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Einzelkornsämaschine - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2025
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+++ Stand 24. November 2025: Dieser Text ist eine automatische Transkription und muss noch von Hand überarbeitet werden. Du kannst hier gerne MitTun? +++
Transkription vom 8. November 2025
Einführung in die Einzelkorn-Sämaschine 00:00:50
Martin von Mackensen: Ja liebe Leute, wir würden beginnen. Unser Thema ist die Sätechnik und jetzt fangen wir nicht bei der allereinfachsten Sätechnik an wie bei Vincent van Gogh, dass man so ein Tuch hat und das Getreide sät oder wir fangen auch nicht da an, wo man Getreide sät mit einer normalen Drillmaschine, sondern wir fangen mit der Einzelkorn-Sämaschine an. Und jetzt müssten wir es so hinkriegen, dass ihr hier vorkommt und vielleicht wäre es gut, die kleineren würden in der ersten Reihe stehen, die größeren da und dann kann man sogar noch hier auf den Tischen stehen, dass man oder eben nah dran, dass ihr da möglichst gut rankommt und dass man das gut erkennen kann.
Als Erstes wollen wir klarkriegen, dass wir es hier zu tun haben mit einem Säwagen und das Wichtigste bei einem Wagen ist, dass er gezogen werden kann, dass er Räder hat. Und diese Sätechnik, die arbeitet damit, dass sie von hier aus einfach gezogen wird und dieses Ziehen erfolgt hier über das Einspannen in die übliche Hackschiene und es können eben mehrere solche Säaggregate nebeneinander da gezogen werden.
Und warum ein Säwagen? Weil jede einzelne Reihe einzeln sich in der Höhe führt. Ganz geniale Sache. Nicht der Schlepper mit seinen sechs oder acht oder zehn Aggregaten nebeneinander, drei, vier Meter breit, stellt irgendwie die Höhe ein, dann wird es nämlich in der einzelnen Reihe drei Zentimeter zu hoch oder drei Zentimeter zu tief, sondern jeder führt sich genau wie die Bedingungen sind selber in der Höhe. Bis dahin, dass sich eine Spur, die vielleicht hinter einem Rad ist, wo es ein bisschen fester ist, einstellen kann, dass es ein bisschen tiefer sät und eine andere, wo es vielleicht lockerer ist, ein bisschen flacher.
Kommt ihr mit? Immer Zwischenfragen, wenn irgendwas unklar ist. Und das müsst ihr euch jetzt denken, hier diese Schiene und das nächste und das nächste Säaggregat, der nächste Säwagen. Und unter dieser Schiene, wo das mit angeklemmt ist, ist jetzt ein Ritzel, was über eine Extrawelle parallel zu dieser Schiene sich dreht. Und dieses Ritzel bekommt seine Drehung von einem Rad, was mit der Maschine mitläuft, wie eine Technik mit Fahrradketten. Und von dieser Schiene mit den Ritzeln für Fahrradtechnik geht es jetzt hier auf dieses Zahnrad und wieder zurück die Kette. Kommt also der Antrieb von hier und die Fahrradkette treibt es hier drüber.
Und wir haben das jetzt eben hingekriegt, dass sich das so schön dreht. Es dreht sich in Wirklichkeit so rum, genau, und würde jetzt schon säen. Das heißt, wir haben durch diese Technik die Möglichkeit, unabhängig von dem, wie das jetzt hier treibt, über ein fest belastetes Rad auf dem Boden einen Antrieb vom Boden zu holen, über dieses Ritzel und über Zahnräder zu verteilen, zu übersetzen, schneller oder langsamer zu machen.
Und dieses Säerad hier, was jetzt angetrieben wird, was ihr von hier drüben aus dann nachher besonders gut [sehen könnt], oder wir drehen es gerade einmal, dann wer fasst mir hier vorne mit an, bitte hier anfassen. Genau, jetzt machen wir eine 180-Grad-Drehung. Jetzt drehe ich wieder an diesem Ritzel.
