzlich, dass sich Eis bildet, wo Wasser oben in der [00:44:04]Wasseroberfläche [0.0s] plötzlich eine [00:44:05]Eisbildung [0.0s] stattfindet. Die Bäche und Flüsse frieren zu. Das war noch vor fünfzig Jahren selbstverständlich. Da waren wir noch Schlittschuh laufen auf der (Nida?). Das ist alles vorbei. Aber dieser Frost bewirkt etwas, die Kälte ist es ja, die [00:44:23]Abwesenheit von Wärme, [0.9s] dass jetzt ein Prozess stattfindet, der ist [00:44:29]einzigartig im Haushalt der Natur. Das Wasser gefriert [5.5s] und was ist denn das, wenn das Wasser gefriert?


[00:44:41] '''B''' Mehr Volumen.
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=== [00:44:41] '''Kristallisationsprinzip / Anomalie des Wassers''' ===
{{Anker|V}}'''<big>V</big>'''
Dann [00:44:40]wird es erst mal fest. [2.3s] Dann wird es sogar durchsichtig, wie ein wunderschönes Kristall. Also [00:44:51]es kristallisiert [0.1s] eben. Und zwar in so einzigartig schönen Formen, die man sonst in der Natur, in dieser Reichhaltigkeit nirgends findet. Jede Schneeflocke, jeder Eiskristall, der vom Himmel runterfällt im Schnee, ist anders als der andere. Ein und dasselbe [00:45:09]hexagonale Kristallisationsprinzip [0.8s] und doch [00:45:13]jeder Schneekristall ist anders [1.2s] geformt. Also die [00:45:18]Phantasie der Natur [0.6s] ist da [00:45:19]grenzenlos, [0.0s] in der Formgestaltung. Sie müssen sich nur mal, wenn es mal richtig bitterkalt ist, minus 15 Grad, dann fallen nämlich die Einzelkristalle einzeln herunter, nicht verklebt zu Schneeflocken, sondern einzeln. Und dann lassen sie ihn mal auf dem Papier liegen und gucken Sie sich das mal unterm Mikroskop an. Das ist eine solche Formfülle und eine solche Herrlichkeit an Formen, künstlerisch gestaltet, da gehen Ihnen die Augen über. Und das hat den [00:45:49]Ernst Haeckel, den großen Naturforscher, [1.6s] so begeistert, dass er die sogar alle gemalt hat. Das hat ihn [00:45:57]so fasziniert, [0.2s] dass er [00:45:58]Eiskristalle gemalt [0.8s] hat, wegen dieser geradezu unbeschreiblichen Schönheit. Also es ist ein [00:46:06]Phänomen, das Flüssige wird fest. [2.1s] Ein flüssiger Aggregatzustand geht über in den Festen. Und dieser Übergang ist nun anders als irgendein sonstiger Übergang vom Flüssigen zum Festen. Nämlich dass [00:46:25]normalerweise, wenn etwas fest wird, zieht es sich zusammen. [4.4s] Es verringert sein Volumen. Also wenn ich glühendes Eisen habe, dann ist es ausgedehnt. Und jetzt, wenn es jetzt also erhärtet zu Stahl, dann wird es sein Volumen verringern, es zieht sich zusammen. Und so ist es mit allem, allem, was in dem Haushalt der Natur nur an festen Substanzen vorliegt, wenn man sie zum Glühen bringt, zum Schmelzen bringt und die aus der Schmelze werden wieder fest, dann verringert sich das Volumen. Und beim [00:47:08]Eis ist es genau umgekehrt. [0.9s] Es ist das [00:47:11]Einzige im Haushalt der Natur, [1.5s] dass ein [00:47:15]Flüssiges fest wird in der Kristallisation. [1.5s] Und dann, wenn es kristallisiert, [00:47:21]sein Volumen ausdehnt. [0.8s] Das ist so einzigartig, das ist eine sogenannte [00:47:27]Anomalie des Wassers. [1.1s] Und wenn das nicht so wäre, dann gäbe es keine Fische in den Gewässern, in den Flüssen und Seen. Weil nämlich, wenn das Eis schwerer wäre, also spezifische Gewicht, mehr als das spezifische Gewicht von eins, nämlich Wasser, dann würde das Eis heruntersinken auf den Boden und vom Boden auf würde der ganze See zufrieren, das ganze Gewässer zufrieren. Und dass das Eis schwimmt, dass der Nordpol eigentlich eine Eisinsel ist, die schwimmt auf dem Meereswasser, da ist kein Land drunter wie am Südpol, sondern es ist eine riesen Eisdecke, die den Nordpol bedeckt. Das hängt mit dieser Tatsache zusammen, dass das [00:48:18]spezifische Gewicht des Eises, [1.5s] des festen Eises [00:48:22]geringer ist als die des Wassers. [1.8s] Deswegen [00:48:26]schwimmen die Eisberge, [0.7s] so gefährlich sie sind, zu einem bestimmten Prozentteil gucken die oben raus und zum größeren Prozentteil schwimmen die unter Wasser.


=== [00:48:36] '''Frostsprengung / Frostgare''' ===
VERWITTERUNG
Und dieses Phänomen ist ja die Ursache für das, was hier vorhin gesagt worden ist, dass, wenn der Boden gefriert, es zu dieser [00:48:51]Frostsprengung [0.0s] kommt, zur [00:48:54]Frostgare. [0.0s] Und das ist sozusagen eine Hoffnung, die der Landwirt immer wieder hat, der Winter möge eine Frostgare bringen, als Ergebnis dieser Kaltzeit. Dass wirklich, also angenommen, Sie haben einen Acker, Sie haben den spät im Jahr geerntet, sagen wir mal, es war zu nass oder was weiß ich was, Zuckerrüben oder so und Sie kamen nicht auf den Acker raus. Da haben Sie spät geerntet. Der Acker war durchgewirkt wie nur irgendwas, geknetet und nichts mehr. Und man denkt, den kriegt man ja nie wieder in Schuss. Und dann fängt man noch an, den Acker zu pflügen. Dann sind das alles so blanke Balken. Der ganze Acker spiegelt sozusagen wie verschmiert. Schauerlich. Und da steht man davor und sagt, mein Gott, wie soll da wieder je ein fruchtbarer Boden draus werden? Und dann kommt ein schöner, [00:49:50]harter Winter. [0.3s] Und dann [00:49:52]frieren bis in die feinen Haarrisse, [1.8s] im Boden hat man immer so ganz feine Haarrisse, Kapillaren, wo dann das Wasser gefroren ist. Und jetzt [00:50:02]taut das oder jetzt gefriert es und sprengt [2.1s] jetzt den verschmierten [00:50:07]Boden auseinander in lauter einzelne sogenannte Frostkrümel. [3.4s] Und diese Frostkrümel sind alle polyedrisch. Also die haben irgendwie so, solche Formen. [00:50:22]Polyeder [0.0s] nennt man die, Vielecke. Ganz mechanisch vollzieht sich das. Das ist kein organischer Prozess, sondern ein rein mechanischer Frost-Sprengungsprozess durch Volumen-Vergrößerung des Wassers und des Eises. Und dabei fängt nun an, dieser total verschmierte [00:50:45]Acker in eine wunderbar krümelnde Struktur aus dem Winter herauszugehen ins Frühjahr. [5.6s] Und das wollen wir immer gerne haben. Und das ist eigentlich auch die Voraussetzung für die Aktivierung der Verwitterungsprozesse. Der Winter ist sehr stark beteiligt an dem ganzen Verwitterungsgeschehen, gerade durch die Frostsprengung. Also auf das kann man leider Gottes heute nicht mehr so richtig hoffen. Es gibt dann noch [00:51:17]Spätfröste, [0.0s] meistens im Februar, zum Teil noch [00:51:20]Wechselfröste bis in den März [1.3s] hinein. Die hat man gar nicht so gern, weil dann meistens von der Winterung, [00:51:27]von den Wintersaaten, [1.2s] Winterweizen, Winterroggen oder auch von der Wintergerste gerne [00:51:34]die Wurzeln dann abreißen durch die Frostsprengung. [1.7s] Weil da hebt sich immer der Boden ein bisschen hoch und dann reißen die Wurzeln ab. Das ist eine ganz gefährliche Sache im März, diese sogenannten Wechselfröste. [00:51:47]Also die Frostgare ist ein Winterprozess, durch Volumenvergrößerung des Wassers, indem es zu Eis gefriert und dadurch eben die festen Bestandteile des Bodens auseinander drängt. [20.5s] Und wenn es dann wieder taut, dann werden diese Krümelstrukturen hinterlassen. Beste Voraussetzungen für eine gute Bodenentwicklung im Jahreslauf bis zum Sommer hin, wenn man diese Frostgare bewahren kann. Da haben wir nur zum Teil Einfluss darauf. Diese [00:52:33]Frostgare ist sehr instabil. [2.3s] Sobald der erste große Regen im frühen Frühjahr auf so eine Frostgare drauffällt, dann verschlemmt der sofort total und bildet eine Kruste. Das ist ein völlig instabiler Zustand, der nur so lange hält, als es trocken ist. Und wenn es jetzt rechtzeitig warm wird, der Boden richtig, weil die Sonne so ein paar Tage lang im Februar schon auf den Boden scheint und wir haben diese Frostgare, dann passiert dann wiederum ein Wunder, die sogenannte [00:53:10]Lebendverbauung des Bodens. [1.7s] Da komme ich aber später noch mal drauf zurück.


