Alain Morau: Unterschied zwischen den Versionen

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Alain Morau, (* 15. Oktober 1973 in Saint Denis/La Reunion - † 14. Juni 2021 in Karben), war ein engagierter Forscher im Bereich der [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischen Landwirtschaft]]. Der Franzose Alain war auf der Insel La Reunion geboren, und kam erst nach dem Abitur auf das Festland Frankreich, um dort sein Studium der Chemie aufzunehmen. Die letzten Jahre seines Schaffens verbrachte Alain zunächst als [[Landbauschule Dottenfelderhof|Landbauschüler]] am [[Dottenfelderhof]], später als angehender Doktorant tätig mit verschiedenen Forschungsfragen. <blockquote>"Im Frühjahr 2015 sprach mich nach einem Vortrag ein junger Mann mit französischem Akzent an. Sein Name war Alain Morau und er arbeitete seit einiger Zeit am [[Dottenfelderhof]] in der Pflanzenforschung. Ihn interessierten Fragen der [[A:Dreigliederung|Dreigliederung]] und er wollte darüber mit mir ins Gespräch kommen. Sein eigentliches Forschungsgebiet war jedoch der Landwirtschaftliche Kurs Rudolf Steiners. Später wurde er im Bereich der Koordinationsstelle für biologisch-dynamische Landwirtschaft der
Alain Morau, (* 15. Oktober 1973 in Saint Denis/La Reunion - † 14. Juni 2021 in Karben), war ein engagierter Forscher im Bereich der [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischen Landwirtschaft]]. Der Franzose Alain war auf der französischsprechenden Insel La Reunion geboren. Sein Vater war dort als Hochschulprofessor, seine Mutter Danielle Morau als Lehrerin tätig. Erst nach dem Abitur betrat Alain das französische Festland, um dort sein Studium der Chemie aufzunehmen.
 
Die letzten Jahre seines Schaffens verbrachte Alain zunächst als [[Landbauschule Dottenfelderhof|Landbauschüler]] am [[Dottenfelderhof]], später als angehender Doktorant tätig mit verschiedenen Forschungsfragen. <blockquote>"Im Frühjahr 2015 sprach mich nach einem Vortrag ein junger Mann mit französischem Akzent an. Sein Name war Alain Morau und er arbeitete seit einiger Zeit am [[Dottenfelderhof]] in der Pflanzenforschung. Ihn interessierten Fragen der [[A:Dreigliederung|Dreigliederung]] und er wollte darüber mit mir ins Gespräch kommen. Sein eigentliches Forschungsgebiet war jedoch der Landwirtschaftliche Kurs Rudolf Steiners. Später wurde er im Bereich der Koordinationsstelle für biologisch-dynamische Landwirtschaft der


[[Universität Kassel-Witzenhausen]] als Doktorand tätig. In diesem Zusammenhang führte er am Dottenfelder Hof Versuchsreihen mit Kressesamen durch. Er promovierte über die Testmethoden und die experimentelle Forschung mit biologisch-dynamischen Hornmistpräparaten. Alain war aber auch leidenschaftlich an den politischen Zeitereignissen interessiert. Hier hatte er viele Fragen und wollte diese gerne von der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus her beleuchtet haben. So kam es, dass wir uns immer wieder trafen und solche Fragen gemeinsam bewegten. Zudem schickte er mir regelmäßig Texte und Videos, insbesondere zu dem, was in Frankreich vorging. ...
[[Universität Kassel-Witzenhausen]] als Doktorand tätig. In diesem Zusammenhang führte er am Dottenfelder Hof Versuchsreihen mit Kressesamen durch. Er promovierte über die Testmethoden und die experimentelle Forschung mit biologisch-dynamischen Hornmistpräparaten. Alain war aber auch leidenschaftlich an den politischen Zeitereignissen interessiert. Hier hatte er viele Fragen und wollte diese gerne von der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus her beleuchtet haben. So kam es, dass wir uns immer wieder trafen und solche Fragen gemeinsam bewegten. Zudem schickte er mir regelmäßig Texte und Videos, insbesondere zu dem, was in Frankreich vorging. ...

Version vom 12. Juni 2024, 16:45 Uhr

Alain Morau

Alain Morau, (* 15. Oktober 1973 in Saint Denis/La Reunion - † 14. Juni 2021 in Karben), war ein engagierter Forscher im Bereich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Der Franzose Alain war auf der französischsprechenden Insel La Reunion geboren. Sein Vater war dort als Hochschulprofessor, seine Mutter Danielle Morau als Lehrerin tätig. Erst nach dem Abitur betrat Alain das französische Festland, um dort sein Studium der Chemie aufzunehmen.

