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=== Leserstimme von Jean-Paul für die GA 327 «Landwirtschaftlicher Kurs» ===
=== Leserstimme von Jean-Paul für die [https://steiner.wiki/GA_327 GA 327] «Landwirtschaftlicher Kurs» ===
[[Datei:Jean-Paul.jpg|thumb|350px|Jean-Paul bei einer Filmdokumentation <ref name=":0">Hier ist Jean-Paul in einem Beitrag aus dem Jahre 2019 zum Thema der Lichtwurzeln zu sehen bei Hans-Martin Aurich zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=Fxz4QJCVdqY</ref>bei Kompostarbeiten für den [https://glashausfrankfurt.de/de/ Lichtwurzelanbau von Hans-Martin]|verweis=https://anthro.world/Datei:Jean-Paul.jpg]][[Datei:Buchrücken der GA 327 auf Französisch.jpg|thumb|200px|<small>Buchrücken der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot</small>|verweis=https://anthro.world/Datei:Buchr%C3%BCcken_der_GA_327_auf_Franz%C3%B6sisch.jpg]][[Datei:Buchdeckel der GA 327 auf Französisch.jpg|thumb|200px|<small>Buchdeckel der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot</small>|verweis=https://anthro.world/Datei:Buchdeckel_der_GA_327_auf_Franz%C3%B6sisch.jpg]]<blockquote>''«Als Jugendlicher verbrachte ich die schönste Zeit meines Lebens in einem Internat auf 1.000 m Höhe in den französischen Alpen und war der wunderbaren Natur nah. Es war Anfang der 70er Jahre, die Anfangszeit der grünen Bewegung. Seinerzeit herrschte in Frankreich in der Öffentlichkeit wenig Bewusstsein für die Ökologie und die neue, sehr kleine, ökologische Bewegung machte mit militanten Protesten auf sich aufmerksam.''
[[Datei:Jean-Paul.jpg|thumb|350px|Jean-Paul bei einer Filmdokumentation <ref name=":0">Hier ist Jean-Paul in einem Beitrag aus dem Jahre 2019 zum Thema der Lichtwurzeln zu sehen bei Hans-Martin Aurich zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=Fxz4QJCVdqY</ref>bei Kompostarbeiten für den [https://glashausfrankfurt.de/de/ Lichtwurzelanbau von Hans-Martin]|verweis=https://anthro.world/Datei:Jean-Paul.jpg]][[Datei:Buchrücken der GA 327 auf Französisch.jpg|thumb|200px|<small>Buchrücken der [https://steiner.wiki/GA_327 GA 327] aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot</small>|verweis=https://anthro.world/Datei:Buchr%C3%BCcken_der_GA_327_auf_Franz%C3%B6sisch.jpg]][[Datei:Buchdeckel der GA 327 auf Französisch.jpg|thumb|200px|<small>Buchdeckel der [https://steiner.wiki/GA_327 GA 327] aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot</small>|verweis=https://anthro.world/Datei:Buchdeckel_der_GA_327_auf_Franz%C3%B6sisch.jpg]]<blockquote>''«Als Jugendlicher verbrachte ich die schönste Zeit meines Lebens in einem Internat auf 1.000 m Höhe in den französischen Alpen und war der wunderbaren Natur nah. Es war Anfang der 70er Jahre, die Anfangszeit der grünen Bewegung. Seinerzeit herrschte in Frankreich in der Öffentlichkeit wenig Bewusstsein für die Ökologie und die neue, sehr kleine, ökologische Bewegung machte mit militanten Protesten auf sich aufmerksam.''