=== [00:53:17] '''Grundmineralien verwittern zu Tonmineralien''' ===
* Durch physikalisch-chemische Verwitterung sind unsere Böden im Wesentlichen entstanden. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Sedimentation und Verwitterung 0:11:06|[1 | 0:11:06]]]
Jetzt haben wir aber noch einen [00:53:18]zweiten Prozess, [0.4s] der ganz gewiss in erster Linie ein Winterprozess ist. Und der auch ein [00:53:32]Kristallisationsprozess [0.0s] ist. Jetzt müssen Sie sich vorstellen, dass durch die Verwitterung die Mineralkristalle, die Kristalle wie Quarz, Quarz ist also Kieselgestein oder Feldspäte, Glimmer, diese [00:53:53]Grundmineralien, [0.0s] die den Granit zum Beispiel aufbauen, dass die jetzt weiter und weiter, weiter verwittern. Und [00:53:59]verwittern dann zu Ton. [0.1s] Nicht der Quarz, aber der [00:54:02]Feldspat und der Glimmer, [1.3s] diese verwittern zu Ton. Dann entstehen die sogenannten Tonmineralien. Und diese [00:54:09]Tonmineralien, [0.0s] die haben tatsächlich also eine hexagonale Form. Das nennt man ein [00:54:24]Hexagon, Sechseck. [1.3s] Und dieses Hexagon findet man ja auch beim Quarz. Wenn der kristallisiert, dann bildet sich auch ein sechsseitiges Prisma. Ein schöner [00:54:35]Quarzkristall, [0.0s] sechsseitig, in einer [00:54:36]sechsseitigen Pyramide, [1.5s] folgt demselben Kristallisationsprinzip, nur dass das jetzt kein länglicher Kristall ist, sondern ein Plättchen. Also ein dünnes Plättchen, hauchdünn, so ein Tonmineral. Und winzig klein. Also da muss man schon das Elektronenmikroskop zum Teil zur Hand nehmen, um diese ersten winzigen Bildungen zu entdecken. Die können natürlich dann größer werden. Es gibt dann auch wirklich makroskopisch wahrnehmbare, solche [00:55:17]Ton-Mineral-Plättchen. [0.0s] Das sind lauter Plättchen. Wie die Blätter eines Buches können die aufeinander liegen. Oder aber sie können dann auch sich also zerteilen. Und dann gibt es eben einen plastischen Ton, zum Beispiel. Jetzt können diese Plättchen, das sind alles [00:55:40]Kristallplättchen, sogenannte Aluminium-Silikate, [5.8s] wie auch (auch) die anderen. Also ich kann jetzt nicht im Einzelnen hier auch alle ausführen. Also jedenfalls kristalline Strukturen, ganz, ganz, ganz geordnete, kristalline Strukturen, sind die aufgebaut, aber hauchdünn.
*


=== [00:56:00] '''Tonmineralien zerfallen zu Koloiden''' ===
VORCHRISTLICHE ZEITEN
Und jetzt können die aber weiter verwittern. Der Verwitterungsprozess bleibt nicht bei der Tonbildung stehen. Es geht dann noch weiter. Und dann [00:56:11]zerfallen diese Tonmineralien in Aluminium-Hydroxid oder in Kieselsäure. Das ist ein Zerfallsprozess. [18.3s] Und diese beiden, Aluminium-Hydroxid und Kieselsäure, das sind keine kristallinen Substanzen mehr, sondern sie sind, wie man es nennt, amorph. [00:56:44]Amorph heißt gestaltlos. Und das sind sogenannte Koloide. [7.2s] Haben Sie das Wort Koloid schon mal gehört? Ja? Einzeln ja, und ansonsten schüttelt man das Haupt. [00:57:02]Koloidale Substanzen [0.7s] sind solche, die eben [00:57:05]nicht kristallin [0.2s] sind, sondern die einen [00:57:08]Zustand [0.0s] darstellen der Materie, der [00:57:11]zwischen der echten Lösung [1.1s] - wenn Sie Salz oder Zucker in einen Kaffee reinschmeißen, dann löst der sich und dann gibt es eine echte Lösung. Er verschwindet total und da verändert sich nur der Geschmack. Aber sonst ist er weg, verliert seine kristalline Struktur, der Zucker oder das Salz oder was das sein mag. Das ist die eine Seite. [00:57:36]Die andere Seite ist der feste, kristalline Zustand. [1.8s] Und da gibt es einen dazwischen, zwischen der vollkommenen Auflösung im Wässrigen oder aber der feste kristalline Zustand. Dazwischen gibt es einen, der den [00:57:51]Übergang [0.0s] darstellt, und [00:57:52]das nennt man das Koloid. [0.6s] Ein Koloid ist ein sehr wasserreicher Zustand. Und es ist [00:57:58]wabbelig. [0.0s] Also wenn Sie einen guten Pudding mal zum Nachtisch essen, dann essen Sie eigentlich Koloide.


[00:58:07] '''B''' Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?
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[00:58:12] '''I''' Bitte?
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[00:58:12] '''B''' Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?
WALD


[00:58:12] '''I'''  Silberiodid?
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[00:58:12] '''B''' Silberkoloid.
WASSERDÜNGUNG
 
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[00:58:12] '''I''' Silberchloid?
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[00:58:12] '''B''' Koloidales Silber.
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[00:58:12] '''B''' Koloidales Silber, ja.
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=== [00:58:24] '''Koloide und ihre Bedeutung für das Pflanzenwachstum''' ===
ZENTRUM DER LANDWIRTSCHAFT
Also es gibt noch und noch verschiedene Koloide. Und in aller Regel sind das auch Metall-Silikat-Verbindungen, aber in so feiner Verteilung, dass sie eben nicht kristallisiert sind. Da gibt es also ein unendliches Spektrum. Aber die Hauptkoloide, die in unseren Böden entstehen, dadurch, dass der Ton verwittert, also das Aluminiumhydroxid und die Kieselsäure, dadurch entstehen Koloide. Und diese [00:58:58]Koloide sind von unendlicher Bedeutung für unser Pflanzenwachstum. [7.5s] Also es ist nicht so, dass sie dann verloren wären. Koloide halten sich im Boden, die werden nicht so leicht ausgewaschen. Und die kleiden dann in der Regel die inneren Hohlräume des Bodens aus. Also [00:59:27]jede Pore im Boden [1.0s] enthält dann als Auskleidung der festen mineralischen Substanz nach außen [00:59:36]eine Haut von solchen Koloiden. [1.4s] Und das mögen die [00:59:40]Wurzeln am allerliebsten, [0.8s] solche koloidalen Substanzen. Weil sie dort die [00:59:47]Stoffe [0.0s] finden, die sie dann auch [00:59:51]zum Aufbau ihrer eigenen Pflanzengestalt [1.7s] brauchen. Also diese Verwitterung geht dann bis zu den Koloiden herunter.


=== [01:00:00] '''Phänomen der Formkräfte: amorph wird wieder kristallin''' ===
*
Und diese Koloide nun im Winter, die also amorph sind, gestaltlos, da findet nun etwas statt, was man eigentlich naturwissenschaftlich überhaupt nicht verstehen kann. Da findet nämlich etwas statt, dass plötzlich [01:00:25]in diese amorphe, gestaltlose Masse Kräfte einschießen. [4.6s] Und plötzlich sind wieder solche [01:00:32]hexagonalen Strukturen [2.2s] sichtbar. Also [01:00:38]aus dem gestaltlosen Zustand wiederum in den gestalteten, [3.7s] kann es zurückgeführt werden. Und da wird im Landwirtschaftlichen Kurs wird da auch darauf hingewiesen, auf ein [01:00:54]Phänomen, [0.0s] was man eigentlich erst [01:00:57]geisteswissenschaftlich [0.0s] in diesem Sinne ergründen kann. Dass die [01:01:00]Kräfte, die kristallbildend sind, nicht auf der Erde ihren Ursprung haben. [6.1s] Das sind Formkräfte. Also die den Schneekristall bilden oder die überhaupt kristalline Strukturen bilden, in der Erde, Formkräfte, die ihren [01:01:18]Ursprung [0.0s] haben im gesamten Umkreis der Erde und zwar dem allerfernsten Umkreis, dem [01:01:26]Fixstern-Umkreis. [0.0s] Die alten [01:01:29]Griechen, [0.0s] die haben das doch sozusagen aus dem alten Mysterienwissen, haben die das auch noch gewusst, gekannt und haben vom [01:01:38]Fixstern-Himmel [0.0s] als dem [01:01:40]Kristall-Himmel [0.0s] gesprochen. Nämlich dadurch kennzeichnend, dass das eigentlich dieser Umkreis ist, von dem [01:01:50]Formkräfte hereinwirken, die auf der Erde [2.7s] diese Formen, diese [01:01:55]Kristallformen entstehen lassen. [3.5s]


===  [01:01:59] '''Winterprozess / Formbildungsprozess''' ===
ZWEISCHARIGER PFLUG
Und jetzt haben wir in der Winterszeit und darauf macht eben dann [01:02:04]Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs [1.3s] aufmerksam, die eine Zeit ist, die fängt im November an, aber hat ihren Höhepunkt zwischen [01:02:11]Mitte Januar bis Mitte Februar, [1.2s] wo diese [01:02:14]kristallbildenden Kräfte am allerstärksten wirksam [2.7s] werden. Das ist der eigentliche [01:02:20]Winterprozess. Es ist ein Form-Bildungsprozess. [1.3s] Sodass man davon ausgehen muss und ich habe noch keinen Kristallografen gefunden, das sind komplizierte Experimente, die man da machen muss, um das wirklich nachzuweisen, dass gerade diese koloidalen Substanzen, die durch die Verwitterung frei werden, wie ein Endprodukt der Verwitterung sind, dass sie jetzt gerade im Winter, jetzt wieder umschlagen und neue Kristallformen bilden, Tonmineralien bilden, en miniature, also wirklich nur unterm scharfen Mikroskop überhaupt sichtbar, Kristallstrukturen schaffen, die dann die sogenannten sekundären Tonmineralien bilden. Sekundäre Tonmineralien. Man kennt die aus der Bodenkunde. Es ist nicht so, dass das jetzt im Landwirtschaftlichen Kurs stünde. Sondern man kennt dieses [01:03:32]Phänomen der Bildung von sekundären Tonmineralien, [2.2s] die dann den primären, das sind die primären Tonmineralien hier, vollkommen gleichen in der Kristallstruktur. Sodass wir im [01:03:47]Winter eine zweite Kristallisation [1.5s] haben. Das ist die erste Kristallisation. Und die zweite, das ist die Bildung, also Kristallisation von sekundären Tonmineralien. So. Oh Gott. Stimmt das? Es ist eigentlich Pause. Die Stunde ist ja kürzer als anderthalb Stunden. Ja, also bis dahin möchte ich es mal bringen. Das ist der [01:04:23]Winterprozess, [0.0s] der auch von [01:04:27]größter Bedeutung ist für die ganze Bodenentwicklung im Jahreslauf. [4.4s] Dass das stattfindet. Einmal die [01:04:35]Frostsprengung und andererseits die Kristallisation aus amorphen Zuständen. [4.0s] Es ist ein ganz geheimnisvolles Geschehen in unseren Böden. Und das pendelt immer hin, verwittert wieder, in den Jahreslauf hinein, in amorphe Zustände. Und im Winter schwingt es zurück und kristallisiert wieder. So ein [01:04:57]Pendel im Jahreslauf. [0.5s] Ja, die Zeit ist leider um. Wir müssen daran anknüpfen und dann morgen sehen, im beschleunigten Verfahren, was findet im Frühjahr statt, was im Sommer, was im Herbst? Es sind in jedem Boden in etwa gleich laufende Prozesse, die der Landwirt jetzt mit seiner Bodenbearbeitung dann steuern muss. Aber [01:05:26]im Winter [0.1s] hier, da hat er mit der Bodenbearbeitung draußen überhaupt nichts zu suchen. Dann [01:05:31]bearbeitet sich die Natur selber. [1.6s] Die [01:05:35]Frostsprengung [0.0s] ist eine naturhafte Bodenbearbeitung. Und auch die [01:05:41]Re-Kristallisation der Tonmineralien [1.9s] ist auch eine Bearbeitung, die die Natur selber vornimmt, um einen fruchtbaren Boden für das kommende Jahr zu bilden. Ja. Gut, dann wünsche ich noch einen schönen Abend!
 
