Geologie - 6. Folge mit Manfred Klett und Gunter Gebhard, 2017

Aus BiodynWiki
Version vom 11. August 2024, 10:40 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
hier klicken um zum Video zu gelangen

| zurück zu Manfred Klett |

Folge 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

Geologie - 6. Folge mit Manfred Klett und Gunter Gebhard, 2017

+++ dies ist ein automatisches Transkript. Bitte bei MitTun melden, wenn du mit uns Textarbeiten machen möchtest +++

[Sprecher 1]

Ja, also, da kommen noch zwei, gell? Das ist übrigens ein Vulkanit aus dem Kaiserstuhl. Ein junges Exemplar, sehr blasig.

Also, schon ein bisschen Felsbäde sind da drin, aber das sind eigentlich schon keine reinen Felsbäde mehr. Also, das ist eine sehr junge Bildung aus dem Kaiserstuhl. Der Kaiserstuhl bei Freiburg, da im Rheintal.

[Sprecher 3]

Ist das nicht Vulkanfelsen? Vulkan. Das ist doch eigentlich Vulkan, oder nicht?

[Sprecher 1]

Vulkanisch. Vulkanisch. So, wir fangen einfach mal an.

Ich möchte noch eine Ergänzung machen zu dem, was wir gestern angefangen haben. Das habe ich einfach schlicht, glaube ich, vergessen. Ich weiß nicht, ob ich es gesagt habe.

Ich bin zu verlässlich geworden, weil ich nicht mehr weiß, was ich gesagt habe. Nämlich zu dieser Zeitmessung. Es ist ja doch so, dass wir heute so leicht füßig von Millionen und Milliarden sprechen.

Und meinen, dass es jetzt einen Kadett gibt, der sich da vor 3,9 Milliarden Jahren gebildet hat. Da merkt man ganz deutlich, dass man mit einer solchen Zeitangabe eigentlich gar nichts anfangen kann. Was ist dazwischen?

Welche Qualitäten kann ich dieser Dimension geben? Man kann es nicht sagen, natürlich. Das sind Worte.

Wie mehr ist es eigentlich nicht? Welche Qualität kann ich jetzt einer solchen Dimension der Zeit geben, dass ich sage, vor so vielen Millionen Jahren, also schon gar nicht vorstellbare Millionen Jahre, und dann noch tausend Millionen Jahre, und dann nochmal drei. Wie soll man da irgendwie damit anfangen wollen?

Und dass man überhaupt dahin gekommen ist, so zu denken, das liegt natürlich in dem Materialismus unserer Zeit, aber eben auch damit, dass man die Zeit in jedem Sinne berechenbar gemacht hat. Da haben wir ja drüber gesprochen. Und man hat sie eben schließlich und endlich so berechenbar gemacht, dass man bestimmte Phänomene entdeckt hat am Ende des 19.

Jahrhunderts. Das war Henri Becquerel in Paris. Er war ein Physiker.

Eines Tages, das war im Jahr 1896, hat er da so eine Fotoplatte gehabt, und die war vollkommen eingeschlossen in Papier, bzw. also lichtgeschützt eingeschlossen. Und dann hat er, ob zufällig oder bewusst, weiß ich nicht jedenfalls, da ein Mineral draufgelegt, nämlich die Pechblende.

Die kannte man aus Böhmen. Und da hat er die da draufgelegt, und dann hat er diese Platte dann entwickelt, und dann war plötzlich da ein ganz schwarzer Fleck. Obwohl es lichtgeschützt war, diese Fotoplatte war dann ein schwarzer Fleck.

Das war für ihn natürlich ein unglaubliches Phänomen. Wo kommt jetzt diese quasi Lichtwirkung her? Und das war eigentlich der Ausgangspunkt der Entdeckung der Radioaktivität.

Henri Becquerel, 1996. Und dann wenige Jahre später war das dann Madame Curie, Chemikerin, und Henri Curie in Paris, Physiker. Die haben zusammen dann das weiter verfolgt.

Man wusste nicht, das muss ja eine Strahlung irgendwie sein. Und haben dann also tatsächlich isoliert das Radon als Zwischenstadium eines Zerfalls des Urans. Also man hat dann konstatiert, dass da irgendwie ein Massezerfall stattfinden muss, und eine starke Energieabstrahlung, also dass da offensichtlich die Mineral nicht irgendwie konstant ist in seiner Substanz und Kontur, sondern allmählich übergeht, offensichtlich, durch Zerfallsprozesse, Abstrahlungen, in Elemente, die leichter sind als das Ausgangselement.

Und da hat man dann die entsprechenden Zerfallsreihen auch nach und nach entdeckt. Also es gibt eine Uran-Zerfallsreihe, die über das Radon geht, und dann endet im Element Blei. Nichts Radioaktivem Blei, das gibt es auch.

Und eine Thorium-Zerfallsreihe und so verschiedene Zerfallsreihen hat man dann entdeckt. Rutherford hat drei Jahre später, um 1903, schon die erste Zerfallstheorie begründet. Also man merkte da, es war ein Aufbruch eben in Richtung der ganzen Atomphysik.

Und diese Strahlung nun, dann hat man sich gesagt, welche Art sind die überhaupt? Dann hat man entdeckt, dass es drei verschiedene Arten von Strahlung sind. Die Alpha-Strahlung, das ist so eine Protonenstrahlung, beziehungsweise eine Helionkernstrahlung, die nicht in großen Distanzen wirkt, aber sehr intensiv.

Und dann eine Elektronenstrahlung, also was da so eben das Atom aufbaut, also da wird irgendwas abgestrahlt. Also Elektronen und dann noch die Gammastrahlung, das war eine sehr energiereiche Nicht-Quantenstrahlung. Also das hat man da entdeckt und aufgrund dieser ganzen Entwicklungen, die damit verbunden waren, zusätzliche Entdeckungen hat man festgestellt, dass diese Zerfallszeiten, dass sie nicht nach irgendwelchen äußeren bekannten Regeln sich abspielen, sondern im gewissen Sinne zufällig.

Gesetzmäßig zufällig, könnte man sagen. Also nur statistisch erfassbar, nicht wirklich als eine Regel ein kontinuierlicher Zerfall von Materie, sondern wer mal einen Geigengas-Hähler in der Hand gehabt hat, der weiß, wie das Ding nicht funktioniert, sondern wie es reagiert auf Strahlungen, auf Erdstrahlungen, dass er es immer macht. Also ganz zufällig reagiert ein solcher Zintilator auf solche Strahlungen.

Aber man hat eben da das mal statistisch irgendwie erfasst, wie das bei den einzelnen radioaktiven Elementen aussieht und aufgrund dessen hat man dann eben ausgerechnet, wie lange es dauert, bis eine bestimmte Menge Uran zerfallen ist, so Radon zum Beispiel. Wie viel Masseverlust ist damit verbunden, also wie Uran und wie viel ist daraus Radon entstanden. Man hat also diese Strahlung quasi in einem bestimmten Zeitraum gemessen, also statistisch erfasst und hat daraus dann die Zerfallzeiten errechnet, also die Zeit, die es braucht, bis so und so viel Masse sich umgesetzt hat oder abgestrahlt worden ist vom Uran.

Naja, und daraus, das hat man dann in sogenannten Halbwertszeiten erfasst und man rechnet normalerweise immer in Halbwertszeiten, also nicht in der vollen Zeit und da stellt man sich heraus, dass es also Elemente gibt, wie zum Beispiel den Kohlenstoff, der sehr kurze Zerfallzeiten hat in der entsprechenden Einheit und andere Elemente gibt mit sehr endlos langen Zerfallzeiten. Und aufgrund dessen, aufgrund dieser Tasse hat man jetzt also versucht, Elemente mit sehr langen Zerfallzeiten einzusetzen, um hier zu einer Zeitmessung zu kommen der gesamten Erdenentwicklung und da gibt es also zum Beispiel die Rubidium-Strontium-Methode, die erfasst ungefähr 1,25 Milliarden Jahre Zerfallzeit, bis also die Hälfte der Substanz wirklich zerfallen ist, dauert ungefähr 1,25 Milliarden Jahre. Und andere Stoffe, wie zum Beispiel Elemente wie der Kohlenstoff, da geht es sehr viel rascher und so hat man jetzt diese verschiedenen Methoden zur Zeitmessung eingesetzt.

Unglaublich abstrakt, also auch wiederum aufgrund von Messungsschlussfolgerungen und mit der sogenannten Radiocarbon-Methode, die vielfach heute eingesetzt wird, gerade in archäologischen Zusammenhängen, der hat dann ungefähr eine Zerfallzeit, Halbwertszeit von über 50.000 Jahren zu 1,50-2,50.000 Jahren und da kann man jetzt gerade bei organischen Substanzen, kann man da den Anteil an Kohlenstoff, ein C40, wie wir das nennen, also ein bestimmtes Isotop, kann man dann jetzt messen, wieviel davon in einer bestimmten Zeit zerfallen ist und kann dann Altersbestimmungen machen bis 60.000, 70.000 Jahre Vergangenheit bei organischen Stoffen. Also da hat sich von daher eine sehr, sehr ingeniöse, kann man wirklich sagen, Zeitmessung ergeben und auf die stützt man sich heute, wenn man von diesen großen Zeiträumen spricht. Aber man muss einfach wissen, auch hier liegt das Aktualitätsprinzip zugrunde, denn man geht davon aus, dass selbstverständlich diese radioaktiven Substanzen zu allen Zeiten, vom Anbeginn der Erdenentwicklung, die da Materie in einem Zustand war, dass sie schon im Zerfall begriffen ist, schon dieses Phänomen der Materieauflösung, könnte man sagen, bestanden hat.

