Liebe zur Erde - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024

Aus BiodynWiki
Martin von Mackensen vom Dottenfelderhof. Hier geht's zum Film

| Zurück zu Martin von Mackensen |

+++ dies ist ein unbearbeiteter maschineller Rohtext. Gerne kannst du bei der Textbearbeitung mitTun +++

100 Jahre Biodynamik und Christengemeinschaft 00:00:23

Begrüßung und Einführung 00:00:23

Sprecher 1:* Liebe Gemeinde, liebe Freunde, ich freue mich, ich freue mich sogar sehr, heute Martin von Mackensen bei uns begrüßen zu dürfen, der ja nicht weit von hier wohnt, auf dem Dottenfelderhof. Aber solange ich hier bin, hier noch nicht vortragend in Erscheinung getreten ist. Und es gibt einen besonderen Grund dafür, wie Sie alle ahnen wahrscheinlich, und der Grund ist, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft 100 Jahre alt wird. Auf Schloss Koberwitz bei Breslau wurde der landwirtschaftliche Kurs gehalten und wir als Christengemeinschaft, ja, waren da sozusagen mit dabei, indem acht Vertreter, acht Pfarrer damals auch dabei waren, dabei sein durften. Und da merkt man schon, dass diese beiden Strömungen aus der Anthroposophie viel miteinander zu tun haben.

Damals bekam die Christengemeinschaft ihre letzte Epistel, die Johannie-Epistel. Vielleicht sogar die schönste von allen Episteln, die strahlt voller Licht, voller Wärme. Und damals war sozusagen die Menschenweihehandlung vollkommen geworden. Aber es gibt noch einen Grund, warum ich denke, dass wir Geschwister sind. Und der andere Grund ist, dass ich oft den Eindruck habe, die Landwirte eigentlich auch eine Art Priester sind, die die Erde verwandeln wollen und bis in die Substanz hinein alles geben, bis hin zu ihren, ja, Meditationen, Gebeten hinein, damit die Erde ein Stern werde. Und das machen wir im Prinzip genauso, nur auf einem anderen Weg. Und ich freue mich heute, dass also Martin von Mackensen hier ist, sofort übrigens Ja gesagt hat. Wir brauchten ihn gar nicht überreden. Erst sofort hat er gesagt, das mache ich, ich bin da, ich komme. Also herzlich willkommen.

Sprecher 2 (Martin von Mackensen):* Ja, ganz ganz herzlichen Dank für diese lieben, warmen, wirklich herzlichen Worte. Und ich möchte hier heute Abend sprechen zu Ihnen, zu euch, wirklich aus dieser Quelle. Und ich möchte so das gestalten, dass wir genügend Zeit nachher auch noch haben, Fragen zu bewegen, die Sie vielleicht mitgebracht haben oder die in dem Kontext aufgetaucht sind. Und ich möchte das ganz anders machen, als wie ich es in den letzten Wochen und Monaten an ganz verschiedenen Orten tun konnte, dass ich eben zu diesem hundertjährigen Sprechen erinnern, ausblicken durfte, ob das in einer mehr öko-bewegungsorientierten Setting war oder in einem inneren Kreis der Biodynamik oder in einem Landesteil Süddeutschland und so weiter. Der François kann davon eine Geschichte erzählen, vieles hat er filmen können. Und dazu muss ich auch gleich noch ein Wort sagen.

Hintergrund und Motivation 00:03:38

Aber diese Gelegenheit lag mir wirklich am Herzen. Das andere habe ich öfters nachgefragt, könnt ihr nicht jemand aus euren Reihen, muss das sein und so weiter. Aber mir war es wirklich ein großes Anliegen, heute Abend hier dieses zu sprechen, was hoffentlich gelingt. Ja, ein Wort zu dem Film. Es ist mir ein Anliegen, dass wir unsere Sachen auffindbar machen können im Internet. Man findet so viel schreckliches Zeug und mir ist es wichtig, dass unsere Dinge auch findbar sind. Und deshalb möchte ich Sie bitten, das etwas grelle Licht zu entschuldigen und dass Ihre Köpfe vielleicht auch von hinten mal mit auf dem Bild sind. Es ist sozusagen mein Anliegen und ich bin sehr dankbar, dass der François das immer wieder macht und dass das eben findbar ist.

Es geht dabei überhaupt nicht um mich, sondern es geht darum, dass diese Dinge heute im Internet einfach eine Bedeutung haben und dass wir da eben auch präsent sein müssen. Das ist jedenfalls meine Auffassung. Ja, und wer auch von hinten nicht gerne oder von der Seite einmal mit da drauf sein will, der geht einfach nachher zu ihm und sagt, also ich möchte gerne nicht gesehen und erkannt werden können, dann beachtet er das auch. In der Regel ist das sowieso nicht möglich. Meistens erkennt man nur mich. Ja, wenn ich jetzt beginne, möchte ich eigentlich nicht so beginnen, sondern ich möchte eigentlich dem inneren Motiv des heutigen Abends, was schon genannt worden ist, auch substanziell dienen.

Das Johannie-Epistel und Koberwitz 00:05:13

Einstieg mit dem Epistel 00:05:13

Und ich möchte Sie bitten, mit mir gemeinsam dieses Epistel hören zu können. Und das werde ich nicht machen, sondern ich möchte Sie bitten, uns das wirklich in Ruhe vorzulesen und damit den Abend heute auch wieder zu beschließen, bevor wir dann ins Gespräch gehen. Dass wir das wirklich ganz ausgehend von dieser zentralen Substanz der Bewegung für religiöse Erneuerung fassen diesen Abend. Zu dem Vatergotte, dem allwaltenden, dem allsegnenden, Ströme unserer Seelen, fromm ergebener, herzwarmer Dank. In Ätherweiten wirket Gnade strahlend, Weltenlicht in Fülle, in reifendem Glanze. Des Vatergottes allwaltende Kraft, des Vatergottes allsegnende Macht, sie wirken im flutenden Ätherlicht, sie schaffen in lebender Wesenswelt, sie reifen in der Weltenmitte, zur menschenerlösenden Christussonne.

In des Sonnengeistes Ätherstrahlen zogest du, unser Erretter, in des Erdenfeldes schuldbeladene, heilbedürftige Menschensaat. Und der den Vatergeist im Umkreis seines Leibes, demutvolltragende Ioannes, er sprach der Verkündigung heiltragendes, schuldbewusstes Flammenwort, sein Gnadeahnendes Flammenwort. Es brenne in unseren Herzen, verlangend nach dir, der du für uns Menschen schuldner, das Leben aus dem Tod geboren, auf das wir leben in reinen Äthersphären, die Schuldloses nur tragen können auf den erglänzenden Geisteswellen. Es offenbart unseren Seelen der Lichtersehnende, der Lichterkennende, des Lichtes Gnadenstrahlung. Es empfange unsere Seele, den Lichtesspender, den Lichtesschöpfer, den Lichtesliebesinn.

Kontext des Landwirtschaftskurses 00:08:12

Ein Schloss ist es genannt worden, ganz weit im Osten des deutschsprachigen Raumes damals. Ein wirkliches Schloss und eine Landwirtschaft, die fruchtbarer gar nicht sein kann. Eigentlich Schwarzerdeböden. Sie sind nicht mehr ganz schwarz, sie sind ein bisschen braun, aber sie sind von ihrer Qualität das Beste, was es überhaupt gibt. Eine Bewirtschaftung, in die zwei, anderthalb Jahre vorher, dieser Graf Kaiserling überhaupt erst eingetreten ist. Eine Bewirtschaftung, die mehrere Güter umfasst, zu der auch eine Zuckerrübenfabrik gehört. Man kann sagen, eigentlich weltweit das Allermodernste in der Landwirtschaft, was man sich vorstellen kann. Zu dem damaligen Zeitpunkt, vor 100 Jahren, war so etwas ganz, ganz außergewöhnlich.

Und eine Landwirtschaft, die in gewisser Weise keine Probleme hatte. Es gab da keine Düngungsprobleme, es gab da keine Fruchtbarkeitsprobleme des Bodens. Man hat exzessiv, intensiv angebaut und geerntet und eigentlich vom Landwirtschaftlichen her gesehen, war das ganz unproblematisch an diesem Standort. Und dennoch, dieser Graf, diese Menschen, die um ihm, mit ihm und auch aus ganz, ganz anderen Strömungen der Anthroposophie heraus, sich schon lange zusammengeschlossen hatten, um diesen Rudolf Steiner doch bitte, bitte, bitte endlich auch für die Landwirtschaft tätig werden zu lassen, ihnen Rat geben zu können, ihn immer wieder da einladend und doch deutlich sehend, es braucht einen Impuls, es geht so nicht weiter.

Entstehung des Kurses und seine Bedeutung 00:10:20

Initiative und Teilnehmer 00:10:20

Es ist ein wirklich erstaunlicher Moment, dass diese Menschen, gerade diejenigen um diesen Grafen Kaiserling, auch die Jüngeren, die dazugehörten, er hatte so eine ganze Gruppe von jüngeren Menschen, die gerade studiert hatten oder noch im Studium der Landwirtschaft waren, die zum Teil schon praktisch in größeren und kleineren Betrieben tätig waren, die zum Teil eben aus dem Krieg zurückgekommen waren und die ihm sozusagen zur Seite standen und diesen Impuls fast in einer leicht militärischen Tendenz unbedingt wollten. Und diese Menschen, denen ist deutlich, die Getreidepflanzen degenerieren, die Gemüse sind nicht mehr so schmackhaft, wie sie mal waren, die Pilzkrankheiten nehmen zu, die Gesundheit der Haustiere nimmt ab. Alles sehr feine Veränderungen. Äußerlich muss man sagen, ist es von unserer heutigen Krise aus gesehen sehr klein, was damals vor 100 Jahren schon zu beobachten war. Und dennoch waren sie ganz sicher, hier läuft etwas wirklich schief und wir wissen eigentlich nicht, was wir tun können.

