Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsdynamik - Vortrag von Manfred Klett am 12. November 2017

Aus BiodynWiki
zurück zu Manfred Klett ◁

Filmdoku

- Manfred Klett -

Dieser Vortrag befindet sich in der Bearbeitung und er ist noch nicht "reif". Gerne kannst du hier mitTun: Korrektur, Überschriften und Absätze. Stand 29. März 2024

Begrüßung und Einführung

Einführung Uwe Neukamm

Ich freue mich sehr, dass ich euch heute alle hier so begrüßen darf. Seid gegrüßt! Es ist schön. Wir sind heute viele. Auch neue Gesichter, Junge. Freut mich sehr!

Das Thema heut, ich soll in das Thema einführen, das Thema ist etwas sperrig, das muss man ablesen: Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsdynamik. Das ist genau das Spannungsfeld, in dem ich jetzt als Landwirt eingebunden bin. Auf der einen Seite muss ich dafür Sorge tragen, dass der Boden fruchtbarer wird und auf der anderen Seite will ich dafür Sorge tragen, dass die Produkte, die ich produziere, zum Wohle aller sind und zu einer gesunden Ernährung beitragen. Deswegen ist es genau das Spannungsfeld, das ich so empfinde und ich stehe da als Bauer genau dazwischen. Und früher war das ganz einfach. Da hatte ich die Formel oder auch andere, wenn man einen gesunden Boden hat, dann erzeugt man gesunde Nahrungsmittel. Und wenn man genauer hinguckt und wir befinden uns in einer Zeit, wo man immer ein bisschen genauer hinguckt und sagt auch wir wollen eine Bewusstseinsseele entwickeln. Wenn man da genauer hinguckt und das verstehen will, dann merkt man, dass sowohl Gesundheit und Ernährung als auch Bodenfruchtbarkeit nichts Festes ist, sondern dass das dynamische Systeme, vielleicht was Lebendiges ist und daraus stellen sich dann viele Fragen.

Also es ist nicht mehr so, dass man sagt: Ich mach das und dann kommt ein guter Boden raus und eine Bodenfruchtbarkeit und die Bodenfruchtbarkeit äußert sich in möglichst viel Gesundheit beim Menschen.

Da stellen sich für mich zum Beispiel schon die Frage, dass das, was vor 20 Jahren oder vor zehn Jahren für mich gesund war, mich zu ernähren, heute vielleicht gar nicht mehr so ist. Das, was wir vor 20 Jahren, was mich genährt hat, macht mich heute nur fett. Das, was ich vor 20 Jahren auf dem Acker gemacht habe, funktioniert heute nimmer. Und ist denn überhaupt die Bodenfruchtbarkeit, die ich anstrebe, vielleicht eine ganz andere, als ich eigentlich produziere, oder umgekehrt, was ist zum Beispiel eine spezielle biologisch dynamische Bodenfruchtbarkeit? Ist das eine Fruchtbarkeit, die sich auch äußert in Qualität, oder heißt für mich Bodenfruchtbarkeit, dass einfach möglichst viel wachsen soll?

Diese beiden Dinge werden wir heute zusammenbringen und ich freue mich sehr, dass die Meike Ehrlichmann da ist und uns da einen ganzen interessanten Ansatz vorstellen wird, ich glaube, der wird uns alle weiterbringen.

Dazwischen, nach dem Mittagessen und vor dem Kaffeetrinken, das wird relativ eng zusammenliegen, wird uns der Wolfgang Krämer seinen interessanten Hof vorstellen. Wenn die uns ihren Hof vorstellen, das wird bestimmt auch ganz spannend.

Aber ganz besonders freue ich mich, dass heute zu uns gekommen ist, jemand, den man vielleicht wie keinen anderen mit dem Thema Bodenfruchtbarkeit und biologisch dynamische Bodenfruchtbarkeit zusammenbringt, den, ich denk, die meisten von uns auch durch seine Lieder ein bisserl kennen, als auch als Gründer vom Dottenfelderhof. Und ich freue mich sehr, dass es uns heute gelungen ist, ihn noch einmal einzuladen. Er hat eigentlich gesagt, er macht so was nicht mehr und ich freue mich sehr, dass er es dann doch gemacht hat. Manfred Klett!

Vortrag Manfred Klett

Begrüßung Manfred Klett

Verehrte liebe Gäste, liebe Freunde aus der hiesigen bayerischen Vereinigung für biologische dynamische Wirtschaftsweise und auch diejenigen, die hier in Nürnberg ja auch aktiv sind auf diesem Felde.

Ich frage zunächst einmal, ob ich frei hier so sprechen kann, ob sie mich hören, ganz hinten. Ich bin nicht so erfreut über ein Mikrofon, und so versuche ich so deutlich und laut zu sprechen, dass jeder von ihnen mich vielleicht doch verstehen kann. Und wenn nicht, dann bitte ich einfach mal die Hand zu heben, denn ab und zu, wenn man dann im Sprechen ist, kann die Stimme mal ein bisschen absinken.

Ich bedanke mich vielmals für die Einladung hier zu dieser Tagung in Nürnberg zu diesem Thema. Und diese beiden Themata hängen ja sehr eng zusammen Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsdynamik, ist ja evident, das wurde ja auch gerade angesprochen. Und meine Aufgabe wird es nun sein, zur Frage der Bodenfruchtbarkeit etwas beizutragen. Und das ist ein so unerschöpfliches Thema, dass man Schwierigkeiten hat, es überhaupt irgendwie zu umgreifen.

Einführung Bodenfruchbarkeit

Und es ist ja auch dieser Begriff heute, Bodenfruchtbarkeit, im allgemeinen Bewusstsein, ich spreche jetzt vom wissenschaftlichen Bewusstsein an den Hochschulen, an den Universitäten oder wo auch immer, so in den akademischen Kreisen, dieser Begriff nicht mehr aktuell. Man hat ihn ad acta gelegt, mehr oder weniger, weil er nicht definierbar ist. Der ist so umfassend, dass man ihn einfach in dem Sinne nicht in eng begrenzten quantitativen Begriffen erfassen kann. Und deshalb hat man ihn ersetzt mehr durch den Begriff der Ertragsleistung der Böden. Was bringen die Böden, was ist deren Hervorbringungskraft? Und die kann man messen! Die kann man messen und zählen und wägen. Man kann es quantitativ erfassen in Erträgen. Aber ist das noch Bodenfruchtbarkeit? Denn ich kann ja diese Erträge auf andere Weise erzielen, indem ich da auf dem Boden ständig von außen was drauf schmeiße, was man dann Dünger nennt und dadurch und sonstige Fremdmittel, die man einsetzt, Betriebsmittel, damit kann man ja auch hohe Erträge erzielen. Man hat den Begriff der Bodenfruchtbarkeit langsam hinter sich gelassen, um einen Begriff zu wählen, dem man eben tatsächlich wiegen und messen und zählen kann.

Und damit hat man eigentlich den Boden aus den Augen verloren, in gewissem Sinne. Und gerade in biologisch-dynamischen Zusammenhängen müssen wir ja jetzt versuchen, diesen zentralen Begriff, also die Belebung der Erde selber, das ist ein Prozess, der sozusagen so umfassend ist, wie das menschliche Leben selbst, das Leben der Erde! Wie man den sozusagen so in Worte bringen kann oder jedenfalls mal in Bildern umschreiben kann, dass man einen neuen Zugriff zu diesem zentralen Begriff des lebendigen Bodens finden kann.

Nun ist es so, dass man heute ja in den Wissenschaften, ich spreche jetzt von den Landwirtschaftswissenschaften, da gibt es ja das Gebiet der Bodenkunde, also die eigentlich die Aufgabe hätte, gerade mit diesen Fragen so umzugehen, dass es auch umsetzbar wäre in der Praxis. Und das ist aber keineswegs der Fall, oder nicht generell der Fall, weil man eben nur durch Quantifizieren, nur durch diese, nur das, was wirklich messbar ist, irgendwie zu Aussagen kommt. Die qualitative, die Wesenseite, die bleibt völlig außer Betracht.

Nun hat man in der Bodenkunde doch ein Gebiet, wo man einigermaßen an den Phänomenen sich entlang gehangelt hat durch die Jahrzehnte und das ist das Gebiet der Bodentypologie. Das heißt, dass jeder Standort, wenn man auf einen Betrieb irgendwo hinkommt, dann findet man eben ganz bestimmte Böden, die durch, lange, lange, lange Zeiten hindurch, 10.000 Jahre rechnet man heute, also seit den letzten Eiszeiten, sich allmählich entwickelt haben. Und das kann man phänomenal ganz, ganz gut begleiten, kann man beobachten, kann man anschauen, auf jedem Betrieb gräbt man ein tiefes Loch und dann ist da ein bestimmtes Profil und daraus kann man schon sehr viel ablesen. Das ist eine Langzeitentwicklung. Und die finden wir vor. Das ist Ergebnis von ewigen Zeiten, kann man sagen. Und in diesem Zusammenhang greifen wir jetzt als Landwirte und Gärtner ein.

