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Biodynamische Bienenkunde, Teil 4, ein Vortrag von Johannes Wirz, 2023
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Transkription des 4. Teil Artgerechte Bienenhaltung vom 18. Januar 2023
Krankheiten und die Geschichte der Varroa-Bekämpfung 00:01:46
Johannes Wirz
Thema Krankheiten und Varroa, vielleicht eine Vorbemerkung. Ich habe schon erwähnt, dass die Varroamilbe Ende der siebziger Jahre nach Europa gebracht wurde und ein mittlerweile ein Freund von mir, Wolfgang Ritter, wurde damals zum obersten Bienenseuchenverantwortlichen von Deutschland. Er kam als junger Wissenschaftler von Bayern und er hat gesagt, wir müssen diese Milbe bekämpfen mit chemischen Mitteln. Nach seiner Pensionierung hat er gesagt, ich habe einen Fehler gemacht in den 80er Jahren, man hätte die Sache laufen lassen müssen, weil es ist ein Naturgesetz, dass auch die schlimmsten Krankheiten von den Wirten, auf die sie losgehen, Bienen, Mensch oder Tiere, überwunden werden, weil kein Pathogen, also krankmachendes Bakterium oder Virus, will seinen Wirt töten. Im Einzelnen vielleicht schon, aber in der Population nicht, weil er würde damit seine eigene Existenzgrundlage vernichten.
Dann hat man also angefangen, sofort mit chemischen Mitteln aus der Pharma- und Agrarindustrie die Milben zu bekämpfen, mit der Folge, dass sehr bald Resistenzen auftraten. Dann kamen die Biodynamiker, die aufgrund von Nachrichten aus Russland und auf dem Hintergrund, dass Steiner sehr viel über Ameisensäure und Klee- oder Oxalsäure gesprochen hat, darauf, die Milben mit Säuren zu regulieren. Und in diesen letzten knapp 50 Jahren sind verschiedene Dinge passiert. Erstens, Milben sind immer noch nicht gegen die Säuren resistent geworden. Also die Säuren wirken jetzt schon über Jahrzehnte, wo chemisch-synthetische Mittel nicht mehr wirken.
Das Zweite ist, in den 80er Jahren konnten Völker mit 10.000 Milben problemlos den Winter überleben. Heute, wenn im Volk 3.000 Milben sind, sind die Völker an Weihnachten tot. Das heißt, irgendwie ist etwas mit der Vitalität der Bienenvölker passiert. Wir wissen nicht genau was und es ist sehr schwierig herauszufinden. Vielleicht Pestizide, vielleicht diese ewige Zuckerfütterung, es ist unbekannt. Aber es ist also unglaublich, wie sich die Vitalität der Völker entwickelt hat. Und es haben sehr viele Studien gezeigt, dass einfach die Lebensdauer der Völker und auch der einzelnen Bienenwesen kürzer geworden ist im Vergleich zu noch vor 30 Jahren.
Und das Dritte ist, für die Bekämpfung der Milbe musste immer mehr und mehr und öfter behandelt werden. Also zu Beginn, als man mit Ameisensäure gearbeitet hat, haben übrigens alle konventionellen gelacht. Heute ist es Standard. Nur die Biodynamiker haben sie benutzt. Reichte eine Ameisensäurebehandlung im Sommer, um die Völker am Leben zu erhalten. Dann hat man gemerkt, dass es nicht mehr reicht. Dann hat man gesagt, Ameisensäure im Sommer und Oxalsäure im Winter. Der Unterschied zwischen den beiden Säuren ist, dass die Ameisensäure als Dampf auch in die verdeckelte Brut einwirken kann. Also wenn der Deckel drauf ist, geht es durch den Deckel durch. Und die Oxalsäure nimmt aber nur die Milben auf den Bienen weg, weil die nicht in die Brut hineinwirkt. Und dann hat man gesagt, wir brauchen Ameisensäure im Sommer und Kleesäure oder Oxalsäure im Winter. Wenig später hat es geheißen, wir brauchen zwei Ameisensäuren im Sommer, zweimal Behandlung. Eine Oxalsäure im Winter. Dann hieß es, wir müssen zwei Sommerbehandlungen machen und zwei Winterbehandlungen. Im Moment sind wir dran, drei Sommerbehandlungen zu machen und zwei Winterbehandlungen. Und bei der Ameisensäure kann man sagen, wenn man drei Behandlungen im Sommer macht, schüttet man einen halben Liter Ameisensäure in jedes Volk rein. Es sind gewaltige Mengen und es ist allen klar, dass mittelfristig diese Sache an ein Ende kommt.