Das Prinzip der Zellenrad-Dosierung 00:04:52
Martin von Mackensen: Jetzt könnten mal ein paar Leute hier reingucken, vielleicht sogar mit einem Licht vom Handy, und sehen hier drinnen, dass da ein Gegenrädchen läuft. Guck mal, halt es mal hier unten rein, das Handy so. Und jetzt seht ihr da ein Rädchen laufen, was dagegen läuft. Seht ihr das? Was so hoch arbeitet. Und das sorgt dafür, dass die Körnchen, die da reinfallen – es ist alles voll mit Körnchen – dass die, die zu viel sind, wieder rausgearbeitet werden, dass die nicht zermahlen werden.
Jedes Körnchen ist piliert und 3,25 bis 3,5 Millimeter Durchmesser. Piliertes Saatgut, dafür ist diese Sämaschine gemacht. Und das Tolle ist, dass wirklich immer ein Korn in einem so einem Loch liegt und nicht mehr und nicht weniger. Und nur die Drehzahl, die ich jetzt hier simuliere, die von vorne mit Übersetzung kommt, bestimmt, wie eng die liegen. Die liegen dann wirklich alle 4 Zentimeter, mal 4,2 und mal 3,8 Zentimeter. Aber sehr eng, sehr präzise, wirklich alle 3 Zentimeter durch diese Technik.
Jetzt die Nächsten, die gucken wollen, da dieses Rädchen. Ich will, dass alle das gesehen haben oder jeder, der es interessiert. Das ist so gerändelt. Das dreht gegen die nach oben wieder raus. Seht ihr das? Es ist hier drin. Die da hinten sind im Vorteil. Ihr müsst nach hinten wechseln. Wer es gesehen hat, kann ja einfach wechseln. Dann können die Nächsten es sehen. Seht ihr es? Ich muss von hier gucken. Es dreht dagegen. Das Rad mit den Löchern für das gepilierte Saatgut geht nach unten und dieses kleine Rädchen dreht nach oben und holt die raus, die zu viel drin sind, damit wirklich nur eins drin ist und die anderen nicht zermahlen. Wenn das Rad nicht da wäre, würden die da zermahlen werden. Ist doch klar.
Aufbau des Säwagens 00:07:25
Martin von Mackensen: Okay, jetzt müssen wir uns angucken, wie die Maschine eigentlich funktioniert. Die ist saugenial. Da steckt richtig viel Grips drin, viel Erfahrung und im Prinzip werden super gute Einzelkorn-Sämaschinen vom Prinzip her immer noch so gebaut. Wir haben also einen Säwagen, der in unterschiedlicher Höhe, hier in unterschiedlichem Winkel einfach gerade gezogen wird.
Als erstes vorne kommt dieses Rad und wenn ihr da hier so drauf drückt oder jetzt seht, wie ich das mache, dann ist es ein bisschen flexibel. Die Hauptaufgabe von dem ist, neben dem, dass es vorne und hinten ein Rad braucht, dass es jetzt dicke Klumpen entweder zur Seite drückt oder zerdrückt. Es ist noch mal eine gewisse kleine Rückverfestigung, Verfestigung.
Dann kommt unser eigentliches Schar und das müssen wir mal gerade anbauen. Das ist toll, weil wir es vorher noch mal sehen können. Da habe ich mal ein neues Schar dran geschweißt und hier hinten drin ist noch so ein Blech, das ist original nicht drin, weil ich da hier noch was dazu gespritzt habe. Aber eigentlich fällt eben hier, und das fällt auch jetzt noch, das Saatgut runter. Das sind diese zwei Seitenbleche am Schar, die schützen, dass erst mal von der Seite lockerer Boden reinfällt.
Ich sage es noch mal, das Säschar läuft so, es läuft vielleicht zwei, drei Zentimeter tief, wie so ein Schiffsbug und drückt die krümelige Erde zur Seite und macht eine Rille. Und in diese Rille fällt von oben das Korn rein, hier unten raus, da wo jetzt mein Finger ist. Und noch eine ganze Weile ist sozusagen die Rille frei. Und erst wenn das da drüber gefahren ist, diese weiteren fünf, sechs Zentimeter hier oder acht Zentimeter, erst wenn die durch sind, rieselt von der Seite die Erde, die hier vorne zur Seite getan ist, wieder rein. Hat das jeder verstanden? Gerne nachfragen, wenn es unklar ist.
Das Loch ist unbedeutend, also hier fällt es von oben runter, ist kein Loch. Hier ist jetzt ein Loch, weil ich noch was dazu montiert habe. Das ist ein Umbau, das ist unbedeutend. Das Prinzip ist ohne Loch, ohne dieses Seitenloch. Oder was meinst du?
