Biologisch-dynamische Präparate - ein Erlebnisbericht von Harald Wolber, 2024

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Mein persönliches Mitentwickeln im Umgang mit den Präparaten

Einleitung

Harald Wolber

Seit 2001 bringe ich die biologisch-dynamischen Präparate als Dienstleistung aus. Dabei habe ich in meinem Umgang und Verständnis eine noch andauernde Entwicklung durchgemacht.

Rückblickend kann ich drei Schlüsselerlebnisse als Fundament meiner Arbeit ausmachen:

  • In den ersten Schultagen habe ich bemerkt, daß ich die Gespenster, die ich mir durch die Taschenlampe auf dem dunklen Schulweg selbst schaffe, lieber weglasse – ich bin es selbst, der das bestimmt.
  • Mit ca. 14 Jahren habe ich von der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gehört, garantiert nichts davon verstanden, aber ich wußte sofort, wenn ich Landwirtschaft mache, dann so. Ein Wahrheitsempfinden, das mich immer wieder erstaunt.
  • Mit ca. 16 Jahren habe ich eigentlich aus Jux einen gut trainierten Sportler mit seinen 210 Kniebeugen, ohne je eine gemacht zu haben, mit 221 einfach überholt. Also, wenn man will, geht auch was.

Ab der Lehrzeit 1977 hatte ich dann mit Präparaten zu tun. Anfangs habe ich den Umgang damit einfach von der Handhabung und dem Basiswissen her mitgemacht. Im Laufe der Zeit hat das durch eigene Arbeit damit, Seminaren, Vorträgen usw. ein bißchen Substanz zugelegt, aber letztlich blieb es vornehmlich bei den Erfahrungen und Urteilen von Autoritäten.

Als ich 2001 die Frage an mich herankam, ob ich Präparate als Dienstleistung anbieten kann, habe ich mein Konzept auf dieser Basis aufgebaut. Das beinhaltete auch eine Rührmaschine, die zum Einsatz kam, während ich die erste von Hand gerührte Menge ausgespritzt habe.

Gefüllte Kuhhörner

Der Winter 2008 war entscheidend für eine radikale Umstellung auf ausschließliches Handrühren. Das Problematische des Machinenrührens steht ja sehr eindeutig im Landwirtschaftlichen Kurs, und damit habe ich die letzten Jahre schon immer gehadert. Ausschlaggebend für die Änderung waren die Beschäftigung mit Theodor Schwenk und dem Buch „Das sensible Chaos“[1], Masaru Emoto[2] mit den Kristallisationsbildern und die Bildekräfteforschung.

Bei Theodor Schwenk war die Hauptaussage für mich: Wasser ist das beeindruckbare Element schlechthin. Emoto konnte das an unterschiedlichen Kristallbildern zeigen, je nachdem, welchen Gedanken sie ausgesetzt waren. Die Bildekräfteforschung beschreibt Unterschiede in den Präparatewirkungen auf dem Feld von Hand- und Maschinengerührtem. Dabei konnte sie auch zeigen, daß auch deutlich geringere Aufwandmengen auf dem Acker ankommen. Es ist vielleicht so, wie wenn ich etwas Bedeutendes zu sagen habe, so wie „liebe dich“, das versteht die/der Angesprochene auch leise. Jedenfalls konnte ich ab diesem Zeitpunkt die Maschine nicht mehr benützen, und dabei hat sich sogar herausgestellt, daß ich mit reduzierter Spritzmenge, dafür alles von Hand gerührt, effektiver bin als vorher.