Die Varroa-Milbe als unser „Frankenstein-Monster“ 00:07:03
Johannes Wirz
Und dann eben hat man auf der einen Seite versucht, über Züchtung, Resistenzen und Toleranzen hervorzubringen. Das ist bis heute nicht gelungen. Und einige kleinere Imker haben einfach beschlossen, aus welchen Gründen auch immer, ich höre auf mit jeder Behandlung. Und ich möchte nicht über Behandlungstechniken sprechen, sondern ein bisschen diese Geschichte der Varroa-Toleranz oder resistenten Bienenvölkern aufdröseln. Und ich fange gerne mit einer kleinen Geschichte an, nämlich mit der Geschichte von Frankenstein-Monster, das Mary Shelley im vorletzten Jahrhundert, diese Geschichte aufgeschrieben hat. Und ich glaube, sie ist wahrscheinlich vielen noch bekannt. Da war also Dr. Frankenstein. Der hat in den französischen Südalpen mit Leichen herum experimentiert und dann aus Teilen verschiedener Leichen so einen Leichnam gebaut. Damals hatte man das Gefühl oder die Meinung, dass Elektrizität eine wichtige Rolle spielt. Ich habe den Film gesehen, da wurde dieser Leichnam aufs Dach gebracht und dann hatten Blitzfänger Strom eingesammelt und es ging dann über Drähte in dieses Monster rein und das Monster wurde zum Leben erweckt.
Aber ich erzähle die Geschichte nicht, um zu sagen, das ist gelungen. Es ist bis heute nicht gelungen, das zu tun, das war Fiktion. Aber dann folgte eine unglaublich berührende Geschichte, was das Monster anbelangt. Als es sich erholt hat im Krankenbett bei Frankenstein, durfte es zum ersten Mal in diesem Dorf in den französischen Alpen spazieren gehen und alle Leute rannten weg. Das Monster kommt zurück und sagt: „Doktor, was ist los? Ich will niemandem etwas Böses tun, habe keine schlechten Gedanken, alle rennen weg.“ Und sagt Frankenstein: „Du siehst nicht ganz aus wie die anderen, du musst dich daran gewöhnen.“ Wenig später merkt das Monster, dass Frankenstein selber Angst bekommt vor seiner eigenen Kreation. Und Frankenstein überlegte dann zwei Strategien. Das eine, er macht noch ein weibliches Monster und wenn die zusammen etwas haben, wird es vielleicht besser. Und das zweite, er exportiert das Monster nach Grönland, um es seinem Schicksal zu überlassen. Und dann gibt es ein ganz entscheidendes Gespräch zwischen dem Monster und dem Doktor. Und das Monster sagt: „Sie sind mein Schöpfer, Sie müssen immer mit mir verbunden bleiben.“ Eigentlich klar.
Und ich erzähle die Geschichte gerne, weil so sehe ich die Geschichte mit der Varroamilbe auch. Die hatte keine Intention, in Europa Bienenvölker kaputt zu machen. Sie wurde hergebracht und hat sich verhalten, wie sie sich immer verhalten hat. Und es gibt diese indische oder asiatische Biene, Apis cerana, die seit Urzeiten in Koexistenz, also im Gleichgewicht mit dieser Milbe lebt. Und man weiß heute genau, wie das gekommen ist. Die Bienen brauchen weniger lang, um sich zu entwickeln. Apis cerana hat eine kürzere Entwicklungsdauer, das heißt die Milbe hat nicht so viel Gelegenheit, sich zu vermehren. Und im Gegensatz zur europäischen Honigbiene kann sie sich in den asiatischen Honigbienenvölkern nur in der Drohnenbrut vermehren. Also nur wenn Drohnen da sind, kann sie sich vermehren. Und die asiatische Biene hat gelernt zu riechen, ob eine Brutzelle mit Milben befallen ist oder nicht. Und dann, wenn es so ist, wird diese Brutzelle mit einem dicken Deckel versorgt. „Entombing“ wird es genannt, eingesargt. Und anders als bei uns, bei der europäischen Honigbiene, wo die Drohnen aus der Zelle herausgeholt werden, indem die Schwestern den Deckel wegfressen, muss sich die Drohne bei Apis cerana selber aus ihrer Wiege befreien. Und eine Drohne, die mit Milben befallen ist und der Deckel verstärkt wurde, kommt nicht mehr raus. Also ein geniales Ding, wie das zusammengeht. Und es funktioniert einfach.
Die Biologie der Milbe und die Abwehrmechanismen der Bienen 00:12:09
Johannes Wirz
Und wenn wir jetzt ein bisschen schauen in die Biologie der Milben, sieht man, dass die ja gar nicht so gut angepasst ist auf die Honigbiene. Das ist das Erste, was ich zeigen möchte. Und das Zweite dann an einem Beispiel. Es gibt mehrere und ich kenne einige Imker, habe Freunde, die nicht mehr behandeln, keine Völker mehr behandeln seit über zehn Jahren. Und dann möchte ich an einem Beispiel zeigen, wie das gelaufen ist. Und ich persönlich bin seit Jahren dran, auch in diese Richtung zu gehen. Und beispielsweise jetzt in diesem Jahr haben von den vorhandenen 14 Völkern nur drei Völker eine Behandlung bekommen, die extrem belastet waren, und all die anderen habe ich nicht behandelt. Und ich bin relativ zuversichtlich, dass die durch den Winter kommen. Und ich hoffe, dass ich am Ende meines, hoffentlich noch nicht ganz zu Ende gegangenen Lebens, auch eine resistente Biene habe. Also ich will sagen, es klappt. Und das möchte ich dann zeigen, wie das ein bisschen weltweit ausschaut.