Das ist meines Erachtens eben eine glatte Prämisse und das muss man immer im Hintergrund haben, wenn man von solchen Zeitbestimmungen hört oder so, dass sie eigentlich aufgrund statistischer Messungen oder Erfassungen von Messungen und letztlich im Grunde genommen eine unglaubliche Reduktion der ganzen, alles dessen bedingt, was mit Zeit zusammenhängt. Wir haben gestern ja das angesprochen, dass wenn man von Zeitprozessen spielt, dann sind es Prozesse, es ist ein Geschehen, es ist eine Entwicklung, es ist Leben, was sich entfaltet. Die Zeit ist im Grunde genommen auch nur ein abstrakter Ausdruck dafür, dass es ein Beziehungsverhältnis gibt zwischen dem Jetzt und dem Nachher oder dem Vorher.

Die Idee des Nacheinander. Das wollte ich doch nochmal ergänzen, das habe ich schlicht vergessen zu sagen, dass man da heute wirklich Messmethoden hat, die scheinbar eben tatsächlich eine Altersbestimmung zulassen, aber wenn man damit irgendetwas konkretes verbinden will, dann ist das bei der Erkaufung so verloren. Man muss immer fragen, was sind eigentlich die Prämissen?

Welche Prämissen stehen am Anfang? Dann wird man wieder urteilsfähig in diesen Dingen. Dann haben wir uns gestern überübrig gegangen, jetzt auf der Grundlage einer Relativzeitbestimmung, in dem ihr gesagt habt, was hat sich jetzt in der Erdenevolution abgespielt, und setzt das einfach mal abstrakt gleich 100, und jetzt versucht man jetzt die ganzen Entwicklungsstufen, die man feststellen kann, die sich phänomenologisch ergeben, wie kann man die jetzt auch prozentual auf 100% beziehen.

Und da haben wir angefangen mit dem Archäikum, dem Erdurbeginn, wo man eigentlich sehr schnell an Grenzen stößt, um das irgendwie in seinem realen, prozessualen Geschehen zu erfassen. Und haben ja noch die Betachtung eingefügt, wie man das jetzt vom Gesichtspunkt der Geisteswissenschaft anschauen kann, dass da ja auch große Evolutionsschritte sich vollzogen haben in der Erdenentwicklung. Und wie diese in einem Verhältnis stehen können zu dem, was man heute geologisch überhaupt phänomenal erfassen kann.

Und da kommt man eben dazu, zunächst mal zu entdecken, es gibt da irgendwo ein Erdanfang, ein Uranfang, der sich in bestimmten Ablagerungen, bestimmten Gesteinsbildungen und so weiter kundtut. Und die man dann eben das Archäikum bezeichnet, dieses Zeitalter. Und ich bin dann also mit der Vermutung, also ich meine, dass sie einigermaßen zutreffend ist, ich habe Zustimmung, glaube ich, so ein bisschen bekommen, dass man sagen kann, dass das, was die früheren Inkarnationsstufen der Erde waren, und die noch einmal wiederholt worden sind zu Beginn der Erdenentwicklung, dass diese bei jedem neuen Entwicklungsschritt in der Folgezeit sich wieder wiederholen auf jeweils höherer Stufe.

Es gibt keine Wiederholung auf derselben Stufe. So wie man eine Treppe hochgeht, ist es immer wieder eine neue Stufe, die man erklimmt. Aber man wiederholt den Treppenaufstiegsvorgang als solchen.

Und so ist die Evolution eine solche, die immer wieder neue Stufen erklimmt, aber die vorangehenden wiederholt. Die hat man wirklich durchlaufen. Sonst käme man gar nicht auf diese Stufe da hoch.

Und so ist eben der Beginn dessen, was wir heute Erdenentwicklung in diesem äußeren Sinne verstehen, den muss man ansiedeln in der Wiederholungsstufe des alten Mondes, in der alten Mondentwicklung zu Beginn, nachdem die Atomentwicklung, die Sonnenentwicklung vorausgegangen war, zu sehen in dem, was man die lemurische Entwicklungsperiode der Erde nennt. Also dass es sich zunächst nicht um die Erdenentwicklung als solche, sondern erst einmal um Wiederholungsstufen, handelt auf der höheren Stufe der lemurischen Zeit. Die erste Stufe ist die Antisarchaikum, von der wir gesagt haben, dass es 50 Prozent der ganzen Erdenentwicklung schon in Anspruch nimmt.

Also sehr, sehr zeitlich, das möchte ich nochmal sagen, das kann man nicht zeitlich fassen. Wie soll ich zeitlich 50 Prozent der Erdenentwicklung fassen? Wie soll ich mir vorstellen, dass die Hälfte der Zeit der gesamten Evolution in ein Zeitalter fällt, wo kaum etwas äußerlich passiert ist.

Außerdem, dass da Granitbildungen sich stattgefunden haben, wo sich aus einer noch urbildlichen Materie langsam formhafte Gebilde die Grundstücke unserer Kontinente herausgebildet haben. Und wir haben dann gesagt, dass da auch, man glaubt, dass da schon Lebensvorgänge im äußeren Sinne drin zu sehen, aber man müsste eigentlich sagen, dass es gar nicht das Wesentliche ist. Das Wesentliche ist, dass das Ganze lebendig war.

Dass es durch und durch noch von Leben durchstrommen war, diese ganzen materiellen Vorgänge, die das im Archaikum sich abgespielt haben. Also diese Formensvorgänge in einer noch relativ ungeformten Masse. Und man spricht dann eben auch von einer Diskordanz.

Also da kommt irgendwas zu Ende, am Ende dieses Archaikums. Das heißt insofern zu Ende, als man Spuren entdeckt, Formspuren, dass da Ablagerungen sind oder jedenfalls eine Grundlage, Steinsgrundlage ist, sei es Granit. Und dass plötzlich da drauf jetzt mehr Sedimente sich ablagern, eben ablagern, horizontal.

Und dass da ein Sprung ist, offensichtlich ein Entwicklungssprung. Und der Kennzeichnenübergang dann in das Proterozoikum, früher hat man es auch Algonquium genannt oder auch mal Eozoikum. Also es sind einfach Namen, die bezeichnen jetzt eben ein Zeitalter, was sich daran anschließt, wo jetzt sich immer deutlicher herausformt, das Leben, das gestaltete Leben, nicht das allgemeine, sondern das gestaltete Leben.

Und dieses Zeitalter des Proterozoikums ist dadurch charakterisiert, dass insbesondere jetzt die Algen, die Meeresalgen, und zwar sind es Kieselalgen vor allen Dingen oder überhaupt, die da jetzt deutlicher in der Formgebung, in Erscheinung treten im älteren Proterozoikum. Und je weiter diese Zeit, 23 Prozent der ganzen Evolution, der relativen Evolution, je weiter wir da fortschreiten in das jüngere Proterozoikum, desto mehr treten schon Urformen, also sehr keimhafte Formen, der gesamten niederen Tierfauna in Erscheinung. Und außerdem ist es eine Zeit, wo sich heute im großen Stil Eisenerze finden lassen.

Also die großen Eisenerzvorkommen in Kanada sind alle aus dieser Zeit des Proterozoikums. Auch in Skandinavien, oben in Nordschweden, Kiruna, die Vorkommen, die stammen auch aus den frühen Zeiten. Außerdem Gold, Silber und Kupfererzvorkommen, die sind sehr, sehr ausgedehnt.

Und wie gesagt, eine vermehrte Sedimentation, die sich da in diesem Zeitalter abspielt. Und es endet das Proterozoikum mit einer Eiszeit. Das ist auch sehr schwer nachzuvollziehen.

Natürlich in dieser Frühzeit einer Eiszeit sich zu denken, in der Erdenentwicklung, aber man findet eben die sogenannten Tillite. Das habe ich schon mal angesprochen. Das nennt man diese Ablagerung dieser früheren Eiszeiten.

Und vor allen Dingen hat man die zuerst in Australien gefunden, also auch in der Südhalbkugel. Aber damals, wie gesagt, ist Australien noch nicht da, wo es heute ist. Also eine wohl doch sehr ausgedehnte Eiszeit.

Und die kennzeichnet jetzt wiederum eine Grenze. Also ich war mal in Australien, in Adelaide, das ist Südaustralien, da liegt die Tillite direkt über dem Kambrium. Also diese Eiszeit in der Ablagerung über dem Kambrium, das ist der erste Zeitalter des Proterozoikums.

Also wir treten jetzt in ein neues Zeitalter ein, nach dem Proterozoikum. Das Proterozoikum hatte eine ungeheure Aussöhnung, also über die ganze Welt natürlich hin, aber in Kanada hat man nachgewiesen, dass das bis zu 25 Kilometer mächtig ist, diese Ablagerung des Proterozoikums. Oder das Grand Canyon haben wir angesprochen in Amerika.

