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Düngung - 4. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017
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Düngung - 4. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017
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Es tut mir leid, ich war im Megastau. Das soll hier unbedingt noch geschehen. Also hier bin ich wieder in Form.
Also das gilt und zwar immer stärker. Das ganze 19. und 20.
Jahrhundert vollends und heute ganz und gar. Der Bauer ist nur noch ausführendes Organ einer ihn fremdbestimmenden Intelligenz. Er ist nur noch ausführendes Organ.
Also da ist die Intelligenz ganz woanders. Und der Bauer, der ist eigentlich am Ende nur noch, der führt nur noch aus, was die anderen ihn vor vielen ausgedacht haben. Aus dem Abstraktionsvermögen, was man gerade in den Naturwissenschaften entwickelt hat.
Und der Bauer ist ganz selten welche, die dann Veränderungen vorgenommen haben. Aber ansonsten gilt das generell, alle Neuerungen in der Landwirtschaft sind von außen hereingetragen. Und so war es das ganze 19.
Jahrhundert hindurch. Es haben sich Menschen jetzt Gedanken gemacht, wie können wir den Bauern helfen. Das war ja wirklich eine gute Haltung seitens der Wissenschaft, jetzt den Bauern irgendwie zu helfen in ihrer Not.
Und naja, da stand dann die Stickstofffrage eben derart in den Vordergrund. Man hat dann nicht mehr nur auf den Guano geguckt und nicht nur auf den Schiedessalpeter, sondern hat gemerkt, eigentlich ist es der Stickstoff. Das ist der eingetreibende Faktor.
Und dann haben wir den Liebig nochmal angeguckt, haben nochmal auf den Hellriegel geguckt. Den Menschen da in Berlin, der dann 1886 zum ersten Mal dem breiteren wissenschaftlichen Publikum bekannt gemacht hat, dass die eigentliche Funktion der Leguminosen die ist, dass sie an eine Symbiose eingehen mit Bakterien, den sogenannten Rhizobien, eine endogene Symbiose, also nicht außen wie sonst an Bakterienmanteln um die Wurzeln herum, sondern wo die Bakterien in die Wurzeln sich hinein impfen quasi und sich darin vermehren und dadurch die Knöllchen bilden. Und in den Knöllchen vollzieht sich dann jetzt diese Synthese von Eiweiß dieser Bakterien aus dem Luftstickstoff.
Und das ist also eine unglaublich durchschlagende Erkenntnis gewesen damals, die ein bisschen die Bogen geglättet hat derer der absoluten Stickstoffbefürworter und derer die, wie Liebig gesagt hat, eigentlich muss dafür die Natur selber sorgen. Also Liebig hat da in gewissem Sinne gewonnen. Man hat also erkannt, die Leguminosen haben also die Fähigkeit Luftstickstoffe auf biologischen Wege zu erzeugen.
Und das gilt generell in der Natur, das muss man sich auch mal klar machen. Der Stickstoff kommt prinzipiell, wenn man absieht vom Regenwasser aus den Blitzentladungen in der Luft, kommt Nitratstickstoff in den Boden, aber das sind winzige Mengen. Die eigentlichen Stickstoffmengen, die normalerweise in die Böden kommen, nur auf biologischen Wege.
Und insofern ist tatsächlich die Stickstoffdingung über den synthetischen Weg zur großen Frage geworden. Und die schien und scheint beantwortet zu sein. Aber eben scheint.
Da komme ich nachher nochmal drauf zurück. Ja, und dann haben wir das Birkeland-Eide-Verfahren kurz betrachtet. Dann haben wir die Stickstoffsynthese, die Ammoniaksynthese kurz betrachtet, das Haber-Wosch-Verfahren.
Welche Auswirkungen das hatte im gesamtgesellschaftlichen Rahmen, weil damit so viel Stickstoff da ist. Da war, dass man damit sozusagen erst die modernen Kriege überhaupt erst führen konnte. Und nachdem diese Kriege vorbei waren, zum großen Leidwesen der Industrie, musste man einen neuen Markt suchen, das war dann die Landwirtschaft.
Da hat man dann den Stickstoff so in die Landwirtschaft gebracht, dass man nicht merkt, dass er explosiv wirkt, sondern dass er so ganz sachte explosiv wirkt, nämlich im Pflanzenwachstum. Und er wirkt natürlich auch. Die damaligen Stickstoffdinger, die waren ja hochgefährlich, hochgefährlich.
Da sind ja die fürchterlichsten Katastrophen passiert. Da hat man nämlich Salpeter-Stickstoff, also Nitrat-Stickstoff mit Ammonium-Stickstoff verbunden, direkt verbunden. Und hat das als Säcke im Sack an die Bauern verkauft.
Und wenn einer mal so kräftig mit dem Stiefel gegen so einen Sack gehauen hat, dann explodierte der Sack. Und es gab ja die größten Katastrophen dieser Art. Das ist in Frankreich passiert, in Boulogne, in Toulouse, wo ein Riesenlager war, mitten in der Stadt, mit Ammonium-Nitrat.
Und eines Tages ist das ganze Lager in die Luft geflogen. Das war eine wahnsinnige Katastrophe für die ganze Stadt. Und seit der Zeit ist ja verboten, in der Landschaft Ammonium-Nitrat zu verwenden.
Sondern man kann Kalk-Ammon-Salpeter. Das wurde dann die Alternative. Da ist der Kalk sozusagen eine Bremse für diese Explosivität von Ammonium-Nitrat.
Nun, also das ist nur nebenbei. Und dann kam also der Heuriges des Weges. Und der hat da also klar für eine neue Erkenntnis gesorgt.
Und Haber-Rosch-Verfahren, Zweiter Weltkrieg. Und dann plötzlich der Import, also der Eintrag von Stickstoff als Dünger in die Landwirtschaft. Das war zwischen den beiden Weltkriegen das große Ereignis.
Da kam dann die Mineraldünger-Theorie erst wirklich zur Geltung. Früher eigentlich gar nicht so recht. Und dann kam das auch nach dem Krieg, nachdem Amerika in den Krieg eingetreten war.
Und dann seine weiteren Kriege so geführt hat. In der Welt, wie das dann immer gut ist für die Industrie, hat man eben auch dort die Stickstoff-Synthese im großen Stil entwickelt. Und hat dann quasi alles, das Ergebnis, nachdem die Kriege nicht gerade nicht geführt werden konnten, musste man es in die Landwirtschaft reinpumpen.
Und da hat sich die gesamte Landwirtschaft Nordamerikas schlagartig binnen kürzester Frist total verändert. Dann entstanden erst im großen Stil die Monokulturen und die Massentierhaltung und so weiter. Die sogenannten Fiedlots, habt ihr mal den Begriff gehört? Die Fiedlots bei Chicago, die haben jetzt die ganze texanische Vieh, haben den Boden da ja gepflügt, da gab es keine Cowboys mehr und keine Rinderherden.
Und dann haben sie so in der Nähe von Chicago Straßen gebaut und rechts und links von der Straße haben sie riesige Viehherden gehabt. Und die haben sie mit Förderbändern gefüttert, Futterschnecken. Die Futtermischung wurde bestimmt in jedem Augenblick nach der geteilten Börse in Chicago.
Die geteilte Börse, jeweils wie die notiert hat, wurde erst die Futtermischung genau eingestellt für diese Fiedlots, wo das massiert nur die Tiere nicht mehr gegraßt haben, sondern Fertigfutter serviert bekommen haben. Also so fing ja die Massentierhaltung dann hauptsächlich auch an. So und dann haben wir gesehen, dass es die Schickstaffdingung letzten Endes war, die dann die gesamten ökologischen Verhältnisse der Welt völlig verändert hat und eben das Prinzip der Dorfschaften zerstört hat in Deutschland, also in Europa insgesamt, dass Mittelpunkt und Umkreis nicht mehr existiert und dass eben die Folge Massentierhaltung und Monokultur auch in unseren Landen dann wurde.
Also die Schickstafffrage ist die Zentralfrage der Düngung geworden in der Welt und man kann heute sagen, ein gescheites Problem gelöst. Was wollen wir denn mehr? Da oben ist genug Schickstaff in der Luft und jetzt tun wir den kurzschließen auf technologischen Verfahren und können an einem Ort jede Menge Schickstaff erzeugen für die ganze Welt, so ungefähr. Und sonst auf biologischen Feldern, der biologische Prozess, der muss überall sich abspielen.
Aber die Schickstaffherstellung kann an einem Ort der Erde geschehen und es wird das verteilt über die ganze Welt. So, jetzt hatte ich ja zuletzt die Frage gestellt, was ist eigentlich das Problem des Schickstaffs? Warum ist der eigentlich, man möchte mal sagen, ich sage das jetzt mal, könnt ihr mal die Ohren zuhalten, der ist kriminell. Das ist eine absolut kriminelle Angelegenheit, wie der Stickstoff eingesetzt und wie er wirkt.