So schaut sie aus. Ist ein Spinnentier, also hat acht Beine. Und links seht ihr einfach zwei reife Weibchen. Und rechts seht ihr etwas, was wir als Imker oder Imkerinnen immer wieder sehen können, dass einzelne Bienen eine Milbe auf dem Rücken tragen. Die Milbe sitzt natürlich nicht nur auf dem Rücken, sondern die kann irgendwo sitzen. Darum wissen wir nie genau, wie befallen das Volk ist. Aber wenn ich nur mal eine per Zufall sehe, denke ich, kein Problem. Wenn man aber fünf Bienen sieht mit Milben, oder manchmal sogar mehrere Milben auf einer Biene, dann weiß man, das ist ziemlich problematisch.
Und jetzt zur Biologie. Das Erste ist interessant. Wenn Weibchen, egal ob Mutter oder Tochter, aus der Zelle schlüpfen, bleiben die die nächsten vier Tage auf einer Biene sitzen, bevor sie wieder in eine verdecklungsbereite Zelle gehen. Also sie haben immer so eine kurze Phase, wo sie die Reproduktion unterbrechen und gehen erst dann wieder rein. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Was hier gezeigt wird, das sind Zellen kurz vor dem Verdeckeln, wo ein Weibchen dann in die Zelle hüpft. Wenn sie in der Zelle ist, macht das Weibchen 72 Stunden lang nichts. Es sitzt dort und es saugt an der Larve ein bisschen Bienenblut, also Hämolymphe, und legt nach 72 Stunden ein erstes Ei hier. Aus dem ersten Ei schlüpft immer zuerst ein Männchen. Und dann wartet sie wieder 30 Stunden, legt ein nächstes Ei, wartet wieder 30 Stunden, legt das nächste Ei und so weiter. Und wenn man sich die Größe anschaut, ist der Reproduktionserfolg der Milbe bei den Bienen ein Faktor von 1,3. Das heißt, auf drei Milbenweibchen kommen nur vier Milben wieder raus. Also eigentlich nicht so viel. Und wenn es gelingen würde, diesen Reproduktionsfaktor nur um 0,3 zu senken, dann wäre das Problem eigentlich schon gelöst. Versteht ihr?
Und diese geringe Zahl hängt mit der Entwicklungszeit zusammen. Und wie wir jetzt gelernt haben, haben die Drohnen eine Entwicklungsdauer von 24 Tagen. Das heißt, es kommen mehr Milben raus, wenn sie sich in Drohnenzellen vermehren, als wenn sie sich in Arbeiterinnenzellen vermehren. Und interessanterweise konnte man nachweisen, dass wenn man Milben Arbeiterinnenzellen anbietet und zugleich Drohnenzellen, gehen sie achtmal lieber in die Drohnenzellen als in die Arbeiterinnenzellen. Also so ein bisschen eine Situation, wie es bei Apis cerana auch ist. Die Reproduktionserfolg, die Vermehrung ist in Drohnen einfach besser.
Und jetzt habe ich hier aufgeschrieben, was alles für Verhaltensweisen bekannt sind, in den Bienenvölkern, die helfen, den Erfolg der Vermehrung der Milbe tiefer zu halten. Und das Wichtigste, über das wird in der konventionellen Bienenwissenschaft nicht geforscht und nicht gesprochen, ist Brutunterbruch durch Schwärmen oder durch Umweiseln. Also die Völker haben verschiedene Strategien, wie sie selber einen Brutunterbruch erzeugen können. Und ich erlebe es immer wieder, dass bei mir Völker zu ungewöhnlichen Zeiten schwärmen. Und lange Zeit habe ich immer gedacht, die sind verrückt, das ist nicht gut. Heute weiß ich, die spüren, dass möglicherweise irgendetwas mit Brutkrankheiten nicht stimmt. Und die beste Therapie gegen Brutkrankheiten ist Brutpause. Und ich habe mal in einem Versuch bei unserer Fischermühle, also der Mellifera e.V. geguckt, was passiert in diesem Brutunterbruch. Und da ging es darum, um die Frage, wie viele Milben nimmt ein Volk mit im Vorschwarm, also mit der alten Königin, und wie viele Milben bleiben noch im Restvolk, also in dem Teil, das in der Kiste bleibt. Und das war ein kleiner Versuch mit zehn Völkern. Aber wir haben gesehen, im Vorschwarm gehen im Durchschnitt sieben Prozent aller Milben mit. Wenn also ein Volk im Mai 100 Milben hat und schwärmt, sind im Vorschwarm sieben Milben. Und im Restvolk, wegen der Brutpause, ist es so, dass 60 Prozent der Milben runterfallen in der Zeit, wo keine Brut da ist. Das heißt, auf 100 Milben, die im Volk sind, sind nach dem Schwarmakt im Restvolk, also was da übrig bleibt, noch lediglich 40 Milben drin.