Also diese Zeit ist jetzt vorbei. Und jetzt eine Schwelle einer Eiszeit und danach, also Eiszeit bedeutet ja auch ein Todesprozess, und danach plötzlich ein unglaublicher Aufbruch. Also so unvorstellbar, was sich da jetzt in dem nächsten Zeitalter des Proterozoikums entwickelt.

Eine explosive Entwicklung des höher organisierten Lebens. Und dann muss ich jetzt nochmal die Tafel malen. Also wir hatten diese Zeitalter, die setzen sich hier jetzt fort ins Paleozoikum.

Und dieses Paleozoikum gliedert sich seinerseits wiederum in eine ganze Reihe, große, sehr ereignisreiche Zeitalter. Und das erste nach dieser Diskordanz des Proterozoikums ist das Cambrian. Und dieses Cambrian hat seinen Namen nach Cambria.

Cambria, das ist das alte Wales, was heute in England Wales ist, das war hieß früher Cambria, bei den keltischen Stämmen, die da ja besonders zu Hause sind. Und alles Namensgebungen, die auf Laie zurückgehen. Und dieses Cambrian ist nun dadurch gekennzeichnet, dass da wiederum irgendwo eine Einsenkung stattgefunden hat.

Heute nennt man das eine Geosynchronale, aber ich würde mal sagen, dass plötzlich die Erde langsam einsinkt, großflächig und dadurch so eine Art Becken entsteht. Und in diesem Becken, das darf man so sagen, vollzieht sich die gesamte Evolution. Ich nenne sie immer Evolutionsbecken, die da entstehen.

Also Absenkungen, wo jetzt vielfach dann am Rande auch Gebirgsbildungen entstehen oder Erhebungen zumindest. Aber hier senkt sich jetzt etwas ab und hier entwickelt sich jetzt zunächst mal eine Überflutung. Also da ist plötzlich Wasser.

Da ist jetzt Wasser, da sondert sich das Wasser immer mehr sozusagen von dem materiellen allgemeinen Leben der Erde heraus, wird echt Wasser und die Sonne scheint, jedenfalls in Grenzen, auf dieses Wasser. Also Goethe würde das sagen, der Gesang der Geister über den Wassern, das ist die Zeit, die wir jetzt eintreten. Und in einem solchen Senkungsgebiet entwickelt sich das Kambrium, aber eben weltweit.

Also die größten Ausdehnungen des Kambriums findet man in Nordamerika, also kontinentalweit. Riesen, also spätere Geosynchronale sind relativ schmal. Aber die jüngeren, die ersten großen schon im Proterozoikum wahrscheinlich, aber dann im Paleozoikum, das sind auch noch riesen ausgedehnte Gebiete, in denen sich jetzt im Wasser ein höheres Leben herausformt.

Und alles, was sich da herausformt, ist relativ stark noch geprägt von der Kieselnatur. Die Kalknatur tritt noch nicht so in Erscheinung. Die Algen sind Kieselalgen.

Die Schwämme sind Kieselschwämme. Es gab später dann auch Kalschwämme, jedenfalls Kieselschwämme. Und so ist das ganze Leben, was sich hier entwickelt, eines, wo man sagen kann, die gesamte wirbellose Fauna ist in ihren Urformen schon da.

Schlagartig. Man spricht, also ich weiß nicht, ob man heute, hat man schon ein paar oder mehr gefunden vielleicht, man spricht ungefähr von 2.500 verschiedenen Arten von solchen wasserbewohnenden Tieren, wirbellos, also wirbellos, die da sich finden. Und unter denen, also es sind schon, es sind, wie gesagt, diese Kieselschwämme, es sind Radiolarien, das sind auch Protozonen, die ein Kieselgehäuse haben.

Und ähnlich wie Spätbäder, die vor Minifären, das sind Kalkgebilde, die dann viel, viel später sich erst entwickelt haben. Diese Radiolarien und dann auch später die Diatomänen, das sind also Kiesel, die haben ein Kieselgehäuse von einer kunstvollen Gestaltung, was man sich über jede Menschenfantasie hinausgeht. Also wo man den Eindruck hat, die Natur wird selber zur Künstlerin.

Und das hat ja Goethe auch mal formuliert, die größte Künstlerin ist die Natur. Und wenn man da diese Uhrzeit eintaucht und die Versteinerungen sieht, dann muss man einfach sagen, hier hat ein großer Künstler Rand angelegt und hat mit einer geradezu, ich möchte mal sagen, in Weisheit getauchten Fantasie, jetzt diese wunderbaren Formen, die alle vollendet sind. Jede für sich ist so vollendet.

Man kann da nicht sagen, naja, das war ein schlechter Versuch gewesen oder so, hätte auch besser werden sein können. Nein, jede Einzelform ist in sich ihrem Stile nach vollendet. Bei diesen Radiolarien und Diatomenen, also eine sehr ungeheure Artenfülle erscheint, und zwar eben die gesamte wirbellose Fauna in ihren Urbildern ist da.

2500 Arten, die man da, das ist schon 30, 40 Jahre her, es hat sich uferlos vermehrt. Also man macht sich das überhaupt gar keine Vorstellung. Wie ist sowas möglich?

Da hast du wirklich den Eindruck, dass in eine solche Evolutionswanne hier, jetzt, also das ist mein Bild, was ich habe, muss ich allerdings sagen, dass das nicht etwas ist, was nur jetzt von der Seite eingeschwemmtes Material ist, irgendwo von irgendwelchen Erhebungen des Erdreiches, was sich dann hier sozusagen jetzt in einzelnen Schichten sedimentiert hat, das sind ungefähr vier bis sechs Kilometer mächtig, das Cambrium, vier bis sechs Kilometer, in denen es sich Schicht um Schicht aufbaut, sondern dass diese Sedimentationen im Zusammenhang zu sehen ist mit den Werden dieser Organismen.

Also ich kann das gar nicht tennen, ich muss einfach sagen, das ist auch ein Niederschlag aus dem Umkreis, der jetzt sedimentbildend auf Erden stattfindet. Da fällt etwas heraus, es stirbt und sedimentiert, lagert sich ab, wird erdenschwer, möchte ich mal sagen, aber doch noch, es fällt heraus aus einem umfassenden Lebensprozess im Umkreis und was damit herausfällt, sind dann diese schon stärker geformten Organismen, die hier jetzt in einer gerade explosiven Entfaltung sich entwickelt haben im Cambrium. Nun, dieses Cambrium hat ein wesentliches Leitfossil und das ist das hier.

Da können Sie mal sehen, wie hoch entwickelt damals schon, ein Leitfossil, ein Drylabkrebs nennt man den, das ist ein Trilobit und diese Trilobiten sind in großer Masse aufgefädelt, das stammt übrigens aus Marokko, die Sahara gehörte auch in diese Zeit, das ist auch Cambrium, noch und noch. Und diese Drylabkrebs, wenn Sie die angucken, die haben Augen, ganz große Augen haben die und haben eine ganz deutliche Gliederung und da können Sie schon den Urtypus aller zukünftigen Gliederungen, aller tierischen und menschlichen Organismen entdecken, nämlich das Prinzip der Dreigliederung nach Kopf, Brust und Gliedmaßen, Abdomen in diesem Falle. Deswegen heißen die Trilobiten.

Und für mich ist das so faszinierend, gerade dieses Gebilde, weil ich mir einfach sage, da haben sich Ideen inkarniert. Und daran kann man erkennen, dass Ideen nicht Ideennomen sind, irgendwie war das ein schöner Gedanke, den mir jemand gedacht hat, sondern dass Ideen wirksame Prinzipien sind. Was da draußen sich als Trilobit niederschlägt, hat sein geistiges Gegenbild, sozusagen sein geistiges Urbild, das sich jetzt verkörpert hat in diesem Trilobit, aber was ideell als Idee erfasst werden kann, wenn wir in der Anschauung eines solchen Trilobiten plötzlich bemerken, mein Gott, das Bildeprinzip ist da schon veranlagt, das auch dem Menschsein zugrunde liegt, in allerersten Urbildern.

Also die Leibesbildung des Menschen oder der Tiere, die musste durch diese Stufen alle durch. Die überall musste die Natur erstmal quasi experimentieren, um bestimmte geistige Inhalte, Urbilder in die äußere Gestaltung bringen und erst auf dieser Grundlage baute sich dann langsam erst die Leibesbildung der weiteren evolutiven Entwicklung der Wesen auf. Also das ist jetzt das Kambrion.

Und da folgt dann wieder eine Diskordanz, die zwar nicht so überdeutlich ist, aber doch eine. Und die nächst folgende Zeitalter ist das Ordovizium. Also das sind hier ungefähr 4 bis 6 Kilometer mächtig.

Ich hab das hier oben hingeschrieben, ich mach das hier hinschreiben. Und dieses Ordovizium nun setzt eigentlich diese kambrische Entwicklung fort. Nur finden sich genauso die Trilobiten, da finden sich genauso die Kieselschwämme und alle diese Radiolarien und alles das, auch muschelartige Gebilde, das findet sich da genauso.

Aber da tritt ein neues Wesen auf, was dann als Leitfossil gilt für diese. Also hier ist es der Trilobit und hier sind es die Grafoliten. Grafoliten.