Durchs Tun aus freier Entscheidung kommt es vor, daß ich innerlichen Jubel empfinde, wenn ich anfange zu rühren. Auch beim Ausbringen empfinde ich mich, gerade abends, wenn ich von den Feldern zurückkomme, vielleicht bei wunderbarem Sternenhimmel über mir, sehr privilegiert, wenn ich in den Dörfern hinter den Fenstern nur die blauen Lichter flackern sehe. Die Stimmungen und Wetterverhältnisse eines Tages und in der Landschaft mitzuerleben, sind absolut wertvolle Eindrücke. Diese Freude soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß ungefähr 150 Mal eine Stunde lang zu rühren, so wie die letzten Jahre, so wie das, was alles daranhängt, natürlich auch schlichtweg Arbeit ist.

Vormalige Fahrzeug-Generation
Rühren von Hornmist Präparat auf dem Anhänger

Das Rühren ist für mich das zentrale Erlebnis, in dem ich ganz in der Gegenwart dabei bin. Von da aus bin ich dabei, mir immer mehr die Vergangenheit zu erschließen und die Zukunft zu erahnen. Beide Richtungen haben noch einen nachvollziehbaren Nahbereich, aber dann geht es in große, für mich bestenfalls ahnbare Dimensionen.

Die Vergangenheit

Anhänger mit Präparatespritze und Rührfass
Rühren von Hornmist Präparat auf dem Pick-Up Fahrzeug
Fass mit Hornmist Präparat

Mit der Herstellung der Präparate unterbrechen wir, auch schon aus freier menschlicher Entscheidung, den Gang der Naturprozesse, indem wir Stoffe Umstülpungsprozessen und Polaritäten aussetzen, die es von alleine in der Natur keinesfalls gibt. Das Gras als Ergebnis des Sommerhalbjahres kommt als Mist der Kuh als unförmige Stoffmasse in das höchst durchgeformte Kuhhorn und liegt in der Erde vergraben das Winterhalbjahr im Boden. Nun müßte ich eigentlich all die beteiligten Stoffe, Prozesse genau beschreiben, also was bedeutet die Kuh, ihre Verdauung, die Hörner, das Futter, die Kräfte des Winters in der Erde usw. Diese Fülle der gegebenen, zu Ende gekommenen Naturprozesse hat mich ehrfürchtig werden lassen und die Arbeit mit den Präparaten in einen viel größeren Zusammenhang stellen lassen. Es ist gut, daß ich mit dem eigenen Erleben bis dahin gekommen bin, bevor ich bei Rudolf Steiner in GA 202 S. 88 folgendes gelesen habe:

„Wir blicken dann hinaus nicht wie trockene Physiker in die Welt, wir blicken hinaus mit Dankesgefühlen gegenüber denjenigen Wesenheiten, die so und so viele Jahrmillionen, sagen wir, während der alten Saturnzeit so gelebt haben als Menschen, wie wir heute als Menschen leben, und die so gedacht und empfunden haben, daß wir heute die herrliche Welt um uns haben. Das ist ein bedeutsames Ergebnis einer wirklichkeitsgesättigten Weltanschauung, indem sie uns dazu führt, in die Welt nicht nur hinauszusehen als trockener Nüchterling, sondern voller Dankbarkeit für diejenigen Wesen, die in grauester Vergangenheit durch ihr Denken, durch Taten bewirkt haben, was für uns in unserem Umkreise die uns erhebende Welt ist. Man stelle sich das nur mit der nötigen Intensität vor, man erfülle sich mit dieser Vorstellung des Verpflichtetseins zum Danke für die urfernen Vormenschen, darum, weil sie unsere Umgebung gemacht haben. Man erfülle sich mit diesem Gedanken, und man bringe es dann noch über die Seele, sich zu sagen: Wir müssen unsere Gedanken und Empfindungen in der entsprechenden Weise einrichten, in einer Weise, die uns als moralisches Ideal vorschwebt, damit diejenigen Wesen, die nach uns kommen, auf eine Umwelt sehen können, für die sie uns ebenso dankbar sein müssen, wie wir dankbar sein können unseren urfernen Vorfahren, die jetzt im buchstäblichen Sinne in Bezug auf ihre Wirkungen als Leuchtegeister uns umgeben. Wir sehen heute eine leuchtende Welt; sie war vor Jahrmillionen eine moralische Welt. Wir tragen in uns eine moralische Welt; sie wird nach Jahrmillionen eine Leuchtewelt sein.“

Aus edlen Zutaten bestehen die Präparate. Durch die Kulturtat von uns Menschen sind völlig neue Substanzen entstanden.