Und nun ist interessant, das gehört auch zu dieser Strömung der biodynamischen Landwirtschaft, dass Menschen dabei waren, dass Menschen mit dieser Gruppe verbunden waren, die aus einer Tradition kamen, die ganz in dem Großgrundbesitzermäßigen, in dem Adeligen, in dem Strom zu Hause waren, wo man eigentlich fließend zwei oder drei Sprachen konnte, wo man jeden Tag die Zeitungen studierte, wo man nachmittags um halb sechs im Salon am Flügel eine neue Komposition eines modernen Komponisten hörte und so weiter, wo man eigentlich in einer sehr, sehr aristokratischen und sehr, sehr elitären, würden wir vielleicht heute sagen, Welt zu Hause war. Und gleichzeitig, und das ist interessant, gehörten zu dieser Gruppe auch dazu Menschen, die sozusagen unter der Kuh hervorkamen.

Vielfalt der Teilnehmer 00:12:56

Aber das waren nicht viele Kühe, da standen zwei oder drei Kühe im Stall. Und da waren noch ein oder zwei Nachzuchttiere. Und da gab es kein Pferd. Da musste mit den Kühen auch geackert werden. Und das waren diese berühmten Kühe, denen man zehn Liter zusätzlich zuschrieb bei der Milchkontrolle, wenn sie an dem Tag gearbeitet hatten. Ja, das ist so ein altes Verfahren, das kennt man schon vor 150 Jahren, dass die Kühe sozusagen in ihrem Gemelk einmal im Monat erfasst werden und dass man dadurch weiß, was sind also wirklich die guten Kühe und dass man dadurch Züchtung macht und so weiter. Und in diesem Kontext gab es lange diese Regel, eine Kuh, die an dem Tag gearbeitet hat, die hat sozusagen zehn Liter mehr erbracht, als wirklich da war.

Und aus solchen Verhältnissen kamen eben auch Menschen zu diesem Kurs. Und dieser Kurs wäre um ein Haar nicht zustande gekommen, wenn nicht der Neffe des Grafen Kaiserling, der hatte nicht so richtig klar, wie sein Leben weiterging. Ein junger Mann, der so irgendwie, wie würden wir heute sagen, zwischen Baum und Borke war. Der wusste nicht so ganz, wie es eigentlich weitergeht. Und da sagt sein Onkel zu ihm, und du fährst jetzt nach Dornach und du fährst Weihnachten zu dieser Tagung und du bleibst einfach so lange da, bis der Dr. Steiner dir gesagt hat, wann dieser Kurs stattfindet. Und das hat er so gemacht. Und den Steiner hat das mordsmäßig beeindruckt. Und er hat dann gesagt, ja, also das kostet was und wie organisieren wir das und so weiter. Das hat der Graf Kaiserling alles getragen. Der hat das von A bis Z alles gemanagt.

Verbindung zur Christengemeinschaft 00:14:44

Organisation und Priester 00:14:44

Und der Steiner kannte diesen Ort, der war da schon zweimal vorher. Und er wusste genau, da will ich das machen. Also das, muss man sagen, ist sozusagen die Konstellation, in der das 24 gelingt. Und jetzt komme ich nochmal kurz auf die Einleitung zurück. Es geht im Grunde genommen den ganzen Abend um diese Frage, was hat das eigentlich gemeinsam. Aber es ist ganz konkret, es ist wirklich ganz konkret, es waren acht Priester der Christengemeinschaft und kein einziger anthroposophischer Naturwissenschaftler. Die hatten den Steiner gefragt, sollen wir da nicht auch hinkommen. Nein, das ist für die Landwirte. Das ist überliefert. Und man muss natürlich heute aus unserer Warte sogar sagen, eigentlich schade. Weil wir hätten gerne gehabt, dass die sozusagen für die biodynamische Landwirtschaft die letzten 100 Jahre manches gemacht hätten. Verstehen Sie?

Aber Steiner war das wichtig. Er wollte zu den Landwirten sprechen und er wusste, dass das eine große Herausforderung wird. Und er hat in seinen Briefen an Ita Wegmann, die in Dornach bleiben musste, das auch sehr klar zum Ausdruck gebracht, auch zu anderen. Das ist eine große Herausforderung für ihn da, den richtigen Ton zu finden, dass er diese Leute berühren und ansprechen kann. Und offensichtlich sind ihm die Priester dabei nicht nur, ich sag mal, geduldete Zuhörer gewesen, sondern hilfreich. Und das haben sie bis heute. Ich habe ja viel in ganz verschiedenen Bauernzusammenhängen zu tun. Sobald das Sakrale berührt wird, das religiös-Sakrale ist ein Landwirt, da hört er doch noch mal genau hin. Das liegt so ganz tief unten drin. Das reflektiert man eigentlich nicht.

Verwandtschaft und Kooperation 00:16:44

Aber ich möchte sagen, eben diese Ähnlichkeit, diese Verwandtschaft, die führt dazu, dass es so ein bisschen fast die einzige Berufsgruppe ist, die noch, ja die haben so wenig Ahnung von der Landwirtschaft, die dürfen ruhig zuhören, so ungefähr nicht. Landwirte kann man eigentlich von außen gar nicht berühren. Ich rede aus Erfahrung. Es ist äußerst schwierig, gestandenen Landwirten zu sagen, worauf es vielleicht ankommen könnte. Also ich verstehe das sehr gut, diese Sorge. Und ich möchte sozusagen deutlich machen, da gibt es diese besondere Situation, dass man diese Priester nicht nur irgendwie geduldet, sondern regelrecht, ja, eingeladen wäre vielleicht falsch, aber die waren als Partner, als Kooperationselemente da mit dabei. So ist mein Gefühl.

Ich habe ja das Glück gehabt, dass ich die letzte neue Herausgabe dieses Kurses mit überarbeiten durfte. Und ich habe wochenlang die ganzen Persönlichkeiten, von denen wir wissen, dass sie da waren, verfolgt. Ich habe Ihnen hier auch etwas mitgebracht, wenn Sie nachher da reinschauen wollen. Das ist Rudolf Koschützki, ein Priester der Christengemeinschaft, der vor und während seiner Zeit als Priester seine Landwirtschaftszeit, die Praxis des Landmanns in zwei Bänden bearbeitet hat. Also kein Landwirt, der irgendwie so, das war jetzt nur ein Test, ob Sie noch wach sind, der irgendwie ein kleiner Landwirt war, der auch noch dann gemerkt hat, ja, ach, eigentlich bin ich jetzt älter und ich will mich etwas Neuem zuwenden, sondern ein tiefspiritueller Mensch, der durch einen Unfall und eine wirkliche Berührung von der geistigen Welt aus, eigentlich, man muss sagen, eine Berührung mit dem Christusimpuls, diesen Weg gefunden hat in die Anthroposophie und in die biodynamische Landwirtschaft.

Der Landwirtschaftskurs und seine Aktualität 00:18:59

Teilnehmer und Atmosphäre 00:18:59

Und der dann bei der Begründung der Christengemeinschaft sagt, ja, wenn ihr mich noch als weißen Schimmel gebrauchen könnt, er hatte über Pferderassen und so veröffentlicht und war nun schon älter und ergraut, dann bin ich gerne dabei. Also nur um einmal das ein bisschen zu illustrieren, Sie können nachher gerne da reinschauen, es ist ein einfach breit gefächertes landwirtschaftliches Fachbuch und er hat vieles mehr noch geschrieben. Also jemand, der nicht unbedeutend war in der Landwirtschaft im Osten Deutschlands und der eben den Weg zur Christengemeinschaft nimmt und sehr entschieden und sehr klar und sehr eindeutig nimmt und der eben ein Teilnehmer da war.

Ja, ich möchte sagen, aus dieser ganzen Komposition, der äußere Rahmen ist jetzt vielleicht ein bisschen deutlich, in diesem Schloss ein Salon, ein Essraum daneben, eine Flügeltüre. Man kriegt mit Mühe und Not 100 Menschen da drin unter und Steiner spricht da, wo die Flügeltür ist, in beide Hälften dieses großen Raumes. Und es ist eine Stimmung, die Mittagszeit, eine Pfingstveranstaltung. Mittags, die Sonne, der Wind, die warme Luft, die reifende Getreidefrucht, das haben wir eben eigentlich gehört. Und jetzt entstehen diese acht Vorträge und ich kann Ihnen versichern, diese Vorträge sind wirklich aktuell, im Moment, aus der geistigen Welt heruntergesprochen.

Vorträge und Herausforderung 00:20:38

Die Notizen, die er sich dazu macht, die wir alle kennen, die gut bekannt sind, die wir studiert haben, die sind viel einfacher. Ich habe einen guten Freund, der ist Züchter, mit dem habe ich das lange, schon vor 30 Jahren studiert, der hat gesagt, ach, den Steiner und den Landwirtschaftskurs, von den Notizen aus kann ich den sehr gut verstehen. Was er wirklich gesprochen hat, finde ich viel schwieriger. Also Steiner löst sich von aller Vorbereitung, Steiner spricht ganz aus dem aktuellen geistigen Strom, in dem er drin steht und er ist besorgt um das Können die mich verstehen. Und nach dem zweiten Vortrag ist das überliefert in dem Treppenhaus, was so schön so ein rundes Treppenhaus in so einem Turmanbau ist, sucht er diesen Grafen auf, den Grafen Kaiserling und sagt, ja, also Herr Kaiserling, war alles gut verständlich. Und das ist jetzt typisch Landwirt, die sind ehrlich. Wenn ich ehrlich bin, Herr Doktor, habe ich nichts verstanden. Aber es geht weiter so, so ist die Situation.

Und man muss das wirklich sagen, der Landwirtschaftskurs ist gesprochen weit in die Zukunft und vieles davon ist auch heute noch längst nicht erschlossen. Und ich sage das jetzt nicht nur Ihnen, um eine schöne Einleitung oder einen schönen Anfang zu haben, sondern es ist wirklich so, und ich sage das auch den Landwirten, es sind vielleicht 10, 15, maximal 20 Prozent, von denen wir wirklich wissen wie es geht. Vieles, vieles ist noch zu erarbeiten, vieles, vieles ist noch gar nicht, haben wir noch gar nicht so richtig, wie soll ich sagen, im Griff oder noch gar nicht richtig verstanden. Also ein Kurs, der so gesprochen ist, dass man den Eindruck hat, da sieht jemand den viel, viel größeren Zusammenhang und weist auf das ganz Konkrete hin.