Und diese Grafoliten sind sogenannte Wurzeltierchen, Rhizopoden genannt. Winzig klein, 1 bis 3 Millimeter groß. Und die man findet in den Schiefern der damaligen Ablagerungen wie so Schriftzeichen.

Da hier heißt es Grafoliten, also Graphäen heißt das auf Griechisch schreiben. Grafoliten, also Schriftsteine könnte man sagen. Und die sind ganz typisch.

Es gibt Gegende, wo das überseht ist, diese Schieferablagerung, dunkler Schiefer. Und da diese hellen, feinen, weißen fast wie Einzeichnungen in diesem dunklen Schiefer. Das sind die Grafoliten, charakteristisch gerade, die jetzt neu auftreten in diesem Odovizium.

Sonst ist die ganze Fauna und Flora dieselbe noch wie im Kambrium. Ich hatte vergessen zu sagen, dass hier selbstverständlich auch die Algen weiterhin sind. Und auch die Tange hier anfängt.

Die Tange haben dann hier im Odovizium ihre Hochblüte. Also man merkt, wie auch in einer solchen Entwicklung immer etwas erst zunächst ganz zart veranlagt ist. Und dann entwickelt es unsere Hochblüte und dann vergeht es wieder.

Also das Prinzip, was die Einzelpflanze charakterisiert, dieses Prinzip findet sich in der gesamten Evolution im Großen wieder.

[Sprecher 7]

Bitte? Wiederholen.

[Sprecher 1]

Hochblüte.

[Sprecher 7]

Hochblüte.

[Sprecher 1]

Blüte, achso. So, und dieses Odovizium, da ist auch noch eine weitere Entfaltung, aber nicht wesentlich unterschieden vom Kambrium. Es findet sich alles das.

Und dieses Odovizium, das hat man früher zusammengefasst mit dem Silur der nächsten großen Periode. Und die dann hier einsetzt. Ob das eine Diskordanz ist, das weiß ich nicht so recht zu sagen.

Oder mehr ein Formenwechsel. Jedenfalls hat sich hier im Odovizium schon etwas angedeutet einer neuen Evolutionswanne. Also einer erneuten Geosynchronale, das wiederum das Land sich abgesenkt hat.

Das war hier irgendwo zu Ende. Und jetzt bildet sich wiederum eine neue Evolutionswanne, die in dem Maße absinkt, als sich neue Schichten auflagern. Also dass man es immer mit flachen Überflutungen zu tun hat.

Also relativ flachen Meeresoberflächen durchlichtet, wo diese wassergeborenen Organismen sich entwickeln. Naja, und dann geht das über mit dieser Evolutionswanne hier herein, in die nächste Zeit des Silurs. Das bilden zusammen Ablagerungen von 6 bis 9 Kilometer Mächtigkeit.

Also solche Mächtigkeiten hier in Schichten abgelagert. Und mit dieser Einsenkung vollzieht sich jetzt schon seit dem Odovizium entwickelt sich jetzt eine ganz charakteristische Gebirgsbildung, die dann das ganze Silur hinunter beherrscht. Also wo man sagen muss, dass hier am Rande dieser großen Geosinklinale hier plötzlich sich ein Gebirge aufbaut.

Und dieses Gebirge nennt man das kaledonische Gebirge. Ein Gebirgszug weit, weit größer, weit breiter, weit höher, so denkt man, als die Alpen heute sind. Und der sich hingezogen hat, und wir haben heute sozusagen die Reste noch vor Augen, Nordirland, Wales, Schottland, die Hybriden, dann die ganzen norwegischen Gebirgszüge bis nach Spitzbergen rauf, und das zieht sich noch fort, jenseits von Spitzbergen bis in die arktische Amerika.

Also ein gewaltiger Gebirgszug, die kaledonischen Alpen. Und jetzt muss man sich vorstellen, dass in der Zeit Amerika ja nicht da lag, wo es heute liegt, sondern man nimmt sogar an, dass der ganze amerikanische Kontinent damals erst so richtig mit Grönland zusammen verschweißt worden ist, mit Eurasia. Also dann erst den Nordkontinent gebildet hat.

Und nun vollzieht sich hier auch während dieses ganzen Zeitalters, vor allen Dingen in dem jungen Silur, treten die ersten Fische auf. Neben all dem, was wir schon so genannt haben.

[Sprecher 2]

Die ersten Fische hat man jetzt schon im alten Caprium.

[Sprecher 1]

Tatsächlich. Das ist ja unverschämt. Echte Fische.

Wirklich? Aknaten oder auch so diese? Aknaten.

[Sprecher 2]

Ach. Also schon am Ende des Capriums kamen sie.

[Sprecher 1]

Also zu meiner Zeit war das noch irgendwie so.

[Sprecher 6]

Bei mir war es noch im Ordovizium, inzwischen hat man es im Caprium.

[Sprecher 1]

Tatsächlich. Das gibt es doch gar nicht. Nichts sein kann, was nicht sein darf.

Aber es darf scheinbar nicht sein. Also das, was ich jetzt sage, kann sich nach hier verlagern. Es gibt also die Urfische.

Und die nennt man die Aknaten. Aknaten. Und diese Urfische sind dadurch charakterisiert, dass sie kein Innenskelett haben.

Sondern nur so eine verfestigte Außenhaut. Und die haben nur einen Saugmund. Der saugt das Wasser ein.

Keine Kiemen. Nur eine Nasenöffnung. Also wie die Neuen Augen.

Jetzt gibt es heute noch diese Fische auf dieser Evolutionsstufe in etwa. Die nennt man die Neuen Augen. Und diese Aknaten entwickeln sich jetzt aber weiter.

Indem jetzt diese Außenhaut immer mehr verknöchert. Und dann die Panzerfische entstehen. Also schuppenartig gepanzert.

Panzerfische. Und dann zuletzt hier ganz am Ende des Selur tauchen die ersten Knorpelfische auf. Also eine Art Innenskelett.

Kann natürlich auch schon früher sein, angesichts der Tatsache, dass die Aknaten schon hier sind. Also die Knorpelfische. Und ihr kennt ja alle Knorpelfische.

Ab und zu hat man auch eine Begegnung mit denen. Sehr unschön. Das sind die Haie.

Die gibt es also heute noch. Das sind mit die frühesten Bildungen überhaupt in der ganzen Evolution. Noch sehr wenig, noch nicht sehr verbreitet in dieser Zeit des Ordovicianus Selur.

Also gegen Ende dieser Zeit. Aber man merkt, wie da plötzlich eine unglaubliche evolutive Entwicklung stattgefunden hat. Diese Zeit, das habe ich schon geschrieben, das sind sechs bis neun Kilometer mächtige Ablagerungen.

Und wo man natürlich jetzt schon sagen kann, wenn da eine solche Gebirgsbildung damit verbunden ist, wie die kaledonischen Gebirge in dieser Mächtigkeit, dass da schon jetzt erste Sedimentationen in diesem Sinne wirklich, also jürdische Art, erosionsartige Art stattfinden kann ja sein. Und doch möchte ich sagen, das hört noch lange nicht auf, dass sich der Umkreis hereinbildet in solche Evolutionsbecken. Und indem man ständig Neues schafft, entstehen eben damit auch Sedimentationen, die Ausdruck dieses Neuen sind, aus dem Umkreis heraus.

Diese kaledonischen Alpen, die wurden sehr schnell wieder abgetragen. Also natürlich, man rechnet damit ja Millionen aufwiederum, nämlich in dem nächstfolgenden Zeitalter, da ist auch wieder eine deutliche Diskordanz, da treffen wir auf das Devon, Devonshire im Englischen, auch eine Wortbildung von Lyle. Und im Übergang vom Selur, am Ende des Selur zum Devon, da ist nun was ganz Erstaunliches, dass nämlich jetzt offensichtlich eben das Land so geartet ist, das feste Land, nicht von Wasser überdeckt, dass da die erste Landpflanze in Erscheinung tritt.

Maßlos primitiv, die sogenannten Psilophyten. Psi-lo-phy-ten. Ganz einfach, also eine Wurzel, die man kaum noch als solche bezeichnen kann, ein Spross, der noch keine richtigen Blätter hat, sondern mehr so stengelartige Gebilde, keine Blüte, nichts, aber eben etwas, was jetzt aus den Fästen der Erde heraus sich als Pflanzengebilde der Schwere entgegen nach oben wendet.

Vorher war alles in Wasser getragen. Die Almen und die Tange, das waren alles Gebilde, die sich in der Schwebe bewegt haben. Und jetzt festig wächst da etwas vertikal.

Kaum, dass es den festen Boden unter den Füßen hat. Die Psilophyten hat man auch in Australien zum ersten Mal entdeckt. Und dann tauchen da im Übergang und zu Beginn des Dämonen, währenddem diese kaledonische Gebirge abgetragen wird, im Dämonen war das schon völlig ein Rumpfgebirge geworden, das war völlig weg, tauchen da jetzt die ersten Landtiere auf in Form von flügellosen Insekten.

Also die konnten sich noch in die Luft erheben, also Insekten eben. Krebs gab es schon vorher, aber dass solche an Land gegangen sind, dass die ersten Landtiere aus dem Wasser heraus steigen, Amphibien, und jetzt sich das Land erobern, das ist ein tolles Bild der Evolution. Dass aus dem Wasser heraus die Tierheit sich an Land begibt.

