Schule von Chartres

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Siehe auch → Schule von Chartres

„Die Schule von Chartres war etwa ab dem Jahr 1000 für rund 200 Jahre eines der bedeutendsten geistigen Zentren nördlich der Alpen. Rudolf Steiner charakterisierte das Wesen der Schule von Chartres so:

"Da gab es im elften, namentlich aber im zwölften Jahrhundert, herüberreichend ins dreizehnte Jahrhundert, eine eigentlich wunderbare Schule, in der Lehrer waren, welche durchaus wußten, wie in den vorangehenden Jahrhunderten die Schüler hingeführt wurden zum Erleben des Geistigen. Es war die Schule von Chartres, da war vor allen Dingen hingekommen ein Strahl der noch lebendigen Weisheit des Peter von Compostella, der in Spanien gewirkt hat, der ein lebendig mysterienhaftes Christentum in Spanien pflegte, das noch sprach von der Helferin Christi, der Natur, das noch sprach davon, daß erst dann, wenn diese Natur den Menschen eingeführt hat in die Elemente, in die Planetenwelt, in die Sternenwelt, daß erst dann der Mensch reif wird, die sieben Helferinnen kennenzulernen, als lebendige Göttinnen: Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik. Als göttlich-geistige Gestalten, lebendig lernten die Schüler sie kennen. In dieser Schule von Chartres lehrte zum Beispiel Bernhardus Sylvestris, der wie in mächtigen Schilderungen vor den Schülern entstehen ließ dasjenige, was eben alte Weisheit war. Johannes von Chartres, den man auch Johannes von Salisbury nannte, entwickelte da Anschauungen, in denen er sich auseinandersetzte mit dem Aristotelismus. Und mit einer inspirierenden Kraft verpflanzte sich dasjenige, was in der Schule von Chartres gelehrt wurde nach dem Cluniacenser-Orden hin. Und insbesondere war einer da, im zwölften Jahrhundert, der eigentlich alle anderen überragte: Alain von Lille oder Alanus ab Insulis". (Lit.: GA 237, S. 94ff)."

Glossar

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