Begriff

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Siehe auch → Begriff

„Begriffe (von mhd. und fnhd. begrif, begrifunge; griech. λόγος, logos, Wort, Rede, Sinn; lat. conceptus, „Gedanke, Vorstellung“, eigentlich „das Erfasste, Ergriffene“, aber auch „Behälter, Grube“ und „Empfängnis, Leibesfrucht“ bzw. conceptio „Empfängnis“; eng. concept) sind, abstrakt betrachtet, sinnvolle, bedeutungstragende (semantische) gedankliche Einheit, die - unter Ausschluss aller zufälligen, veränderlichen, bloß äußerlichen Züge - auf das Wesentliche einer Sache, auf das Sosein eines Seienden, d.h. auf sein Wesen gerichtet ist und durch das aktive Denken zur Erscheinung gebracht wird. Begriffe sind mehr als bloße Bezeichnungen bzw. Worte. Darüber hinaus stellt Rudolf Steiner fest: „Was ein Begriff ist, kann nicht mit Worten gesagt werden. Worte können nur den Menschen darauf aufmerksam machen, daß er Begriffe habe.“ (Lit.: GA 4, S. 57)
Der Begriffsinhalt, die Intension, umfasst idealerweise die Gesamtheit aller Eigenschaften, Merkmale und gesetzmäßiger Beziehungen, die allen Dingen gemeinsam sind, die der Begriff umspannt, die also seinen Begriffsumfang, seine Extension, ausmachen. In der Praxis können aber stets aber nur einzelne charakteristische Eigenschaften, Merkmale und Gesetzmäßigkeiten herausgegriffen werden, wodurch sich oft sehr unterschiedliche Definitionen für ein und denselben Begriff ergeben. Angewendet auf verschiedene Daseinsbereiche können Begriffe auch unterschiedliche Bedeutungen annehmen und bedürfen einer entsprechenden Begriffsklärung. Wirklichkeitsgemäße Begriffe können niemals durch eine starre, einseitige Definition, sondern nur durch eine umfassende, lebendig bewegliche, der jeweiligen Sache angemessene Charakterisierung ausreichend erfasst werden.“

„Wer - um mit Goethe zu reden - einen Begriff hinpfahlt, um einen reichen Lebensinhalt zu begrenzen, der hat keinen Sinn dafür, dass sich das Leben in Beziehungen ausgestaltet, die nach den verschiedenen Richtungen hin verschieden wirken. Es ist allerdings bequemer, an die Stelle einer Ansicht des vollen Lebens einen schematischen Begriff zu setzen; man kann mit solchen Begriffen eben leicht schematisch urteilen. Man lebt aber durch einen solchen Vorgang in wesenlosen Abstraktionen. Die menschlichen Begriffe werden gerade dadurch zu solchen Abstraktionen, dass man meint, man könne sie im Verstande so behandeln, wie die Dinge einander behandeln. Aber diese Begriffe gleichen vielmehr Bildern, die man von verschiedenen Seiten her von einem Dinge aufnimmt. Das Ding ist eines; der Bilder sind viele. Und nicht die Einstellung auf ein Bild, sondern das Zusammenschauen mehrerer Bilder führt zu einer Anschauung des Dinges.“ (Lit.:GA 6, S. 215)

Begriffe und Ideen

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