* In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den '''zweischarigen Pflug''' antrifft. [[Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett#Bodenbearbeitung 0:03:04|[1 | 0:03:04]]]
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== Alle Folgen auf einen Blick ==
Hier hält [[Manfred Klett]] einen Vortragszyklus über die Bodenentwicklung im Jahreslauf in 4 Folgen, welcher sich an der [[A:GA 327|GA 327]] (Landwirtschaftlicher Kurs) orientiert.
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== Themenbezogene Leseanregungen ==
 
== Literaturangaben ==
*Rudolf Steiner: Landwirtschaftlicher Kurs, [https://steiner.wiki/GA_327 GA 327] (1999), ISBN 3-7274-3270-5
 
== Weblinks ==
 
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 2. April 2024, 14:49 Uhr

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Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge - Winterprozesse

Ackerbau und Gartenbau 0:00:40

Good afternoon everybody! So, wir wollen jetzt heute Nachmittag im beschleunigten Verfahren ein neues Thema anschlagen, was jetzt an einem Punkt sozusagen ins Konkrete geht. Nun ist es ja so, Sie haben ja gesehen, so ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein sehr vielseitiger, wo Ackerbau, Gartenbau, Obstbau, Viehwirtschaft in voller Breite, Wiesen- und Weidewirtschaft, Heckenbau, Waldbau, Gewässerwirtschaft, alles klingt zusammen zu einem Ganzen. Und ich möchte jetzt mal nur eine Sparte herausgreifen, nämlich den Ackerbau und den Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung im Jahreslauf, die wir dann bearbeitend unterstützen. Und das ist ja sozusagen im Grunde genommen das Zentrum der Landwirtschaft überhaupt, nicht wahr, dass man ja mit dem Boden umgeht, dem Organ, was eigentlich schöpferisch ist in der Landwirtschaft. Also das ist das Organ, was im Grunde genommen alles das hervorbringt und hervorzaubert, was nur irgendwie die Existenz von Mensch und Tier ermöglicht auf Erden. Und da ist es ja so, dass wir in Bezug auf diese Erzeugung, die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung, dass wir da drei Grundsäulen haben, die diese Produktion gewissermaßen optimiert. Und das ist einerseits die Bodenbearbeitung, die älteste Ackerbaukunst, könnte man sagen, die Bodenbearbeitung. Das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. Auf diesen drei Säulen ruht eigentlich der gesamte Ackerbau und der gesamte Gartenbau letzten Endes.

  • Ackerbau und Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung im Jahreslauf. [
  • Zentrum der Landwirtschaft ist, dass man mit dem Boden umgeht.
  • In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir drei Grundsäulen: Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Düngung.

Bodenbearbeitung 0:03:04

Und ich möchte und muss mich jetzt also beschränken hier auf die Bodenbearbeitung, also das Erste. Es ist das Älteste überhaupt. Seit es überhaupt eine Kultivierung gibt des Bodens, seit der ur-persischen Kultur, so im achten vorchristlichen Jahrtausend, gibt es Bodenbearbeitung. Da hat man angefangen, eben den Boden zu ritzen, noch nicht zu pflügen, aber zu ritzen, mit ganz einfachen Mitteln. Meistens waren es sogar Holzpflüge. Und später kam dann erst eine Schar drauf geschraubt, ja?

B Das war Bodenbearbeitung, Ackerbau und Düngung, diese drei Säulen.

I Fruchtfolge.

B Fruchtfolge war das Zweite.

I Ja.

B Okay, danke!

I Ackerbau, Fruchtfolge und Düngung. Und das Älteste ist wie gesagt also die Bodenbearbeitung. Und erst sehr viel später kam dann wirklich der wendende Pflug auf, in der römischen Kultur, römisch-griechischen Kultur und zwar gar nicht mal so sehr primär in Rom also im römischen Einflussbereich, sondern in Gallien. Also Caesar beschreibt zum Beispiel auf seinem Weg nach England, in seinen Eroberungszügen nach Norden beschreibt er, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. Und da war er völlig perplex, dass sowas überhaupt möglich ist, dass man schon damals zweischarig gepflügt hat; die Gallier. Nun also, und dann hat sich ja (dann) die Bodenbearbeitung (dann) weiterentwickelt, so durch die Jahrhunderte. Ich komme da noch mal gleich drauf zurück.

  • Seit der ur-persischen Kultur gibt es Bodenbearbeitung.

Fruchtfolge 0:04:46

Und das Zweite ist die Fruchtfolge. Und die Fruchtfolge, die ist eigentlich sehr viel später erst entstanden, auch sehr sicher keltischen Ursprungs. Also auch so noch aus der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten schon angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. Die Dreifelderwirtschaft ist dann erst eingezogen in die christlich-abendländische Entwicklung des sechsten, siebten, achten, neunten Jahrhunderts. Aber schon davor haben die Kelten angefangen, eine Art Fruchtfolge so systematisch zu entwickeln und zu handhaben.

Düngung 0:05:28

Und die Düngung ist das Allerjüngste. Obwohl man sagen kann, in vorchristlichen Zeiten haben selbstverständlich die ganzen großen Hochkulturen auch gedüngt, aber mit Wasser. Das war eine Wasserdüngung, die naturhaft abgelaufen ist, im Wesentlichen. Später dann natürlich auch durch künstliche Bewässerung. Aber im Grunde genommen überall da, wo der Organismus im Naturwachstum durch die großen Flussgebiete, die Überschwemmungsgebiete des Nils, des Zweistromlandes oder dann der afghanischen oder damaligen eben ur-persischen Gebiete, die Flüsse, die da aus dem Hindukusch kamen. Und dann vorher in Indien eben der Ganges und das Brahmaputra-Gebiet. Das waren die großen Flussgebiete, wo die Natur selber gedüngt hat, durch die Überschwemmungen und durch die Sedimentation von Humus, von feinen Bodenteilchen, Ton, Feinsand und Grobsand, das hat jährlich sedimentiert, hat jährlich die Böden verjüngt, sozusagen. Aber eine Düngung in dem Sinne, wie wir es verstehen, dass wir heute mit etwas düngen, was nicht wässrigen Charakter, sondern eben schon mehr dem Festen, Erdigen entspricht, das ist erst eine Entwicklung, die auch, auch würde ich sagen, auf die Kelten zurückgeht. Also die Kelten waren die Ersten, die angefangen hatten, mit Tonen zu düngen.

B Mit was?

Verschiedenen Tonarten. Die haben die sogar über die Lande verfrachtet. Die haben sogar über den Kanal von England, haben die Tone rübergefahren an die Normandie, reine Kalkgebiete und haben damit gedüngt. Und dann später im Mittelalter hat man "gemergelt", also mit Kalktonen. Und dann kam eben überhaupt erst eine gezielte Düngung auf, dann in den abendländisch-christlichen Dorfschaften des siebten, achten, neunten Jahrhunderts, wo Ackerbau und Viehzucht zueinander in Beziehung gebracht worden sind. Das habe ich ja erzählt im Detail. Also die Düngung ist das Allerjüngste. Und heute das Allerbedeutendste und Wirkungsvollste, in den verschiedenen Arten, wie man sie eben anwendet.

Entstehung des Bodens 0:08:03

Nun, ich möchte also jetzt mich reduzieren auf die Fragen der Bodenbearbeitung, im Zusammenhang mit der Entwicklung im Jahreslauf, der Bodenentwicklung im Jahreslauf. Nun ist ja das große Rätsel der Boden selber. Es ist ja ein unergründliches Rätsel, ein schieres Nichts eigentlich, eine hauchdünne Haut über die Erde, wo alles heraussprießt, was die höheren Naturreiche dann ausmacht. Aber eigentlich, wenn man genau hinguckt, ja, was ist denn das eigentlich? Es ist eigentlich so gut wie ein Nichts. Nach unten setzt sich dann sofort das Gestein fort, in den Untergrund. Nach oben ist eine Riesenatmosphäre und so. Aber da ist nur eine Haut dazwischen und die nennen wir Boden. Und jetzt ist die Frage, was spielen sich eigentlich für Prozesse ab, dass es möglich ist, dass an dieser Grenze zwischen dem Wässrigen und Festen der Erde, der Elemente des Erdigen, Festen und des Wässrigen und Luft und Wärme, an dieser Grenze, wo die sich alle berühren, der Boden entsteht? Man hat heute eine Bodenkunde, die wird an den Universitäten gelehrt, ist zu einer Mordswissenschaft geworden. Und hat dort nun begonnen, die ganzen, also die grundlegenden physiologischen Prozesse zu beschreiben, die sich da jetzt in den Böden so vollziehen. Und zwar mehr im Sinne einer Langzeitentwicklung, nicht die des einzelnen Jahres, sondern über die langen Zeiten hinweg, nämlich im Wesentlichen seit den letzten Eiszeiten. Und die letzten Eiszeiten datieren zurück auf ungefähr 10.000 vor Christus. Da hat sich das Eis hier, die große Eisbedeckung in Europa zurückgezogen. Die hat ja gereicht bis in die deutschen Mittelgebirge vom Norden, über die ganze Norddeutsche Tiefebene. Das war ja alles ein riesen Eispanzer gewesen. Und von Süden, von den Alpen her, hat sich auch ein Eispanzer ausgebildet, der dann bis ins voralpine Gebiet, also bis auf die Schwäbische Alb hinauf vorgestoßen ist. Und dazwischen war ein vereistes Gebiet, nicht im Sinne von Gletschereis, sondern eine Tundrabildung sozusagen. Also ein Dauerfrostboden, der nur gelegentlich während der Sommerzeit mal oberflächlich aufgetaut ist und so. Also das sind die geologischen Fragen, da könnten wir jetzt ein paar Stunden drüber reden. Jedenfalls ist das der Ausgangspunkt der ganzen Bodenentwicklung.