Dann hat man aber gesehen, es gibt Völker, das war auf Gotland, wo man einen großen Versuch gestartet hat mit 150 Völkern, nicht mehr behandelt. Und gesehen hat, dass nach vier Jahren von 150 Völkern nur noch 6 übrig blieben, aber die kamen auch wieder ins Schwärmen, das heißt, es konnte sich eine Population aufbauen. Und dort hat die Forscherin Barbara Locke festgestellt, dass aus Gründen, die sie nicht weiß, die Milbenweibchen nicht nur 72 Stunden, sondern 100 Stunden warten, bis sie das erste Ei ablegen. Das heißt einfach in der Sprache verzögerte Eiablage. Das ist also ein Verhalten, um die Milbenzahl zu regulieren.
Das zweite, was man entdeckt hat, ist, dass in allen Bienenvölkern in unterschiedlichem Maß Bienchen den Deckel aufmachen, ich sage immer reinschauen, aber das ist ein Quatsch, weil es ist ja stockdunkel, reinriechen, Deckel zu, dann kommt Tage später wieder ein Bienchen vorbei, Deckel auf, Deckel zu, Deckel auf, Deckel zu, bis zu 14, 15 Mal. Und das hat zur Folge, dass offensichtlich durch diese ewige Deckelaufmacherei die Bienenpuppe nicht so gestört wird wie die Milbe. Das ist ein Verhalten, das die Zahl der fortpflanzungsfähigen Milben am Schluss vermindert.
Dann gibt es das Verhalten, über das sehr viel gesprochen wird, das VSH, Varroa-Sensitives-Hygiene-Verhalten, wo die Bienen wie Apis cerana riechen, ob alles passt unter diesem Deckel mit der Puppe in der Metamorphose oder nicht. Und wenn ihnen etwas nicht passt, machen sie dann den Deckel auf und holen die Bienenpuppe raus und schmeißen die runter und dabei kommt bestenfalls die Mutter, also die Milbe, die da Eier gelegt hat, lebendig und fortpflanzungsfähig raus und so wird also die Zahl der Milben auch wieder reduziert. Und dann kommt es eben früher oder später zum Schlupf und dann gibt es noch ein viertes Varroa-Toleranz- oder Resistenzverhalten, das heißt Grooming oder Lausen, das heißt die Bienen können sich selber oder anderen Schwestern die Milben vom Pelz nehmen. Und das kann der Imker dann beobachten, wenn er mal mit der Lupe schaut, wenn dieses Verhalten passiert, dann ist oft die Milbe verbissen, also hat eine Delle im Panzer oder ein Bein weg oder ein Fühler weg.
Also das sind alles gut dokumentierte Verhalten. Und jetzt wenn man diese Biologie anschaut, das Männchen braucht länger zur Entwicklung, darum ist das erste Ei immer ein Männchen und dann begattet der Bruder seine Schwestern in der Zelle. Das ist eine Inzucht, die man im Labor kaum erreichen könnte, also ganz gewaltig. Permanente Geschwisterpaarung. Und es ist eben falsch, einfach immer nur zu sagen, Inzucht funktioniert nie. Es gibt eine Reihe von Tieren, es gibt auch eine Reihe von Pflanzen, die überhaupt keine Fremdbefruchtung oder Fremdbestäubung nötig haben und trotzdem sehr erfolgreich sind. Also das ist irgendwie ein biologisches Geheimnis, das man bis heute noch nicht entschlüsselt hat, weshalb es bei den einen fatal ist und bei den anderen nicht.
Was das Bild zeigt, ist, dass es offensichtlich eine erfolgreiche Strategie verschiedener Verhaltensweisen braucht. Und was die Züchtung bringt, sind Weltmeister im verzögerter Eiablage und sonst nichts, oder Weltmeisterinnen im Varroa-sensitiven Hygieneverhalten, und die anderen Verhalten, wenn man nicht draufschaut, gehen eventuell verloren. Und ich glaube, das ist der tiefere Grund, weshalb Varroa-Resistenz- und Toleranzzüchtung so langsam vorankommt.
Und das Zweite, ich habe es vorhin erwähnt, ein Bienenvolk ist umso gesünder, je mehr Väter sich mit der Königin, je mehr Drohnen sich mit der Königin verpaart haben. Also das heißt im Fachausdruck Polyandrie, das heißt, je breiter die genetische Diversität der Väter ist, umso gesünder. Und hier haben wir eine Milbe, deren Strategie drin besteht, eine absolute Inzucht zu machen.
