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GLS Bank: Unterschied zwischen den Versionen
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==== Schulfinanzierung lässt Idee von „Leih- und Schenkgemeinschaften“ entstehen ==== | ==== Schulfinanzierung lässt Idee von „Leih- und Schenkgemeinschaften“ entstehen ==== |
Aktuelle Version vom 2. Juni 2024, 22:34 Uhr
Die GLS Bank (Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken), wurde 1974 von dem Rechtsanwalt Wilhelm-Ernst Barkhoff in Bochum gegründet. Sie ist eine Bank, die versucht nach ethischen, fairen und sozialen Werten Geldwirtschaft zu betreiben. Die Bank operiert nach dem Prinzip "Mensch vor Gewinn"[1]und hat sich verpflichtet, nachhaltige und transparente Bankdienstleistungen anzubieten.
Die GLS Bank unterstützt zahlreiche Initiativen und Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltiges Wohnen, Gesundheit und Bildung. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Förderung von Projekten, die soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit vorantreiben. Die Bank veröffentlicht regelmäßig die Liste ihrer kommerziellen Kredite, um Transparenz über ihre Investitionen zu gewährleisten.
Im landwirtschaftlichen Bereich fördert die GLS Bank insbesondere die biologisch-dynamische Landwirtschaft. Sie unterstützt Bauernhöfe und landwirtschaftliche Projekte, die auf nachhaltige Praktiken setzen, um ökologische Balance zu erreichen und langfristig wirtschaftlich tragfähig zu sein. Ein Beispiel hierfür ist die Unterstützung des Dottenfelderhofs, einem der wichtigsten biologisch-dynamischen Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland. Mit Hilfe des damaligen Gründers, Wilhelm-Ernst Barkhoff unterstütze die GLS Bank die finanzielle Grundlage für den langfristigen Betrieb zu schaffen.
Geschichte der GLS Bank[2]
Mit Wilhelm-Ernst Barkhoff nimmt die Geschichte der GLS Bank ihre Anfänge. Als Schöpfer des anthroposophisch orientierten Bankwesen und Pionier der Wohlfahrtsarbeit in Deutschland (vgl. Stand: 02.04.2014), nahm er im Jahr 1956 intensiv seine anthroposophischen Tätigkeiten auf. Zum damaligen Zeitpunkt hatte er eine Anstellung als Jurist im Vorstand der sich gründenden Rudolf-Steiner-Schule inne. Diese an der Waldorfpädagogik orientierte Bildungseinrichtung legte das Fundament zum später anthroposophisch orientierten Bankwesen, wie wir es im Konzept der GLS Bank heute noch vorfinden.
Schulfinanzierung lässt Idee von „Leih- und Schenkgemeinschaften“ entstehen
Barkhoff entwickelte zur Ermöglichung der Finanzierung der mittellosen Rudolf-Steiner-Schule „Leihgemeinschaften“. Mit Hilfe der Idee einer solidarischen Finanz-Bündelung räumte er Menschen mit wenigen finanziellen Mitteln einen Zugang zu Krediten bzw. zur Teilnahme an diesem Schulaufbauprojekt im Ruhrgebiet ein. Die Idde Barkhoffs mittels Leihgemeinschaften ganze Schulprojekte ins Leben zu rufen, weckte auch bei Nachahmern Interesse zur Weiterentwicklung jener Vorstellung. Somit entstand das erste Kreditunternehmen, geboren aus der Finanzierung durch Leihgemeinschaften.
- 1961: Entstehung der Gemeinnützigen Treuhandstelle zur Verwirklichung sozialer/ gemeinnütziger Projekte
- 1967: Entstehung der Gemeinnützigen Kreditgarantie Genossenschaft
Im Jahr 1974 schließlich lässt die Bankengemeinschaft die Gründung der GLS Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken eG mit Sitz in Bochum zu. In diesem Zeitraum wurden die kritischen Stimmen zu Bankeinrichtungen wie der GLS Bank leiser und im gleichen Atemzug die Anerkennung und Akzeptanz gegenüber dieser wieder größer. So gelang es Barkhoff seine Angestellten ausreichend zu motivieren und die Einführung einer „Wirtschaftsgemeinschaft“ durchzusetzen. „Das schuf Vertrauen und motivierte zu sozialer Initiative.“ (https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/, Stand 01.04.2014)
Unter einer „Wirtschaftsgemeinschaft“ verstand Barkhoff die Zusammenführung aller finanziellen Einnahmen der Bankmitarbeiter oder -freunde – egal welcher Hierarchie und Einkommensverhältnisse, mit dem Hintergund der radikalen Praxis einer Trennung von Einkommen und Arbeit.