Grundprinzipien der Biodynamik 00:23:04

Zukunftsorientierung und Elementares 00:23:04

Und diese Verbindung ist so groß und so vielfältig und so elementar und so neu und so gepresst, wirklich gepresst, mit jedem Absatz ein neues, großes Thema, dass wir heute nach 100 Jahren sagen müssen, ja, es ist fruchtbar. Ja, wir können damit etwas machen, eine bessere Landwirtschaft. Ja, wir haben sogar sozusagen Geschwisterbewegung des Ökolandbaus mitnehmen können. Ja, und wir wissen, es ist noch viel zu tun und viel zu entwickeln. Also, dass wir mit der Züchtung zum Beispiel vor 30, 40 Jahren beginnen konnten und langsam ahnten, ach, das gehört eigentlich elementar dazu, das ist jetzt so ein Stückchen gediehen, aber das ist so eine gerade aufkeimende, gerade so Anfang grün werdende Pflanze. Bis die mal Früchte trägt, da können wir noch lange arbeiten. Da ist noch vieles, vieles zu entwickeln und auch wirklich zum Heil, zur Fruchtbarkeit der Landwirtschaft.

Ja, so viel vielleicht als erstes Bild und jetzt möchte ich doch, dass wir ein bisschen in die Substanz reinkommen und ich möchte doch, dass wir auch wirklich ein Stück an dem Elementaren, was ist eigentlich dieser Gesichtspunkt, wie kann man das eigentlich heute verstehen und natürlich kann ich ihn unmöglich, den ganzen Landwirtschaftskurs irgendwie zusammenfassen und ich will auch gar nicht jetzt sozusagen ganz genau am Wortlaut von vor 100 Jahren bleiben, sondern ich möchte etwas herausnehmen, was mir gerade im Moment das aktuell Wichtigste erscheint und das hängt natürlich auch mit dieser Jahreszeitenstimmung zusammen. Das hängt auch mit meinen Studenten zusammen, die einfach bestimmte Fragen gestellt haben, mit denen ich mich beschäftige und die mich die letzten Wochen weiter vorangebracht haben.

Geologie und Kosmos 00:24:48

Und da möchte ich anfangen an der Stelle, wo uns Steiner darauf hinweist, es gibt eine Welt unter der Welt, unter der, die wir kennen, ich deute die hier so an, die Welt des Mineralischen, der Gesteine. Und die Welt der Gesteine, die ist normalerweise, ja, wir kennen sie, wenn wir einen Steinbruch besuchen. Wenn die Erde irgendwo aufgerissen ist, dann kommt die uns entgegen oder im Hochgebirge. Sonst haben wir eigentlich gar nicht, ist es eine untere Welt. Wir haben jeder Mensch jeden Tag eine Beziehung dazu, durch was? Wo haben Sie eine Beziehung zu dem Gestein unter Ihnen? In aller Regel, nicht immer, aber meistens, täglich dauernd durch das Trinkwasser. Und wenn Sie eigentlich an einen Ort ankommen wollen, dann müssen Sie sich mit dem Wasser verbinden, dann verbinden Sie sich auch mit der Geologie.

Wenn das Wasser natürlich zusammengeschnitten ist aus Darmstadt und aus dem Vogelsberg und so weiter, wie hier, dann ist es vielleicht ganz harmonisch, aber es ist natürlich nicht das, was hier ist. Ja, also die Welt der Geologie und die andere Welt, die deute ich nur hier oben an, die Welt, die bis mindestens mal hinter die Planeten reicht. Und Sie kennen das, dass der biologisch-dynamischen Bewegung und Idee immer wieder vorgeworfen wird, ja, ihr seid ja die, die sozusagen nach den Sternen aussehen oder ihr seid die, die nach dem Mond tanzen und so weiter. Und ich benutze da eigentlich immer die Formel, dass ich den Leuten sage, nee, es geht darum, dass das, was die Sonne ist, nicht nur die Sonne ist. Das modifiziert sich, das hat Feinerungen, das hat Nuancen.

Sonne, Rhythmus und Landwirtschaft 00:26:51

Planetarische Kräfte 00:26:51

Und ich glaube, dass Steiner das auch schon gespürt hat, bei den Landwirten ist das nicht so ganz einfach mit den Planeten. Die können das vielleicht gerade noch so die Reihe hoch und runter, aber einen wirklichen Eindruck von planetarischen Kräften, so wie bei den Eurythmisten oder so, das haben die gar nicht. Und er macht sofort zwei Gruppen und sagt, ja, da gibt es die Obersonnigen und die Untersonnigen. Eigentlich eine merkwürdige Einteilung, weil die sind nicht über und unter der Sonne, das ist ja eigentlich Quatsch. Aber das ist ein alter Begriff und mit diesem Begriff konnten die Landwirte was anfangen. Er sieht also das eine, die Kräfte, das, was von den Planeten kommt, Jupiter, Saturn, Mars und das andere, und dann zählt er den Mond dazu, Merkur, Venus, Mond. Und differenziert es in zwei Richtungen und eigentlich sind es Modifizierungen des allgemeinen, von außen herein strahlenden, auf die Erde.

Und wir haben das in wunderbaren Worten eben gehört und ich sage es ein bisschen platter und lapidarer. Mit der Sonne kommt auf die Erde die Kraft und das Neue. Die Sonne ist das Element, ist die Kraft, ist die Quelle des Neuen und der Substanz. Und durch was? Nur durch die Pflanzen. Die Sonne und die Pflanze. Und da gibt es diese Verfeinerungen des sozusagen Nuancierten der Sonne durch den ganzen Kosmos, auch natürlich durch die Tierkreisströmungen. Und da gibt es dasjenige, was die Pflanze aus der Erde hat. Das heißt, wir haben jetzt hier das Pflanzenleben und das Gedeihen der Pflanze so, dass wir merken, da gibt es da drunter etwas und da drüber etwas.

Substanzbildung und Rhythmus 00:29:08

Und dieses unten drunter und oben drüber, das wollte ich eigentlich anders sagen. Das soll eigentlich heller sein, aber auch nicht wieder ganz so hell wie das unten drunter. Ja, jetzt kommen wir hier schon zu etwas wie so einem ganz großen, da gibt es hier etwas, was mit dem Geologischen und dem Chemischen zu tun hat. Da gibt es hier das, was wir eigentlich Boden nennen. Und dann gibt es hier den Raum, in dem die Pflanzenwelt zu Hause ist. Und dann gibt es hier den Raum der Licht, den Lichtraum, den Luftraum und den Raum der Sonne und der Planeten. Und das Erste, was wir eigentlich elementar da lernen, ist, die Sonne ermöglicht durch ihr Herausziehen des Lebens, Heraufholen der Pflanzenwelt, die Substanzbildung der Erde.

Denken Sie nie mehr, da ist Stein, da entsteht Boden, da wachsen Pflanzen und das hat mit der Sonne zu tun. Das ist nicht wahr. Die Sonne zieht das Leben wie heraus, saugt es wie hervor, befruchtet es mit einer Kraft, die nirgendwo sonst auf der Welt da ist. Und die Welt der Pflanze, sie drückt sich ab, sie, ihre Reste bilden das, was wir Boden nennen. Ich habe mich vor 25 Jahren unglaublich gefreut, als die Bodenkundler, also die Fachleute dieser Welt, gesagt haben, ja was ist denn eigentlich auf einem großen Kongress, was ist denn eigentlich der erste, der wichtigste bodenbildende Faktor. Darum haben sie gestritten. Also ist es das Kalium oder ist es die Hanglage oder ist es die Art, wie die Zersetzung des Minerals passiert. Und irgendwann sind sie ganz klar zu der Erkenntnis gekommen, nein, nein, nein, nein, das Wichtigste ist die Pflanze.

Landwirtschaft als Kunstwerk 00:31:39

Leben und Rhythmus 00:31:39

Das ist uns eigentlich längst klar. Leben entsteht nicht durch Todes, sondern durch Leben. Und der Boden ist eigentlich wie gespeicherte, wie archivierte Lebendigkeit in eine beruhigte, in eine verzögerte, in eine aufgehobene Form. Und das Zweite, was Ruder Steiner uns sagt, diese Vertikale, glauben Sie nicht, dass es die so gibt. Diese Vertikale, die ist ständig im Wechsel. Das ist überhaupt nicht, hier hört Pflanze auf und hier fängt Boden an. Sondern das geht im Laufe des Tages und das geht im Laufe des Jahres hoch und runter. Nur weil wir da jeden Tag drauf gehen können und im Winter ist es vielleicht ein bisschen matschig und im Sommer ist es vielleicht ein bisschen staubig, denken wir, da ist sozusagen diese Grenze. Das ist Quatsch.

Das Entscheidende ist, das Leben geht da herunter, wurzelt da herein und in den Sommer hinein kommt ein Sterben von unten nach oben. Also wir sehen, das ist ein Prozess, das ist ein ständiges Hin und Her, das ist überhaupt nicht so. Und dieses Hin und Her ist genauso bedeutsam für das Leben wie das, was ich zuerst gesagt habe von der Sonne. Also das Erste ist das, was mit der Sonne zu tun hat und das Zweite ist das, was zu tun hat mit dem Rhythmus. Leben ist Rhythmus. Und Steiners ganz, ganz entscheidende Sache ist, dass er sagt, ja dieses ist eben mal, wird es wie hereingedrückt und mal ist es wie durch das Leben selber erhoben, es kommt das Erdniveau höher. Ich glaube, das kann man jetzt verstehen und ich möchte das den zweiten Punkt nennen.

Landwirtschaft als Schöpfung 00:34:14

Ja, ich glaube, wir können schon weitergehen. Der nächste Punkt, den ich Ihnen bringen möchte, um was geht es denn eigentlich ist. Die Landwirtschaft, der Gartenbau, der Ackerbau, die Viehhaltung ist eigentlich ein Kunstwerk, ist eigentlich etwas, was überhaupt nicht zu verstehen ist mit den Kriterien der Natur. Wenn Sie das heute mit jungen Menschen besprechen, dann haben Sie ganz schnell junge Leute dabei, die sagen, ich bin doch Veganer und ich kann doch keine Tiere halten. Und das mit dem Abhacken von dem Unkraut, das finde ich eigentlich auch ganz falsch. Und eigentlich möchte ich das alles gar nicht. Das ist überhaupt nicht böse oder überhaupt nicht doof oder so, sondern das ist ganz, ganz toll.