Und gleichzeitig eben die Pflanzen auch jetzt einen großen Schritt an Land tun. Und in dem Maße verliert sich dann auch die ungeheure Wachstumskraft im Wasser selbst, die sich ausdrückt in diesen Riesentangen, Dezilur, also die 50 Zentimeter Durchmesser gehabt und 4 Meter hohe, gewaltige Tange und gewaltige Algenbildungen, dies lässt immer mehr nach und die Tange sterben dann auch nach und nach die Riesenhaftigkeit aus. Nun, der Devon ist dadurch charakterisiert, dass verhältnismäßig rasch jetzt diese Psyllophyten, diese ganz primitiven Pflanzen im Übergang von Dezilur zum Devon, sich übergangslos weiterentwickeln in die sogenannten Bärlappgewächse, die es ja heute noch gibt, und in die Schachtelhalme und in die Farne.

Also diese Dreiheit von Farnen, von Schachtelhalmen und Bärlappgewächsen, die leiten sich aus diesen Psyllophyten gleichsam wie ab. Also die haben dann eben die Blätter angenommen, die haben aber noch keine Blüten, aber sie sind jedenfalls jetzt auf der Erde wachsende Pflanzen, bilden ein Wurzelsystem aus. Und jetzt taucht auch in dieser devonischen Zeit noch ein weiterer Schritt der Pflanzenevolution.

Also ich möchte mal sagen, wenn vorher bis in Dezilur hinein man noch sagen kann, dass die Pflanze und Tier noch nicht richtig geschieden sind voneinander, dass sie noch miteinander irgendwie verwoben sind, das ist evolutiv noch nicht getrennt richtig, jetzt trennen sie sich. Jetzt im Devon trennt sich das Pflanzliche vom Tierischen immer stärker. Die Tiere werden wirklich Tier, beseelte Wesen, also immer mehr beseelte Wesen mit einem Innenleben und die Pflanzen entwickeln sich zu diesen rein lebendigen Wesen.

Und da in dieser devonischen Zeit setzt nun etwas ein, was man nennen kann, einerseits das Ende der Algenzeit, also alles das, was im Wasser so ist gedeiht und es findet ein Florenschnitt statt, wie man das nennt, das plötzlich nämlich das Paleophytikum einsetzt, eben mit diesen Pferden und den Schachtelhalmen usw. Und ein sekundäres Dickenwachstum ist von diesem Zeitpunkt an zu beobachten. Also es ist auch eine unglaubliche Geschichte, dass dann in diesem Zeitalter jetzt die Pflanzen jetzt Stämme bilden, baumartige Gebilde mit sekundärem Dickenwachstum, mit Einlagerungen von Lignin im Holz und die Insekten mit einem Kutinenpanzer ausgerüstet sind.

Also man merkt so, dass Tier und Pflanze sondern sich immer mehr voneinander. Und das Devon ist weiter dadurch charakterisiert, dass wie gesagt das ganze kaledonische Gebirge abgetragen wird, aber gleichzeitig sich am Ende des Devons schon wieder eine neue Geosynchronale andeutet. Also wiederum ein neues Absenkungsgebiet, was dann überleitet ins Endes Carbon.

In das Zeitalter des Carbon. Wo habe ich jetzt wieder mein Ding hier? Das ist auch eine deutliche Diskurranz und jetzt folgt das Zeitalter des Carbon.

Und dieses Carbon, wie gesagt, ist wieder so ein Evolutionsbecken, riesig ausgedehnt in einer nördlichen Halbkugel. Und da findet jetzt die Pflanzenwelt vor allem eine ganz, ganz ungeheuer starke Entwicklung. Weniger die Tierwelt, insbesondere die Pflanzenwelt.

Was vorher das allgemeine Faunistische im Vordergrund stand, wenn Gleiches auch noch verwoben war mit dem Pflanzlichen, jetzt löst sich das und jetzt treten die Pflanzen immer stärker in Erscheinung. In einer ungeheuren Fülle. Also man hat hier ja schon, so in dieser Zeit hat man schon damals, wie gesagt, das liegt bei mir schon 50 Jahre zurück, hat man noch von 26.000 Arten gesprochen, die man da heute beschreiben kann. Und das hat sich natürlich alles jetzt vermehrt und jetzt verlagert. Jetzt haben wir hier diesen Florenschnitt, beziehungsweise den Beginn des Paleophytikums. Also das alte Pflanzenzeitalter.

Und das entfaltet sich jetzt in einer geradezu unvorstellbaren Masse. Da im Karbon, in diesem Absenkungstrichter, der dann später begleitet ist von der karbonischen Gewirksbildung, der bariskischen Gewirksbildung komme ich noch drauf. Jedenfalls hier bilden sich wiederum solche gewaltigen Ablagerungen mit einer Unzahl von Kohleflözen.

Also die Kohle jetzt verstanden als eine Ablagerung aus solchen organischen Bildungen, die da abgestorben sind und allmählich dann durch den auflagernden Gewirksdruck und so weiter in sich in Kohle verwandeln. Und die Kohlen, das Karbon, das sind ja dann im Wesentlichen die Steinkohlen, also die durch den Gewirksdruck stark entgast sind, im Gegensatz zu den Braunkohlen, die sehr viel mehr Gase freisetzen. Also sind das richtiges, versteinertes, organisches Material.

Das ist eine typische Steinkohle. Und da finden sich jetzt solche Kohlenflöze, wo man nachgewiesen hat, dass die praktisch nur aus Sporen bestehen. Aus den Sporen von diesen Farnen und eben auch von den Bärlappgewächsen und so weiter.

Die hatten ja alle keine Blüten, sondern die haben sich durch Sporen verwehrt. Also man muss sich vorstellen, dass da möglicherweise meterdicke Flöze nur aus Sporen bestehen. Wie soll man sich sowas denken?

Es ist überhaupt, wenn man zurückschaut in diese ganzen Ablagerungsgeschichten, da fragt man sich immer, wie ist es möglich, dass ein und dieselbe Gesteinsart beziehungsweise dieselben organischen Ablagerungen solche Mächtigkeiten erreichen. Dass da nichts dazwischen kommt, sondern dass es wirklich gleichbleibend und offenbar einen längeren Evolutionsraum hier nur diese Sporen oder nur diese bestimmte Pflanzenart abgelagert und sich karbonisiert. Das ist also für mich ein völlig ungeklärtes Rätsel bis zum heutigen Tag.

Also bis in die jüngste Erzvergangenheit, dass man überall Ablagerungen sieht. Es muss gleichbleibend, ohne dass da jetzt irgendwas dazwischen kommt, müssen da über lange Zeiträume muss das so gleichbleibend sedimentiert worden sein. Naja, also dieses Karbon ist das große Kohlezeitalter der Erde gewesen, wenngleich auch schon vorher Kohle gab.

Also es gibt so eine silurische Kohle und so. Im gesamten Paläozoikum haben sich Kohlen gebildet, also ging das Karbon zu immer mehr. Im Karbon taucht dann eine Pflanzenwelt auf, die ganz aus Bäumen bestand.

Aber eben aus baumgeworfenen Kräutern. Also man kann sagen, zunächst waren es diese Psilophiten und dann waren es diese Schachtelhalme und Bärlappgewächse und so weiter. Und die sind jetzt plötzlich werden eh alle zu Bäumen.

Also das ganze Karbon ist eigentlich eine Baumwelt. Kräuter in dem Sinne gab es gar nicht, sondern es hat sich immer mehr durch dicken Wachstum und die Stämme gebildet, sodass es regelrechte Bärlappwälder und bis zu 30 Meter Höhe waren diese Bärlappgewächse. Und die Kalamnitten, also die Schachtelhalme, hatten auch Höhen von 15 Meter, 20 Meter erreicht.

Also richtige Wälder, insbesondere aus diesen Pflanzen. Und dann haben sie im Karbon noch weitere Baumarten dazugesellt. Die ersten Gymnospermen, also die Nacktsamer, zu denen auch der Glinko gehört, der hier auf dem Hof an verschiedenen Orten zu sehen ist.

Glücklicherweise hat er den Frost dann doch überstanden. Ich habe schon gedacht, die sterben ab. Das waren alle Blätter weg.

Und dann haben die doch wieder ganz neu getrieben. Der Glinkobilo war, der stammt also aus dieser Zeit, aus dem Karbon. Also dann, die Insekten sind nicht mehr flügellos, sondern die fliegen jetzt da durch die Luft, wie Libellenartig, sehr reiche Libellenfauna, Libellenfauna.

Und die ersten, naja, Amphibien sind schon länger da, aber die jetzt zu echten Reptilien werden, die tauchen da auch auf. Man merkt auch, die Tierwelt fängt jetzt an, das Land systematisch zu erobern. Und also eine Welt eines unglaublichen Lebens, einer unglaublichen Lebensentfaltung.

Wenn man dann aber den Blick auf das Karbon richtet, und dann aus den nachfolgenden Pärmen, dann merkt man, dass es im Grunde genommen eine Zeitalter unfassbarer Katastrophen zugegeben ist. Weil nämlich gleichzeitig eine mächtige Gebirgsbildung stattgefunden hat. Im Karbon, die hat sich schon am Ende des Devonen angedeutet.

