Düngung - 8. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017

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Düngung - 8. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017

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Schönen guten Morgen wünsche ich, die Welt ruhet noch im Nebel um uns herum. Ja, wir wollen unseren Thema fortfahren, die Zeit alt von dannen. Man muss dann sehen, wie man überhaupt noch fertig wird mit seinem eigentlichen, das ist nämlich unbegrenzt das Thema der Düngung.

Und ich möchte nur kurz nochmal anknüpfen an das gestrige und sagen, wir haben ja da die Stufe, die Stufe der, die erste Stufe der Düngung, eben die Pflanze, haben wir uns da auch angefangen ins Auge zu fassen. Und haben gesehen, dass das eigentlich die erste Stufe wirklich ist, wo man von Düngung sprechen kann. Weil hier, weil hier, wie wir sagten, Leben düngt Leben gilt.

Das Gesetz Leben düngt Leben. Und es muss immer in einen Samenzustand übergehen und aus dem heraus, wie aus einem Nullpunkt, sich dann die, kommt im folgenden Jahr, die Vegetationsentwicklung wieder von neuem beginnen. Also das ist diese erste Stufe der Düngung.

Und nun haben wir gesehen, dass die Pflanzen dann jedes Jahr Rückstände hinterlassen. Und dass man das als Rückstände bezeichnen kann, alles das, was nicht zum Chaos, zum Samenchaos gekommen ist. Was nicht sozusagen diese Schwelle überschritten hat zur Samenbildung.

Alles was im Vegetativen verblieben ist, was das Ergebnis des vegetativen Wachstums im Jahr von Wurzel über Stänge, Blatt bis hin zur Blüte. Alles das kehrt zur Erde zurück und wird von den Prozessen der Natur, die da walten, verschlungen, verdaut gewissermaßen und umgewandelt in eine neue Substanz, die keineswegs nur die übrig gebliebenen Reste der organischen Bildung ist, sondern wirklich eine neue Bildung im Haushalt der Natur darstellt. Und das nennt man Humus.

Und daneben verläuft ein anderer Prozess der Mineralisierung. Der ist unausweichlich, geht gar nicht anders. Das doch erhebliche Verluste eintreten durch Abbau von organischer Substanz, dabei Kohlendioxid frei wird, dadurch auch Schicksalverbindungen frei werden und durch die Mineralisierung auch Mineralstoffe freigesetzt werden, die dann aber in der Regel von dem Humus dann wiederum sorbiert werden und festgehalten werden, sodass sie nicht ausgewaschen werden.

Nun geht es hier um die Umwandlung dieses Prozesses, der sich zwar von Natur aus wunderbar vollzieht, in gewissen Gegenden so ideal, dass dabei schwarze Erden stehen, Cernosemen, das ist ein sehr tiefgründiger, sehr humoser, 6% Humus enthaltener und noch mehr 10% Humus enthaltener Boden. Pechschwarz und unglaublich leistungsfähig. Und dann gibt es andere Standorte, wo überhaupt kein Humus sich bildet.

Das ist ganz schrecklich. Da komme ich nachher nochmal drauf zurück. Also es geht darum, dass man jetzt diesen Humusbildungsprozess steuert.

Er findet von Natur aus statt, aber wenn man ihn steuert, kann man ihn sozusagen optimieren. Man kann ihn auf einer höheren Stufe anheben. Und das ist der Fall eben im Ackerbau durch die Kunst der Bodenbearbeitung, Düngung und Fruchtfolge.

Also dass er alles das zusammennimmt, dann kann man sozusagen diesen Umwandlungsprozess, man kann ihn auch Flächenkompostierungsprozess nennen, wo diese Umwandlung dann gefördert oder gehemmt gar, wenn man mit der Walze über den Acker fährt, dann hängt man solche Sachen. Und wenn man mit der Ecke drüber fährt, dann fördert man diese Sachen. Also es ist in die Hand des Menschen gelegt, diesen Prozess zu steuern im Ackerbau, im Gartenbau genauso.

Jetzt fallen aber natürlich enorme Rückstandsmassen an. Im Verlauf eines Jahres, weiß ja jeder. Und deswegen ist man aufgefordert, die nun jetzt kunstvoll außerhalb des Bodens in diesen Umwandlungsprozess einzuleiten in der Kompostierung.

Wir haben uns diese Kompostierung gestern mal kurz vor Augen geführt. Unter einem etwas anderen Gesichtspunkt, als es landläufig so ganz gemacht wird. Und gesehen, dass da eigentlich vier Prozesse walten.

Vier Prozesse, wobei der Ausgangspunkt immer der ist, dass wir es mit einem mikrobiellen Abbau zu tun haben. Also die Mikroben unter den entsprechenden Bedingungen, wenn da genügend Luft ist, genügend Feuchtigkeit ist und so. Also immer wenn die Elemente sich durchdringen, dann ist eine explosionsartige Enthaltung des mikrobiellen Lebens in der binnenkürzesten Frist.

Und was machen die? Die bauen ab. Das ist sozusagen die Tätigkeit, die nun von den Bodenmikroben zu erwarten ist. Die sie aber so total erfüllen, was wenn man da nicht aufpasst, dass da nichts mehr übrig bleibt.

Dass alles mineralisiert ist. Also im Grunde genommen ist diese Welt der Bakterien und der einzelnen Mikroben, das sind ja alles einzelne Bildungen. Also wie wenn ein lebendiger Organismus atomisiert wäre.

Ein Nebeneinander von wirklich unzähligen Mikroben. Und deren Tätigkeit ist, dass sie die Energie benutzen, die sie durch den organischen Rückschein, die Sonne des vergangenen Jahres sozusagen, nutzen, um ihr eigenes Leben zu fristen. Und dabei bauen sie alles ab.

Und es geht immer weiter und immer weiter und zunächst plötzlich nicht mehr übrig. Deswegen sind auch alle Krankheiten, die höhere Organismen haben, also das Tier oder der Mensch, die hängen auch immer damit zusammen, dass da irgendwelche Infektionen sind, die dann Erzüglichkeiten hervorrufen und das sind Abbauvorgänge und dann kann unumständlich der Organismus zugrunde gehen. Also sie sind, man könnte fast sagen, tendenziell Krankheitserreger.

Also das darf man nicht zu sehr überspitzen, aber das ist ihr Wesen, das sie abbauen. Das ist einfach ihr Wesen. Im Haushalt der Natur sorgen sie dafür, dass das Zeug nicht sich irgendwie anhäuft, sondern dass es wirklich umgewandelt wird, verwandelt wird in eine andere, eine neuartige Substanz.

Und dann haben wir gesehen, das erste, erste Prozess ist ein Wärmeprozess. Die Wärme wird freigesetzt durch diesen Abbauprozess und dann, als zweites, ein Lüftungsprozess. Das heißt, dass der ganze Haufen stärker sich sozusagen durch Umwandlungen gasefrei gesetzt werden und dass überhaupt Sauerstoff eindringt und Kohlendioxid entlassen wird und auch Stickoxide bzw.

Ammoniak entlassen wird, NH3. Also das ist ein zweiter Vorgang in Verbindung mit der Verpilzung, haben wir so betrachtet. Und der dritte Prozess ist der, dass eben eine Durchfeuchtung stattfindet, dass der ganze Haufen plötzlich, nicht über Nacht, aber nahezu, in sich zusammensackt.

Ganz eigenartiges Phänomen, dass eben alles das, was vorher noch organisierte organische Substanz ist, plötzlich alle Zellen zerfallen, dadurch die Zellmembranen durchbrochen werden. Das Vakuolwasser, oder die Wässrigkeit der Vakuolen austritt und der Haufen wird durch und durch feucht und sackt in sich zusammen. Und dann, der dritte Prozess ist dann der, dass eben die Vererdung eintritt.

Und da muss ich jetzt noch, da haben wir ja, wir haben ja über den Regenwurm gestern auch noch gesprochen, da habe ich ja versucht zu schüren, dass der Regenwurm eigentlich diese Vererdung vornimmt. Alle Boden, nicht nur der Regenwurm, das ist nur der beste Repräsentant, sondern alle Organismen, die nur irgendwo als tierische Organismen tätig sind, wirken so, dass sie diesen Übergang von den Elementen der Wärme, der Luft und des Wassers, der Feuchtigkeit überführen in das Element der Erde. Sie vererden die organische Substanz zu Humus und dann eben zu einem sehr durchgeformten, strukturierten Humus, dem sogenannten Dauerhumus.

Und Dauerhumus heißt eine Form, eine Humusform, meistens in Verbindung eben mit Tonmineralien, die nicht so leicht mikrobiell abgebaut werden können. Die Mikroben haben da nicht mehr so einen Zugriff drauf. Es ist natürlich auch schon weitgehend abgebaut, mikrobiell, aber es ist in einem Zustand, das Organomineralischen und als solcher immer noch energiehaltig, selbstverständlich, der Humus ist ja noch eine organische Bindung, aber doch so, dass die Mikroben, ich möchte mal sagen, sie können ein bisschen die Zähne ausbeißen, sie haben keine Zähne, aber sie kommen da nicht so richtig dran.

Das ist so stabil, so vererdet, wirklich Erde geworden, dass dieser Humus, dann Dauerhumus, nur langsam wiederum abgebaut werden kann und umgewandelt werden kann die Lebensprozesse der höheren Pflanzen. Nun, diese Umwandlung in Dauerhumus braucht Zeit. Und das ist das größte Problem heute in unserer Landwirtschaft.

Wir haben keine Zeit mehr. Wir haben keine Zeit und lassen der Welt, der Natur, auch keine Zeit. Alles muss schnell gehen.

Ruckzuck Erledigungsarbeit. Möglichst noch delegieren, dann digitalisieren, dass man das völlig unabhängig von Menschen sich irgendwie abspielt. Und das ist das große Problem, worum die Kompossierung heute ein Stiefkind ist, auch der biologischen Landwirtschaft.