Sedimentation und Verwitterung 0:11:06

Durch die Eiszeiten hat sich, ich möchte mal sagen, über die ganze nördliche Erdensphäre, also nördlich des Äquators, hat sich eine Sedimentation ergeben, rein, möchte ich mal sagen, aus Rohstoffen der Bodenbildung. Vorher waren da nur Gesteine, Grobgesteine, feinere Gesteine, Gletscherschliff oder eben dann der Löss zum Beispiel, eine äolische Sedimentation, also aus der Luft über die Winde verfrachtet. Aber es war vollkommen mineralisch, tot, absolut tot. Und jetzt fängt dann eben an, durch die Erwärmung des Klimas, durch das Zusammenwirken von Erde, Wasser, Luft und Wärme fängt das an zu verwittern. Und so sind eigentlich unsere Böden im Wesentlichen entstanden, über eine Entwicklungszeit von 10.000 Jahren etwa. Und sind entstanden im Wesentlichen durch eine physikalisch-chemische Verwitterung, auch biologische Verwitterung. Also es würde jetzt zu weit führen, das im Detail zu schildern. Aber im Wesentlichen chemisch-physikalisch.

Horizontierung und Verwitterung 0:12:24

Und das hat jetzt zu einer bestimmten Horizontierung unserer Böden geführt. Also wenn Sie jetzt rausgehen dann mal mit dem Spaten und graben mal den Boden auf, und das empfehle ich jedem zu machen, mal auf dem heimatlichen Hof einen Spaten in die Hand zu nehmen und dann mal, so mal einen Meter tief zu graben, Minimum. Und dann hat man in der Tasche noch so ein kleines Salzsäure-Fläschchen, verdünnte Salzsäure, macht da ein tiefes Loch und prüft immer wieder, je nachdem, welchen Horizont man jetzt durchstößt, prüft jetzt mit der Salzsäure, ob da eine Reaktion zu sehen ist. Wenn (es) nämlich nichts passiert, dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Boden entkalkt ist. Und sobald es anfängt jetzt, zu brausen, dann bildet sich nämlich ein Kalziumbikarbonat. Dann setzt sich das CaCO3 um in Kalziumbikarbonat und es entsteht Kohlensäure. Und diese Kohlensäure, die geht zum Teil als CO2 in die Luft und zum Teil eben als Wasser in den Boden, der Rest. Also so kann man jetzt prüfen, wenn man da ein Loch gräbt auf seinem eigenen Acker und sieht, wie tief jetzt der Boden entkalkt ist. Und normalerweise sagt man, sobald diese Reaktion nachzuweisen ist, also dass da freier Kalk offensichtlich im Boden ist, dann hat man die Grenze der Verwitterung erreicht. Der Boden ist von oben nach unten verwittert. Und dann plötzlich kommt der Moment, wo jetzt diese Reaktion stattfindet, Kohlensäure aufbraust. Und dann muss man sagen, bis dahin ist der Boden über diese 10.000 Jahre hinweg verwittert. Und darunter ist das anstehende Gestein, das unverwittert ist. Also man rechnet heute zum Boden alles das, was verwittert ist. Das nennt man Boden. Und darunter ist das anstehende Gestein, aus dem der Boden durch Verwitterung entstanden ist.

Begabung des landwirtschaftlichen Organismus 0:14:42

Und jetzt können Sie sich denken, dass je nachdem, welches Gestein im Untergrund ansteht, sind die Böden verschieden. Auf einem Granit entsteht ein anderer Boden, aus einer Granit-Verwitterung ein anderer Boden als Basalt-Verwitterung oder wieder ein anderer Boden so auf Lockergestein wie Löss oder sonstigen Kieselablagerungen oder dergleichen oder Schiefergesteinen oder was es auch sein mag. Also jeder Standort hat seine eigenen Böden. Der Dottenfelderhof hat mindestens sechs, sieben verschiedene Bodentypen hier. Auf die Bodentypen komme ich gleich zu sprechen. Also außerordentlich vielfältig. Und die muss man eigentlich kennen. Also man sollte zumindest schon ungefähr wissen auf dem Hof, wo man ist, was liegen hier eigentlich für Bodentypen vor? Was ist eigentlich im Untergrund anstehend an Gestein? Denn das eben schafft diese sogenannte, was ich genannt habe, es steht nicht im Lehrbuch, Begabung des landwirtschaftlichen Organismus. Je nachdem, welches Gestein eben hier zur Bodenentwicklung beigetragen hat, ja?

B Also das Gestein bedingt die Verwitterung.

Beginn der Verwitterung 0:15:58

Nicht das Gestein. Das Gestein ist der Ausgangspunkt dafür. Das Gestein verwittert. Das Gestein ist ein Klotz, also ein Fels. Und aus dem Fels würde keine Pflanze herauswachsen. Und jetzt muss erstmal dieser Kristallverband des festen Gesteins, wie es sich gebildet hat, entweder vulkanisch, in Form von Basalt oder aus Urgestein aus Urururzeiten Granit oder Porphyrit oder die Gneise, die man also dann meistens in den deutschen Mittelgebirgen findet, im Schwarzwald und hier im Thüringer Wald und so weiter. Das sind Urgesteine. Und die sind ja sozusagen ein Mineralverband. Und dieser Mineralverband ist im Wesentlichen Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei Grundmineralien, die man normalerweise findet. Und die sind fest kristallin verbunden zu einer Einheit. Und durch die Verwitterung, das heißt durch Wasser-, durch Luft- und durch Wärme-Einwirkung löst sich dieser Kristallverband und dann beginnt die Verwitterung.

B Diese Salzsäurereaktion findet in dem Ausgangsgestein statt, also unten oder in dem darüber?

I Nicht in dem darüber. Da ist es entkalkt. Und dann kommt der Moment, wo jetzt der natürliche Kalkgehalt des Gesteins, des Untergrundes plötzlich diese Reaktion auslöst. Deswegen kann man die Grenze der Bodenentwicklung sehen im Übergang von dem Nichtaufbrausen zu dem Aufbrausen. Denn das bezeichnet die sogenannte Kalklösungsgrenze. Also wir wollen uns jetzt nicht irgendwie in solche Detailbetrachtungen hier verlieren. Die stehen ja weitgehend, was die Verwitterung angeht, in jedem Lehrbuch.

Festellung verschiedener Horizontierungen 0:18:00

Zunächst mal nur das Grundsätzliche und da möchte ich noch kurz dazu sagen, dass, wenn Sie dann so ein Loch graben, hier, und so machen, dass Sie hier reinsteigen können in die Grube und dann haben Sie hier ein sogenanntes Profil. Das nennt man Profil. Da können Sie sich hier schön hinsetzen auf Ihre Stufen und können mal gucken, hier unten ist die Kalklösungsgrenze. Kalklösungsgrenze. Und dann können Sie das Profil mal betrachten. Dann werden Sie merken, dass es gar nicht einheitlich ist, sondern dass da verschiedene Horizontierungen festzustellen sind, also durchgehende Schichten. Und man kann sagen, je stärker diese Schichten hervortreten, desto älter ist der Boden beziehungsweise desto degradierter ist der Boden, desto also älter in dem Sinne, dass er degradiert ist, dass er abgebaut hat schon, dass er ausgewaschen ist, dass er also keine große Fruchtbarkeite(n) von Natur aus mehr hat, je stärker diese Horizontierungen sind; und je weniger diese Horizontierungen sind, desto jünger, kann man sagen, ist der Boden. Desto fruchtbarer ist er, desto gesünder ist er noch.

Kultivierung der Böden - warum? 0:19:41

Es ist ein interessantes Phänomen. Das knüpft noch mal an die Frage an, die mir da gestellt worden ist, warum man eigentlich einen Boden nicht der Natur überlassen oder überhaupt die Natur sich selbst überlassen soll, irgendwo in Naturschutzgebieten? Sondern warum muss das alles immer kultiviert werden? Ich habe mal selber Bodenuntersuchungen gemacht und habe mal verglichen, einen geologischen Standort auf Jungmoräne, das ist also die jüngste eiszeitliche Ablagerung, verglichen an einem Standort, wo nachweislich seit Urzeiten Wald ist. Und daneben, also auf demselben Standort, in derselben Geländeneigung, unter denselben klimatischen und sonstigen Bedingungen Ackerbau betrieben worden ist seit mindestens 1.000 Jahren. Und da war ich also völlig überrascht. Ich habe das dann mehrfach wieder bestätigt gefunden, dass unter Wald die Böden eine viel stärkere Horizontierung haben, als unter Ackerbau. Und dieser Ackerbau, dieses Profil des Ackerbaus, war so homogen von oben nach unten, in ganz leisen Übergängen, zarten Übergängen. Also kaum eine Horizontierung. Und das weist auf einen juvenilen Boden hin. Juvenil heißt also jung, noch sozusagen verwitterungsfrisch und voll eben belebt von oben nach unten. Und unter Wald war derselbe Standort viel deutlicher horizontiert. Das heißt, wo sogenannte Degradationserscheinungen auftreten. Der Boden degradiert. Er wird alt. Diese Schichten sind nichts anderes als Auswaschungsschichten, wo die Verwitterung so weit fortgeschritten ist, dass die Böden eben vieles an basischen Stoffen wie Kalk und Magnesium und Natrium, also Natrium ist ja ziemlich uninteressant, aber Kalium, darüber nicht mehr verfügen. Also sie sind stärker verarmt, sobald solche Horizonte auftreten.