Und da kann man mit solchen Begriffen wie, also ich spreche jetzt mal zu Praktikern: Da gibt es also den Begriff der Rendzina, hier im Jura, sehr verbreitet. Oder es gibt die Parabraunerde oder die Braunerde oder Podzol. Das sind alles wunderschöne Worte, hinter denen aber doch bestimmte Phänomene stehen, die für den Praktiker durchaus aussagekräftig sind. Und aber am Ende kann man dann doch recht herzlich wenig damit anfangen. Es ist immer gut zu wissen, man soll Kenntnis davon haben. Sondern für den praktizierenden Landwirt, den Gärtner, ist es auch notwendig, sozusagen die Bodenfruchtbarkeit oder das, was die Böden fruchtbar macht, mal zu verfolgen im Jahreslauf. Denn in den greift man ja immer ein, in den Jahreslauf, also die vier Jahreszeiten und greift ein durch die Bodenbearbeitung, durch die Fruchtfolge, durch die Düngung. Das sind die drei Säulen des Ackerbaus seit eh und je gewesen. Und greift ein verschieden, ob man jetzt im Winter sich befindet oder im Frühjahr oder im Sommer oder im Herbst. Und steuert dadurch, durch den menschlichen Geist, durch die Einsichten, die man als Mensch hat, die man sich erarbeiten muss. Und man kommt da nie an ein Ende. Nie. Man ist immer auf dem Wege, dass man versucht, das so gut wie möglich zu machen, dass man diese von Natur veranlagten Prozesse im Jahreslauf sachgemäß steuert. So, dass ich dadurch das Ergebnis dann nennen kann, die Bodenfruchtbarkeit, wenn sie sich auch nicht immer nach außen, direkt, immer darstellt.

Man muss es geistig erstmal in sich produzieren. Man muss den Begriff geistig in sich überhaupt erst etablieren, um dann sein Beobachtungsvermögen so zu erweitern, dass man die Dinge dann auch in einem höheren Sinne erkennt. Nicht nur an der Ertragsbildung. Nicht nur das da ein schöner Humusgehalt ist oder irgend sowas. Das sind alles äußerliche Dinge. Sondern dass man innerlich als Mensch erkenntnismäßig in sein Denken fühlen und dann schließlich auch in seinem Wollen so in der Sache drin steht, dass man die Sicherheit nicht nur durch die äußere Erscheinung des Bodens, sondern innerlich in sich aufbaut. Eine innere Sicherheit gewinnen für sein Tun. Die Bodenfruchtbarkeit lebt in allererster Linie erst in unserem Erkenntnisleben und dann können wir draußen anschauen, ob es auch wirklich sich spiegelt in der Welt da draußen.

Nun, daran können Sie vielleicht erkennen, dass es ein lebenslanges Ringen und Bemühen ist, wenn man sich dieser diesem Geheimnis der Bodenfruchtbarkeit, man könnte es parallelisieren mit der menschlichen Einsichtsfähigkeit. Auf der Menschenstufe ist es die menschliche Erkenntnis, die sich spiegelt dann in irgendwelchen Produktionen des Geistes, in der Literatur und den Künsten, in der Musik. So ist da unten auf der Erde ist die Bodenfruchtbarkeit ebenso ein Ausdruck eines umfassenden Geschehens, die man eben vergleichen kann mit dem menschlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen Erfassen der Welt.

Nun möchte ich also versuchen, einmal einen Gang durch das Jahr zu machen, einen landwirtschaftlich gärtnerischen Gang durch das Jahr und zu sehen, wie da die Bodenfruchtbarkeit ständige Metamorphosen durchläuft. Es geht immer um die Bodenfruchtbarkeit. Und dennoch stellt sie sich jedes Mal ganz anders dar, im Verlaufe eines Jahres. Und bevor ich nun da mal den Gang durch das Jahr mache, wollte ich noch einmal eine grundsätzliche Bemerkung machen zum Boden selbst.

Boden als Organ

Der Boden ist ja auch ein Organ, wo man gar nicht so recht weiß, wo fängt das an, wo hört es auf, oder wo ist er überhaupt? Es ist eine hauchdünne Haut über die Erde. Endlose Tiefen setzen sich nach unten fort. Endliche Höhen erweitern den Boden nach oben die Atmosphäre und bis in den Sternenhimmel. Wo ist eigentlich der Boden? Das ist die Begegnung von Kosmos und Erde. Da durchdringt sich etwas. Da durchdringen sich die Wirkungen der Planeten, die Wirkungen der Sonne, das Zentralgestirn des planetarischen Kosmos. Der ganze umfassende Fixsternhimmel ist an dem ganzen Geschehen beteiligt. Das durchdringt sich jetzt mit den Kräften der Erde von unten. Und nicht nur, was gerade im Boden da einem vor die Augen fällt, sondern aus den Tiefen der Erde strahlt es herauf und das begegnet sich. Und diese Durchdringungszone ist hauchdünn, eine dünne Haut, und diese dünne Haut hat aber einen ganz bestimmten Aufbau. Und wenigstens möchte ich das nur kurz charakterisieren. Man, es bedürfte einer viel umfänglicheren Ausführung, aber mal sozusagen auf den Punkt zu bringen, auf eine Art Formel zu bringen. Es ist so, wenn Sie ein Loch in die Erde graben, auf Ihrem Betrieb oder im Garten, also sagen wir mal einen Meter tief, zwei Meter tief oder so, je nachdem, wie der Boden beschaffen ist. Dann werden Sie feststellen, dass eine ganz bestimmte anschaubare Gliederung ihnen vor Augen tritt.

Sie haben einen schwärzlich gefärbten oder sagen wir mal dunkel gefärbten Oberboden. Das nennt man den humosen Horizont, wo also verstärkt also Humusprozesse stattfinden. Die können auch tiefer reichen, dann bis 30 bis 40 Zentimeter vielleicht, wenn man Glück hat. Und darunter kommt dann eine andere Zone, auf die komme ich gleich. Und dann noch tiefer, stößt man plötzlich auf, sagen wir mal Stein oder jedenfalls auf unverwitterte Erde und das eigentlich Kristalline oder kristallin unverwitterten Boden. Und zwischen dem Humushorizont und dem unverwitterten Boden. Da ist nochmal eben diese mittlere Schicht, und das ist die Schicht der Vertonungen. Nicht dass das Musik ist, das ist auch Musik, nur ein Stockwerk tiefer. Die Tonbildung, dass das durch die Verwitterung entsteht der Bodenton. Tonmineralien entstehen da. Und die haben auch wieder einen ganz wunderbaren Aufbau, da könnte man lange drüber reden. Jedenfalls ist diese mittlere Schicht diejenige, die eigentlich neben dem Humus der wirkliche Fruchtbarkeitsträger des Bodens ist. Es ist eigentlich das Herz des Bodens, das schlagende Herz, das ist nicht der Humus, sondern der Ton. Das ließe sich länger ausführen.

Mensch und Boden

Das lässt sich vergleichen mit dem Menschen. Denn auch der Mensch, der hat ja sozusagen eine Zone in seinem ganzen Körperaufbau, wo man sagen kann, ja da ist eigentlich alles noch gerade in Verwitterung, da ist ein Fortlaufen in einem Verwitterungsprozess, in dem wir nämlich gedanken bilden, da stirbt etwas lebendiges in uns ab, im Nerven-Sinnes-System und dadurch können wir sozusagen überhaupt miteinander kommunizieren, über die Sprache und über unsere Gedanken. Und diese Zone, die dem Haupt des Menschen, dem Kopf des Menschen entspricht, im Nerven-Sinnes-System, das ist eigentlich das Gestein im Untergrund. Das ist genauso tot, wie unser Gehirn tot ist, wie unsere Nerven tot sind. Genau so tot ist es da unten, anorganisch, vollkommen, physisch.