Das sind Menschen, die sagen, das, worin wir hier sind, in diesem Boot, wo unsere Kultur hingefahren ist, was da heute passiert, da will ich mich nicht mitverantwortlich machen, da will ich nicht beteiligt sein. Das ist eigentlich etwas sehr, sehr Gutes. Und diesen Menschen, die eigentlich sagen, nee, ich will da aussteigen, ich will das alles gar nicht, den kann man dann doch eigentlich gut deutlich machen, das ist alles furchtbar degeneriert. Das ist alles furchtbar merkwürdig und komisch und falsch geworden. Worum es aber eigentlich geht, ist etwas unglaublich Tolles. Nämlich, dass der Mensch mit den Reichen der Natur, mit den Tieren, mit den Pflanzen, mit den Böden, mit der Witterung, mit dem, was unten drunter die Geologie ist, mit all dem eigentlich ein Kunstwerk, eine neue Welt schafft.

Raubbau und Kräfte 00:36:02

Künstliche Schöpfung 00:36:02

Und diese Welt ist überhaupt nicht dadurch zu verstehen, dass ich da irgendwie sage, sie ist so, sondern die ist wie wir selber und das ist auch diese Verwandtschaft, die ist eigentlich gar nicht, sondern die ist ständig im Werden und ist schon wieder vergangen, wenn ich meine, ich hätte was in der Hand. Das ist eine ständig fragile Werdewelt und Vergehenswelt. Die ist überhaupt nicht. Also die Landwirtschaft als etwas zu verstehen, in der ein Neues sich schöpferisch kundtut, dadurch, dass der Mensch Möglichkeiten gibt. Der macht das nicht. Die Psychologen haben sich das von uns geholt bei der Jugendentwicklung. Das Kind geht auch nicht schneller in seine Entwicklung, so wie der Landwirt auch nicht mehr Gras hat, wenn er dran zieht. Sie kennen das, nicht? Das ist ein ganz reales Bild. Das stimmt, das wissen wir alle.

Das wächst, so wie es wächst. Und wir können Bedingungen ermöglichen, wir können den Rahmen förderlich machen oder schädlicher machen. Aber wir können gar nicht dafür sorgen, dass es wirklich wächst. Wachsen muss es selber. Und in diesem Kontext kann man sagen, die Landwirtschaft ist etwas, was im höchsten Maße fragil, künstlich und an jedem Ort anders ist. Und in jedem Jahr anders ist. Und was Gesetzen gehorcht, die nicht Natur sind, sondern die Mensch sind. Wir haben das geschaffen. Und das ist gerade mal 8.000 und 10.000 Jahre alt. Und das ist höchst anfällig und höchst fragil. Oder wie könnte ich noch sagen, es ist ganz verletzlich vielleicht.

Raubbau an Kräften 00:38:08

Und in dieser Verletzlichkeit kommt man jetzt an den Punkt, dass man merkt, es geht nicht um das, was das Mineralische ist, was eigentlich das Problem ist. Sondern es geht um das, was als Kraft im Leben wirksam ist. Und vielleicht wissen das einige von Ihnen, Justus von Liebig, der ungefähr 50, 80 Jahre Vorrudersteiner, der Erste war, der gesagt hat, wir müssen doch einen nachhaltigen Ackerbau machen. Wir können doch heute untersuchen, was da gewachsen ist. Und wir können doch die chemischen Elemente identifizieren. Und dann müssen wir die doch da wieder hinbringen. Das ist doch eigentlich verantwortlich. Heute würden wir sagen, das ist doch sehr gesund, das ist doch vernünftig. Und Justus von Liebig nennt es dann Raubbau.

Und Steiner sagt, es ist gar nicht der Raubbau das Problem. Es ist der Raubbau an den Kräften das Problem. Nicht die Masse, die Elemente, die Stoffe, sondern dasjenige, was das Wachsen ermöglicht. Was das Tier lebendig sein lässt und empfindend sein lässt und so weiter. Das ist das eigentliche Thema. Also das möchte ich gern als drittes bringen. Die Frage ist, was ist der Raubbau an den Kräften? Ein Steiner Zitat und im Grunde genommen eine Überschrift über diese Art von Landwirtschaft. Wir wollen eine Landwirtschaft entwickeln, in der wir dafür Sorge tragen, dass das, was eigentlich bildend ist, dass das, was eigentlich formend ist, was gestaltend ist, dass das in harmonischer Weise in rhythmischen Verfahren sich regenerieren kann, sich neu beleben kann, sich sogar vielleicht verstärken kann, ja sogar vielleicht die Möglichkeit hat, gestaltend stärker zu werden.

Individualität und Tiere 00:40:22

Landwirtschaft als Individualität 00:40:22

Und damit kommt man an den Punkt, dass man merkt, zur Landwirtschaft gehören die Tiere und zur Landwirtschaft gehören die Bäume. Und es ist eben nicht damit zu Ende, dass man den Ackerbau, den Gemüsebau betrachtet, sondern man muss hier schon die Bäume mit einbeziehen und man muss die Tiere mit einbeziehen. Und das war eigentlich sehr revolutionär, dass Steiner das in Koberwitz formuliert, weil es gab da Tiere und von heute aus würde man sagen, sie waren gar nicht in der Zahl unbedingt nötig. Es wäre auch mal 20 Jahre ohne diese Tiere gegangen. Bei diesen fruchtbaren Böden, da durfte man nur das Säen nicht vergessen. Ja, das ist wirklich so, also auf solchen Schwarzeher.

Und er insistiert darauf und sagt, ja das mit den Tieren, er besichtigt die und ist da im Stall und anderthalb Tage ist er nur in dem Gut unterwegs. Und kommt dann zu diesem Ausspruch, eine Landwirtschaft muss eigentlich angesehen werden wie eine Individualität, die in sich geschlossen ist. Ganz soll man das nicht, man soll da nicht dogmatisch sein, manches ist vielleicht im Sinne eines Heilmittels da hereinzubringen. Aber man soll sie doch so gestalten, dass sie in sich eine geschlossene, eine sich selbst entwickelnde Unteilbarkeit, eine Individualität ist und bitte den Tierstand nicht vergessen. Denk mal, also meine Güte, du warst ganz schön modern. Heute müsste man das sagen. Heute ist es in fast jedem Betrieb ein Riesenthema.

Tiere als zentraler Punkt 00:42:36

Da gibt es irgendwo in Münsterland eine irrsinnige Anhäufung von Tieren und hunderte von Kilometern fehlt eigentlich jedes Tier. Und wir haben riesige Probleme heute, ich will jetzt gar nicht darauf eingehen, aber ich will nur sagen, das war ganz schön weit vorgegriffen, das war eigentlich sehr modern. Unglaublich gesehen, was da kommen wird. Und jetzt müssen wir hier etwas machen, was mir immer sehr schwerfällt. Wir müssen hier ein Tier entstehen lassen. Wichtig ist eigentlich das hier. Das liegt jetzt. Und wir haben in diesem Prozess etwas, was jetzt hier auch, ich deute das nur an, sagen wir mal, das sei hier eine Kleepflanze und da ist noch eine Graspflanze dabei, die auch dazu gehört und das ein Gemenge bildet und dann haben wir wunderschöne Wurzeln tief runter und an diesen Wurzeln haben wir diese Knöllchen und das Ganze wandert hier herein.

Und den ganzen Tag ist dieses Tier eigentlich damit beschäftigt, das zu verdauen. Die Kuh ist eigentlich dabei, den ganzen Hof ständig aufzufressen. Und wenn Sie sich so Ihren Arbeitstag angucken, dann ruht sie acht Stunden, dann frisst sie acht Stunden und dann kaut sie wieder acht Stunden. Natürlich ist das im Tag untereinander verschränkt, das geht nicht so in so Blöcken. Und was macht sie da eigentlich? Sie durchschmeckt, sie erlebt eigentlich den ganzen Tag hier drinnen dasjenige, was da verdaut wird. Und das ist eigentlich ein ganz, ganz wichtiger Punkt, den ich jetzt hier anspreche.

Wahrnehmung und Düngung 00:44:08

Kuh als Wahrnehmungsträger 00:44:08

Man könnte vielleicht sagen, der zentralste Punkt überhaupt der ganzen Biodynamik, lange vor den Präparaten, dass das, was da ausgeschieden wird, was wir jetzt da finden können, was da als Kot und Hahn wieder austritt, dass das durchzogen ist, ich mache jetzt da noch eine schöne Abdeckung drauf, dass das durchzogen ist von der Wahrnehmung des Tieres beim Verdauen. Also, ich sage es nochmal, das Tier ist den ganzen Tag, das ganze Leben damit beschäftigt, die Kräfte wahrzunehmen, die in der Bildung dieser Pflanzen wirksam waren. Und in dieser Bildung dieser Pflanzen und ihrer Wahrnehmung ist das Tier, ja, man kann sagen, wohl darin genießt es, hat es ein unglaubliches Wohlempfinden und macht damit nichts.

Verkauft diese Wahrnehmung nicht. Wir würden sofort einen Handel damit anfangen. Oder Filme machen, oder was weiß ich. Das Tier, dieser Wiederkäuer, tut damit nichts anderes, als das diesem Strom aufzuprägen, mitzugeben. Der durch ihn durchgeht. Und das ist der zentralste Punkt der ganzen Biodynamik. Wenn man das nicht versteht, braucht man gar nicht über die biodynamischen Präparate sprechen. Dieses Aufnehmen, Wahrnehmen, Ausscheiden von dem, was dann über den Menschen, über die Nachtseite, die gehört zu unserer Kultur dazu, das, was die Tiere ausscheiden, daraus Dünger zu bereiten, wieder dahin kommt, wo die Tiere wieder fressen.

Regelkreis der Kräfte 00:46:02

Das heißt, da entsteht so ein ganz erstaunlicher Regelkreis, ein Zusammenhang der Kräfte. Und der ist es, der eigentlich diese neue künstliche Welt, Landwirtschaft, fruchtbar macht und fruchtbar hält. Und Rudolf Steiner benutzt ganze drei Worte. Kosmisch-Quantitative Analyse. Sie werden schon sehen, und das wird sich zeigen, und der Wiederkäuer macht so etwas, wie man könnte sagen, eine kosmische, diese Kräfte. Quantitativ, wie viele Tiere welche Flächen. Das ist eine ganz intime, quantitative Sache. Und Analyse heißt auseinandernehmen und mit dem Zettel, auf dem die Ergebnisse sind, auch wirklich was anfangen. Ja, also vielleicht kann ich das da stehen lassen. Das ist im Grunde genommen dieser Punkt.

