Rudolf Steiner Waldorfpädagogik Landwirtschaftspraktikum der 9. Klasse Umweltpädagogik

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Videodokumentation - Videodokumentation Friedel Hans -

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Transkription

[00:00:11] Aus dem Tagebuch von Ursula. Ich musste heute früh schon um 6:00 im Stall sein. Aber als ich aufstand, bekam ich eine schöne Gegenleistung. Der Himmel war noch ganz dunkel und man sah, wie sich der helle Streifen vom Horizont nach oben zog. Auch der Mond und die Sterne waren noch zu sehen. Eine tolle Stimmung. Florian schreibt Heute wurden wir um 7:00 geweckt. Ich stand ziemlich schwer auf, weil ich schlecht geschlafen hatte. Den ganzen Vormittag mussten wir Holz schlichten. Es gibt immer viel Gelächter über die entstehenden Blasen auf unseren Händen. Die Bauern sagen dann, dass wir die Arbeit nicht gewohnt sind. Und. Im Tagebuch von Alexander. Es ist gut, dass wir zu zweit sind. Wenn die Arbeit langweilig wird, haben wir trotzdem unseren Spaß. Heute schaufelten wir das gelagerte Getreide in Säcke und trugen es zur Putz Maschine. Diese funktionierte nicht gleich. Das gab eine unfreiwillige, aber angenehme Pause. Jetzt kommen wir gut aus, Victor. Das alles waren aber erst die Vorbereitungen zur eigentlichen Arbeit, dem Brotbacken. Als ich zum Ersten Mal Brotteig in die Formen gab, waren meine Hände ganz verklebt und mein Gewand war voller Teig und Mehl. Heute ging es schon viel besser als letzten Montag und auch ich selbst war nicht so schmutzig. Das ist. Verena vermerkt in ihrem Tagebuch Heute war ein Tag zum Ausrasten. Gepflückten Ringelblumen blühten dann Malven. Dabei stach mich eine Biene. Der Finger wurde dick, rot und hart. Ich schmierte eine Salbe darauf und durfte eine Pause machen. Ich. Am Nachmittag pflückten wir Johanniskraut, Blüten und wieder Ringelblumen. Frau Aichinger erzählte mir viel von Kräutern und zeigte sie mir in der Natur und wie man sie verarbeitet. Gewicht. Also hier live sehen, wenn das Fleisch und Blut. Aber. Praktische Arbeit ist eine der Grundvoraussetzungen in der Waldorfpädagogik und in der Oberstufe von 15 bis 18 Jahren lernen die Schüler in der Praxis zu stehen in verschiedenen Bereichen.

[00:08:17] Und der erste Bereich gleich in der ersten Schulstufe ist das Landwirtschafts Praktikum im Praktikum, das schon jahrelang in unserer Schule angewandt wurde und in dem wir eigentlich gute Erfahrungen gemacht hatten, in dem Schüler eingetaucht sind in die Lebenszusammenhänge der Bauern. Worum geht es eigentlich hier? Im Grunde genommen geht es um die Arbeit an der Erde. Die Schüler lernen hier landwirtschaftlich tätig zu sein, mit Tieren in Kontakt zu kommen, Pflanzen anzuschauen, zu ernten, auch zu sehen. Aber sie lernen das auf einer ganz eigenartigen Art, nämlich so, dass sie in einer Gemeinschaft stehen und in der Gemeinschaft arbeiten. Das ist, glaube ich, eines der wesentlichen Punkte dieses Praktikums. Ein Schüler mit 15 Jahren ist nicht in der Lage, aus ökologischen Gründen heraus den Boden zu bearbeiten, sondern der arbeitet nur aus einem sozialen Bedürfnis und einer Freude, mit anderen zu arbeiten, eingebettet zu sein in eine Gruppe von Bauern, mit denen gemeinsam aufs Feld zu gehen, gemeinsam Erdäpfel zu ernten, auf dem Polenta zu stehen, stundenlang gerüttelt zu werden und zu sehen, dass alle mitarbeiten. Keiner schließt sich aus, jeder arbeitet mit. Hier entstehen eigentlich die Fragen. Manch einer formuliert sie jetzt schon, die meisten nicht. Die Fragen kommen später und später gestellt, vielleicht auch beantwortet. Wie ist es eigentlich in dieser Situation, in der sich ein Jugendlicher in der neunten Klasse befindet? Die Buben, gerade mitten in der Pubertät vielleicht sind da drüber. Die Mädchen sind schon etwas weiter. Und jetzt ist so ein Bub hineingestellt in eine Umgebung, wo er wirklich tatkräftig mitarbeiten muss, seinen Körper, den er noch nicht gar nicht richtig handhaben kann, einzusetzen für die Gruppe, für seine Bauernfamilie. Das ist etwas, was ungemein stark wirkt, wo er sich beweisen kann und sagen kann Jetzt habe ich mitgeholfen. Das ist auch mein Weg gewesen.