Und der Gegenpol ist dann im Vergleich zum Menschen, wenn man es heruntergeht, von dem Haupt unter das Zwerchfell. Da dehnt sich ein ganz anderer Mensch aus, der ganz Unbewusste, wo organische Prozesse stattfinden, Auf- und Umbau und ein ständiges Hin und Her, ein Stoffwechsel eben, der in Verbindung steht auch mit dem Blut, wo ständiger Aufbau stattfindet aus den Verdauungsvorgängen heraus, wo auch die Blutbildung hauptsächlich in den Röhrenknochen stattfindet. Alles das. Und diese Prozesse, Stoffwechselprozesse, die finden sich im Boden oben in der obersten Schicht, eben in jener Humuszone. Da findet ständig durch die organischen Rückstände, die jedes Jahr herunter sinken, jetzt im Herbst, und die dann allmählich verdaut werden im Boden und dann sich Umformen in Humus. Alles das, das findet im Oberboden statt. Und dazwischen ist diese Tonszone. Und die entspricht dem, was beim Menschen Herz und Lunge waren. Das ist die rhythmische Zone, wo wir ständig im Rhythmus uns erleben als Mensch, ja, wo wir uns eigentlich als Mensch erleben in diesem mittleren Menschen.

Und das ist im Boden nicht der obere Boden, wo wir immer sagen, die Fruchtbarkeit, das ist der Stoffwechselpol, sondern es ist diese mittlere Zone, die da ständig, ich möchte sagen, quillt und schrumpft. Der Ton quillt und schrumpft, der atmet förmlich und im Jahreslauf. Also wir haben es eigentlich, wenn wir mit dem Boden umgehen, haben wir es eigentlich mit einem auf dem Kopfe stehenden Menschen zu tun, en miniature. Das kann man fortgesetzt denken in die Tiefen der Erde, das kann man fortgesetzt denken bis in die Höhen des Kosmos. Aber diese hauchdünne Haut, die zeigt eben eine Gliederung, eine Dreigliederung von Kopf und Stoffwechsel und einer rhythmischen Mitte. Mit der haben wir es zu tun. Und die gilt es immer im Blick zu haben, wenn man von Bodenfruchtbarkeit spricht.

Boden im Jahreslauf

Bodenprozesse im Winter

So, und wenn wir jetzt von da ausgehend mal jetzt den Blick lenken auf unseren Jahreslauf und jetzt auf diese Zeit im Jahre wir stehen jetzt am Anfang des Winters, im November, da fängt es so richtig an, wenn wir da rausgehen aufs Feld und gucken mal unseren Boden oben an, da merken wir, dass der dunkler ist, als er vorher war, als er noch im Oktober oder im September war, dass er plötzlich dunkel geworden ist. Man muss das mal einfach beobachten, man muss mal seinen Blick darauf lenken, damit wird man bemerken, der Boden wird dunkler, während der Winterzeit, wie die Atmosphäre, wie alles um uns herum dunkel wird, so auch der Boden. Das hängt damit zusammen, dass der Boden sich im Winter mit Wasser sättigt und die Luft aus dem Bodenporen verdrängt wird und ebenso die Wärme verdrängt wird. Und das wir da vor einem Urphänomen des Winters stehen, dass nämlich der Boden wirklich anorganisch-physisch groß wird. Er ist wirklich dann im Winter so tot, wie das Gehirn im Menschen eben dem Tod näher ist als dem Leben. Und immer dann, wenn etwas stirbt, ist der Keim zu etwas Höherem geboren. Und so ist es auch im Boden während der Winterzeit.

Also zunächst einmal merken wir, der Boden ist dunkel. Durch die Wassersättigung. Und das weist darauf hin, dass die vier Elemente von Erde, Wasser, Luft und Wärme, die immer zusammenspielen, uns dann richtig einen fruchtbaren Boden erzeugen, wenn sie sich alle schön durchdringen, im Jahreslauf. Aber im Winter sondern sie sich voneinander. Dann ist das Erdige erdiger als es ist, das Wasser relativ isoliert im Boden, füllt alle Poren auf, die Luft hat sich aus der Erde herausgezogen, es wird wird bitterkalt, die Wärme zieht sich aus der Luft heraus und auch die Wärme ist dann sozusagen sonstwo. Also alle vier Elemente beginnen sich während der Winterzeit voneinander zu lösen und zu separieren und das ist die Ursache dafür, dass etwas stirbt, dass etwas tot wird. Denn im lebendigen Organismus ist alles wunderbar durchdrungen. Diese drei Sphären durchdringen sich ständig, und das ist zunächst einmal die Situation in der Erde. Die Erde wird äußerlich ganz tot. Innerlich aber nicht. Da kommen wir gleich noch mal drauf zurück.

Nun können wir, beschreibe ich mal zwei Bilder der Bodenprozesse, wie sie sich im Winter in der Erde abspielen. Da ist der eine Prozess der, dass die, dass es ja äußerlich kalt wird. Nehmen Sie mal so einen Januar, wo dann so eine frostige Luft um einen herum ist, man steht draußen auf dem Acker, möglichst auch mal eine Nacht, sieht den gesternten Himmel über einen und dann unter einem ist der Boden gefroren. Man stelle sich mal raus auf den Acker und stehe dann einfach mal in vollkommener Ruhe und lässt das mal auf sich wirken. Dann merkt man, dass da etwas wirksam ist, was man gar nicht fassen kann. Aber was doch real ist, was wirksam ist, was in die Erde eingreift und was da wirksam ist, das kann man beschreiben mit dem Prozess der Kristallbildung.

Kristallbildungsprozess

Nicht nur, dass der Schnee vom Himmel fällt, in wunderschöne Kriställchen, alle hexagonal, auch so blättchenartig wie der Glimmer, wie die Tonmineralien, alle hexagonal kristallisiert, fallen da vom Himmel, sondern der ganze Boden beginnt eben durchforstet zu werden. Der Meister Frost besucht uns während der Winterzeit. Den brauchen wir. Jeder Landwirt weiß, das ist von Alters her so, dass man gesagt hat je intensiver der Winter eingreift mit seiner Kältewirksamkeit, Frostbildung, Kristallbildung, desto sicherer ist die Ernte im Sommer, desto qualitativ hochwertiger ist die Ernte im Sommer. Denn was da wirksam ist, dass da plötzlich die ganze Natur eigentlich ein Kristall werden will, es ist ja nicht nur das Wasser, was kristallisiert, sondern die ganze Gesteinswelt will noch mehr Kristall werden, als sie schon ist. Sie will noch mehr Ordnung, denn Kristallbildung heißt geometrische Ordnung par excellence. Also so was von Ordnung, wie die kristallisierte Gesteinswelt kann man sich in der Welt überhaupt nicht vorstellen. Und diese Ordnung verschwindet gegen den Sommer, aber während des Winters muss sie sich regenerieren. Das heißt, es sind Kräfte wirksam in der Kristallbildung während der Winterzeit, die ihren Ursprung haben nicht auf der Erde, sondern die ihren Ursprung haben in dem fernsten Kosmos. Im gestirnten Himmel. Fixsternhimmel.

Die Griechen haben- die Griechen, die ja ein bisschen anders gedacht haben als wir Heutigen, die haben den Kristallhimmel genannt. Dass weist darauf hin! Die hatten doch eine Ahnung davon, dass der eigentliche Ursprung im Tierkreis insbesondere aber nicht nur rund um die Sphäre des Fixsternhimmels, strahlt außerhalb von Raum und Zeit, strahlt herein in die Erde und strahlt Formkräfte, kristallbildende Kräfte in die Erde. Formbildungskräfte. Und die brauchen wir so dringend in der Landwirtschaft für die gesamte Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit. Formkräfte!

Alles was sich im folgenden Jahr, im Frühjahr bis in den Sommer hinein, dann an Pflanzenwachstum und so weiter da entwickeln, dass muss sich Durchformen. Und der Winter sammelt die Formkräfte der Erde. Und die wirken dann fort, wirken dann durch das ganze Jahr hindurch. Und die werden insbesondere von den Tonmineralien aufgenommen. Die Tonmineralien im Boden, diese mittlere Zone, dieser Herzenszone im Boden, das ist diejenige, die diese Formkräfte bewahrt, konserviert für das ganze Jahr. Es ist ein unendlich geheimnisvoller Prozess, aber dazu braucht man Frost, dazu braucht man Kälte, dazu braucht man dieses trennende Elemente voneinander. Dazu braucht man diese Todesprozesse im Boden. Und dann wirken da Formkräfte herein, die dann für das ganze Jahr von größter Bedeutung sind.