Der Weg zur behandlungsfreien Imkerei: Das Beispiel David Heath 00:31:30
Johannes Wirz
Aufgrund meiner Beobachtung der vielen verschiedenen Farben, die ich in meinen Völkern sehe, glaube ich, dass diese Spermien der verschiedenen Drohnen in der Spermienblase, Spermatheka heißt es, gemischt werden und dann zufällig mal das eine oder mal das andere Spermium an die Reihe kommt. Und da gibt es wieder aus der Gruppe von Tom Seeley ganz viele Untersuchungen, die zeigen, dass, je mehr Drohnenväter, umso besser Eigenschaften wie Tanzen ist intensiver, der Flugradius wird größer, Honigertrag wird größer, die Völker werden vitaler, größer und sie gehen besser mit Krankheiten um.
Also noch dieses Beispiel von David Heath. Ich habe 2020, oder wann dieses Buch erschienen ist, eine Weltkarte aktualisiert, mit all den Ländern und Orten, wo Varroa-tolerante oder resistente Bienenvölker beschrieben worden sind. Das sind alles wissenschaftliche Publikationen, wo das funktioniert hat. Und dann gibt es aber hier in Europa ganz viele Imker, die ich persönlich kenne. In Holland, in Frankreich, zwei in der Schweiz. Und David Heath hier, die seit Jahren nicht mehr behandelt. Und zum Teil jetzt, ich komme dann zu David gleich, erfolgreich Völker halten, die keine Behandlung mehr brauchen. Also über zehn, mehrere Jahre hindurch. Und David, seit elf Jahren hat er nie mehr behandelt.
Er hat also 2007, 2008 beschlossen, nachdem er von mir in die Imkerei eingeführt wurde und wegen mir Warré-Beuten gehabt hat, ich höre auf mit Behandeln. Ich habe die Schnauze voll. Und er ist auch Biologe und hat gesagt, in der Evolution haben wir gesehen, das gelingt. Also wenn man nichts mehr macht, findet der Wirt eine Lösung gegen ein Pathogen. Und dann hat er eben, er hat nicht mehr reingeguckt in die Kisten, also er weiß nicht, was exakt vorgeht, aber er hat alle Jahre einfach aufgeschrieben, was geschehen ist mit den Völkerverlusten. Und er hat im ersten Jahr, das ist vielleicht das Glück des Anfängers, kein einziges Volk verloren. Er hat mit bis zu 15 Völkern gearbeitet. Und dann hat er da im zweiten Jahr die Hälfte der Völker verloren. Er hat im dritten Jahr 16 Prozent verloren. Dann kam ein dramatisches Jahr, wo also 8 von 12 Völkern weg waren. Hat wieder mit Schwärmen die Völker wieder aufgebaut. Und er war eine Zeit lang ein beliebter Schwarmfänger. Und dann kann man einfach sehen, mal keine Verluste, mal wenige und so weiter und so weiter. Und er kommt darauf, dass eben im Laufe von 14 Jahren der durchschnittliche Völkerverlust 15 Prozent betrug. Ohne Behandlung. Und es sind Verluste, wovon die meisten hier in Deutschland, der Schweiz, die behandeln, träumen. Also wir haben jedes Jahr um die 20, manchmal 25 bis 30 Prozent Verluste.
Publikum
Die Strategie war einfach aufzuhören.
Johannes Wirz
Einfach nicht machen.
Publikum
Und zu beobachten.
Johannes Wirz
Einfach schauen, wer überlebt. Und mit den Überlebenden wieder Völker bilden. Nächsten Winter, wer überlebt, wieder Völker bilden.
Studienergebnisse zur Nicht-Behandlung aus Wales 00:45:18
Johannes Wirz
Das ist eben in verschiedenen Ländern verschieden. In Deutschland ist die Milbe eine seuchenanzeigepflichtige Krankheit. Das heißt, ihr habt die Pflicht, jeder Imker hat die Pflicht zu behandeln. In der Schweiz ist es keine seuchenanzeigepflichtige Krankheit. Da hat man nur die moralische Pflicht, dem großen Imkerverein gegenüber zu behandeln. Und in England gibt es keine Pflicht, in Holland keine Pflicht. Da ist man also frei, etwas zu tun.
Die Resistenz oder Toleranz scheint irgendwie standortgebunden zu sein. Und wir haben einen großen Versuch gemacht in der Fischermühle, wo wir auch mit Varroa-toleranten Königinnen und Bienen aus der Schweiz gearbeitet haben. Effekt ist weg. Standort spielt eine zentrale Rolle.
Und wenn das jetzt so ein großes globales Problem ist, warum wird dann nicht gänzlich darauf verzichtet, künstlich hergestellte Königinnen zu züchten und die von irgendwoher zu holen? Weil das wäre ja dann eine globale Maßnahme, um das Ganze auch ein bisschen einzudämmen. Ich habe gesagt, künstliche Züchtung ist eine Ideologie. Davon will man nicht Abstand nehmen. Und natürlich im Hinterkopf haben oft die Züchter noch die Idee, wenn ich dann die Königin habe und die ist gut, kann ich die auf der ganzen Welt verkaufen. Und es ist heute aber klar, wenn man mit den Imkerinnen und Imkern spricht, eigentlich hätte man vor 77 oder 80 einfach sagen müssen, wir lassen es laufen. Wir wären durch ein Jammertal gegangen mit den Bienenvölkern, aber das Problem wäre weg. Da hätten sich Völker gebildet, die mit der Milbe umgehen können, es wäre weg.