So, jetzt bauen wir das mal gerade an, damit das Bild komplett ist. Jetzt brauche ich wieder jemand, der mit mir die Maschine zur Seite legt, wieder hier anfassen. Ja, genau. Ich habe hier das Schwierige, genau. Ein bisschen so.
Und jetzt ist auch toll zum Verstehen, einfach wie Technik funktioniert. Weil an der Maschine ist so toll, man kann alles sehr gut sehen und verstehen. Ja, das ist jetzt nicht nur hier einfach so dran gebaut und kann vielleicht noch mit diesem höher oder tiefer gestellt werden, sondern es ist gleichzeitig noch ein bisschen beweglich. Und wie erzeugt man diese Beweglichkeit? Mit einer Hülse. Diese Hülse ist hier drin und erlaubt mir jetzt, die Schraube richtig fest anzuziehen und trotzdem ist es noch beweglich. Kommt ihr mit? Das kann also nicht hoch runter, weil das habe ich fest gemacht mit meiner Schraube, aber es kann klappern, weil es über die Hülse da ein gewisses Spiel hat. Warum könnte das wichtig sein, dass es so klappern kann?
Ja, dafür ist es nicht. Das braucht es dafür nicht. Der Boden ist nicht überall gleich, klar, aber es macht überall seine Welle. Das wird immer so gedrückt, wenn es arbeitet. Dafür ist es nicht. Es ist gerade dann, wenn es nicht arbeitet. Ja, aber dann wird es immer so bleiben. Auch nicht. Beim Arbeiten ist es immer so. Erst wenn ich es hochhebe, dann kann es so machen. Und es kann sein, dass ich mir hier irgendwie hier was drin ist, ein Krümel von unten reingekommen ist. Jetzt kann ich so und schon fällt er raus. Oder ich kann mit dem Schraubenzieher da mal rein. Es ist einfach, um das noch sauber machen zu können. Es gibt so klebrige Böden und da ist dummerweise ein Krümel, der setzt sich hier rein. Dann fällt es alles viel später hinten raus oder stopft ganz zu oder so.
Das Schlimmste ist, man kann jetzt hier gut verstehen: Was darf man niemals mit einer Sämaschine machen? Rückwärts fahren. Wenn man damit rückwärts fährt, schiebt man sich hier alles rein und verstopft die total. Da muss man die hoch machen, sich drunter legen und jede freikratzen. Ist ja klar. Passiert einem einmal im Leben und man sollte es schnell merken. Sonst ist da Chaos. Sonst hat man was gesät, was nicht gesät ist.
Ich glaube, wir müssen es gar nicht ganz fest anziehen, stellen wir es mal wieder hin. Jetzt wäre ich dankbar, dass du hältst. Was kann ich jetzt hier machen? Die Höhe einstellen. Sehr gut. Was habe ich jetzt für eine Höhe? Jetzt liegt es auf der Erde auf. Ich muss also, um richtig säen zu können, so und so viel Zentimeter runter und das mache ich jetzt auch mal.
Wenn wir jetzt beide vermitteln, leg du auch mal einen Finger hier unten drunter unter dein Rad. Wie tief wird das ungefähr jetzt säen? So viel, wie wir hier drunter haben. Beide, wenn wir gleichmäßig viel haben, stimmt das ungefähr. Und dann gibt es hier noch eine Anzeige, wo man das dann anzeigen kann. Die ist jetzt schon ein bisschen kaputt. Das spielt alles keine Rolle. Die Anzeige braucht kein Mensch. Was macht der Bauer oder der Gärtner? Der fängt an zu säen und dann nach fünf Metern macht er Stopp, schaltet die Maschine aus und legt sich auf den Boden und popelt es frei und guckt, wo liegt es denn? Wie sieht es da aus?
Die ideale Särille und Saatgutablage 00:14:51
Martin von Mackensen: Und wie soll das denn aussehen? Was ist denn unser Ideal? Wie soll das idealerweise ausschauen? Also das war der alte Boden und da sind die Krümel drauf. Hier ist der schöne, krümelige, mehrfach geeggten Boden, der vielleicht auch mit, wie haben wir gesagt, falschem Saatbett genügend vorbearbeitet ist.