Nun wird es einem ja vor Augen geführt, wenn wir auf das kristallisierende Wasser hinschauen. Das ist ja auch ein unendliches Geheimnis. Also zunächst einmal das, dass da aus der Luft herunterfällt, Kristallformen. Wenn Sie nun mal einen einzigen Schneekristall angucken, wenn es sehr kalt ist, dann sind es nicht verschiedene Kristalle zusammen gebacken, sondern ein einzelnes Kristall, dann ist es ein wunderbarer Sechsstern. Es ist Hexagonal, wie die Tonmineralien. Genauso kristallisiert das. Und jeder Kristall ist anders. Seit Urzeiten ist kein Kristall gleich dem anderen, aber folgt demselben Kristallisationsprinzip. Und diese kristallbildenden Kräfte, die das Wasser gefrieren lassen wird, die das Flüssige fest machen, also zum Kristall werden lassen, die wirken nun auch im Boden, so dass man das mit Augen verfolgen kann, indem nämlich, jetzt nehmen Sie an, Sie haben so einen ganz nassen Herbst, und wir haben da Rüben draußen stehen, Möhren oder sonst wie Feldgemüse. Und die kriegen Sie nicht raus weil es so nass ist. Es wird furchtbar spät im Jahr, der Boden ist voll mit Wasser gesättigt, zerfahren, kaputt und Sie fahren dann noch gerade noch rechtzeitig im November, vielleicht pflügen sie das ganze Ding rum, haben also einen knatschigen Standort, Pflugbalken die glänzen in der Luft, so kompakt ist das, dass man verzweifelt, wie soll das je wieder ein vernünftiger Boden werden im nächsten Jahr?

Na ja, und dann geht der Winter drüber hin und dann merkt man plötzlich, dass von dieser knatschigen tonverbackenen Pflugfurchen, dass da ein wunderbar krümelnder Boden zurückbleibt. Aufgrund dessen, dass die Feuchtigkeit, der Regen eindringt in ganz feinen Haarrissen, die kann man gar nicht mit den Augen sehen, dringt das ein, sodass da überall in feinen Haarrissen diese jetzt mit Wasserkapillaren sättigen, und dann kommt der Frost und dann entwickelt der Frost dieses eigenartige Phänomen, einzigartig in der Natur, dass er, indem er fest wird, sich ausdehnt. Haben Sie das mal bedacht? Das gibt es sonst nirgends als beim kristallisierenden Wasser. Normalerweise, wenn etwas fest wird, dann zieht es sich zusammen in der Kristallisation, dann räumlich zieht es sich zusammen. Und nur, wenn es warm wird, dehnt es sich aus. Und beim Wasser ist es umgekehrt. Bei vier Grad Celsius hat es seine größte Dichte und dann, wenn es kristallisiert, dehnt es sich wieder aus. Das ist eines der bedeutendsten Ereignisse, die man überhaupt beobachten kann, im Haushalt der Natur. Denn wenn es nicht so wäre, würden unsere Flüsse in null Komma nichts zufrieren bis auf den Boden und die Fische würden alle, alle krepieren. Kein Leben würde das überleben, sondern das Eis ist leichter als Wasser, schwimmt oben auf, weil es sich als Wasser ausgedehnt hat, indem es sich kristallisiert hat. Und das findet im Boden statt. Und das ist unser bester Bearbeiter, während der Winterzeit, im Winter bearbeitet sich die Natur selber.

Ich muss es mal nur mal kurz andeuten. Also wenn wir hier den Winterprozess haben, dann ist der eigentliche Prozess der, dass hier die Kristallisation, die Kristallisation, die Bodenprozesse beherrschen soll. Formkräfte sind das. Formkräfte aus dem fernsten Kosmos. Und die brauchen wir! Die haben nicht nur Bedeutung, dass eine schöne Frostgare entsteht, oder der Boden wieder zerfällt/ zerkrümelt. Diese Krümel sind sehr instabil. Wenn es dann nämlich wieder einen schweren Regen darauf gibt, dann verschlämmen die alle, weil die rein mechanisch auseinander separiert sind.

Also dieser Vorgang findet da statt. Und das Ergebnis ist ein doppeltes, dass einerseits die Formkräfte absorbiert werden von den Tonmineralien in dem Boden und auch sonst von Gestein und durch die Frostsprengung beim kristallisierenden Wasser im Boden mechanisch eine Krümelstruktur entsteht, man nennt das die Frostgare, die dann möglichst erhalten werden muss, die kann man gar nicht erhalten, sondern da muss man Glück haben. Das ist einfach eine Glückssache, ob die so lange sich erhält, bis es draußen warm wird, eh es einen Starkregen gibt. Dann kommt ein neuer Prozess in Gange, den ich gleich schildern werde. Also wir haben im Winter wirklich es zu tun damit, dass die Erde sich selber bearbeitet, dass die Erde durch diese Prozesse, die ich jetzt nur kurz angedeutet habe, selber sich vorbereitet für das nächste Jahr. Und diese ganzen Prozesse, die ich jetzt hier mit wenigen Strichen gezeichnet habe, die sind im Grunde genommen Chaotisierungsprozesse. Ich chaotisiere den Boden, ich mache ihn noch toter, als er tot ist. Und da komme ich ganz zuletzt nochmal drauf zurück.

Übergangsprozesse zum Frühjahr

Nun ist die Frage, wie sieht es jetzt aus im Übergang zum Frühjahr? Im Winter hat der Landwirt eigentlich nichts auf seinem Acker verloren und da soll er zu Hause bleiben, die Natur soll sich selber bearbeiten.

Aber da gibt es eine Zwischenzeit im Februar/März, insbesondere im Februar, wo jetzt plötzlich so die ersten warmen Sonnentage gibt. Nach Lichtmess! Ja, so die ersten warmen Sonnentage, die ersten warmen Sonnentage nach Lichtmess. Und da merkt man plötzlich drei Tage Sonne, man geht raus aufs Feld, da sieht man plötzlich, dass oben der Boden hell wird. Das heißt, das Wasser verdunstet, Luft zieht ein in den Boden, auch damit auch Wärme und wenn man draußen dann auf den Acker geht und kniet so auf dem Acker und streicht mit der Hand den Boden ein bisschen zur Seite, vielleicht so zwei, drei Zentimeter tief. Da sieht man plötzlich, da wuseltst, da wuselt es von Käfern und Würmchen und weiß nicht was alles. Ein reges Leben binnen kürzester Frist ist da plötzlich wieder durch die Wärme, die in den Boden eingezogen ist, die Feuchtigkeit ist da, Luft ist da, es durchdringt sich, die Elemente fangen an sich wieder zu durchdringen und kaum findet das statt, ist das Leden wieder rege. Das äußere Leben.

Und da findet nun ein Prozess statt, der auch eben eine Glückssache ist, wenn er wirklich stattfindet. Und das ist eben das, was ich jetzt kurz schildern will, im Februar, März, dass diese Frostkrümel, wenn sie denn bewahrt worden sind, wenn sie nicht zerflossen sind durch einen Starkregen, dass wenn jetzt die Wärme eindringt in den Boden, in die Bodenporen, das Wasser verdunstet und die Luft dringt ein, dann tauchen da nicht nur die Käferchen auf und Würmchen und alles mögliche, sondern dann, wenn man da genauer hinguckt, sehr genau, man merkt nämlich, dass plötzlich diese Krümel, wirklich krümeln. Vorher sind sie irgendwo so wie Sand konnte man sie hin und her bewegen. Aber jetzt sind es ganz große Krümel geworden. Und da ist eben, dass passiert, dass diese polygonalen Krümel der Erde, die also zum Teil ganz spitz sind, Tonkrümel, wenn da ein zweiter daneben ist, auch irgendwie polygonal geformt und ein dritter, dass hier plötzlich jetzt etwas auftritt, dass sich hier so Brücken bilden. Das sind Bakterienkolonien.

Die Mikroben des Bodens fangen an, sich unglaublich zu entfalten, und zwar also an einem Tag, zwei Tagen und verbinden jetzt diese Frostkrümel der Frostgare und schon sind sie stablisiert. Und dazwischen ist dann ein Hohlraum hier, der dann Luft enthält oder wenn es stark regnet, dann Wasser enthält, aber jedenfalls eine Bodenpore. Und darauf kommt es an – hier beginnt die Bodenstruktur sich zu entwickeln im Laufe des Jahres. Und wenn das früh genug geschieht, im Februar, dann haben wir schon die ganze Ernte halb gewonnen. Wenn das in vernünftiger Weise von Natur aus geschieht, wir können da nicht viel machen, ein bisschen können wir was machen. Da kann ich jetzt nicht näher darauf eingehen, das würde zu weit führen. Wir können ein bisschen durch Abschleppen, rechtzeitiges oder durch eine ganz zarte Bearbeitung können wir die Frostgare ein bisschen einebnen. Und dann entwickelt sich diese sogenannte Lebendverbauung. Und diese Lebendverbauung, wenn sie früh genug eintritt, dann hält sich die Bodenstruktur das ganze Jahr hindurch. Die ist nicht mehr zerstörbar.

