Individualität

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Version vom 27. Dezember 2025, 01:48 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (Zitate aus der GA327)

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Individualität

Siehe auch → Individualität

„Der Begriff Individualität (lat.: Ungeteiltheit) bezeichnet im weitesten Sinne die Tatsache, dass ein Mensch oder Gegenstand einzeln ist und sich von anderen Menschen beziehungsweise Gegenständen unterscheidet. Verwendet wird der Ausdruck unter anderem in der Philosophie, Theologie, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Anthropologie und Humanbiologie. Die Bedeutung des Individuums wird oft unter Gegensätzen wie Individuum und soziale Gruppe, Individuum und Staat, Individuum und Population diskutiert. Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht.“

Rudolf Steiner beschreibt in der GA 327 den Hof als Individualität, dass eine Landwirtschaft erst dann ihrem wahren Wesen entspricht, wenn sie als eine Art eigenständige Persönlichkeit betrachtet wird:

"Nun, eine Landwirtschaft erfüllt eigentlich ihr Wesen im besten Sinne des Wortes, wenn sie aufgefaßt werden kann als eine Art Indi­vidualität für sich, eine wirklich in sich geschlossene Individualität."

Ein wesentliches Merkmal dieser Individualität ist die Unabhängigkeit von äußeren Zufuhren. Der Hof soll alles, was er zur Produktion benötigt, aus sich selbst heraus hervorbringen:

„Und jede Landwirtschaft müßte eigentlich sich nähern […] diesem Zustand, eine in sich geschlossene In­dividualität zu sein. Das heißt, es sollte die Möglichkeit herbeigeführt werden, alles dasjenige, was man braucht zur Hervorbringung, innerhalb der Landwirt­schaft selbst zu haben […]“

Steiner vergleicht Düngemittel und ähnliches, das von außen in den Hof hineingebracht werden müssen, mit Medizin für einen kranken Organismus. Ein gesunder Hof, eine gesunde Individualität, sollte nichts von außen benötigen:

„Im Grunde genommen müßte eigentlich dasjenige, was in die Landwirtschaft hereingebracht wird an Dünge­mitteln und ähnlichem von auswärts, das müßte in einer ideal gestalteten Land­wirtschaft angesehen werden schon als ein Heilmittel für eine erkrankte Land­wirtschaft.“

Zur vollen Individualität gehört zwingend der Tierbestand, um das richtige Verhältnis im Organismus des Hofes herzustellen. Ohne Tiere fehlt dem Betrieb ein wesentliches Organ zur Selbstversorgung (insbesondere auch für den Dünger), aber es greifen auch darüber hinaus geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte.

Glossar

Ichheit, Einzigartigkeit
  1. „Wenn man von der Würde des Menschen spricht … , … diese Würde des Menschen basiert gerade auf seiner Ichheit, auf der Einzigartigkeit des Wesens jedes einzelne Menschen. Und diese Einzigartigkeit wird benannt Individualität." | Klett, M. Düngung, 10. Folge, 2018, 00:05:10
Hof, Landwirtschaftlich
  1. „[Manfred Klett zitiert aus dem Landwirtschaftlichen Kurs] … „Eine Landwirtschaft erfüllt ihr Wesen, also sie hat es noch nicht, sondern sie erfüllt es erst -, wenn sie aufgefasst werden kann als eine Art Individualität für sich.“ Jeder Hof anders oder eine Individualität für sich. Eine wirklich in sich geschlossene Individualität. Diesen Begriff der Geschlossenheit, den haben wir betrachtet, das ist eigentlich der Organismus, das ist der Leib zu dieser Individualität. Genauso wie wir einen Leib haben, einen leiblichen Organismus, der so gebaut in seiner Dreigliederung ist, dass er Träger werden kann für die Geistseele des Menschen. Der Mensch kann nur Mensch sein und sich darleben im Bewusstsein, in seinem Selbstbewusstsein, wenn er eine Leibesgrundlage hat.“ | Klett, M. Betriebsorganismus und Düngung, 4. Folge, 2018, 00:04:29

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