Düngung - 7. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017

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Düngung - 7. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017

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Ja, ich wünsche einen schon guten Montagmorgen. Die zweite Woche beginnt und wir wollen in der Thematik fortschreiten, damit wir einigermaßen eine Abordnung zu dem Thema kriegen. Das ist gar nicht ganz leistbar, aber wenigstens, dass man die verschiedenen Stufen der Düngung wirklich gründlich genug mal durchschaut.

Und ich möchte gerne nochmal anknüpfen an letzte Woche nun mal im Sinne einer kurzen, damit den drohenden Faden wieder aufgreift. Wir haben uns ja des Langen über die Stickstoffproblematik unterhalten und gesehen, dass der Stickstoff eigentlich gar kein Dünger ist oder ein Antidünger ist, könnte man fast sagen. Und das wurde ganz deutlich, dass wenn man also Stickstoff auf den Acker schmeißt, dass man einfach von vornherein annehmen muss, dass 25 Prozent dieses Stickstoffs sich schnell, sehr schnell löst in Wasser und mit dem nächsten Regen auch schon ausgewaschen wird.

25 Prozent ins Grundwasser und das Grundwasser verseucht und dann über das Grundwasser die Bäche, über die Bäche die Seen und über das See das Meer. Es kommt zur sogenannten Eutrophierung, intensives Algenwachstum, Kresselwachstum und dann natürlich Mikrobenwachstum und das hat katastrophale Folgen für die Seen durch den sogenannten biochemischen Sauerstoffverbrauch. Das heißt, dass durch die Aktivierung des Algenlebens und überhaupt der ganzen Mikroben im See, die brauchen einfach, wenn die absterben, brauchen die zur Zersetzung aerobischer Verhältnisse.

Das heißt Sauerstoff und den Sauerstoff holen sie aus dem Wasser und wenn das zu intensiv ist, zum Beispiel zu warm ist oder ein sehr flachgründiger See ist, dann ist der Sauerstoffverbrauch so hoch, dass es bald verbraucht ist und dann fangen die Fäulnisprozesse an. Dann fangen anaerobe Prozesse, also sauerstofffreie Prozesse an und das ist Fäulnis und die Fäulnis setzt sich also anaerobe Masse unten am See des Bodens ab und dann kippt der See sogenannten, man nennt es Umkippen des Sees, Umkippen der Meere im Großen. Der Bodensee, den hat man schon in den 50er Jahren erkannt, der kann umkippen, wenn man da nichts macht.

Durch Zufuhr von, damals hat es noch keine Kläranlagen so in dem Umfang gegeben und so weiter. Also dieses Gefahren des Umkippens des Wassers, dass es auch nicht mehr brauchbar wird für irgendwelche Trinkwasserzwecke schon gar nicht, das hängt eben mit dieser Stickstoffauswaschung zusammen. A. B. 25% von Stickstoff geht in die Luft.

Durch die Nitrifikation und Unterbildung von Lachgas, das sind also NO, NO2 Verbindungen und die gehen in die Luft, sind Gase und wirken wesentlich stärker auf die Ozonosphäre und schädlich auf das Klima, 25% stärker als das CO2. Und dann haben wir gesehen, 50% von diesem Stickstoff, die gehen, nimmt die Pflanzen auf, aber sonnstweise quasi und muss sie irgendwie verarbeiten und Eiweiß, Eiweiß, Eiweiß wird da gebildet, aber das Eiweiß taugt da nichts mehr, das strukturiert sich nicht mehr, das bleibt in Eiweißvorstufen hängen und in niedermolekularen Verbindungen bis hin zu Ammoniensäuren, ja sogar Nitratstickstoff plötzlich da oben in der Frucht. Und das wird quasi auf dem Wege des cancerogenen, also des Krebs erzeugenden.

Und die Pflanzen bleiben immer unreif, also alle mit Stickstoff gedüngten Pflanzen bleiben physiologisch unreif. Also wir essen im Wesentlichen heute unreife Zeug, wenn wir auf dem Supermarkt irgend so was kaufen. Ist das auch so, wenn man diesen Stickstoff wirklich, wenn die aus der Vegetationsphase in die generative Phase wechselt und der Stickstoff ist dann halt aufgebraucht, der Mineralstickstoff, ist das dann immer noch? Das ist immer noch, die ganzen physiologischen Prozesse sind von vornherein, von der Wurzel über den Stängel, das bleibt bis jetzt genau in die eigene Fruchtifikation gestört, kann man machen was man will.

Also das wollte ich nur nochmal andeuten, deswegen möchte ich es mal sagen. Es gibt also eine Düngung, die man heute eigentlich Düngung nennt, die zentral ist, das ist die N-Düngung und die möchte ich mal bezeichnen als Minus 1. Das ist also eine Negativdüngung im Grunde genommen. Und dann haben wir uns gestern auch noch am Samstag beschäftigt mit all demjenigen, was jetzt aus der toten anorganischen Natur an Mineralstoffen dem Boden noch zugeführt werden kann.

Und auch das habe ich nicht als eine Düngung im engeren Sinne bezeichnet, weil wir von dem Gesichtspunkt ausgegangen sind, dass das tote anorganische nicht aus sich heraus Leben erzeugen kann. Und das ist ja gerade der Sinn der Düngung, dass das Lebendige gefördert wird, die Lebensnatur der Pflanze. Aber dass das tote anorganische Material, ob es Phosphorsäure ist oder Kalium oder Magnesium sein mag, dass das niemals aus sich heraus in irgendeiner Weise die Lebensprozesse als solche fördert.

Sie unterstützt selbstverständlich, dass die Pflanze eine stofferfüllte irdische Pflanze werden kann. Aber das was Leben erzeugt ist, kommt alles von oben. Es kommt vom Kosmos, es kommt von der Sonne.

Die Sonne schafft Leben, nicht die Erde. Nicht das tote anorganische Material. Und wir haben ja gesehen, immer dann wo Leben ist, muss vom Irdischen her ein Same, ein Keim veranlagt sein.

Aber der kommt nicht aus dem Mineralischen, der kommt auch von der Pflanze. Also wir haben jetzt hier eine Nullstufe, möchte ich sie mal nennen. Und das ist alles dasjenige, was jetzt im weiteren Sinne Mineralstoffe sind.

Die selbstverständlich irgendwo da sein müssen, wenn die Pflanze eine sichtbare irdische Gestalt ernehmen soll. Und da haben wir ja davon gesprochen, dass bestimmte Stoffe sind einfach in unseren Blöden im Minimum. Oder einfach völlig einseitige Verhältnisse.

Und dass man da unter Umständen, um die Prozesse erstmal optimal in Gang zu setzen, man braucht es nicht ständig zu machen, sondern um ein Niveau zu schaffen, auf dem aus einer gewissen Harmonie der stofflichen Verhältnisse heraus, dass die Pflanzen zu irdischen Pflanzenwerden kommen, zu stofferfüllten Pflanzen. Die Stoffe kommen von der Erde, das Leben kommt vom Kosmos. Und diese Stoffe müssen dann eben auch verfügbar sein.

Die kann man herzaubern. Und das ist heute auch viel Gläubigkeit in dieser Hinsicht. Also aus nichts kommt nichts.

Und da haben wir ja davon gesprochen, dass ganz bestimmte Stoffe, die die Pflanze als irdische Stoffe dringend braucht, vor allen Dingen zunächst mal sind es die Erdalkalien. Die zweiwertigen, basischen Bestandteile der Erde. Das ist einmal der Kalk und das andere ist das Magnesium.

Das sind beides Erdalkalien. Und der Kalk ist sozusagen ein Wachstumshelfer, möchte ich mal sagen, vom Irdischen her gesprochen, für die Pflanzennatur, wie auch das Magnesium. Also zum Beispiel, wir wissen ja alle, dass das Magnesium, das eigentliche Zentralmineralstoff, ist in der Chlorophyllbildung bei der Pflanze.

Das Chlorophyll ist wie das Blut, nur ist es grün. Blut ist rot. Das Blut hat als Zentralmineralstoff das Eisen.

Die Pflanzen, das Blattgrün der Pflanzen, hat zum Zentralmineralstoff das Magnesium. Und so muss man einfach sagen, die Pflanzen heben aus der Boden, entgegen der Schwerkraft, durch ihre eigene Lebensaktivität, heben die Stoffe aus der Schwerkraft heraus und binden sie in ihre eigene, lebendige Organisation ein. Das ist eine Aktivität der Pflanze.

Sie machen nicht die Stoffe von selbst, sondern die Pflanze nimmt sie dann von unten nach oben und baut sie in ihre eigenen organischen Verhältnisse ein. So, das ist also der Kalk und Magnesium, haben wir mal angesprochen. Man kann Magnesium-Sulfat zum Beispiel nehmen, wenn da im Sandböden große Defizite auftreten, als vorübergehende Bodenverbesserung, bis sich die Sache irgendwie dann selbst trägt.

Oder Magnesium, Kali-Magnesia, das habe ich auch schon genannt. Ein Hinweis übrigens, Rudolf Steiner, auf die Frage, was man da machen soll, wenn das Kali im Minimum ist oder auch das Magnesium, antwortet der Kali-Magnesia. Und wenn der Kalk im Minimum ist oder wenn da zu hetzige Prozesse im Komposthaufen sind, soll man CAO da reinstreuen.

Das ist der Brandkalk, der schärfste Kalk. Also da gibt es überhaupt keine Dogmatik, sondern da gibt es wirklich nur Einsichten. Aus der eigenen Beobachtung, Intuition, aus dem Denken der Zusammenhänge, muss man dann die Entscheidungen jeweils treffen.

So, und dann haben wir dann weiter gesprochen über das Phosphat. Phosphat ist ja ein Stoff, der eigentlich im Boden immer an der Oberfläche ist. Der geht gar nicht durch Verwitterung.