Und eine Gebirgsbildung, die heute noch in ihren, nicht in ihren Resten, die sind nämlich völlig verschwunden, sondern in dem, was sich später wieder gehoben hat, als der Grundstock dieser Gebirge, wieder in Erscheinung getreten ist. Das ist also ein Gebirgszug, der von Südirland über die Bretagne, über Cromwell, also Südengland, Bretagne, Zentralplateau, Burgesen, Schwarzwald, Rodenwald, dann Spessart, naja, so halb. Und dann der Taunus hier, der ist wieder erschienen, obwohl er devonischen Ursprungs ist.

Der Taunus-Quartziter, die stammen alle aus sidorischem und devonischem Untergrund. Aber es waren Rumpfgebirge, die sind wieder gehoben worden, durch die wariskischen Ereignisse. Und da haben sich dann die wariskischen Gebirge drüber gestülpt.

Also auch ein erdumspannender Gebirgsbildungsprozess, der einhergegangen ist mit dieser Evolutionswandel, wo diese ganzen großen Entwicklungen im Pflanzen- und Tierreich stattgefunden hat. Und die Vorkommen von diesen ganzen Bildungen, gerade das Karbon, findet man hier in Deutschland im Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet, der Abbau der Kohle im Ruhrgebiet, der stammt aus dieser Zeit.

Und die größten dieser Vorkommen an Kohle sind wahrscheinlich doch das Donetzbecken. Donetz ist also da, wo sich jetzt dieser Ostteil der Ukraine abspalten möchte, von der Ukraine, eigentlich wegen des Kohlevorkommens. So hat sich ja die ganze Industrie auch entwickelt in der Ukraine.

Und diese Kohlenvorkommen, die sind 12 bis 16 Kilometer, reichen bis in die Tiefe. Also unheure Mengen an Kohle, die da vorhanden sind. Aber auch in Amerika, in den Appalachien und überall findet man in großen Massen diese Kohlevorkommen.

Und noch ein weiteres ist jetzt kennzeichnet für diese Zeit des Karbons, dass da auf der Südhalbkugel wiederum eine Vereisung stattgefunden hat. Die fing schon in der Mitte des Karbons an und setzt sich dann in der Folgezeit gewaltig fort. Das ist die permokarbonische Vereisung, die wir schon mal angesprochen haben.

Nämlich deren Geschiebe, deren Rückstände heute noch zu konstatieren sind auf der Südhalbkugel. Eben in Afrika, Südafrika bis rüber nach Brasilien, also im südamerikanischen Kontinent. Die sich ja auch in Indien finden, in Südindien, die sich auch in Australien finden.

Also wo damals noch dieser ganze Südkontinent Gondwana eine große Einheit gebildet hat. Das charakterisiert dieses ganze Paleozoikum. Dass es einen Südkontinent gab und einen Nordkontinent, Laurasia.

Da waren die ganzen Nordkontinente mehr oder weniger zusammengeschweißt zu einem Riesenkontinent. Nordamerika, Grönland, Europa, Asien. Und Indien und Australien hingen noch am afrikanischen Kontinent.

Dazwischen dann die Tethys, die alte Tethys. Ein Meeresgürtel, der sich diese beiden großen Kontinente voneinander teilte. Und die Permokarbonische Eiszeit fand statt auf der Südhalbkugel im Gondwanaland.

Und die große Verkohlenzeit parallel dazu gleichzeitig auf der Nordhalbkugel. Das muss man sich mal vorstellen. Hier ein unglaubliches Wachstum und dort im Süden diese massive Vereisung.

Von der man sagt, dass sie 50 mal intensiver war als die Vereisung, die wir jetzt im Tertiär hatten. Im ausklingenden Tertiär. Und auch untergliedert in sogenannte interglaziale Perioden.

Das heißt, wo sich das Eis zurückgezogen hat und sich wieder Lebensprozesse in Gang gesetzt haben. Und dann kam der nächste Zug der Vereisung. So, die Permokarbonische Vereisung.

Und hier eben in Verbindung mit diesem Absenkungsbecken diese Aufwölbung der Variskischen Gebirgszüge. Und diese Variskischen Gebirgszüge wurden dann aber auch in der Folge schon im Perm, nachfolgenden Perm. Das Perm ist auch hier oben in Diskurbanz.

In der letzten Zeit des Erdaltertums, also des Palaeoetorikums. Bis in dieses Zeitalter hinein haben sich diese Variskischen Gebirgsentwicklungen fortgesetzt. Und wurden dann aber auch während dieses Perm auch schon wieder abgetragen.

Und das Abtragungsergebnis, das findet man jetzt sedimentiert, tatsächlich jetzt sedimentiert, hier in einer Geosinklinale, die direkt vor dem Taunus liegt. Der Taunus ist eine ältere Bildung, die emporgehoben worden ist. Und dann in der Variskischen Gebirgsbildung wieder abgetragen wurde, weitgehend.

Und die dann sedimentiert hat in diese tiefe Talsenkung, die sich vom Taunus hier anschließt nach Süden. Also wo der Dortenfeller Hof heute liegt, die wären damals abgesoffen. Alles Wasser, das wurde erst nach und nach sedimentiert mit den Erosionsprodukten dieser ehemaligen Gebirgsbildung.

Deswegen findet man hier unten, wenn man hier tiefer gräbt, Ablagerungen oder Bildungen, die so kristalline Schieferplättchen, also fast wie Geld, wenn man Geld anhäuft, hat man diese kristallinen Schieferplättchen vom Taunus. Taunusschiefer, also Filete, die liegen hier im Hintergrund sedimentiert. Und das ganze Perm hat sich hier auch in dieser Gegend aufgebaut.

Also wir sind in einer Sondersituation weit und weit, das Perm ist nicht überall so deutlich entwickelt, in einer Situation, wo wir hier auch auf 3-4.000 Meter Tiefe eine Sedimentation haben. Hier vor dem Taunus direkt geht es da runter und es steigt dann auf. Es gibt dann nochmal eine solche Welle nach dem Süden und es zieht sich bis ins Saargebiet darüber.

Auch die Saarkohle, die stammt auch weitgehend aus dem Perm. Das unterste Perm, da setzte sich gleichsam die Kohlebildung des Karbon noch fort. Aber dann bauten sich auf dieser Permkohle, die untersten Schichten, bauten sich jetzt systematisch die verschiedenen Schichten der Sedimentation der waristischen Gebirgsbildung fort.

Und man spricht hier jetzt beim Perm von, das heißt auch bei den Geologen, die nennt es das Dyas, Dyas geschrieben, die Zweiheit, weil man nämlich da im Wesentlichen nur zwei Schichten unterscheidet, nämlich das Rotliegende, das Liegende und das Hangende, in diesem Falle wäre der Zechstein. Und da treten wir in ein Zeitalter ein, vom Karbon ins Perm, ins spätere Perm, wo man sagen kann, jetzt stirbt die Erde, jetzt ist es aus, jetzt haben wir es ausgedient. Auf der einen Seite auch der Südhalbkugel dieser Eiszeiten und auf der Nordhalbkugel stirbt alles ab.

Das zunächst ist noch eine Kohlebildung, wie gesagt, an der Basis des Perm, ganz unten, auch nur lokal, die ganze Saarbrückener Gegend dort, das ist also permische Kohle. Und dann kommt es zu so uferlosen Abtragungen und Sedimentationen und die Pflanzenwelt stirbt so ziemlich aus. Also bleibt gar nicht mehr viel übrig.

Also von diesen ganzen Bärlappbäumen und diesen Riesenschachtelhallen und diesen Riesenfarnengewächsen, von diesen Wäldern des Karbon ist so gut wie nichts mehr übrig, ein paar Gimluspermen bleiben noch übrig, also quasi die Vorläufer der Nadelgehölze, die man heute noch auf Erden findet, wie die Araukarien zum Beispiel, da in Südamerika, sind ja sehr verbreitet. Aber man hat den Eindruck, eigentlich ist da nichts mehr übrig. Also wirklich die ganze Faunaflora stirbt weitgehend ab.

Es tauchen Landwirbeltiere vermehrt auf, aber auch nur in so einem relativ geringen Umfang. Und man fragt sich, wie kann da überhaupt noch eine Entwicklung weiter stattfinden. Die Krone dieser ganzen Sache ist dann der Zechstein, der die oberste Lage des Perben ist und so einen riesen Umfang hat über die ganze Nordkugel, dass da unter klimatischen Bedingungen etwas stattgefunden hat, was man auch, also ich jedenfalls nicht, mir auch nur annähernd erklären kann, wie sowas möglich ist, dass da Salze sich abgelagert haben, im großen Stil.

Salze, Salze, Salze, die ganze Erde ist was salzt. Heute finden sich auf den Kontinenten mehr Salze in Formen von, also verfestigt, kristallisiert, als im Meerwasser gelöst sind. Und das nicht nur in Deutschland, Deutschland ist da ziemlich versalzt, sondern auch, also es zieht sich bis zum Ural hin, also riesen, riesen Salz vorkommen.