Bodensystematik - Bodentypen: A-, B- und C-Horizont 0:22:04

Nun unterscheidet man normalerweise dieses Profil, wenn man es beschreiben will, nach Horizonten. Und man sagt, das ist hier römisch A. Und dann sagen wir da, das ist römisch BE und das ist römisch BT und das wäre hier der C-Horizont, das ist der unverwitterte Untergrund. Man unterscheidet also normalerweise A-, B- und C-Horizont. A heißt normalerweise die oberste Auflage, die fruchtbare, meistens also Humus, humifizierte Auflage. Und die B-Horizonte, die man ganz stark differenzieren kann dann auch, die bezeichnen die Verlehmungshorizonte, also wo Tonbildung, fortschreitend Tonbildung stattfindet. Und dann kommt diese Grenze zu einem Untergrund. Also hier war die Kalklösungfront. Nicht dass ich hier was Falsches schreibe. Das ist der C-Horizont hier, das ist die Kalklösungsfront. Das ist das unverwitterte Gestein. So. Und jetzt kann man sozusagen dieses Profil genauer beschreiben. Und die sind heute genau beschrieben. Und daraus hat man nämlich die Bodensystematik entwickelt, dass man heute von Bodentypen spricht, ein bestimmter Bodentypus.

A-C-Böden: Rendzina, Ranker 0:23:30

Und wenn ich höre, ein Betrieb sitzt auf einem A-C-Boden, nur der A-Horizont ausgebildet und der C-Horizont, dazwischen ist nichts, das ist meistens auf Kalkstandorten der Fall, dass man so das vorfindet. Auf der Schwäbischen Alb oben oder der Fränkischen Alb, da findet man solche A-C-Böden, wo durch den Überschuss an Kalk die Verwitterung stark gebremst wird. Und da bildet sich ein sehr schöner Mull-Humus-Horizont hier oben, aber nur so flachgründig. Und darunter steht dann gleich das Gestein an, der feste, harte Kalk. Dann hat man es mit einem A-C-Boden zu tun. Das muss ich auch noch kurz mal hier an die Tafel malen. Also wenn das Profil ein A-C-Boden ist, dann spricht man von einer Rendzina. Rendzina. Wenn Sie das Wort mal hören, dann wissen Sie, und das ist auf Kalk. Das ist sozusagen die erste Boden-Entwicklungsstufe, dass sich kräftig Humus entwickelt an der Oberfläche und drunter ist das unverwitterte Gestein. Und jetzt, wenn aber da oben mehr Kieseliges ist, Kiesel, also stark Quarz zum Beispiel im Granit, saures Material, was schwer verwittert, wenn das also sehr kieselhaltig ist, das Ausgangsgestein, dann bildet sich ein Ranker. Hier zum Beispiel, hier in diesem Geländeanstieg da oben, da haben wir Ranker beziehungsweise Braunerderanker. Das sind so Übergangsbereiche. Das ist auch also hier ein A-C-Boden. Und jetzt, das sind die Ausgangspunkte aller Boden-Entwicklungen. Wenn man solche Standorte hat, wo das vorkommt, dann hat man es mit einer sehr jungen, sehr langsamen, gehemmten Verwitterung zu tun. Meistens an Hanglagen finden die sich.

B-Horizont: Verwitterung - Tonbildung - Altwerden des Bodens 0:25:29

Und jetzt gibt es eine Verwitterungsstufe, die führt zu einer stärkeren, zu einem Altwerden des Bodens, nennt man das. Diese juvenilen Standorte werden jetzt durch die Verwitterung älter, das heißt durch Verlagerung, durch Verwitterung werden Stoffe frei, Ton-Bildung findet statt. Alle möglichen, die basischen Bestandteile, wie gesagt, wie Calcium und Magnesium und Kalium, werden ausgewaschen in den Untergrund, hier in den C-Horizont, wandern ins Grundwasser. Der Kalk sorgt dann für die Härte des Wassers, dass das Wasser dann - dass man sehr viel Seife braucht, um sozusagen sich die Hände zu waschen. Und die Rendzina entwickelt sich jetzt zu Para-Braunerde. Das ist so eine weitere Entwicklungsstufe, Para-Braunerde. Und die hier zu Braunerde. Und das heißt, jetzt entsteht zu dem A-C-Horizont ein A-B-C-Horizont. Das heißt, entsteht hier diese Horizontierung. Die besteht darin, dass Ton sich bildet, aus der Mineralverwitterung von Felsspäten, von Glimmern und dergleichen, was da so die Mineralkomponenten des Ausgangsgesteines sind, entsteht durch die Verwitterung Ton, Tonmineralien. Das ist das, was dann klebt, was dann knarscht, wo man dann schöne Töpfe formen kann und so weiter. Also das, was man eben Ton nennt in der Erde. Es gibt ja auch den Ton, den man hören kann. Aber interessanterweise ist es das gleiche Wort. Es gibt vielleicht Gründe, dass es so ist. Der Ton schafft neben dem Humus eigentlich die Fruchtbarkeit unserer Böden. Also hier haben wir jetzt mehr den Humushorizont. Und das ist jetzt der Be-, Bt-Horizont. Das ist also der Tonhorizont. So. Und so bildet sich hier die Braunerde und jetzt kann die Verwitterung immer weiter fortschreiten, wenn die Bedingungen entsprechend sind. Zum Beispiel auf Sandböden verwittern die Böden viel schneller als ich sage mal auf einem Basalt-Untergrund. Braunerde. Sodass jetzt aus dieser Braunerde (jetzt) ein Boden entsteht, den man gar nicht gerne hat. Also ein schreckliches Zeug, der sogenannte Pseudogley. Und der also eine starke Horizontierung zeigt, wo schon der A-Horizont eine Bleichzone unter der schwarzen Humusauflage, so eine graue Bleichzone hat. Auch die setzt sich fort in den B-Horizont und unten hat man dann einen Bt-Horizont, das heißt B-Ton. Da verlagert sich schon der Ton in den Untergrund. Durch die Niederschläge, durch die Verwitterung wandert dann der Ton in den Untergrund, zum Teil auch der Humus. Und das setzt sich fort bis zum Podsol. Das machen wir hier dann. Entschuldigung! Das ist der sogenannte Podsol, auf dieser Seite. Und das ist das Ende vom Lied. Also nicht ganz das Ende vom Lied, aber auf nahezu.

Langzeitbodenentwicklung 0:30:06

Die Böden werden immer älter und immer älter und immer älter. Also man sagt, eine Alterung, ein Alterungsprozess, wenn (das) der ursprüngliche Rankersand beim Podsol endet. Oder eben ein wunderschöner Rendzina, aber übergehend in die Para-Braune(rde), die dann eigentlich leistungsfähig ist, auch hier die Braunerde, geht es über in den Pseudogley. Und da fängt es langsam an zu kippen. Also da werden die Böden dann wirklich auch schwierig zu bearbeiten und sind dann nicht mehr sehr leistungsfähig. Und so spricht man hier von einer Bodenentwicklung, über 10.000 Jahre, eine Langzeitentwicklung, also die über große Zeiträume geht. Und es gibt Gegenden der Erde, wo die Verwitterung so stark ist, also in den Tropen, in den Feuchttropen, in den eigentlichen Regentropen, so stark ist, dass diese Profile bis zu dreißig Meter tief sind. Dass die Verwitterung zum Teil natürlich auch schon längere Zeiten, weil es da keine Eiszeiten gab, aber es gab die Pluviazeiten. Während wir Eiszeiten hatten hier, hatten die intensive Regenzeiten damals, zum Beispiel auch in der Sahara, die war begrünt in diesen frühen Zeiten. Und da haben sich also Böden entwickelt durch Verwitterung, mit einer solchen Intensität, die sogenannten Roterden oder Laterite oder wie sie alle heißen, Bodentypen, die dann also dreißig Meter tief allemal in Kalk sind, wo auch das Eisen schon anfängt zu wandern, also wirklich hochsterile Böden, unter dem Amazonas-Urwald zum Beispiel hat man solche Standorte. Also ich möchte mich gar nicht weiter darauf einlassen. Das ist die Langzeit-Bodenentwicklung. Und die wird heute im Wesentlichen an den Hochschulen gelehrt. Und es gibt ein wunderbares Buch, muss ich wirklich sagen, von Mückenhausen, der war Professor in Bonn. Und ich gebe es mal rum. Da sind diese ganzen Bodenprofile aufgezeichnet, alle nach unmittelbarer Wahrnehmung genauestens beschrieben. Nur dass Sie mal sehen, was das für eine Fleißarbeit ist, die da über die Jahrzehnte geleistet worden (sind) ist. Man hat das alles klassifiziert und daraus hat man die Bodentypen formuliert. Die haben ganz bestimmte Bezeichnungen. Und die kennzeichnen jeweils, welche Prozesse abgelaufen sind in diesen letzten 10.000 Jahren. Und wie man an seinem eigenen Standort wirklich erkennen kann, aha, das ist also jetzt wirklich eine typische Para-Baunerde oder eine stark lessivierte Para-Braunerde. Lessiviert heißt ausgewaschen. Und so weiter.

B Was sind das in unseren Breitengraden für Zeiträume, die es braucht von zum Beispiel einer Para-Braunerde zum Pseudogley?

Verwitterungskurve bei Kalk- bzw. Basenüberschuss 0:33:20

Das hängt vom Standort ab, je nachdem wie das Ausgangsmaterial (Material) beschaffen ist. Wenn es sehr stark entkalkt ist, also kalkarm, dann geht es umso schneller. Und sonst, wenn eher ein Kalküberschuss da ist, also ein Basenüberschuss nennt man das. Gegenüber den sauren Gesteinen gibt es die basischen Gesteine. Die basischen Gesteine verwittern eben sehr viel langsamer. In der Regel, durch den Kalküberschuss. Der Kalk hält das immer noch. Der verzögert die Verwitterung. Aber wenn der Kalk immer wieder ausgewaschen wird, dann beschleunigt sich das unter Umständen sehr schnell. Das ist nicht eine gleichmäßige Verwitterung, so eine lineare Verwitterungskurve, sondern eine, die sozusagen so geht, dann plötzlich knickt es ab. Und da gehen die Prozesse sehr viel schneller. Aber was ich hier schildere, das steht in jedem Lehrbuch, können Sie nachlesen in vielfältiger Schilderung. Das ist alles, möchte ich mal sagen, chemisch-physikalisch hat man das alles wunderbar analysiert und hat daran Theorien geknüpft und weiß Gott was. Aber das interessiert mich als Ackerbauer nicht besonders. Es ist natürlich, man muss es wissen. Was ist das jetzt für ein Bodentyp, der hier auf dem Hof ansteht? Man muss sozusagen in der Natur lesen lernen, auch seine Böden. Lesen lernen, was waren da für Vorgänge in den Zeiten, die Jahrtausende, die vorausgegangen sind? Das ist schon ungeheuer wichtig.

Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr 0:35:00

Aber wenn Sie Ackerbauer sind und wollen Ihren Acker bestellen und wollen da also ein anständiges Wachstum entwickeln im Jahreslauf, dann kommt es auf andere Prozesse an. Dann kommt es auf das an, was jetzt hier und jetzt aktuell möglich ist an Bodenentwicklung von Jahr zu Jahr. Die nimmt einen Anfang im Winter und setzt sich fort über das Frühjahr, dann über den Sommer zum Herbst hin und dann wieder im Winter und dann kommt da was zu Ende, dann stirbt etwas und was Neues entwickelt sich im nächsten Jahr. Und dem folgt ja dann die äußere Entwicklung auch der Pflanzenwelt. Das muss man kennen. Was sind das für Prozesse, die sich im Jahreslauf abspielen, die wir begleiten durch unsere Maßnahmen, durch die Bodenbearbeitung insbesondere? Und wie können wir diese Prozesse durch Bearbeitung des Bodens entweder fördern, möglicherweise gar auch mal hemmen und also wie können wir sie so steuern, dass es jeweils den pflanzengemäßen Zustand entwickelt, den die Pflanzen brauchen? Und darauf möchte ich jetzt mein Augenmerk lenken.

Winterboden - Frühjahrsboden 0:36:22

Also wenn Sie jetzt mal so ein Loch graben draußen würden auf dem Acker oder überhaupt auf den Acker rausgehen, dann gucken Sie sich mal so einen Standort an. Dann werden Sie bemerken, dass hier gerade während des Winters die Böden alle eine dunkle Färbung haben. Man guckt gar nicht immer so genau hin. Aber im Winter sind die Böden dunkel. Und das täuscht immer einen tollen Humusgehalt vor. Und dabei ist es im Grunde genommen nichts anderes als die Wassersättigung der Böden. Die sind bis oben hin voll mit Wasser. Alle Poren, die im Boden sind und man rechnet normalerweise bei unseren Böden mit ungefähr fünfzig Prozent Bodenvolumen. Alles andere ist solide Substanz. Und dazwischen sind eben kleine Hohlräume, kleinere, winzige, kleinere und größere. Und die sind jetzt restlos und total mit Wasser gefüllt. Das ist die Situation jetzt in der Winterzeit. Und deswegen kann man auch nicht auf den Acker raus. Also es klebt alles und man macht tiefe Spuren. Man würde den Boden eigentlich zerstören. Im Winter hat der Landwirt auf dem Acker draußen nichts zu suchen. Es sei denn, er läuft über den Acker und guckt mal, was er sonst für Impressionen hat und Wahrnehmungen. Also das ist das Phänomen, was man beobachten kann. Und kaum dass es Frühjahr wird, dass die Sonne scheint, dass die Wärme jetzt stärker in den Boden kommt, das Wasser verdunstet, anfängt, zu verdunsten, dann sieht man, dass plötzlich der Boden sich aufhellt. Das heißt, sobald Luft in den Boden kommt, wird der Boden hell. Und daran kann man auch schon in etwa immer ermessen, wann ich überhaupt im Frühjahr auf den Acker raus kann.

Winterprozess - vollkommene Ruhe 0:38:33

So möchte ich jetzt einfach mal die Bodenentwicklung im Jahreslauf verfolgen. Im Winter. Was sind da für Prozesse? Im Frühjahr. Und so weiter. Sommer. Herbst. Und da zeigt sich eben doch etwas ganz Charakteristisches. In unserem Winter sind (in) unsere Böden eigentlich, wie soll ich sagen, mausetot. Stimmt natürlich nicht, aber nahezu, also äußerlich gesprochen. Alles biologische Geschehen ist eigentlich völlig zur Ruhe gekommen. Alles befindet sich in einem Dauerzustand. Die Bakterien und alle sind nicht mehr aktiv. Die Mikroben leider Gottes bei dieser Witterung natürlich nicht. Aber wenn es mal einen richtigen Frost gibt und so, dann kommt das alles zum Stillstand. Die Dauer geht in eine Dauerform über. Die Regenwürmer sind ganz tief da unten im Boden, haben sich eingekringelt in so einer Höhle, im frostfreien Untergrund. Also da spielt sich nichts mehr ab. Sondern im Winter haben wir eigentlich Zustände, die rein chemisch-physikalischer Natur sind. Also jetzt ein bisschen extrem gesprochen. Das Leben hört nie auf. Aber jetzt, da kommt etwas vollkommen zur Ruhe. Das ist der Winterprozess, zunächst mal äußerlich betrachtet.

Winterphänomen - Trennung der 4 Elemente 0:40:07

Und jetzt, wenn man dann das mal genauer anguckt, dann finden eben diese chemisch-physikalischen Prozesse statt. Und zwar insbesondere dadurch, dass die vier Elemente, das Erdige, das Wässrige, die Luft, das Gasförmige und die Luft und die Wärme auseinander treten. Dass der Boden wirklich ein physischer Körper wird, anorganisch, tot, eben da, wo, ich möchte mal sagen, wo kein Lebendiges mehr direkt äußerlich sichtbar ist. Die separieren sich, hier in der Tiefe des Bodens draußen, wenn man über den Acker geht, sagte ich schon, sind die Poren alle mit Wasser bis oben hin gefüllt. Und aber auch das Bodenwasser ist eigentlich nur Wasser neben Erde. Das ist nicht irgendwie jetzt durchdrungen, sondern es ist halt nass. Der Boden ist nass, feucht, schon. Aber das ist wie getrennt. Ein wassergefülltes Gefäß sozusagen. Und daneben ist eben noch Erde. Es hat sich getrennt. Das spielt sich nicht groß ab. Gewisse Verwitterungsprozesse finden natürlich bevorzugt im Winter statt, also gewisse Reaktionen zwischen dem Wässrigen und dem Festen, keine Frage. Aber die Tendenz ist, dass sich eigentlich nichts abspielt. Und so sondert sich auch die Luft und die Wärme. Die Luft ist aus dem Boden raus, also wirklich überhaupt kein Tropfen Luft mehr drin, ist vom Wasser verdrängt. Und die Atmosphäre ist auch nicht mehr warm durchdrungen, wie man es sonst normalerweise erlebt. Die Wärme taucht immer für uns erlebbar in der Atmosphäre auf, in der Luft. Die wärmegesättigte Luft. Das empfinden wir als warm. Hier drin ist es schön warm. Also es ist die Luft, die warm ist. Auch das fängt sich an, zu sondern. Die Elemente von Luft und Wärme, es wird kalt. Also bis zur Frostnacht oder über Frosttage, Dauerfrost, wo man merkt, das ist die zitternde Luft, der Frost zittert förmlich, die Luft erstarrt. Und man hat diese Kälteempfindungen. Das sind alles Phänomene, wo man merkt, die Natur wird rein physisch, rein anorganisch, rein tot, äußerlich so gesprochen. Das ist das Phänomen im Winter, dass die Elemente sich voneinander sondern. Nun können wir aber etwas beobachten, in den letzten Jahren hier nicht so sehr, aber das gehört zum Winter, dass doch bestimmte Prozesse stattfinden, und zwar rein mechanisch-physikalischer Art. Denn wenn wir so einen richtig schönen Frost haben, so einen Dauerfrost im Januar, wie sich das gehört eigentlich, dass der Boden gefriert, was passiert da eigentlich? Ja?

B Die Frostgare. Also Wasser dringt in den Boden ein, dann friert das und dann platzt es auseinander.

Eisbildung. Ja, das ist das Ergebnis schon. Ja. Aber das ist richtig. Das ist genau die Sache. Also wir haben das Phänomen, der Boden ist mit Wasser gesättigt. Jetzt friert es unter null Grad. Und dann sehen wir plötzlich, dass sich Eis bildet, wo Wasser oben in der Wasseroberfläche plötzlich eine Eisbildung stattfindet. Die Bäche und Flüsse frieren zu. Das war noch vor fünfzig Jahren selbstverständlich. Da waren wir noch Schlittschuh laufen auf der (Nida?). Das ist alles vorbei. Aber dieser Frost bewirkt etwas, die Kälte ist es ja, die Abwesenheit von Wärme, dass jetzt ein Prozess stattfindet, der ist einzigartig im Haushalt der Natur. Das Wasser gefriert und was ist denn das, wenn das Wasser gefriert?

B Mehr Volumen.