Selbstverständlich wird er auch im Unterboden freigesetzt, in der Regel aus Apathiten. Also bestimmte Phosphatmineralien sind Calciumphosphate oder Calciumfluorphosphate zum Teil. Und die verwittern nicht leicht, also es dauert ziemlich lang.

Und auf diese Weise wird Phosphat grundsätzlich durch Verwitterung frei, gewiss. Aber für das Phosphat gilt am allermeisten, dass es eigentlich ein Stoffkreislauf ist. Man spricht immer von Stoffkreisläufen, das ist ein schreckliches Wort eigentlich, ich weiß nicht, es stimmt.

Aber Phosphat stimmt es noch am ehesten. Weil das Phosphat wird so gut wie nicht ausgewaschen in den Böden, sagte ich ja schon. Es wird nur abgetragen durch Wind, Staub, vom oberflächlichen abgetragen.

Oder aber durch oberflächliche Erosion, flächenhafte Erosion. Die ist so gefährlich in unserem heutigen modernen Ackerbau. Viel gefährlicher als es je früher war.

Das beobachten wir nur nicht. Es strömt ein bisschen das Wasser so oberflächlich ab. Und der Mais generell strömt oberflächlich ab und nimmt das alles schön mit.

Alles verschwindet. Weil der Phosphat ganz oben angelegt ist. Und warum? Weil er im Wesentlichen in organische Prozesse eingebunden ist.

Das ganze mikrobiale Leben beruht letzten Endes darauf, dass das eigentlich lauter Einzeller sind mit einem Zellkern. Und dieser Zellkern enthält Phosphonukleoide. Das sind phosphorhaltige Eiweiße.

Der Phosphor spielt in der Pflanzenphysiologie eine ungeheure Rolle. In dem ganzen Hin und Her von Stoffaufbau und Umbau. Also ob wir Phosphor brauchen, müssen wir eigentlich nur sehen, dass wir ordentlich Humus in den Böden kriegen.

Dass wir das Bodenleben aktivieren. Und wenn das auch nicht so richtig zustande kommt, dann muss man im Gottesnamen dann eben Weicheerdephosphat. Das ist also ein Phosphatdünger.

Das sind zermahlende Knochen aus den Fossilien von alten Tieren, die da in der Sahara einstmals gelebt haben. Die haben da große Knochenfossillager entdeckt in Marokko und in Algier. Die werden heute abgebaut und als Weicheerdephosphat verkauft.

Andere Phosphatdünger sind also Hüttenkalke. Bei der Verhütung von ersten gibt es also Hüttenkalke. Die sind silizium- und kalsiumhaltig.

Also beides. Und es gibt solche, die vermehrt auch Phosphor enthalten. Da muss man sich auch erkundigen, welche das sind.

Also da kann man auch auf diese Weise zarte Hilfen geben, dass die Prozesse in Gang kommen. In unserem Gewächshaus haben die Tomaten das Problem, dass die Blätter Phosphor-Mangel angezeigt haben. Aber unsere Wohnproben haben keinen Phosphor-Mangel angezeigt.

Also die Laborergebnisse quasi. Phosphor-Mangel angezeigt? Nein, gar keinen. Aber die Tomaten schon.

Und da war bei uns die Frage, wir löten den Boden. Ja, aber die Außenrändervergläbung kann natürlich auch Karne-Mangel sein. Und lila Flecken auf dem Blatt.

Naja, also sie sind ziemlich ähnlich, diese Phänomene. Aber da meldet sich dann ein Defizit an. In solchen Erscheinungen.

Naja, also so hat man da verschiedene Möglichkeiten. Da muss man sich einfach von Mal zu Mal erkundigen, wo man das am billigsten herkriegt. Aus der Umgebung oder irgendwie.

Und Kalium habe ich ja schon genannt. Dann gibt es ja noch den Algenkalk. Der Algenkalk ist natürlich eine tolle Sache.

Gerade im Gartenbau. Das ganze Spektrum ist ja organisch ursprünglich. Das sind Algen, die getrocknet werden.

Die werden angeschwemmt von den Weltmeeren. Und die enthalten so gut wie alles, was eigentlich die Pflanze braucht. Ist nicht tierischer Mist auch sehr phosphathaltig? Oder ist es eher pflanzlicher organischer Dünger, der phosphathaltiger ist? Was? Was? Tierischer Dünger, tierischer Mist.

Ist der nicht auch sehr phosphathaltig? Oder ist das eher pflanzliche organische Masse, die phosphathaltiger ist? Ich weiß noch, ich habe meinen Chef gefragt, warum wir nicht den und den Dünger verwenden. Ich glaube, warum wir nicht komplett auf Hornspäne verzichten und nur pflanzlich düngen. Und dann sagte er, da wäre zu viel Phosphat im pflanzlichen Dünger.

Kann nicht sein. Also weder tierischer organischer Dünger noch pflanzlicher organischer Dünger enthält viel Phosphat? Oder wie ist das? Die Mengen an Phosphat sind jeweils erregend. Sowohl vom tierischen Dünger.

Ich meine, das steht im Verhältnis zum Stickstoff und anderen Sachen, aber sie sind nicht bedeutend. Man muss einfach sehen, dass der Phosphat, was im tierischen Mist ist, das kommt im Wesentlichen durch das Futter, in den tierischen Organismus, durch das pflanzliche Futter, und die verarbeiten das und es wird wieder ausgeschieden. Also es ist nicht irgendwo in der Natur eine Anhäufung von Phosphaten in den tierischen oder pflanzlichen Düngern.

Das kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Die meisten Phosphate bleiben sowieso im Boden. Das sind Mikroben, die dann absterben.

So, ich möchte mich gar nicht mehr so furchtbar lange mit diesen Mineralstoffen aufhalten. Man muss nur wissen, dass wir nicht das biologisch-lamische Prinzip verlassen, wenn wir entdecken, dass da irgendwelche Defizite vorherrschen, dass wir das beurteilen. Wirklich, das ist nicht leicht.

Das erfordert schon ein bisschen, man muss es analytisch vorgeben, man muss wissen, was spielt sich analytisch in den Boden ab? Man muss den pH-Wert messen, man sollte die Phosphatgehalte messen. Es gibt Böden, wo man fast keinen Phosphat nachweisen kann. Deswegen hat der Schulz-Lublich so großen Erfolg gehabt, auf dem Aufbau eines Humus-Profils in einem Flugsandboden, der vorher so ein Profil hatte, durch regelmäßige, nicht so tolle Kalium-Phosphat-Düngung.

Nur allein durch das, und natürlich durch den Stahlmess, aber nicht sehr viel. Und dann plötzlich war es so weit, und dann hat das Ganze durch sich selbst funktioniert. So, aber jetzt machen wir mal hier einen kräftigen Strich.

Und steigen nun aufwärts über das Niveau des Bodens, und da gibt es eine erste Stufe. Und das ist alles das, was aus der Pflanzennatur kommt. Das Niveau der Pflanzennatur im Haushalt der Natur bringt einen Dünger.

Und zwar dadurch, weil für die Pflanze gilt, dass das, was sie hinterlässt, wo man sagen kann, dass das, was hier lebendig ist, und was sie dann hinterlässt in Pflanzenrückständen, dass das düngend wird, weil es aus dem Leben stammt. Das ist das Ergebnis eines Lebensprozesses. Sodass also die Pflanzenwelt in der Lage ist, durch das Leben, das sie geformt und gestaltet hat, als Dünger überhaupt infrage zu kommen.

Leben düngt Leben, so muss man bei der Pflanze sagen. Leben düngt Leben, schau ich mal. Leben düngt Leben.

Die Pflanzen entstehen ja alle dadurch, dass sie ein Keim haben, dass sie einen Samen haben. Der ganze Lebensprozess endet in einem punktartigen Gebild, was alles konzentriert enthält, damit, wenn dann die Wärmeverhältnisse und Luft- und Feuchtigkeitsverhältnisse im nächsten Jahr wieder da sind und die Sonne erscheint, dann keimt das neu aus. Aus diesem Keim.

Das ist das ganz entscheidende, Leben düngt Leben. Und nun, was hinterlässt denn die Pflanze, was dann im weiteren Düngen wirkt? Die Biomasse, wenn sie abstirbt. Biomasse, ein schrecklicher Begriff.

Aber gut, ja. Alles, was da drin enthalten ist, von der Wurzel bis zur Blüte. Die ganze Palette an Salzen.

Genau, es dauert noch eine ganze Weile, bis es so weit Salz ist. Also Biomasse ist ein gräßlicher Begriff, sondern man muss dann wirklich beschreiben, das haben wir ja gerade gemacht, von der Wurzel bis darauf über Stängel, Blatt, Blüte. Das heißt also alles das, was im Vegetativen sich entwickelt.

Alles, was wächst. Bis dahin, dass es nicht mehr wächst. Und wenn es nicht mehr wächst, dann staut sich da was im Stängel, der Stängel staut sich, nicht die Blätter, aber der Stängel staut sich.

Und dann entsteht durch diesen Stau plötzlich ein geheimnisvoller Wege, in dem die Pflanze durch diesen Samenchaos hindurch geht, entsteht der Samen. Das ist ein vollkommen von den vegetativen Prozessen unabhängiger Vorgang. Also man kann sagen, alles was gerade nicht zum Samen kommt, das sind die Rückstände, die die Pflanze hinterlässt.

Und aus dem heraus sich jetzt was bildet, oder was man hofft, dass es sich bildet, der Humus. Und das ist nun ein ganz, ganz, ganz unglaublich geheimnisvoller Prozess. Es ist ganz interessant, dass in der Humus-Forschung, über Jahrzehnte und Jahrzehnte haben sie sich mit der Sache auseinandergesetzt, bis in die 60er Jahre, und dann blieb da alles liegen.

