Geist

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Siehe auch → Geist

Geist (von idg. *gheis-, „erregt, aufgebracht sein, schaudern“; griech. πνεῦμα pneuma oder νοῦς nous; lat. spiritus; eng. spirit) ist die Quelle aller schöpferischen Tätigkeit und seine Grundtätigkeit besteht darin, sich selbst beständig aus sich selbst heraus neu als Geist zu erschaffen, wie es symbolisch etwa durch das Bild des Vogels Phönix angedeutet wird. Von wirklichem, d.h. tatsächlich wirkendem Geist kann daher nur gesprochen werden, insofern er unmittelbar in der Realität (im weitesten Sinn) schaffend und gestaltend tätig ist. Was im angelsächsischen Sprachraum hingegen als „Mind“ bezeichnet und meist fälschlich dem Geist gleichgesetzt wird, ist nur dessen kraftloses, gehirngebundenes irreales mentales Spiegelbild. Das Gehirn selbst jedoch ist - wie der ganze menschliche Organismus - ein Produkt des Geistes.

Gott ist Geist, wie nach dem Johannesevangelium der Christus zur Samariterin am Jakobsbrunnen sagt:

„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

– Johannes-Evangelium: 4,24 LUT

Solange der Mensch in seinem Bewusstsein nur das passive mentale Spiegelbild des Geistes erlebt, bleibt er in seiner Subjektivität gefangen und sieht sich vor prinzipielle Erkenntnisgrenzen gestellt. Das An sich der Dinge - das Ding an sich, wie es Kant formulierte - bleibt im verschlossen. Durch das aktive, lebendige Denken vermag der Mensch aber, wie Rudolf Steiner bereits in seinen philosophischen Grundlagenwerken gezeigt hat, unmittelbar in die Wirklichkeit des Geistes einzutauchen und dadurch die Dinge so zu erkennen, wie sie ihrem eigenen, göttlichen Wesen nach sind.

„Als Geist ist das gemeint, was in ihm offenbar wird, wenn er, nach Goethes Ausdruck, die Dinge als «gleichsam göttliches Wesen» ansieht.“ (Lit.: GA 9, S. 27)

Die Schöpferkraft des Geistes.“

Glossar

G. u Gedanke
  1. „Wenn ich mich darauf [sich innerlich verbinden mit dem was in einem bestimmten Gedanken drin ist] konzentriere … merke ich, dass ich mich mehr verbinde mit etwas, was man Geist nennt." | Klett, M. Bodenentwicklung im Jahreslauf, 2. Folge, 2018, 00:13:31
Erweiterung des Geistes
  1. „… es ist eine Zeitnotwendigkeit. Es ist notwendig in der Zeit etwas - und jetzt benutze ich ein Wort, was typisch ist für Rudolf Steiner, was ganz am Ende seines Lebens kommt - eine Erweiterung nach der geistigen Seite." | von Mackensen, M. Biographie Rudolf Steiner, 01:09:55
Geistiger Aufbruch
  • Die Nachkriegszeit an der Waldorfschule in Stuttgart Uhlandshöhe war geprägt von einem unendlichen geistigen Aufbruch. Das Zusammenleben von Schülern und Lehrern war geladen mit Initiativkraft und Vorwärtsdrang. | Klett, M. Biografie als Film, 2017, 00:11:46
Geistiges Arbeiten
Geistige Waffen
  • Manfred Klett: „Heute glaubt man, Widerstände dadurch brechen zu können, dass man Krieg führt, … Das ist keine Methode der Zukunft mehr, … einzig … Geistige Waffen brechen jeden Widerstand. … Man muss treu zu dem stehen, was man als richtig und wahr - nicht nur richtig, sondern auch wahr - für sich selbst erkannt hat - und dazu stehen … und immerfort mit Geduld warten, warten, warten, warten." | Klett, M. Biografie als Film, 2017, 00:46:44

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