Ein ausgesprochenes Stiefkind. Und die Art, wie heute kompossiert wird, ist nicht das, was eigentlich gemeint ist. Sie muss mich ein bisschen schämen, weil es im Donnerwilder Hof auch so ist.

Wir haben nicht mehr die Hände, die genügend Hände, die wirklich das vernünftig machen. Das heißt, wir hätten sie vielleicht, wenn wir es organisieren würden. Meistens liegt es auch an der Einsicht und auch wirklich an der Betriebsorganisation, dass man die bestimmten Tätigkeiten eben wirklich von Hand macht.

Dasselbe Problem tritt dann später auf beim Rühren der Präparate. Da haben wir auch vielleicht nochmal Zeit, darüber zu sprechen. Dass man dann meint, ich habe keine Zeit, ich muss das an eine Maschine delegieren.

Es gibt einfach Grenzen, wo man eigentlich sagen müsste, eigentlich ist das etwas, wo sich der Mensch überhaupt erst in ein persönliches Verhältnis zu den Dingen stellen kann. Und auf das kommt es an. Alles andere ist gar nicht Landwirtschaft.

Man muss irgendwo Gelegenheit haben im Betrieb. Man kann nicht alles von Hand mehr machen. Man braucht die Maschine, die muss man einsetzen, die hat ihre Aufgabe.

Wir können nicht mehr so arbeiten wie die Bauern früher. Morgen bei Sonnenaufgang aufstehen, bis Sonnenuntergang im Sommer da, arbeiten 14 Stunden am Tag. Das konnten die Menschen früher.

Die haben aber auch im Winter länger geschlafen. Na ja, kann sein. Also jedenfalls, wir sind gar nicht mehr so arbeitsfähig heutzutage.

Das ist sehr vorsichtig ausgedrückt. Ich erlebe eigentlich mehr, dass man einfach unfähig geworden ist zum Arbeiten. Ich bleibe mal zunächst mal sehr vorsichtig.

Man kann sich ja auch lernen. Man kann sich heute ganz bewusst neu lernen zu arbeiten. Und das will ich mir lernen.

Wir können nicht heute arbeiten einfach so auf dem Stand. Das muss gelernt werden. Dass man seine Gedanken in den Willenshandlungen umsetzt und nicht irgendwie so irgendwas macht und dann mal hier hinhopst, mal da hinhopst.

Sondern wirklich in geistiger Kontinuität seine Arbeiten vollzieht. Da muss man sich neu erfinden als Mensch heute. Als moderner Mensch.

Und in diesem Bereich möchte ich mal sagen, gehört auch die Komposierung. Das müsste eigentlich in erster Linie so organisiert werden, dass es eben doch eine Handarbeit ist. Keine Maschinenarbeit.

Die Maschine kann da vielleicht mal beteiligt sein, wenn der Mischstreuer das Zeug da abgibt. Aber da muss man mit der Gabel dran und muss es sauber und vernünftig aufsetzen. Da fehlt hinten und vorne.

Und dann denkt man, das Einstreuen kostet auch so viel Handarbeit, also lege ich ein Vlies oben drüber. Das ist gar nichts. Ein Vlies, was macht das Vlies? Das hält die Regen ab, dass es nicht zu sehr drauf regnet und nass wird das Zeug.

Und lässt auch die Gase durch, sodass er entgasen kann. Also diese beiden Funktionen werden irgendwo erfüllt. Aber das ist keine Haut.

Um die Haut kommt es an. Dass dieser Haufen wirklich wie jeder Organismus eine Haut hat. So braucht der Kompost Haufen, der eigentlich für sich im Haushalt der Natur ein Organismus ist, der braucht eine Haut.

Die muss ich ihm geben. Und diese Haut ist am besten eine Strohdecke, die wirklich die Feuchtigkeit von innen, wenn er dampft, aufnimmt und dadurch die Stroh durchfeuchtet. Und wenn die Sonne kräftig drauf scheint, dann kann das dann austrocknen, ohne dass der Haufen selbst austrocknet.

Und da bildet sich unter dieser Haut die Übergänge Diese Übergänge von der Wärme zur Luft, zur Feuchtigkeit, zur Vererdung, diese Übergänge, die haben wir einen Auslöser unter dieser Haut. Und dann tut sich das Fortsetzen in den Haufen hinein. Wenn Sie die Haut bei einer Leiter nehmen, dann merken Sie, was da los ist.

Dann merken Sie, was da ein intensives Leben ist. Und das bildet sich dann von außen nach innen in den Haufen hinein. Also, da werden heute unendlich viele Fehler gemacht.

Man macht es, was man irgendwie meint, es ist doch notwendig, dass man auch mal kompossiert. Man braucht auch keineswegs alles zu kompossieren. Das werden wir noch sehen, wenn wir den tierischen Dünger behandeln, dass wir den tierischen Dünger nicht notwendigerweise kompossieren müssen.

Wir müssen andere Verfahren da einsetzen. Aber, wenn man kompossiert, dann muss man das kunstvoll machen. Das ist eine Kunst.

Und das ist eine Gelegenheit, dass man ein persönliches Verhältnis findet zwischen sich selbst und dem, worauf sich die Arbeit ausrichtet. Und dieses persönliche Verhältnis ist das A und O des biologisch-pharmäischen Handbaus. Dass man mit seinen Gedanken und dem Empfindungsleben, dass das hineingetragen wird in die Willenssymbole.

Und dann kommt die Antwort. Dann beobachtet man, dann sieht man das, dann schaut man das an. Das erfüllt wiederum einen selbst und ernährt sozusagen die eigene Gedankenbildung.

Das ist ein wunderbarer Wechselprozess. Deswegen ist es eine Kunst. Ich kann mir eine Geige, wenn ich sie spielen will, ewig angucken.

Oder ich kann sie auch nicht delegieren an irgendeine Apparatur, die da irgendwo den Bogen mal so, mal so, irgendwo die Seiten gleiten lässt. Das geht gar nicht, sondern ich muss, wenn ich ein Instrument spielen will, dann muss ich mich, um Gottes Namen, damit verbinden und muss mich üben. Und die Übung macht den Meister.

Und daran fehlt es heute in der Landwirtschaft von vorne bis hinten. Auf den Höfen. Muss ich einfach sagen.

Das hängt einfach mit unserer Zeit zusammen. Das hängt mit dem Druck, unter dem der Landwirt heute steht, dass man mit den Arbeiten überhaupt fertig wird, mit den wenigen Händen, die man hat. Eigentlich ist es eine Katastrophe.

Man kann das aber wirklich einsehen, dass die Landwirtschaft mehr Hände braucht, als die arbeitsteilige Welt in der Industrie und im Gewerbe. Wir brauchen mehr Hände auf den Höfen, mehr Bewusstseine, mehr persönliche Verhältnisse. Dann fängt die Landwirtschaft wieder an, so richtig, muss ich mal sagen, kulturtragen zu werden.

Ja, aber das nur nebenbei. Das Endprodukt der Kompostierung ist der vererdete Dauerhumus. Schwarz, krümelnd.

Mullhumus nennt man sowas. Man hat dann auch ein bisschen Lehmboden noch reingegeben oder andere Sachen reingegeben in den Komposthaufen. Das muss man dann auch jedes Mal bei jedem Aufsetzen entsprechend zumessen.

Auch ein bisschen Kalk, dass die Regenwürmer ihre Arbeit richtig vollziehen können. Die brauchen diesen Kalk. Angenommen, das hätte man jetzt alles wunderbar gemacht, dann entsteht ein stabiler, krümelnder, schwarzer Humus.

Und das ist eine Wundersubstanz. Das ist ein reines Wunder. Und dieses Wunder können wir heute überhaupt nicht mehr schätzen hier in unseren gemäßigen Breiten, weil die Natur das eigentlich so wunderbar auch macht von Natur aus.

In unseren Böden. Wir können ja nur ein bisschen nachhelfen in der Kompostierung, merken wir, was das eigentlich für ein schöner Prozess ist. Es ist ein Wunder.

Und dieses Wunder haben die Menschen früher schon ein bisschen näher geahnt, dass es wirklich eines ist. Die Alchemisten, das haben wir schon mal gehört, dass es Alchemisten gegeben hat, das waren die Wissenschaftler der vorwissenschaftlichen Zeit. Die Wissenschaftler der vorwissenschaftlichen Zeit.

Es gibt ja eine wissenschaftliche Zeit, die geht zurück auf das 16. Jahrhundert. 16.

Jahrhundert hauptsächlich. Baku von Verolam habe ich glaube ich schon mal erwähnt. Den englischen Naturforscher und Begründer der experimentellen Naturwissenschaft.

Auf den geht eigentlich die moderne Naturwissenschaftliche Entwicklung mehr oder weniger zurück. Da gab es natürlich den Galilei, da gab es natürlich alle diese anderen Leute und später Newton und so, wie sie alle kamen, die dann angefangen haben auch die Stoffe herauszulösen aus dem Naturzusammenhang und das periodische System der Elemente aufzustellen. Also da fing es eigentlich erst an, überhaupt dasjenige, was man heute Naturwissenschaft nennt.

Die ist eigentlich relativ jung. Und vor der Naturwissenschaft gab es eine andere Wissenschaft. Und das ist die Alchemie.

Und die hatte heute einen schlechten Ruf, weil im heraufkommenden Naturwissenschaft hat sich das noch irgendwo fortgesetzt. Und da wurde es zur sogenannten Quacksalberei, was man heute der Alchemie vorwirft. Aber die klassische Alchemie, die hatte eine sehr, sehr, die hat eine ganz andere Methode gehabt.

Und zwar die beruht auf dem Trier-Prinzipia. Nämlich auf Sal, Merkur und Sulfur. Das ist die Trier- Prinzipia, aus denen heraus alle Schöpfung irgendwo entsteht.