Da war Funkstille in der Forschung. Da hat man nur noch gedeimt, man kann jetzt durch Herbizide und die ganzen Betriebsmittel, die synthetischen Dünger, könnte man das Ganze steuern, da braucht man sich um Humus überhaupt nicht mehr kümmern. Die Forschung ging wirklich zurück bis auf Null im Superfunkmus.

Und heute fängt es wieder so ein bisschen an, nicht mit voller Pulle. Da ist noch viel, viel Forschungsbedarf in dieser Richtung, und man bemerkt, dass das alles viel, viel komplizierter ist, als man es je gedacht hat. Und wo man merkt, man kann es eigentlich gar nicht definieren.

Es sind Prozesse, und Prozesse kann man nicht definieren. Die laufen ab in der Zeit. Man möchte ja immer das in der Forschung genau definieren, was im Raum sich abspielt.

Das ist ein einmaliger Vorgang. Und den kann man auch begrifflich irgendwie fassen. Aber sobald sich etwas entwickelt, aus einem bestimmten Zustand in der nächsten und nochmal in der nächsten und so weiter, in der Zeit, dann wird die Sache gefuchs für die Begriffsbildung.

Und das mag der Forscher nicht. Weil er möchte die Sache sozusagen griffig haben und irgendwie definierbar fassen, und er kann das auch mathematisieren. Aber man kann Prozesse nicht in dem Sinne mathematisieren.

Und also insofern ist, man kann sie nur beschreiben. Man kann Schritt um Schritt sehen, wie sich das Phänomen verwandelt in ein anderes, wieder ein anderes, wieder ein anderes. Und das gibt es heute schon, so zarte Ansätze in diese Richtung.

Aber eigentlich müsste da noch ungeheuer viel getan werden. Und da ist es zunächst mal so, dass alles das, was hier jetzt Rückstände sind, bei der Pflanze in dem gehabten Sinne, Rückstände von der Wurzel bis herauf zur Blüte, dass die jetzt wieder zurückfallen auf den Boden und jetzt dort den da herrschenden Bedingungen ausgesetzt sind, der Wärme, der Feuchtigkeit, der Luftzufuhr, der Oxidation, also durch Sauerstoff. Und dann natürlich all den Mikroben, die da im Boden tätig sind oder den Bodentieren.

Das heißt, die müssen ein bisschen auch in die Dunkelheit runter. Muss man also einmulchen, diese Rückstände. Die dürfen nicht oben aufliegen, kann man auch machen.

Aber dann, die Bodentiere, die möchten eigentlich in der Dunkelheit arbeiten, in der Finsternis. Ja, das ist ganz wichtig, dass man diesen Moment meines Auges fasst. Sie müssen unterscheiden bei allen Abbauvorgängen zwischen den Autotrophen und den Hätotrophen-Organismen.

Autotroph heißt, die sich selbst ernährenden Organismen. Und das ist die Pflanze, die ernährt sich. Die ernährt sich selbst über das Sonnenlicht.

Und holt sich sozusagen die Mineralstoffe von unten hoch. Sie ist autotroph. Und im Boden unten, in der Finsternis, da leben lauter Organismen, die sind häterotroph.

Die brauchen Nahrung, die pflanzliche Art ist, die sich einst unter der Sonne gebildet hat. Und aus diesen Rückständen holen die ihre Nahrung, damit sie überhaupt ihre eigene Leiblichkeit aufbauen können. Die sind häterotroph.

Also die müssen ständig gefüttert werden durch organische Rückstände. Also wir brauchen immer Rückstände, die gleichsam das Futter sind für die häterotrophen Organismen im Boden. Und dieses Futter nennt man Nährhumus.

Das ist nur ein anderer Ausdruck für Rückstände. Da gibt es natürlich Abstufungen im Nährhumus. Es gibt solche, die noch ganz frisch sind, gerade eben eingemulcht in den Boden nach der Ernte.

Und solche, die schon ein bisschen stärker zersetzt sind, die schon über den Winter rübergekommen sind und im nächsten Frühjahr immer noch im Boden rumliegen und noch nicht so richtig zersetzt sind, den auch Nährhumus für die dann folgenden Prozesse im Boden. Also der Nährhumus ist Voraussetzung, dass wir ein intensives Bodenleben haben. Und das Bodenleben ist ja so, das kann man gar nicht beschreiben.

Es gibt zwar natürlich immer wieder Sorgen, wenn man so ein Zentimeter oder ein Kubikzentimeter Boden in der Hand hat, dann hat man ein paar Milliarden Organismen in der Hand. Milliarden! Also ein Kubikzentimeter Erde. Gute Erde.

Das kann man gar nicht beschreiben. Man zählt dann irgendwie mal, fängt mal an, dann extrapoliert man, merkt man, wenn man das auf das Gesamtvolumen berechnet, dann kommen ein paar Milliarden raus. Also es ist so, man könnte sich das mal so ins Bild bringen.

Wenn Sie den Menschen wie ein Organismus, also sagen wir mal eine Person, wenn die sich in lauter Einzelzellen auflösen würde, ich oder irgendjemand oder irgendein Tier, gedacht jetzt nicht in dem Zellverbund, sondern gedacht jetzt als Einzelzellen, dass der Organismus zersplittert, gleichsam in lauter Einzelzellen, dann haben Sie die Situation im Boden. Der Boden ist eigentlich ein Organismus als Ganzer. Und wir betrachten immer und gucken auf die Einzelzellen und zählen sie und meinen, das wäre irgendwas.

Sondern die Einzelzelle steht im Verbund zu einem übergeordneten Ganzen. So wie ich meine Leiblichkeit aus lauter Zellen gewoben ist, die sind gar nicht so furchtbar interessant, sondern interessant ist, was der Gesamtverbund bewirkt, dass er da ist, dass man sich von Mensch zu Mensch verständigen kann. Dass man Mensch ist.

Und so ist der Boden nicht etwas, was aus einer Unendlichkeit von Zellen besteht, sondern als Ganzer ist es nur quasi natürlich, man kann die zählen, kann die quantifizieren, und trotzdem, wenn man aufs Ganze schaut, dann erst entsteht eine Ganzheit. Und dann kann man überhaupt erst von der Fruchtbarkeit der Boden sprechen. Der Begriff der Fruchtbarkeit setzt voraus, dass man das als eine Ganzheit denkt und nicht als eine Fülle von Einzelheiten.

Sondern die Ganzheit hängt sich dann in die Fülle von Einzelheiten. Ja, gliedert sich. Aber ich kann es nicht zusammengesetzt denken.

Ich muss es gegliedert denken. Ich muss die Ganzheit irgendwie erfassen. Und die tritt mir nicht überall so ganz deutlich vor Augen, sondern höchstens dadurch, dass die Pflanzen ganz schön wachsen, schön gedeihen und so.

Und was ich sagen kann, da ist offen deren harmonisches Verhältnis im Boden, wodurch dieses einheitliche Wachstum eines übergeordneten Organismus, der die Pflanze ist, gedeihen lässt. Also das ist die Frage des Nährungshumors. Und dieser Nährungshumor ist sehr, sehr unterschiedlich.

Je nachdem von welcher Pflanze er kommt. Und Sie müssen sich jetzt mal vorstellen, dass wenn eine Pflanze da wächst irgendwo, sagen wir mal ein Spitzwegerich oder eine Malve oder ein Gras, ein Untergras oder ein Obergras oder Schilf am Seeufer oder Stroh auf dem Felde, völlig unterschiedliche Materialien. Heute sagen wir Biomasse.

Das tut man alles über eine Leiste kennen. Und eigentlich ist jeder Rückstand einer Pflanze ein spezifischer. Denn die Pflanze ist als Organismus schon eine höhere Natur als die Summe der Mikroben da im Boden.

Sie ist ja schon organisiert zu einem Organismus. Mit auch lauter Einzelzellen, in den Blättern, in den Stängeln und so nicht immer. Also es ist ein Organismus mit einem höheren Sinne.

Und wenn jetzt, sagen wir mal, ein Geteilte abstirbt oder sagen wir mal ein Baum, der wächst ja vielleicht 50 Jahre alt oder 100 Jahre alt oder vielleicht 500 Jahre alt oder bei Oliven gibt es welche, die sind 2000 Jahre alt. Wenn der abstirbt, dann ist er auch, wenn ich jetzt mal was sagen muss, ein Nährhumus. Aber es dauert Jahre und Jahre und Jahre, bis sich die Mikroben bequemen so langsam dieses Holz zu zersetzen.

Und Sie kennen ja alle, wenn Sie mal einen hohlen Apfelbaum da draußen angucken. Die haben wir ja genug von der Sorte hier vorne stehen. Stehen leider heute immer noch, ich habe sie schon längst abgesebelt.

Aber weil man meint, da könnte vielleicht eine Eule oder mal ein Kautsturm nisten, naja gut, das ist ein akzeptables Argument. Aber man kann auch mal einen Eulen- und Kautkasten hier irgendwo aufhängen, da haben wir sie auch. Also jedenfalls sind es ziemlich viele Krüppel, die da draußen stehen.

Aber wenn Sie da mal gucken, dann sind so die Asthöhlen, wenn man da reinfasst, man greift da rein und hat plötzlich eine Handvoll Humus in der Hand. Durch die Feulnisprozesse im Inneren werden die Bäume innen hohl und bilden den wunderbarsten Humus. Aber das dauert eben Jahrzehnte.

Ich kenne Olivenbäume auf Ägina in Griechenland, wo ich annehme, dass unter deren Schatten schon Aristoteles gewandelt ist, wenn er auf Leid oder Platon gerade mal spazieren gegangen wäre. Und heute sind das Bäume, durch die kann man durchlaufen. Ein schöner Freiplatz und der Baum ist rings um mich herum.

Nur noch die Ränder stehen. Nur die Ränder, das ist immer noch lebendiges Cambium, Rinde, innen ein bisschen Holz und alles übrige, was da mal war, ist rausgefault. Die Bäume sind 2500 Jahre alt.