Und das ist ein Lebensprozess, also einem Todesprozess im Winter folgt jetzt ein erster Lebensprozess, in dem diese Krümel des Winters, die rein mechanisch sich entwickelt haben, jetzt organisch oder biologisch oder eben unter mikrobielle Tätigkeit miteinander verbunden werden. Es entsteht ein Bodengerüst. So, und diese Entwicklung setzt sich jetzt fort.

Also wir kommen jetzt, wenn wir das fortsetzen, diese Betrachtung, kommen wir jetzt so aus dem Februar in den März hinein. Die Tage werden länger, die Wärmeeinstrahlung nimmt enorm zu, hängt natürlich immer von der Witterung selbstverständlich, Feuchtigkeit verdunstet, man muss dann aufpassen, dass nicht zu viel verdunstet, man muss die Winterfeuchtigkeit immer halten, so lange wie nur möglich. Aber jedenfalls muss der Oberboden abtrocknen. Da muss diese Durchdringung von Wärme, Luft und Wasser und Erde sich vollziehen.

Keimprozess des Samens

Und das bildet dann das ideale Saatgutbett, wo ich dann meine Saat ablege. Und Sie wissen ja, dass man sät, normalerweise nicht sehr tief, also vielleicht zwei drei Zentimeter tief und deckt es wieder mit Erde zu. Und in dieser Zone finden nun diese wunderschönen Prozesse statt, die sich dann offenbaren, schließlich in der Keimung des Samens, wenn man den Samen hier in die Erde legt, ein Sämchen in die Erde legt, sagen wir mal Sommerweizen und dann wird der so abgelegt, dass hier drunter es relativ eine feste Sohle ist, nicht ganz, ein klein bisschen angedrückt. Und da steigt jetzt das Wasser auf und hier oben ist Luft und Wärme. Hier ist Wasser und Erde und da steigt jetzt die Feuchtigkeit auf und der Same quillt. Der nimmt die Feuchtigkeit auf. Und mit dem Aufnehmen der Feuchtigkeit quillt jetzt der Mehlkörper, das sogenannte Endosperm des Samens quillt, und bestimmte enzymatische vermentative Prozesse werden jetzt angeregt durch die Wasseraufnahme. Und dadurch kommt es zu allen möglichen Umbildungen der Reservesubstanz- Stärke ist es meistens aber auch Eiweiße, die hier in dem Samen, im Samenkörper angereichert sind vom Vorjahr. Und jetzt keimt der also aus, unser Same, und was macht der? Der keimt hier aus, und das erste, was er macht hier, ist, dass er ein ganz feines Würzelchen bildet in die Tiefe. Die Keimwurzel. Und dann erst, sekundär, kommt dann hier der Spross, der dann die Erde durchbricht. Und das ist ein Keimvorgang. Und dieser Keimvorgang ist zunächst einmal ziemlich unabhängig von der Erde, das ist ein Vorgang, der im wesentlichen nur das Wasser der Erde braucht.

Aber damit hat sich die Pflanze noch nicht mit der Erde verbunden. Sie wächst zunächst nur mit ihren Keimwürzelchen in die Erde herein. Das können Sie sehen, wenn Sie im Roggen, im Herbst, nach drei, vier Tagen Saat, wenn die ersten Roggen, das erste Keimblatt oder das erste Blatt erscheint, dann ziehen Sie mal so ein Pflänzchen raus, dann sehen Sie, dass in den Wurzeln- oft sind es schon drei Wurzeln, dass da Erde dranhängt. Da haftet Erde an der Wurzel. Und dann fragt man sich: Wie kommt das? Zuerst, wenn man es nämlich ganz früh rauszieht, hängt keine Erde dran. Jetzt plötzlich hängt die Erde dran. Das hängt damit zusammen, dass jetzt nachträglich jetzt hier ganz feine Wurzelhärchen entstehen, wo sich die Pflanze wirklich mit der Erde verbindet. Zunächst ist sie nicht mit der Erde verbunden. Sie wächst rein aus dem Reservoir des Samens. Und wenn der leer ist, was dann? Wie wächst sie eigentlich weiter? Woher kommt jetzt eigentlich die Substanz, die sie weiter wachsen lässt? Die Kraft? Wo holt sie die her? Und wenn man dieser Frage weitergeht, dann müsste sich die ganze Wissenschaft heute auf den Kopf stellen, eigentlich. Wenn man das wirklich ernst nehmen würde, was man eigentlich auch beobachten kann. Sie kann nicht mehr aus dem Samen wachsen.

Aber jetzt ist die Frage: Was macht die Pflanze da mit dem Boden? Und dazu dienen diese ganz feinen Wurzelhärchen. Das sind Ausstülpungen, ganz feine Ausstülpungen, aus der Wurzelepidermis der Wurzelhaut, und zwar aus einer Zelle, immer so ein kleines Wurzelhaar. Und die wachsen jetzt zusammen mit den Tonmineralien des Bodens. Deswegen ist es so wichtig Ton im Boden zu haben. Die wachsen mit den Tonmineralien so zusammen, dass man da keine Grenze mehr findet zwischen dem anorganisch Toten und dem Lebendigen der Pflanze. Es ist eine unbeschreibliche Tatsache, dass das Leben, das die Pflanze, die Fähigkeit hat, mit dem anorganischen Toten in Eins zu verwachsen. Dass die Erde dann quasi nicht mehr nur ein anorganisch totes Gebilde ist, sondern durch das Pflanzenwachstum sich allein schon dadurch belebt, dass die Wurzelhärchen mit den Tonmineralien in Eins zusammenwachsen.

Juveniler Wachstumsprozess der Pflanze

Und was machen jetzt diese Würzelhärchen da eigentlich? Diese Wurzelhärchen sondern jetzt etwas ins Erdreich ab, was die Pflanze hier oben plötzlich im Sonnenlicht, wenn sie da jetzt ihre Blätter entwickelt, das erste, zweite, dritte Blatt, und der Sommerweizen, der synthetisiert jetzt- ein schreckliches Wort. Der trinkt das Sonnenlicht, der trinkt das Sonnenlicht! Das heißt kosmische Wirkungen, Leben entsteht aus dem Kosmos heraus, nicht von der Erde, sondern durch die Einstrahlung des planetarischen Umkreises bildet sich jetzt hier lebendige Substanz in den Blättern, die sogenannte Assimilation des Sonnenlichtes. Und da finden jetzt alle möglichen physiologischen Vorgänge statt, die die sogenannten Assimilate erzeugen. Die Assimilate sind Eiweiße, das ist Stärke, das ist zuckerartige, kohlenstoffartige, fettartige Substanzen, durch die dann die Pflanze dann so langsam wächst.

Aber das Eigenartige ist, dass- und ich frage mich immer, ob der liebe Gott da so richtig bei Sinnen war in der Schöpfung, dass nämlich jetzt von dem was hier oben gebildet wird, das nicht dazu dient, dass die Pflanze weiter nur wachsen soll, sondern das geht herunter in die Wurzel. Und das wird dann plötzlich über diese Wurzelhaare ausgeschieden ins Erdreich. Die Pflanze ist ein Eimer ohne Boden, in ihren Wurzeln. Die scheidet das was da oben unter der Sonne gebildet ist, das rinnt herunter, außerhalb des Kambriums- kann ich jetzt nicht im Einzelnen schildern, was es bedeutet, herunter in einem Strom in diese Wurzelhaare und wird jetzt von diesen Wurzelhaaren hier ins Erdreich abgesondert.

Stoffaustausch

Die Pflanze verliert das, was sie da gebildet hat, in der Atmosphäre, hinein in die Erde. Schon dieser Prozess zeigt, dass nicht der Boden die Pflanze ernährt, sondern die Pflanze den Boden. Das ist der eigentliche Prozess! Sie ernährt durch das, was sie synthetisiert, an der Sonne, mit dem ernährt sie jetzt die Erde. Das strömt aus! Und was da ausströmt, sind Eiweiße, Eiweißsubstanzen, Niedermolekular, Zucker und Enzyme, Fermente und Säuren, organische Säuren noch und noch. Und der ganze Stoffwechsel der Pflanze ergießt sich da unten in den Boden.