2010 hat ein Bienenspektor in Wales beschlossen, er macht eine Umfrage bei den Imkern, die er betreut, ob sie behandeln oder nicht. Und man denkt, du schreibst eine Mail, lieber Imker, hast du behandelt oder nicht, wie viel Völker hast du verloren? Keine Antwort. Das waren also Stunden telefonieren, mit den Leuten sprechen, weshalb man das gerne wissen wollte, bla bla bla. So anstrengend, dass er beschlossen hat, jetzt höre ich auf damit. Aber spannend war, er hat 2010/11, 14 Antworten bekommen. Das waren 14 Imker, die haben insgesamt 71 Kolonien gehabt. Das heißt durchschnittlich 5 Kolonien pro Imker. Und 44 von diesen 70 wurden behandelt. Der Verlust lag bei 27 %. Und interessanterweise 27 Kolonien wurden nicht behandelt, und der Verlust lag bei 11 %. Jetzt müsst ihr euch vorstellen, er telefoniert im nächsten Jahr und erzählt, die Ergebnisse waren so und so. Und was passiert? Mehr Imker trauen sich zu sagen, was sie machen. 40 Imker mit 355 Völkern. 180 davon wurden behandelt. Auswinterungsverlust 8 %. 175 nicht behandelt. Auswinterungsverlust 7 %. Telefoniert im folgenden Jahr, hey, ob du behandelst oder nicht, spielt auf die Auswinterung gar keine Rolle. Und dann kann man sehen, das nächste Jahr, da waren es dann schon 53 Imker, die Auskunft gegeben haben. Was man sieht, über die Jahre geschaut, die Nichtbehandler hatten weniger Völker verloren als die Behandler. Was zu einem Boom geführt hat von immer mehr Nichtbehandlern. Und wenn man das eben anschaut, dann über diese sechs Jahre, durchschnittlicher Völkerverlust bei Imkern, die behandelt haben, mit den Säuren 19 %. Und bei denen, die nicht behandelt haben, 13 %. Und es ist klar, wenn man diese Botschaft in die Imkerschaft ruft, in Südwales, wo das ist, sagen die Leute, weshalb soll ich behandeln? Ich habe diese Arbeit und diesen Stress nicht und verliere weniger oder bestenfalls gleich viel Völker wie die, die behandeln.
Krankheit als Frage des Wirts, nicht nur des Pathogens 00:57:28
Johannes Wirz
Und eben, noch einmal, weshalb die überleben, kann David nicht sagen. Nur dass sie überleben. Vielleicht nur noch ein letztes Wort zu Krankheiten im Allgemeinen. Ich habe mal ein bisschen recherchiert und geguckt, wie ist es mit diesen Krankheiten. Und dann stellt sich heraus, Sauerbrut ist die europäische Faulbrut in der Schweiz. Zwei Drittel aller Völker haben Sauerbrutbakterien, wenn man nachschaut. Und wie man nachschaut, ist egal. Aber längst nicht zwei Drittel aller Völker erkranken an Sauerbrut. Und es ist ein bisschen wie bei uns, wir tragen unendlich viele Viren und Bakterien in uns, die eigentlich krank machen könnten, die es aber nicht tun, weil unser Immunsystem sie dauernd unterhält. Und wir wissen auch, dass wenn wir lange nicht exponiert werden zu pathogenen Keimen, wird das Immunsystem runtergefahren und dann werden diese Keime ein Problem. Das ist bei den Völkern auch so.
Wenn man auf dieses schon bekannte deformierte Flügelvirus guckt, weiß man, dass 80 bis 100 Prozent aller Völker, praktisch alle Völker, haben das Virus in sich. Und es kommen wenige symptomatisch vor, also man kann sie erkennen, aber die Völker erkranken nicht wirklich an diesem Virus. Das gleiche gilt für das akute Paralyse-Virus. Komischerweise in der Schweiz, fast alle Völker haben das. Kann man nachweisen. Die wenigsten Völker werden krank. Das ist auch ein Virus, Sackbrut-Virus. Die Hälfte aller Völker tragen es. Aber kaum ein Volk wird krank oder geht an diesem Virus zugrunde. Ich glaube, die Botschaft hier ist dieselbe wie bei Varroa. Es gibt auf der einen Seite den Parasiten oder das Pathogen, aber ob es krank macht oder nicht, ist nicht nur eine Frage des Parasiten oder Pathogens, sondern des Gesamtzustandes des Wirtes, des Volkes, wo das Virus oder das Bakterium drin lebt. Und eigentlich liegt da so ein bisschen eine Geschichte, das ist bei uns genau dasselbe. Wie viele Leute haben jetzt Corona-Viren in sich gehabt. Bei uns testet ja niemand mehr, bei euch auch nicht, weil man es jetzt bezahlen muss. Also ist es uns wirklich Schnuppe. Und dann hat man entweder Grippe oder man hat gar nichts. Also man merkt, es ist nicht einfach in Stein gemeißelt, da kommt irgendwie ein gefährlicher Keim an und dann wird man krank, sondern genug schlafen, gesund ernähren usw. ist die halbe Miete. Und das ist, denke ich, die gleiche Geschichte, die man bei diesen Varroa-resistenten Völkern auch erzählen kann.