''Ich war 16 Jahre alt und mit Feuer und Flamme engagierte ich mich für den Schutz der Natur. Ich führte Diskussionen mit Gleichgesinnten und ich las die Ökozeitung «la gueule ouverte<ref>Autor Pierre Fournier (1937-1973), La Gueule ouverte (das offene Maul), die erste ökologische Monatszeitung in Frankreichs, Ersterscheinung Ende 1972</ref>». Darin fand ich eine Anzeige für die erste französische Übersetzung des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner (GA 327). Ich hatte noch nie von Rudolf Steiner gehört, aber ich kaufte mir dieses Buch, denn ich erhoffte somit mehr Kenntnisse und mehr schlagkräftige Argumente für meine Überzeugungsarbeit in der Ökobewegung finden zu können. Denn es stand ein Schulwechsel auf eine weiterführende Fachschule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in Nimes (Frankreich) an, und ich wollte für die Diskussion mit meinen künftigen Mitschülern, meist Söhne von Bauern, mit Argumenten gut gerüstet sein.''
''Ich war 16 Jahre alt und mit Feuer und Flamme engagierte ich mich für den Schutz der Natur. Ich führte Diskussionen mit Gleichgesinnten und ich las die Ökozeitung «la gueule ouverte<ref>Autor Pierre Fournier (1937-1973), La Gueule ouverte (das offene Maul), die erste ökologische Monatszeitung in Frankreichs, Ersterscheinung Ende 1972</ref>». Darin fand ich eine Anzeige für die erste französische Übersetzung des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner (GA 327). Ich hatte noch nie von Rudolf Steiner gehört, aber ich kaufte mir dieses Buch, denn ich erhoffte somit mehr Kenntnisse und mehr schlagkräftige Argumente für meine Überzeugungsarbeit in der Ökobewegung finden zu können. Denn es stand ein Schulwechsel auf eine weiterführende Fachschule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in Nimes (Frankreich) an, und ich wollte für die Diskussion mit meinen künftigen Mitschülern, meist Söhne von Bauern, mit Argumenten gut gerüstet sein.''
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''« Le cultivateuer matérialiste, lorsqu'il ne se contente pas d'une vie bornée, mais prend la peine de penser uns peu ... est en mesure de prévoir à peu près dans combien de décennies les produits agricoles seront tellement dégénerés qu'avant la fin de ce siècle, ils ne pourront plus servir à l'alimentation. » ... was soviel heiß wie «Wenn sich der materialistische Landwirt nicht mit einem engstirnigen Leben zufrieden gibt, sondern sich die Mühe macht, ein wenig mitzudenken ... ist in der Lage, ungefähr vorherzusagen, in wie vielen Jahrzehnten die landwirtschaftlichen Produkte so stark degeneriert sein werden, dass sie vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr zur Ernährung dienen werden.» Ferner fand ich diese Aussage spannend, was E. Riese auf dem Buchrücken schreibt, dass nämlich sinngemäß bei einem Bauernhof von einem Organismus gesprochen werden kann, und dass es sich bei einem Hof um eine Individualität handeln sollte.''
''« Le cultivateuer matérialiste, lorsqu'il ne se contente pas d'une vie bornée, mais prend la peine de penser uns peu ... est en mesure de prévoir à peu près dans combien de décennies les produits agricoles seront tellement dégénerés qu'avant la fin de ce siècle, ils ne pourront plus servir à l'alimentation. » ... was soviel heiß wie «Wenn sich der materialistische Landwirt nicht mit einem engstirnigen Leben zufrieden gibt, sondern sich die Mühe macht, ein wenig mitzudenken ... ist in der Lage, ungefähr vorherzusagen, in wie vielen Jahrzehnten die landwirtschaftlichen Produkte so stark degeneriert sein werden, dass sie vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr zur Ernährung dienen werden.» Ferner fand ich diese Aussage spannend, was E. Riese auf dem Buchrücken schreibt, dass nämlich sinngemäß bei einem Bauernhof von einem Organismus gesprochen werden kann, und dass es sich bei einem Hof um eine Individualität handeln sollte.''


''Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.''
''Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die [https://steiner.wiki/GA_327 GA 327] gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.''


''Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.''
''Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.''

Version vom 1. Oktober 2023, 19:22 Uhr

Einleitung & Entwicklungsrichtung

Willkommen bei biodyn.wiki. Auf diesen Seiten kannst du dich über die biologisch-dynamische Landwirtschaft informieren. Die Menschen für die Webseiten anthrowiki.at, anthro.world und steiner.wiki arbeiten hier in freier Initiative mit biodyn.wiki zusammen.

Die DNA von biodyn.wiki besteht aus hochwertigen Vortragsdokumentationen (Videodokumentationen). Es gibt viele interessante Beiträge u. a. von der Landbauschule vom Dottenfelderhof, insbesondere von Dr. Manfred Klett, von Martin von Mackensen und mehr. Darüber hinaus entsteht eine Videoserie von Menschen in der Landwirtschaft.

Wenn Vorträge eine Dauer von 60 oder 90 Minuten haben, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Menschen sich die Zeit dafür nehmen. Man kann ja nicht ahnen, ob der Inhalt von Interesse ist. Deshalb transkribieren wir die Vorträge, schlüsseln sie quasi auf, für eine bessere Verdaulichkeit. Somit kann man sich die Videodokumentationen auch in Schriftform anschauen, und anhand der Überschriften oder Glossare ganz gezielt nach Inhalten suchen.