Und dadurch jetzt wird das Bakterienleben, das Mikrobenleben im Umkreis der Wurzel ungemein angeregt. Die vermehren sich wie Verrückte und dann bilden sich jetztz um die Wurzeln herum so ein schmaler Saum von vielleicht zwei Zentimeter, drei Zentimeter Dicke, die sogenannte Rhizospähre, wo sich das ganze Bodenleben konzentriert, um die Wurzel herum. Und dieses Bodenleben geht eine Symbiose mit der Pflanze ein. Und die Umbildung, das ist sozusagen ein Stoffwechselprozess der Ausscheidung, der Pflanzenwurzel ins Erdreich, in diese Richtung. Und die Antwort ist, dass jetzt die Mikroben die da diese vorhandenen organischen Rückstände im Umkreis der Wurzel, zum Beispiel der Humus, oder noch andere, noch mehr Humusbestandteile aus dem Vorjahr, die werden jetzt abgebaut im Umkreis der Wurzeln. Und das Ergebnis sind dann Mineralstoffe, Mineralsalze. Abbauergebnisse hier durch diesen Stoffwechsel. Und diese Mineralsalze nehmen die Wurzelhaare gleichzeitig, indem sie etwas ausscheiden, nehmen sie gleichzeitig die Mineralsalze auf.

Es ist unbeschreiblich! Es ist ein gleichzeitiger Prozess. Einerseits Ausscheidung organischer Substanzen und eine Antwort in Anregung des Mikrobenlebens und Abbauprozesse, die sich abspielen. Humusabbau, entstehen jetzt mineralisierte Salze und die nimmt die Pflanze ebenso mit den Wurzelhaaren auf. Die Pflanze im Frühjahr steuert die gesamten Bodenprozesse. Sie steuert die Ausscheidung, das ist eine Art Wahrnehmung, was braucht sie für ihr Wachstum und dann scheidet sie also Pflanzensubstanzen aus, Pflanzen aus, die wirken abbauend oder fördernt auf das Mikrobenleben, die bauen den Humus ab, wir verlieren im Frühjahr enorm an Bodenfruchtbarkeit. Wir fördern das sogar. Im Frühjahr werden die Böden einfach ärmer an bestehender Bodenfruchtbarkeit durch diese Abbauprozesse. Aber die führen zu einer Art Mineralisierung, Entstehen von Mineralsalzen, die mit dem Bodenwasser von den Wurzelhaaren aufgenommen werden. Das ist der primäre Prozess, das ist der sekundäre Prozess. Das ist ein ein Stoffwechsel aktiver Prozess und das ist ein Wahrnehmungsprozess. Die Wurzeln sind Wahrnehmungsorgane für die Mineralsalze der Erde. Augen. Schlechte Augen. Aber immerhin. Veranlagte Sinnesorgane. Das ist der Frühjahrsprozess. Warum die Pflanzen im Frühjahr so schön wachsen können. Aber sie wachsen dadurch, dass sie, ich möchte mal sagen, die vergangenen Lebensprozesse, die sich bewahrt haben im Boden, im Humus, dass sie die abbaut und nutzt, um jetzt ein neues lebendiges Gebilde zu erzeugen, ihre eigene Gestalt.

Die frühen Alchemisten des 13., 14. Jahrhunderts, das waren die klassischen, alles andere spätere, es waren keine Alchemisten mehr. Die hatten noch wirklich ein Naturverständnis ganz anderer Art als die folgenden Naturwissenschaften. Und die haben den Humus bezeichnet als einerseits das Gedächtnis der Erde, das heißt das vor vergangene Jahre sich humifiziert haben, gleichsam bewahrt haben im Humus und jetzt sozusagen den Anschluss finden an das, was jetzt in Zukunft sich da an Pflanzenwachstum entwickelt. Und die haben eben den Humus bezeichnet als den Universalensamen der Erde. Es ist so ein wunderschöner Ausdruck. Was ich zuerst hier hingeschrieben habe, das ist der Indivdualsame. Und der ernährt sich, solange er noch eben aus seinem Samenkörper heraus noch irgendwie organische Substanz zur Verfügung hat. Und dann ist Schluss! Und jetzt wächst herunter die Pflanze in den Boden hinein und findet dort einen Universalsamen. Und das haben die Alchemisten als den Humus bezeichnet. Humus gleich Universalsamen gegenüber dem Individualsamen hier oben. Und sodass der Individualsamen muss auf die Erde fallen und dann antwortet der Universalesamen, das heißt die Mutter Erde. Das ist eigentlich derselbe Begriff, dass man von der Mutter Erde spricht. Das ist der Universalsame, aus dem jetzt im Verlaufe des Jahres die Pflanze wächst.

Atmungsprozesse im Boden

Und diesen Prozess müssen wir steuern. Jetzt müssen wir wach werden als Landwirte. Im Winter soll man zu Hause bleiben, hinterm Ofen. Aber hier jetzt im Frühjahr müssen wir sehen, dass wir diesen Prozess fördern. Wir müssen den Humusabbau fördern. Und das machen wir dadurch, dass hier oben, ganz dünn, immerfort, hier oben, den Boden offen halten, die Kruste brechen, zwei, drei Zentimeter nicht mehr. Es ist eine, ich nenne es eine Haut-Bearbeitung. Schräge Hacke, ganz flach gerade die Kruste. Nach jedem Regen im Frühjahr sofort raus auf den Acker und die Kruste gebrochen. Dann fängt nämlich der Boden an zu atmen, denn er bildet immer im Boden, unten, bildet er CO2, Kohlendioxyd und das ist Kohlensäure, das ist ein Gift für die Wurzeln. Und das muss raus. Und es muss Sauerstoff rein für die Mikroben, dass sie leben können. Sauerstoff. Verstehen sie? Der Boden atmet wie der Mensch! Der atmet Kohlendioxyd aus und Sauerstoff ein. Und das fördern wir durch diese Hautbearbeitung im Frühjahr. Da fängt dann plötzlich der Acker draußen an zu atmen, und die Kohlensäure ist eben schwerer als die Luft. Das heißt, die möchte immer da unten bleiben, und dann öffnen wir den Boden hier oben und dann streicht hier ein Wind über den Acker, und der reißt die schwere Kohlensäure aus den Bodenöffnungen, aus den Bodenporen heraus. Die Natur, die verhält sich nach außen gestülpt. Wenn man das immer genauer betrachtet, verhält sich immer so, wie ein menschlicher Organismus. Also die Bodenbearbeitung mit Striegel und Hacke, die ist sozusagen im Frühjahr die Hilfe, um diesen Prozess der Ernährung des Bodens durch das Lebendige der Pflanze selbst zu befördern.

Übergangsprozesse zum Sommer

Und jetzt schreiten wir weiter im Jahreslauf. Jetzt kommt eine Zeit, so im Mai, beim Getreide. Bei den anderen Feldfrüchten ist das anders. Bei den Früchten, beim Gemüse, bei den Kartoffeln. Da bleibt der Boden noch lange offen, bis sich die Reihen schließen. Das wird es Juni. Das heißt, man muss dann immer noch diese Art von Bearbeitung fortsetzen. Deswegen heißen die ja auch Hackfrüchte. Also man hackt nicht nur das Getreide kann man nur hacken bis es anfängt zu schossen. Aber dann ruht jeder Eingriff durch den Menschen. Aber bei den Hackfrüchten dauert es noch bis Mitte Juni unter Umständen, dass man da die Feldfrüchte noch in diesem gesagten Sinne, immer die Kruste offen hält, damit der Boden atmen kann und dass diese mikrobiellen Abbauprozesse gefördert werden. Deswegen sind die Kartoffeln, wie man früher gesagt hat, Mistfresser. Die verbrauchen Bodenfruchtbarkeit. Noch und noch. Durch diese häufige Bearbeitung. Aber sie setzen es um in eine gute Ernte.

Die Kieselsäure im Getreide

Jetzt gibt es aber beim Getreide einen Prozess, den muss ich doch schildern. Der ist einfach, ich möchte sagen, es ist ein Wunder, einfach schlicht ein Wunder. Und das Getreide kommt ja dann Mitte Juni zur Blüte. Vorher schosst es von Knoten zu Knoten. Immer verlängern sich die Knoten und man kann zugucken, wie dann Roggen dann plötzlich da über Nacht in die Länge strebt, in die höher strebt bis zu 2 Meter und darüber hinaus. Dieser dünne Halm. Und dann fängt das Getreide zu blühen an, sehr unscheinbar. Man merkt es nur an den Sporenwolken, die dann vielleicht mal bei Wind durch die Landschaft fliegen. Sehr verborgene Blüten in den Ähren oben, die das Äußerste, das Höchste da sind. Und jetzt findet um die Blütezeit, beginnt das verstärkt und bis in die Reifezeit hinein ein Prozess, der eben wirklich, also in gewissem Sinne, das Ende des Pflanzenwachstums bedeutet, nämlich während der Zeit, schon von der Blüte an sterben die Wurzeln ab. Die jüngsten Wurzeln, die zuletzt gebildeten Wurzeln, die halten sich dann und da noch, aber dann die Älteren, die sterben schon ab, und auch das Getreide stirbt von unten nach oben ab. Das ist auch ein interessantes Phänomen. Die untersten Blätter zuerst. Zuletzt bleiben noch das Fadenblatt, das oberste bleibt noch grün und dann stirbt das auch ab, da bleibt noch der letzte Halminternodium bis zur Ehre bleibt noch grün und dann sind auch noch die Spältzen ein bisschen grün und dann werden auch die Spältzen schließlich braun und verwelken. Und so geht der Prozess vor sich, von unten nach oben.

