Erfahrung

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Siehe auch → Erfahrung

Als Erfahrung (lat. experientia;) bezeichnet Rudolf Steiner in seiner Philosophie der Freiheit die Summe desjenigen, worüber sich ein bestimmter Mensch Vorstellungen bilden kann. Die Gesamtheit aller Erfahrungen, die ein Mensch jemals in seinem Leben gemacht hat, bilden seine Lebenserfahrung. Die gesammelten Erfahrungswerte können als Grundlage für künftige Entscheidungen dienen.

„Die Summe desjenigen, worüber ich Vorstellungen bilden kann, darf ich meine Erfahrung nennen. Derjenige Mensch wird die reichere Erfahrung haben, der eine größere Zahl individualisierter Begriffe hat. Ein Mensch, dem jedes Intuitionsvermögen fehlt, ist nicht geeignet, sich Erfahrung zu erwerben. Er verliert die Gegenstände wieder aus seinem Gesichtskreise, weil ihm die Begriffe fehlen, die er zu ihnen in Beziehung setzen soll. Ein Mensch mit gut entwickeltem Denkvermögen, aber mit einem infolge grober Sinneswerkzeuge schlecht funktionierenden Wahrnehmen, wird ebenso wenig Erfahrung sammeln können. Er kann sich zwar auf irgendeine Weise Begriffe erwerben; aber seinen Intuitionen fehlt der lebendige Bezug auf bestimmte Dinge. Der gedankenlose Reisende und der in abstrakten Begriffssystemen lebende Gelehrte sind gleich unfähig, sich eine reiche Erfahrung zu erwerben.“ (Lit.:GA 4, S. 108)

Kant nennt drei Erkenntnisquellen, auf denen die Möglichkeit einer Erfahrung überhaupt beruht, nähmlich Sinn, Einbildungskraft und Apperzeption:

Erfahrung kann nur durch die Tätigkeit des Ich gewonnen werden. Die damit untrennbar verbundene unmittelbare, nicht durch äußere Objekte vermittelte, rein geistig erlebte Ich-Erfahrung bildet die notwendige Grundlage aller anderen sinnlichen oder übersinnlichen Erfahrungen. Darauf hat schon Schelling nachdrücklich hingewiesen:

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