Und wir werden sehen, wenn wir dann noch Zeit haben bei den Präparaten, dass diese Trier-Prinzipia da plötzlich wieder auftauchen in der Herstellung der Präparate. Also diese Alchemisten, die eigentlich schon ausgestorben waren am Ende des 14. Jahrhunderts.

Und die ersten, es gab noch einzelne, die sie noch so fortgesetzt haben, die wurden dann eigentlich zu den Rosenkreuzern. In den sogenannten Rosenkreuzern, da gehört jetzt Paracelsus dazu. Der war ein ausgesprochener Alchemiker.

Und auch Grünewald, der Maler und solche Leute, wenn sie da mal eintauchen, wissen auch Dürer, wie die ihre Farben hergestellt haben. Also Grünewald insbesondere. So einzigartig ist, man weiß es heute nicht, wie Grünewald seine Farben hergestellt hat.

Wie er seine Goldplättchen so dünn gehämmert hat, dass dieses fließende Gold der Maria in seinen ganzen Mariendarstellungen, dass das überhaupt möglich geworden ist. Man kann es technisch heute so nicht machen. Das waren wirkliche Könner, hochgradige Könner.

Die haben ihre Malkunst oder ihre Bildhauerkunst nicht einfach weil man gelernt hat, das schön zu machen, zu meißeln oder zu malen, sondern die haben das als Handwerk gleichzeitig aus dem Handwerklichen heraus ihre Kunst entwickelt. Also diese Alchemisten, die haben den Humus auch gekannt. Und haben ihn bezeichnet als den Universalsamen der Erde.

Das ist ein so wunderschöner Ausdruck. Der Universalsame. Das heißt, die haben gesagt, es gibt den Individualsamen, das ist der Same, der da oben in der Pflanze gebildet wird.

Durch das Samenchaos hindurch entsteht dann da oben der Same und der fällt herunter auf den Universalsamen. Den Mutterboden nennt man den Same. Der Mutterboden, das ist so ein Begriff noch, der aus diesen Zeiten stammt.

Und man hat dann den Humus als den eigentlichen Fruchtbarkeitsträger betrachtet, der jetzt dem auskeimenden Samen die Möglichkeit bietet, erdenhaft zu werden. Humus ist der hier, der die Pflanze erdenhaft macht. Dass die Pflanze nicht nur wie eine Blüte sich ganz im Kosmos öffnet, sondern dass sie erstmal richtig sich verwurzelt, richtig sich verbindet mit dem irdischen.

Und das ist die Aufgabe des Humus im Haushalt der Natur. Der Universalsame der Erde. Ich weiß nicht, ich finde das dann geradezu man muss solche Begriffe nicht einfach nur tradieren, dass das mal so ein paar sechshundert Jahre her ist, wo Leute auf solche komischen Gedanken gekommen sind, sondern dass man sowas neu denken lernt.

Neu denken. Und dann merkt man, wie wahr das ist. Dass die der Wahrheit viel näher waren, als wir heute, wenn wir das nur rein chemisch-physikalisch betrachten.

Also, das ist eine, was ich zum Humus noch sagen will. Das zweite ist, dass das haben die Alchemisten nicht gesagt, das sage ich. Dass der Humus wirklich das Gedächtnis der Erde ist.

Stellen Sie sich mal vor, was da im letzten Jahr gewachsen ist, auf diesem Acker, oder auf dem Boden, oder im Vorjahr, und dann noch weiter zurück, und immer weiter zurück. Alles das, was sich da heraus geformt hat, gestaltet hat, unter der Sonne, unter dem Mond, unter den Sternen, und aus den Erdenkräften heraus, in den Jahren, die uns vorausgegangen sind, alles das hat sich dann schließlich verdichtet und offenbart in der Organisation der Pflanze. Jedes Jahr wächst das Gras anders draußen, auf den Feldern.

Jedes Jahr wachsen die Pflanzen anders, das Getreide. Und jedes Jahr ist auch die Zusammensetzung der verschiedenen Pflanzenarten ein bisschen anders. Das ist nie gleich.

Nie gleich. Und diese Ungleichheit, diese verschiedene Ausprägung einer Pflanzenstruktur in einer Schafgabe, dass sie ein solches Heilmittel sein kann, ein universelles Heilmittel, wie die Schafgabe, oder eben alle übrigen Heilpflanzen, übrigens hat Paracelsus mal die Bemerkung gemacht, es gibt überhaupt keine Krankheit, die nicht mit irgendeiner Pflanze heilbar ist. Also jede Pflanze hat Heilkräfte auf ihre Art, und zwar hochspezifische.

Es gibt solche, die mehr universell wirken, zum Beispiel die Schafgabe. Andere, die ganz spezifische Fähigkeiten haben, wie zum Beispiel die Mistel, die oben auf den Bäumen wächst, im Hinblick auf die Krebserkrankung. Und so haben die Menschen, auch die Alchemit, die haben so in die Natur geschaut, daher rührt deren Heilkenntnisse, dass die Pflanzenwelt eigentlich in sich Gesundungskräfte trägt.

Die Pflanze ist das gesundmachende Heilmittel für Mensch und Tier. Und so prägt sich eben ein Jahreslauf mit all seinen unterschiedlichen Kräften, der Sonne, des Mondes und der Sterne und so weiter, prägt sich in die Strukturbildung der Pflanze ein, hinterlässt ein Muster, ein Eiweißmuster oder ein Kohlenstoffgerüstmuster und so weiter. Und das geht nicht einfach per duto, das wird irgendwann mal verloren, sondern das prägt, das wird aufgenommen und umgeformt durch die Mikroben des Bodens, aber die Tendenz dieses Muster bleibt.

Das ist nicht einfach verloren. Es geht zwar auch in die Allgemeinheit des Humus, das ist eine relativ allgemein lebendige Substanz, also der Universalsahne und dennoch geht da etwas ein, was sich gestaltet hat in den Vorjahren. Und der Humus ist ja immer das Ergebnis der Vergangenheit.

Der entsteht in der Vergangenheit, gerade in der Gegenwart und dann ist er nicht ein Ergebnis der Gegenwart in die Zukunft, sondern zunächst mal ein Ergebnis der Vergangenheit in die Gegenwart. Aber trägt sozusagen alles das, was sich durch die Jahre hindurch in die Pflanzennatur eingeprägt hat, das trägt er in die Gegenwart. Und da knüpft sich dann sozusagen im nächsten Jahr wiederum der rote Faden in die Zukunft.

Also das Gedächtnis der Erde, das scheint mir wichtig zu sein, auch im Hinblick auf den Unkrautbestand in den Feldern. Wir brauchen die Unkräuter. Aber in Maßen natürlich.

Weiß Gott. Aber ein unkrautfreies Feld ist steril. Sondern die Unkräuter, das sind Heilpflanzen.

Das sind ja fast alles Heilpflanzen. Oder sind es eigentlich alle. Und tragen ihren Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit bei, im Hinblick auch auf die Humusbildung.

Ich bin froh, wenn ich einen relativ unkrautfreien Standort habe, einen Acker habe, dass ich die Disseln im Griff habe und den Romex obsidifolius, den grausbäterischen Ampfer. Und so weiter. Dass ich wirklich alles im Griff habe.

Und dass da nicht endlos Ackersenf und Hederich und weiß ich was wächst. Aber in Maßen, warum nicht. Wenn da eine Kornblume plötzlich wächst.

Oder ein Klatschmohn. Plötzlich da am Feldrand rot aufwieseln, was wunderbar ist. So.

Also das Gedächtnis der Erde. Jetzt möchte ich da noch kurz anschließen eine Geschichte. Die die Bedeutung charakterisiert, die der Humus im Haushalt der Natur hat.

Ich habe Ihnen gesagt, dass wir heute kein so fruchtbares persönliches Verhältnis zum Humus haben, weil er einfach da ist. In unserer gemäßigen Breite können wir einfach damit rechnen. Wir können ihn mehren, wir können ihn aber auch kaputt machen.

Selbstverständlich. Durch unser Unvermögen. In der Bodenbearbeitung und all diesen Dingen.

Denn jede Bodenbearbeitung zerstört Humus. Das muss man einfach wissen. Jede Bodenbearbeitung.

Wann ich immer mechanisch eingreife in den Boden führt das zu irgendeinem Abbauvorgang. Nämlich zu Humusverlust. Und ich muss dann natürlich eingreifen immer wieder um einen Abbauprozess zu fördern damit die Pflanzen wachsen.

Dass ja Umsetzungen im Boden sind zugunsten des Pflanzenwachstums. Eine kleine Geschichte möchte ich mal einschalten. Da war also ein Kenianer kam aus Afrika namens Emerson College.

Um da wirtschaftsweise kennenzulernen. Das hat ihn dahin verschlagen und da war ein Dozent ein Freund von mir. Der hat dort die biologischen Inhalte da vermittelt.

Auch eben wie man komposiert und alles das. Und dieser war ganz begeistert, unser Kenianer. Und zog zurück in seinem Land nach Abschluss seines Studienjahres am Emerson College in sein Dorf und hat angefangen zu komposieren.

Und dann schreibt er ein Jahr später voller Verzweiflung an seinen Dozenten da schreibt, das funktioniert nicht. Das geht nicht. Irgendwo funktioniert das nicht.

Er soll noch mal auf Urlaub kommen, vier Wochen. Er lädt ihn ein in sein Dorf. Da hat er dann den Urlaub genommen und mit seiner Frau ist er dann runtergegangen, reist da unten nach Kenia in das Dorf und kommt in ein Dorf das schlägt den Stier wieder rückwärts zurück nach England.

Fürchterlich. Die Leute zerlummt. Die Gesichter verhärmt.