Das wirkt nur zerstörend. Man muss wirklich sagen, der Stickstoff in dieser Form, synthetisch hergestellt und von außen appliziert, an den Boden oder sonst wohin, er wirkt wie eine Gewehrkugel, irgendwo tötend, abtötend, zerstörend, wie eine Granate, die irgendwo einschlägt. Und das möchte ich begründen, gerade im Pflanzenbau.
Und das möchte ich zunächst mal rein phänomenal machen, indem ich jetzt ein Bild vor sich hinstelle einer Wiese. Sie wissen gar nicht mehr, was eine Wiese ist. Man weiß heute vielleicht, was eine Weide ist, aber was eine Wiese ist.
Die Wiesen waren ja durch tausend Jahre lang die Futtergrundlage für die Winterfütterung der Kühe. Und die Wiesen sind Standorte, die zweimal im Jahr, in aller Regel, wenn ich gerade bucke Wiesen, die wurden fünfmal im Jahr gemäht, aber sonst wurden die Wiesen zweimal im Jahr gemäht. Der Heuschnitt, der Hauptheuschnitt und dann noch das Öhmt, Komet oder wie man es auch genannt hat.
Also der zweite Schnitt war der schönere, der hat noch besser gefüttert, aber man hat Wert darauf gelegt, dass möglichst viel Blumen, Kräuterblumen und dergleichen in den Wiesen stehen. Und man kann heute sagen, dass wir eine gute Wiese, mindestens 60 bis 80 verschiedene Arten, an Kräutern und Gräsern hatten, Untergräsern und Obergräsern. Ich bin noch als Schüler seiner Zeit im Zweiten Weltkrieg, ich habe ja noch diese Zeit alle erlebt, sind wir rausgegangen und haben Heilkräuter gesammelt auf den Wiesen, im Schwarzwald, die waren alle da.
Frauenmantel oder Spitzwegeriche oder Breitwegeriche und Wiese, alle Wiesen, die haben wir gesammelt für Arzneizwecke für die Hospitäler im Zweiten Weltkrieg. Heute finden sie das überhaupt keine Wiese, kein Grünland mehr. Also nehmen sie mal so eine Wiese an, wunderschön, also Untergräser, Obergräser und dann diese ganze Fülle von Kräutern, von Rotklee, von Weißklee, von Hornschotenklee und so weiter, alle diese verschiedenen Kleearten.
Und jetzt kommen sie plötzlich auf den Gedanken, es ist ja ungeheuer intelligent, und kaufen sich so einen Sack Stickstoff oder mal ordentlich was und fängt jetzt auf diese Weise diese Wiese auszustreuen, weil man meint, die müsste mehr Masse bringen. Was hat das für eine Konsequenz? Dass die Pflanzen, die einen geringeren Nährstoffbedarf haben, also eben diese ganzen Wildkräuter sich da nicht mehr durchsetzen, oder? Ja, wie auch immer man das begründet, die verschwinden einfach. Also ob das jetzt ein Konkurrenzverhalten ist oder sonst wie, das lassen wir mal dahingestellt.
Einfach die Tatsache, dass systematisch als allererstes die Kräuter verschwinden, durch die Stickstoffanwendung. Also zuerst, und unter den Leguminosen verschwindet zuerst der Rotklee, dann der Hornschotenklee und dauert eine Weile, dauert sehr lange, bis der Weißklee auch verschwindet. Und dann verschwinden die Untergräser.
Und was übrig bleibt, wenn man immer so weiterfahrt, von Jahr zu Jahr, 300 Kilo N pro Hektar, düngt, das ist sehr viel. Also das war die Norm sozusagen in Holland allemal. Was bleibt übrig? Horstgräser.
Horstgräser, also wie eben alle Obergräser, sind Horstgräser. Also wie das Diplomlandwirtgras, Dactylus glomerata, Knaulgras nennt man es auch, oder Decklathaver, oder wie sie alle heißen. Man hat das Diplomlandwirtgras genannt, das Dactylus glomerata, weil das das einzige Gras war, was die Diplomlandwirte in der Prüfung gekannt haben, so ungefähr.
Also so war der Spruch. Also die Kenntnisse eines Diplomlandwirtes waren nicht gerade gewaltig. Also diese Obergräser bleiben zurück und die bringen die Masse als Horstgräser.
Und da bleiben dann vielleicht noch zwei, drei, vier Horstgräserarten übrig und das war's. Von der Wiese bleibt nichts mehr übrig. Und das bildet dann diese Intensivweiden, die man heute hat und die ungeheuren Massenerträge bringen.
Also welche Lehre kann man daraus ziehen? Der Stickstoff macht die Natur artenarm. Er verarmt, er sorgt dafür, dass Monokultur möglich ist. Ohne Stickstoffdüngung von außen gäbe es in der ganzen Welt keine einzige Monokultur, wenn man mal vom Zuckerrohr abzieht.
Zuckerrohr braucht so gut wie keine Düngung, das ist das Erstaunliche. Die guten alten Zuckerrohrarten haben offensichtlich die Fähigkeit, über die Zellenlage unter der Corticula, also der Außenhaut des Stängels, tatsächlich Stickstoff zu synthetisieren. Die älteren Sorten, die neuen Sorten, die amerikanischen Sorten haben das nicht mehr.
Insofern ist der Zuckerrohr da eine Ausnahme. Ansonsten ist aber Monokultur nur möglich durch die Stickstoffdüngung von außen. Das ist das erste Phänomen, der Verlust an Artenvielfalt.
Ein zweites Phänomen ist nun folgendes. Ich habe schon gesagt, dass bei Stickstoffdüngung aufs Grünland, der Rotklee, das mag der gar nicht. Das mag der wirklich nicht.
Der verschwindet dann. Und dann, wie gesagt, auch die anderen. Und am letzten noch der Weißklee.
Nun, wie sieht das jetzt aus, wenn man das mal konkreter, genauer betrachtet? Wenn das der Boden ist, und Sie haben hier jetzt irgendwie eine Leguminose, die sich hier bildet, und hier vielleicht zum Blühen kommt, und die entwickelt jetzt ihre Pfahlwurzel in die Tiefe. Also sehr kräftig, richtig dick, und geht so tendenziell, Luzerne, Klee, erobernd in tieferen Bodenschichten. Und haben dann eine verhältnismäßig gleichmäßige Verzweigung.
So Wurzel nach unten. Und jetzt können wir ja sehen, wie hier jetzt an den Wurzeln plötzlich diese eigenartigen Verdickungen entstehen. Diese Knöllchen.
Vielfach sogar an der Wurzelhaut selber. Diese Knöllchen also. Und da finden ja diese endogene Symbiose statt mit den Rhizobien.
Und jede Kleeart bzw. jede Leguminosenart hat spezifische Stämme für eine solche Symbiose. Und da merkt man also einmal, dass hier eine Stickstoffsynthese jetzt stattfindet, nach Hellriegel, also bis tief in die Erde herunter.
Also offensichtlich hat die Pflanze die Fähigkeit, die Luminose gleichsam wie Luft einzuatmen, die jetzt im organischen Prozess hier unten in der Wurzel in Verbindung mit den Rhizobien Eiweiß bilden kann. Also Stickstoff einbinden kann in das Eiweiß dieser Bakterien. Und das vollzieht sich also so, dass dieser Knöllchenbesatz bekanntlich sehr unterschiedlich sein kann.
Graben Sie mal mit dem Spaten Ihre Ecke auf und gucken Sie mal die verschiedenen Leguminosenarten an. Bei Lupinen oder bei Erbsen oder Bohnen oder was es auch sei, wie unterschiedlich das sein kann. Das kann bombastisch sein, also richtig ein unglaublicher Besatz.
Manchmal muss man recht suchen, wo sind die eigentlich? Also jedenfalls diese Symbiosen finden hier statt. Und dadurch kommt es zu einer Stickstoffbindung in Größenordnung bis zu 300 Kilogramm N pro Hektar. Also so viel wie man eigentlich normalerweise noch nicht mal dünkt, also mit Stickstoff von außen.
Also das ist eine unglaubliche Leistung, sodass die Leguminosen ja in der Fruchtfolge immer stehen für nachfolgende Früchte, die von dieser Stickstoffdüngung der Leguminosen profitieren. Also erstens, es mag dann eine Winterung sein, also ein Winterweizen oder eine Wintergerste. Und dann steht dann doch noch eine Zweifrucht nach der Stellung der Leguminosen.
Nach zwei Jahren also Roggen als abtragende Frucht oder Hafer als abtragende Frucht. Und dann kommen die Hackfruchten, da knallt man eine Düngung drauf. Das ist so das Prinzip aller Fruchtfolgen heutzutage, plus minus im biologischen Landbau.
Also das Wesentliche ist, dass hier eine enorm hohe Stickstoffbindung stattfinden kann, auf rein biologischem Wege. In welchem Zeitraum treffen wir da? Also wie schnell kann die Leguminose anfangen? Also es gibt einjährige Leguminosen, wie zum Beispiel die Alexandrina-Klee oder auch den einjährigen Rotklee. Da hat man natürlich geringere Stickstoffleistung.
Wenn die aber zweijährig werden, nur die zwei Jahre, was man normalerweise tun sollte. Früher hat man die Lucierne sieben Jahre stehen gelassen. Heute lässt man sie auch nur zwei Jahre stehen, weil die heutigen Socken das auch nicht mehr, die halten es nicht mehr durch, so lange angebaut zu werden.
