Wilhelm-Ernst Barkhoff

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Wilhelm Ernst Barkhoff, 26.06.1916, Kamp Lintfort, (Deutschland) - 30.09.1994, Bochum (Deutschland) war ein deutscher Rechtsanwalt und Begründer des anthroposophisch orientierten Bankwesens und ein bedeutender Reformer der Wohlfahrtsarbeit in Deutschland.

Aufgewachsen in einer politisch und gesellschaftlich bewegten Zeit, entwickelte Barkhoff früh ein Bewusstsein für politische und soziale Themen. Er studierte Jura in Köln, Freiburg und Berlin und absolvierte sein erstes Staatsexamen 1939. Während des Zweiten Weltkriegs diente er an der russischen Front und erlitt schwere Verwundungen. Nach dem Krieg schloss er sein zweites Staatsexamen ab und wurde ein erfolgreicher Fachanwalt für Steuerrecht und Notar in Bochum.

1956 begann Barkhoff seine anthroposophische Tätigkeit, indem er aus Gefälligkeit dem Vorstand der Rudolf Steiner-Schule Ruhrgebiet beitrat. Dort entwickelte er die Idee der „Leihgemeinschaften“, welche die Grundlage des anthroposophischen Bankwesens legten. Dies führte schließlich zur Gründung der GLS Gemeinschaftsbank in Bochum 1974, die nachhaltige Finanzierungsinstrumente für die Waldorfpädagogik und die biologische Landwirtschaft entwickelte.

Neben seiner Tätigkeit im Bankwesen engagierte sich Barkhoff intensiv im Wohlfahrtswesen. 1961 wurde er Landesvorsitzender des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Nordrhein-Westfalen und trug maßgeblich zur Öffnung und Expansion des Verbands bei, insbesondere in den Bereichen Eltern behinderter Kinder, Frauenbewegung und Selbsthilfegruppen.

1981 legte Barkhoff alle öffentlichen Ämter nieder, um jüngeren Generationen Platz zu machen, blieb jedoch weiterhin als Redner und Berater aktiv.

Die Rolle von W. E. Barhoff für biologisch-dynamische Einrichtungen

"Bald kam auch die finanzielle Sicherung und Ausbreitung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft dazu. Um das zerstörerische Prinzip der Erbaufteilung zu ersetzen, erfand er die Gemeinnützigen Landbauforschungsgesellschaften als Träger der Höfe. Die Höfe sollten mehr als „nur“ (Land-)Wirtschaft betreiben wollen und Aufgaben in der Heilpädagogik, in der Kinder- oder Erwachsenenbildung, der Landschafts- und Kommunalentwicklung oder der Forschung usw. anstreben und übernehmen. Er wollte Instrumente für neue Gemeinschaftsformen schaffen, damit die Blutsverwandtschaft, die bis dahin die Landwirtschaft prägte und trug, als soziales Bindemittel ersetzt werden konnte. So beriet er Manfred Klett und seine Mitarbeiter beim Aufbau des Dottenfelder Hofes, einer „Landkommune“ auf hohem professionellen und menschlichen Niveau. Den Bauck-Höfen (Nicolaus Remer, Joachim Bauck) aus dem angestammten Besitz der Familie Bauck, die weiterhin die Höfe bewirtschaftete, verhalf er zu einer Vergesellschaftung. Es entstanden bislang an die hundert derartiger Einrichtungen."[1]

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