Die Menschen grüßen sich nicht mehr und man muss wissen, wenn man mit den Bantu mal zu tun hatte, die lachen immer. Kein Lachen mehr, nichts. Wir grüßen sie und dann laufen wir noch so irgendwo aneinander vorbei, die Kinder zerlummt, gehen nicht mehr in die Schule, nichts.

Was war passiert? Industrielle Entwicklungshilfe. Die haben nämlich dort jetzt von Monsanto, haben die jetzt Pakete verkauft bekommen, Mais, Hybrid Mais, in Verbindung mit der ganzen Latte der entsprechenden Pestizide und Herbizide und so weiter. Und das war immer so paketweise, hat eben so und so viel, weißte Gott, Dollar gekostet.

Die hatten natürlich kein Geld. Die mussten sich das leihen. Das wurde ihnen sozusagen erst mal als Kredit von der Firma selbst gegeben.

Jetzt haben die angefangen, diesen Hybrid Mais zu sehen und dann die entsprechenden Dünger dazugegeben und Dings. Und was war die Folge? Der Mais wuchs einfach auch nicht. Der blieb dann so hoch, da konnten wir noch mit dem Kopf oben drüber gucken.

Und die verarmten auf diesem Wege, dann mussten sie im nächsten Jahr wieder diesen Hybrid Mais kaufen, hatten aber noch die Schulden vom vergangenen Jahr. Und so wuchs jetzt ihr Schuldkorn so und am Ende hatten sie gar nichts mehr. Sie konnten sich kaum noch ernähren.

Alle Schulbildung war dahin. Die Kleidung war dahin. Also eine Armut ohne gleich.

Jetzt kommen die beiden dahin und sehen das. Und aus den vier Wochen wurden sieben Jahre. Sie haben sich dann, wie sie es gemerkt haben, wie das da aussieht, haben sie sich dann beurlauben lassen, dann im Emerson College und blieben sieben Jahre.

Und haben sieben Jahre in diesem Dorf die Menschen, mit den Menschen gelebt und sie beraten. Und das Erste, was sie dann entdeckt haben, kompostieren im herkömmlichen Sinne, wie wir das machen, mit einem Haufen über der Erde, das geht gar nicht. Sondern ich muss das Gegenteil machen.

Ich muss ein Loch graben, da in den Tropen. Einmal feucht, aber sehr viel Trockenheit. Ich muss ein Loch machen in die Erde und muss die organischen Brückstände da in das Loch unten reinpacken.

Haben sie große Löcher geholt, mächtige Dinger, ich weiß nicht, waren mehrere Meter Durchmesser. Löcher gegraben. Und dann haben sie denen gesagt, sammelt, was ihr findet in der Landschaft hier, ob es Holz ist, egal was.

Alle Grünmasse nicht vergammeln lassen, sondern sammeln und rein in dieses Loch. Und dann die Ziegen, die sie alle hatten. Die Ziege ist ja die Kuh des kleinen Mannes, gerade in der dritten Welt.

Die Ziegen, die holt ihr rein, die lasst ihr nicht da draußen dann, weil die auch nichts mehr zu fressen haben, halb auf den Bäumen rumkarpfeln, um da oben auch noch ein paar Laub, ein bisschen Laub zu finden. Machen ja die Ziegen. Die steigen ja auf die Bäume hoch.

Und sondern holt die Ziegen rein, nachts, schmeißt sie da unten in die Grube rein, zäunt das oben ein, lässt sie über Nacht da drin. Dann machen die ihre kleinen Bäbel, dann machen sie ihren Urin da drauf und so, trampeln das fest. Also das Fest trampeln ist das Allerwichtigste, dass es nicht so sperrig ist, weil es sehr verholztes Zeug ist.

Und binnen ein paar Monaten entwickelt sich in diesen Gruben ein wunderbarer Schwarzer Humus. Das Gold der Landwirtschaft. Schwarz.

Und dann haben die Frauen das zuerst kapiert, die Männer noch lange nicht. Das ist auch ein interessantes Phänomen. Die Frauen haben das sehr schnell begriffen, dass das hier die Lösung ist.

Naja, und dann sind sie, wie es dann so reif war, so ein großes Loch, haben so ein neues gegraben und haben das alte jetzt als Dünger verwendet und haben jetzt sich ganz normalen Saatgut von Mais gekauft und keine Hybriden und haben die angewiesen mit ihrer Spitzhacke, das ist die Dreieckhacke hatten schon die alten Ägypter. Diese Dreieckspitzhacke. So ein Loch zu schlagen, in die Erde das rauszunehmen und jetzt da in den etwas gelockerten Boden des Sands eine Handvoll Humus, Schwarzer Humus aus dem Loch, da rein zu geben und mitten in den Humus das Maiskorn zu legen.

Schön zuzumachen, ein bisschen Wasser drauf zu gießen und was passierte, nach kurzer Zeit wuchs der Mais. Der wuchs dann wirklich im zweiten, dritten Jahr weit über den Kopf. Und nach sieben Jahren war es dann so weit, dass die Menschen wieder gelacht haben, sich wieder begrüßt haben, wieder adrett gekleidet waren, die Kinder gingen in die Schule, die Frau von Matthias Gepernter hat denen auch ein bisschen Kunstgewerbe, die Sachen beigebracht, da haben die nebenbei auch noch so kleine Sachen hergestellt, die konnten sie auf den Markt tragen, hatten sogar jetzt Überschüsse in der Produktion und sodass plötzlich sozusagen wieder eine Kultur hergestellt worden ist, in einem solchen völlig verarmten Dorf, nur durch eine glückliche und gekonnte Handhabe des Homifizierungsprozesses.

Der Humus hat Kultur gebracht. Sie haben keinen Input gehabt, dass sie dann das neue Saatgut zukaufen mussten, von dem nicht-hybriden Saatgut konnten sie Eigensämereien zurückbehalten, um das dann fortzusetzen. Man muss sich mal vorstellen, was es bewirken kann, wenn man mit den entsprechenden Ideen, mit den entsprechenden Einfällen, mit der entsprechenden persönlichen Verbindung, mit den dortigen Verhältnissen Reichtum schaffen kann.

Der Humus ist das schwarze Gold der Erde. Und das ist in den Tropen einfach die Antwort. Man kann nicht über der Erde kompostieren, weil die Temperaturen viel zu hoch sind, also immer sehr schwül und sehr heiß und feucht und so, und dann zersetzt sich alles so rasant, dass alles mineralisiert ist nachher.

Aber in dem Augenblick, wo ich das gedämpfte und den gedämpften Trommelklang da in den Gruben sich vollziehen lasse, im Schatten, ein Dach drüber, die Ziegen rein, dann entsteht plötzlich ein Dünger, der hat wiederum Reichtum geschaffen, im besten Sinne. Also nun mal um das, das ist eine Erfahrungsgeschichte, das ist wirklich erlebt worden und durchlebt worden, dadurch, dass sie sich quasi aufgeopfert haben, um da mal sieben Jahre unter diesen Menschen zu leben. Welches Land war das noch? China.

Ja, in Kenia war das, genau. So, also da, das wollte ich nur noch mal erwähnt haben, weil das wirklich ein Beispiel ist, wie man, wie die Landwirtschaft in neuem Sinne kulturisch erforscht werden kann, aus ihren eigenen Ressourcen heraus, ihren eigenen Möglichkeiten, ohne Input von außen. Das Input hat sie zerstört.

Die Monsanto-Input hat sie zerstört. Die ganze gewachsene Struktur in einem solchen Dorf und plötzlich kam man durch moderne Gesichtspunkte, die dann eben eingebracht hat in das Dorf, war es dann plötzlich möglich, dass die ganze Dorfgemeinschaft wieder aufgeblüht ist. So, das ist also der Humus und jetzt möchte ich da noch anknüpfen, ein paar Bemerkungen, wie wir die Humusanreicherungen unserer Böden noch ein bisschen befördern können, rein auf der pflanzlichen Ebene.

Und das betrifft die gesamte Frage der Gründüngung. Also, dass wir zwischen die eigentlichen Verkaufsfrüchte oder Marktfrüchte, die wir anbauen, oder auch, was wir sonst in die Fruchtfolge einschalten, das Feldfutter, Klee und Luzerne, dass man in den Zwischenzeiten, zwischen Ernte und Aussaat oder überhaupt, jetzt schnell wachsende Pflanzen einschaltet, um zusätzlich Nährhumus in die Böden zu bringen. Und ich meine, das kennen Sie alle, dass man heute in die Fruchtfolge heute solche Gründüngungspflanzen einschaltet.

Und da gibt es also verschiedene Möglichkeiten. Einmal, dass man gerade im Getreidebau Untersaaten macht. Man tut ja auch Klee und die Luzerne, wenn sie als Hauptfutterfrucht steht, zwei Jahre, tut man ja auch normalerweise Untersaaten machen, man kann auch Reinsaaten machen, aber wenn man es im Griff hat, kann man auch Untersaaten machen im Frühjahr.

Und dass man zu gleicher Zeit, oder besser ein bisschen später, den Klee dann in die bereits gekeimten Kulturen einsät und dass der mit dem Getreide mitwächst. Und wenn das Getreide geerntet ist, dann wächst plötzlich jetzt also dieser Klee, einjährige Klee oder Schwedenklee oder Alkentrinaklee. Das wächst dann hoch und bildet dann eine Futtermasse noch für die Tiere im Herbst.

Da kann man auch mal die Kühe auf dem Ackerhaus jagen, was gar keine schlechte Sache ist. Da zeugt man einen ein, dann hat man eine Art Ackerweide kurzzeitig. Also das sind verschiedene Möglichkeiten dieser Beete.

Jedenfalls, diese Untersaaten wachsen dann das ganze Jahr mit und dadurch entsteht einfach zusätzliche Wurzelmasse. Angenommen wird das Ober, die den Aufwuchs abmähen und verfüttern, dann bleibt die Wurzelmasse. Und bei der Gründüngung kann man grundsätzlich sagen, es kommt auf die Wurzelmasse an.