Und dieser Zechstein ist nicht nur jetzt ein solches Salz, was ich hier nochmal mitgebracht habe, das ist jetzt also ein Salz aus einem Muschelkalk, also aus einem Muschelkalk, das ist nicht Zechsteinsalz, aber es ist NACL, was kann man daran lecken, es sei gestattet. Es ist also NACL, also kubisch Ja, also diese Salzablagerungen sind nicht nur diese, sondern eben auch die Kalisalze, also die Kalisalze, die heute abgebaut werden und in der Landschaft verbraucht werden, die stammen auch alle aus dem Zechstein. Also jetzt müssen Sie sich vorstellen, dieses Salz hier ist aus dem Muschelkalk, natürlich ist es spätere Zeit, aber auch 18 Meter, 20 Meter, einfach nur NACL, da ist sonst nichts, ein paar tonische Verschmutzungen drin, aber sonst reines Salz.

Dann kommt plötzlich eine Bank reines Silvinit, also so ein Kalisalz, und so eins immer, und dann kommt eine Dolomit-Schicht noch, und Dolomit ist ein Calcium-Magnesium-Carbonat, also man fragt sich, wie ist es möglich, dass Bedingungen geherrscht haben, dass solche Ablagerungen sich in der Einheit jeweils stufenweise so vertoben haben. Und der Zechstein hat enorme Mächtigkeiten, ich war mal bei Fulda eingefahren in einem Zechsteinberg, 500 Meter tief, da wird es schon ganz schön warm, und da unten ist in dem Zechstein-Areal, diese Zechstein-Salzen, wo eben Kalisalz insbesondere abgebaut wird, das ist wie eine Stadt, da fährt man wie durch eine Stadt mit Ampelverkehr. Also Tunnels, Tunnels, Tunnels, neben Tunnels, mächtige Säulen dazwischen, und da bauen die da unten, also wenn das mal zusammensackt, das sackt eine ganze Landschaft in die Tiefe.

Und da muss man furchtbar aufpassen bei dem Abbau der Salze, dass sie nicht mal irgendwo zu tief irgendwo reinbohren, vorweg, und dann plötzlich einen Wasserdurchbruch gibt, dann sauft das ganze Bergwerk ab. Aber solange der Salzkörper geschlossen ist, ist es da unten eine ganz trockene Luft, also wirklich wie eine Stadt für sich. Im großen Stil werden die Kalisalze heute da in Russland abgebaut, dann in Oral-Gegenden, da ist eins der Hauptvorkommen, auch in Kanada.

Es gibt übrigens auch, ist das kermisch? Nee, das ist Viennach, das ist Viennach. Im südbadischen, aber da gibt es auch nochmal Kalisalze, die da abgebaut werden, das ist auch kermisch.

[Sprecher 6]

Tertiär sind die.

[Sprecher 1]

Ja?

[Sprecher 6]

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sind das Tertiärsalze.

[Sprecher 2]

Und so eine Parallelerscheinung hat Carbon-Kohle-Stein-Kohle, und dann Kalisalze-Pyramid, und die Braunkohle im Tertiär, und dann wieder Kalisalze. Eine ganz spannende Beziehung.

[Sprecher 1]

Also man taucht da jetzt in eine Welt, und ich möchte nur jetzt noch sagen, dass der Dortmunder Hof hier das Schicksal hat, auf dem Rotliegenden zu sich zu befinden. Und das Rotliegende ist das übelste Zeug, was man sich vorstellen kann für die Landschaft. Das heißt Rotliegendes, das wird aus der Bergmann-Sprache entnommen, dieses Wort, dass man nämlich in Thüringen, im östlichen Harzgebiet, hat man den sogenannten Kupferschiefer abgebaut.

Und der Kupferschiefer, der liegt hier zwischen dem Rotliegenden und dem Zechstein, dazwischen, gelagert, nicht sehr mächtig, den hat man mal abgebaut. Und da haben die Bergleute gesagt, das was man zu Füßen ist, das Rotliegende, das hat keinen Wert, und dann kommt der Kupferschiefer, und das Rangende, oben ist der Zechstein. Daher diese Benennung Rotliegendes.

Rot, eben ein sehr, praktisch reiner Ton, rot gefärbt, und das weist immer darauf hin, auf eine sehr aride Verhältnisse, während dieser Zeit. Und darunter liegen dann Tone, die mehr gelb gefärbt sind, mehr grau gefärbt sind, manchmal sogar ein bisschen bläulich gefärbt sind, aber eben Tone, Tone, Tone, Tone. Und dazwischen gelagert sind dann die sogenannten Arkosesandsteine, aus denen hier dieser Hof gebaut ist.

Das sind reiner Kieselsandstein. Da ist kein Kalk drin, und auch Gerölle, wenn man genau hinguckt, mal diese Steine, die haben immer so Gerölle, dazwischen mal größere, mal kleinere, und sonst ist es einfach verkieselter, mit Kieselgrölle verbackener Quarz. Also wenn man darauf Landwirtschaft betreiben soll, dann ist das schon so eine schwierige Sache, und wir haben hier in dieser Zwischenzone, auf dem Dornenweller Hof, haben wir das Rotliegende direkt anstehen.

Deswegen stehen da diese Obstbäume, deswegen ist es Weideland. Man hat es auch mal wieder in den Acker gemacht. Wir hatten früher Acker da oben, wo die Obstanlage ist, rechts am Wege vor der Straße.

Und wenn man da gepflügt hat, dann konnten wir regelmäßig im ausgehenden Winter, wenn es ein bisschen Regen drauf geregelt hat, konnten wir dann Versteine aus Holz absammeln. Es gibt hier in diesen alkosen Sandsteinen, gibt es versteinertes Holz, Baumstämme, die eben versteinert und verkieselt sind. Und in Filbel hat man mal in einem Steinbruch einen ganzen Baumstamm rausgegraben, der liegt in Darmstadt im Museum.

Und diese verkieselten Hölzer, die sind typisch für das Rotliegende. Also auch wiederum ein Phänomen. Ist das noch eine Grundlage für die weitere Evolution der Erde?

Ein solcher klimatischer und auch sonstiger Zustand der Erde? Die Erde ist erstaubt in Perm. Wirklich.

Ein paar Gymnospermen wachsen da oder dort noch. Ein paar Reptilien griechen da noch mühsam durch die Gegend. Also man hat wirklich den Eindruck, hier ist was zu Ende.

Da endet dann auch das Paleozoikum. Das Paleozoikum, das ja charakterisiert ist, das muss ich nochmal betonen, dass es die große Schieferzeit ist. Also hier spielt sich alles in diesem Becken ab.

Und da entwickelt sich die ganze Pflanzen- und Tiernatur. In einer Zeit, als die Erde noch mit dem Mond verbunden war. Sie erinnern sich, wie ich gesagt habe, dass langsam in den verschiedenen Entwicklungsstufen der Erde die einzelnen Planeten ausgesondert worden sind.

Erst der Sonne und dann Venus und Merkur, aber der Mond blieb noch in der Erde drin. Seit dem Beginn der Lemuris ist der Mond noch mit der Erde vereinigt. Und durch dieses Mondensein der Erde in der Wiederholung der Mondentwicklung als solcher, also nicht mehr jetzt in der Hyperborealischen Zeit des Paleozoikums der alten Sonne oder des Archaikums des alten Saturn, so haben wir im Paleozoikum die Wiederholungsstufe der Mondentwicklung als solcher.

Und da ist der Mond noch mit der Erde vereint. Und dieses Mondensein spricht sich in der ganzen Pflanzenwachstum, spricht sich in den ganzen formistischen Entwicklungen, überall spricht sich das aus. Das ist doch alles, war aus dem Wasser geboren.

Mindestens die erste Hälfte des ganzen Paleozoikums ist noch eine Geburt aus dem Wasser, wie auf dem alten Mond. Und erst langsam, langsam, langsam erobert sich die Tierwelt und Pflanzenwelt dann das feste Land Und zuletzt stirbt das Ganze quasi in einer vorzeitigen Todeszeit im Ende des Paleozoikums in Perm. Und ich meine, dass dieser Zustand der Erde, der sich noch fortsetzt in die folgende Zeit, nämlich mit Bonsamsteinen, also dem sogenannten Trias, dass dieser Zustand wirklich darauf hinweist, auf eine Bemerkung, Rudolf Steiner aus der Geheimwissenschaft, dass die Erde in einen Zustand geraten ist der Verhärtung.

Also die Kieselholzer sind für mich quasi so ein Bild gewordener Zustand, wie das da beschrieben wird in der Geheimwissenschaft, dass die Erde immer mehr einer Verhärtung unterlegen ist. Dass sie sich dieser verhärtenden Kräfte befreien musste. Und das ist dann geschehen eben durch den Mondaustritt.

Der Mond ist gleichsam der Körper, der die Erde, der alle diesen Überschuss noch als alter Mondenhaftigkeit verkörpert, indem er sich herausgezogen hat aus der Erde, hat er die Erde befreit. Und dann fängt plötzlich ein ganz neuer Evolutionsschritt an. Die Erde ist wirklich durch einen Tod hindurchgegangen in dieser Zeit, des Sperm und noch des folgenden Bonsamsteinzeits.

Aber diese Zeit ist meines Erachtens diejenige, wo man sagen muss, wo tatsächlich der Mond begonnen hat, sich aus der Erde herauszulösen. Und die große Frage ist natürlich, wo ist das geschehen? Denn damals hingen die Kontinente noch alle zusammen.

