Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Idee
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9
Siehe auch → Idee
„Das Wort Idee (griech.: εἶδος (eidos) / ἰδέα (idea) = „Vorstellung, Bild, Musterbild, Vorbild oder Urbild, Idee“) wird erstmals von Platon in philosophischen Zusammenhängen gebraucht, um das Was der Dinge, ihr Wesen, ihr An sich, zu bezeichnen und leitet sich vom griechischen Wort für „sehen, erblicken, erkennen“ (idein) her und bedeutet demnach: das Gesehene. Die Idee bezeichnet dabei zunächst ganz allgemein eine geistige Vorstellung, einen Gedanken bzw. Begriff.
„Ideen sind qualitativ von Begriffen nicht verschieden. Sie sind nur inhaltsvollere, gesättigtere und umfangreichere Begriffe.“ (Lit.: GA 4, S. 57)
Ideen erfassen das Allgemeine, die Universalien, im Gegensatz zu dem sinnlich erscheinenden Einzelnen. Im Sinne der platonischen Ideenlehre könnte man also sagen: Immer wenn wir sehen, idealisieren wir - und nur dadurch erkennen wir die Dinge als das, was sie sind, d.h. wir heben intuitiv in unserem Bewusstsein durch Idealisierung aus der gegebenen Realität deren eigentliches Wesen heraus. Im Geiste geben wir den chaotischen Sinnesdaten eine ideale Gestalt, durch die sich erst ihre wahre, geistige Wirklichkeit kundgibt, dergegenüber die bloße Sinnenwelt nur schattenhaft anmutet. Platon hat darüber in seiner «Politeia» in dem berühmten Höhlengleichnis ausführlich gesprochen. Dem Philosophieren liege eine geistiges „Sehen“, eine übersinnliche „Schau“ der reinen Ideen, eine Ideenschau, zugrunde. Die urbildhaften Ideen existieren unabhängig von den sinnlich fassbaren Dingen, die ihr Sein und Wesen nur der Teilhabe (methexis) an den unwandelbaren ewigen Ideen verdanken; sie sind nur eine vergängliche Nachahmung (mimesis) ihrer unvergänglichen geistigen Urbilder. Nach Aristoteles ist das menschliche Erkenntnisvermögen allerdings so begrenzt, dass die weitaus meisten Ideen nur in bzw. an den vielfältigen sinnlichen Dingen erfahren und daraus durch Abstraktion herausgehoben werden können. Nur die obersten und allgemeinsten Ideen, etwa die der Mathematik, können rein geistig erfasst werden. Thomas von Aquin unterschied später die vor allen Einzeldingen in der göttlichen Vernuft lebenden universalia ante rem von den in den Dingen wirkenden universalia in re und den als Begriffe im Verstand des Menschen gebildeten universalia post rem.
„Was man Idee nennt: das, was immer zur Erscheinung kommt und daher als Gesetz aller Erscheinungen uns entgegentritt.“ (Lit.: Goethe: Maximen und Reflexionen)
Wille ist die als Kraft wirkende Idee.“
Glossar
- Eigene Ideen können manchmal auch Dogmen sein. Manfred Klett empfiehlt die eigenen Ideen an der Wirklichkeit zu prüfen und sie lebendig im Bewusstsein zu behalten. | Klett, M. Biografie als Film, 2017, 00:46:44