Also jedenfalls, normalerweise haben wir unsere Leguminosen, unseren Klee, zwei Jahre in der Fruchtfolge stehen. Und da kann so eine Leistung von 300 Kiloenten pro Hektar erzielt werden. Aber in welchem Wachstumsstadium fängt denn so eine Lucierne oder so an, Stickstoff zu binden? Das macht die ja bestimmt nicht klein.
Das macht sie sehr schnell. Und natürlich, man hat ja heute alle möglichen Tricks versucht, auf Böden, wo man glaubte, dass diese entsprechenden Rhizobien nicht im Boden sind. Da hat man die Impfungen vorgenommen mit solchen spezifischen, auf die entsprechende Leguminosenart adaptierten Rhizobien, um da sozusagen diesen Prozess in Gang zu bringen.
Normalerweise haben wir so viele Rhizobien in unseren Böden, die da überdauern, dass diese Impfung gar nicht notwendig ist. Und das dauert natürlich ein paar, also sagen wir mal eine Woche, 14 Tage, bis man soweit ist. Deswegen empfiehlt man im konventionellen Landbau in der Düngung eine Stickstoffdüngung zur Saat mit etwa 15 Kilogramm N pro Hektar, um diesen Prozess, dass die überhaupt zum Wachsen kommen.
Das ist schon mal völliger Unsinn. Dann soll man doch mal Geduld haben, warten. Die machen das schon.
Man meint immer, man müsste dem noch irgendwie nachhelfen. Man glaubt es gar nicht, dass sie das doch auch selber können. Man muss ihnen nur Zeit geben.
Und das Problem im konventionellen Landbau ist, dass die Bauern dem Boden keine Zeit mehr geben wollen. Die wollen jedes Jahr eine Ertragsfrucht, eine Verkaufsfrucht ernten und nicht da so Zeug, was eigentlich nicht so richtig in deren Systemen passt. Also, und was ist jetzt die Folge einer Stickstoffdüngung, wenn ich also hier jetzt N2 rausschmeiße? Was passiert jetzt mit diesem Klee? Das weiß man heute.
Das steht sogar in den Wiederlehrbüchern. Vor 30 Jahren hat das kein Mensch erlebt, obwohl man schon damals wusste. Jetzt verschwinden die Knöllchen.
Nicht ganz, nie vollständig, aber weitgehend. Die Stickstoffbindeleistung wird wesentlich geringer. Sobald ich von außen N hier zuführe, vermindert sich die Stickstoffbindeleistung.
Und dann verschwinden hier einfach die Knöllchen. Da bleiben ein paar übrig. Und das ist das erste Phänomen.
Das kennt man heute. Also offensichtlich verträgt die Pflanze nicht, wenn von außen ein Stickstoff, eine höhere Konzentration in der Bodenlösung erzeugt wird durch die Stickstoffdüngung, dann ist die Pflanze genötigt, diesen Stickstoff aufzunehmen. Sie kann sich dagegen nicht wehren.
Und in dem Maße geht dann die Stickstoffbindelleistung zurück. Also diese biologische Fähigkeit, die einzigartige Fähigkeit dieser Pflanze. Die Pflanze verliert eine Fähigkeit, die sie hat.
Das ist so, wie wenn ich einem Kind vorenthalte, in die Schule zu gehen. Da kann ich auch nicht lesen und schreiben lernen. Und so ist es auch mit den Pflanzen.
Ich muss die Pflanzen erziehen, dass sie selber aus ihrer eigenen Aktivität heraus sich die Böden auch aufbauen. Geht das nur für mineralisch eingebrachten Stickstoff oder auch für die biologische Stickstoffdüngung? Nein, wenn man natürlich mit Gülle drauf fährt, dann kann das ähnliche Folgen haben. Aber wenn man einen Tiefstoffmist rausfährt, kein Problem, dann kommen wir schon gar nicht.
So, und jetzt wollen wir uns diese Klöllchen übrigens. Das ist ein ganz interessantes Phänomen. Nehmen Sie mal, graben Sie mal so ein Pflänzchen aus, eine Leguminose, und schneiden mit einer Rasierklinge diese Klöllchen auf.
Und dann haben Sie eine Schnittfläche, die ist zunächst hell, und je mehr Sauerstoff drankommt, desto mehr verfärbt die sich und wird rot. Rosa und schließlich richtig, richtig rot. Und wenn man das dann untersucht, was ist denn das eigentlich? Das ist Hämatin, Blutsfarbstoff.
Das heißt, eine Pflanze erzeugt in dieser Symbiose der Bakterien mit der Wurzel, erzeugt eine Substanz, die einem genügend Tierreich und dem Menschenreich auftritt. Und der Stillstoff, der ist der Träger des Astralen, des Seelischen. Die Leguminosen sind Pflanzen, die ihrem ganzen Habitus nach, das ist nicht nur an den Klöllchen zu sehen und ihrer Verfärbung, sondern die ganze Pflanze zeigt, dass sie eigentlich sehr stark, wie soll ich sagen, verankert ist, oder in ihr verankert ist ein Eiweißbildeprozess.
Das ist ein Eiweißbildende, die Eiweißbildung schlechthin im Haushalt der Natur. Und dieses Eiweiß braucht der Mensch und braucht das Tier als Nahrung. Er kann das nicht selbst erzeugen, wenn er nicht das Eiweiß von außen zunimmt, obwohl es total zerstört wird im Darm, da bleibt ja nichts übrig.
Aber trotzdem braucht das Tier und der Mensch, braucht das Muster, was die Leber wahrnimmt während des Verdauungsprozesses, nimmt die Leber das Muster der Eiweißstruktur wahr und aufgrund dieser Wahrnehmung baut der Körper sein körpereigenes Eiweiß auf. Aber wenn da nichts zum Wahrnehmen ist, dann funktioniert das gar nicht. Also die Pflanze mit ihrer Eiweißbildung sorgt dafür, dass Mensch und Tier überhaupt in der Lage sind, körpereigenes Eiweiß aufzubauen.
Obwohl das Eiweiß in der Verdauung total abgebaut wird, bis zu den anorganischen Aminosäuren. Insofern stehen die Leguminosen als Pflanze dem Tier ein ganz kleines bisschen näher als alle übrigen Pflanzen. Das ist ganz erstaunlich, das kann man an den Kölchen sehen, die bilden tatsächlich Hämatin, den roten Blutsarbstoff.
So, und jetzt möchte ich gerne mal das nochmal im Detail angucken. Was man hier jetzt als äußeres Phänomen beobachten kann, wenn man so ein bisschen näher hinschaut. Und jetzt gucken wir uns mal so eine Wurzelspitze hier an, von so einer Leguminose.
Wir vergrößern das mal gewaltig und machen einen Schnitt durch die Wurzel durch. Also das wäre jetzt so eine Wurzelspitze hier, die wächst ja immer weiter da zunächst mal im Jahreslauf. Und da kann man nun folgendes sehen, dass die Wurzel einen ganz bestimmten Aufbau hat.
Und dieser Aufbau ist nämlich so, dass sie hier unten an der Wurzelspitze, da ist enzymatisches Gewebe, das ist also teilungsfähiges Gewebe, da wächst die Pflanze, da wächst die Wurzel, da werden ständig neue Zellen gebildet. Das soll eigentlich grün sein hier. Und die wächst also in diese Richtung und scheidet nun hier an der Wurzelspitze sonderliche Zellen ab, lebendige Zellen.
Das ist die sogenannte Wurzelhaube, nennt man das. Kalyptra auch genannt, also Wurzelhaube. Und diese Zellen sind getrennt von der Wurzelspitze, die sondern die ab, die scheiden die ab.
Das ist ein Schleim, wie ein Schleim. Und durch diesen Schleim wächst die Wurzel. Wenn sie tiefer in die Erde rein geht, wächst die da durch.
Sie baut sich sozusagen eine schleimige Bahn, wo sie durchgleiten kann dann die Wurzel. Hier. Und die leben vielleicht drei Tage, so die Zellen von dieser Wurzelhaube.
Je nachdem. Und dann sterben die ab. Und dann ist die Wurzel inzwischen durchgewachsen und scheidet wieder zu Zellen aus.
Und so gibt es also im Fortgang des Wurzelwachstums, werden also immer neue Wurzelhauben gebildet. Kaum, dass sie absterben. Diese sehr eiweißreichen Gebilde, da werden die sofort von Mikroben besiedelt.
Und es bildet sich der Anfang einer Symbiose. Also die Pflanze baut sich schon hier an der Wurzelspitze, baut sich durch eine exogene Symbiose eine Rhizosphäre auf, die sich dann um die ganze Wurzel herum aufbaut. Ich möchte es mal so andeuten.
Dass hier rings um die Wurzel sich dann eine Rhizosphäre ausbildet. Und die wird schon inauguriert durch die Besiedlung der absterbenden Wurzelhaubenzellen und deren Abbau baut sich da schon eine Symbiose auf. Das geht nur für die Gumminosen oder für sämtliche Wurzeln? Das geht nur für die Gumminosen oder für sämtliche Wurzeln? Das gilt zunächst mal für alle Pflanzen.