Gegenwart

Das Feste der Präparate wird nun im Wasser aufgelöst, und durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Wassers beim einstündigen Rühren erhält jeder Tropfen die Kräfte der Präparate. Rudolf Steiner regte an, diese Tätigkeit gemeinschaftlich in heiterer Stimmung zu praktizieren[3].

Ich bin dabei allerdings fast immer alleine. Oder doch nicht? In der Regel stimme ich das Rühren mit einem eurythmischen Halleluja ein, suche mir einen schönen Platz, um die Stimmung auf dem Hof mitzuerleben, oder suche mir schöne Orte in der Landschaft aus. Gerade das einstündige Verfolgen des Wettergeschehens verbindet mich ungemein mit der Gegenwart; bei entsprechendem Wetter ist jeder Moment einzigartig. Auch die Befragung der Landschaft nach ihrer Erscheinung, Lebendigkeit, seelischen und geistigen Qualitäten verbindet mich stark mit der Umgebung, und ich erlebe mich als Zentrum in einer bewegten, lebendigen Umgebung. Es erfordert immer einen Ruck, diese anstrengende Stunde zu beginnen, aber so wie ich dann diese Einzigartigkeit von Ort und Zeit miterleben darf und im Hintergrund die Ahnung von der unermeßlichen Vergangenheit, aus der die völlig neuen Präparatesubstanzen hier für die Zukunft bereitet werden, scheinen mir die notwendigen Kräfte zuzufließen.

Nichts werde ich öfter gefragt beim Rühren, als: Kann man das nicht mit einer Maschine machen? Den Allermeisten genügt meine Kurzantwort: Was ist dir lieber, eine elektrische Massageliege oder hast du es lieber, wenn du von einem liebevollen Menschen massiert wirst? Es war auch gleich die zweite Frage an Rudolf Steiner beim landwirtschaftlichen Kurs nach dem entsprechenden Vortrag. Man käme dann in Surrogatmäßiges[4] hinein bei der Maschine und sprach dann von den begeisterten Ärzten und schließlich:

„Man wird große Wirkungen hervorrufen können mit der Begeisterung.“[5]

Ich komme da nachher noch darauf zurück.

Zukunft

Ausbringen von Präparate im Sprühverfahren direkt vom Pick-Up Fahrzeug von Harald Wolber

Das Ausspritzen der Präparate ist zwar auch nochmal ein ganz entscheidender Vorgang in der Gegenwart. Dabei fliegen die feinsten Tröpfchen durch Licht und Luft, erzeugen vielleicht sogar kleine Regenbögen, bevor sie landen. Mit der Berührung des Bodens, der Pflanze vereinigt sich wieder, was der Natur entnommen, zu einem neuen Stoff verwandelt, jetzt wieder in den Naturprozess zurückgebracht wird – an einen bestimmten Ort, in einer bestimmten Zeit. In dieser Berührung kann ich vielleicht den Wärmeprozess verstehen, den manche Menschen dabei erleben. Nun beginnt eine Wirksamkeit in eine, wie weit reichende, Zukunft? Manches läßt sich am Pflanzenwuchs, der Qualität, dem Geschmack usw. verfolgen. Neuerdings kann man, auch nach naturwissenschaftlichen Methoden, die Veränderungen des Mikrobioms[6] feststellen und so sich auch einige Phänomene erklären. Es ist auf jeden Fall ein neuer Anfangspunkt gesetzt. In mir kann ich das an der Beziehung zu den Orten, an denen ich gespritzt habe, bemerken. Ich habe mich in dem Moment ganz mit dem Ort verbunden, und wenn ich nach einem Jahr wiederkomme, ist es, als begrüße mich der Ort. Es gibt in meinen Augen kein besseres Mittel für Landwirte, sich mit seiner Hofindividualität zu verbinden, als die Präparate auszubringen.