Und wir müssen das jetzt miteinander verbinden, um das zu einem Ganzen zu machen. Zunächst ist es wirklich dasjenige, was wir daraus bereiten, was wieder an den Standort kommt. Und was dann in diesem Futter wieder mit dem Tier, und so entsteht ein erster solcher Zusammenhang. Und in dem wird jetzt das Getreide, in dem wird jetzt das Gemüse und schlussendlich der Baum mit einbezogen. Das ist eigentlich Landwirtschaft. Jetzt haben Sie schon mal ein Bild, was viel realer ist als alles, was Sie sonst kennen.

Elemente und Verlebendigung 00:47:42

Elemente der Landwirtschaft 00:47:42

Und wenn man jetzt weitergeht, dann kommt man unweigerlich an den Punkt, dass das, was von der Sonne kommt, das, was von unten wirksam ist, natürlich auch wirklich die Elemente betrifft. Das heißt, wir haben es hier jetzt wirklich zu tun mit der Frage nach dem Stickstoff. Wir haben es wirklich zu tun mit der Frage nach dem Kohlenstoff. Wir haben es wirklich zu tun mit der Frage nach dem Kalium und nach dem Sauerstoff. Und wir haben es wirklich zu tun mit der Frage nach dem Wasserstoff. Und wir haben es vor allem auch zu tun in ganz dünnen Spuren mit der Frage nach dem Schwefel.

Und all diesen Eiweißbausteinen, die er da vor den Landwirten wie eine Alternativchemie entwickelt, den sagt er ja, das müssen Sie wirklich verstehen. Da müssen Sie wirklich mit arbeiten. Und das ist etwas, wo wir in unserer heutigen Wissenschaft und Chemie so viel Ahnung haben wie davon, wie wenn Sie einem Menschen, den Sie eigentlich kennenlernen wollen und mit dem Sie eigentlich in Beziehung treten wollen, immer nur ein Foto haben. So viel wüssten wir heute von der Stoffeswelt eigentlich wirklich. Denken Sie diese Stoffe größer. Denken Sie in diesen Stoffen wirkende Impulse. Kommen Sie dahin, dass das, was Sie Stoffeswelt nennen und die Sie zu gestalten haben, die Sie ständig in Lebendigkeit zu überführen haben als Landwirt, dass das zu Ende gekommene Prozesse sind.

Düngung als Verlebendigung 00:50:16

Stoffe sind zu Ende gekommene Prozesse. Und der Prozess ist eigentlich das Interessante. Mit dem Stoff müssen Sie was machen. Und eigentlich geht es, und da sind wir wieder bei einer Brücke zu unserer Bewegung für religiöse Erneuerung, eigentlich geht es darum, die Stoffe zu befreien, den Stoffen, das, was sie gebildet hat, das, was in ihnen zu Ende gekommen ist, zu entlocken. Und was haben wir dann? Ein Arzneimittel. Dann wirkt etwas, wenn man an diese Ebene kommt. Also, ich will sagen, mit einer solchen Sicht auf das Leben kommt man jetzt an eine Stelle, wo man merkt, ich muss hier sogar meinen ganzen Stoffbegriff verlassen. Das Leben ist damit nicht zu verstehen.

Wenn ich das Leben reduziere und sage, es ist Stoff und es ist vielleicht noch DNA oder irgendwie so Information und das muss irgendwie geschickt miteinander arbeiten und irgendwann ging das mal los, dann merke ich, damit komme ich eigentlich gar nicht weiter, damit kann ich eigentlich gar nichts gestalten. Und jetzt kommt eben in das Spiel, was ist eigentlich Düngung? Wir haben hier ein Urbild zunächst von der Düngung mit dem Tier und diesem Organismus bildend. Aber eigentlich geht es um viel mehr. Düngung als die Verlebendigung der Erde. Das ist der 5. Vortrag, das ist der 12. Juni, das ist der Tag, an dem Rudolf Steiner dieses Papier dem Priester mitgibt und sagt, jetzt habt ihr das Letzte, was ihr noch braucht.

Düngung und Christusimpuls 00:51:17

Verlebendigung der Erde 00:51:17

Jetzt sind wir genau an diesem Punkt, an diesem Tag oder in dieser Nacht, 12. Juni 1924. Das ist doch schon spannend. Genau dieser 5. Vortrag, Düngung ist nicht Stoffe hinbringen, sondern Düngung ist Verlebendigung der Erde. Und was ist eine verlebendigte Erde? Sie ist der Träger, sie enthält die Möglichkeit, Leben auf eine höhere Stufe zu bringen. Sie enthält die Möglichkeit, dass von außen Empfindsames sich mit dem Lebendigen verbindet. Und lebendige Erde bedeutet für die Zukunft Potenz bilden. Nicht ausbrauchen, bis gar nichts mehr geht. Wir wissen heute, das hat ja viele erschrocken, das war eigentlich ein sehr gutes Gutachten, wo jemand gesagt hat, so wie wir mit den Böden umgehen in Mitteleuropa, haben wir noch 60 Ernten. Das haut dann irgendwie rein heute. Da wacht man dann doch auf.

Nein, Düngung ist eigentlich, wenn man es wirklich richtig versteht, die Möglichkeit, die Potenz, dass es sogar so wird, dass man in 60 Jahren bessere und mehr ernten kann. Also dass die Düngung eigentlich das große Geheimnis ist, wie kann ein harmonisches Zusammenwirken von dem, was von oben kommt, man könnte sagen Impuls, von dem, was ganz massiv mit den Tieren zusammenhängt, was mit dem zusammenhängt, Zusammenhang, Beziehung. Und von dem, mit dem wir angefangen haben, mit drüben Vitalität oder eben dieses eigentlich Substanzbilden. Und jetzt haben wir etwas, wo es dann wirklich interessant wird, das sind drei, das ist ein Gespann, das ist ein Ich-Impuls, ein Instinkt, ich kann es nicht machen, aber ich habe eine Ahnung von dem, wo es hingehen muss.

Dreiheit der Kräfte 00:53:59

Und ich kann es zusammenfügen, dass es sich entwickeln mag. Ich brauche das Seelische, diese Perfektion, dieses Ganz-Nur-Das-Sein, ein Bewusstsein viel höher als meins für das, was da Pflanze ist und für das, was diese Pflanze gebildet hat. Für das, was Umgebung ist, denken Sie an eine Biene, denken Sie an was auch immer, jedes Tier. Und wir brauchen diese unglaubliche Kraft und man könnte sagen Verschwendung, diesen Überschuss an Lebendigkeit, der das Pflanzliche ist. Und diese drei, die ermöglichen jetzt in dieser Komposition mit dem Herstellen von dem Dünger, dass das mineralisch feste Erdige selbst lebendiger wird. Also, dass es hier auf das Unterste wirksam wird. Dass wir wirklich hier herkommen, hier herein, die Erde selbst beleben. Und daraus entsteht der Quell für das, was wir eigentlich Landwirtschaft nennen.

Ja, ich würde gerne an dieser Stelle diese landwirtschaftliche Schilderung jetzt verlassen, da könnten wir noch Wochen weitermachen, viele, viele schöne Einzelheiten. Und dieses Gesamtbild ist natürlich kein Gesamtbild, sondern ist eine Andeutung, das ist mir schon klar. Aber ich möchte, wie gesagt, Ihnen auch Zeit geben, dass wir ins Gespräch kommen. Und ich möchte das jetzt eine Stufe höher noch einmal heben, was hier eigentlich vorliegt. Hier ist die Idee, die belebte Welt, die beseelte Welt außer mir so zu erheben, so zu entwickeln, so zu veredeln, dass sie Träger sein kann für die Entwicklung des Menschen, für die Entwicklung der Tiere, für die Entwicklung der Pflanze, bis hin zu dem, was Mineralität eigentlich dieses Planeten ist.

Christusimpuls in der Landwirtschaft 00:56:27

Und dieser Entwurf ist eben wirklich ein Landwirt, der Wirt, der Bewirter. Ein landwirtschaftlicher Impuls, das heißt, dass hier eine Geistigkeit eingeladen ist, mitzugestalten, mitzurealisieren, die uns eigentlich trägt. Der Christusimpuls in der Wirksamkeit außerhalb des Menschen, durch den Menschen, in den Reichen der Natur. Ja, so vielleicht bis hier an diesem Punkt. Und ich würde jetzt gerne, dass wir diese wunderbaren Worte noch einmal erklingen lassen und dann einen Moment Pause haben. Und wem es genug ist, der darf dann gerne schon nach Hause gehen. Ich nehme ihm das nicht übel. Und für alle, die daran Interesse haben, dass wir dann ein bisschen im Gespräch sein können.

Epistel erneut vorgelesen:* Zu dem Vatergotte, dem Allwaltenden, dem Allsegnenden, Ströme unserer Seelen, fromm Ergebener, herzwarmer Dank. In Ätherweiten wirket Gnade strahlend, Weltenlicht in Fülle, in reifendem Glanze. Des Vatergottes allwaltende Kraft, des Vatergottes allsegnende Macht, sie wirken im flutenden Ätherlicht, sie schaffen in lebender Wesenswelt, sie reifen in der Weltenmitte zur menschenerlösenden Christussonne. In des Sonnengeistes Ätherstrahlen zogest du, unser Erretter, in des Erdenfeldes schuldbeladene, heilbedürftige Menschensaat. Und der den Vatergeist im Umkreis seines Leibes demutvolltragende Ioannes, er sprach der Verkündigung heiltragendes, schuldbewusstes Flammenwort. Sein gnadeahnendes Flammenwort, es brenne in unseren Herzen, verlangend nach dir, der du für uns Menschen schuldnert, das Leben aus dem Tod geboren, auf das wir leben in reinen Äthersphären, die Schuldloses nur tragen können auf den erglänzenden Geisteswellen. Es offenbart unseren Seelen der Lichtersehnende, der Lichterkennende, des Lichtes Gnadenstrahlung, es empfange unsere Seele den Lichtesspender, den Lichtesschöpfer, den Lichtessliebesinn.

Gespräch und Fragen 01:00:22

Einleitung zum Gespräch 01:00:22

Sprecher 2:* Ja, herzlichen Dank, dass das so möglich war. Ja, jetzt könnten wir doch schön in ein Gespräch kommen, wenn Sie Fragen haben. Ja, ich habe Sie offensichtlich erstmal erschlagen.