Und wie soll es aussehen? Wie hätte ich es gerne? Ich hätte genau gerne hier das rausgeschnitten oder rausgedrängt und jetzt kommt dieser Vorgang, dass hier erst mal ein bisschen mehr von dem an der Seite liegt und mein Korn nachher genau hier liegt. Und wenn die Maschine vorbeigefahren ist, ist hier eine gewisse Rückverfestigung, eine gewisse... hier wird es jetzt dichter, hier ist sozusagen eine gewisse Rille, eine Rückverfestigung, eine gewisse Schmierrillenbildung und die Krümel sind natürlich wieder drüber gefallen. Die sind jetzt hier, die Maschine ist weg und jetzt kommt was ganz Besonderes, was wir als Nächstes verstehen wollen, warum das nachher so aussieht und was für einen Vorteil das hat.
Also wir gehen jetzt noch mal Stück für Stück durch. Ich brauche noch mal jemand, der mir hinten hält. Wir können auch wieder runter, dann geht es leichter. Noch mal, was sagt ihr? So, das Saatgut fällt in das Schar. Das Schar schützt erst mal, dass das Saatgut wirklich unten ankommt und jetzt kommt ziemlich schnell, nachdem hier nicht viel Abstand ist, kommt dieses Ding hier. Und wenn ihr jetzt mal hierher kommt, du darfst jetzt mal dieses Rad hier fühlen, mit welchem Gewicht es runterdrückt. Und das ist Gusseisen und ich würde mal sagen, das wiegt ein Kilo und hat dieses Gummi. Seht ihr dieses Gummi, wie ich es eindrücken kann? Ganz genial. Schwer und doch diese Flexibilität, die heißen auch Farmflex-Gummis.
Was macht das? Entschuldigung, ich muss einen Moment halten. Das drückt... ich mache mal die Rille und da ist dieses Rad, hier ist die Achse und so weiter, das ist das Gewicht. Habt ihr es? Warum macht man das? [Damit es] Richtig schön drin sitzt. Und zwar nicht nur auf dieser Rille, sondern so ein bisschen... jetzt müsste ich eine Hand dazwischen haben. Halt mal eine Hand hier dazwischen. Eine hast du doch frei. So ist es. Versteht ihr? Ist richtig ein Stück in die verdichtete Rille reingedrückt. Wie cool, oder?
Also, das macht dieses Andrückrad und wenn der Bauer ein bisschen schwabbelig fährt, dann kann dieses Rad sogar ein bisschen seitlich hin und her. Also wenn das alles nicht so ganz exakt verläuft. Versteht ihr? Und jetzt darfst du wieder loslassen. Es kann schon hier was seitlich reinfallen, das stimmt, du hast recht, ein bisschen ist da vielleicht schon. Hier ist schon ein bisschen... ich mache das jetzt doch mal zweifarbig. Also das sei die Erde, die als Erstes da wieder reinfällt. Und die liegt jetzt vielleicht schon hier. Die wird vielleicht auch da ein bisschen mit angedrückt. Aber im Wesentlichen kommt diese ganze Erde woanders her.
Und das passiert jetzt. Und das finde ich mindestens genauso genial. Guckt euch dieses Rad mal an. Erstens mal ist es knallschwer. Wieder so ein Gussding, richtig schwer. Und dann von hier hinten sieht man es sofort, aber es ist ja auch eh klar, ihr habt es glaube ich alle schon gesehen, wie ist es gebaut? Es ist so gebaut. Hier ist so eine Schräge und das ist dieses Rad. Und was macht das? Hier ist wieder die Welle vielleicht, wo es dann drinnen sitzt. Es holt die Erde bei, drückt so an und wo drückt es nicht? Und was ist da? Du hast es gesagt. Wer hat in der Mitte gesagt? Was ist denn in der Mitte? Ist das nicht saugenial? Man hat hier den Druck, so. Das ist der Druck. Da kommt der Druck und dadurch ist mein Damm hier ganz schön fest. Hier ist es ganz schön dicht. Und in der Mitte bleibt es locker.