Kristallisationsprinzip - Anomalie des Wassers 0:44:41

Dann wird es erst mal fest. Dann wird es sogar durchsichtig, wie ein wunderschönes Kristall. Also es kristallisiert eben. Und zwar in so einzigartig schönen Formen, die man sonst in der Natur, in dieser Reichhaltigkeit nirgends findet. Jede Schneeflocke, jeder Eiskristall, der vom Himmel runterfällt im Schnee, ist anders als der andere. Ein und dasselbe hexagonale Kristallisationsprinzip und doch jeder Schneekristall ist anders geformt. Also die Phantasie der Natur ist da grenzenlos, in der Formgestaltung. Sie müssen sich nur mal, wenn es mal richtig bitterkalt ist, minus 15 Grad, dann fallen nämlich die Einzelkristalle einzeln herunter, nicht verklebt zu Schneeflocken, sondern einzeln. Und dann lassen sie ihn mal auf dem Papier liegen und gucken Sie sich das mal unterm Mikroskop an. Das ist eine solche Formfülle und eine solche Herrlichkeit an Formen, künstlerisch gestaltet, da gehen Ihnen die Augen über. Und das hat den Ernst Haeckel, den großen Naturforscher, so begeistert, dass er die sogar alle gemalt hat. Das hat ihn so fasziniert, dass er Eiskristalle gemalt hat, wegen dieser geradezu unbeschreiblichen Schönheit. Also es ist ein Phänomen, das Flüssige wird fest. Ein flüssiger Aggregatzustand geht über in den Festen. Und dieser Übergang ist nun anders als irgendein sonstiger Übergang vom Flüssigen zum Festen. Nämlich dass normalerweise, wenn etwas fest wird, zieht es sich zusammen. Es verringert sein Volumen. Also wenn ich glühendes Eisen habe, dann ist es ausgedehnt. Und jetzt, wenn es jetzt also erhärtet zu Stahl, dann wird es sein Volumen verringern, es zieht sich zusammen. Und so ist es mit allem, allem, was in dem Haushalt der Natur nur an festen Substanzen vorliegt, wenn man sie zum Glühen bringt, zum Schmelzen bringt und die aus der Schmelze werden wieder fest, dann verringert sich das Volumen. Und beim Eis ist es genau umgekehrt. Es ist das Einzige im Haushalt der Natur, dass ein Flüssiges fest wird in der Kristallisation. Und dann, wenn es kristallisiert, sein Volumen ausdehnt. Das ist so einzigartig, das ist eine sogenannte Anomalie des Wassers. Und wenn das nicht so wäre, dann gäbe es keine Fische in den Gewässern, in den Flüssen und Seen. Weil nämlich, wenn das Eis schwerer wäre, also spezifische Gewicht, mehr als das spezifische Gewicht von eins, nämlich Wasser, dann würde das Eis heruntersinken auf den Boden und vom Boden auf würde der ganze See zufrieren, das ganze Gewässer zufrieren. Und dass das Eis schwimmt, dass der Nordpol eigentlich eine Eisinsel ist, die schwimmt auf dem Meereswasser, da ist kein Land drunter wie am Südpol, sondern es ist eine riesen Eisdecke, die den Nordpol bedeckt. Das hängt mit dieser Tatsache zusammen, dass das spezifische Gewicht des Eises, des festen Eises geringer ist als die des Wassers. Deswegen schwimmen die Eisberge, so gefährlich sie sind, zu einem bestimmten Prozentteil gucken die oben raus und zum größeren Prozentteil schwimmen die unter Wasser.

Frostsprengung - Frostgare 0:48:36

Und dieses Phänomen ist ja die Ursache für das, was hier vorhin gesagt worden ist, dass, wenn der Boden gefriert, es zu dieser Frostsprengung kommt, zur Frostgare. Und das ist sozusagen eine Hoffnung, die der Landwirt immer wieder hat, der Winter möge eine Frostgare bringen, als Ergebnis dieser Kaltzeit. Dass wirklich, also angenommen, Sie haben einen Acker, Sie haben den spät im Jahr geerntet, sagen wir mal, es war zu nass oder was weiß ich was, Zuckerrüben oder so und Sie kamen nicht auf den Acker raus. Da haben Sie spät geerntet. Der Acker war durchgewirkt wie nur irgendwas, geknetet und nichts mehr. Und man denkt, den kriegt man ja nie wieder in Schuss. Und dann fängt man noch an, den Acker zu pflügen. Dann sind das alles so blanke Balken. Der ganze Acker spiegelt sozusagen wie verschmiert. Schauerlich. Und da steht man davor und sagt, mein Gott, wie soll da wieder je ein fruchtbarer Boden draus werden? Und dann kommt ein schöner, harter Winter. Und dann frieren bis in die feinen Haarrisse, im Boden hat man immer so ganz feine Haarrisse, Kapillaren, wo dann das Wasser gefroren ist. Und jetzt taut das oder jetzt gefriert es und sprengt jetzt den verschmierten Boden auseinander in lauter einzelne sogenannte Frostkrümel. Und diese Frostkrümel sind alle polyedrisch. Also die haben irgendwie so, solche Formen. Polyeder nennt man die, Vielecke. Ganz mechanisch vollzieht sich das. Das ist kein organischer Prozess, sondern ein rein mechanischer Frost-Sprengungsprozess durch Volumen-Vergrößerung des Wassers und des Eises. Und dabei fängt nun an, dieser total verschmierte Acker in eine wunderbar krümelnde Struktur aus dem Winter herauszugehen ins Frühjahr. Und das wollen wir immer gerne haben. Und das ist eigentlich auch die Voraussetzung für die Aktivierung der Verwitterungsprozesse. Der Winter ist sehr stark beteiligt an dem ganzen Verwitterungsgeschehen, gerade durch die Frostsprengung. Also auf das kann man leider Gottes heute nicht mehr so richtig hoffen. Es gibt dann noch Spätfröste, meistens im Februar, zum Teil noch Wechselfröste bis in den März hinein. Die hat man gar nicht so gern, weil dann meistens von der Winterung, von den Wintersaaten, Winterweizen, Winterroggen oder auch von der Wintergerste gerne die Wurzeln dann abreißen durch die Frostsprengung. Weil da hebt sich immer der Boden ein bisschen hoch und dann reißen die Wurzeln ab. Das ist eine ganz gefährliche Sache im März, diese sogenannten Wechselfröste. Also die Frostgare ist ein Winterprozess, durch Volumenvergrößerung des Wassers, indem es zu Eis gefriert und dadurch eben die festen Bestandteile des Bodens auseinander drängt. Und wenn es dann wieder taut, dann werden diese Krümelstrukturen hinterlassen. Beste Voraussetzungen für eine gute Bodenentwicklung im Jahreslauf bis zum Sommer hin, wenn man diese Frostgare bewahren kann. Da haben wir nur zum Teil Einfluss darauf. Diese Frostgare ist sehr instabil. Sobald der erste große Regen im frühen Frühjahr auf so eine Frostgare drauffällt, dann verschlemmt der sofort total und bildet eine Kruste. Das ist ein völlig instabiler Zustand, der nur so lange hält, als es trocken ist. Und wenn es jetzt rechtzeitig warm wird, der Boden richtig, weil die Sonne so ein paar Tage lang im Februar schon auf den Boden scheint und wir haben diese Frostgare, dann passiert dann wiederum ein Wunder, die sogenannte Lebendverbauung des Bodens. Da komme ich aber später noch mal drauf zurück.

Grundmineralien verwittern zu Tonmineralien 0:53:17

Jetzt haben wir aber noch einen zweiten Prozess, der ganz gewiss in erster Linie ein Winterprozess ist. Und der auch ein Kristallisationsprozess ist. Jetzt müssen Sie sich vorstellen, dass durch die Verwitterung die Mineralkristalle, die Kristalle wie Quarz, Quarz ist also Kieselgestein oder Feldspäte, Glimmer, diese Grundmineralien, die den Granit zum Beispiel aufbauen, dass die jetzt weiter und weiter, weiter verwittern. Und verwittern dann zu Ton. Nicht der Quarz, aber der Feldspat und der Glimmer, diese verwittern zu Ton. Dann entstehen die sogenannten Tonmineralien. Und diese Tonmineralien, die haben tatsächlich also eine hexagonale Form. Das nennt man ein Hexagon, Sechseck. Und dieses Hexagon findet man ja auch beim Quarz. Wenn der kristallisiert, dann bildet sich auch ein sechsseitiges Prisma. Ein schöner Quarzkristall, sechsseitig, in einer sechsseitigen Pyramide, folgt demselben Kristallisationsprinzip, nur dass das jetzt kein länglicher Kristall ist, sondern ein Plättchen. Also ein dünnes Plättchen, hauchdünn, so ein Tonmineral. Und winzig klein. Also da muss man schon das Elektronenmikroskop zum Teil zur Hand nehmen, um diese ersten winzigen Bildungen zu entdecken. Die können natürlich dann größer werden. Es gibt dann auch wirklich makroskopisch wahrnehmbare, solche Ton-Mineral-Plättchen. Das sind lauter Plättchen. Wie die Blätter eines Buches können die aufeinander liegen. Oder aber sie können dann auch sich also zerteilen. Und dann gibt es eben einen plastischen Ton, zum Beispiel. Jetzt können diese Plättchen, das sind alles Kristallplättchen, sogenannte Aluminium-Silikate, wie auch (auch) die anderen. Also ich kann jetzt nicht im Einzelnen hier auch alle ausführen. Also jedenfalls kristalline Strukturen, ganz, ganz, ganz geordnete, kristalline Strukturen, sind die aufgebaut, aber hauchdünn.

Tonmineralien zerfallen zu Koloiden 0:56:00

Und jetzt können die aber weiter verwittern. Der Verwitterungsprozess bleibt nicht bei der Tonbildung stehen. Es geht dann noch weiter. Und dann zerfallen diese Tonmineralien in Aluminium-Hydroxid oder in Kieselsäure. Das ist ein Zerfallsprozess. Und diese beiden, Aluminium-Hydroxid und Kieselsäure, das sind keine kristallinen Substanzen mehr, sondern sie sind, wie man es nennt, amorph. Amorph heißt gestaltlos. Und das sind sogenannte Koloide. Haben Sie das Wort Koloid schon mal gehört? Ja? Einzeln ja, und ansonsten schüttelt man das Haupt. Koloidale Substanzen sind solche, die eben nicht kristallin sind, sondern die einen Zustand darstellen der Materie, der zwischen der echten Lösung - wenn Sie Salz oder Zucker in einen Kaffee reinschmeißen, dann löst der sich und dann gibt es eine echte Lösung. Er verschwindet total und da verändert sich nur der Geschmack. Aber sonst ist er weg, verliert seine kristalline Struktur, der Zucker oder das Salz oder was das sein mag. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist der feste, kristalline Zustand. Und da gibt es einen dazwischen, zwischen der vollkommenen Auflösung im Wässrigen oder aber der feste kristalline Zustand. Dazwischen gibt es einen, der den Übergang darstellt, und das nennt man das Koloid. Ein Koloid ist ein sehr wasserreicher Zustand. Und es ist wabbelig. Also wenn Sie einen guten Pudding mal zum Nachtisch essen, dann essen Sie eigentlich Koloide.

B Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?

I Bitte?

B Spricht man in dem Zusammenhang auch von Silberkoloid-haltigem Wasser?

I Silberiodid?

B Silberkoloid.

I Silberchloid?

B Koloidales Silber.

B Koloidales Silber, ja.