Also es gibt es. Auch das Holz zersetzt sich mit der Zeit, aber es braucht ungeheuer lang. Und diese unterschiedliche Zersetzlichkeit der organischen Materialien, die muss man in etwa kennen.

So ganz über den Daumen gepeilt. Also ich möchte nur noch mal ein paar Zahlen anschreiben, weil nämlich von der Zusammensetzung der organischen Materialien die Zersetzungsgeschwindigkeit abhängt. Und das misst man heute über den Daumen gepeilt, wie gesagt.

Man kann es auch exakt messen natürlich. Das berechnet man unter dem Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff. Das C-N-Verhältnis nennt man das.

Und dieses C-N-Verhältnis, C zu N, das ist bei Holz, also gibt es auch sehr unterschiedliche tropische Hölzer, die sind viel, viel härter als in unserer Gegend. Aber die Zersetzungsgeschwindigkeit in den Tropen ist aber auch so viel höher wie hier. Also Holz hat eben ein solches C-N-Verhältnis von, sagen wir mal, 500 zu 1. Also sehr weit.

Das meiste ist Zellulose, das meiste ist also C, Kohlenstoff, Kohlenstoffgerüste und ein ganz klein bisschen Stickstoff ist da noch drin. Und dieses bisschen Stickstoff, was da in dem Holz so drin ist, wenn man frisches Holz heute baut, das macht man ja, ne? Neue Häuser, zack, Gewalt geschlagen und schon sind sie durchs Sägewerk durch und schon ist der Dachstuhl fertig. Was hat man früher gemacht? Man hat die Baumstämme geflößt.

In den Flüssen hat man sie, aus den Wäldern, Schwarzwald und so, den ganzen Rhein runter geflößt bis nach Holland. Da hat man die Masten von den Segelschiffen draus gemacht. Und da ist kein einziger Wurm rein.

Weil durch das Wasserflößen wird das Eiweiß ausgelaugt und ausgespült, was da in dem Holz drin ist. Und die Würmer gehen nur ins Holz, wenn sie noch hoffen, dass da noch eine Spur von Eiweiß irgendwo zu finden ist, das sie abbauen können, Stickstoff vor allen Dingen. Also das Holz setzt sich aufgrund seines sehr weiten Zellenverhältnisses sehr, sehr langsam.

Deswegen auch das Problem mit den Holzschlitzhörnern. Also Holzschlitzhörnerkomposition hat man hier jahrelang gemacht und hat festgestellt, dass es trotz Zugabe von, von, das ist gerade das Wort weg, von Molke, also Eiweißhaif, und ein bisschen da die Mikroben zu ernähren trotzdem, ist die Zersetzung so langsam, dass man letztendlich doch wieder Holz auf den Acker rausbringt. Ist zwar angegriffen, aber nicht wirklich zersetzt.

Wenn jetzt, wenn man jetzt unter Stroh nimmt, als Beispiel, fällt ja nur in großen Mengen an, dann muss man doch auch rechnen bei Stroh, 80 bis 100 zu 1. Das heißt, 80 bis 100 zu 1. Das heißt, es ist auch schwer zersetzlich, noch relativ schwer zersetzlich. Gerade unsere verschiedenen Stroharten, das eine ein bisschen besser, Haferstroh schneller, Weizen, Gerste Stroh langsamer, Roggen auch. Also, das bewegt sich etwa in dieser Größenordnung.

Stroh zersetzt sich langsam. Wie oft kommt es vor, dass man Stroh aus dem Vorjahr plötzlich wieder hoch pflügt? Das ist eigentlich eine ganz schlechte Sache. man muss eben, deswegen häckselt man ja auch gerne das Stroh heute, um es sozusagen, die Zersetzung zu beschleunigen, oder man nimmt es am besten vom Acker runter.

Was sich eigentlich für jeden Bewohner einem Betrieb empfiehlt. Man erntet das Stroh heute mit dem Mähdrescher, und fährt dann da mit einem Ball und Presse durch, und rollt es auf und fährt es nach Hause. Dann ist es weg vom Fels.

Und dann habe ich eine Strohmasse, die ich dann einstreue im Stall. Und dort bekommt es die entsprechende Verengung des CN-Verhältnisses durch den Kühlschrank. Das sind die Kuhmist und die Jaure.

Die saugt ja das Jaure auch. Das ist eine so wunderbare Erfindung, in der ganzen Entwicklung der Landwirtschaft, das Stroh mit dem Kuhmist, oder tierischen Mist, tierischen Dünger in Verbindung zu bringen. Das sorgt auch dafür, dass nicht zu viele Verluste entstehen.

Das saugt es einfach auf, das Stroh, und wenn man das dann zusammen als den normalen Frischmist aufsetzt, oder so, dann zersetzt sich auch das Stroh relativ schnell. Oder wenn man zum Beispiel Laubkompost gemacht, also sagen wir mal, Buchenlaub, Eichenlaub. Das ist 50 bis 60 Prozent.

50 bis 60 Prozent. 60 Teile für eines. Auch relativ hoch.

Insbesondere zersetzt sich das deswegen so schwer, weil die Blätter sich so aneinander legen, dann ist nicht genügend Luft da. Das ist dann aber bei so richtigen Herbstlaub, was man aufgekehrt hat, nicht wenn man irgendwie im Frühling einen Baum fällt und den entlaubt, das wird schneller kompostieren und hat wahrscheinlich ein anderes CN-Verhältnis, oder? Ja, wenn er noch grün ist. Ja, genau.

Ja, das ist keine Frage. Das entdeckt man mit grobem Tisch. Aber das ist ja dann wirklich jetzt oxaliert, in den Zellen haben sich da Oxalate gebildet und Absterbeprozesse.

Da bleibt dann das Blattgerippe übrig. Das ist wie Holz. Nur das, was dazwischen ist, also was dann wirklich Blatt ist, Blattfläche, das ist dann eigentlich interessant für die Mikroben.

Da ist man vielfach im Wald, wenn man so ein bisschen das Oberblau wegkehrt, da sieht man dann drunter Blätter, nur Gerippe, nur die Blattgerippe und alles übrige ist weggefressen. Und je grüner die sind, desto schneller geht das. Und je älter die sind, desto langsamer.

Und wenn man jetzt Leguminosenstroh hat, ein Beispiel nennen, Leguminosenstroh. Man schätzt nicht, was da für ein Zellenverhältnis ist. Wenn man das einfach mal vergleicht mit Getreidestroh.

Was für Leguminosen, wenn dann Klee oder Ackerbohnen? Klee oder Luzerne oder Pferdebohnen oder Erbsen oder so. Das ist erstaunlich, dass es nämlich 15 bis 25, höchstens 25 zu 1, 25 zu 1 ist. Also das zersetzt sich rasant schnell.

Kennt man ja auch von jungen Gras, junger Grasschnitt. Das ist ein schlauchstürmischer Vorgang, der sich ungefähr stark erhitzt und dann ist auch die Luft raus. Und dann, sagen wir mal, Kuhfladen.

Das ist doch mal eine Sache. Die Kuhfladen haben auch ein Zellenverhältnis von 14 bis 16 zu 1. So um den Dreh rum. Also ein ziemlich enges Zellenverhältnis und daher werden Kuhfladen auch auf der Weide unter Umständen sehr schnell verdaut.

Die werden sehr schnell abgebaut. Und wenn Sie jetzt, sagen wir mal, frischen Stallmilch nehmen, das heißt mit Stroh, dann sind das 20 bis 25 zu 1. 25 zu 1. Also das verengt sich da immer mehr, gerade beim tierischen Dünger. Und wenn man jetzt einen Kompost nimmt, wo man das alles schön aufgesetzt hat, dann verengt sich das weiter zu 10 bis 12 zu 1. Das ist Endstadium.

Enger geht es fast nicht. Wenn er reif ist, sagen wir mal. Wenn er umgesetzt ist, ist er noch lange nicht so weit.

Ich komme gleich darauf zurück. Das ist nur eine Andeutung. Man muss das alles über den Daumen peilen, was man so auf dem Hof hat.

Das Heu bewegt sich nicht so wie beim Stroh, sondern eher so im Mittelfeld von 40 bis 50 %. Also das muss man einfach so ein bisschen haben. Und da geht es jetzt darum, alle diese Materialien, die auf dem Hof an Pflanzenrückständen anfangen, diese entsprechend zu mischen. Wenn man kompostieren will auf dem Acker, werden sie eingearbeitet, eingemulcht.

Und man muss auch wissen, dass das, was wir auf dem Acker machen draußen, indem wir mulchen im Sommer und die geteilte Stoppe flach einarbeiten, sodass sie mit dem Erdreich vermischt ist, das nennt man ja mulchen. Und da leiten wir einen Kompostierungsprozess ein. Wir kompostieren ständig auf dem Acker.

Eben in der Fläche sorgen wir dafür, dass die Umsetzungen im Boden selbst stattfinden. Und wenn wir kompostieren, dann holen wir die organischen Massen heraus und setzen sie dann kunstvoll, künstlerisch, würde ich mal sagen, in einem Haufen auf und lassen dann in diesem Haufen diese Prozesse sich abspielen, die kontinuierlich auch im Boden sich abspielen. Das sind nicht prinzipielle Unterschiede.

Wenn wir aber, und wir haben auf dem Hof, in jedem Hof, der vielseitig wirtschaftet und eine Viehhaltung hat, das gehört dazu, der hat natürlich ein ganzes Spektrum von Materialien, die einfach im Laufe des Jahres anfallen. Oder gar ständig. Pflanzenrückstände oder Futterrückstände aus dem Stall, die die Kühe nicht mehr fressen wollen.

Vielleicht fressen es die Schweine noch, aber dann bleiben auch mal Rückstände. Oder altes Heu oder altes Stroh oder sonstiges, was man so im Feld abgeräumt hat, wenn man mal die Weiden nachmäht oder so. Das sind ganz schöne Massen, die da auf diesem Wege anfallen.