Die Vorbereitung zur Herstellung der Präparate ist ein größerer Zeitaufwand. Der Hornmist liegt dann das Winterhalbjahr, der Kiesel das Sommerhalbjahr im Boden. Die feste Substanz der fertigen Präparate wird dann eine Stunde im Flüssigen gerührt. Einen kurzen Augenblick fliegen die Tröpfchen dem Licht und der Luft ausgesetzt. Mit dem Moment des Auftreffens der Tröpfchen auf eine bestimmte Wärmesituation haben wir alle Elemente der Evolutionsschritte vom Festen zurück zu einem Wärmezustand.

Es ist mir zunehmend wichtig geworden, an allen einzelnen Schritten selbst dabei zu sein, aber das Zentrale dabei ist mir das Rühren, das dabei auch die stärkste Willensanstrengung verlangt. „Man wird große Wirkungen hervorrufen können mit der Begeisterung.“ heißt es im landwirtschaftlichen Kurs. Diese Frage beschäftigt mich schon seit langem. Ich kann gut nachvollziehen, wie man sich für etwas erwärmen kann, sich begeistern kann, Feuer und Flamme sein kann usw. und das tatsächlich auch meinen physischen Wärmezustand beeinflusst.

Das weitere muß ich erstmal meinem Wahrheitsempfinden überlassen, wenn Rudolf Steiner in GA 202 des weiteren

Präparatespritze auf Traktor und Pick-up Fahrzeug

beschreibt, wie die Begeisterung für ein moralisches Ideal unseren Wärmeorganismus belebt. Dieser Impuls geht weiter durch unseren Luftorganismus und regt darin eine Lichtquelle an, löst in unserem Flüssigkeitsorganismus Tonquellen aus und löst schließlich im festen Leib einen ätherischen Lebenskeim aus. Das alles lebt in unserem physischen Leib, unserem Bewusstsein nicht zugänglich. Dazu Rudolf Steiner S. 188:

„... Es wird frei, wenn der Mensch seine physische Organisation mit dem Tode ablegt. Was so durch unsere moralischen Ideale, was gerade durch die reinsten Ideen in unserer Organisation ausgelöst wird, das wird zunächst nicht fruchtbar. Für das ...

S. 189 ... Leben zwischen Geburt und Tod fruchtbar werden eben die moralischen Ideen selber, insofern wir im Ideenleben bleiben und indem wir eine gewisse Genugtuung haben über dasjenige, was wir vollbracht haben. Das hat aber lediglich mit der Erinnerung zu tun, das hat nichts zu tun mit dem, was in die hinuntergedrängt wurde in die Organisation dadurch, daß wir moralische Ideale sympathisch finden.

Wir sehen also hier, wie tatsächlich unsere ganze Organisation, ausgehend von unserem Wärmeorganismus, durchdrungen wird von den moralischen Idealen. Und wenn wir mit dem Tod herauslösen aus unserer Organisation unseren ätherischen Leib, unseren astralischen Leib, unser Ich, dann sind wir in diesen höheren Gliedern der Menschennatur durchdrungen von Eindrücken, die wir gehabt haben. Wir waren mit unserem Ich in unserem Wärmeorganismus, indem die moralischen Ideale belebt haben unsere eigene Wärmeorganisation. Wir waren in unserem Luftorganismus, wo Lichtquellen gepflanzt worden sind, die nun nach unserem Tod in den Kosmos mit uns hinausgehen. Wir haben in unserem Flüssigkeitsorganismus den Ton angeregt, der zur Sphärenmusik wird, mit dem wir hinaustönen in den Kosmos. Wir bringen Leben hinaus, wenn wir durch die Pforte des Todes gehen.