Koloide und ihre Bedeutung für das Pflanzenwachstum 0:58:24

Also es gibt noch und noch verschiedene Koloide. Und in aller Regel sind das auch Metall-Silikat-Verbindungen, aber in so feiner Verteilung, dass sie eben nicht kristallisiert sind. Da gibt es also ein unendliches Spektrum. Aber die Hauptkoloide, die in unseren Böden entstehen, dadurch, dass der Ton verwittert, also das Aluminiumhydroxid und die Kieselsäure, dadurch entstehen Koloide. Und diese Koloide sind von unendlicher Bedeutung für unser Pflanzenwachstum. Also es ist nicht so, dass sie dann verloren wären. Koloide halten sich im Boden, die werden nicht so leicht ausgewaschen. Und die kleiden dann in der Regel die inneren Hohlräume des Bodens aus. Also jede Pore im Boden enthält dann als Auskleidung der festen mineralischen Substanz nach außen eine Haut von solchen Koloiden. Und das mögen die Wurzeln am allerliebsten, solche koloidalen Substanzen. Weil sie dort die Stoffe finden, die sie dann auch zum Aufbau ihrer eigenen Pflanzengestalt brauchen. Also diese Verwitterung geht dann bis zu den Koloiden herunter.

Phänomen der Formkräfte: amorph wird wieder kristallin 1:00:00

Und diese Koloide nun im Winter, die also amorph sind, gestaltlos, da findet nun etwas statt, was man eigentlich naturwissenschaftlich überhaupt nicht verstehen kann. Da findet nämlich etwas statt, dass plötzlich in diese amorphe, gestaltlose Masse Kräfte einschießen. Und plötzlich sind wieder solche hexagonalen Strukturen sichtbar. Also aus dem gestaltlosen Zustand wiederum in den gestalteten, kann es zurückgeführt werden. Und da wird im Landwirtschaftlichen Kurs wird da auch darauf hingewiesen, auf ein Phänomen, was man eigentlich erst geisteswissenschaftlich in diesem Sinne ergründen kann. Dass die Kräfte, die kristallbildend sind, nicht auf der Erde ihren Ursprung haben. Das sind Formkräfte. Also die den Schneekristall bilden oder die überhaupt kristalline Strukturen bilden, in der Erde, Formkräfte, die ihren Ursprung haben im gesamten Umkreis der Erde und zwar dem allerfernsten Umkreis, dem Fixstern-Umkreis. Die alten Griechen, die haben das doch sozusagen aus dem alten Mysterienwissen, haben die das auch noch gewusst, gekannt und haben vom Fixstern-Himmel als dem Kristall-Himmel gesprochen. Nämlich dadurch kennzeichnend, dass das eigentlich dieser Umkreis ist, von dem Formkräfte hereinwirken, die auf der Erde diese Formen, diese Kristallformen entstehen lassen.

Winterprozess - Formbildungsprozess 1:01:59

Und jetzt haben wir in der Winterszeit und darauf macht eben dann Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs aufmerksam, die eine Zeit ist, die fängt im November an, aber hat ihren Höhepunkt zwischen Mitte Januar bis Mitte Februar, wo diese kristallbildenden Kräfte am allerstärksten wirksam werden. Das ist der eigentliche Winterprozess. Es ist ein Form-Bildungsprozess. Sodass man davon ausgehen muss und ich habe noch keinen Kristallografen gefunden, das sind komplizierte Experimente, die man da machen muss, um das wirklich nachzuweisen, dass gerade diese koloidalen Substanzen, die durch die Verwitterung frei werden, wie ein Endprodukt der Verwitterung sind, dass sie jetzt gerade im Winter, jetzt wieder umschlagen und neue Kristallformen bilden, Tonmineralien bilden, en miniature, also wirklich nur unterm scharfen Mikroskop überhaupt sichtbar, Kristallstrukturen schaffen, die dann die sogenannten sekundären Tonmineralien bilden. Sekundäre Tonmineralien. Man kennt die aus der Bodenkunde. Es ist nicht so, dass das jetzt im Landwirtschaftlichen Kurs stünde. Sondern man kennt dieses Phänomen der Bildung von sekundären Tonmineralien, die dann den primären, das sind die primären Tonmineralien hier, vollkommen gleichen in der Kristallstruktur. Sodass wir im Winter eine zweite Kristallisation haben. Das ist die erste Kristallisation. Und die zweite, das ist die Bildung, also Kristallisation von sekundären Tonmineralien. So. Oh Gott. Stimmt das? Es ist eigentlich Pause. Die Stunde ist ja kürzer als anderthalb Stunden. Ja, also bis dahin möchte ich es mal bringen. Das ist der Winterprozess, der auch von größter Bedeutung ist für die ganze Bodenentwicklung im Jahreslauf. Dass das stattfindet. Einmal die Frostsprengung und andererseits die Kristallisation aus amorphen Zuständen. Es ist ein ganz geheimnisvolles Geschehen in unseren Böden. Und das pendelt immer hin, verwittert wieder, in den Jahreslauf hinein, in amorphe Zustände. Und im Winter schwingt es zurück und kristallisiert wieder. So ein Pendel im Jahreslauf. Ja, die Zeit ist leider um. Wir müssen daran anknüpfen und dann morgen sehen, im beschleunigten Verfahren, was findet im Frühjahr statt, was im Sommer, was im Herbst? Es sind in jedem Boden in etwa gleich laufende Prozesse, die der Landwirt jetzt mit seiner Bodenbearbeitung dann steuern muss. Aber im Winter hier, da hat er mit der Bodenbearbeitung draußen überhaupt nichts zu suchen. Dann bearbeitet sich die Natur selber. Die Frostsprengung ist eine naturhafte Bodenbearbeitung. Und auch die Re-Kristallisation der Tonmineralien ist auch eine Bearbeitung, die die Natur selber vornimmt, um einen fruchtbaren Boden für das kommende Jahr zu bilden. Ja. Gut, dann wünsche ich noch einen schönen Abend!

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Glossar

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

A

ACKERBAU

  • Ackerbau und Gartenbau in Bezug auf die Bodenentwicklung. [1 | 0:00:40]

AUSGANGSPUNKT (DER BODENENTWICKLUNG)

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

B

BEGABUNG

  • ...

BEGINN (DER VERWITTERUNG)

BODEN

  • ..

BODENBEARBEITUNG

  • In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir drei Grundsäulen: Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Düngung. [1 | 0:00:40]

BODENENTWICKLUNG

  • ..

BODENTYPEN

  • ...
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

C

CAESAR

  • In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [1 | 0:03:04]
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

D

DAUERFROSTBODEN

DREIFELDERWIRTSCHAFT

  • In der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. [1 | 0:04:46]

DÜNGUNG

  • In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei Grundsäulen, ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. [1 | 0:00:40]
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

E

EISZEITEN

ELEMENTE


ENTSTEHUNG DES BODENS

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

F

FELDSPAT

  • Quarz, Feldspat und Glimmer, das sind die drei Grundmineralien. [1 | 0:15:58]

FRUCHTFOLGE

  • In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei Grundsäulen, ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. [1 | 0:00:40]
  • .
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

G

GALLIEN

  • In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [1 | 0:03:04]

GARTENBAU

GESTEIN

  • Das Gestein ist der Ausgangspunkt dafür. Das Gestein verwittert. [1 | 0:15:58]

GLIMMER

  • Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei Grundmineralien. [1 | 0:15:58]

GRUNDMINERALIEN

  • Quarz, Feldspat und Glimmer. Das sind die drei Grundmineralien. [1 | 0:15:58]

GRUNDSÄULEN

  • In Bezug auf die ackerbauliche und gartenbauliche Erzeugung haben wir da drei Grundsäulen, ... einerseits die Bodenbearbeitung, ... das Zweite ist die Fruchtfolge. Und das Dritte ist die Düngung. [1 | 0:00:40]
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

H

HAUT

  • Der Boden selber ist eine hauchdünne Haut über die Erde, wo alles heraussprießt. [1 | 0:08:03]

HOLZPFLÜGE

HORIZONTIERUNG

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I

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

J

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

K

KALK

KALKTONEN

  • .

KELTEN

  • In der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. [1 | 0:04:46]

KULTIVIERUNG (DER BÖDEN)

  • .
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

L

LANGZEITENTWICKLUNG

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

M

MERGEL

MITTELALTER

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N

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

O

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

P

PFLUG

  • In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [1 | 0:03:04]

PFLÜGE

PHYSIOLOGISCHE PROZESSE

PROFIL

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

Q

QUARZ

  • Quarz, Feldspat und Glimmer, das sind die drei Grundmineralien. [1 | 0:15:58]
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

R

RÖMISCH-GRIECHISCHEN KULTUR

  • In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [1 | 0:03:04]
  • In der römisch-griechischen Zeit haben die Kelten angefangen mit der Dreifelderwirtschaft. [1 | 0:04:46]
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S

SALZSÄURE

SEDIMENTATION

  • Durch die Eiszeiten hat sich über die nördliche Erdensphäre aus Rohstoffen der Bodenbildung eine Sedimentation ergeben. [1 | 0:11:06]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar

T

TONEN

  • Die Kelten waren die Ersten, die angefangen hatten, mit Tonen zu düngen. [1 | 0:05:28]

TUNDRABILDUNG

  • .

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U

UR-PERSISCHE KULTUR

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V

VERWITTERUNG

  • Durch physikalisch-chemische Verwitterung sind unsere Böden im Wesentlichen entstanden. [1 | 0:11:06]

VORCHRISTLICHE ZEITEN

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W

WALD

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WASSERDÜNGUNG

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X

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Y

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Z

ZENTRUM DER LANDWIRTSCHAFT

ZWEISCHARIGER PFLUG

  • In der römisch-griechischen Kultur beschreibt Caesar, wie er in Gallien den zweischarigen Pflug antrifft. [1 | 0:03:04]
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Alle Folgen auf einen Blick

Hier hält Manfred Klett einen Vortragszyklus über die Bodenentwicklung im Jahreslauf in 4 Folgen, welcher sich an der GA 327 (Landwirtschaftlicher Kurs) orientiert.

Vortragszyklus
«Bodenentwicklung im Jahreslauf»

 
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Themenbezogene Leseanregungen

Literaturangaben

Weblinks

Einzelnachweise