Züchtung in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft

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Was ist das Besondere bei der biologisch-dynamischen Pflanzenzüchtung? Hier ein Beispiel von Kultursaat e.V.:

"Die Züchtungsmethoden orientieren sich am Leitbild der ABDP (Assoziation biologisch-dynamischer Pflanzenzüchter, aufgelöst im Januar 2014).

Alle züchterischen Einflussnahmen auf die Pflanze geschehen bei Kultursaat im Zusammenhang eines biologisch-dynamischen Betriebes. Dieser Grundeinfluss besteht in dem Zusammenwirken von Ackerbau und Viehhaltung, d.h. insbesondere in der Stärkung und Steigerung der natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens durch Anbau von Ackerfutter mit Leguminosen und in der Düngung mit Stallmist. Im biologisch-dynamischen Landbau ist man bestrebt, einen in sich geschlossenen Betriebskreislauf herzustellen. Dazu kommt die Anwendung der biologisch-dynamischen Düngerzusatzpräparate sowie der Spritzpräparate Hornmist und Hornkiesel.

Für die Selektion nach morphologischen Gesichtspunkten während des Züchtungsganges stehen uns wichtige Erkenntnisse aus der goetheanistischen Metamorphosenforschung zur Verfügung, die auf die jeweilige Pflanzenfamilie, bzw. -art spezifiziert werden. Darüber hinaus sind Reifefähigkeit, Farbausprägung, Wüchsigkeit und allgemeine Widerstandskraft wichtige Zuchtziele, die über die allgemein üblichen Ziele Form, Einheitlichkeit und Ertrag hinausgehen."[1]

Pflanzenzüchter (Personen)

Getreidezüchtung

Gemüsezüchtung

Züchterinitiativen

Hier listen wir ökologische (nicht ausschließlich biodynamische) Züchtungsinitiativen auf

ACKERKULTUREN

  • Getreidezüchtung Peter Kunz
  • Cultivari gGmbH Darzau
  • Forschung und Züchtung Dottenfelderhof
  • Keyserlingk Institut

GEMÜSE

  • Kultursaat e.V. - Zusammenschluss von 30 biodynamischen Gemüsezüchtern
  • Saat:gut e.V., Christiansens Hof
  • Sativa Rheinau, Stiftung Fintan
  • Cultivari gGmbH Darzau

OBST

  • Poma Culta
  • apfel:gut e.V.
  • dest e.V.

WEITERE

  • Hortus Ovvicinarum
  • Glashüpfer e.V.
  • Living Seeds e.V.
  • Stichting Zaadgoed
  • Im Verbundprojekt eatmore.uni-hohenheim.de (Zusammenarbeit Universität Hohenheim, Universität Kassel und der Forschungsring, unterstützt durch Verarbeiter Voelkel) erfolgt die Qualitätserfassung von Möhren mit verschiedenen Methoden (Sensorische Merkmale, Kupferchlorid-Kristallisation)
  • Der Schweizer Saatgutbetrieb Sativa Rheinau nutzt das partizipative Netzwerk "mit-vereinten-gaerten.org"um Salatlininen auf Mehltau-Toleranz zu prüfen
  • Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland

Finanzielle Unterstützer für Züchtungsinitiativen

  • GLS Treuhand Zukunftsstiftung Landwirtschaft
  • Gerd Godt-Grell Stiftung[4]
  • Bingenheimer Saatgut AG
  • Bioverita
  • Projektförderung durch das BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung[5]

Aus- und Fortbildungen

Hier ein Beispiel von Kultursaat e.V.[6], welche Inahlte im Rahmen einer Fortbildung in der Biologisch-Dynamischen Pflanzenzüchtung vorkommen können:

Inhalt

  • Genetische Grundlagen und ihre Auswirkung auf die Züchtungspraxis
  • Goetheanistische Pflanzenkunde und ihre Weiterführung in der praktischen
  • Züchtungsarbeit (Pflanzenfamilien, botanische Aspekte)
  • Züchtungsforschung
  • Kulturpflanzenentwicklung
  • Methoden zur Qualitätsbeurteilung in der biologisch-dynamischen Züchtung (bildschaffende Methoden, Bildekräfteuntersuchungen etc.)
  • Die Beziehung zwischen Mensch und Pflanze
  • Astronomische Grundlagen und Beobachtungen

Praktische Übungen

  • im Bonitieren und Selektieren
  • Zur Pflanzenbetrachtung
  • Zur sensorischen Prüfung (Geschmack, Aroma)
  • Zur Versuchsauswertungen in der Arbeit an verschiedenen Gemüsearten