Sprecher 3:* Ja, ich habe eine Frage. Was passiert denn, wenn eine Landwirtschaft keine Tiere hat? Oder wenn eine Landwirtschaft nur Tiere hat? Also es ist ja keine Landwirtschaft in dem Sinne, aber wie ist das, wenn das getrennt wird?

Sprecher 2:* Ja, also das ist ja eine sehr wichtige Frage, weil wir heute ja ganz viel in dieser Situation sind. Und das Einfachste, was man relativ bald sehen kann, das ist, dass eben wenn dieser Zusammenhang nicht mehr da ist, dass die Pflanzen ein bisschen anders werden. Und vor allem, dass die Böden ein bisschen anders werden. Im Sinne dieses, die Böden sind eigentlich Abdruck von dem, was die letzten Jahre und Jahrzehnte auf ihnen gewachsen ist.

Und dann haben wir die Standorte, wo man vielleicht auch noch das Futter von weit her karrt oder sogar mit dem Schiff herbeiholt aus Südamerika. Und man eigentlich eine Aufstauung von Fruchtbarkeit hat, die dann schädlich wird. Also große Gebiete in Mitteleuropa sind so massiv überdüngt mit den Tieren, mit dem, was von den Tieren kommt, dass man nicht mehr weiß, was man tun soll. Ich kann das vielleicht kurz erwähnen. In den Niederlanden ist es so, dass die Anreicherung von nicht gebrauchter Bodenfruchtbarkeit aus dem, was eigentlich von den Tieren kommt, so weit geht, dass die Regierung schon länger sagt, das geht so nicht und ihr müsst jetzt eure Gülle wieder dahin bringen, wo das Futter herkommt.

Überdüngung und Lösungen 01:02:46

Und dann fahren solche Gülletanker bis nach Brandenburg. Und das hat aber auch noch nicht wirklich was gebracht. Und jetzt hat man gesagt, wir müssen irgendwie die ganze Landwirtschaft umgestalten. Und wir wissen, das wird ein Projekt für ganze fünf Jahre sein und das wird nur für die Niederlande 25 Milliarden Euro kosten. Und es wird viele Landwirte in dieser Form, wie sie heute als Landwirte in den Niederlanden tätig sind, arbeitslos machen, weil die sind nicht bereit, was ganz anderes zu machen. Und keine Regierung hat den Mut, das umzusetzen. Die verschiedensten Regierungen, die wir in den letzten zehn Jahren waren, haben alle vor diesem Thema ... Und jetzt hat ein Gericht, das oberste Gericht hat eingegriffen und gesagt, das müsst ihr jetzt mal machen.

Und was machen Politiker, wenn man gar nicht mehr vorankommt? Dann gründet man eine Kommission. Die sollen jetzt mal Vorschläge entwickeln. Und da sind also acht Menschen aus den verschiedenen Ministerien und Experten. Und im letzten Moment hat man gesagt, na ja, einer von den achten sollte vielleicht ein Biodynamiker sein. Die haben das irgendwie hingekriegt. Und so ist ein guter Freund von mir, der Tom Saat, in dieser Kommission und erzählt mir immer, es geht natürlich nicht vorwärts und rückwärts und keiner hat immer noch nicht den Mut, irgendwas wirklich zu verändern. Aber man hat doch irgendwie die Idee gehabt, auf höchster Ebene in der Regierung, die Situation ist noch viel verfahrener als hier. Die Biodynamiker haben da irgendwie eine andere Rezeptur für dieses Problem.

Ja, so viel vielleicht kurz dazu. Das sind Prozesse, die sieht man oft nicht in fünf Jahren. Die sieht man in 50 Jahren. Und das Problem ist Bodenfruchtbarkeit und Qualität der Produkte und Qualität des Organismus in seiner Eigenentwicklung, dafür haben wir gar nicht Kriterien. Das ist ganz unterentwickelt, wie wir das eigentlich messen und kommunizieren sollen. Das ist ein Riesenproblem. Wir sind ja in einer riesigen Baustelle.

Tiere und Veganismus 01:05:04

Vegane Höfe 01:05:04

Sprecher 3:* Wie funktionieren vegane Höfe? Die gibt es ja auch.

Sprecher 2:* Ja, das ist eine tolle Frage. Und da muss man erst mal sagen, das ist eine Illusion. Weil es gibt kein tierloses Leben auf der Welt. Ich bin ja der Meinung, dass die Tiere überhaupt, gar nicht nur die Haustiere, sondern die Tiere überhaupt, die Insekten, die Würmer, die Fische, die Vögel, dass wir uns über kurz oder lang um alle kümmern müssen. Es gibt keinen Raum mehr, in dem sozusagen eine wunderschöne Wildnis ist, wo wir mal so reingucken können, und sagen, da ist alles noch in Ordnung. Sondern es wird auf diesem Planeten nur die Tiere geben, die wir wollen. Das ist hart, aber das ist so.

Und weil wir hier an so einem Ort sind, kann ich da auch ganz offen drüber sprechen. Es sind ja Seelenwesen. Die sind sozusagen eine Verdichtung, eine Gerinnung von Emotionen, Beziehung, und Egoität. Und allein deshalb lohnt es sich, ist es sinnvoll, ist es dringend erforderlich, bestimmte Tiere auf diesem Planeten zu erhalten. Weil wenn ihr Seelenleben nicht mehr sich inkarniert in Fleisch und Blut tätig sein kann, wo bleibt es denn? Das ist nicht weg von dem Planeten, sondern wo spielt sich das dann ab? In uns. Und wir sind gar nicht in der Lage, das zu tragen.

Spiritueller Tierschutz 01:06:50

Also es ist jetzt sozusagen eine Einleitung zu einem spirituellen Tierschutz. Es gäbe viele, viele Gesichtspunkte, die man da rausholen kann, was es eigentlich bedeutet, sich einzusetzen, sich richtig, in der richtigen Weise darum zu kümmern, dass die Tiere in einer guten Art sozusagen weiter mit uns sein können. Und wenn man einen Veganer hat, der sagt, ich möchte an all dem nicht beteiligt sein, was heute mit den Haustieren gemacht wird, dann muss man ihm sagen, du hast vollkommen recht. Und wir wollen auch gar nicht, dass du Fleisch isst und Milch trinkst und so weiter. Du musst aufpassen mit deinen Kindern. Wenn das zwanghaft wird, meine Tochter ist Ärztin und Kinderärztin und da kommen manche Kinder in die Praxis, wo sie sagt, das geht nicht, dass man die so ernährt. Da schädigt man Kleinkinder. Wenn man das so einfach so macht.

Aber wenn ein erwachsener Mensch das für sich so entscheidet, ist das doch gut. Das darf der. Wir können nämlich gar nicht so viel gute, qualitativ hochwertige und aus einem sinnvollen Zusammenhang erzeugte tierische Produkte machen, wie man das eigentlich meint und wie man das heute gerne konsumieren würde. Also es gibt viele Gründe, den Menschen zu sagen, ihr habt vollkommen recht. Aber wir brauchen eine gewisse Zahl von Tieren, um eine nachhaltige, eine fruchtbare Landwirtschaft zu machen, weil wir hier in den kleinen, kurzen Bereichen der Erde die Aufgabe haben, wirklich für die Ernährung etwas zu machen, der Welt.

Ernährung und Verantwortung 01:08:29

Globale Verantwortung 01:08:29

Wir sind ja eigentlich verantwortlich, viel mehr noch zu ernähren als uns selber, weil wir in dieser wunderbaren Welt der Jahreszeiten, der Böden und so weiter leben, die es gar nicht überall auf der Welt gibt. Und dieser Gürtel der Unbewohnbarkeit und der Unnutzbarkeit für die Landwirtschaft, der wird größer. Deswegen ganz völlig ohne Moral und Schimpfen und allem, müssen wir das einfach sehen, in den nächsten 50 Jahren wird der viel, viel größer. Und der kann ja nur, die Menschen können ja nur ernährt werden aus dem, was hier möglich ist, in diesen mittleren Breiten. Ein bisschen wird es sich nach Norden ausdehnen und wir werden alles tun müssen, um das vernünftig, nachhaltig gut zu machen.

Und wir werden vor allem auch dafür sorgen müssen, dass wir nicht noch 40% mehr produzieren, als was gegessen wird, was nämlich dann Abfall wird, weggeschmissen wird. Dieses Argument, ja, ihr könnt ja gar nicht die Welt ernähren, das ist eine Abfallfrage, das ist gar keine Landwirtschaftsfrage. Jetzt bin ich ein bisschen gesprungen, also der vegane Hof, den gibt es nicht, die Regenwürmer gibt es zum Glück an jedem Standort, die sind sehr, sehr wichtig, die Bienen, die Vögel und so weiter gibt es. Und für mich ist natürlich ein Brot, was auf einem Acker gewachsen ist, über dem Vögel gesungen haben, das haben wir eben eigentlich gehört, was das alles ist. Das ist überhaupt erst ein richtiges Getreide.

Öko-Bewegung und Tiere 01:10:13

Und das wussten wir eigentlich schon Anfang der 60er Jahre mit Rachel Carlson, der stumme Frühling, wo es das erste Mal jemand gesagt hat, Moment mal, wenn wir flächendeckend alle Insekten tot machen, wollen wir das eigentlich? Ist das eigentlich überhaupt noch ein würdiges irdisches Leben? Und diese Rachel Carlson ist da drauf gekommen, weil zwei Frauen, zwei Biodynamikerinnen, zwei Eurythmistinnen ihren Garten übersprüht sahen von diesen Insektiziden und gesagt haben, nö, das kann ja wohl nicht sein. Ende der 50er Jahre im Staat New York. Diese zwei Eurythmistinnen haben zu den anderen androposophischen Einrichtungen gesagt, jetzt machen wir einen Prozess gegen unsere eigene Regierung.