Die persönliche Strategie des Referenten zur Selektion 01:01:29
Johannes Wirz
Die Kernbotschaft ist: Wesensgemäße Bienenhaltung ist wesentlicher Baustein im Umgang auch mit Krankheiten. Erstens macht es Spaß, das habe ich gesagt, auch wenn sie mir nicht glauben, so toller Naturbau, Schwarmtrieb, Standbegattung. Und zweitens ist deutlich geworden, sie sind resilienter und vitaler als andere Völker, die man so auf Leistung und Hochleistung drückt und grundlegende Verhaltensweisen unterdrückt.
Ah, jetzt muss ich noch erzählen, wie ich es mache. Das ist meine Strategie. Gut, es ist interessant, es passiert alles im Kopf. Ich habe schon erzählt, es gab in früheren Jahren die Panik, wenn Völker im Juli schwärmten. Heute, wenn Völker im Juli noch schwärmen, weil bei uns ist die Schwarmzeit in den April gerückt und meistens Ende Mai vorbei. Heute, denke ich, Völker, die im Juli schwärmen, zeigen mir, dass sie mit Krankheiten umgehen können. Also für mich ist das ein wichtiges Kriterium in meiner Nichtbehandlungsstrategie.
Das Zweite, es gibt Völker, die explodieren, Bienen- und brutmäßig im Frühling. Und dann gibt es aber Völker, die gehen ein bisschen gemächlicher. Ich habe nach dem Studium der Seeley-Versuche, die ich gezeigt habe, gemerkt, ich achte darauf, wie schnell die Volksentwicklung passiert. Eine langsame Entwicklung bedeutet nicht immer weniger Bienen, aber es bedeutet am Anfang weniger Milbenvermehrung. Das ist der zweite Punkt.
Dann das Dritte, auch lustig. Früher habe ich gelernt, wenn du ein löchriges Brutnest hast, sind die Völker krank. Das stimmt zu einem gewissen Grad, aber löchriges Brutnest heißt auch, dass die Bienen kranke Brut erkennen und ausräumen. Also weiteres Kriterium, das ich anschaue. Und dann gibt es noch VSH, kann man erkennen, habe ich erwähnt, also dieses Varroa-sensitive Hygieneverhalten. Wenn man Fühler auf der Unterlage sieht, und ich schiebe inzwischen eine Unterlage rein, weil das heißt, die Bienen ziehen die kranken Schwestern an den Fühlern raus und brechen die ab. Und wenn ich Zeit habe, nehme ich auch mal die Lupe mit, um zu schauen, ob sie das Grooming-Verhalten zeigen, wo auch die Milben jetzt Beine abhaben oder Fühler ab oder das zerbissene Skelett. Und das letzte Kriterium, das für mich so wichtig ist, aber für alle anderen ist es egal. Es gibt von Mitte September bis August meist einen wahnsinnigen Milbenanstieg, weil das Brutnest sehr klein wird. Das heißt, es sitzen viel, viel mehr Milben auf Bienen und wenig Milben in der Brut. Und wenn Ende September das Brutnest klein wird, sitzen dann plötzlich 80 % der Milben auf den Bienen. Und das sieht man dann im natürlichen Milbenfall. Und dort habe ich Völker, wo, wenn ich Mitte September sage, wir haben 5, 6 Milben haben, haben welche Mitte Oktober 40. Das ist ein Wahnsinn. Aber wenn sie nur 25 haben, sage ich, okay, lass ich laufen. Also ich habe so ein Mehrfaktorprogramm, dass ich achte, langsame Volksentwicklung und einen nicht zu dramatischen Milbenanstieg am Ende der Bienensaison. Plus Hygieneverhalten und plus das Verbissene usw. Also was ich vorhin genannt habe.
Abschließende Fragerunde 01:06:26
Publikum
Also diese 25 Milben kann man Oktober dann mit bloßem Auge so sehen, wenn man es aufmacht. Und wenn es dann schon 40 sind, dann wäre es zu viel.
Johannes Wirz
Ja, aber der Detail ist, man darf nicht nur eine Nacht zählen oder einen Tag, sondern man muss drei bis vier. Weil wenn sie sich viel bewegen, fallen viele Milben runter. Man schaut die Milben, die runterfallen. Auf der Unterlage, sorry.