[00:11:33] Und die Mädchen in dem Alter bereits zurückgezogener, von körperlichen voll entwickelt, die leben in der Welt, in der der Bauer auch mit Tieren Kontakt hat. Stadtteilarbeit ist eines der Haupt Arbeitsgebiete der Mädchen, der besonders gern gemacht wird, die der Welt mit den Kühen und den Schafen und Ziegen auch mit Pferden. Immer verbunden sein, mit den Tieren hinausgehen zu müssen, auch wenn es dunkel ist. Zu einer Zeit, wo man sonst noch schläft in der Stadt. Hier ist man draußen und arbeitet nicht. Die Mädchen sind in einer anderen Situation in diesem Alter. Sie sind über die Pubertät körperlich hinweggekommen. Ihr Problem ist seelischer Art und hier hilft das Praktikum in dieser Weise, dass die Bauern immer Tiere haben hier in dieser Gegend, und die Mädchen sehr stark hier einsteigen. Und auch das Miteinander. Kinder sind da und müssen versorgt werden. In diesen Phasen sind Mädchen besonders für diese Probleme und diese Lösungen zu haben. Wie wird jetzt eigentlich dieses Praktikum organisiert? Wir sind da sehr stark von der Pädagogik ausgegangen und haben uns überlegt Was brauchen Sie dann? Sie brauchen in diesem Alter eine Gruppe, in der Sie eingebunden sind die Bauernfamilie. Sie brauchen die Herausforderung. Sie brauchen aber eine Herausforderung, die weg von der ursprünglichen Gruppe ist. Es ist, so hat sich herausgestellt, nicht gut, sie im Klassenverband zu lassen. Mehr als zwei auf einem Bauernhof sind in eine alte Situation gebracht, und daher werden sie kaum in die neue Bauernfamilie eintauchen können. Und diese zweier Gruppierung wurde auch hier angewandt. Hier im Waldviertel zwei Mädchen oder zwei Buben, die 14 Tage lang mit der Bauernfamilie gemeinsam arbeiten, gemeinsam essen, gemeinsam feiern, auch unter Umständen gemeinsam in die Kirche gehen. Nicht jeder ist abends irgendeine Arbeit länger, dann wird länger gearbeitet ist wichtig, die muss auch abends gemacht werden.

[00:14:20] Ist die Arbeit früher beendet, dann kann auch wie bei den Bauern auch früher Schluss gemacht werden. Hier lernen die Schüler auch noch diese Empfindung der Wochentage kennen. Ein Sonntag ist ein Sonntag. Nicht wie in der Stadt ein freier Tag, sondern das ist ein Tag, wo man sich besinnen muss, wo man nicht arbeitet, ausgenommen der Welt, wo man einfach für sich und für die Familie lebt. Wenn man das alles in Betracht zieht, so ist das Landwirtschafts Praktikum vielleicht der Haupt Einstiegspunkt in die Oberstufe. Lernen weg von der eigenen Familie, sich selbst behaupten lernen, selbst Eindrücke gewinnen, selbst Fragen zu stellen auf diese Frage Haltung. Wird bei uns Wert gelegt und das ist eigentlich das Ziel. Das Ziel dieser Erziehung ist das nicht Töten ist ja gut und wichtig ist ja gar nicht einmal das Gegenteil für. In Marions Tagebuch kann man lesen Ich gehe auch zu Hause reiten. Und als ich hörte, dass auf dem Hof, wo wir wohnen werden, ein Pferd ist, habe ich mich sehr darauf gefreut. Vom ersten Tag an konnte ich mit Julia, so heißt das Pferd, gut umgehen. Mit den Kühen ist es etwas schwieriger. Die hören auf einen bestimmten Pfiff, den wir nur schwer nachmachen können. Jetzt, nach einer Woche folgen die Kühe meistens auch uns. Aber es ist doch nie sicher, ob wir sie alle ohne Hilfe in den Stall bringen können. Ich nehme. In. Am Ende der zweiten Woche schreibt Veronika mein Gesamteindruck Auf dem Landwirtschafts Praktikum habe ich eine andere Welt kennengelernt. Das Arbeiten an der frischen Luft hat mir gut gefallen. Das Leben in der Stadt gefällt mir trotz allem natürlich besser. Mit meinen Gast Bauern habe ich mich sehr gut verstanden, was sehr wichtig für mich war. Sie waren immer da, wenn man Hilfe brauchte.

[00:17:53] Ihre Laune änderte sich nie. Der fröhliche Ausdruck in ihren Gesichtern war vom Anfang bis zum Ende zu sehen. Trotz der harten Arbeit. Nach der Arbeit können wir jeden Tag ausreiten. Wir sitzen immer zu zweit auf Julia, die sehr gutmütig ist. In drei Tagen ist das Praktikum zu Ende. Der tägliche Ausritt und das Pflegen des Pferdes werden mir in der Stadt am meisten fehlen. Heute ist der letzte Tag. Ich muss sagen, dass ich schon ein bisschen traurig bin. Andererseits freue ich mich schon auf die anderen. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, am Montag wieder in der Schule zu sitzen. In jedem Fall will ich wieder einmal für ein paar Tage hierher kommen.