Und parallel zu diesem Vorgang findet nun folgendes statt: Die Pflanze hat das ganze Frühjahr hindurch, hat sie alles aus dem Boden aufgenommen, insbesondere den Stickstoff, der da frei wird durch den Abbau der Humus-Substanz, Phosphorsäure aufgenommen, durch die Humus-Substanz, Kalium aufgenommen durch Äsung der Bodenmineralien und sogenannten Ionenaustausch aufgenommen, also sehr intensive Vorgänge, die da im Wurzelbereich sich abgespielt haben. Und jetzt kommen die zuende. Und als letzter Neuer kommt ein Bodenprozess jetzt, dass die Pflanze über die Wurzeln die sogenannte Kieselsäure aufnimmt.

Die Kieselsäure ist eine kolloidale Substanz, die also die Bodenhohlräume auskleidet, so ein wabbeliger Pudding ist das, amorph, gestaltlos, die durch Verwitterung entsteht der Tonmineralien. Und diese Säure steigt nun auf im Halm und durchdringt die ganze Pflanze. Und zwar steigt sie so auf, dass sie sich die Tendenz hat, nach immer sich in der Peripherie dann ab zu lagern. Also das am Äußersten des Halms sich da die Kieselsäure ablagert, oder in den Blättern steigt sie auf auch in die Fadenblättern, oben in die ausbreitenden Blätter, immer am Rand, am äußersten Rand und in der äußersten Spitze ist der größte Kieselsäuregehalt. Und du gehst von Blatt für Blatt hoch. Und immer mehr Kieselsäure, immer mehr Kieselsäure. Und dann geht es schließlich in das letzte Internodium bis in die Ähre. Das ist schon ganz dünn. Der Halm ist da schon ganz dünn, im letzten Internodium. Aber so beweglich im Wind, elastisch, wunderbar wie ein Roggenfeld, wie in Silberwogen, wie der Goethe das mal ausdrückt im Faust, wogt da das Feld der Ernte entgegen.

Und diese Kieselsäure erfährt nun die höchste Konzentration oben in der Ähre. Und da in den Spelzen. Das sind die Deckspelzen, die das Korn umhüllen. Und noch einmal gesteigert in den Grannen. Die Grannen sind praktisch 90% Kieselsäure in der Asche. Wenn man die also verascht, dann ungefähr 90% Kieselsäure. Was ist das für ein Prozess? Die ganze Pflanze umgibt sich gleichsam mit einem Kieselmantel. Und der trocknet dann aus. Diese Kieselsäure ist zunächst ist sie noch weich, feucht, trocknet in der Reife aus. Und dann? Was sieht man dann? Dann glänzt das Getreide. Dann bekommt es einen Glanz. Schauen Sie mal einen Haferstroh an. Dieser goldene Glanz. Der rührt von dieser Kieselsäure her. Und was ist das? Das ist Opal. Das ist ein Halbedelstein. Die ganze Pflanze umhüllt sich sozusagen mit einem Halbedelstein, nämlich eintrocknender Kieselsäure. Amorph, nicht kristallisiert.

Aber das sind sozusagen die Formkräfte, die jetzt aus dem verwitternden Mineral des Winters, sozusagen diese Formkräfte heraufschicken in die Pflanze und ihr die letzte Gestalt geben. Dann ist Schluss. Dann setzt der Reifeprozess ein. Dann kommen die Teilreife, dann die Gelbreife, dann die Todreife, reift das Korn und dann setzt die Ernte ein. Aber dieser Prozess geht ihm voraus, denn wenn Sie mal auf einer Pflanzenzüchtung auf dem Dottenfelderhof oder andernorts mal mal hingucken, wie variantenreich die Farben sind von Getreiden und dass das betont wird, insbesondere dann durch diese Kieselsäure Ausscheidung der ganzen grünenden Pflanze in die Peripherie, dann kann man einfach staunen, das ist wirklich ein Geheimnis, wo man erschüttert jedes Jahr davor steht. Und wenn Sie das mal vergleichen mit konventionellem Stroh, stickstoffgedüngten Stroh wohlgemerkt, da werden Sie merken, dass das Stroh im konventionellen Landbau immer relativ grau bleibt, stumpf in der Farbe. Dass das konventionelle Stroh, draußen, wenn man das dann in der Ernte mal betrachtet, dass das relativ stumpf ist in der Farbe, nicht glänzt. Und wenn Sie das in die Hand nehmen und versuchen es zu brechen, dann bricht es nicht, sondern es knickt!

Die kurze Strohgeschichte

Ich kann da kurz eine Geschichte noch zwischenschieben. Wir hatten vor, das war, hatte sich noch in den 60er Jahren abgespielt, 50er Jahren. Während meiner Lehrzeit, hab auf einem biologisch-dynamischen Betrieb eben auf dem Dottenfelderhof meine Lehre damals gemacht. Und da hatten wir noch einen Viehhändler. Und der hat seinen Ackerbau aufgegeben und hat gesagt, er will von uns das Stroh haben, da kriegen wir den Mist zurück. Und da hat er von uns das Stroh geholt und kommt dann morgens in den Stall und sucht das Stroh. Da liegt das Heu noch in der Krippe, und das Stroh war gefressen. Da haben die Kühe das Stroh, dem Heu seinem Heu bevorzugt, weil es ein glänzendes Haferstroh war.

Die Kühe sind die besten Analytiker die es überhaupt gibt es auf der Welt. Und der kam auf dem Hof extra aus dem Grund, um uns zu sagen, er versteht die Welt nicht mehr, dass sein Heu, was normalerweise das Futter wäre, in der Krippe liegen geblieben ist. Und die haben so lange rumgemacht, dass sie die Einstreu aufgefressen haben. Das hängt mit diesem Reifeprozess zusammen und kein Getreide taugt was. Das kann ich Ihnen jetzt schon sagen. Was nicht diesen Prozess durchlaufen hat. Diese letzte Durchformung des Getreides, das ist eine Frage der Ernährungsphysiologie. Diese letzte Durchformung, dass nicht nur außen die Kieselsäure als Mantel sich bildet, sondern das alle in sogenannte Inhaltsstoffe, ist auch ein schreckliches Wort, eigentlich, alles, was nur irgendwie physiologisch, substanzbildend wirkt in der Pflanze als Eiweiß, oder ob die die Kohlenstoffgerüst oder was es sein mag, dass das durchgeformt ist!

Wenn plötzlich in der Getreideähre oben im Korn sich Nitrat findet, Sie kennen ja wohl das Wort Nitrat (NO3), das ist also das, was heute überall in der Diskussion ist. Wenn sich da was findet, dann ist das eine Katastrophe! Das ist ernährungsphysiologisch eine einzige Katastrophe. Sondern dieses Nitrat, das gehört unten in die Wurzel. Da hat es seinen Ort. In den Roten Rüben, da ist sehr viel Nitrat drin. Und da hat man immer gemeint, man darf die Roten Rüben nicht mehr essen, weil die kann zorogen sein, wegen dem hohen Nitratgehalt. Das war Anfang der 80er Jahre, hat einen ungeheuren Einbruch im biologisch-biologischen Landbau damals gegeben, weil die Konsumenten haben keine Roten Rüben mehr gegessen. Aufgrund dieser Aussage. Ein völliger Unsinn. In die Wurzel gehört Nitrat. Das ist ein Salz. Die Wurzel ist salzartig, das Korn da oben, was da drauf ist, da muss dieses salzartige total verwandelt werden, durchstrukturiert werden in wirklich reifes Eiweiß, reife Kohlenhydrate, reife Fette. Der Ausreifungsprozess, das heißt eine Begleitung des Absterbens der Pflanze, diese Auseifung muss bis zum letzten geführt werden. Und da darf da oben in dem Getreidekorn nichts mehr von niedermolekularen Eiweißen sein, Aminosäuren, freien Aminosäuren oder Nitraten oder Amiden oder irgend so etwas, sondern ein durch und durch gestaltetes Eiweiß! Und das ernährt! Das braucht der Mensch!