Aber jetzt haben ja die Gumminosen die besondere Eigenschaft. Wenn Sie sich vorstellen, das wäre also hier jetzt die Epidermis. Das wären lauter Einzelzellen.
Die hören hier auf und hier oben ist die Wurzel verhäupt. Also wir haben schon, wenn wir auf die Wurzel hinschauen, bevor ich das sage, kommt noch was anderes. Diese einzelnen Zellen hier, die haben nun kleine Ausstülpungen.
Das nennt man ja die Wurzelhaare. Nicht jedes, aber immer wieder kleine Ausstülpungen. Und welche Funktionen haben diese Ausstülpungen? Diese zarten, einen halben Millimeter höchstens, manchmal einen Viertel Millimeter, manchmal einen ganzen Millimeter, aber nicht länger, bilden sich die Wurzelhaare aus und wachsen jetzt tatsächlich mit den Tonmineralien des Bodens, in den sie da hineinwachsen, die wachsen quasi zusammen.
Also das frische organische Gewebe der Wurzelhaare wächst zusammen mit Tonmineralien. Das ist ein Wunder der Natur, das ist überhaupt nicht zu ermessen. Weil nämlich eine organische Substanz mit einer mineralischen Substanz der Tonmineralien eine untrennbare Verbindung eingeht.
Da kann man keine Grenze finden. Das ist einfach wie eins. Das Tonmineral und dieses Wurzelhaar wachsen so zusammen und ziehen Sie mal eine Roggenpflanze jetzt aus dem Boden raus.
Die können wir schön, schön rausziehen. Und dann sehen Sie, wie es ein lockerer Boden ist, dass an der Wurzel Bodenkrümel hängen. Wie eine Wurst, wenn es ein guter, krümeler Boden ist, dann hängt es wie eine Wurst zusammen.
Da halten die Wurzelhaare die Tonteilchen fest. Die sind zusammengewachsen. Also wir haben hier einen Prozess in der Wurzel, der so ist, dass die Pflanze mit dem Erdreich über die Wurzelhaare einswärts zusammenwächst.
Wo eine organische und mineralische Komponente eins wird. Das ist die eine Funktion, die diese Wurzelhaare haben. Und beim Zusammenwachsen mit den Tonmineralien kommt es zu Austauschvorgängen.
Das heißt, dass die Pflanze durch Ausscheidung von Säuren, Kohlensäure insbesondere, jetzt Austauschvorgänge einleitet an der Oberfläche dieser Tonmineralien und holt sich dann zum Beispiel das Kalium. Das Kalium, was die Pflanze dringend braucht zur Aufrechterhaltung des Säftedrucks, des Togerdrucks, dieses Kalium holt sich die Pflanze aus dem Boden durch eine aktive Förderung der Verwitterung. Durch das Zusammenwachsen dieser Wurzelhaare mit dem Erdreich.
Das war ein Vorgang. Da finden Austauschvorgänge statt und so weiter. Jetzt aber ist nochmal ein zweites.
Hier, was nehme ich denn jetzt wieder von der Farbe? Hier von oben, oben muss ich mir vorstellen, da wachsen nun die Blätter der Sonne entgegen und assimilieren nun Sonnenlicht. Und das Sonnenlicht, wir sprechen vom Sonnenlicht und wissen gar nicht, was das ist. Denn wir sehen kein Licht, das eigentliche Sonnenlicht sehen wir gar nicht.
Sondern wir sehen ja nur die Widerspiegelung. Wir sehen ja nur das, was durch die Materie zurückgespiegelt wird. Fliegen Sie mal mit so einem Raumschiff da auf den Mond, da werden Sie merken, dass sobald Sie die Erdatmosphäre verlassen, ist alles schwarz, dunkel.
Sie sehen dann nur noch den Mond und die Erde, weil die beleuchtet werden. Sie sehen die Rückstrahlung vom Licht. Die sehen Sie mit den Augen.
Aber was das Licht eigentlich ist, sehen Sie gar nicht. Das Wesentliche, das Licht, tritt gar nicht in Erscheinung. Sondern nur die Wirkung des Lichtes, indem das Licht auf Materie trifft.
Und dieses Licht trifft jetzt die Pflanze. Und die Pflanze interessiert sich nicht so sehr, schon bis zum Griesengrad auch, dass da Helligkeit ist. Denn die Sonnenblumen drehen ja ihren Kopf oben nach dem Sonnenstand.
Also immer nach der Helligkeit. Sie reagieren auch auf Helligkeit, auf diese äußere Wirkung des Lichtes. Aber die innere Wirkung des Lichtes, was die eigentliche Strahlung ausmacht, die inauguriert die Photosynthese.
Was man heute mit diesem furchtbaren, blödsinnigen Ausdruck ausdrücken will. Sie inauguriert Leben. Die Pflanze kann nur wachsen dadurch, dass das Leben inauguriert wird durch die Sonne.
Ohne Sonne kein Pflanzenwachstum. Das heißt, der Kosmos ist unmittelbar beteiligt daran, was sich da oben in den grünen Blättern vollzieht. Und es ist nicht nur die Sonne, die die ganzen Planeten umkreist, weil die Sonne die Eigenart hat, die ganzen planetarischen Strahlungen anzusaugen und mit dem Sonnenlicht kommt sie auf die Erde.
Gebündelt. Da ist der ganze Kosmos beteiligt an der Inauguration des Lebens. Das Leben kommt nicht von der Erde.
Es kommt vom Kosmos. Und dieser Vorgang spielt sich oben in dem grünen Pflanzenblatt ab. Das Pflanzenblatt nimmt Sauerstoff, Kohlendioxid auf über die Stomata auf der Blattunterseite.
Das sind diese Spaltöffnungen. Nehmt sie Kohlendioxid auf, atmet Kohlendioxid ein und spaltet auf diesem Wege das Kohlendioxid in Sauerstoff und Kohlendioxid im engeren Sinne und Sauerstoff bzw. in Kohlenstoff und Sauerstoff.
Der Kohlenstoff dient dann der Gerüstbildung, der Zuckerbildung usw. und der Sauerstoff wird wieder ausgeatmet. Den wir dann einatmen als Menschen.
Die Pflanze atmet umgekehrt als der Mensch. Und jetzt dieses, was da erzeugt wird an Zucker, im Weiteren an Stärke, im Weiteren dann alles das, was dann zur Eiweißbildung führt, der eigentlichen Wachstumssubstanz der Pflanze. Der Gesamtumfang aller Assimilate geht nicht nur jetzt in den Wachstum der Pflanze, sondern ein nicht geringer Teil sinkt herunter hier außen am Schengel und kommt hier also runter durch den verholzten Teil hier herunter außerhalb des Kambiums.
Die Pflanze hat ja unter der Außenrinde das Kambium und da außerhalb des Kambiums strömen jetzt diese Assimilatströme herunter in die Wurzel und mündet eine in die Wurzelhaare und ergießt sich ins Erdreich. Also das ist gerade zu grotesk. Ich hatte ja mal den Eindruck, der liebe Gott hätte da irgendwie mal einen leisen, wie sagt man da, Ohnmachtsanfall gehabt, dass er die Pflanze so geschöpft hat, dass sie ein Drittel ihrer ganzen Assimilate ins Erdreich abgibt.
Ein Eimer ohne Boden. Was soll das? Und diese Assimilate, die werden nun ausgeschieden, die sogenannten Exudate nennt man das oder Wurzelausscheidungen, die werden ins Erdreich abgeschieden und das sind einmal niedermolekulare Eiweiße, Eiweißverbindungen, Aminosäuren und so weiter und dann sind das Kohlehydrate, zum Beispiel Zucker und es sind dann Fermente bzw. Enzyme und es sind Säuren, organische Säuren.
Vor allem voran die Kohlensäure. Das heißt der gesamte pflanzliche Stoffwechsel, der da oben gebildet wird am Sonnensicht, der rückt die Rind herunter und ernährt nun über diesen Assimilatstrom, den sogenannten Phloem, der ernährt die Erde, den Boden. Das muss man sich immer wieder deutlich machen.
Denn im Grunde genommen baut die Pflanze den Boden auf. Die Pflanze ernährt den Boden, nicht der Boden, die Pflanze. Man muss also alles genau umkehren.
Es ist der Assimilatstrom über die Wurzelhaare, der gewissermaßen das Mikrobenleben jetzt so ernährt und umkreist der Wurzel, dass diese Rhizosphäre entsteht hier. Von der Kalyptra baut sich dann hier diese Rhizosphäre um die Wurzeln herum auf. Das ist wie ein Mantel, wo sich die Mikroben des Bodens konzentrieren.
Messungen haben ergeben, dass ungefähr bis zu 70% des gesamten Bodenlebens sich um die Wurzeln herum lagern. Bis zu 2 cm Abstand so ungefähr. Und da ist eine intensive Symbiose zwischen der Pflanze und den Mikroben der Wurzeln.