Und wenn man dann gärtnerische Kulturen hat, dann empfiehlt es sich da ganz besonders, auch deren Abfälle zu erfassen. Auch hier, was sonst aus der Weiterverarbeitung anfällt, das zu erfassen und das dann unabhängig von den Vorgängen im Boden zu kompensieren. Und da komme ich jetzt also mal kurz auf den Kompostierungsprozess zu sprechen.

Da herrschen ja auch unterschiedliche Auffassungen. Das gehört sich offensichtlich so im Leben. Vor allen Dingen, wenn man nicht so richtig, wenn man aufhört zu denken, dann entstehen die größten Variationen meines Themas.

Das betrifft auch die Kompostierung. Also wenn man die ganze Kompostierungsfrage mal angeht, früher war das noch, da brauchte man gar nicht lange drüber reden, da war eigentlich alles irgendwo klar. Das war noch im handwerklichen Handhaben, hatten die Menschen noch ein bisschen eine Ahnung, wie man das vernünftig macht.

Heute ist das alles weg und heute muss man denken. Denken und beobachten. Beobachten und denken.

Und sich ein bisschen orientieren am vierten Vortrag des Landwirtschaftlichen Kurses. Das allerdings würde ich sehr empfehlen. Denn da wird ja über die Kompostierung gesprochen und über die Prozesse, um die es da geht.

Bei der Kompostierung geht es ja darum, dass wir jetzt hier diese Rückstände, von denen wir da gesprochen haben, der verschiedensten Art, dass wir die jetzt über dem Niveau des Bodens, wenn das das Niveau des Bodens ist, in einen solchen Haufen hier jetzt aufschichten. Und die fallen natürlich so unterschiedlich an. Also man kann, man hat nicht immer, man hat irgendwelche Küchenabfälle, nicht wahr, die da plötzlich anfallen und man hat alles Mögliche hier durcheinandergewirbelt in so einem Komposthaufen und jetzt hat man den aufgesetzt, hat vielleicht auch noch ein bisschen Erde dazu getan, so eingemischt, ein bisschen eine Schaufel voll Erde oder von mir aus, je nachdem, wenn es frisches Gras ist, eine Schaufel CAO, Brandkalk, oder aber, weil man meint, die Böden brauchen es, mal eine Schaufel voll Basaltmehl, Gesteinsmehle irgendwie so in die Kompostierung eingebracht.

Hat ihn wunderschön aufgesetzt und jetzt ist der Komposthaufen, wenn man ihn aufgesetzt hat, noch lange nicht fertig. Sondern jetzt geht es darum, dass ich diesem Haufen eine Haut gebe. Ich meine, ich kann ja auch nicht ohne Haut rumlaufen als Mensch oder als Tier.

Das funktioniert irgendwie nicht. Und so ist es auch mit dem Komposthaufen, der braucht eine Haut. Der braucht eine atmende Haut.

Der braucht einen Abschluss. Das kann man entweder mit Erde machen, wenn man viel kompostiert. Ich habe sehr viel kompostiert in meinem Leben.

So von Hand. Das geht eigentlich nur von Hand. Ich kann ja kein Komposten.

Dann gibt man zum Abschluss diesem Haufen noch eine Hülle, eine Schutzhülle, entweder mit Erde, das macht man heute fast nicht mehr, weil es viel zu aufwendig ist, oder aber Stroh. Altes Stroh, altes Heu. Irgendwas sperriges, aber dann so dick.

So eine richtig schöne, dicke Lage da oben drauf. Und das kann man mit einer Maschine nicht machen. Da braucht man einen Menschen dazu, der in der Lage ist, eine Mistgrabe zu bedienen.

Oder eine Schaufel. Da braucht man so oft diese Fähigkeit, anständig mit der Mistgrabe umzugehen. Das ist die hohe Kunst.

Ich habe ja viele Lehrlinge ausgewählt. In meinen Anfängen hier auf dem Hof. Und wenn ich dann morgen in einem Stall, habe ich dann eingestreut.

Und dann habe ich gesagt, jetzt streut doch mal da ein. Das waren noch die alten Ballen, die habe ich auseinander gemacht, Stroh durchgeschnitten, die Schnüre, und dann hier bitte, jetzt streut mal ein. Dann wurden die Gabeln da reingerammt, in den Strohballen, und dann wird das Stroh zwischen den Kühen hin und her gezappelt.

Und dann werden die Kühe unruhig und springen zur Seite. Die stehen ja da im Halsrahmen drin, aber die werden ganz unruhig. Und dann habe ich das immer wieder beobachtet, immer wieder beobachtet, und dann habe ich gemerkt, das wird alles mit dem Kopf gemacht.

Das Bewusstsein ist noch nicht im Gabelstiel drin. Und irgendwann landet es tatsächlich im Gabelstiel. Man führt dann die Gabel etwas vorsichtig, aber noch lange nicht ist es unten an der Gabelspitze das Bewusstsein angekommen.

Man ist mit seinem Bewusstsein noch sehr bei sich, Selfie-Bewusstsein eben, und dann langsam träufelt es sozusagen in den Gabelstiel und sinkt die Gabel runter. Und irgendwann ist es auch an der Gabelspitze, dass man sozusagen das, was man am Stroh erfasst, dann wirklich aufnehmen kann und sauber aufschütteln kann, so dass am Ende, das dauert meistens vier Wochen, so habe ich das beobachtet, die Kühe nicht entsetzt plötzlich zur Seite springen, sondern geruhig am Saal stehen und das sozusagen in Ruhe begleiten. Sehen Sie, arbeiten, lernen, das kann man gerade beobachten, wenn man mit der Gabel im Stall arbeitet.

Und das spiegelt die Kühe in ihrer Aufgeregtheit, dass nicht irgendjemand da rumfummelt, sondern dass das in Übereinstimmung mit dem Zusammenhang besteht, in dem man hineinarbeitet. Und das gilt für alles in der Welt. Ich bin gewohnt heute auch durch die Maschinen, das freut mich auch zu denken, was ich da zu machen habe, ich stelle die Maschine ein und rausche über den Acker, um noch nicht einmal den Fuß auf den Boden gesetzt zu haben und komme wieder nach Hause und die Arbeit ist erledigt.

Und die Erledigungsarbeit ist das Allerschlimmste in der Landwirtschaft. Man darf, man kann eigentlich arbeiten oder darf gar nicht am Anfang denken an das Ende. Wenn man das macht, dann denkt man nur intellektuell, hier im Kopf, an Anfang und Ende und dann ist das, was dazwischen ist, Erledigungsarbeit.

Erledigt, fertig, aus, abgebucht. Nein, dass ich mich mit jeder Arbeit in einen Prozess begebe und diesen Prozess jetzt erfahren, also mit Denken und Beobachten begleite, eintauche und dann fängt die Sache an, künstlerisch zu werden. Vorher ist es keine Kunst, das ist eine Erledigungsarbeit, sondern dass ich mich verbinde mit der Sache, verbinde mit dem Gabelstiel, verbinde mit dem Stroh, verbinde mit den Kühen, die ich da einzusteuern habe.

Es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem ich hineinarbeite. Und diesen Zusammenhang muss ich immer präsent haben im Bewusstsein. Sonst entsteht eine abstrakte Arbeit oder dann wird man schon Techniker in der Handarbeit.

In der Maschinenarbeit wird man sowieso Techniker. Und deswegen ist gerade die Kompostierung eine Tätigkeit, wo ich sage, bitte ein Übungsfeld schlechthin um arbeiten zu lernen. Wo ich wirklich mit den ganz einfachen Instrumenten von Schaufel und Gabel so einen Kompostaufen aufsetze.

Da gucke ich, was das ist für Material, natürlich ein bisschen von dem hier hin und ein bisschen von anderen CN-Verhältnissen hier hin. Und ständig gestalte ich diesen Haufen und meine, naja, jetzt kommt die Intuition, da müsste eigentlich noch ein bisschen Kalk hier rein oder das von Ledis, Basaltmehl oder was. Also ich bin sozusagen ständig im Abwägen gleichzeitig, was ich jetzt vernünftigerweise mache.

Und dann ist der Haufen schön aufgesetzt und das schafft auch eine gewisse Befriedigung, wenn das ein schöner Haufen ist. Und dann decke ich den ab. Schafft dann eben meine Haut.

Und erst wenn diese Haut wirklich da ist, dann ist der Haufen erstmal fertig. Und dann beobachte ich den weiter. Dann stehe ich außerhalb dessen, was ich da gemacht habe und dann merke ich, dass da morgens früh, wenn ich rauskomme, dann sind da immer so Nebelschwaden über dem Haufen.

Das heißt, Wasserdampf entweicht. Und dann nehme ich mit der Hand, mache ein kleines Loch, greife da rein und merke, da ist es warm. Das ist plötzlich warm geworden.

Und ich kann sogar einen Thermometer da reinhängen und sage, mein Gott, das ist schon bei 30 Grad, schon bei 40 Grad. Also da ist, also irgendwann ist da jetzt plötzlich über Nacht oder ein paar Tagen ist so etwas entstanden. Das heißt, der erste Prozess, der sich abspielt in der Kompostierung, ist die Wärmung.

Und diese Wärmung erzeugt, dass Wasser verdunstet, Wasserdampf entlassen wird. Das ist die Wärmung. Und das ist immer der erste Prozess.

Und woher kommt der? Von der mikrobialen Umsetzung. Von der mikrobialen Umsetzung und das heißt, dass diese Heterotrophen-Organismen jetzt irgendwo das Sonnenlicht suchen, was sie brauchen, was ihnen entzogen ist, weil sie in der Dunkelheit und am Boden leben. Und die suchen natürlich dann auch da ein bisschen, was sie sonst zum Leben brauchen, nämlich Eiweiß, also Stickstoff.