Weitere Infos hier: Thomas Heinze, Tel. +49 6032 9359101, fortbildung(at)kultursaat.org, www.kultursaat.org

Thematisch passende Filmbeiträge

Züchtung: Dr. Hartmut Spieß und Buchautor Christian Göldenboog | 2018

- Biologische Züchtung mit Dr. Spieß und Christian Göldenboog -
hier gehts zum Film auf youtube

Der Buchautor Christian Göldenboog präsentiert auf dem Hoffest des Dottenfelderhof in Bad Vilbel sein Buch "Die Weisheit des Misthaufens". Er erläutert u.a. welche Wege ihn zum Buchprojekt bewegten und welche Rolle dabei die Züchtungsarbeit von Dr. Hartmut Spieß spielte. In der Podiumsdiskussion unter freiem Himmel vermittelt Hartmut Spieß dann auch noch tiefergehende Einblicke in die biologische Züchtungsarbeit.

Eine sehr wertvolle Arbeit in der Pflanzenzüchtung erfolgt durch das Team von Dr. Hartmut Spieß am Dottenfelderhof. Während es "damals" in den bäuerlichen Alltag gehörte seine eigene Züchtung/ Erziehung/ Vermehrung von Saatgut zu betreiben, findet die heutige Saatgutbereitstellung fast ausschließlich statt durch Konzerne. Und das hat seinen Preis. Nicht nur die finanzielle Abhängigkeit muss genannt werden. Es ist vor allem die (gewollte) Gleichförmigkeit/ Monotonie der (oftmals Hybrid) Sorten, das Entfallen der Vielfältigkeit, welches ins Bewusstsein zu nehmen ist. Die Welt ist einfach bunter und schöner, wenn die samenfeste Karotte an jedem Standort und bei jedem Landwirt etwas anders schmeckt. Aber dieses Züchterkönnen muss man sich wieder erringen. Mit viel Liebe an der Sache, viel Willenskraft und leider wenig Geld (als in der Industrie). Und genau das hat der Züchter Dieter Bauer am Dottenfelderhof z.B. mit hervorragend schmeckenden Karotten getan.


Was ist der aktuelle Stand der Dinge bei der "Neuen Gentechnik"?

Neue Gentechnik - ein Gespräch mit Clara Behr vom 7. November 2023 hier gehts zum Transkript und Film

+++ Stand 24. November 2023: Ein Informationsgespräch über die Neue Gentechnik mit Clara Behr von der BIODYNAMIC FEDERATION DEMETER INTERNATIONAL +++

"Der Gesetzesvorschlag basiert wirklich auf das Hauptargument, dass diese erste Kategorie von Neuen Gentechnik ähnlich ist wie die konventionelle Züchtung. Also dass die Methoden, die man anwendet, ähnlich sind wie konventionelle Züchtung und dass das Ergebnis dann am Ende das gleiche ist, wie wenn man Methoden der konventionellen Züchtung anwendet. Das ist, glaube ich wirklich der, sagen wir mal, auch der größte Erfolg der Agrarindustrie, also vor allem der großen Konzerne wie Bayer oder Syngenta oder Chemie (Name?) und so weiter. Sie haben ganz lange darauf gearbeitet, dieses Argument voranzutreiben, und das haben Sie leider mit sehr viel Erfolg gemacht. Und deswegen hat sich jetzt bei vielen Politikern die Meinung wirklich geändert. Und sie sind davon überzeugt, dass wir hier nicht mehr von Gentechnik reden, sondern von Methoden, die ähnlich sind wie von konventioneller Züchtung."[7]

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Züchterworkshop mit Martin von Mackensen | 2021

1. Folge mit Martin von Mackensen am Dottenfelderhof im Januar 2021
2. Folge mit Martin von Mackensen am Dottenfelderhof im Januar 2021
3. Folge mit Martin von Mackensen am Dottenfelderhof im Januar 2021

Im Rahmen eines 3 tägigen Züchterworkshops hält Martin von Mackensen per Videokonferenz am Dottenfelderhof eine kurze Vortragsreihe in Begleitung von Pflanzenzüchtern. Worauf es hier Martin ankommt: Bei der Züchtungsarbeit spielt der Zukunftsaspekt eine Rolle. Schließlich arbeiten die Züchter einer Zukunft entgegen, es soll etwas entstehen, was noch nicht vorhanden ist. Dafür braucht es bei der Züchtertätigkeit eines inneren Bildes von demjenigen, was werden soll. Anregungen für diese Gedankenansätze findet man unter anderem im sogenannten Landwirtschaftlichen Kurs von Rudolf Steiner.

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