Und wenn jetzt diese Mikroben diesen Mantel gebildet haben, dann vermehren die sich immer weiter und immer weiter. Und jetzt wandern die aus und greifen den Humusvorrat im Boden an. Und dadurch kommt es dann zum Abbau der organischen Substanz im Umkreis der Wurzel.
Also ich möchte jetzt gar nicht viel länger ausführen, ich möchte nur noch eines sagen. Hier baut nun, es ist ein Abbauprozess oder könnte man sagen ein Stoffwechselprozess, der von der Pflanze ausgelöst wird durch die Wurzelausscheidungen. Sie tut einfach ihren eigenen Stoffwechsel zur Verfügung stellen, wenn das jetzt ordentlich Stoffwechselprozesse im Boden stattfinden, Abbauprozesse.
Und was geschieht jetzt mit dem, was da abgebaut ist? Abbau heißt ja Mineralisierung. Also wenn ein vollständiger Abbau heißt Mineralisierung, das heißt es bleibt von der organischen Substanz nichts mehr übrig, es ist total verdaut. Es bleiben nur noch vielleicht ein paar Ammoniersäuren übrig, aber im übrigen heißt es, am Ende entsteht Karium, entsteht Phosphorsäure, entsteht Nitrate, die da freigesetzt werden, also salzartige Verbindungen.
Und diese Salze, die hier jetzt entstehen durch den Abbau, die lösen sich im Wasser des Bodens. Und dieses jetzt salzhaltige Wasser, das nehmen diese selben Wurzelhaare wieder auf. Und zwar im Gegenstromprinzip zu der Ausscheidung.
Das ist auch ein Wunder, das ist ein Wunder des Lebendigen, dass Dinge in Gleichzeitigkeit stattfinden. Ein Abbauprozess und ein Aufbauprozess könnte man sagen. In Gleichzeitigkeit gegenläufig.
Also die einerseits scheiden den ganzen Assimilator aus, andererseits durch den Abbauprozess entstehen Salze, die jetzt in Verbindung mit dem Wasser, dem sie sich lösen, aufgenommen werden und wandern jetzt aus den Wurzelhaaren hier herauf. Innerhalb des Cambium, ebenso von dieser Seite, innerhalb des Cambium, das ist der Xylemstrom. Dazwischen ist das Cambium.
Hier Cambium. Hier dazwischen. Und dieser Xylemstrom, das ist also salzhaltiges Wasser, durch Abbauprozesse, durch Salz aufgeladen.
Und zwar insbesondere natürlich auch die frei werdenden Stickstoffsalze, Nitrate und alles andere. Und die wandern jetzt da hoch. Und das kennt man natürlich heute in der Wissenschaft.
Oder hat man schon sehr früh erkannt. Und hat daraus die Folgerung gezogen, ja warum soll ich denn diesen Prozess hier veranstalten, sondern die Salze kann ich doch gleich zuführen, dann werden die vom Xylemstrom nach oben getragen. Und dieser Gedanke ist ja richtig, das ist ja überhaupt in der Wissenschaft alles richtig.
Die Frage ist, ob es wahr ist. Es gibt einen Unterschied zwischen Richtigkeit und Wahrheit. Richtig ist, wenn man es richtig gedacht.
Aber wenn ich einen anderen Gesichtspunkt dazu nehme, dann plötzlich erscheint das Richtige falsch. Oder jedenfalls nicht die volle Wirklichkeit. Und so ist es eben doch so, dass wenn ich das so mache, dann schwäche ich die Pflanze.
Und dadurch verliert sie ihre Symbiosefähigkeit. Also wenn sie zu einer solchen Wurzel jetzt hier in die Bodenlösung, ordentlich N rein kippen, und das ist immer ein Schock, weil eine hohe Konzentration durch die Stickstoffdingung, eine hohe Konzentration in der Bodenlösung entsteht, dass jetzt die Pflanze gezwungen ist, von diesem Prozess mal abzusehen und dann diese N-Salze direkt aufzunehmen. Und auf diesem Wege kann man feststellen, dass nicht nur die Kirchen verschwinden hier beim Klee, sondern die Symbiosefähigkeit der Wurzeln insgesamt ist rückläufig.
Es bildet sich nicht mehr diese wunderschöne Rhizosphäre in dem Maße, wie es sein sollte. Und in der Fülle von verschiedenen Symbionten, es gibt ja nicht nur eine Symbiose, es gibt ja zig Symbionten, sodass dieses unendlich äußerlich gar nicht beobachtbare, aber ungeheuer subtile Geschehen, das was sich dann daraus abspielt, das heilmissvolle Geschehen im Austausch mit dem Boden, dass dieses unterbunden wird. Also es ist ein Verlust an Symbiosen.
Dieser Vorgang, wenn die Wurzelausscheidungen, die den Abbau, die Abbauvorgänge aktivieren, ein Stoffwechselprozess ist, dann ist der Aufnahmevorgang von Salzen und Wasser ein Wahrnehmungsprozess. Das muss ich mal ganz besonders betonen, Wahrnehmung. Die Pflanzen, die haben keine Sinne, wie wir Sinne haben oder wie das Tier Sinne hat.
Aber es ist zart veranlagt, es ist alles keimhaft veranlagt. Luther Steiner wurde mal von den Arbeitern am Gödel Arnum gefragt, ob die Pflanzen eben wahrnehmen können. Da hat er geantwortet, ja, mit der Wurzel, aber es sei ein sehr, sehr schlechtes Auge.
Das müssen wir jetzt übersetzen. Das hat er so zu Arbeitern, die ihn da gefragt haben am Gödel Arnum. Jetzt müssen wir mal übersetzen.
Das Auge, das schaut in die Welt. Das ist wie alle Sinnesorgane, die sind ja nach außen gerichtet. Das schaut in die Welt und nimmt jetzt da draußen eine Gegenständigkeit wahr und zieht dieses, was sie da wahrnimmt, in sich herein und verbindet es jetzt auf der Ebene des Seelischen mit einer Empfindung.
Und daran knüpft sich ein Gedanke. Das ist ja der Wahrnehmungsvorgang. Wir sind draußen mit unserem Blick, da draußen bei dem Baum, den wir sehen oder der Wolke am Himmel.
Da sind wir ganz draußen. Und so ist die Pflanze ganz draußen mit diesem Prozess, diesem Stoffwechselprozess. Und jetzt holt sie aus dem Umkreis etwas herein und zwar von ihr selbst gesteuert.
Denn dieser ganze Prozess wird ja nicht irgendwie gesteuert, sondern von der Pflanze. Die sorgt dafür, dass die entsprechende Menge an Eiweiß, Zucker usw. ausgeschieden wird von den Wurzelhaaren, an Asimilaten.
Und dadurch antwortet jetzt die Erde, indem sie da eine gewisse Wahrnehmung hat über die Salze der Erde und die nimmt sie dann auf. Es ist eigentlich bei der Pflanze ein Wahrnehmungs-, ein Sinnes- und Stoffwechselvorgang, der noch nicht getrennt ist. Bei Menschen und Tieren ist die Wahrnehmung deutlich getrennt vom Stoffwechselprozess.
Der Sinnesprozess ist getrennt vom Stoffwechselprozess. Ich könnte es hier leicht experimentell machen, wenn sich jemand mit der Faust aufs Auge hauen würde. Das soll man ja möglichst nicht machen.
Aber wenn das mal geschieht, dann ist es eben doch so, dass zunächst mal das Auge rot anläuft. Das heißt, es ist ein Stoffwechselprozess. Da wird ein Stoffwechsel, der unstarke Durchblutung ist.
Und was macht die Durchblutung? Die regeneriert. Und dann, wenn das regeneriert ist, hält sich das Auge wieder auf und man kann wieder vernünftig in die Welt schauen. Das Auge ist dadurch auge, dass der Stoffwechselprozess ganz zurückgezogen wird.
Genauso das Ohr. Das sind ja fast physikalische Apparate. Ganz zurückgezogen wird.
Und nur wenn es gestört wird, dann wird der Stoffwechselprozess aktiviert. Das kann man aber nicht sehen. Und wenn sich das Video löst, dann sieht man.
Dann schaut man wieder in die Welt. Bei Menschen und Tieren sind diese beiden Prozesse ganz deutlich voneinander geschehen. Stoffwechsel, Sinnesprozess.
Und bei der Pflanze kaum voneinander geschehen. Und gerade bei den Wurzeln so andeutungsweise. Und wenn Sie versuchen mal diesen Gedanken ernst zu nehmen, dass es nicht einfach nur eine Floskel ist, die ich versuche hier zu vermitteln, sondern versuchen das mal selber im Bilde zu denken, dann können Sie sich selber beantworten, was Düngung eigentlich heißt.
Dass Düngung eigentlich heißt, die Pflanze sinnesfähig zu machen gegenüber der Erde. Diesen Sinnesprozess zu aktivieren. Da wollte ich auch noch eine Frage geben.