Das müssen sie jetzt alles da aus dieser Pflanzensubstanz herausholen und bei diesen Umsetzungen wird Energie frei. Die brauchen natürlich die Energie für sich selbst, um ihre eigene Bakterienleiblichkeit aufzubauen. Aber dann wird eben ein Überschuss frei und diese Energien verursachen dann diese Erwärmung des Haufens und dadurch verdunstet Wasser.

Und der Haufen droht trocken zu werden. Da muss ich gucken, dass er nicht plötzlich mal wieder durchfeuchtet und sperriges Material ist. Da muss ich ihn auch ein bisschen wässern.

Ich muss eigentlich ständig jeden Tag dann mal an so einen Haufen rangehen und prüfen, wie dessen Zustand ist. Das ist die Wärmung. Die tritt auf durch mikrobiellen Abbau.

Findet auch in unseren Böden statt, nur dass wir das nicht merken. Im Kompasshaufen merkt man das. Und die Temperaturen steigen dann an von anfänglich sagen wir mal 30 Grad.

Und wenn es jetzt ein sperriger Haufen mit viel Sauerstoff innen drin ist, also viel Luft, dann kann das also hochgehen auf 60 Grad oder gar 70. Und dann kann es sogar manchmal so Selbstentzündungen haben. Das kennt man ja bei dem Heustock.

Wenn der zu feucht eingebracht wird, dann setzt dieser Prozess der Erwärmung mikrobieller Umsatz und plötzlich fängt der Heustock einen Schwebrand an. Also das kann bis zu 70 Grad gehen. Und das ist nicht immer falsch, dass es mal so zack hochgeht in der Temperatur zwei Tage, dann werden nämlich die Unkrautsamen abgetötet an dieser Höhe.

Aber eigentlich ist es schon fast zu hoch, denn das Optimum ist 55 Grad Celsius. Denn wenn das längere Zeit höher geht, dann wird das Eiweiß zerstört. Das ist dann eine richtig gehende Zerstörung des Eiweißes.

Es verbrennt so schnell und es verduftet, wird mineralisiert, auch als Form von Ammonium oder so geht es an die Atmosphäre. Also man muss sehen, deswegen kann man einen Komposthaufen eigentlich nie verlassen. Man muss immer jedes und alle zwei Tage gucken, wie ist das da? Hat man einen Thermometer drin stecken und kann das genau die Temperatur verfolgen? Also das ist gewissermaßen das Optimum.

Ein Haufen kann auch mal kurzfristig auf 60 oder 65 Grad gehen, aber dann schleunigt es wieder runter. Und was macht man, damit es wieder runter geht? Ein bisschen verdichten. Dann ist es ein bisschen zu locker.

Dann tritt man mal oben drauf oder so und tut den ein bisschen dichter. Oder man tut Wasser drauf. Durchfeuchtet stärker.

Wiederum das Wasser, die Durchfeuchtung, die bremst dann diese schleunigenden Abbauprozesse. Damit da auch weniger Sauerstoff dann rankommt? Ja. Also der zweite Prozess, der jetzt stattfindet, der fängt schon mit der Erwärmung an, dann wird er sozusagen der beherrschende Prozess.

Das ist die Durchlüftung. Selbstverständlich ist es so, wenn hier ein Haufen Luft von vornherein da ist, geht die Erwärmung sehr schnell los. Aber dann kommt es im Weiteren durch jetzt mikrobielle Zersetzung dazu, dass sich auch nicht nur Wasserstoff, also Wasserdämpfe, aus dem Haufen hauchen, sondern dass dann eben CO2 vermehrt entweicht, also Kohlendioxid oder Kohlensäure, an die Luft.

Und eben auch möglicherweise Stickstoffluste eintreten durch Ammoniumdämpfe, beziehungsweise hauptsächlich Ammoniumdämpfe, muss man sagen. Dass er riecht, der Kompasshaufen darf nicht riechen. Der darf nach innen, der muss nach innen riechen.

Und das ist eine Ausführungsweise auch gut verstanden. Das ist der vierte Vorteil. Der Kompasshaufen muss nach innen riechen.

Das heißt, wenn man da mal reingräbt und nimmt ein Stück raus und hält es an die Nase, dann weiß man schon ungefähr, dass der auf dem richtigen Wege seiner Umsetzung ist. Das ist die Durchlüftungsphase. Und mit der Durchlüftungsphase, da kühlt auch der Haupthaufen ein ganz bisschen ab.

Nicht viel, aber ein bisschen. Und da tauchen unter dem Stroh, unter der Strohabdeckung, tauchen die ersten Hutpilze auf. Also immer mit der Durchlüftung auch die Verpilzung.

Und das ist auch ein Zeichen, dass man auch im richtigen Wege ist. Dass sich Pilzhüfen, ja Pilze sind, die Hutpilze sind ja nur die sichtbare Teil an der Sache. Und die verwurzeln sich ja nicht, sondern sie entwickeln diese Pilzhüfen, die ziehen wie weiße Fäden durch den ganzen Komposhaufen durch.

Und das ist also ein wunderbares Phänomen. Etwas, was man nur viel zu wenig beobachtet im Haushalt der Natur. Was die Pilze für eine Funktion haben in den Wäldern, in den Wiesen.

Überall, wo es feucht ist, wo es ein bisschen anmoorig ist. Und überall sind diese Pilzgeflechte durch den ganzen Boden. Und so ist so ein Wald zum Beispiel ist vernetzt durch die Pilzhüfen.

Total, über die Wurzeln sind die Waldbäume alle vernetzt. Und das findet eben auch im Komposhaufen statt. Durch diese spezifischen Hutpilze muss ich jetzt den ganzen Haufen so von diesen Pilzhüfen durchzogen werden.

Ich möchte nochmal, die Zeit vergeht hier so schnell, ein Beispiel nennen. Ich hatte eine Kollegin am Institut für Bodenkunde am Institut an Wohnheim, an der Universität. Die hat Experimente gemacht.

Phosphorschaftliche Experimente. Denn die wollte mal feststellen, durch ihren Professor, feststellen lassen, wie ist es eigentlich mit der Phosphorschaftliche Versorgung in den Waldböden und wer macht das eigentlich. Und da haben sie also Experimente gemacht und das war wunderbar.

Die haben kleine Apathitkörnchen, also Phosphormineralien, in den Boden getan, der nicht gerade sehr Phosphor, viel Phosphor enthielt und haben jetzt darauf Pilze, in gewisser Entfernung Pilze kultiviert. Von hier lag das Phosphorkörnchen, und hier haben sie Pilze kultiviert. Und da wuchsen jetzt diese Pilzhüfen hier durch den Boden und eine solche Pilzhüfe kam dem Apathitkörnchen zufällig so in die Nähe und tendierte daran vorbei wachsen zu wollen und plötzlich, zack, wendet sich die Pilzhüfe und wächst kerzengrad auf dieses Apathitkörnchen zu.

Überall ist Bewusstsein in der Welt. Überall ist Bewusstsein in der Welt. Man hält es nicht für möglich.

Und so haben die Pilzhüfen eine ungeheure Bedeutung, denn die sorgen für die Wasser- und Mineralversorgung der Bäume. Das Baumsterben hängt damit zusammen, dass diese ganze Physiologie im Waldboden nicht mehr stimmt durch Übersauerung oder Überdingung. Heute kommt noch die Überdingung dazu, dass zu viel Stickstoff in den Waldböden ist und dadurch auch die Bäume leiden.

Die mögen das nicht. Die mögen nicht so viel Stickstoff. Das derangiert schon wieder die Verhältnisse.

Und so sind es die Pilzhüfen, die eigentlich für die Wasserversorgung und für die Mineralstoffversorgung der Bäume sorgen und anders als die Bäume über die Artimelate ernähren dann die Pilze. Es ist ein wunderbares Geben und Nehmen, was da stattfindet. Die Erhitzung auch hier im Kompasshaufen statt.

Nach der Erhitzung klingt das ein bisschen ab. Und der Haufen ist sehr sauerstoffreich durch auch alle möglichen Umsetzungen. Und jetzt wachsen da die Pilze herein.

Zu viel Feuchtigkeit wollte er nicht haben. Und dann kommt es eben auch zur Durchlüftung und damit zur Abgasung durchaus. Und es wird eben abgefangen möglichst durch den äußeren Mantel, dass der äußere Mantel alles was da versucht zu entfliehen, dass das noch wieder eingefangen wird von dem alten Stroh.

Zuerst wird es feucht, das Stroh nass und dann fängt es an. Und hier drunter unter dieser Schicht, das müssen wir nur mal bei einem schönen Kompasshaufen sehen, was da sich abspielt, was da an Bodentieren sich plötzlich entwickelt. Das sind die roten Kompasswürmer, die dann erst an der Oberfläche sich langsam erst entwickeln, aber noch lange nicht so richtig reingehen in den Haufen.

Und dann gibt es einen vierten Prozess und der ist die Durchfeuchtung. Das ist ein ganz seltsames Ereignis, was man bei jedem Kompasshaufen sehen kann, dass nach einer gewissen Zeit einer solchen Durchlüftungsphase der Haufen zusammensackt. Der verliert sein Volumen.

Also vorher war er so schön aufgesetzt, auf diese Höhe, wunderschöner Haufen und jetzt ist er plötzlich nur noch so hoch und wird ganz dicht oder jedenfalls viel dichter als er vorher war, verliert also Volumen, also Sauerstoff, der dann in den Poren und Höhlungen noch irgendwo vorhanden war. Der Haufen sackt zusammen. Woher kommt das? Sie haben keinen Schlauch drüber gehalten, um den feucht zu machen.

Der wird durch sich selbst feucht, nicht durch den Regen. Durch was wird er feucht? Dadurch, dass die Mikroben und so weiter, alles was sich da abspielt, sind jetzt so weit fortgeschritten, dass sie nicht nur die einzelnen Zellen voneinander lösen, sondern dass jetzt die Zellmembranen zerfallen. Die sind ja auch nicht leicht zersetzlich.

