Betriebsgemeinschaft Dottenfelderhof

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Im Jahr 1968 gründete Ernst Becker mit Dieter Bauer (geb. 1938), Knud Brandau (1931), Johannes Klein (1931-2008), und Dr. Manfred Klett (geb. 1933) die Betriebsgemeinschaft des biologisch-dynamisch bewirtschafteten Dottenfelderhof in Bad Vilbel.[1]

Die Männer und Gründer der Betriebsgemeinschaft Dottenfelderhof 1969. Von links nach rechts: Johannes Klein, Manfred Klett, Dieter Bauer, Knud Braundau und Ernst Becker
Die Frauen der Gründerfamilien der Betriebsgemeinschaft Dottenfelderhof 1992, Von links nach rechts: Li Klett, Johanna Brandau, Irmgard Becker und Ebba Bauer

"Als Pioniere der biodynamischen Landwirtschaft bezeichnen sich die Landwirte des Dottenfelderhofs gerne – und das zu Recht. Mit einer eigenen Landbauschule, die auch weltweit bekannt ist, eigener Getreide- und Gemüsezucht, muttergebundener Kälberaufzucht oder chemiefreien Anbaumethoden.

Schimmelbekämpfungsmittel zum Beispiel benötigt der Hof nicht, denn das Getreide wird mit ausreichend Abständen und Furchen zwischen den Pflanzen angebaut, der Wind sorgt so für die Schimmelabwehr. Doch was heute als zukunftsweisend gilt und den Ruf des Hofs geprägt hat, wurde vor 50 Jahren, als der Dottenfelderhof von fünf Landwirten und vier Frauen gegründet wurde, belächelt, galt sogar als schädlich."[2]

Manfred Klett, 2024: "Und des Weiteren habe ich dann versucht, auch aus diesen Zusammenhängen heraus zu sehen, dass die soziale Frage in der Landwirtschaft, also das Zusammenwirken der Menschen, das wir diesen Organismusgedanken überhaupt verwirklichen können, dass dieser, dass das nur auf der Basis einer neuen Sozialform, in einer neuen Sozialität in der Landwirtschaft möglich ist. Und mein Ideal war, und das haben wir auch hier auf dem Dottenfelderhof versucht am Anfang zu verwirklichen, die Betriebsgemeinschaft. Das heißt, dass Menschen zusammenarbeiten auf Augenhöhe, in dem jeder sein Motiv in den Dienst der Motive der anderen stellt und so eine Gemeinschaft entsteht, die aus einem Guss versucht, diese Universalität biologisch-dynamischen Landbaus in die Tat umzusetzen. Das ist der erste Teil meines Buches, wo ich versucht habe, diese Zusammenhänge zu charakterisieren."[3]

"Die Ehefrauen der fünf Landwirte hätten den Vertrag aber mitunterzeichnet: Ebba und Dieter Bauer, Johanna und Knud Brandau, Irmgard und Ernst Becker, Johannes und Lieselotte Klein und Manfred Klett. „Ich dachte, das muss jetzt gelingen.“ Blauäugig hätten seine Kollegen und er das Projekt nicht gestartet, das gemeinsame Denken fungierte als Zugpferd: „Ich glaube nicht, dass das ohne die Philosophie der biologisch-dynamischen Landwirtschaft im Hintergrund gegangen wäre“, schätzt Bauer."[4]

"Im Jahre 1981 begründete sich dann die Landwirtschaftsgemeinschaft Dottenfelderhof GbR, die als Unterpächterin die Bewirtschaftung des Dottenfelderhofes betreibt. Die Mitglieder der Betriebsgemeinschaft sind gleichzeitig Mitglieder der Landwirtschaftsgemeinschaft mit geschäftsführender Verantwortung. 1995 wurde die Landwirtschaftsgemeinschaft Dottenfelderhof in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.

Heute besteht unsere Betriebsgemeinschaft aus den Familien Denneler (Albrecht Denneler und Barbara Denneler) und von Mackensen (Martin von Mackensen und Beate von Mackensen) sowie Roland Wagner, die gleichzeitig Komplementäre (geschäftsführende und vollhaftende Kommanditisten) der Landwirtschaftsgemeinschaft Dottenfelderhof KG sind. Die Betriebsgemeinschaft trägt in erweiterter Runde die Verantwortung für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und die Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe am Hof sowie für die Kooperation mit der Landbauschule Dottenfelderhof. In wöchentlichem Turnus trifft sich die Betriebsgemeinschaft und bespricht die Geschäftsführung und Entwicklung. Entscheidungen werden in diesem Kreis in der Regel einmütig beschlossen."[5]


Einzelnachweise