Neueste Beiträge

«Das Prinzip Mitte im Bearbeiten der Kultur-Natur in der Landwirtschaft»

Martin von Mackensen vom Dottenfelderhof beim Vortrag am 12. September 2023 in Berlin Havelhöhe in der Christengemeinschaft

Am 12. September hat Martin von Mackensen in den Räumen der Christengemeinschauft auf dem Campus Berlin Havelhöhe eine Vortrag rund ums Themengebiet der Mitte gehalten. Es ist ein Beitrag von Martin für die 14-tägige Arbeitsgruppe der Christengemeinschaft, welche das Thema «Das offenbare Geheimnis der Mitte» behandelt.

Weitere Informationen findest du hier:

www.dottenfelderhof.de/landbauschule

https://christengemeinschaft.de/gemeinden/berlin-havelhoehe


Weitere Beiträge von Martin von Mackensen findest du hier

Medizinisch/ landwirtschaftliches Studienjahr (MeLaS) ab September 2023 am Dottenfelderhof

Prof. Dr. med. David Martin und Martin von Mackensen auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel. [Zum Film auf das Bild klicken]

Bewirb dich jetzt fürs medizinisch/ landwirtschaftliche Studienjahr am biodynamischen Dottenfelderhof bei Prof. Dr. med. David Martin über Nicola.Schulze@uni-wh.de oder über Martin von Mackensen über lbs@dottenfelderhof.de.

Du möchtest: Arzt/ Ärztin werden und verstehen wie Gesundheit beginnt- und endet? Dich aufs Medizinstudium optimal vorbereiten, oder du studierst bereits und möchtest ein Pausenjahr nutzen um deinen Horizont zu erweitern? Oder du möchtest deine Fähigkeiten zur Autonomie in und mit der Natur stärken? Oder deine Gesundheitskompetenz entwickeln oder Menschen unterstützen ihre Gesundheit zu entfalten?

Der Kurs beginnt am 9. September 2023 und dauert bis zum 7. September 2024. Er kostet ca. EUR 700 inkl. Wohnen und Essen

Hintergrund: Globale Herausforderung für Gesundheit und Klima: Landwirtschaft braucht Konzepte, um die Menschen zu ernähren ohne Zerstörung von Boden und Leben. Auch die Medizin befindet sich in einem Paradigmenwechsel. Die gegenwärtigen Studiengänge von Medizin und Landwirtschaft sind nicht wirklich auf die Gesundheit allen Lebens ausgerichtet. Student*innen lernen nicht wahrzunehmen und zu beurteilen, ob Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen gesund sind, und auch nicht, wie Gesundheit nachhaltig gefördert wird. Darüber hinaus fehlt es überall an wirklich patentem Nachwuchs. Das Medizinstudium ist einseitig Städte- und Krankenhausorientiert obwohl das künftige Gesundheitssystem ambulanter werden soll. Du kannst das ändern!

Weitere Informationen findest du hier:

MeLaS-Flyer mit allen Infos

www.dottenfelderhof.de/landbauschule

https://uni-wh.de/gkls/lehrstuhl/kooperationen

Neuer youtube-Kanal für biodyn.wiki

https://www.youtube.com/@biodynwiki

Für die Webseite biodyn.wiki wurde ein neuer youtube-Kanal eingerichtet. Es handelt sich vor allem um Filmdokumentationen von François, die rund um den Dottenfelderhof entstanden waren. Mit Dr. Manfred Klett, mit Martin von Mackensen, mit Dieter Bauer, mit Dr. Gunter Gebhard, mit Dr. Hartmut Spieß und mit vielen anderen Personen, die im Bereich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft etwas zu sagen haben.

Aber es geht François bei seinen Filmen über die biodynamische Landwirtschaft nicht nur um Fachkompetenz, nicht nur um Rang und Namen, sondern es geht auch um die Menschen, die in der Landwirtschaft zupacken. Mit besonderen Interesse verfolgt François seit vielen Jahren Biografien von Landbauschülern und Azubis mit, welche am Dottenfelderhof u.ä. ihre Ausbildung hatten. Bei der Video-Serie «Menschen in der Landwirtschaft» werden Interviews geführt, und es geht um Ich-Botschaften. Dort erfährt man was die Menschen für die Landwirtschaft begeistert.

Hier gehts zum youtube-Kanal «biodynwiki»

Menschen in der Landwirtschaft: Interview mit Mia und Florian

Im Rahmen des Januarkurses 2023 am Dottenfelderhof erfolgte ein Gespräch über Motivationen für die landwirtschaftliche Ausbildung.