Die GLS Bank nimmt ihren Betrieb auf
„Ändere Dich selbst: So änderst Du die Gesellschaft.“
(Zitat: Rolf Kerler, Mitbegründer der GLS Bank)
Bereits 1977 beginnt der heutige Vorstandssprecher, Thomas Jorberg, als einer der ersten drei Auszubildenden bei der GLS Bank seine Lehre. Mit wachsender Mitarbeiterzahl werden die ersten sozialen Projekte bzw. wird der erste Entwicklungshilfefonds ins Leben gerufen – die „Zukunftsstiftung Entwicklung“.
1982 wird die erste Filiale der GLS Bank in Stuttgart eröffnet und nur sechs Jahre später der nächste Fonds zur Entschuldung Strafgefangener gegründet. Nachdem die GLS Bank nun bereits zwei Fonds zur Sozialthematik gestellt hatte, begab sie sich in das Feld der nachhaltigen Energieerzeugung und gründete den ersten Windkraftfonds zur Finanzierung der Großwindanlage im Kaiser-Wilhelm-Koog bei Marne.
Im Folgenden werden ab dem Jahr 1992 die ersten Landwirtschaftsfonds und 1996 der erste Saatgutfonds der GLS Treuhand gegründet.
1997 kommt die Fusion von GLS und GKG zustande. Die gegründete GLS Beteiligungs-AG führt die Unternehmensbeteiligung der GKG weiter und noch im gleichen Jahr wird die zweite Filiale der GLS in Hamburg eröffnet.
In den Folgejahren kommt es zu weiteren Stiftungs-Gründungen wie der „Zukunftsstiftung Landwirtschaft“ für den agrarwirtschaftlichen Bereich als auch die „Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe“ (seit 2013: Zukunftsstiftung Entwicklung) für das Engagement im Bereich der Entwicklungshilfe. Im Fokus der GLS Bank sind nach wie vor Projekte mit einer Orientierung am Gemeinwohl. Dazu zählen vordergründig Projekte, die auf Zuwendungen wie Zuschüsse, Steuergelder oder Spenden angewiesen sind und sich dem ökologischen Landbau oder Initiativen im Bereich Bildung, Gesundheit, Kultur oder Sozialwesen verschrieben haben.
Im Jahr 2012 erhält die GLS Bank den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Nachhaltigstes Unternehmen“.
GLS Bank bleibt dem Konzept des nachhaltigen Banking treu
Mit Übernahme der Ökobank und ihrer Filialen in Freiburg und Frankfurt im Jahr 2003 werden die Geschäftsfelder der GLS Bank breiter aufgestellt. Es findet zum Teil eine Orientierung auf die Geschäftsbereiche vieler Großbanken statt. Mehr und mehr wird deutlich, dass die GLS Bank trotz ihrer „Nieschenangebote“ keine „Nieschenbank“ bleiben möchte. Die flächenmäßige Expansion und Ausweitung der Tätigkeitsfelder sowie das Angebot an herkömmlichen Produkten ändert nichts an der Tatsache, dass die GLS Bank ihrem Konzept mit anthroposophischer Orientierung treu bleibt. Nachhaltige Baufinanzierungen und ethisch-ökologische Investmentfonds gehören weiterhin zum Fokus des Unternehmens.
Links
- https://www.americanbanker.com/payments/news/meet-the-bank-thats-replacing-every-debit-card-with-wood
- https://en.wikipedia.org/wiki/GLS_Bank
- https://www.konto.org/impressum/
- https://www.gls.de/privatkunden/