Sie ahnen an dieser Stelle, was das Leben, das ausgegossen ist in der Welt, eigentlich ist. Wo liegen die Quellen des Lebens? Sie liegen in dem, was die moralischen Impulse anregt, die im Menschen begeisternd wirken. Wir kommen darauf, uns sagen zu müssen, daß, wenn wir uns heute durchglüht sein lassen von moralischen Idealen, diese Leben und Ton und Licht hinaustragen und weltenschöpferisch werden. Wir tragen das Weltenschöpferische hinaus, und der Quell des Weltenschöpferischen ist das Moralische.“

Im Gegensatz dazu beschreibt Rudolf Steiner theoretische Ideen. Diese wirken erkältend auf den Wärmeorganismus, lähmend auf die Lichtentstehung, ertötend auf den Ton und auslöschend auf das Leben. Und ein Stückchen weiter bei R. Steiner:

„Im Menschen wird zu Ende geführt die Stofflichkeit durch sein theoretisches Denken; es wird neu belebt die Stofflichkeit und die Weltenkraft durch sein moralisches Denken.“ [7]

Und kurz davor:

„Hier ist auch der Punkt, wo derjenige, der in die Weltgeheimnisse eingeweiht ist, nicht sprechen kann, wie heute so viele sprechen, von der Konstanz der Kraft oder der Konstanz des Stoffes.“[8]

Die Begeisterung für die Präparatearbeit bekommt durch diese Gedanken noch eine andere Dimension: Was wir in den neu erschaffenen Präparaten zur Wirksamkeit bringen, hat auch eine innere, verborgene Seite, die zur Weiterentwicklung der Erde beiträgt.

Das Gegenteil, die theoretischen Ideen, wurden mir in der BSE-Krise so deutlich: Wenn man Kühe mit Nährstoffen füttert, kann man auch auf die Idee kommen, Tiermehl an Kühe zu verfüttern. Das ist so weit von der Lebenswirklichkeit der Wiederkäuer entfernt, was dann zum Rinderwahnsinn geführt hat. Die Folgen solcher Reduzierungen auf solche theoretischen Überlegungen können wir überall im Verlust an Lebendigkeit in den Nahrungsmitteln und in der Natur beobachten.

Soweit trägt mich mein eigenes Erleben und das Wahrheitsgefühl, was sich an die Ausführungen Rudolf Steiners anschließt. Ständige Reflexion meines Tuns hat mich bis hierher gebracht, aber die Bemühung um weiteres Verständnis ist mir nach wie vor wichtig. Eine große Hilfe waren immer wieder Beobachtungen beim Rühren und Ausspritzen von wahrnehmungsbegabten Menschen. Das hat mir die Bestätigung der Sinnhaftigkeit der Präparatearbeit bestätigt, da ich mir auf diesem Wege der Bildekräfteforschung noch keinen soliden Weg erarbeiten konnte. Ansätze gibt es schon, wenn ich im Tun Augenblicke der Stimmigkeit erleben kann. Ein starkes Erlebnis liegt in der Beheimatung in den Landschaften und auf den Höfen, auf denen ich gearbeitet habe.

Neben der inneren Mitentwicklung mit meiner Arbeit hat sich auch in den äußeren Gegebenheiten ein ungefährer Siebenjahresrhythmus eingestellt

Von 2001 - 2008 war gewissermaßen die Aufbauzeit. Die einfachere Technik war noch selbst zusammengeschweißt, vieles wurde ausprobiert und improvisiert, und eben auch noch mit der Rührmaschine gearbeitet. Die Betriebe waren noch kleiner, und der Radius der Höfe noch stärker im Süden. 2003 und 2004 stagnierte der Umfang meiner Aufträge, weil ich zu der Zeit einen landwirtschaftlichen Betrieb zu verwalten hatte. Seither kann ich mich ganz der Präparatearbeit widmen und bin freier Mitarbeiter bei Gut Döllnitz in Halle.