Die Grünmasse ist weniger interessant als die Wurzelmasse. Weil die Wurzelmasse immer stärker verholzt ist, immer, aber noch jung genug, dass da Stickstoff oben drin ist, aber gleichzeitig schon stärker verholzt und dadurch nicht so leicht angreifbar durch die Mikroben. Die Mikroben brauchen dann länger, die brauchen dann mehr Aufwand, um sich an diese verholzten, etwas stärker elektrifizierten oder wie auch immer jedenfalls, an die Wurzelmasse heranzukommen.

Für die Regenwürmer ist das ein gedeckter Tisch. Das sind die Untersaaten. Und man muss da nur furchtbar aufpassen bei Untersaaten, weil das ja in der Regel Leguminosen sind.

Und wenn man die Fruchtfolge zu viel vollpackt mit Leguminosen, dann kann es eben Schwierigkeiten geben, dann in den Hauptfutterfrüchten, Kleo und Dozerne, dass Kleemüdigkeit entsteht, beziehungsweise Kleemüdigkeit ist ein Begriff von früher, heute würde man sagen Kleekrebs entsteht. Das sind also Infektionen am Wurzelhals, wo dann so große Knollen da, schwarze Knollen entstehen und die tun den Wasserstrom, der von unten durch die Wurzel ins Blattwerk steigt, unterbrechen und dann plötzlich in eine wunderbare Kleepflanze ist nach wenigen Tagen liegen die Blätter am Boden. Erschlafft die ganze Pflanze, weil der Wasserhaushalt durch diesen Kleekrebs gestört wird.

Also man muss aufpassen, dass nicht zu viel Leguminose in der Fruchtfolge über die Gründüngung zusätzlich noch reinkommen, weil dadurch eben diese Infektionen befördert werden. Der Verband schreibt ja vor mindestens 25% Leguminosen in der Fruchtfolge. Was halten Sie davon? Welcher Verband? Demeter.

Demeter? Muss man denn auf dem Verband hören? Hier, die Kunst des Landwirts ist maßgeblich, des Individuums, nicht der Verband. Also nur nebenbei, also im Verband hin und her 25%. Das kann man ja in etwa einhalten.

Man muss grundsätzlich sagen, dass beim Klee es gilt, dass man früher waren ausreihend 4 Jahre von einem Hauptfutterfrucht Klee zur nächsten, heute muss man schon sagen 7 und 8 Jahre Abstand. Dann kann man zwischen den Klee auch eine Luzerne einschalten. Da braucht man nicht so weit groß die Abstände.

Da kann man also Kleegras und dann 4 Jahre später dann Luzernegras und dann wieder 4 Jahre später Kleegras. Dann klappt das. Das sind ungefähr so plus minus 25%.

Die Leguminosen, die man eben als Untersaaten wählt, die verdichten sozusagen oder engen den Zeitraum ein. Da entstehen Probleme. Deswegen muss man sich genau überlegen, dass man da nicht zu häufig gerade Klee, zum Beispiel Rotklee, es gibt ja einen einjährigen Klee, den man als Untersaat einsetzen kann und es gibt die mehrjährigen Kleearten, dass das nicht zu dicht wird und dann kann es leicht zu dieser Erscheinung der Klee-Müdigkeit oder eben Kleekrebs kommen.

Das betrifft übrigens dann auch die Luzerne. Das sind die Untersaaten. Und das muss man eben abschätzen lernen auf seinem Standort.

Was verträgt der? Wie eng kann ich die Leguminosen stellen oder wie weit muss ich die auseinanderhalten? Und das Zweite, die zweite Gründung, das ist die Stoppelsaat oder Zwischenfrucht genannt. Ist Ihnen der Begriff bekannt? Also nach der Ernte wird der Boden erstmal flach gegobert oder geschält oder so, was es da Möglichkeiten gibt, nicht zu tief, ich sagte 8 cm, das ist die optimale Schicht, wo der Boden schön seine Sommergare noch bewahrt hat und wenn man auf dieser Tiefe arbeitet, dann kann man in der Regel, also im Ackerbau, beim Gartenbau kann man eher noch ein bisschen tiefer gehen, kann man jetzt also erwarten, dass da so eine schöne krümelnde Schicht ist und dann ist ein Saatbett da und da tut man jetzt eine Gründüngung möglichst schnell nach dieser Bearbeitung einbringen. Es sei denn, man will noch vorher eine Düngung einbringen im ausgehenden Sommer oder nach der Ernte für das nächste Jahr von der zukünftigen Erdfrucht.

Kann sein, dass man das auch noch schnell dazwischen schieben kann, sodass die Gründüngung schon auf Grundlage dieser Düngung auch schon die Zwischenfrucht auf der Grundlage dieser Düngung schon noch ziemlich erwachsen kann. Die Zwischenfrüchte also. Es wird ja heute im größten Stil gemacht.

Also deswegen haben die auch also es gibt ja eben Biobetriebe, die keine Viehhaltung mehr haben, sondern die handhaben diesen Prozess des Zwischenfruchtanbaus insbesondere so intensiv, mithilfe natürlich von Mineraldüngern, da kann man das so sagen, unglaublich beschleunigen, das Wachstum. Aber sehen wir mal davon ab. Die Zwischenfrüchte, die kann man eben dann sehen nach der Getreideernte, sagen wir mal.

Je nachdem, wie früh sie anfällt. Der Roggen wird in der Regel am frühesten geerntet. Meistens heute schon bis um Mitte Juni, also das hat es noch nie gegeben.

Wie früh dieses Jahr die Ernte war. In gewissen Gegenden. Später hat es nur so stark geregnet, dass es zum Teil bis zum August hingezogen hat.

Jedenfalls der Roggen räumt ziemlich früh im Jahr. Und auch die Wintergerste, später der Weißen, noch später der Hafer. Die Regel, manchmal so ein bisschen anders.

Und jetzt ist immer die Frage, wo kann man die Zwischenfrüchte Luminosen wieder einschalten. Oder eben dann Kreuzflügler. Die Kreuzflügler sind ja hauptsächlich im Einsatz.

Und das hängt eben von dem Zeitraum ab, den man zur Verfügung hat. Je früher die Früchte im Juli noch geerntet werden, desto eher ist es möglich, eine Leguminosen-Zwischenfrucht einzuschalten. Sommerwicke oder eine Ackerbohne oder eine Erbse.

Also nur haben diese Leguminosen die Eigenschaft, eine sehr langsame Jugendentwicklung zu haben. Die brauchen einfach Zeit, ehe da Masse entsteht. Und deswegen geht ja die Regel, ein Tag im Juli ist so viel wert wie eine Woche im August.

Also ein Tag im Juli, bei der entsprechenden Sonnenintensität und noch der bewahrten Bodengare aus der vorausgehenden Vegetation. Wenn das alles schön zusammen stimmt und da Leguminosen reinsteht im Juli, dann hat man da noch eine richtige Massenbildung im Laufe des Herbstes. Und dann, wenn es aber später wird, dann muss ich mit Kruziferen arbeiten.

Also Kreuzflügler sind sehr, sehr schnell wüchsig, gehen mit der Wurzel in die Tiefe und gehen mit dem Spross senkrecht in die Höhe, bilden also ziemliche Masse, auch Grünmasse. Bereits lästrig, so richtig kräftig und dann muss man sie möglichst noch vor der Blüte erwischen, dass es nicht zu weit gegangen ist. Auch noch, wenn man da eine entsprechende Mischung hat, vielleicht Sonnenblumen noch drin oder vielleicht doch noch eine Leguminose, wenn man es sich wagt, als Mischfrucht noch dazu zu packen, dann hat man einen schönen Aufwuchs, den man vielleicht auch noch an die Rinder verfüttern kann.

Also da hat man verschiedene Möglichkeiten, über diese sommerliche Weidezeit, wo dann das Wachstum nicht mehr so toll ist auf den Weiden, dass man dadurch entsprechende Zufütterung die Tiere noch besser übers Jahr bringen kann, bis zum Herbst. Nun, dieses Problem der Gründüngung. Man sagt es ja so gerne, wir müssen den Boden immer grün halten.

Das ist ja sozusagen was man von ökologischer Seite so gerne sagt. Der muss immer beschattet sein, immer bedeckt sein und auch über den Winter möglichst und so. Und das ist ja auch richtig.

Wenn man im Sommer eine Gründüngung ausbringt, dann beschattet sich ein wenig der Boden und dann hat der Boden doch Ruhe, dass da die Regenwürmer nach oben kommen, denn die mögen das direkte Sonnenlicht nicht, sondern die mögen gerade das Beschattete, die feuchte Zone, und da entwickeln die nun aktiv ihre Tätigkeit der Dauerhumusbildung. Das kann man dadurch sehr schön fördern. Es ist eine Förderung der Dauerhumusbildung durch die Bodentierwelt.

Derzeit nach der Ernte bis dann zur Neusaat im September oder Oktober. Das sind also diese Sommerzwischenfrüchte oder Stoppesaaten. Und da gibt es bestimmte Gefahren, die man doch bedenken muss.

Also nicht nur, dass man zu viele Guminosen in der Fruchtfolge hat, sondern, dass diese Grünmassen, die ja unter Umständen enorm sind, es geht dann so hoch oder noch höher, gehen also massig an Grün zurück. Und jetzt, wie gehe ich damit sachgemäß um? Da hat man schon heute auch ein bisschen was gelernt. Auch in den Anfangszeiten, wo man verstärkt mit Grünungen gearbeitet hat, passierten die tollsten Katastrophen.

Und es ist auch, ich habe das selber noch beobachtet bei so und so vielen arabischen Landwirten, dass sie immer gedacht haben, ja, lassen wir es doch noch ein bisschen stehen. So im Oktober rein, ja nochmal, ja nochmal noch eine Woche Zuwachs und das gibt dann noch mehr Masse und toll. Und jetzt kommt dann die Zeit, wo Ende Oktober oder so, dass es plötzlich feucht wird draußen.