Wofür ist denn das gut? Italienisch oder international. Das macht so und geht raus. Und Druck, warum muss ich denn überhaupt Druck haben? Warum will ich denn da überhaupt das noch mal andrücken? Weil es geschützt sein muss. Und da drin ist Feuchtigkeit und es braucht jetzt einige Zeit, bis diese Feuchtigkeit hier für das Keimen sorgt. Und die ist auch so, die Feuchtigkeit. Und das dauert zwei, drei Wochen. Das ist ein sensibles, lahmes Keim. Das ist kein Getreide. Das ist eine Möhre oder eine Futterrübe oder Zuckerrübe oder Rote Bete. Die braucht zwei, drei Wochen, bis die da überhaupt mal rauskommt. Und da muss das geschützt sein. Sonst ist das alles mir schon längst weggetrocknet, dieses bisschen Feuchtigkeit da unten noch, bevor die überhaupt loslegen kann. Das heißt, es ist eine Technik, die damit rechnet, dass es nach der Saat regnet oder nicht, nicht regnet.
Der Profi sät in eine Trocknungsphase hinein, ohne dass ihm sein Saatkorn nicht genug Wasser hat. Ohne Beregnung. Und das kann vier Wochen... Mit so einer Technik kann man vier Wochen ohne Regen erst mal, läuft das wunderschön auf. Weil das von dem Wasser von unten lebt. Und da sind drei, vier, fünf Zentimeter drüber. Lockeres, krümeliges, nur oben angedrücktes, was nicht so fest gedrückt ist, dass es die Feuchtigkeit durchzieht. Das bleibt hier unten feucht und oben trocken. Das ist wirklich so. Bis hierher geht die Feuchtigkeit und darüber ist es trocken.
Und wofür ist es noch gut? Das könnte ja auch so eine Form sein, dass es insgesamt gedrückt wird oder auch gerade gedrückt sein. Das ist jetzt ein bisschen eine Fangfrage. Da müsste man jetzt zwei Sachen kombinieren. Wir haben Verschlämmungen gesehen und jetzt das. Im Abi wäre es eine Transferleistung. Jetzt muss man das alles nehmen und auf den Fall der Verschlämmung... jetzt ist es nicht vier Wochen ohne Regen, sondern es hat dummerweise nach drei, vier Tagen ein Mordsgewitter gegeben. Ja, das wäre mehr der große Aspekt, aber es geht hier wirklich um den ganz kleinen.
Sprecher 2: Der Winkel, dass der ein bisschen steiler ist und das Wasser besser abfließen kann?
Martin von Mackensen: Ja, das tut es auch, aber das ist nicht der eigentliche Grund. Der eigentliche Grund ist dieses Dämmchen. Es könnte dieser Damm ein bisschen abgespült werden und trotzdem ist noch was drauf. Aber dann könnte ich ja vorher gleich ein bisschen tiefer säen. Es ist alles nicht falsch, aber das ist es nicht. Es ist verschlämmt. Es ist jetzt wirklich brutal verschlämmt worden. Ich versuche das anzuzeichnen.
Die schönen Krümel kriegen alles so eine furchtbare Decke und die ist auch tiefer. Und die wird knallhart. Erst mal ist sie nass und dunkelbraun und jetzt kommt die Trockenheit. Da drunter hat es vielleicht auch nur 10 mm auf einen Schlag. Das ist das Allerfieseste. Es ist alles gelöst. Es ist nicht tief befeuchtet und oben drauf ist so eine Schicht und jetzt trocknet es. Und die wird so richtig knackehart. Es ist noch Frühling. Der Boden ist vielleicht vorher auch zu fein gemacht worden. Es ist wirklich eine brutale, harte Betonschicht. Und da sollen jetzt meine kleinen Rüben durch.
Ja, das ist es schon, aber vor allem reißt es. Diese Betonschicht kriegt Risse und die kriegt wirklich zu 70-80 %... ich habe das beobachtet... reißt es genau oben, weil es von der Seite gedrückt ist. Wie genial ist denn das? Ich mache so einen Damm darüber für den Fall, dass alle 15-10 Jahre diese Betonschicht entsteht, weil ein Gewitter nach der Saat kommt. Und es wäre eigentlich undurchdringbar. Das sieht man dann wirklich. Die gehen so und gehen kaputt, die Möhren, die Rote Bete usw. Und genau da oben drauf entsteht von selber durch das Trocknen ein Riss, weil dieses Dächlein da ist. Nicht immer, aber zu 70-80 % ist es wirklich so. Und genau in dem Riss kommen die dann hoch. Da haben Leute schon wirklich lange geguckt, lange beobachtet, lange getestet, lange probiert, um so eine Technik zu entwickeln.