Das Kontrvarna im Süden, am Ende des Paulius Hohligkommers, da hing ja unten noch das Kontrvarna und da oben war das Laurasia, das war alle noch beieinander, mit der Thetis in der Mitte. Da war also der übrige Erdkörper, was man heute den Pazifik nennen könnte, aber der hatte natürlich eine ganz andere Dimension, dass man sich fragt, ist eigentlich der Gegenpol zu der verfestigten Erde, der derjenige, wo sich dann diese verhärtenden Kräfte herausgelöst hatten, aus dem Erdenzusammenhang, und haben sich dann in dem Mond vereinigt. Der Mond besteht im Wesentlichen aus Basalt.

Also das haben diese Flügel da hinten, haben ja da so ein paar Basalthandstücke, kleine Stücke, zur Erde gebracht. Also das ist nachgewiesen offensichtlich, dass der Mond eigentlich eine Erdenmaterie ist, aber eine Erdenmaterie aus den Tiefen der Erde selber, also aus den basaltbildenden Erden. Die Einteilung, das ist eigentlich die Grenze zu dem, wo die Erde sozusagen am stärksten sich die Tendenz hat zu verhärten.

[Sprecher 3]

Die Einteilung in die verschiedenen Zeiten, seit wann gibt es die?

[Sprecher 1]

Was ist das?

[Sprecher 3]

Diese Einteilung in die verschiedenen Zeiten, Ego und Silo und so weiter, die Bezeichnung, seit wann gibt es die?

[Sprecher 1]

Woher?

[Sprecher 3]

Nein, seit wann?

[Sprecher 1]

Ja, seit Leier.

[Sprecher 3]

Seit Leier?

[Sprecher 1]

Im 19. Jahrhundert, da war es eben der große Strategrat, der hat wirklich die ganze äußere Erdrinde und andere selbstverständlich, haben diese Grenzziehungen, diese Diskordanzen überall festgestellt oder Leitfossilien erfasst, die charakteristisch sind für solche verschiedenen Schichten und aufgrund dessen hat er dann diese ganze Klassifizierung vorgenommen. Geht alles eigentlich so, diese Namen gehen leider auch zurück.

[Sprecher 4]

Ist das der Basalt vom Mond zeitlich, das hat man ja bestimmt doch auch mal mit seiner Zeitrechnung, wie man das so macht, gemessen, wie alt das ist, oder?

[Sprecher 2]

Ja, ich meine, da stecken andere Probleme jetzt noch mit drin, wenn man die Entwicklung, wie wir es jetzt angeschaut haben, sieht, dann ist es unmittelbar nachvollziehbar, dass Ende Perm diese Zeit sein wird.

[Sprecher 1]

Schiefer, der Schiefer ist der Ende.

[Sprecher 2]

Wenn man jetzt von dem ganzen astrophysikalischen Geschehen, so ein Mondaustritt am Ende des Perms mechanisch vollziehen will, kommt man bei den Schwierigkeiten.

[Sprecher 1]

Das geht gar nicht.

[Sprecher 2]

Und beim Mond ist ja lange die Streiterei gewesen, ist der Mond ein eingefahrener Asteroid oder ist er aus der Erde? Und das, was die neuesten Theorien sind, über die ganzen Gesteinsanalysen, die man da vom Mond hat, dass er beides unterstützt, dass man also von einer, in der Astrophysik jetzt, Kollision eines Asteroiden mit der Erde spricht und Erdmasse sich mit dieser Asteroidenmasse vermischt hat und das den Mond gebildet hat. Nur von der ganzen Mechanik muss man das in einer viel früheren Zeit annehmen.

Wenn die Erdkruste so erhärtet ist wie da im Perm, das doch schon da ist mit den biosensionalen Ableitungsgesteinen, all dem, wird es schwer, das da zu denken. Also da ist irgendwo nochmal eine ganz offene Frage, wie greift man das, dass der Mond austritt? Oder man muss sich das Ganze nochmal ganz anders denken.

[Sprecher 4]

Aber was haben denn diese Gesteinsanalysen entgegen, wie alt der Mond ist?

[Sprecher 2]

Der hat, altersmäßig ist man da bei 4 Milliarden, also der hat ältere Anteile als wir sie auf der Erde messen können, weil eben auf dem Mond keine Verwitterung und Abtragung und all das nicht stattfindet. Der hat 4,2 Milliarden und 4,5 nimmt man etwa das Alter der Erde an, astronomisch, in Tränen aus dem ganzen Solarsystem. Also da ist der Zusammenhang Erde-Mond ganz eindeutig.

[Sprecher 1]

Das ist eindeutig. Ich habe neulich nochmal eine Stelle bei Rudolf Steiner gefunden, wo er nochmal wieder mit dem Mond austritt spricht. Er tut es ja nie, nie selber festlegen.

Er tut ja nirgends sagen, das war dann und dann geschehen. Sondern man kann das eigentlich nur aus den ganzen Entwicklungen so herleiten, dass es am Anfang des Mesozoikums, also des nächsten Zeitalters, im Übergang vom Palaeozoikum zum Mesozoikum stattgefunden hat, mit dann den folgenden Konsequenzen, die das ganze Mesozoikum bestimmen. Aber er schildert das so, dass man nicht meinen könnte, da sind irgendwelche Brocken daraus geflogen, sondern dass es ein materiell immaterieller Vorgang war.

Er sagt sogar an einer Stelle, man hätte es gar nicht sehen können. Man hätte es gar nicht sehen können.

[Sprecher 2]

Im Grunde das Gleiche, was Sie ansprechen mit den Ablagerungen, Sie haben heute so einen schönen Satz gesagt, man könnte es eigentlich gar nicht als Zusammendenken des Erscheinens dieser Tier- und Pflanzenwelt und die Ablagerungsgesteine, dass es nur so zweierlei wäre, das zusammenkommt. Und wenn das aus dem, wie Sie es formuliert haben, aus dem Umkreis abgeschieden Ablagerungsgesteine entstehen, dann hat man das gleiche gedankliche Problem, der Sand muss doch irgendwo aus dem Quarz herkommen. Also der Mond muss doch als Substanz aus der Erde weggegangen sein.

Und das berührt einfach Bereiche, wo man sagen muss, da ist unser wissenschaftliches Denken noch nicht offen genug, solche Prozesse zu erfassen. Ich glaube, das ist aus dem schulwissenschaftlichen Denken, muss man sagen, da gibt es noch kein Begriffsinventar, mit dem man das irgendwie gar nicht sehen kann. Und das sind Geduldübungen.

Ich sage nicht, deswegen ist es falsch, weil wir es nicht denken können, oder sagen, das muss ich annehmen, alles andere ist Quatsch, sondern dieser offenen Frage leben lernen. Ich glaube, das ist eine Herausforderung der Geduldübung, dass man nicht eine Antwort hat.

[Sprecher 1]

Gut, dann...

[Sprecher 4]

Keine Frage, ich wollte gerade mal Beschluss machen.

[Sprecher 2]

Ja, ist Pause.

[Sprecher 5]

Gibt es bestimmte Literaturen, wo wir lesen könnten, mehr oder weniger, wie Sie das gefunden haben?

[Sprecher 1]

Also das gibt es natürlich einen Haufen Literaturen. Es gibt natürlich einmal wissenschaftliche Literaturen, die sozusagen nur die Phänomene schildern. Da ist ja nach wie vor für mich der Georg Wagner eine herrliche Quelle.

Aber der ist leider Gottes vergriffen, der ist nicht wieder aufgelegt worden. Erd- und Landschaftsgeschichte. Das ist eine Perle, in meinen Augen eine Perle, das ist so ein dickes Buch.

Georg Wagner, der einfach mal die ganzen, alles, was man gesammelt hat, und was man sich klar gemacht hat, in Bezug auf die Zusammenhänge, sehr klar und objektiv mal so geschildert. Rein vom naturwissenschaftlichen Gewisspunkt aus. Das ist eine wunderschöne Darstellung, die kann man aber nur antiquarisch kriegen.

Antiquarisch, ich weiß nicht, mal versuchen, ob man da so eins kriegt. Dieses Buch hat mich lange sehr gefächert, weil es die Phänomene sind, die da über die ganze Welt hin, aber hauptsächlich natürlich auch in Bezug auf Mitteleuropa, da geschildert sind, aber sie gelten eben weltweit, letzten Endes doch. Das ist sehr lesenswert.

Und jüngere Literaturen, also es gibt ja jetzt von dem, ich weiß nicht, was Sie davon halten, ich habe selber noch nichts darin rumgeschmögert, vom Bosse.

[Sprecher 2]

Es sind ganz viele anregende Dinge drin. Ich habe es mir auch so letztes Mal, als ich es mir mal da war, angeschaut. Ich würde es nicht als Einstiegsliteratur empfehlen.

Es ist sinnvoll, wenn man schon ein Bild hat.

[Sprecher 1]

Man muss die Phänomene überhaupt erst mal.

[Sprecher 2]

Ich würde es nicht empfehlen als etwas, wo man in die Biologie einschneiden würde.

[Sprecher 1]

Es ist eine Tendenz, das zu kurz schließen.

Folge 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

| zurück zu Manfred Klett |