Und dass es so Nieselregen gibt. Und dann ist plötzlich alles ganz nass, weil die Verdunstungsleistung der Böden nicht mehr groß ist, also die Sonneneinstrahlung ist nicht mehr da. Und dann wird plötzlich alles nass, die Pflanzen werden im Wege der Feucht und dann fällt einem plötzlich ein Mensch, es geht ja, wir müssen ja doch den Acker umbrechen.

Wir wollen doch da noch was bestellen, oder jedenfalls fürs Frühjahr. Und was passiert, dann ist man im Flug einfach, hat man das Fleisch noch gemäht vorher und dann mit dem Flug rübergefahren, hat es eingefliegt. Und das ist die größte Katastrophe, die man machen kann.

Gründüngung, dann darf man nicht grün einfliegen. Sondern das führt dann, wenn die mikrobielle Aktivität nicht mehr gegeben ist, wenn es feucht und kühl wird und die ersten Fröste eintreten oder so, da passiert das nichts mehr. Und dann gibt es Fäulnisprozesse.

Anaerobeprozesse, da konnte man früher, ich habe das jetzt in letzter Zeit nicht mehr beobachtet, dann sind plötzlich in so einem schönen Boden so eine Blauschicht entsteht. Eine Blauzone. Und da sind also dann herrschen anaerobe Verhältnisse und da gehen die Wurzeln auch nicht mehr durch.

Das ist schwefelhaltig, das stinkt. Schwefelwasserstoff H2S wird da entlassen und da kann es sein, dass man einfach Mindererträge hat. Und zudem noch einen Haufen Substanzverluste im Boden.

Sondern die Regel muss sein, rechtzeitig genug die Gründüngung, wenn man sie nicht abfrieren lässt über den Winter, das kann man auch machen, selbstverständlich, hat auch Probleme. So wie Hundskamille auf dem Acker steht oder so, das geht auch mit, über den Winter und dann hat man im Frühjahr und muss man zu tief arbeiten und dann trocknet der Boden zu sehr aus. Also da muss man immer abwägen, wenn man im Frühjahr genötigt ist, aufgrund des eingewurzelten Unkrautes oder der nicht ganz abgestorbenen Pflanzen, die nicht vom Frost ganz erledigt sind, dann muss ich tiefer arbeiten, den Boden statt zwei, drei Zentimeter, dann vielleicht acht Zentimeter, neun Zentimeter die Wurzel dazu ergreifen und dann trocknen die Böden zu sehr aus.

Dann habe ich einen ungeheuren Verlust an Feuchtigkeit. Also das, da merkt man, wie diffizil das ist, wie genau man beobachten muss und abwägen muss, was jetzt das Richtige ist. Jedenfalls, wenn man im Herbst so eine Grününgung ummacht, grün, dann kann man Gift draufnehmen, dass das zu anaeroben Zersetzungsprozessen im Boden kommt.

Das hemmt dann die ganze nächstjährige Entwicklung. Und was macht man jetzt? Was macht man mit so einem Bestand? Jeder Praktiker weiß das. Den muss ich erstmal abhäckseln.

Also nicht nur abmähen, das reicht nicht, sondern ich muss ihn eigentlich abhäckseln und liegen lassen und trocknen lassen. Dass einmal das Wasser verdunstet und das noch zu einer Zeit, Anfang Mitte bis Mitte Oktober, wenn noch goldene Tage draußen sind, rechtzeitig genug das machen und abwägen, man spricht dann vom Abwägen dieser Grünmassen und wenn die einigermaßen abgewägt sind, dann kann ich mulchen. Nicht zu tief einfügen, sondern mulchen, ganz oberflächlich und dann fängt ein rasanter, mikrobieller Angriff an, sodass schon mal das überschüssige Wasser aus den Vakuolen austreten kann und so weiter und so weiter und dann kann ich dann vielleicht drei Wochen später tatsächlich auch den Acker noch pflügen, also tiefer bearbeiten.

Aber ich spreche jetzt von Lehmböden, bei Sandböden ist das noch ein bisschen anders. Also man kann da wirklich die tollsten Fehler machen und es gibt so Bauern, die sagen, ach, da haben wir jetzt noch Zuwachs und warten wir doch noch ein bisschen und plötzlich ist es zu spät und dann hat man eher ein negatives Effekt. Also der Umgang mit der Gründüngung, das ist auch so eine Sache, wo man ständig sein Auge drauf halten muss und wenn man natürlich nur Pflanzen anbaut, die gut abfrieren während des Winters, ist es vielleicht gar nicht schlecht, sie auch stehen zu lassen.

Nur muss man dann wissen, dass nicht zu viel Winterunkräuter mitwachsen, die dann so stark verwurzelt sind, dass man den Frühjahr nicht durch einen einfachen Eckenstrich wegkippt. Das sind also die Stoppelsaaten. Die bringen ganz schön Humusmasse in den Boden, Nährhumus, nicht die Blattmasse, die Blätter verhältnismäßig wenig, die werden von den Mikroben weggefressen nach Strich und Faden.

Überhaupt, wenn man in den goldenen Tagen der ersten Hälfte des Oktober sowas ummacht, dann kann es sein, dass die Mikroben so aktiv werden, noch einmal, dass sie nicht nur die ganze Gründüngung angreifen, sondern zusätzlich die vorhandenen Humusvorräte. Das ist eine sehr, sehr, da muss man sehr vorsichtig sein in dieser Hinsicht. Sodass im eigentlichen Sinne alles das zur Humusbildung dauerhaft beiträgt, also Nährhumus, was Verwurzelmasse ist.

Und natürlich die Adern, der Blätter, also überall was ein bisschen stärker verholzt ist, das ist natürlich trägt zur Humusbildung auch im nächsten Frühjahr bei, wo das dann nochmal mikrobiell aufgeschlossen wird. Das ist die zweite. Die dritte ist dann die Winterzwischenfrucht.

Also dass ich auch über Winter Pflanzen anbaue, für Futterzwecke oder eben zur Beschattung meiner Äcker. Und das sind dann hauptsächlich die schönsten Zwischenfruchts im Winter, abgesehen von Wickrocken. Winterwicken Visca vilosa, das ist also die Winterwicke, die den Winter überdauert und mit dem Roggen zusammen jetzt Masse bildet, früh im Frühjahr.

Diese Masse kann ich verfüttern und soll sie auch verfüttern, denn im Frühjahr darf man nicht so viel Grünzeug da in den Boden reinarbeiten. Das sei dann auch noch als Abwelk. Denn wenn man eine solche Wickrocken anbaut, oder noch besser, das sogenannte Landsberger Gemenge, das ist auch Weidelgras, italienisches Weidelgras oder deutsches Weidelgras und Inkarnatklee, der nur einschnürig ist, den kann ich nur einmal mähen und dann eben die Winterwicke.

Das ist eine ganz, ganz ideale Futtermischung, die ungeheure Massen bringt, also später als der Wickrocken im Frühjahr, da geht das schon Anfang Mai, bis der so richtig ordentlich Masse bildet und dann kann ich das ein paar Tage wegfüttern und den Rest muss ich silieren. Das muss weg vom Feld, denn ich muss ja die nachfolgende Frucht sehen. Und da hat man eine so wunderbare Wurzelmasse da im Boden.

Das lässt sich auch herrlich bearbeiten. Nur kann man dann eben, weil man da ein bisschen tiefer arbeiten muss schon im Mai, trocknen die Böden stärker aus und wenn man dann, eine Spätsaat einbringt von Roter Rüben oder noch von Möhren oder irgend sowas, dann muss ich eben, weiß Gott, muss ich beregnen, muss ich also künstlich Wasser zuführen, weil es dann zu kritisch wird, weil die Kapillarität von unten unterbrochen ist. Also die Winterfrüchte sind eine wunderbare Sache zur Bodenbeschattung oder Bodenschutz von oben, Bodenruhe, die man da dem Acker auch gibt und das ist ja immer das Wichtige, dass der Acker innerhalb der Fruchtfolge immer genügend Zeit hat zur Bodenruhe.

Das ist bei den Hauptfrüchten, Kleegras, Luzernegras, zweijährig ist es am ehesten der Fall. Also, Sie sehen, auch das ist eine Kunst, mit der Gründung sachgemäß umzugehen. Aber man kann dann sehr viel, sehr viel erreichen, aber auch sehr viel kaputt machen.

So, und jetzt möchte ich mal dieses Thema abschließen, denn sonst kommen wir überhaupt zu nichts mehr. Und jetzt kommt eine zweite Stufe. Was ist der Beitrag des Tieres zur Düngung in der Landwirtschaft? Und da gilt nun, wenn man das Tier betrachtet in seine Funktionen im landwirtschaftlichen Betrieb, dann ist dasjenige, was das Tier hinterlässt, im Haushalt der Natur, seine Ausscheidungen erzeugen eine Düngung, wo selisches düngt.

Selisches düngt. Natürlich auch Lebendiges. Gewiss.

Und da möchte ich eine kleine Zwischenbemerkung machen. Was heißt das eigentlich? Also bei der Pflanze kann ich mir das noch vorstellen, obwohl ich das auch schon nicht richtig verstehe. Da ist halt organisch sozusagen ein Sound, die formt sich um in Humus.

Das ist die tollste Sache, und dann kann ich es auch dabei belassen. Was brauche ich noch des Tier? Und gerade beim Tier lerne ich verstehen, dass ein Grundgesetz, möchte ich mal sagen, das wir begreifen lernen müssen, dass Stoff nicht gleich Stoff ist. Und das ist ein Schlag ins Gesicht für die ganze heutige Auffassung.

