Gedanke

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Siehe auch → Gedanke

„Der Gedanke erscheint zunächst als das mehr oder weniger erstarrte, abgestorbene Produkt des lebendigen Denkens, wobei deutlich zwischen der subjektiven Form seines Auftretens im Bewusstsein, etwa als Vorstellung, und seinem objektiven Gehalt unterschieden werden muss. Mental werden Gedanken zumeist durch Bild- und/oder Wort-Vorstellungen erlebt. Inhaltlich bestehen sie aus Begriffen bzw. geordneten Begriffsverbindungen. Gedanken, die nicht schrittweise durch das diskursive Denken gebildet werden, sondern spontan in unserem Bewusstsein auftauchen, bezeichnet man als Einfall.

Durch die Gedanken werden wir uns des Denkens überhaupt erst bewusst, denn den lebendigen Denkprozess beobachten wir normalerweise nicht, jedenfalls nicht in seiner vollen Tiefe, sondern erst die Produkte, die er hervorbringt, nämlich die Gedanken. Die Beobachtung des Denkens ist aber jedem denkenden Menschen bei entsprechender Schulung der Aufmerksamkeit möglich. Gelingt dies, wird auch der Denkakt selbst zum Bestandteil des Gedankenerlebens.

Bloßes Gedanken-Haben, d.h. die Anwesenheit fertiger Gedanken im Bewusstsein, die ohne aktuell aktiv erlebter Einsicht als Ergebnis früheren Denkens aus dem Gedächtnis aufgerufen werden oder überhaupt nur mehr oder weniger passiv als Wissen ohne eigene tiefere Einsicht im Vertrauen auf eine Autorität hin erworben wurden oder gar nur in sachlich weitgehend unzusammenhängenden Gedanken-Assoziationen besteht, ist noch kein Denken, sondern ein bloßes Wahrnehmen der das Bewusstsein durchziehenden Gedanken. Wirkliches Denken muss aus eigener Anstrengung, d.h. durch eine Willenstätigkeit hervorgebracht werden und selbsttätig bis zur unmittelbaren klaren Einsicht in die vorliegenden idellen Zusammenhänge voranschreiten..“

Glossar

  1. „Wir sind Menschen einer Gedankenschule, wir sind Menschen einer Gedankenkultur und unser Wille ist in aller Regel tief unten in einem sehr unbewussten Bereich." | von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:07:40
  2. „Das Gedankenleben in der Abstraktion speist sich immer aus der Vergangenheit." | von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:23:12

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