Und die anderen haben gesagt, nein, um Gottes Willen, wir brauchen das bisschen Geld, was wir haben, müssen wir irgendwo eine Turnhalle bauen oder was auch immer. Und die haben sich dann nicht locker gelassen. Dann kam plötzlich diese ganz kleine, zierliche Meeresbiologin, diese Rachel Carlson, und die hatte noch einen schwersten, mehrfach behinderten Menschen zu betreuen. Das war die New York Times. Und die hat eingeschlagen wie eine Bombe, hat nur ein Buch draus gemacht, sechs Wochen nach dem Erscheinen des Buches hatte der Präsident das schon gelesen. Das ist der Anfang der Öko-Bewegung, der stumme Frühling. Also so viel zum Tier. Man muss das erweitern, man muss wirklich diese Erweiterung sehen. Das geht um alle Tiere. Letztendlich geht es um alle Tiere und es steht uns gar nicht zu, zu sagen, die brauchen wir nicht mehr. Das kann es gar nicht sein. Und wir können es auch spirituell gar nicht verantworten. Jetzt habe ich es nochmal wiederholt kurz zusammengefasst. Ist es okay?

Wahrnehmung und Präparate 01:11:45

Wahrnehmung der Kuh 01:11:45

Sprecher 3:* Dieser Aspekt des Wahrnehmens, der von der Kuh geschildert wurde, gilt es für die Kuh oder auch für andere Tiere?

Sprecher 2:* Ja, das ist ein spannender Punkt. Ich will es nicht unterbrechen. Also das war es im Grunde genommen schon, weil ich es unglaublich faszinierend fand, was da geschieht in diesem Prozess. Also ich habe auch lange das eigentlich nicht verstanden, dass das der zentrale Punkt der ganzen Biodynamik ist. Die Wiederkäuer, die Biologen sagen, das sind die höchstentwickelten Organismen überhaupt. Und sie machen das gar nicht nur selber, sondern sie sind breiter einer Welt, für die sie eigentlich auch wieder nur die Bedingungen regeln, in der Welt. Sie machen das zusammen mit der Welt, dieser halblebendigen Welt der Mikroorganismen oder dieser puren Lebendigkeit der Mikroorganismen.

Und es ist so, dass diese Tiere bis heute, hat man es nicht vollständig erforschen können, wie regeln die eigentlich ihren Pansen, ihren Netzmagen, ihren Blättermagen, vor diesen Wundern. Alles ist da drin Bewegung, alles ist Rhythmus. Wie machen die das eigentlich? Diese Weisheit, die da sozusagen geronnen ist und gleichzeitig diesen unglaublichen Genuss, den kann man sehen. Man muss nur eine Kuh beobachten. Das hat man schon nach 10 Minuten eigentlich klar, wenn ich die Kauter, dann kommt man dahin und guckt die kurz, dann ist man wieder in dieser Sphäre drin. Also, ich glaube, das ist sehr bedeutsam, das zu verstehen, dass da etwas passiert, was wir sehr gut kennen. Das ist eigentlich der Zugriff.

Selbstlosigkeit und Moralität 01:13:51

Das ist das, was wir machen, wenn wir mit den Sehachsen, wenn wir unser Ich in Aktion setzen. Das macht die Kuh im Traum und sie gebraucht das nicht. Selbstlos. Es ist absolut selbstlos und damit ist es auch eine sehr hohe Moralität. Und dass die Inder sagen, das ist ein heiliges Tier, ist völlig klar. Und es geht ja heute darum, diesen Landwirtschaftskurs ein bisschen zu würdigen oder zu sehen, welche Dimension da eigentlich angesprochen ist. Und insofern möchte ich das auch nochmal mit Steiners Worten sagen. Wissen Sie, das, was die Kuh da hinterlässt, wenn Sie das richtig ergreifen und das richtig gestalten, da ist natürlich viel Arbeit, diese Nacht, diese zweite Seite, nicht für Gedenken immer Landwirtschaft sein, nur Tagseite. Das ist auch diese Düngung, diese Kompostierung und so weiter.

Wenn Sie das richtig machen, dann gebrauchen Sie die Ich-Kräfte, die Ich-Anlage, die dieses Tier aus diesem Prozess vermittelt. Sie haben in dem, was dieses Tier ausscheidet, etwas, was Sie für sich und Ihr Selbstbewusstsein brauchen. So weit geht er. Und wenn das an die Wurzeln der Kulturpflanzen kommt, wenn das an die Wurzeln dessen kommt, was dann eigentlich wächst, dann schließt sich dieser violette Kreis. Das ist eigentlich das Geheimnis. Das geht über die Wurzel und damit ist natürlich noch etwas, warum ist eigentlich die Wurzel so bedeutsam und so weiter und die Sinnesseite, Stoffwechsel und Sinnesseite und so weiter, das können wir jetzt nicht alles besprechen. Aber ich glaube, es ist ein bisschen deutlicher geworden.

Ich-Kräfte und Präparate 01:15:23

Ich-Tätigkeit 01:15:23

Es ist wirklich das allergrößte, was Wesen auf diesem Planeten können, etwas zu fassen, was nicht mehr leibgebunden eine Entsprechung braucht. Das Ich braucht nichts aus dem Leib. Das heißt Ich. Das Ich wird tätig und kann sich völlig lösen aus allem Leiblichen. Man kann sogar denken, dass die Ich-Tätigkeit sich völlig sogar ohne meine Leiblichkeit vollziehen kann. Ich bin nur gewöhnt, es in mir wahrzunehmen. Ich bin nur gewöhnt, einen Spiegel in mir zu erleben. Aber ich muss mit, ich kann denken, dass die Tätigkeit das Eigentliche ist, die da wirksam wird. Und es ist immer eine Tätigkeit, die zieht, die ihre Verwirklichung in der Zukunft erfährt.

Also ich sage Ihnen mal, wie ich das bei den jungen Landwirten mache. Ich frage die, wo seid ihr, wenn ihr gabelt. Wo seid ihr, wenn ihr mit der Gabel unterwegs seid? Seid ihr da, wo diese Gabel ist, oder in dem Holz, oder guckt ihr eure Arme, dass das schön flüssig geht oder so? Und dann rätseln die da lange rum und wir besprechen das und so. Und irgendwann kommt einer und sagt, ich bin doch eigentlich gar nicht in meinen Armen. Ich bin auch gar nicht in dem Futter. Ich bin auch gar nicht sozusagen in dem Tier, und dann sieht es so aus, dass man sagt, wow, der kann was. Wenn da einer so, der tänzelt da so durch und alles ist nachher so, wie er es vorher eigentlich im Prozess gesehen hat. Das Ich ergreift, ist sozusagen anwesend in meinem Handeln. Jetzt nur ein kleines Beispiel, weil wir so ringen, was ist eigentlich Ich?

Präparate und Verlebendigung 01:20:02

Sprecher 3:* Du hast jetzt ja doch die Präparate wie ausgespart. Aus unserer Zusammenarbeit früher ist mir deutlich, wie wichtig die doch eigentlich für die substanzielle Seite sind. Insofern in die Substanz ja eine zukünftige Geistigkeit eigentlich hereingerufen werden soll, damit es eben weitergehen kann. Also was ist der Mensch eigentlich der Erde schuldig? Wenn wir sagen, ein schuldbewusstes Flammenwort oder wir sind uns bewusst, dass wir schuldig sind, was wir nicht getan haben, sondern was wir noch zu tun schuldig sind. Und mir scheint, dass die Präparate da ein ganz wesentlicher Faktor sind, der vielleicht doch heute Abend auch nicht unerwähnt bleiben sollte. Und vielleicht kannst du da doch noch ein paar Worte dazu sagen. Und die zweite Frage, oder der zweite Teil meiner Frage ist, inwieweit ist die Verwandtschaft zwischen den Biodynamikern und dem, was wir hier in der Kirche machen, eine Parallelität oder eher eine Polarität? Vielleicht kannst du dazu auch was sagen.

Sprecher 2:* Also vielleicht zu der ersten Frage, da hast du vollkommen recht. Ich habe das sozusagen ausgeklammert und im Grunde genommen könnte ich jetzt eigentlich nur sagen, ja, weil wir dafür noch einen Abend brauchen. Und ich mache es vielleicht noch mal, ich tue es vielleicht noch mal ein bisschen wie einhängen in den ganzen Gedankenbogen. Ich habe gesprochen von dem, was Düngung eigentlich ist. Und jetzt kommen diese biodynamischen Düngerpräparate. Entschuldigen Sie, dass ich jetzt bei denen anfange, weil ich bei denen gerade im Moment am meisten zugange bin.

Und da geht es jetzt darum, dem Stress, den ich angedeutet habe hier, dem etwas beizugeben, wirklich etwas Neues, was es sonst nicht gibt, beizugeben, was nur darauf ausgerichtet ist, diese Kräfte, dieses Umgehen, das von oben nach unten die Stofflichkeit behandelt wird, dem sozusagen einen richtigen Touch zu geben. Und dann über die Düngung, über die Böden, in den Pflanzen, in dem Futter, für die Tiere, für die Menschen, für die Landschaft mit den Bäumen usw. wirksam zu werden. Also ich sage es noch mal ein bisschen anders. Wir nehmen den Löwenzahn und zwar nur die Blüte kurz bevor dieser Moment ist, wo sie von selber in die Welt fliegt, als kleine Schirmchen, wo noch so ein bisschen die Blüte in der Mitte geschlossen ist.

Düngerpräparate und Zukunft 01:23:06

Löwenzahnpräparat 01:23:06

Und jetzt versuchen wir, dass sie schnell trocknet und jetzt bringen wir sie, und damit sind wir wieder bei der Frage der Tiere, in ein Organ, eines Tieres, welches besonders in Beziehung steht zu der Sinnes, Schönheits-, ein Organ, welches eigentlich besonders daraus geprägt ist. Und in dieser Form, jetzt geht es wieder um das zweite Rhythmus, bringen wir es jetzt in einen Kontext von Sommer und Winter. Und jetzt wird es erdig, jetzt wird es etwas, was von seiner Substanz her, was ich vorhin gesagt habe, es geht um die Belebung des Erdigen Selbst, was jetzt in der Lage ist, aus seiner Substanz heraus strahlend im Lebenssinn, Strahlung erzeugend, wirksam wird.

Und diese Strahlung ist überhaupt nicht mehr mit der stofflichen Quantität zu fassen, sondern durch diese stufenweise Modifikation ist jetzt wirklich diese Strahlung wie aktiviert. Und das gibt man jetzt dem Dünger mit. Und heute Morgen hat eine von den Teilnehmern da in dem Kurs gesagt, ja, wenn das so ist, dass diese Kraft der Pflanzen abnimmt und wir dem eigentlich eine Förderung angedeihen lassen wollen mit dieser Präparation, dann können wir doch auch mal gucken, wie das eigentlich funktioniert. Also sie hat sofort diese Brücke gesucht über die Medizin.