Man sagt, Stoff ist doch gleich Stoff, ist doch ganz wurscht. Stickstoff in der Luft, die ich atme, Stickstoff ist dasselbe im Boden, als Element ist es dasselbe. Im Sinne des periodischen Systems ist es dasselbe.

Man hat den atomaren Aufbau, so und so viele Elektronenschalen, und da drin eben der Kern, fertig aus. Es ist scharf definiert, jeder Stoff. Und auf dieser Ebene ist Stoff gleich Stoff.

Das ist ganz richtig gedacht. Das ist wirklich richtig gedacht. Aber das ist nicht wahr.

Oder es ist richtig, aber nicht wahr. Denn die Wahrheit ist nicht identisch mit der Richtigkeit. Ich kann richtig denken, und trotzdem ist das, was ich richtig denke, das gilt nur für den Ausschnitt, den ich hier denkend erfasse.

Aber wenn ich das ein bisschen erweitere, den Blickpunkt, dann relativiert sich das immer mehr und vielleicht wird es sogar ein Irrtum. Und der Handelszimmer ist von dem, den Gesichtspunkt aus, den ich auch erläutert habe, seit Liebichszeiten, ist das richtig gedacht. Da kann man gar keine Einwände haben.

Und wer glaubt, man könnte argumentativ den Handelsdinger, den Mineraldinger infrage stellen, dann fühlt sich der andere angegriffen, weil er sagt, der ist ja blöd. Ich habe doch richtig gedacht, und es ist doch zigmal experimentell bestätigt und es lässt sich auch ableiten aus den ganzen Molekulargesetzen und so weiter. Aber wenn man das erweitert denkt, dann wird das Richtige falsch.

Und das gilt heute generell. Ich würde mal sagen, was der Lenin gedacht hat in Bezug auf das Soziale, oder besser noch der Marx, Lenin hat es ja ein bisschen verdreht, von vornherein, aber was der Marx gedacht hat, ist alles richtig. Da kann man argumentativ gar keine Einwendungen haben.

Aber die soziale Wirklichkeit, wenn ich das jetzt drüberstülpe, wie ein Hut oben drüber, dann erweist sich das Ganze als genaues Gegenteil. Was richtig ist, erweist sich im Leben als nicht wahr. Kann man vielleicht eher sagen, das ist nicht die ganze Wahrheit.

Das ist nicht die ganze Wahrheit. Weil es ist ja schon wahr. Es ist wahr in dem eng begrenzten Bereich, wie ich es denke.

Da kann man natürlich sagen, es ist richtig, und da ist Wahrheit und Richtigkeit. Aber wenn ich das jetzt in den größeren Zusammenhang der Wirklichkeit stelle, die Wirklichkeit ist ja eine Wirklichkeit, dann muss ich dann suchen, welche Gedanken denke ich, dass sie dann auch dieser Wirklichkeit entsprechen. Und das kann man erst als Wahrheit im eigentlichen Sinne bezeichnen.

Und es ist ein irrer Prozess, den man leisten muss, erkenntnismäßig, um Sachen zu denken, die mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Und es ist die Frage, was ist die Wirklichkeit? Man merkt, alles ist ein prozessuales Gefühl. Ich kann nicht sagen, ich habe die Wahrheit gepachtet.

Aber ich weiß, dass ich auf dem Wege bin. Und dass ich nicht vorher sage, ich habe sie schon. Und so ist es mit dem Stoff.

Ich sagte ja, am Anfang sagte ich ja, das größte Geheimnis unserer Zeit ist die Frage nach dem Stoff, nach dem Wesen des Stoffes. Deswegen haben wir uns ja länger auch dran aufgehalten, an diesem Thema. Und so wie Thomas von der Kuyen im Hochmittelalter die Frage gestellt hat, was ist Geist? Und da haben sie an dieser Frage rumgemacht.

So machen wir heute nicht an dieser Frage rum, sondern an der Frage, was ist Stoff? Und gerade wenn man sich mit den Tieren beschäftigt, dann wird man gewahr, dass diese Frage hoch, hoch, hoch aktuell wird. Sie wird eigentlich schon bei der Pflanze aktuell, wenn ich sage, Leben düngt Leben. Aber beim Tier habe ich es nicht nur mit einem lebendigen Wesen zu tun, sondern mit einem beseelten Wesen.

Und das Seelische ist seiner Natur nach, steht über dem Lebendigen. Es beherrscht eine höhere Organisation, beherrscht alle Lebensvorgänge im Leib. Bei der Pflanze ist es nur ein lebendiges Wesen.

Und da sind es die Lebensprozesse, die sozusagen den Stoff konfigurieren, zu dem oder jenem Eiweiß. Und das Seelische ist doch ganz eng in Verbindung mit dem mit den Sinnen, mit dem Wahrnehmenden. Und die Pflanze nimmt in dem Sinne nicht wahr.

Sie nimmt wahr in einem ganz anderen Sinne. Sie nimmt nicht mit einem Eigenbewusstsein wahr. Sie reagiert.

Die Sonnenblume stellt sich am Morgen nach Osten und dann wandert sie mit der Sonne bis zum Abend. Und dann tun sich wieder bestimmte Zellen so stark in ihrem Wachstum, dass sie am Morgen wieder so steht. Man darf den Pflanzen nicht ein Wahrnehmungsvermögen zusprechen, so ohne weiteres.

Sie reagieren auf äußere Bedingungen. Das Tier reagiert von innen auf äußere Bedingungen. Sie können, wenn Sie im Pferdestall früher gegangen sind und haben da eingestreut bei den Pferden, dann wusste man nicht, schlägt es jetzt hinten aus oder wackelt es vorne mit dem Kopf.

Das sind ganz unterschiedliche Reaktionsweisen, wie das Tier reagiert, auf den Menschen oder überhaupt. Die Frage kam mir nämlich auch bezüglich der Pflanze, wo man ja ganz oft schon beobachtet hat, das macht wirklich einen großen Unterschied, ob ich zum Beispiel liebevoll mit der Pflanze umgehe oder liebevoll an sie denke oder ihr Musik vorspiele. Genau, nur eben dann das hinzubekommen, was ist das eigentlich für was die Pflanze, wie nimmt die Pflanze das wahr, obwohl sie eigentlich da keine Sinneswahrnehmung in dem Sinne hat? Eine gute Frage.

Und da sind heute noch und noch Fehlschlüsse in diese Richtung. Also es gibt ja so Bücher, regelrecht Bücher, die das dann versuchen, beschreiben, wie die Pflanzen reagieren und dass da plötzlich kein Unterschied mehr ist zum Tier. Da muss man dann schon ein bisschen tiefer schauen und sich klar machen, was eigentlich das Lebendige ist.

Was ist eigentlich das Lebendige, was sich organisiert zu dieser Pflanzenart, zu jener Pflanzenart, zu jener Pflanzenart. Und was ist es, was die Pflanze, die Wurzel bilden lässt, was sie den Spross bilden lässt, was sie die Blätter bilden lässt, was sie die Blüten bilden lässt. Das sind jeweils ganz andere Ausdrucksweisen der Pflanze.

Und das hängt eben in einem erweiterten Sinne, es geht um die Erweiterung, sehr stark, insbesondere mit den Elementarwesen zusammen. Da muss man den Blick lenken auf eine andere Wirklichkeit. Welche Wirklichkeit liegt dem Lebendigen zugrunde? Und diese Wirklichkeit ist eine unglaubliche Vielfalt.

Das ist nicht irgendwo Leben allgemein, sondern es ist eine unendliche, wesenhafte Vielfalt. Und die kann man dann eben nur auf übersinnlichem Wege erschließen. Das ist die Welt der Elementarwesen.

Und die sind es, die das dann so von außen der Pflanze einprägen, aber nicht von innen. Und beim Tier ist es eben so, dass das Tier von innen tätig ist. Und wenn man das Tier verstehen will, das ist auch so eine Sache, die ich nur jedem ans Herz legen will, wenn ich ein Tier verstehen will, ob das ein Käfer ist, oder ob das eine Biene ist, oder ob das ein Rind ist, oder was es auch sein mag, ein Elefant da draußen in der freien Fellflur, dann muss man genau beobachten, was macht das Tier? Was ist sein Beitrag im Gesamthaushalt der Natur? Was ist seine Tätigkeit? Das tut sich ja in einer ganz spezifischen Weise ausdrücken.

Und diese Tätigkeit muss ich studieren, und dann kann ich es ahnen, langsam mich hineinahmen in seine seelische Wesenheit. Denn die Tätigkeit ist ein Ausdruck des übersinnlich Wesenhaftens des seelischen Tieres. Ich muss das Tier so beobachten lernen, dass ich das, was ich da beobachte, an eine spezifische Fähigkeit, die das Tier hat, und aus der heraus es tätig wird, wenn eine Spinne ihr Netz knüpft, dann ist es eine Tätigkeit, die ein Ausdruck ihres seelischen Wesens ist.

Das bleibt übersinnlich, aber es drückt sich nach außen hin in seiner Tätigkeit ab. Man muss jetzt einen ganz schönen Sprung machen, also vom Mineral ganz und gar zur Pflanze, die Nullstufe jetzt hier zur Pflanze, und jetzt muss man nochmal einen Sprung machen zum Tier. Und dann merkt man, dass die Komposition des Stofflichen beim Tier eben andere sind als bei der Pflanze.

Bei der Pflanze schon ganz und gar andere als beim Mineral. Der Stoff ist insofern da nicht mehr Stoff im Sinne des Periodensystems der Elemente, sondern es kommt da auf die Stoffkomposition an. Also wie ein Musikstück.

Also wenn Sie eine Komposition haben von Bach, dann ist das eine Aneinanderreihung von Tönen mit Intervallen und die dann erklingen auf einem Instrument und das höre ich und habe also jetzt im Gehör, was hier sozusagen in den einzelnen Noten sozusagen hier auf Papier gedruckt ist, dann setzt sich das in eine Wirklichkeit um. Und so ist es mit den Stoffen. Die Stoffe im Lebendigen und in der beseelten Natur sind Kompositionen.