Piliertes Saatgut und Reihenabstände 00:26:59
Martin von Mackensen: Da kann man es nicht verstellen, weil es auf Pilierung setzt. Das ist geeinheitlicht, genormt. Die dürfen alle noch so klein sein. Man macht immer eine Pille von 3,2 bis 3,5 mm und kann die immer alle säen. Hat den großen Nachteil, will ich gleich sagen, für uns eigentlich ungeeignet, wenn wir nicht auf dem Hof noch ein kleines Pilierwerk haben, dass wir nicht unser Saatgut verwenden können. Oder bei unserem biodynamischen Saatguthändler immer nur piliertes nehmen können. Das ist der Nachteil von dieser Technik. Das gibt es auch anders mit verschiedenen Lochgrößen usw. Und wir gucken uns das gleich noch mal an, wie das mit diesen Löchern ist. Aber das muss man negativ... das ist ein Nachteil von dieser Technik mit den Pillen.
Nee, für Getreide würde man das niemals brauchen, weil dem Getreide macht das gar nichts, mal mit 2 cm und mal mit 5 cm Abstand zu liegen. Das ist überhaupt kein Problem. Bei Möhren habe ich 2,5 cm oder so, aber so richtig interessant ist es bei Kulturen, die 12, 15, 20, 22, 25, 30 cm brauchen. Man sät damit, wie man so schön sagt, auf Endabstand. Man kann also wirklich 5 cm, 8 cm, 12, 22 cm säen. Das klappt bei uns gar nicht immer so gut, weil es gibt auch Insekten und Schädlinge und so. Das ist schon auch dann irgendwann mit dem Endabstand kritisch. Und man hat lange das so gemacht, z.B. bei den Zuckerrüben, dass man auf 12 cm gesät hat und dann hat man die sogenannte Galopphacke gemacht. Man ist mit der Hand durch und hat jede zweite raus und wenn keine war, hat man halt nichts rausgemacht oder verhauen.
Sprecher 2: Welche Abstände nehmen Sie dazu?
Martin von Mackensen: Das habe ich versucht zu erklären mit diesem Getriebe für die Welle, von der diese Fahrradkette kommt, die das macht.
Sprecher 2: Meine letzte Frage, wie alt ist diese Maschine?
Martin von Mackensen: Die ist seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt worden. Diese Maschine ist wahrscheinlich aus dem Ende der 60er, 70er Jahre. Die hat sich aber nicht wesentlich verändert. Man hat heute, wie überall bei allen Maschinen und bei allen Autos, noch irgendwas Digitales dazu. Das ist wichtig, damit man irgendwo was blinkt, was man auf einem Hektar erfassen kann. Aber eigentlich wirklich geändert hat sich nichts. Die Zuckerrübenbauern säen immer noch mit piliertem Saatgut.
Man kann immer noch nicht wirklich viel schneller fahren. Achtung, diese Technik hat eine Obergrenze in der Fahrgeschwindigkeit. Das liegt einzig und allein daran, dass das Korn, was runterfällt in unsere Rille rein, das darf nicht, wenn ich ganz schnell fahre, ich fahre 15 km/h und das ist mit 15 km/h beschleunigt und fällt runter, wird auf einen Moment gebremst, dann kullert das noch so ein bisschen nach. Und damit ist die tolle Verteilung weg. Das eine kullert ein bisschen weiter, das andere nicht. Das eine kullert ein bisschen zur Seite, das andere nicht. Damit ist alles kaputt. Versteht ihr?
Also man muss sagen, diese Technik so 4 bis 6 km/h, schnelles Mitlaufen. Schon mit 8 ist meistens ein Problem. Und das kann man ganz leicht testen. Man muss nur den Boden werfen und gucken, wie liegen die denn. Liegen die noch gut? Dann kann ich so schnell fahren. Man muss es einfach kontrollieren.