Von 2008 - 2015 gab es zwei andere Fahrzeuge mit der neuen Konzeption, daß auf dem Fahrzeug rühren konnte und gleich aus dem Fass ausspritzen. Auch konnte ich im Fahrzeug schlafen, was die ganze Logistik vereinfachte. Große Betriebe in Polen und Tschechien kamen dazu. Das war nur möglich, weil die Firma Demeter Felderzeugnisse die Fahrzeuge finanziert hat. Seit 2008 rühre ich alles von Hand. In dieser Zeit habe ich auch angefangen, mich mit der Bildekräfteforschung zu beschäftigen. Diese Phase endete abrupt am Ende der Frühjahrssaison mit dem Brand des Autos.

Feuerwehr-Einsatz bei Brand des Autos von Harald Wolber

Von 2008 - 2022: Falls man es nicht lesen kann auf dem Foto mit dem Buch hinter dem ausgebrannten Sitz, da steht: „Zur Vertiefung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft“. Es war für mich während des Brandes sofort klar, daß, wenn ich die Chance bekomme, ich weitermachen werde. Und tatsächlich hat Demeter Felderzeugnisse mir nochmal dasselbe Auto gekauft. Bis zum Beginn 2022 bin ich technisch soweit, daß ich allen Anforderungen wie Plantagen und Reihenkulturen im Gemüse, in die meine Autospuren nicht passen, gerecht werden kann. Dazu gehört jetzt ein Anhänger, auf dem auch gerührt werden kann, sowie einer Gebläsespritze, die mit einem Traktor des Hofes gefahren werden kann. Das ist eine unabhängige Einheit, mit der ich arbeiten kann, falls das Auto mal ausfallen sollte, das bei mir ausgeliehen werden kann oder gemeinschaftlich auf großen Betrieben gearbeitet werden kann. Es kann auch Beispiel sein, wie Betriebe sich gemeinschaftlich regional effektiv zusammentun können. In diesen Zeitabschnitt habe ich auch alle benötigten Präparate selbst herzustellen. In dieser Zeit habe ich auch regelmäßig an Seminaren zur Bildekräfteforschung teilgenommen.

Das Buch "Zur Vertiefung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft" hat den Fahrzeugbrand überstanden

Seit 2023 bahnen sich über die Arbeit hinaus Kontakte zu Forschenden an, um weiter Gesichtspunkte für die Präparatearbeit zu finden und ggf. weiterentwickelte Präparate anzuwenden und zu erforschen. - …und sowas hätte ich vorher auch nicht geschrieben.

Meine Vision für die Zukunft

Ich möchte gerne noch erleben, daß gemeinschaftlich mehrere Fässer von Hand gerührt werden, bei guter leiblicher Versorgung und guter Stimmung, und die Präparate mit einem Flugzeug mal für einen ganzen Landkreis ausgebracht werden. Und wenn nicht hier - weiter östlich gibt es auch große Flächen…

Als Ergänzung noch zwei denkwürdige Begebenheiten

Als ich noch mit der Maschine gerührt habe, hatte ich mal wieder angefangen, die erste Spritze von Hand zu rühren, während ich schon Wasser in die Maschine laufen ließ. Zu der Zeit hatte ich am Rücken eine Stelle, die immer wieder weh tat, nicht wirklich schlimm, aber unangenehm. Nach ca. 15 Minuten rühren ist mir aber just in diese Stelle ein Schmerz gefahren, daß ich mich kaum noch bewegen konnte. Da wußte ich nicht mehr weiter, sollte ich aufhören, mit der Maschine neu anfangen, das schon Gerührte versuchen in die Maschine umzupumpen? Damit das bisher Gerührte nicht umsonst war, habe ich versucht, das Fass wenigstens ein bißchen in Bewegung zu halten, bis mir eine Lösung einfallen würde. Die kam mir aber nicht, aber nach einer Weile ging der Schmerz weg – und zwar für immer!