Die haben eine eigene Melodie sozusagen, einen eigenen Takt, also Rhythmus und eine eigene Harmonie. Das ist harmonisch, wie das Eiweiß bei den Pflanzen gebildet wird. Wenn sie richtig wachsen, ist das immer harmonisch, immer stimmig und bei jeder Pflanze anders und so ist es auch beim Tier.

Noch auf einer höheren Stufe. Und wenn man den Stoff jetzt verfolgen will und gerade insbesondere als Dünger, dann muss ich auf die Komposition gucken. Und die Komposition wird wesentlich geprägt durch die Lebensorganisation der Pflanze und auf der Stufe des Tieres durch die Seelenorganisation des Tieres.

Das tierische Eiweiß ist ein anderes als das pflanzliche. Und so ist alles, auf einer anderen Ebene, angesiedelt. Haben Pflanzen in ihrem Stoffwechsel auch sowas wie Hormone? Fermente.

Die Hormone sind etwas anderes, also Fermente-Enzyme. Also enzymatische Vorgänge finden da ständig statt bei der Pflanze. Aber diese Sekretion von Drüsen, wie sie beim Tier eintritt, das sind hormonelle Prozesse, da greift das seelische in den Organismus ein.

Über die Hormone. Wir erobern uns hier eine neue Stufe der Düngung. In einer anderen Stofflichkeit und damit auch in einer anderen Wirksamkeit.

Ach, jetzt hab ich noch was vergessen. Ich wollte noch mal zum Beobachten und dann zur Seele des Tieres kommen. Es gibt ja, Tiere haben manchmal eine Haupttätigkeit, mit der sie sich sehr viel beschäftigen und dann Tätigkeiten, mit denen sie sich anscheinend weniger beschäftigen, sieht aber dann so aus, als würde denen das unglaublichen Spaß machen.

Ist das zu vernachlässigen? Oder bei der Spinne zum Beispiel, die knüpft ein wunderschönes Netz, total ästhetisch und dann so ein perfider Giftmord damit. Das passt nicht so gut zusammen für mich. Ich weiß nicht, wie perfide das ist.

Ja, das hätte man spitz gesagt. Naja, selbstverständlich, das ist immer damit verbunden. Der Löwe ist ein tolles Tier, aber wenn man den Sarregetti plötzlich sieht, wie der so ein Gnu von hinten anspringt und dann auffrisst.

Und so ist es in der ganzen Natur. Die ganze Natur ist, man könnte sagen, legt sich auseinander in einen unglaublich ästhetischen, weisheitsvollen Zusammenhang. Auf der anderen Seite ein von Gier und von Begierde und von Leidenschaft getragenes Dasein.

Das ist, könnte man sagen, ein Widerspruch. Aber das eine bedingt das andere. Aber wie passt denn da jetzt das Gier rein? Das ist doch etwas ganz, ganz Menschliches, was wir dem jetzt auferlegen, oder? Ja, wenn wir sagen, die Natur ist gierig, ist sie doch eigentlich gar nicht.

Natürlich, wenn man den Löwen, ist da eine ganze Konstitution, leibliche Konstitution, ist darauf an, hinorganisiert, wirklich von hinten ein Tier anzuspringen und mit seinen unglaublichen Krallen und Pranken sozusagen seine Gewalt zu bringen. Und dann ist interessant nämlich, also wenn Sie das mal in der freien Natur beobachten, in der Serendetti, wenn das Tier flieht, den Löwen, die Gazelle oder so, aber wenn sie im Augenblick etwas erwischt hat, gibt sie sich ihm hin. Das ist auch so.

Ja, das ist dann eine seelische Erregung, die so eingebaut ist in den gesamten Organismus. Und ja, das ist das Entscheidende überhaupt beim Tier, dass das Seelische hundertprozentig leibgebunden ist. Hundertprozentig.

Das Tier hat keine Freiheitsgrade, so oder so zu handeln. Nur was der Organismus hergibt. Also das Tier ist dadurch Tier.

Und das ist eine ganze Tragik. Dass es ein Seelisches hat, es kann empfinden, es kann mit den Augen in die Welt schauen, es kann hören, der Geruchssinn deines Hundes ist so größer als von irgendeinem anderen Tier, und so eben auch das Gehör kann den Tieren so unglaublich entwickelt sein und so seinen anderen Sinne mehr als der Mensch. Aber es ist leibgebunden.

Es muss quasi dieser Sinneswahrnehmung folgen. Es hat keine Freiheitsgrade. Und darin unterscheidet sich eigentlich der Mensch vom Tier, dass er Freiheitsgrade hat.

Dass er wählen kann. Dass er eine Intelligenz hat, die ihn wählen lässt. Und eine Seelenfähigkeit hat, die ihm die Möglichkeit gibt, nicht nur leibgebunden zu handeln.

Man kann auch mal hungern, wenn man will. Oder auch mal eine Weile in Dusch aushalten. Das Tier muss es fressen, muss trinken und so.

Und es ist furchtbar, wenn ihm das Wohntaten ist. Der Mensch kann, wenn er will, alles. Der Mensch kann, wenn er will, alles.

Aus sich heraus. Und da liegen eigentlich die maßgeblichen Unterschiede. Der Mensch ist ein geistiges Wesen, das seiner selbst bewusst ist.

Das Tier ist seiner selbst nicht bewusst. Sondern handelt einfach aus einer Leibesnatur heraus. So, wir sind noch diesjährig weit gekommen.

Ich wollte doch nur, aber ich habe nämlich was vergessen. Ich habe etwas ganz Entscheidendes vergessen, nämlich zu was die Pflanze noch zu sein. Was ist dessen Wirksamkeit, der Humus? Warum kompostieren wir? Oder für was kompostieren wir eigentlich? Wir kompostieren für drei Bereiche im landwirtschaftlichen Betrieb.

Speziell, das ist einmal die Grünlandwirtschaft, die Wiese, die Weide, zweitens der Gartenbau und drittens der Obstbau. Nicht für den Ackerbau. Nicht primär der Ackerbau.

Da kann man natürlich Boden bearbeiten, Gründüngung, da kann man alles mögliche machen. Und zwar aus folgendem Grund, das möchte ich doch noch ganz kurz gesagt haben, weil also zum Beispiel im Gartenbau die Kulturen so schnell aufeinander folgen, dass da überhaupt keine Bodenruhe dazwischen ist. Und dass da der Boden braucht Ruhe, um diese Transformationen zu bewerkstelligen.

Und so ist es im Gartenbau ganz wesentlich und insbesondere unter Glasanbau, dass ich sozusagen genügend organische Substanz herausnehme aus dem Naturzusammenhang und dann künstlich, künstlerisch kompostiere. Und dann den Kompost wiederum als Dünger von außen zuführe. Wenn ich das im Boden selbst sich vollziehen lassen kann, dann brauche ich das nicht unbedingt jetzt nach außen nehmen und dann erst zuführen, im Ackerbau zum Beispiel.

Und so ist es im Obstbau, also ich muss sozusagen im Gartenbau mit dem Kompost düngen, um Formkräfte, die im Boden selber wegen dem schnellen Umsetzen sich nicht vollziehen können, die muss ich im Komposthaufen sich vollziehen lassen. Und jetzt füge ich von außen als Dünger zu, gebe dann dem Boden Organisationskräfte, die die Fruchtbildung im Vegetativen anregen. Das ist das Allerwichtigste.

Im Gartenbau fruchtet die Pflanze nicht da oben im Samen primär, sondern im Blatt, im Stängel, in der Wurzel, die Möhre und so. Oder Kohlrabi im Stängel und Blumenkohl der Blüte. Also da fruchtet etwas und da muss ich Formkräfte ins Vegetative reinschicken.

Und das ist der Kompost. Das ist der harmonischste Dünger, den man überhaupt haben kann. Auf der elementarsten Ebene.

Er ist ein Harmoniedünger. Er gleicht aus. Extreme.

Erstens beim Obstbau, da brauche ich einen ganz reifen Humus. Also wenn ich da so Äpfel anbaue, in Augenhöhe oder drunter, dass ich mich bücken muss, Äpfel zu pflücken, wo ich nicht weiß, ob es Kartoffeln sind oder Äpfel bei den modernen Sorten. Da brauche ich einen durchgestalteten, vererdeten Humus.

Da kommt es nicht darauf an, dass ich dem noch Lebenskräfte vermittel, sondern Formkräfte, Organisationskräfte. Das ist der ausgereifte Humus. Der gibt der Pflanze Organisationskraft, dass sie nicht einfach ins Wuchern kommt und dass sie zu oft schneiden muss, sondern dass es in die Fruchtbildung einblendet.

Dasselbe ist auf der Wiese einer Weide. Ich brauche einen Humusdünger, der es möglich macht, dass eine Weide, die ständig in Rotation, immer wieder durch den Jahreslauf beweidet wird, die immer nur im Vegetativen verharrt, immer wächst, wächst, wächst, wächst und dann wieder abgefressen und wieder wachsen muss, dieses muss im Vegetativen sich entwickeln, dass die da quasi Formblütenkräfte durch den Dünger der Erde mitgeteilt werden. Das ist das Anscheinende.

Also der ausgereifte Kompost ist nicht nur eine lebendige Substanz, die ich jetzt da dem Boden zufüge, sondern es ist eine durchformte lebendige Substanz. Ich dünge mit Hornkräften. Und deswegen sind gerade diese Bereiche im biologisch nahen Betrieb so angewiesen auf eine gute Kompostdüngung.

So, aber das habe ich vorhin vergessen, das wollte ich nochmal ergänzen zu dem Kompostthema. Gut, bis morgen.

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