Wir haben hier vielfach, weil wir sehr aktive Böden haben und viele Drahtwürmer haben und viele auch Schädlinge haben, die sich dann auf diese gerade keimenden Wurzeln da stürzen oder Pflanzenteile stürzen – hier gehen ja als Erstes mal so ein paar Wurzeln runter und dann geht es hier hoch – wir haben meistens nicht nur halbe Abstände, sondern auch Viertel gemacht. Ich habe damit viel Futterrüben gesät. Und ich habe die so auf 6-7 cm gesät oder zum Teil auch nur 5. Und bin dann halt mit der Hacke rein und wollte aber nachher 20 cm. Das heißt, ich habe nicht jede zweite weggehackt, sondern ich musste eigentlich theoretisch 3 weghacken, damit eine stehen bleibt. Verständlich? Damit ich einen wirklich guten Bestand hingekriegt habe. Weil so viel oft angeknabbert wird von den Drahtwürmern. Das ist blöd. Die Drahtwürmer lieben das ganz juveniles, ganz junges, keimendes Pflanzenmaterial zu fressen. Und die haben das dann raus, dass sie in der Rille einfach nur in der Rille bleiben müssen. Dann können sie von einem Drahtwurm 4-5 Rüben anknabbern. Und die können dann nicht mehr wachsen. Wenn der Trieb oben weg ist und das oberste Stück hier weggefressen ist, dann ist Schluss. Dann hat man riesige Lücken.
Aber das ist jetzt Pflanzenbau. Wir wollen heute eigentlich diese Maschine verstehen. Jetzt würde ich mit euch zusammen noch dieses Särädchen ausbauen, damit man das auch noch mal sieht. Und sonst aber gerne noch Fragen beantworten, wenn noch welche sind.
Wechsel des Särädchens 00:32:53
Martin von Mackensen: Gibt es jetzt erst mal bis hierher Fragen? Das ist das Äquivalent. Auch das gibt es in etwas leichter, auch mit Handschiebe-Geschichte. Ihr könnt jetzt hier was sehr Gutes lernen. Die vorne muss erst mal ein bisschen was verteilen. Dann muss sich ein tiefengeführtes Schar haben, was über eine Wagenkonstruktion wirklich sicher immer gleichmäßig tief ist. Und dieser Wagen muss sich immer anpassen können an die aktuelle Bodensituation. Dann muss sich ein festes, gutes Schar haben, was wie ein Bug von einem Schiffchen ist und was an der Seite noch diese Führung hat. Und ich brauche hinten etwas, was erst mal andrückt, bevor dann der Rest dran gemacht wird. Dass jetzt hier dieses Dach geformt wird, das ist natürlich eine besonders tolle Sache. Das kann auch gerade sein oder wie auch immer. Ich habe auch unter ganz speziellen Bedingungen hier hinten noch mal eine Kette dran gehängt, die liegt hier auch, um noch mehr drauf zu ziehen oder dieses Dach wieder ein bisschen gerader zu machen. Dann gibt es alles Mögliche, was man noch machen kann. Das ist dann Zusatz oder Bedingung.
Dann würde ich euch jetzt gerade zeigen, wie man dieses Rädchen wechseln kann und wie diese Technik aussieht. Ja, ich hätte gerne noch mal eine Hilfe, danke. Das ist komisch. Wir legen es zusammen auf die Seite und du darfst mal die 3 Flügelmuttern vorsichtig rausöffnen. Diese Flügelmütterchen, ja.
Ja, und jetzt ist eine fiese Sache da. Da muss man echt aufpassen, wenn man das draußen auf dem Acker macht oder so. Ihr dürft auch gerne noch mal ein Stückchen nehmen, wenn man das jetzt hier raushebt. Man sieht es eigentlich jetzt sehr gut. Was passiert da? Dieses kleine Dreieck da unten, dieses kleine Blech, was in der Rille läuft, das kommt jetzt mit raus. Seht ihr das? Und das muss auch mit raus, aber ich muss das gut im Bewusstsein haben, wenn mir das runterfällt und irgendwo weg, da ist es weg. Das fällt jetzt raus und paff, nach unten. Bei der Maschine, die kann ich draußen im Feld nicht so schön auf die Seite legen. Das bleibt immer oben, dann fällt das einfach raus.
Was hat das für eine Funktion? Hier drinnen, ich zeige es sofort, wenn wir hier diese noch sicherstellen, das sitzt hier so drin, was ist seine Funktion? Das Saatgut kommt hier runter und dann wird es damit rausgekickt. Das ist das kleine Blech, was einfach hier so locker mitläuft und die Körner, diese Pillen rauskickt, damit die wirklich gleichmäßig immer zum selben Moment rausfallen. Ganz wichtig.