Verlebendigung und Medizin 01:24:52

Und ich will das jetzt gar nicht ausführen, sondern sie hat eigentlich, ich habe gespürt, aha, sie hat das sozusagen verstanden, ich tue etwas mit Kräfte, Wirksamkeiten, was dem Alterungsprozess der Erde entgegen wird. Und das ist wie eigentlich eine Verjugendlichung, wie eine Verlebendigung. Und das ist doch, in der Medizin habe ich es doch mit demselben Prozess zu tun. Sie ist Ärztin und hat dieses Jahr gemacht, nachdem sie nach 20 Jahren Ärzte sein gesagt hat, und jetzt ist mein Kind aus der Schule und ich bin frei und ich muss zwar nebenbei ein bisschen jobben, aber es ist so ein bisschen aufleuchtet, es ist vollkommen berechtigt, dass man sagt, das hat er jetzt hier eigentlich übersprungen, aber es wäre einfach ein Abend füllend, nur dass man so ein bisschen mal hat.

Substanz und Gemeinschaft 01:25:55

Parallelität und Polarität 01:25:55

Sprecher 2:* Ja, und jetzt zu dem, was die zweite Frage war, das ist jetzt wirklich eine Werkstattfrage. Wir sind mit Substanzen unterwegs. Das ist eigentlich das, was uns gemeinsam ist. Und was auch diese Kameradschaft betrifft, die Substanzen tragen etwas, Substanz heißt Substrate, also etwas tragen, einen Impuls tragen, und die Frage ist, welchen Impuls, wie gestalten wir es so, dass das auch wirklich zur Wirkung kommt, dass das auch passiert? Und in unserem Fall ist es ja vielleicht einfacher, weil wir können das dann erleben, wir können ein Erlebnis davon haben, wie diese Substanzen im richtigen Moment etwas wie verursachen, wie provozieren, wie ermöglichen in dieser Welt zwischen Boden und Pflanze. Und Sie glauben gar nicht, wie beeindruckend das ist, wenn man in so einem Dauerdüngungsversuch von 20 Jahren steht und da stehen Weinreben biokonventionell und biodynamisch.

Und zwischen dem Bio und dem Biodynamisch riesige Unterschiede sind. Und jeder Winzer, wenn man ohne dass er weiß, wo soll Wein aussehen? Und er zeigt immer auf die Biodynamischen. Und das sieht jeder Laie, das würden Sie auch sehen. Die haben einfach ein harmonischeres Wachstum. Das ist jetzt eine besondere Pflanze, die in einem besonderen Spannungsfeld steht und wo besondere Schwierigkeiten auch vorhanden sind. Und das kennen wir eigentlich, dass diese Präparate dann in ihren Wirkungen zu sehen sind, wenn die Sachen schwierig sind. Das heißt ja nicht, dass das Wasser flüssig sein kann. Kommen Sie mit? Also, ich will sagen, dieser Weg von dem Impuls, von dem zukunftsgerichteten zu dem seelisch zusammenhänglichen, zu dem was ist eigentlich eine Empfindung, eine Welt der Kräfte, die das Seelische, die das Bewusstsein, die das Gegenstück ist auch zu dem Vitalen, die das gestaltet und die das Vitale gestaltet, fördert und die gestaltet, dass das Vitale sozusagen in einem hohen Prozess bodenbildend wirksam ist. Darum geht es.

Und diese Harmonisierung, das suchen wir eigentlich mit diesen Substanzen. Und das ist vielgliedrig und das ist eigentlich wie der Mensch gegenüber. Und insofern haben wir dieses, ja, man kann sagen, methodischen Hinweis, das ist alles nach dem Menschen gestaltet, jetzt gehe ich wieder zu Ruder Steiner zurück, 24, dieser Landwirtschaftskurs, der Mensch wird zur Grundlage gemacht. Hier das, was ich Ihnen hier zeige, wie man Landwirtschaft in Zukunft überhaupt nur machen kann, und er nimmt da ziemlich harte Worte in den Mund, das wird nur funktionieren, wenn Sie den Menschen zur Grundlage machen. Also es ist wie so eine Herausforderung und es ist aber auch sozusagen diese Prinzipien, die sich eigentlich im Menschen darstellen, die benutzt man da.

Substanz und Wirkung 01:29:55

Und über das Sakrale will ich eigentlich gar nicht sprechen hier in diesem Hause, da bin ich nicht der Profi. Und ich könnte aber vielleicht noch eine Bemerkung dazu stellen, die ich schon auch interessant finde, die aber jetzt ein bisschen noch weiter geht. Ich würde gerne eine Bemerkung machen zur Zukunft in Bezug auf die Gesellschaft. Und da sind wir sehr diametral. Wir sind in der Biodynamik gar nicht, weil wir es unbedingt wollten, aber weil es sich so entwickelt hat, man könnte sagen, in eine große Verbindung gegangen, mit einer großen Bewegung. Und haben immer das Problem, dass sich das sozusagen verwässert an den Rändern. Oder wo ist unser Zentrum?

Und wir haben aber doch bis heute den Eindruck, dass von dieser Knutschbeziehung oder von diesem Zusammengehen mit der ganzen Öko-Bewegung das doch etwas Gutes war. Das Buch fehlt, das hat niemand so richtig mal über 50 Jahre oder 80 Jahre durchdekliniert, was alles an Ideen und Tatsachen in der Öko-Welt eigentlich aus der Biodynamik stammend sich verwirklicht hat. Und dadurch kommt es dann zu solchen Sachen, dass wir heute Höfe haben, wo wir hinkommen und spüren, hier ist alles anders und es ist eigentlich gesund und schön, aber mehr, wir erreichen die eigentlich nicht. Wir sind da auf einer sehr extremen Seite.

Gegensätze und Lernen 01:31:36

Und ich glaube, dass wir in der Christengemeinschaft das Problem haben, dass die Substanz unglaublich stark ist und dass die Wirkung in einem offenen Raum ganz schwach ist. Das ist genau das Gegenteil. Bei uns ist die Substanz, da müssen wir uns sehr drum kümmern, die ist ganz dünn manchmal und ist eine unglaubliche Wirkung in einem offenen Raum. Und hier scheint mir das gegenteilig zu sein. Und insofern müssten wir eigentlich auch an dieser Kameradschaft arbeiten, weil wir beide voneinander da lernen könnten. Das wäre etwas, was ich in die Zukunft sprechen möchte für eine intensivere Beziehungsarbeit, eigentlich auch in der Art, wie man zusammenarbeiten könnte. Nehmen Sie mir das nicht übel, dass ich irgendjemanden getroffen habe. Das war nicht meine Absicht, irgendjemanden beleidigt habe oder so. Das ist gar nicht mein Interesse gewesen.

Sprecher 4:* Bitte. ... die Worte aus dem Kultus, das Leben, das berührt mich den ganzen Weg schon von der Pflanze weg und hat sich geweihtet in einen Raum, für den wir alle sehr, sehr dankbar sein dürfen, dass wir nicht nur die kultischen Worte hören, sondern unseren Horizont erweitern und nicht nur dankbar sind, dass vor der Türe die Erde ist und die Pflanzen, sondern dass das eine Gemeinschaft ist und das Tier, ja, ich weiß nicht, wer hier an die Tiere denkt. Ja, und es gab wunderschöne Sachen noch vor 80 Jahren. Da hat man einmal im Jahr mit den Priestern in den Stall gegangen. Als Akt. Man muss das ja nicht als Sakrament machen, aber dass man sozusagen das würdigt und hebt.

Sakrales und Agrarisches 01:33:41

Solche Dinge müssen wir wieder probieren. Dass wir wirklich mitgeschöpft ernst nehmen und nicht als Floskel nur haben. Ja, das wäre so etwas, wo diese Substanz, die da ist, wo die sozusagen noch in die Peripherie kommen kann. Und warum sollte man uns nicht erkennen, wir sind sowieso schon gesellschaftlich erkennbar als ziemlich verrückt. Warum sollte man uns nicht erkennen, dass wir sagen, ja, das Sakrale wird auch in dem Agrarischen deutlich. Und das Sakrale trägt, wird getragen auch von dem, was eigentlich die Arbeit an der Erde ist. Ja, es wird in der kleinen Hackarbeit schon früher gelegt. Aber es hat jetzt einen Raum eingenommen, der doch, ich finde jetzt kein Wort, wie groß es ist.

Ja, und da muss man nicht Angst und Sorge und Erschreckung vorhaben vor der Größe, sondern den kleinen Schritt, wo ich mit der Hacke den einen Quadratmeter schön mache. Oder wo man im Garten Gemüse verteilt aus einem biodynamischen Anbau. Es freut mich immer, wenn ich das sehe. Dass das hier an diesem Raum möglich ist. Und so weiter. Dass man einfach das tut. Es ist ja einfach die, ja, ich kann es eigentlich gar nicht, Sie haben das wunderschön ausgedrückt, das Leben aus dem Tod gebären oder ermöglichen oder fördern oder erheben. Um das haben wir den ganzen Abend gerungen. Und dieses, was ein wunderschöner Titel ist, was ich ja sehr dankbar, sehr schön finde, aus Liebe zur Erde. Die Liebe zur Erde.

Abschluss und Dank 01:35:41

Ich glaube, es wäre ein guter Moment, zu sagen, das war es für heute.

Sprecher 1:* Also lieber Martin von Mackensen, du hast uns sehr beschenkt heute. Du hast viel von Kräften gesprochen. Wir hoffen, dass du noch ganz viele Kräfte in deine Arbeit und in die Verbreitung deiner Impulse stecken kannst. Und ich würde mich sehr freuen, wenn wir noch mehr mit ihm und mit euch allen tatsächlich zusammenarbeiten könnten, so wie du das gerade angedeutet hast. Also ich habe gerade gemerkt, das war jetzt eigentlich ein Damenchor. Jetzt müssen wir es irgendwie ein bisschen pflegen, dass das vielleicht wachsen kann, was heute Abend hier begonnen hat. Das wäre schön. Herzlichen Dank.

Sprecher 2:* Vielen Dank.

| Zurück zu Martin von Mackensen |