Ich wollte fragen, ob Steine nicht irgendwo andeutet, dass auch der Mensch sich über die Sinneswahrnehmung seinen Körper aufbaut, seinen physischen Körper, und weniger über die stoffliche Nahrungszunahme? Ja, die Aufnahme der Nahrung baut nur das Nahrungs- und Sinnessystem auf, während die eigentlichen Stoffwechselvorgänge durch die Sinneswahrnehmung aufgebaut werden. Kann man das dann vergleichen mit der Pflanze? Ja, bei der Pflanze ist es eben so, dass beide Prozesse veranlagt sind. Auch im Keim, aber noch nicht auseinanderdividiert.
Ich sagte gerade, dass man den Düngerbegriff entschieden erweitern kann, wenn man diesen Prozess versucht, sich innerlich zu vergegenwärtigen, im Gedankenbild. Man muss die Dinge im Zusammenhang schauen. Dann fängt man an, viel flexibler zu sein in seinem Urteil.
Wenn man das nicht gleich fixiert, dann entsteht der Gedanke der Mineraldüngung. Aber wenn man die Zusammenhänge, die Polarität von Stoffwechsel- und Sinnesprozess, wirklich mal versucht, innerlich anzuschauen, dann sind bei der Pflanze die ganz beieinander, die sind noch nicht voneinander geschieden. Aber sie sind veranlagt, bei den Leguminosen ganz und gar.
Jetzt ist es vielleicht eine Aufgabe, gerade die Kulturpflanzen so zu düngen, dass diese Scheidung, diese Zusammenhänge, eine Einheit bilden, dass das stärker geschieden wird. Dass die Pflanze wahrnehmungsfähiger wird gegenüber dem Erdreich. Und damit umso besser und umso mehr in die Lage versetzt wird, so gestärkt wird als Pflanze, dass sie das, was sie braucht, wirklich auch findet.
Weil dieser ganze Prozess hier, den wir geschildert haben mit den Symbiosen, der wird ja gesteuert von der Pflanze selber. Das ist ja nicht so, dass es irgendwie nur so hinlottelt. Aber wenn ich Stickstoff draufschmeiße, dann lottelt es sich hin.
Dann kann die Pflanze sich nicht mehr dagegen wehren, dann wird sie gelähmt. Oder, wie ich sagen würde, die Stickstoffdüngung auf die Dauer verdummt die Pflanze. Sie nimmt ihre Fähigkeiten weg.
Sie kann nicht mehr sich selbst erziehen. Oder das kann sie sowieso nicht. Aber sie kann jedenfalls das, was in ihr veranlagt ist, nicht weiterentwickeln.
Und das ist gerade die Aufgabe der Düngung. Das heißt, im Endeffekt, bei einem Boden, in dem Tonteilchen vorliegen, brauche ich ja dann kaum was zu machen. Außer wenn er jetzt zum Beispiel sehr stark verdichtet ist, dann versuche ich ihn zu lockern, dass die Wurzel da besser rein kann.
Oder wenn ich einen sehr, sehr sandigen Boden habe, wo kaum Ton drin ist, dass ich dann eben versuche, den Humus aufzubauen, damit die Wurzel wieder Tonteilchen findet. Und viel mehr ist eigentlich dann gar nicht nötig, weil die Pflanze das aus sich selber heraus eigentlich kann. Sie kann das, aber wir müssen dafür sorgen, dass ihr das erleichtert wird, was sie eigentlich kann.
Und dazu dient die Bodenbearbeitung, dazu dient die Düngung, dazu dient die Fruchtfolge. Das sind die ganzen Maßnahmen, die der Mensch ergreifen kann, um der Pflanze ihre eigene Möglichkeit zur Entfaltung zu bringen. Und dann ist wahrscheinlich eben auch die Vielfalt wichtig, also des Lebens im Boden, dass da möglichst viele unterschiedliche Mikroorganismen und auch Minerale vorliegen, sodass die Pflanze sich genau das nehmen kann, was sie braucht.
Eben. Die Vielfalt ist das A und O. Ich möchte sagen, das Etherische, also das Lebendige in der Natur, beruht auf der Vielfalt, auf der Mannigfaltigkeit. Und ich muss überall für Mannigfaltigkeit sorgen, dass dann die Individualpflanze, die Einzelpflanze, die Pflanzenart, die bestimmte, dass die dann auch das wirklich vorfindet, was sie braucht.
Und die andere Pflanzenart eben das Irre. Alles beruht im Lebendigen auf der Vielfalt. Also, warum habe ich das jetzt geschildert? Um deutlich zu machen, was der Stickstoff eigentlich bewirkt.
Er schwächt die Pflanze. Und zwar durchgehend. Nicht nur in der Wurzel, in Bezug auf diese subtilen Prozesse, sondern bis herauf in die Fruchtbildung.
Können wir dann nachher nochmal kurz drauf gucken. Zunächst mal erkennt man hier diesen Verlust an Knöllchen. Das ist schon der erste Symptom in dieser Richtung.
Und wenn man das genauer jetzt physiologisch verfolgt, dann muss man dazu kommen, die Pflanze ist darauf veranlagt, im Frühjahr, das gilt alles für das Frühjahr hauptsächlich, den Boden zu ernähren, dass er dann gibt, oder er nimmt, der Boden nimmt von der Pflanze die Assimilate und gibt die freigewordene Salze und stellt sie dem Pflanzenwachstum zur Verfügung. Sagen geben und nehmen. Und das gilt es zu kultivieren, verstehen Sie.
Das geht nicht einfach von selber. Da kann man ja nur irgendwie was raus sehen und damit hat es sich, sondern das verlangt ein derartiges Miterleben dessen, was sich da im Acker, im Boden vollzieht und im Atmosphärischen, durch das ganze Jahr hindurch. Aber dieser Prozess ist ein echter Frühjahrsprozess hier.
Die Pflanze steuert im Laufe des Jahres, steuert sie die Bodenprozesse, baut sich selber ihren Boden auf. Also die Quintessenz ist also, dass der Stickstoff derangierend wirkt auf dieses außerordentlich subtile Geschehen. Und jetzt möchte ich kurz nochmal anschließen und sagen, wie es dann eben in der oberörtlichen Pflanze, was da eigentlich abspielt, wenn ich dann Stickstoff draufschmeiße auf den Boden.
Und wenn Sie da auch wieder hier den Boden haben und Sie haben da zum Beispiel jetzt irgendeine Fruchtpflanze stehen, sagen wir mal einen Radies, dann bildet es hier seinen Fruchtkörper aus. Das ist keine Wurzel, der Fruchtkörper vom Radieschen. Das ist eine Verdickung des Hypokotyls.
Das ist zwischen Epikotyl und Wurzel, ist das eine Zone, die dann jetzt verdickt. Und dann unten geht dann die Pfahlwurzel herunter und die nimmt überhaupt kein Ende. Ähnlich wie bei den roten Rüben und so wunderbar gleichmäßig verteilt.
Und wenn Sie jetzt auf so eine Pflanze den Stickstoff draufkippen, von oben, und der sich jetzt hier in der Bodenlösung löst und die Pflanze affiziert und also mächtig wachsen lässt und dann hier oben ihr Laub sich entwickeln lässt, dann passiert eben das, was ich geschildert habe, dass über die Wurzel der Stickstoff heraufwandert und in die Blätter und dann schließlich in den Fruchtkörper und da nun auch Prozesse auslöst, die nicht pflanzentypisch sind. Und wenn ich das mal jetzt mehr abstrakt prinzipiell schildern soll, dann ist es so, dass durch diese Stickstoffgabe, wenn hier also jetzt die Wurzel ist, dann haben wir im Grunde genommen in Bezug auf die vegetative Entwicklung bis zur Blüte hin, haben wir es mit zwei Entwicklungsströmungen zu tun. Die eine Entwicklungsströmung ist die, dass die Pflanze wächst.
Wachstum, Wachstum, Wachstum, vegetative Entwicklung, Blatt und Blatt und Blatt, intensive Eiweißbildung, sie will wachsen und wachsen und wachsen und wachsen, bildet also hier ihre Blätter aus, so und hier oben mag dann hier vielleicht das Körnchen sein, das Samenkörnchen, sagen wir mal Weizen, der da oben ausreift. Diese Entwicklungsströmung ist ein reproduktiver Vorgang, Reproduktion. Und eine gedrosselte Reproduktion ist das Wachstum.
Das Wachstum ist auch eine Reproduktion, aber eben gedrosselte, weil sich ja Zelle um Zelle bildet, Blatt um Blatt sich bildet, also so. Und so haben wir also eine Entwicklungsströmung, die ganz sozusagen einen vor Augen führt, den eigentlichen Wachstums- und Reproduktionsvorgang. Und der kann nur durch so eine Stickstoffdüngung, kann der enorm, enorm, enorm gefährdet werden.
Also am liebsten würde dann mit einem Haufen Stickstoff die Pflanze bis zum Mond wachsen. Wenn da kein Hindernis wäre, dann würde sie uferlos weiter wachsen. Aber jetzt ist ja in der Kulturpflanze veranlagt ein zweiter Strom.
Das macht die Kulturpflanze aus. Und dieser zweite Strom, der führt zur Fruchtbildung. Fruchtbildung.
Fruchtbildung. Also das ist reine Vegetation hier, vegetativ. Und das ist generativ.
