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Gebet
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Siehe auch → Gebet
„Das Gebet (von dt. bitten; griech. προσευχή proseukhḗ;lat. oratio; hebr. תפילה tfiˈla) ist eine bittende, aber nicht egoistische, nur innerlich oder auch äußerlich sprechende Hinwendung zu Gott oder anderen höheren geistigen Wesen und zugleich eine Vorstufe der mystischen Versenkung, bei der das Ich-Bewusstsein nicht ausgelöscht, sondern gestärkt wird.
Bei der Anbetung (lat. adoratio, eng. worship) tritt die Bitte als solche zurück und die reine Verehrung und Lobpreisung des Gottes in den Vordergrund. Die Grenzen zwischen Gebet und Anbetung sind jedoch fließend und jedes echte Gebet, muss von der Stimmung echter Anbetung getragen sein.
Die frühen Christen beteten noch vornehmlich in der aus dem Orient übernommenen Orantenhaltung, selbstbewusst mit in Schulterhöhe ausgebreiteten Armen vor Gott stehend, den Blick bittend zum Himmel erhoben oder auch demütig gesenkt. Seltener wurde auch mit vor der Brust gekreuzten Händen gebetet. Das Falten der Hände mit aneinandergelegten offenen Handflächen (gotische Gebetshaltung), wie es auch bei Huldigung des Lehnsherren im mittelalterlichen Feudalwesen üblich war, verbreitete sich etwa ab dem 11. Jahrhundert. Mit dabei verschränkten Fingern wurde erst seit der Reformation gebetet. Die Berührung der beiden Hände aneinander fördert das Selbstbewusstsein (Lit.: GA 158, S. 113ff).
Rudolf Steiner weist auf zwei Grundstimmungen hin, die die Voraussetzung für wirkliches Beten sind, nämlich eine erwärmende Andacht und Gottinnigkeit, die aus dem Gefühl der Unzulänglichkeit und des Versagens in der Vergangenheit hervorgeht, und zweitens die erleuchtende Ergebenheit in das Zukünftige, hervorgegangen aus einer Überwindung von Furcht und Angst (Lit.: GA 59, S. 103f).
Seelenstimmungen drücken sich in Farben aus. Wenn die Seele in rechter Weise andächtig in das Gebet versunken ist, lebt sie in einer violetten Farbstimmung (Lit.: GA 282, S. 294).
In den alten Sprachen, die noch einen viel stärker mantrischen Charakter hatten, wirkten die Gebete stärker. Durch die Übersetzung in die modernen Sprachen verlieren sie an Kraft. Das christliche Urgebet, das Vaterunser, hatte seine größte Kraft in der aramäischen Sprache (Lit.: GA 97, S. 99).“
Glossar
- „Der Wille wird gestärkt durch alles, was mit Gebet zu tun hat." | von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:05:08
- „Gebet, überhaupt die religiöse Zuwendung, hat immer eine ganz starke Willenskomponente und eine Willensschulung." | von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:05:08