Die Zellmembranen enthalten das Zellplasma, das ist der Eiweiß halt, und dann eben den Zellkern, da steckt das wehrsvollste Eiweiß drin, und da wollen die dran. Jetzt brechen die langsam, diese Zellmembran, und dann fließt die Zellflüssigkeit aus. In den Vakuolen hat man immer, in den Pflanzenzellen hat man also Flüssigkeitsvakuolen, und plötzlich tritt die Flüssigkeit aus und durchstrengt jetzt den ganzen Haufen.

Dann sackt er plötzlich ein bisschen zusammen, verliert an Volumen, man meint, wo ist das denn geblieben, mein schöner Haufen? Vor allem, wenn wir junges Gras haben, dann ist es so extrem, dass nur noch ein Häuflen Elend übrig bleibt am Ende. So intensiv kann das dann so zersetzt werden, dass die Mikroben eben auch mineralisieren und mineralisieren und abbauen und abbauen und abbauen, und dann kommt es nicht so richtig zu diesen Prozessen, zuletzt sackt er so zusammen, dass man zuletzt zwar einen guten Humus bringt, aber es ist nicht mehr viel übrig geblieben. Meistens ist es verduftet.

Und jetzt, nach dieser Durchfeuchtung, wo die ganzen Abbauprozesse verlangsamt werden, dann kommt es durch die dichtere Lagerung und die Durchfeuchtung, setzt nun ein vierter Prozess ein und das ist die Verehrung. Und diese Verehrung ist dann das Ende des ganzen Kompressierungsprozesses. Das ist nämlich jetzt die Bodentiere, die sich hier an der Oberfläche in dieser, unter dieser Hülle, der Boden, der Haut, die ich dem Hochhaufen gegeben habe, entwickelt.

Die ziehen jetzt hier rein in den Haufen von allen Seiten. Die ziehen hier rein und fangen jetzt den ganzen Haufen an durchzuarbeiten. Und das ist ja im Falle des Kompostes, das ist Arsenia Fultida.

Arsenia Fultida, das ist der Kompostwurm Fulti da das ist der rote Kompostwurm und das müssen Sie eben auch mal gucken. Kompostwurm. Wenn Sie den mal, wenn Sie mal einen anständigen Komposthaufen sehen, ich sage einen anständigen, der so ein Prozess richtig durchläuft, schöne Haut hat, und Sie greifen dann mal rein, haben Sie plötzlich die Handvoll Kompost, fast kaum Material.

Dann hat man ein Knäuel von so einem roten Kompostwurm. Und das ist die Sorgen dafür, dass jetzt Humus entsteht. Dass wirklich diese Umbildung, dass nicht nur die Mikroben sozusagen abbauen, abbauen, abbauen und alles verduftet irgendwo hin ins Nichts, sondern die Bodentiere, es ist nicht nur dieser Kompostwurm, sondern es sind die sogenannten Springschwänze, die da so mehr so Insekten, so Larvenartig, dann mehr schon in Richtung Imago gehend, also mehr das Insekt ausbilden.

Alle Phasen, alle Übergangsphasen kann man da beobachten, Ringelwürmer und also wirklich ein unglaubliches Leben, aber beherrschend sind die, bei einem guten Komposthaufen sind diese roten Kompostwürmer. Und das ist eben das, was den besten Humus erzeugt. Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch mal, die Zeit eilt uns immer wieder von dann, wenn Sie so einen Wurm haben, dann hat er hier vorne sein Maul und hier hinten, ich muss es nur mal andeuten, am besten sieht man das beim Taubwurm, bei unseren Regenwürmern im Feld draußen.

Ein solcher Regenwurm, der hat einen Blutkreislauf, der zieht sich durch den ganzen Körper. Und dadurch, dass er segmentiert ist, eine Wiederholung des gleichen sozusagen Segmentierung, wie man sie auch bei den Schmetterlingsraupen zum Beispiel sieht, überhaupt im Haushalt der Natur taucht diese Segmentierung auf. Und das ist im Grunde genommen eine Wiederholung, wie die Blätter der Pflanze in Wiederholung nach oben, Blatt und Blatt und Blatt und Blatt sich entwickeln.

Das ist ein Vorgang des ätherischen, des lebendigen, rein lebendigen. Und in einem Regenwurm überwiegt auch das selbe Prinzip wirksam der Segmentierung, der Abfolge von immer wieder neuen Metamorphosen sozusagen, wie die Blätter, die am Stängel hoch wachsen. So ist der ganze, das ganze Tier gegliedert in solche Segmente.

Aber es hat nur ein Maul. Und das ist hier vorne und hat es dann hier, das habe ich jetzt von der Farbe, nehme ich mal das Grün, hat hier jetzt parallel zu dem Blut, durch den Blutkreislauf verläuft hier ein Magen, ein Darm. Der ist hier vorne verdickt.

Da entsteht so ein bisschen wie so ein Magen. Der ist noch kein richtiger Magen, sondern eine Verdickung dieses Darmschlauches. Und dann nimmt jetzt dieser Regenwurm hier über seinen Maul, hat ja keine Zähne, hat ja überhaupt kein Skelett.

Das ist eigentlich nur eine Verhärtung der Haut. Da ist er in der Lage, jetzt also sich da durch die Erde durchzufressen. Und er macht ja die Höhlung.

Unglaublich, der rote Kompostwurm, der hat natürlich ein relativ lockeres Milieu. Aber unser Regenwurm im Acker, der macht seine Höhlen, also seine Röhren senkrecht in den Boden und frisst sich durch die Erde. Und das ist für ihn notwendig, lebensnotwendig.

Nämlich was er da frisst, ist organisches Sand, abgestorben, abgestorbenen organisches Sand und Ton und Feinsand. Und den Feinsand braucht er, um jetzt das Material, was er hier aufgenommen hat, in diesem ganz kleinen Magen zu zermahlen. Der Magen bewegt sich ständig.

Und das Zermahlen wird diese Quarzkörner, die er aufgenommen hat, diese aufgenommene Nahrung zermahlen. Das ist das eine. Und die Tonmineralien, die er aufnimmt, die braucht er dann, um hier in der Verdauung dann schließlich den idealen Humus zu erzeugen.

Nämlich derjenige, der sich mit den Tonmineralien verbindet. Da komme ich gleich nochmal drauf zurück. Also, das ist ein wunderbarer Vorgang.

Der Regenwurm ist in der Lage, organisches und mineralisches zu fressen. Und steuert es durch seine eigene Sinnesorganisation. Dann ist es ja ein beseeltes Wesen.

Die Regenwürmer haben zwar keine Augen, aber sie haben eine Fülle von Tastorganen über den ganzen Leib verstreut. Deswegen ertastet er mit dem Sinn, den Tastsinn, der es hoch entwickelt, ertastet er sozusagen seinen ganzen, im Dunkeln der Erde, ertastet er, was da so um ihn herum ist. Und er kann sogar diese Tastorgane ausstülpen.

Die kann er ganz zurückziehen in seinen Leib und kann die ganz ausstülpen. Und so, je nachdem, was er ertastet, scheidet er jetzt Schleim aus. Sodass er eben auch auf dem Boden auf seiner eigenen Schleimspur entlang gleitet.

Und so gleitet er durch auch diese Schleimspur in die Tiefen der Erde und gleitet durch diesen Schleim, gleitet er die inneren Höhlungen aus und stabilisiert sie dadurch. Es gibt Regenwurmröhren, die sind Jahrhunderte alt. Weil die so witterungsresistent sind durch die Auskleidungen, durch den Regenwurm, der da rauf und ab saust, kann man fast sagen, mit einer ungeheuren Geschwindigkeit, bewegt er sich da drin und gleitet die Regenwurmröhren aus.

Und das ist überhaupt der fruchtbarste Boden. Deswegen wachsen die Wurzeln der Pflanzen so gerne in die Regenwürmer, in die Tiefe. Haben Sie das mal beobachtet? Wenn Sie mal so ein Profil machen auf dem Acker, da wird man sehen, dass bevorzugt die Wurzel dann diese Regenwurmlöcher aussuchen.

Und der Regenwurm, der sagt sich natürlich, da kommt mir was in die Quere, aber vielleicht macht er eine neue Röhre oder räumt da diese Wurzel weg. Man hält das nicht für möglich, was da sich im Boden eigentlich im Stillen abstillt. Stellen Sie sich mal vor, diese Tauwürmer in unseren Böden, die so eine Röhre machen, im Lössböden bis zu sieben Meter Tiefe.

In unserem normalen Böden ein Meter, jedenfalls bis unter die Frostschicht. Die Regenwürmer müssen ja überwintern in der frostfreien Zone. Deswegen gehen die da runter.

Die überleben nicht in Froststarre wie andere Würmer während des Winters, sondern die bleiben Regenwürmer, aber müssen im frostfreien Untergrund irgendwo ihre kleinen Höhlungen haben und sobald es warm wird, sind sie wieder oben. Und die bewegen sich erstaunlich schnell rauf und runter. Und dieses rauf und runter ist eigentlich ein absolut vergleichbar mit der Atmung.

Denn wenn die hoch steigen in ihren Röhren, pressen die sich gegen die Wandung und schieben sich dann hoch. Sie tun so Stacheln ausschieben und halten sich dann fest und zack, schieben sich dann hoch. Und dann pumpen sie das Kohlendioxid angereicherte Luft oben raus.

Denn das Kohlendioxid ist schwer als Luft und will nicht aus der Erde raus. Und der Regenwurm stößt jetzt, wenn er hoch geht, einen ganzen Schwall von so angereicherter Kohlensäure raus in die Luft und wenn er wieder runter saugt, dann zieht er sauerstoffreiche Luft nach. Sie sind so weisheitsvoll.