Dann muss die Reproduktion aber rechts rüber, oder? Dann muss die Reproduktion aber in die generative Phase, oder? Ja, die Fruchtbildung. Die geht in die generative Phase. Die Fruchtbildung ist ein generativer Prozess.
Ich möchte gerade auch noch eine Art Reproduktion zunächst einmal, als ja auch in dieser Strömung hier jetzt die Assimilate, die hier erzeugt werden, quasi eingelagert werden in die Frucht. Solange die Frucht wächst, wächst sie eben auch noch. Die Grünen.
Noch unreif. Und jetzt ist das Eigenartige, dass diese Frucht, die kann auch Sämsamen enthalten, mit einem Kürbiswurst zum Beispiel, mit einer Gurke. Oder selber wird der ganze Same Frucht, wie beim Weizen.
Oder das Blatt wird Frucht, wie beim Salat. Oder bei den Rüben wird die Wurzel Frucht. Möhre, Schwarzwurzel, ist eine echte Wurzelfrucht.
Kartoffeln sind Stolonen, das sind also Stängelfrüchte eigentlich. Oder aber das Kohlrabi ist eine Stängelfrucht. Oder aber der Rosenkohl ist eine Knossenfrucht.
Und der Blumenkohl ist fast tendenziell eine Blütenfrucht. Also alle Organe der Pflanze sind zur Fruchtbildung fähig, bei den Kulturflanzen. Und da wirkt natürlich der Reproduktionsstrom mit herein, dass sie wachsen können und überhaupt nicht gedeihen können.
Plötzlich ist das Wachstum aber gestaut. Die wachsen nicht einfach weiter. Stellen Sie sich mal vor, jedes Mal für mich ein großes Wunder, wenn ich auf den Acker rausgehe und sehe Rotkraut.
Oder das Weißkraut. Da bin ich diese Riesenkugel. Voller Blätter, alles nur Blätter.
Aber die sind so zusammengedrängt und zu einer Kugel geformt. Und so dicht und so schwer, wenn man so einen schönen Rotkohlkopf in der Hand hat, was das für ein Gewicht hat. Zusammengedrängt, das ist eine Frucht.
Aber eine Blattfrucht. Aber gestautes Wachstum. Und das kennzeichnet die Fruchtbildung generell, dass sie immer ein gestautes Wachstum ist.
Da wird gerade dieser Prozess, der hier ins Uferlose gehen will, der wird zurückgestaut in die Frucht. Sodass die Frucht sich mit Substanz erfüllt. Und wird zur Nahrungsfrucht.
Und nun ist es so, wenn das noch vernünftig passiert, wie hier bei meinem Radieschen, wenn ich das so wachsen lasse, dann bildet sich dieses Radieschen wirklich kugelrund. Kugelrund. Und tiefrot in der Färbung.
Und dann setzt sich die Wurzel davon eindeutig ab. Und wenn Sie jetzt ein solches Radieschen mit Stickstoff düngen, dann sieht es plötzlich so aus, es ist extrem überspitzt. So.
Und dann, die Wurzel geht dann so. Und so. Und so.
Und so. Sie verliert ihre Spalwurzelfähigkeit. Die Wurzeln bleiben dann ganz relativ an der Oberlinie, wo der meiste Stickstoff ist.
Und der Fruchtkörper hat die Tendenz, leise in eine Rübenform überzugehen. Dass die Teilung zwischen Wurzeln und Hypokotyl nicht mehr eindeutig ist, wie hier. Sondern dass sich das in einer Rübenform umbildet.
Und so weiter. Also man merkt, die ganze Morphologie der Pflanze wird verändert. Durch die Stickstoffdüngung.
Das ist das eine. Das ist bei so einer Frucht, die jetzt da ein bisschen unter der Erde wächst. Wenn Sie jetzt eine Fruchtbildung über der Erde haben, dann ist die Tendenz da, dass die Frucht erst entsteht, wenn sie wirklich gestaut wird.
Wenn das Wachstum total gestaut wird. Beim Apfel oder bei der Birne, beim Obst überhaupt. Und dann eben vor allen Dingen bei den Gemüsearten.
Und jetzt sehen wir, dass wenn zu viel Stickstoff gedüngt wird, dass dann die Tendenz da ist, dass dieses Wachstum, das in diese Richtung geht, dann auch nie aufhören will. Was immer weiter wachsen will. Aber Sie hatten eine Frage.
Genau. Und zwar die Unterscheidung vegetativ-generativ ist mir nicht so ganz klar. Bei dem Beispiel.
Klar, wenn es nur Fruchtbildung wäre und dann im Sinne von, das ist da wo die Samen sind, dann wäre es klar, dass das mit generativ zusammenfällt. Aber jetzt geht es ja um die Fruchtbildung was wir als Nahrungsquelle haben, was ja teilweise eben nicht diese Vermehrungseigenschaft inne hat. So wie der Kohlkopf.
Genau. Oder wenn Sie sagen, noch typischer Blatt. Darf ich? Der Kohlkopf hat das ja nur nicht, weil du den vor der Samenreife erntest.
Das ist die Anlage, wo die spätere Samenbildung inne wohnt. Aber du schneidest den Kopf ab, bevor die Pflanze soweit ist und isst den. Also das passt schon.
Generativ heißt immer, sexuelle Vermehrung. Und bei dem vegetativen, da ist dann praktisch gemeint, dass die Pflanze immer kurzer, immer weiter nach außen. Und warum steht dann da Reproduktion? Reproduktion, das ist die Samenbildung.
Die Reproduktion ist dann die eigene Samenbildung. Die Unkräuter erzeugen ja unendliche Massen an Samen. Das steht dann am Ende, die Pflanze kann nicht bis zum Mond wachsen.
Das ist ihr Verboten. Ach so, dass das die Grenze ist. Das ist die Grenze.
Die Blüte ist die Grenze. Okay, also wo dann praktisch der vegetative Strom aufhört und dann da auch ins Generative übergeht, als Grenze. Ja, aber jetzt ist es eben so, bei der Nahrungspflanze ist es so, dass eben dieses Vegetative sich jetzt zur Frucht erfüllt.
Und gleichzeitig ist das ein generativer Vorgang, also ein Samenbildungs- oder Fruchtifizierungsvorgang, ein Stauvorgang. Und jetzt ist eben das Eigenartige, dass wenn sie damit Stickstoff düngen, dann ist die Tendenz da, dass das einerseits hier in ein üppiges Wachstum einmündet, wucherndes Wachstum, und andererseits die Tendenz da, dass auch der Wachstumsvorgang hier in die Fruchtbildung einmündet. Das heißt, die Frucht will immer weiter wachsen.
Die werden dann auch immer größer, aber die Größe ist dann identisch mit der Wassereinlagerung. Da werden die Zellen einfach aufgebläht. Es werden nicht mehr Zellen notwendigerweise, die Zellen werden nur weiter aufgebläht.
Mehr Wasser in die Bakoolen eingelagert, und der Mehrertag ist ein Wasserertag. Und jetzt ist die Tendenz, durch die Förderung des Wachstums in die Fruchtbildung hinein, so dass der Stauvorgang gebremst wird oder nicht richtig sinnvoll halten kann, führt dazu, dass die Früchte unreif bleiben, physiologisch. Also diesen Begriff möchte ich Ihnen auch mal ans Herz legen, die physiologische Unreife.
Die sind zwar irgendwo rotbackig geworden, die Ebbe vielleicht am Baum da, wenn die Sonne direkt drauf scheint, und erscheinen nach außen hin und auch erscheinen essbar natürlich, aber wenn man dann untersucht, wie das physiologisch aussieht, dann stößt man auf gewaltige Probleme. Und ich möchte da nur zwei Beispiele vielleicht nennen, oder eins. Man könnte mehrere physiologische Beispiele hier nennen, aber eins ist etwas, was ich selber mal untersucht habe.
Es gibt ja das sogenannte Vitamin C. Das ist ein Vitamin. Und das ist ja so ein essenzielles Vitamin in der menschlichen Ernährung. Und das Vitamin C, wenn es auftritt, ist das Ende eines Reifeprozesses.
Da geht es nicht mehr weiter, da ist Schluss. Und jetzt gibt es aber Vorstufen der Vitamin C-Böden, die sogenannte Dehydroascorbinsäure. Ascorbinsäure ist Vitamin C. Und eine Dehydroascorbinsäure ist eine Vorstufe der Vitamin C-Bildung.
Und wenn Sie jetzt in der fertigen Frucht Dehydroascorbinsäure finden, dann ist das ein Zeichen, dass die Frucht unreif ist. Aber es reift nicht mehr, das bleibt dann. Und diese Tendenz besteht in allen Früchten, die mit Stickstoff gedüngt werden, dass die physiologischen Prozesse verhindern, dass die Vitaminbildung nicht wirklich zu Ende kommt.
Dass die Eiweißbildung nicht wirklich zu Ende kommt. Wenn Sie zum Beispiel, also ich könnte Ihnen da zig Beispiele nennen, aber noch zwei in Bezug auf den Stickstoff. Wenn Sie mit Stickstoff düngen, dann finden Sie plötzlich in der Frucht nicht nur ein pflanzentypisches, sehr durchstrukturiertes Eiweiß, das Eiweiß strukturiert sich ja bei jeder Pflanze anders.
