Jan Peter - Menschen in der Landwirtschaft, 2023

Aus BiodynWiki
Version vom 7. Oktober 2024, 01:52 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „| zurück zu Menschen in der Landwirtschaft | verweis=https://www.youtube.com/watch?v=Rs-rXfxz4Nc|thumb|Jan Peter am 18. Februar 2023 am [[Dottenfelderhof [https://www.youtube.com/watch?v=Rs-rXfxz4Nc| hier klicken zum Video] ]] +++ Es handelt sich um eine automatische Transkription welche noch von Hand überarbeitet werden muss. Du kannst hier gerne MitTun bei biod…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

| zurück zu Menschen in der Landwirtschaft |

Jan Peter am 18. Februar 2023 am Dottenfelderhof hier klicken zum Video

+++ Es handelt sich um eine automatische Transkription welche noch von Hand überarbeitet werden muss. Du kannst hier gerne MitTun - melde dich über das Kontaktformular +++

Ich komme gerade von einem Plastizierkurs. Auf dem Dottenfelderhof sind wir gerade und hatten Mittagspause, haben ein bisschen was gegessen und jetzt bin ich eingeladen worden ein kleines Interview zu halten und habe das auch einfach mal angenommen, denn ja so vielfältig wie Landwirtschaft halt nun mal ist, gehört das auch gerade dazu im Dialog zu sein und deswegen sitze ich hier jetzt und wollte ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, was ich so mache, aber was auch generell so in der Landwirtschaft vor sich geht. Genau und vielleicht können wir ja schon anfangen, also ich bin heute nicht alleine, zum Glück, ich habe mir seelische Unterstützung geholt von Hugo, dem Skelett, so habe ich ihn jetzt genannt und tatsächlich hatten wir nicht nur Hugo, sondern auch ganz ganz viele Skelette von allen möglichen Tieren und eine riesen Kuh mit den Hörnern noch dran, natürlich ganz ganz wichtig für uns auch als biologisch dynamische Auszubildende, total wichtig zu sehen, was da alles in so einer Kuh halt vor sich geht, wie die ganzen Höhlen miteinander verbunden sind und dass es doch tatsächlich Sinn macht, dass sich da so ein paar Menschen zusammengesetzt haben vor knapp 100 Jahren und haben gesagt, wir machen es anders und wir kramen uns mal ein paar Werte raus und schauen, was uns eigentlich so wichtig ist im Leben und wie wir die Welt unseren Enkelinnen übergeben wollen und trotz allem auch zu sehen, wie wir noch in dem Heute leben und ich glaube, das ist ganz cool und heute bin ich hier und dann, ja ich heiße Jan-Peter, bin jetzt gerade Ende vom zweiten Lehrjahr der biologisch dynamischen im Westen und wir machen gerade den Februarkurs hier, genau.