Es ist alles eingerichtet. Man muss nur sorgen, dass diese Bodentiere auch ihren Lebensraum haben, um die besten Ackerbauer zu werden. Ich hätte gleich noch mal ein paar Fragen zum Kompost, wenn das jetzt noch passt.

Ich setze mir jetzt eine Miete für meinen Gemüseacker auf. In zwei Jahren möchte ich einen Nährkompost davon haben. Was für ein C-N-Verhältnis möchte ich denn in der Miete an sich haben? Man kann nur mit dem Materialien arbeiten, den man hat.

Und Gemüse hat ein relativ enges C-N-Verhältnis normalerweise. Gemüseabfälle, da brauche ich keine großen Kapriolen machen. Aber wenn man dann noch anderes auch noch hat, also wenn sich frisches Gemüseabfälle kompostieren, dann kann ich sagen, da tue ich jetzt auch noch ein bisschen schwer zusätzliche Materialien dazwischen.

Dann wird das auch mit abgebaut. Das leichte abbaubare Förder des Mikrobenlebens wird dann mitgenommen, wenn es schwer zusätzlich ist. Dann habe ich den vielleicht gerade umgesetzt und dann steigt die Temperatur an, weil der durchs Umsetzen ja belüftet wurde.

Und nach drei Tagen hat es immer noch um die 70 Grad und dann denke ich mir schon, oh, oh, oh, dann fange ich an, den zu verdichten oder zu befeuchten. Okay, ja gut, danke. Also am besten ist immer das Verdichten.

Also sobald er so heiß wird. Denn die Hitze kommt ja durch den regen Sauerstoff Zufuhr zustande. In Ihrer Darstellung kam jetzt das Wenden des Kompostes Ist das gar nicht vor? Was haben Sie da für eine Meinung zu? Wenden des Kompostes? Ja.

Also grundsätzlich würde ich sagen, aber man muss ja das in Gedanken denken und dann kann man erst handeln. Grundsätzlich muss ich sagen, nichts ist wichtiger für den Komposthaufen als er Ruhe hat. Von diesem Prinzip muss man ausgehen.

Der Kompost braucht Ruhe. Und jetzt kann es sein, dass man das mal in der Hand reinfasst, ein kleines Loch reingräbt und sagt, oh, der ist so feucht oder es kommt nicht in den Gange oder irgendwie so und das ist so unterschiedliches Material, das eine ist weit zersetzt, das andere noch lange nichts und dann sagt man, also ich glaube, es ist doch gut, das umzusetzen. Und in der Regel kann man einmal umsetzen.

Vielleicht auch mal zweimal, aber das dürfte das Maximum sein. Ich glaube, wir hatten das bisher schon auch so, dass es auf manchen Betrieben so ist, dass sie es schaffen, immer nur frisches Material in den Haufen einzubringen und sie es dann nicht umdrehen brauchen, weil es schon von vornherein eine gute Wärme entwickelt und auch schon so die Umsetzung funktioniert. Und wenn sich nur nach und nach Material ansammelt und teils ist es schon umgesetzt und es kommt dann eben zusammen auf den Haufen und dauert vielleicht ein bisschen, bis da Wärme entsteht, dass man dann eher noch nochmal umsetzen müsste.

Sie meinen, dass nach und nach so der Haufen sich erst aufbaut. Ja, genau. Man kann es auch so machen, dass man ihn aufbaut und dann setzt man immer so an.

Das ist fast besser. Aber weil Sie merken, das ist wirklich eine künstlerische Handhabung. Man muss sich mit der Sache verbinden, dann wird man merken, was das Beste ist.

Kann ich einen Komposthaufen zu Tode liegen lassen? Also wenn der jetzt ein, zwei Jahre liegt und der ist umgesetzt zu Erde, habe ich dann einen Handlungszwang oder kann ich das liegen lassen, weil es nicht schlechter wird? Die Düngewirkung von Kompost ist immer noch die, dass er noch eine gewisse Dynamik hat. Und wenn er jahrelang da liegt, dann wird es eine sehr gute Erde. Also das ist so etwas Wunderbares.

Ein krümelnder Haufen, den wir jahrelang gelegen haben, aber der hat eine andere Wirkung. Der wirkt nicht triebig oder irgendwo jetzt anregend so sehr, sondern der liegt da erst mal. Dann ist es ein echter Dauerhungers, der hat eine ungeheuer hohe Organisationskraft, aber keine direkte Belebungskraft.

Das muss man deutlich unterschreiben. Also je reifer ein Kompost ist, desto höher ist seine Gestaltungskraft in Bezug auf das Pflanzenwachstum. Nicht so sehr die Belebungskraft, als die Gestaltungskraft, die Formkraft, die Durchstrukturierung usw.

Also jedenfalls unser Regenwurm hier, dieses eigenartige Bilde, wässrig, also hinfällig bis dort hinaus, arbeitet sich durch die festeste Erde. Das ist schon mal auch ein Wunder. Die festeste Erde frisst sich ein ganz wässriges Gebilde.

Hier in dem Darm findet jetzt eine intensive Symbiose statt zwischen Mikroben und dem Organismus. Dieser Organismus ist durchseelt. Ein Regenwurm hat eine Seele, wie jedes Tier.

Was heißt das? Der empfindet, der folgt seinen Tastsinnen, baut da diese Röhren und schafft durch seinen ganzen Organismus die beste Bodenstruktur und die beste Fruchtbarkeit der Böden. Das ist ein beseeltes Wesen und dieses beseelte Wesen steuert diese Symbiosen jetzt hier im Darm. Die Pflanze steuert sie um die Wurzel herum in der Regel.

Wenn man nicht mal von der Leguminosen absieht, die eine endogene Symbiose hat. So ist das Tier ein Wesen, was diese Symbiose in sich herein nimmt, ins Innere. Und durch seinen eigenen astralischen Leib, Seelenleib sozusagen, diesen ganzen Prozesse weisheitsvoll steuert, sodass das, was dann hier hinten als Regenwurm kurz zum Vorschein kommt, ist eine Masse, wo sich durch diese Wirkungen im Regenwurmleib organische Substanz und mineralische Substanz miteinander verbunden haben.

Und das schafft den fruchtbarsten Boden überhaupt, schlechthin, weit und breit. Das sogenannte Ton-Humus-Komplex, so nennt man es in der Wissenschaft. Das ist aber irgendwie auch so ein Begriff.

Das ist ein Wort zu allen möglichen. Was er beschreibt, ist ein Komplex, also es ist eine Einheit. Und wenn man das mal versucht, denkend zu empfinden, dass sich eine leblose Substanz, wie sie die Tonmineralien sind, mit einer lebendigen, untrennbar verbunden, verbinden, dass da eine Brücke ist, eine richtig gehende Brücke, und dass es den stabilsten fruchtbaren Boden gibt, den man sich denken kann, mit pH 7. Das pH 7. Hängt damit zusammen, dass hier diese Calcit-Träppchen, das habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass hier der Mageninhalt ständig mit Kalkträppchen so versehen wird, dass die aufgenommene, an sich saure Nahrung, alles was der Regenbogen an organischer Substanz aufnimmt, ist leicht sauer.

pH 6, vielleicht drunter, vielleicht so zwischen 6 und 7. Und jetzt nimmt er das auf, schmeckt das so quasi durch, da in seinen Magen, indem es da durchgewirbelt wird, und sondert entsprechend jetzt Calcit-Träppchen hinein in den Nahrung, um den Nahrungsbrei auf pH 7 einzustellen. Und so wandert dann dieser Nahrungsstrom durch den ganzen Wurm durch, und wird symbiontisch aufgearbeitet von den Mikroben, und dann haben sie Dringwurmhäufchen, und es ist ein doppeltes Wunder insoweit, als er diese organisch-binarische Verbindung darstellt, und sehr stabil ist, regenstabil, da können Regentropfen drauf fallen, das geht nicht auseinander, außerordentlich fruchtbar, also ich glaube der höchste Fruchtbarkeitsgrad, den man überhaupt erreichen kann, und gleichzeitig ist die Erde, die da oben abgelagert wird, von unten hochgeholt, entgegen der Schwerkraft. Es kann sein, dass auf guten Standorten bis über 100 Tonnen Erdmasse von unten nach oben verlagert werden, von Regenwürmern, im Laufe eines Jahres.

Also stellen Sie sich sowas mal vor, der Regenwurm regeneriert in jeder Hinsicht, auch der Kalk kommt von unten nach oben, er ist ja sehr kalkliebend, der Kalk wird von unten aus dem Unterboden heraufgeschaut, an die Oberfläche, oben abgelagert. Und ich habe mich immer gewundert, ich muss jetzt zu Ende kommen, aber ich habe mich immer gewundert, wie ich alte Mysterienstädte besucht habe, in Griechenland, oder in Sizilien, oder in anderen Orten, in Kleinasien, da habe ich mich immer gewundert, warum diese großen Säulentrümmer, und was da so an Trümmern rumliegt, dass sie so halb versunken in der Erde liegen. Zum Teil muss man sie ausgraben.

Da ist der Boden, durch das Regenwurmlodenleben, wächst quasi über die hinaus, über die Hunderte. Der hebt sich einfach hoch. Die werden langsam begraben, durch diese ungeheuer, wie man gerade den Kalk reichen Gebieten, es ist umso intensiver, da holen die Regenwürmer schnell diese Erdreiche nach oben, und dann wachsen die Böden über diese Trümmer, die natürlich schwer sind, und auch ein bisschen den Boden einsinken.

Wachsen heraus. Da ist auch kein Frost, der die immer wieder raushebt. Solche Phänomene muss man mal ein bisschen studieren.

Man merkt, wie unsere Böden sich verjüngen, durch die Tätigkeit der Bodentiere. Aber ich greife jetzt eigentlich schon in das nächste Thema über, und wir sind noch lange nicht mit dem ganz zu Ende. Morgen weiter.

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