Bei jeder Pflanzenart. Und zwar in Makromoleküle, wenn man das mal chemisch ausdrücken soll. Und wenn Sie jetzt da mit Stickstoff denken, dann finden Sie plötzlich niedermolekulare Verbindungen, die nicht voll strukturiert sind.
Zum Beispiel Aminosäuren. Aminosäuren sind praktisch anorganische Stickstoffverbindungen. Dann finden Sie Amide.
Dann finden Sie Nitrate. Fürchterlich in der Frucht Nitrate zu finden. Das ist eine reine ernährungsphysiologische Katastrophe.
Und das ist nicht zuletzt die Ursache des Kanzlerogenen. Also das ist krebserregend. Wir essen eigentlich an das, was wir im Supermarkt bei Rewe oder Aldi oder sonst wo kaufen, wir essen fast durchgängig unreife Ware.
Und das ist meines Erachtens ein schleichender Faktor für die allgemeine Entwicklung zur Krebsneigung in den Menschen. Diese tendenzielle Unreife. Die Reife ist, woher kommt der physiologische Wachstumsprozess? Zu Ende.
Und wenn der zu Ende kommt, dann hat man auch eine gute Lagerfähigkeit. Wenn der nicht zu Ende kommt, dann fault das in Nullkommanex weg. Dann wird das sofort schlaff in den Kühlschrank.
Also nach kurzer Zeit ist eigentlich der Fäulnisprozess eingeleitet. Das ist ein ebenso wunderbar subtiles Geschehen, was sich da oben im Vegetativen abspielt, wie da unten in der Wurzel. Was ich versucht habe zu schildern.
Der Stickstoff derangiert die ganze Pflanze von oben bis unten. Und von unten bis oben. Und das muss man sich mal klar machen.
Kein physiologischer Prozess kommt wirklich zu Ende. Die Bananen werden geerntet in Guatemala oder in Ecuador oder sonst woher sie kommen. Grün, ganz grün werden die geerntet.
Ich habe das selber mit Augen gesehen. Und werden grün verfrachtet über den Atlantik rüber und werden hier im Hamburger Hafen mit Ethylen besprüht. Dann werden sie ganz schnell reif.
Dann werden sie gelb. Und dann muss es schleunigst wieder in Kühlwegen verteilt werden. Oft in die Läden heute, die Supermärkte.
Und schleunigst verkauft werden, denn sonst, nach kurzer Zeit, vergammeln sie schon. Wir kriegen dann die vergammelten Bananen dann unten serviert. Da unten im Essraum, die hier nicht verkaufbar sind, die landen dann bei uns.
Also, stehen Sie, das ist so evident wie noch was. Die Lagerungsfähigkeit, dass die Früchte, wenn sie wirklich ausgereift sind, auch lagerfähig sind, dass sie haltbar sind, das hängt alles mit dieser Stickstoffdüngung zusammen. Das Ethylen wird auch bei Biobananen gespritzt.
Das Ethylen wird auch bei Biobananen gespritzt? Das wage ich nicht zu sagen. Das weiß ich wirklich nicht. Also, die Biobananen kommen ja meistens aus dem mediterranen Raum.
Da kann man hoffen, dass es nicht so ist. Aber die Bananen, da wage ich kein Urteil. Das habe ich nicht erforscht.
Das wäre mal Ihre Sache. Ja, wirklich. Man muss dem mal nachgehen.
Es gibt eine Empfehlung von Rudolf Steiner auf diesem Felde, dass man lernen müsse, als moderner Mensch, das, was auf den Tisch kommt, dessen Herkunft zu verfolgen. Sich mal versuchen, wie der Kaffee, den ich da trinke, wo kommt der her? Da müssen Sie sich mal vorstellen, was sind das für Menschen, die da leben? In welchen sozialen Verhältnissen leben sie da? Und, und, und. Also, mal versuchen, rückwärts zu gehen vom Nahrungsmittel aus bis hin zum Anbau.
Und sich die ganzen sozialen Umstände zu vergegenwärtigen, die da herrschen. Dann würde ein Weltbewusstsein entstehen. Und ein Urteilsvermögen, die Nahrung auch wirklich zu schätzen.
So nimmt man sich einfach entgegen und fertig aus. Eben. Kartoffeln, die Geschichte der Kartoffeln, die sich entwickelt hat.
Also, bis in die Bevölkerungsstruktur, bis in die Kultur der Menschen, die das machen. Die machen das ja anders als wir. Und so weiter.
Also, ich stelle mit Strecken fest, dass wir über diese Stufe noch nicht wesentlich hinausgekommen sind. Was mir wirklich ein Anliegen ist, dass man verstehen lernt, was Stickstoff bedeutet im Haushalt der Natur. Und wie man gerade mit dieser Substanz, die man in Granatenhülsen reinfüllen kann und damit Kriege führen kann, einen Bomben oder das kann man auf den Acker schmeißen und kann Massenerträge erzeugen und verursacht damit aber in den Pflanzen Reaktionen, die man äußerlich nicht so ohne weiteres zunächst wahrnimmt.
Aber wenn man dann tiefer geht, also wenn man jetzt mit mineralischem Stickstoff düngt, dann kann die Frucht es gar nicht schaffen, reif zu werden. Also nicht nur dadurch, dass man sie zu früh erntet. Grundsätzlich, auch wenn sie scheinbar reif sind, ist sie nicht nur unreif.
Das ist die sogenannte unreife Physiologie. Aber die wird heute in der konventionellen Forschung darüber redet kein Mensch, sondern man untersucht immer nur einzelne Punkte, z.B. den Rohproteingehalt im Verhältnis zum reinen Eiweiß. Und selbst das ist schon eine komplizierte Untersuchung.
Man untersucht eigentlich nur punktuell, hier und hier und da, und da ist kein Unterschied zwischen biologischen und konventionellen. Sobald man aber den Vitamin C, die Bienensäure, in den Symptomen der Unreife ist, und das berücksichtigt man daran, die untersucht man nur das Vitamin C am Ende, und sagt, naja, das ist doch reif. Und können Sie das erklären, warum die dann nicht reif werden können? Was genau das ist? Wodurch das genau bewirkt wird? Das ist ja, Verstärkungsprozess.
Nicht nur die äußere Frucht staut sich, sondern die Substanz, die die Frucht erfüllt, strukturiert sich durch, also idealtypisch für die Pflanze, idealtypisch. So wie die Pfahlwurzel hier vom Radieschen idealtypisch so wächst. Mit dem Stickstoff ist sie vollkommen derangiert.
Und so ist es genauso mit der Stoffeinlagerung hier. Jede Pflanze hat aus ihrer Typusveranlagung, also ihrer eigentlichen Artveranlagung heraus, die Möglichkeit, einen Prozess abzuschließen. Und durch den von außen erzwungenen Wachstum, Wachstum, Wachstum, durch die Stickstoffdüngung, kann sie nicht diesen Abschluss in sich selber finden.
Ich finde das hier ziemlich deutlich, wenn man weiß, dass so eine Pflanze in der vegetativen Phase sehr viel Stickstoff braucht. Und in der generativen Phase Fruchtbildung braucht sie weniger Stickstoff, eher Phosphorkaliumspurenelemente. Und ihr müsst euch vorstellen, die Pflanze kann bei Mineralstickstoff nicht mehr selektieren, was möchte ich in meinen Kreislauf reinlassen und was nicht.
Und die wird dann quasi einmal mit Stickstoff vollgepumpt und dadurch wieder in so einen vegetativen Prozess zurückgestoßen. Das ist so die wissenschaftliche Erklärung, die ich für Deine Fragen habe. Wir haben leider Gottes wieder unsere, der Uhrzeiger, der macht immer schneller, als ich mir wünsche.
Wir müssen hier jetzt abschließen und auch diese ganze Stickstofffrage. Ich möchte jetzt morgen fortsetzen, jetzt mal die Stufen der Düngung zu verfolgen. Düngung heißt nicht, ist nicht gleich Düngung, sondern es gibt Stufen der Düngung, ganz unterschiedliche Qualitäten und da wollen wir uns zunächst mal mit der untersten Stufe, es gibt noch eine Minus-1 Stufe, das ist echt Minus-1 und dann gibt es eine Nullstufe und das ist der Umgang mit der toten Mineralität.
was es auch sein mag, Gesteinsmehle oder Phosphat oder Kalium, Kainit oder was es auch sein, das ist sozusagen das, was die mineralische Ebene angeht, das ist die Nullstufe. Und dann wollen wir dann eine Stufe 1, 2 und 3 tagen bis zum Ende und das ist die Stufe 3, die letzte ist die, was der Mensch beiträgt zur Düngung, das ist die geheimnisvollste und dann kommt die tierische Stufe drunter, was hält das Tier bei und was trägt die Pflanze bei und dann kommt die Nullstufe, die werden wir morgen betrachten. Gut, also schönen Tag.
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