Und jetzt könnten wir ein anderes reinbauen, was weniger Löcher hat, einen größeren Abstand hat. Oder wir könnten die Verstellung an der Maschine machen mit dem Getriebe. Ist auch wunderbar einfach, das ist eine ganz tolle Technik. Das sind drei Ritzel, die man auf sechs verschiedene Arten kombinieren kann. Und schon hat man sechs verschiedene Gänge. Und dann eben diese Ringe. Dadurch gibt es eine ganz große Kombinationsmöglichkeit. Jetzt sieht man hier noch mal innen rein, das ist auch ganz schön und sieht, dass es auch mal ein bisschen entstaubt werden könnte. Das ist eigentlich mehr eine Konstruktionsgeschichte mit dem Antrieb hier, diese Zähne, weil der Antrieb ja von drüben... ich drehe es vielleicht gerade noch mal, dass ihr das auch seht. Tut euch nicht klemmen.
Da greift hier hinten, das können wir jetzt leider nicht sehen, hier in diesem kleinen Getriebe greift jetzt dieses Rad hier mit dem Kettenantrieb in diese Plastikzahnräder und treibt es. Soweit.
Sprecher 2: Das ist quasi hier mit dem Zahnrad verbunden.
Martin von Mackensen: Genau. Das ist der Antrieb. Auch hier wieder so eine Parallelogramm-Geschichte für dieses Rad. Das ist eigentlich nur wie eine Deichsel. Die kann auch ein bisschen hin und her gehen, mal höher, mal tiefer. Das soll schon gerade ziehen, aber es kann mal ein bisschen höher, ein bisschen tiefer. Das ist zum Ausleeren, das kann man einfach rausmachen und dann kann man hier die restlichen Saatgut, wenn man eine neue Sorte reinmacht oder wenn man aufräumt oder fertig ist, kann man es da reintun. Hier ist dieses Andrückrad, das haben wir ja schon besprochen. Hier ist auch noch mal eine Schmierung für dieses Getriebe.
Ich glaube, es ist jetzt so ziemlich restlos klar, wie die Maschine funktioniert. Man muss es unbedingt anheben. Da passiert nichts, weil kein Antrieb mehr passiert. Wenn die Maschine angehoben ist, ist auch dieses Stützrad, von dem der Antrieb kommt, in der Luft. Damit ist es finitus. Das hat man heute bei moderneren Maschinen oft anders, dass der Antrieb für die Särädchen zum Teil elektrisch gemacht wird. Dann muss man den ausschalten.
Und dann gibt es auch eine Sache, dass der Transport, die Dosierung mit dieser ganzen Technik wird heute oft auch pneumatisch gemacht. Das heißt, ich kann das auseinandernehmen. Ich kann irgendwo das Laufwerk haben, wo die Dosierung passiert und dann wird es mit einem kleinen Luftstrom an die Stelle transportiert. Hier muss es ja nur runterfallen und rausgelassen werden. Das macht man heute oft an einer zentralen Stelle oben an der Sämaschine und pustet es in jedes Säschar rein. Das ist aber nicht ganz so genau. Die super genauste Geschichte ist immer noch das. Das ist ein bisschen aufwendiger.
Genau. Das ist ähnlich wie hier dieses Gegenstück. Das fummelt sich da rein. Wenn man mal kurz rückwärts macht, dann kommt der Dreck auch besser raus. Das ist anfällig. Das ist ein kleines Gewinde, eine kleine Flügelmutter. Da darf man nicht – wie Landwirte neigen – mit zu viel Power bei der Mechanik vorgehen. Nach fest kommt ab. Lieber ein paar Mal hin und her und dann nur mit Gefühl anziehen.
So weit die Einführung in die Einzelkorn-Sätechnik und die ideale Särille. Das können wir auch noch mal dranschreiben. Hier gibt es eben diese Rille. Dieses hier. Da ist sie. Und dieses Zudecken mit diesem kleinen Dach und dem möglicherweise entstehenden Ritz, in dem dann die Kultur rauskommen kann. Dieser kleine Ritz hier. Genau in dem kommt dann meine Pflanze hoch und macht dann hier ihr erstes Laubblatt. Und ich bin glücklich.
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