- Mia und Florian -

Weitere Beiträge von «Menschen in der Landwirtschaft» findest du hier

Transkription der Folge: Bodenentwicklung im Jahreslauf mit Dr. Manfred Klett

- Folge 1v4 -
Audio zum streamen & runterladen
Video zum streamen & runterladen
Bodenentwicklung im Jahreslauf - 1. Folge von Manfred Klett

Aktuell wurde die erste und die zweite von vier Folgen «Bodenentwicklung im Jahreslauf von Dr. Manfred Klett» als saubere Transkription mit Überschriften, Absätzen und Heraushebungen in Fett erstellt. Die Folgen 3 und 4 liegen derzeit noch in unbearbeiteter Rohtextform vor.

Wenn du dich generell bei der Aufarbeitung von wertvollen Vorträgen auf biodyn.wiki mitbeteiligen möchtest, dann schaue dir den Punkt MitTun an.

Weitere Beiträge von Dr. Manfred Klett findest du hier


Leserstimme von Jean-Paul für die GA 327 «Landwirtschaftlicher Kurs»

Jean-Paul bei einer Filmdokumentation [1]bei Kompostarbeiten für den Lichtwurzelanbau von Hans-Martin
Buchrücken der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot
Buchdeckel der GA 327 aus dem Jahre 1974. Edition Anthroposophiques Romandes, 13, rue Verdaine, 1204 Genève/ Suisse. Traduction Daniel Simonnot

«Als Jugendlicher verbrachte ich die schönste Zeit meines Lebens in einem Internat auf 1.000 m Höhe in den französischen Alpen und war der wunderbaren Natur nah. Es war Anfang der 70er Jahre, die Anfangszeit der grünen Bewegung. Seinerzeit herrschte in Frankreich in der Öffentlichkeit wenig Bewusstsein für die Ökologie und die neue, sehr kleine, ökologische Bewegung machte mit militanten Protesten auf sich aufmerksam.

Ich war 16 Jahre alt und mit Feuer und Flamme engagierte ich mich für den Schutz der Natur. Ich führte Diskussionen mit Gleichgesinnten und ich las die Ökozeitung «la gueule ouverte[2]». Darin fand ich eine Anzeige für die erste französische Übersetzung des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner (GA 327). Ich hatte noch nie von Rudolf Steiner gehört, aber ich kaufte mir dieses Buch, denn ich erhoffte somit mehr Kenntnisse und mehr schlagkräftige Argumente für meine Überzeugungsarbeit in der Ökobewegung finden zu können. Denn es stand ein Schulwechsel auf eine weiterführende Fachschule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in Nimes (Frankreich) an, und ich wollte für die Diskussion mit meinen künftigen Mitschülern, meist Söhne von Bauern, mit Argumenten gut gerüstet sein.

Als ich das Buch bekommen habe, stand da das Wort «Wissenschaft des Geistes/ Science de l'esprit». Ich fragte mich: "Was hatte Geist mit Landwirtschaft zu tun?" Auf, was auf dem Buchrücken war zu lesen, weckte definitiv mein Interesse:

« Le cultivateuer matérialiste, lorsqu'il ne se contente pas d'une vie bornée, mais prend la peine de penser uns peu ... est en mesure de prévoir à peu près dans combien de décennies les produits agricoles seront tellement dégénerés qu'avant la fin de ce siècle, ils ne pourront plus servir à l'alimentation. » ... was soviel heiß wie «Wenn sich der materialistische Landwirt nicht mit einem engstirnigen Leben zufrieden gibt, sondern sich die Mühe macht, ein wenig mitzudenken ... ist in der Lage, ungefähr vorherzusagen, in wie vielen Jahrzehnten die landwirtschaftlichen Produkte so stark degeneriert sein werden, dass sie vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr zur Ernährung dienen werden.» Ferner fand ich diese Aussage spannend, was E. Riese auf dem Buchrücken schreibt, dass nämlich sinngemäß bei einem Bauernhof von einem Organismus gesprochen werden kann, und dass es sich bei einem Hof um eine Individualität handeln sollte.

Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.

Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.

Mein biographischer Weg führte mich schließlich bis zur Gegenwart nach Deutschland, wo ich als ausgebildeter Physiotherapeut tätig bin, und mein großes Interessensgebiet betrifft nach wie vor die Fragestellungen rund um die Kräfte und Wirkungen, welche zur Gesundung und Heilung beitragen können.»

Jean-Paul, 26. April 2023

Weitere Leserstimmen über die Vorträge und Bücher von Rudolf Steiner hier auf anthro.world...


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  1. Hier ist Jean-Paul in einem Beitrag aus dem Jahre 2019 zum Thema der Lichtwurzeln zu sehen bei Hans-Martin Aurich zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=Fxz4QJCVdqY
  2. Autor Pierre Fournier (1937-1973), La Gueule ouverte (das offene Maul), die erste ökologische Monatszeitung in Frankreichs, Ersterscheinung Ende 1972