Es ist ganz spannend, ich komme jetzt ins dritte Lehrjahr und so langsam stellt sich natürlich auch mir die Frage, mache ich das Ganze weiter, bleibe ich in der Landwirtschaft, bleibe ich in der Gärtnerei, ist es nicht einfach und deswegen glaube ich, kann jeder unterschreiben von den Azubis, dass man sich mal zwischenzeitlich gedacht hat, tschüss zu sagen, hey Leute, irgendwie ist es ganz nett, aber ich glaube doch nicht, dass es meins ist, ich glaube, ich packe das nicht, das ist zu viel und trotzdem sind wir doch irgendwie hier geblieben und trotzdem bin ich ja irgendwie hier geblieben und ja, was mich dann so gereizt hat, doch weiter zu gehen und zu schauen, wo mich dieser Weg so hinführt, das habe ich heute noch mal ganz stark gemerkt, wir haben, ich kann ja mal zeigen, wir haben hier die Skelette halt gemacht und ich habe diesen kleinen Katzenkopf plastiziert mit Ton und dabei die Oberfläche so zu gestalten und zu merken, dass dieses Organische, mit dem wir uns ja doch tagtäglich befassen, weder eckig noch ganz rund ist, weder perfekt noch unperfekt, irgendwie auf so eine ganz komische Art und Weise natürlich und ja, so fühlt sich das auch schon ein bisschen an hier, die Arbeit, es ist natürlicher, es ist in einem Gestaltungsprozess, was man tagtäglich macht, wie man sich dazu dann doch aufregend aufzustehen, mit der Gemeinschaft am Frühstückstisch zu sitzen, den Kaffee zu trinken oder den grünen Tee und zu schauen, okay, was liegt heute für ein Tag vor unserer Nase sozusagen, ja, wo gehen wir heute raus und gestalten, plastizieren und ja, lassen sie ein bisschen unsere Energie in etwas hineinfließen und sind einfach Teil von dem Prozess und das finde ich unglaublich schön und deswegen bin ich ein bisschen angetan von der Landwirtschaft, doch das muss ich schon irgendwie so sagen und ich glaube, dass es vielen auch so geht und trotzdem ist es ja nicht einfach, es fordert total viel von einem heraus, draußen zu sein, dem Wetter ausgesetzt zu sein, der Sonne ausgesetzt zu sein und ja, wenn man es nicht ganz schafft, sich in seiner Blase zu verkriechen und sein Billerbühl-Bauernhof aufzubauen, dann kommen halt natürlich auch die Gedanken von draußen, die Gesellschaft und die Fragen, ist das überhaupt gut, die Meta-Anthroposophie, ist das überhaupt gut mit der Tierhaltung und damit setzen wir uns zum Glück auch auseinander. Wir haben jetzt natürlich das Klassikerwerk auch ein bisschen gelesen, den landwirtschaftlichen Kurs, haben das aber nicht irgendwie wortwörtlich genommen, sondern haben klipp und klar gesagt, das ist ein Vortrag und wir reden jetzt darüber, wir setzen uns damit auseinander und wir gehen auch die Frage irgendwie, wir gehen sie tiefer anschauen, warum wir überhaupt Tierhalt haben, ob das wichtig ist, ob es noch gerechtfertigt ist, Tiere zu halten und sind dann ein bisschen in die Verbindung gegangen und ja, nicht nur in die Verbindung mit dem Tier, warum es so wichtig ist, dieses Tier in dem Hof-Organismus zu haben, in diesem größeren Ganzen, so ein bisschen makromäßig auf den ganzen Hof geschaut, sondern man geht dann auch in Verbindung mit sich selber und ja, das ist schön und das schätze ich sehr an der Landwirtschaft und diesen Räumen, die halt aufgemacht werden, an den Räumen, wo man sich selber begegnen kann, an den Räumen, wo man ja so vielem begegnen kann, dem Leben und dem Tod, das nimmt einen mit und das lässt einen dann auch gar nicht mehr so los, weil man dann auf einmal schon merkt, wow, so ich bin auf der Erde und das ist was, das ist eine Aufgabe und es ist so schön, dieser Erde ausgesetzt zu sein und doch genau diesem Regen und der Sonne und zu merken, ja, ich bin hier und ich lebe und ich kann was tun mit der Gesellschaft, die Fragen mitnehmen von außen und für mich selber und in der Gemeinschaft dann Antworten finden oder es einfach zu machen, zu machen, was man selber so in sich trägt und zu gestalten, einen schönen Garten gestalten, leckeres Essen dann auch zu verkaufen, seinen Unterhalt ein bisschen damit auch zu verdienen und Leben und Gemeinschaft damit fördern, also ich meine, das ist ja, das kennt ja jeder, wenn man zu Hause sitzt und es gibt Essen, die Familie ist da, die Freunde sind da oder man sitzt auch mit sich selber und man hat sich selber was gekocht und hat sich die Zeit genommen und man nimmt jetzt dieses leckere Gemüse und ja auch vielleicht die gute Milch oder so und schafft auf einmal wieder einen Ort, einen Ort, wo man sich begegnen kann, einen Ort, wo man einfach essen kann und wieder Kraft tanken kann, um weiter zu leben und darum geht es, es geht nicht um mehr und es geht nicht um weniger, es geht um das Leben. Ja, jetzt sitze ich hier und rede da ganz lange drüber und zum Glück bleibt es nicht nur beim Reden, denn wir haben jetzt mal gerade Wochenende, ansonsten geht es für mich natürlich auch weiter an die Arbeit.

Ich bin gerade in einer Lebensgemeinschaft im wunderschönen Bliesgau, in der Biosphäre Bliesgau, darf dort mit ganz ganz netten Menschen zusammenarbeiten und lernen. Ja, es ist ein Ort, wo wir mit Menschen mit Assistenzbedarf zusammenarbeiten und wieder eröffnet sich einfach ein neuer Raum der Begegnungen, Menschen zu begegnen, die ja so eine besondere Geschichte haben, also ich glaube, man merkt das ein bisschen, dass ich das schon ganz cool finde. Ja, ich bin gerade eben, was heißt gerade eben, ich glaube gestern, vorgestern, hier weiß man gar nicht immer so, wie die Zeit ist, die Wochentage, die verschwinden so, wenn man so lange lernt, ein bisschen über den Hof gelaufen und ich bin an einem Haselhain vorbeigelaufen und mir ist dann aufgefallen, dass das total schön ist, die verschiedenen Oberflächen zu haben und die verschiedenen Gestaltungen, die tatsächlich auch durch Menschen vorgenommen werden können und in diesem Haselhain, ich wollte mich eigentlich auch da hinlegen und ein bisschen Pause machen, da hat aber jemand gearbeitet und hat, glaube ich, aus Gips oder sowas eine Statue, ja, irgendwie gehauen oder irgendwie gebastelt und ich fand das so total schön, wie in so einem Film.

Dann bin ich weitergelaufen und habe dann so ein kleines Eichenbällchen gefunden und dann auf einmal wächst da Postelein, ja, es ist so eine kleine Salatpflanze, die man schön immer ernten kann und dann in den Salat streut und dann war das da einfach unter der Eiche und ich war so ein bisschen fasziniert davon, wie das passieren kann. Ach, das passiert nur bei den Landwirten sowas, so in der freien Natur wird das nicht passieren und ja, dann bin ich so gelaufen und bin wieder zu diesem Gestalten gekommen. Man merkt, ich habe einen roten Faden, ich habe mir ein bisschen Gedanken gemacht, ja, zu gestalten, Oberfläche zu gestalten, Erde zu gestalten, diesen wunderschönen Planeten und Räume zu schaffen, wo man sich selber und auch unserer Erde wieder begegnen kann, in der heutigen Zeit, jetzt ist es echt und das ist total faszinierend.

Deswegen mache ich die biologische dynamische Ausbildung und bin mal am Schauen, was danach dann kommt und bin auf jeden Fall mit viel Energie dabei.

| zurück zu Menschen in der Landwirtschaft |