Publikum
Und die Unterlage ist das, was vor dem Eingang liegt?
Johannes Wirz
Nein, das liegt unter dem Volk. Du hast den Kasten. Dann seit Varroa macht man da ein bienendichtes Gitter hin, damit eben Milben durchfallen, die man dann noch sieht. Und unten hast du dann noch einen Schieber, den du reinschieben kannst, wo du dann siehst, was runtergefallen ist. Und die Bienen kommen eben nicht durchs Gitter und können die Milben nicht rausräumen.
Publikum
Müssen die Bienen im Winter trinken und wie machen die das? Müssen Bienen im Winter trinken und wie holen die ihr Wasser?
Johannes Wirz
Nein, die müssen im Winter nicht trinken. Die holen einfach das bisschen Honig, das ist leicht. Das geht ohne Wasser. Aber wenn sie Honig verflüssigen müssen für die Brut, müssen sie Wasser haben.
Publikum
Es war auch so, dass die Larven, die später eine Königin werden oder eine Drohne werden oder eine Biene, alle gleich sind, oder? Und dass die dann anders entwickelt werden durch das Futter, was sie kriegen?
Johannes Wirz
Das gilt für Arbeiterinnen und Königinnen. Die Weibchen kommen immer aus einem befruchteten Ei. Die Drohnen sind unbefruchtete Eier. Also die Ernährung, ob Königin oder Arbeiterin, ist eine Frage der Ernährung. Drohne ist eine genetische Frage.
Johannes Wirz
Wir haben jetzt nicht so sehr über die Entwicklung des Volkes im Bienenjahr geredet, aber nach dem längsten Tag beginnt das Brutnest wieder kleiner zu werden. Und dann steigt die Königin auf alle Fälle ab und oben, sagt der Imker, läuft die Brut aus. Es ist nur so, dass wenn du Honig ernten willst und noch Brut oben hast, dann kannst du die Waben, wo Brut drauf ist, natürlich nicht schleudern. Das darf man nicht. Da gäbe es ein paar Dinge zu sagen, aber das stört die Erwerbsimker, weil wenn sie wissen, dass keine Brut oben ist, nehmen die die ganze Zarge weg und schleudern alles. Und wir kleinen, wir gucken schnell, ist Brut drauf, und dann nehmen wir die Waben, wo Brut drauf ist, nicht raus.
Publikum
Ich habe noch eine Frage. Wann würdest du bei der Einraumbeute das mittlere Schied auch bestimmen, entspannen?
Johannes Wirz
Das ist eine Expertin. Also die Geschichte dieser Beute, die ist lang und auch ein bisschen kurvig. Und die Urversion, ich mache es klein, damit es Platz hat, hatte das Flugloch hier in der Mitte. Und wenn man das so macht, dann machen die Völker von links und rechts so zigarrenförmige Brutnester. Das heißt, es gab viele Waben, die Brut drauf haben, die kann man nicht schleudern. Also hat man gefragt, was macht man. Dann war die zweite Version, dann war das Flugloch hier. Wir haben gelernt, das Brutnest ist immer fluglochnah. Das heißt, es bleibt hier am Flugloch sitzen, dann bleibt das Brutnest hier, und hier kann man Honig ernten. Dann kam die Version, von der du sprichst, und die hat jetzt drei runde Fluglöcher. Das eine ist für die Ästhetiker, weil es ist wirklich wunderschön, von außen zu gucken, wenn es nur ein Loch in der Mitte hat. Also die, die noch mit diesem System arbeiten wollten. Und die anderen beiden sind für die Imker, die dann dieses Flugloch zumachen, hier ein bienendichtes Brett reinmachen, und da kann man zwei kleine Völker in derselben Kiste aufziehen.
Publikum
Aber was bringt Neues, Zweitvölker, oder warum? Ich habe nicht verstanden, was das für ein Vorteil ist.
Johannes Wirz
Also man braucht weniger Material, wenn man junge Völker in der gleichen Kiste aufzieht, und die Idee ist ja dann, im nächsten Jahr, wenn sie dann beide aus dem Winter gekommen sind, kann man eines rausnehmen, in eine neue Kiste stecken, dann dieses Brett weg, und dann kann man ein großes Volk in derselben Kiste bauen. Aber ich habe also noch die Urvariante, das habe ich nicht mehr, aber alle meine Einraumbeuten haben einfach ein asymmetrisches Loch hier. Das man auch groß oder klein machen kann, bei uns Mäusegitter. Es gibt so Mäuschen, die können durch 8 Millimeter Löcher noch reinschlüpfen, und ich habe letztes Jahr bei einem Volk vergessen, war zu verpeilt, und es hat dann alle Bienen gefressen, kein Honig. Die Maus hat sich dort Laub reingeholt, also ein richtiges Ferienwohnen eingerichtet. Gut, haben wir es. Danke für die Aufmerksamkeit, und ich wünsche noch weiterhin einen schönen Kurs. Vielen Dank.
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