Sektion für Landwirtschaft

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Einleitung

Die Landwirtschaftliche Sektion am Goetheanum in Dornach, Schweiz, ist eine zentrale Institution innerhalb der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und spielt eine Schlüsselrolle in der Förderung und Weiterentwicklung der biodynamischen Landwirtschaft. Diese Sektion wurde 1924 von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, eingerichtet, basierend auf seinem berühmten "Landwirtschaftlichen Kurs" in Koberwitz, der die Grundlage für die biodynamische Landwirtschaft legte. Ursprünglich war die Sektion Teil der Naturwissenschaftlichen Sektion, entwickelte sich jedoch zu einer eigenständigen Einheit innerhalb der Schule für Geisteswissenschaft, wie aus historischen Dokumenten ersichtlich ist.[1]

Historischer Kontext und Gründung

Die Gründung der Landwirtschaftlichen Sektion erfolgte im Rahmen der Reorganisation der Anthroposophischen Gesellschaft im Jahr 1923, als die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit verschiedenen Sektionen etabliert wurde. Steiner hielt 1924 seinen Landwirtschaftskurs, der die biodynamische Landwirtschaft einführte, und kündigte an, dass diese Arbeit Teil der Naturwissenschaftlichen Sektion werden sollte, da die Leiterin der Medizinischen Sektion, Ita Wegmann, die zusätzliche Verantwortung ablehnte. Über die Jahre entwickelte sich die Arbeit zu einer eigenständigen Sektion, wie aus der aktuellen Struktur der Schule für Geisteswissenschaft ersichtlich ist, die elf Abteilungen umfasst, darunter die Landwirtschaftliche Sektion.[2]

Die historische Entwicklung zeigt, dass die Sektion 1924 gegründet wurde, aber ihre Wurzeln reichen bis zu Steiners Vorträgen zurück, die die biodynamische Landwirtschaft begründeten. Später, insbesondere in den 1960er Jahren, wurde die Sektion für Ernährung und Landwirtschaft gebildet, und 2004 wurde das "Department for Agriculture" zu einer eigenständigen Sektion innerhalb der Schule für Geisteswissenschaft, was ihre Autonomie stärkte und die Zusammenarbeit mit der Naturwissenschaftlichen Sektion unter Johannes Kühls Leitung förderte.

Mission und Hauptaufgaben

Die Hauptaufgabe der Sektion ist die Koordination und das Impulsieren der biodynamischen Bewegung weltweit. Die biodynamische Landwirtschaft, auch als biologisch-dynamische Landwirtschaft bekannt, versteht die Landwirtschaft als ein ganzheitliches System, das mit kosmischen Rhythmen und geistigen Kräften verbunden ist. Sie betont die Notwendigkeit, die Bodenfruchtbarkeit zu fördern, die biologische Vielfalt zu erhalten und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu entwickeln, wie auf der offiziellen Website beschrieben.[3]

Aktivitäten und Programme

Die Sektion ist für eine Vielzahl von Aktivitäten bekannt, die die Verbreitung und Weiterentwicklung der biodynamischen Landwirtschaft unterstützen:

  • Konferenzen: Die jährliche Landwirtschaftskonferenz, wie die im Februar 2025 mit dem Thema "Die Erde als Lebewesen", bietet Plenarveranstaltungen, Arbeitsgruppen und kulturelle Darbietungen. Diese Tagungen sind eine Plattform für den Austausch und die Weiterbildung, mit Details auf der Konferenzwebsite.[4]
  • Bildung und Kurse: Die Sektion bietet eine breite Palette von Bildungsprogrammen an, darunter Grundkurse für Einsteiger in die biodynamische Landwirtschaft und Vertiefungskurse für erfahrene Praktiker. Spezielle Workshops zu Themen wie Kräuterkunde, Olivenbau, Obstbau und Weinbau werden sowohl vor Ort als auch online angeboten.[5]
  • Beratungsdienste: Landwirte, die ihre Betriebe auf biodynamische Methoden umstellen möchten, erhalten gezielte Beratung, um die Umstellung zu erleichtern und nachhaltige Praktiken zu implementieren.[6]
  • Publikationen: Die Sektion veröffentlicht Fachliteratur, darunter das Magazin "Living Farms", das aktuelle Themen und Erfolgsgeschichten der Biodynamik behandelt, und bietet so eine Ressource für Interessierte und Praktiker. [7]

Forschungsbereiche

Die biodynamische Forschung[8] der Sektion basiert auf strengen wissenschaftlichen Methoden und zielt darauf ab, die zugrundeliegenden Mechanismen sowie die potenziellen Vorteile für Umwelt und Gesellschaft zu verstehen. Seit 1919 gibt es ein Forschungslabor am Goetheanum.

Die Sektion koordiniert auch internationale Forschungsprojekte und arbeitet mit Partnern wie dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) zusammen, um die wissenschaftlichen Grundlagen zu stärken.[9]

Internationales Netzwerk und Partnerschaften

Die Sektion unterhält ein umfassendes internationales Netzwerk, das eng mit Organisationen wie dem Demeter-Verband und der Biodynamic Federation Demeter International (BFDI) zusammenarbeitet. Über 150.000 Hektar Land sind weltweit Demeter-zertifiziert, was den globalen Einfluss der biodynamischen Bewegung unterstreicht (Demeter Certification). Sie ist auch mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wie der Universität Kassel verbunden, um die wissenschaftliche Fundierung zu stärken. Der Vertreterkreis, ein Beratungsorgan der Sektion, bespricht regelmäßig die aktuelle Situation der weltweiten Landwirtschaft, Verarbeitung und des Handels (Partnerships and Network Details).

Schlüsselpersonen und Leitung

Die Sektion wird derzeit von zwei Co-Leitern geleitet, die umfassende Erfahrung und internationale Perspektiven einbringen:

  • Eduardo Rincon: Seit August 2024 im Amt, mit einem Bachelor in Biologie und einem Master in Phänomenologie. Er arbeitete in der tropischen Pflanzenökologie in Mexiko und war Gründungspräsident der Biodynamischen Vereinigung Mexikos sowie Landesvertreter bei der Gründung der BFDI. Er ist verantwortlich für Forschung, Ausbildung, Beratung und interdisziplinäre Arbeit (Eduardo Rincón Profile).
  • Ueli Hurter: Co-Leiter seit 2010 und im Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, zuständig für die weltweite Koordination der biodynamischen Bewegung, die Organisation der jährlichen Tagungen und die Publikationen. Er ist zudem Mitmanager einer Demeter-zertifizierten Farm in der Schweiz (Ueli Hurter Profile).