Mit dem Wetter gab es einige Situationen, die es unmöglich erscheinen ließen, meine Arbeit zu verrichten. Bei einem großen Auftrag war nur noch eine Spritze auszubringen. Es war eigentlich klar, daß es in Kürze regnen würde. Es war aussichtslos, aber ich dachte, aufhören kann ich ja immer noch. Und tatsächlich hat es kräftig angefangen zu regnen, aber überraschenderweise haben sich die Wolken geteilt, links und rechts von mir war alles nass, und ich habe dazwischen meine Arbeit fertig erledigt.

Kontakt

Harald Wolber, Straße der Bergarbeiter 21, 06132 Halle/ Saale, Telefon: +49 172-370 3505, Fax: 0345-7828919

Links

Einzelnachweise

  1. Theodor Schwenk war ein deutscher Ingenieur, Anthroposoph und Pionier der Wasserforschung. In seinem Buch Das sensible Chaos: Strömendes Formenschaffen in Wasser und Luft untersucht er die subtilen Muster und Phänomene von Wasser und Luft sowie deren Beziehung zu biologischen Formen. Das Werk steht in der Tradition von Goethe und Rudolf Steiner und betrachtet die Natur als von einem einheitlichen Prinzip beherrscht, das in allen Bewegungen und Formen erkennbar ist.
  2. https://anthrowiki.at/Strukturiertes_Wasser
  3. "Aber es könnte sich nach und nach herausstellen, daß das ein großes Vergnügen ist, dieses Rühren vorzunehmen, so daß man an einen maschinenmäßigen Betrieb, wo man viele Kuhhörner braucht, gar nicht denken wird. Man wird dazu kommen, daß man das einfach an Sonntagen zum Nachtisch machen wird. Dann wird schon einfach dadurch, wenn man viele Gaste einzuladen hat, und das an Sonntagen macht, und die nötige Unterhaltung dabei hat, das Allerschönste dabei erreicht werden ohne Maschinen."https://steiner.wiki/GA_327 S. 105
  4. Fragenbeantwortung 12. Juni 1924 "Darf man zum Rühren des Mistes für größere Flächen ein Rührwerk benutzen, oder ist das nicht angängig? Das ist natürlich etwas, was entweder streng aufgefaßt werden kann, oder wo man sich auch entschließen kann, allmählich in Surrogatmäßiges hineinzurutschen. Es ist schon ganz zweifellos, daß das Rühren mit der Hand doch etwas anderes bedeutet als das maschinenmäßige Rühren. Das wird der Mechanist natürlich nicht zugeben. Aber bedenken Sie nur, was für ein gewaltiger Unterschied ist, ob Sie mit der Hand wirklich rühren, dabei alle die feinen Bewegungen mit hineinbekommen in das Rühren, die die Hand ausführt, alle die Dinge, die eventuell hineinkommen, eventuell auch die Empfindungen, ob das alles hineinkommt oder ob man einfach maschinenmäßig das umrührt ..." https://steiner.wiki/GA_327 S. 104
  5. "Man wird große Wirkungen hervorrufen können mit der Begeisterung. Wenn Sie aber das handwerksmäßig betreiben, so wird wahrscheinlich die Wirkungsweise verdunsten. Das ist, was bei solchen Dingen in Betracht kommt, ob man irgend etwas mit all dem macht, was von der menschlichen Hand ausgeht - und es geht vieles von der menschlichen Hand aus oder ob man es mit der Maschine macht."https://steiner.wiki/GA_327 S. 105
  6. Zur Frage der Präparatewirkung auf das Bodenleben hat Dr. Jürgen Fritz von der Uni Kassel-Witzenhausen eingehende Untersuchung im Bereich des bakteriellen Bodenlebens (Mikrobiom) unternommen.
  7. https://steiner.wiki/GA_202#191
  8. https://steiner.wiki/GA_202#191