Die letzten Jahre seines Schaffens verbrachte Alain zunächst als Landbauschüler am Dottenfelderhof, später als angehender Doktorant tätig mit verschiedenen Forschungsfragen.

"Im Frühjahr 2015 sprach mich nach einem Vortrag ein junger Mann mit französischem Akzent an. Sein Name war Alain Morau und er arbeitete seit einiger Zeit am Dottenfelderhof in der Pflanzenforschung. Ihn interessierten Fragen der Dreigliederung und er wollte darüber mit mir ins Gespräch kommen. Sein eigentliches Forschungsgebiet war jedoch der Landwirtschaftliche Kurs Rudolf Steiners. Später wurde er im Bereich der Koordinationsstelle für biologisch-dynamische Landwirtschaft der

Universität Kassel-Witzenhausen als Doktorand tätig. In diesem Zusammenhang führte er am Dottenfelder Hof Versuchsreihen mit Kressesamen durch. Er promovierte über die Testmethoden und die experimentelle Forschung mit biologisch-dynamischen Hornmistpräparaten. Alain war aber auch leidenschaftlich an den politischen Zeitereignissen interessiert. Hier hatte er viele Fragen und wollte diese gerne von der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus her beleuchtet haben. So kam es, dass wir uns immer wieder trafen und solche Fragen gemeinsam bewegten. Zudem schickte er mir regelmäßig Texte und Videos, insbesondere zu dem, was in Frankreich vorging. ...

... Alains Wesen strahlte etwas von einem guten König aus, der weitsichtig die Belange seines Reiches beobachtet, die Herrschaft darüber jedoch verloren hat und nun auf dem Weg ist, ein neues Reich zu suchen. Dazu musste er vom »Land aufs Meer«."(Stephan Eisenhut, Die Drei)[1]

Nachruf

"Mit 47 Jahren verstarb viel zu früh unser Mitarbeiter Alain Morau. Auf den Dottenfelderhof kam Alain Morau 2008 für das Studienjahr der Landbauschule. In seiner Projektarbeit begann er, einen bereits in der Arzneimittelforschung entwickelten Test mit keimenden Kressesamen zur Wirksamkeitsprüfung des biologisch-dynamischen Hornmistpräparates zu erproben. Drei Jahre später ergriff er eigenständig die Aufgabe der Methodenentwicklung dieses Kressetestes in einem mehrjährigen Forschungsprojekt, das unter anderem auch von der anthroposophischen Gesellschaft gefördert wurde.

Es folgte eine siebenjährige intensive, experimentelle Arbeit an wöchentlichen Versuchsserien mit Kressesamen. Vorbild war dabei für ihn die Arbeit von Lilli Kollisko, der Pionierin der Forschung mit kleinsten Entitäten. Jede Woche wurden 15 Liter Hornmistpräparat gerührt und dann die kleinst mögliche Menge in vorbereitete Beutel mit Kressesamen auf feuchtem Filterpapier ausgebracht. Verschiedene Einflussfaktoren wurden daraufhin geprüft, wie sie helfen können, eine Wirkung des Präparates zur Erscheinung zu bringen. Eine bedeutende Entdeckung war, dass das Wurzelwachstum der Kressekeimlinge am deutlichsten auf das Hornmistpräparat reagiert, wenn die Beutel mit den Pflanzen täglich eine kurze Zeit aus der senkrechten Orientierung zum Erdmittelpunkt herausgenommen und in die Horizontale gelegt werden.

2015 wurde er als Doktorand im Bereich der Koordinationsstelle für biologisch-dynamische Landwirtschaft der Universität Kassel tätig und pendelte wöchentlich zwischen dem Dottenfelderhof und Witzenhausen. Für die Promotion erfolgten zwei Publikationen über die Entwicklung der Kressetestmethode in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Der dritte, fast vollendete Promotionsaufsatz ist eine Metastudie zur zusammenfassenden Auswertung vieler Ergebnisse experimenteller Forschungsarbeiten mit dem biologisch-dynamischen Hornkieselpräparat aus den letzten Jahrzehnten.

Ab 2017 veröffentlichte er insgesamt 10 Artikel in der Zeitschrift Die Drei zu zeitgeschichtlichen und politischen Themen sowie auch eine Reihe von vier Artikeln, in denen er den Lesern den Zusammenhang der grundlegenden Gedanken des Landwirtschaftskurses von Rudolf Steiner nahebringen wollte".[2]

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