Also das sind ist jetzt diese Übergangszonen, Übergangsgeschehen vom Frühjahr zum Sommer hin. Und diesen Jahreslauf macht übrigens das Getreide ganz ideal durch. Also ist fast ein Repräsentant für die gesamte fruchtbildenden Pflanzen, steht eigentlich das Getreide da, übrigens die erste Kulturpflanze, die der Mensch überhaupt gezüchtet hat. Die ältesten Kulturpflanzen ist die Wintergerste und der Winterweizen, im achten vorchristlichen Jahrtausend. Da gab es noch keine Gemüsen. Da gab es das alles noch nicht, das kam erst in der folgenden Zeit. Und die ersten waren die Getreide. Und weil die Getreide sozusagen am deutlichsten den Jahreslauf, das Sonnenjahr abbilden, in allen Prozessen des Wachstums, in allen Prozessen der inneren Physiologie bis hin zum Nährwert.

Sommerprozesse im Getreide

So, und jetzt kommen wir in den Sommer. Im Sommer. Im Juli reift das Getreide von der Teigreife über die Gelbreife zur Todreife. Und früher hat man das Getreide gemäht in der Gelbreife. Da konnte man das noch nicht brechen über den Daumennagel, das war das Zeichen, sondern es hat sich noch ein bisschen drüber gebogen, zwar noch plastisch, ein bisschen, aber schon gelb. Und dann hat man es gemäht, noch früher, erst mit der Sense und dann später dann mit dem Mähbinder und hat es in Hocken aufgestellt. Die ältere Generation kennt das ja noch, die Felder, die Felder draußen, überall diese Garben gestellt waren in solchen Hocken. Und da hat man das dann eine Woche oder 14 Tage, je nachdem wie das Wetter war, nachtrocknen lassen und dann hat man die Garben eingefahren und eingebanst In den großen Feldschäunen, die es ja heute gar nicht mehr gibt. Und dann hat man sie im Winter dann gedroschen, das war so der Weg, noch in den 50er Jahren, 60er Jahren.

Und heute muss man das Getreide in der Todreife dreschen. Das heißt, wenn man das über den Daumen brechen kann, wenn das Korn über den Baum bricht, dann ist es eigentlich unterhalb ungefähr 16% Feuchtigkeit und dann kann man es dreschen. Und dann kann man das direkt einfahren, vielleicht noch ein bisschen nachtrocknen wenn es notwendig ist. Ansonsten ist die Ernte gelaufen und man merkt eigentlich gar nicht mehr auf den Höfen heute, dass es überhaupt Ernte ist. Früher waren alle draußen, alle Menschen, der ganzer Hof, da blieb niemand zu Hause, nur noch die Katzen und die Mäuse. Alles war auf dem Feld draußen. Und das war die schönste Arbeit im ganzen Jahr, möchte man sagen, diese Erntearbeit. Und heute läuft das einfach irgendwie ab, so nebenbei. Der Lohnunternehmer kommt, drischt das Zeug runter auf den Wagen und schon ist es verschwunden.

Diese Ernte nun, welcher Bodenprozess oder welche Fruchtbarkeitstufe müssen wir jetzt ins Auge fassen, in der Sommerzeit? Im Winter bearbeitet sich die Erde selber, im Frühjahr muss ich nachhelfen mit einer Hautbearbeitung und muss den Humusaubbauprozess fördern. Und jetzt ernte ich das Getreide und zurück bleibt die Stoppel. Und da hat sich auch ein bisschen Unkraut entwickelt, das soll ja auch so sein, auf dem Acker. Man soll nicht Unkraut freie Äcker haben, das verträgt die Natur nicht, muss immer ein bisschen Unkraut da sein, das gehört einfach zum, nur das richtige Maß muss man eben finden. Und dann liegt da Spreu auf dem Feld vom Dreschen und irgendwelche sonstigen Halmrückstände und so weiter. Und um welche Maßnahme geht es jetzt, um der Bodenfruchtbarkeit ihr wieder einen neuen Impuls zu geben? Schauen wir uns doch einmal an, da stehen die Stoppeln hier draußen auf dem Acker, da drunter ist die Wurzelmasse, hier unten, und hier liegt noch alles mögliche organische Reste obenauf. Und jetzt kommt es darauf an, dass wir stärker aktiv werden als Landwirte. Im Frühjahr haben wir nur da oben rumgekratzt, auf dem Boden, und jetzt müssen wir eingreifen in den Boden, und zwar bis zu ungefähr einer Tiefe von acht Zentimeter, müssen wir jetzt, den sogenannten Stoppelsturz, das ist der sogenannte Stoppelsturz. Und das heißt, dass man jetzt also die Stoppeln wendet oder eingrubbert, oder es gibt da verschiedene Möglichkeiten, sodass jetzt hier, sozusagen eine Mulchschicht entsteht, wo die organische Substanz sich mit dem Erdreich vermengt. Darauf kommt es zunächst an. Und arum ist das so wichtig? Nicht so tief, um Gottes Willen, nicht! Denn das ist eigentlich diese Schicht, so ungefähr bis acht Zentimeter, das ist bei den einzelnen Böden verschieden. Aber das ist die Schicht, die vom Frühjahr, März, als diese durch die Lebendverbauung sich im Verlaufe des Jahres hinentwickelt hat, zu einer wunderbaren Bodengare, ungeheuer stabil, große Hohlräume, die den starken Niederschlägen, wenn es dann mal gewittert und also wirklich mal so 30 Millimeter auf einmal runterhaut, dass sie nicht oben oberflächlich ablaufen, sondern dass sie einfach vom Boden aufgesogen werden. Dazu braucht man eine solche komprogene, das heißt also sehr, sehr porenreiche Oberschicht, die im wesentlichen durch Lebendverbauung und dann in der Folge durch tierische Bodenorganismen, Regenwürmer vor allen Dingen, gebildet werden.

So, und jetzt haben wir also eine solche Bearbeitungsmaßnahme vorgenommen. Es gibt da heute verschiedene Instrumente. Kann ich auch nicht im Einzelnen aufzählen. Es ist ganz wurscht, was man hat, man soll nur damit richtig umgehen. Also man glaubt immer als Landwirt, das ist ein Glaube, der mir so seit den 50er Jahren entgegengetreten ist: Es gäbe ein Gerät, was alles macht, ohne dass man denken muss. Damals war die Fräse, wie die Fräse aufkam, da hat man gesagt, jetzt hanem wir endlich das Gerät, was wirklich dieser Durchmischung und diesen Mulcheffekt erzeugt Uud alles. Paar Jahre später stand die Fräse schon wieder in der Ecke. Und bald ind die Brennnesseln wieder drüber gewachsen.

Also daran kann man erkennen, alles was der Landwirt macht ist keine Wissenschaft, sondern ist eine Kunst. Er muss die Wissenschaft haben, gell? Er muss etwas wissen. Aber indem er, sobald er etwas tut, muss es Kunst werden. Und dann gibt es keine Definition mehr. Da kann ich nicht mehr: so muss ich, oder: nur so. Keine Ideologie, gar nix! Beobachten und denken. Dann klappt das mit jedem Instrument, irgendwie. Also diese Stoppelbearbeitung, die steht jetzt im Sommer an. Und warum ist die so wichtig? Ich durchmische organische Substanz mit mineralischer Substanz während des Sommers. Und jetzt kommt es darauf an, einen Bodenprozess in die Wege zu leiten, der nicht mehr ein lebendiger ist wie im Frühjahr durch die Pflanzen, durch die Wurzelausscheidungen, alles das. Sondern ich muss die Bodentierwelt in ihrer Tätigkeit anregen. Die Bodentierwelt.

Das Seelische im Tier

Denn die Tiere sind etwas anderes als die Pflanzen. Die Pflanzen sind bloß lebendig. Die Tiere sind beseelt. Und dadurch ist ein Tier Tier, weil es beseelt ist. Und das Seelische, was die Tiere bewegen lässt, frei bewegen lässt über die Erde, das sie Laute abgeben, dass sie durch die Sinne in die Welt gucken, die Tiere, auch die Spinnen haben selbstverständlich Sinnesorgane. Auch die Regenwürmer haben Sinnesorgane, keine Augen, aber Tastorgane, also alles das sind Instrumente, leibliche Instrumente, das ein seelisches sich in der Welt betätigen kann.

Und ich sage immer, man kann ein Tier erst dann wirklich verstehen. Anfänglich sagen wir mal. Verstehen, wenn man darauf hinschaut: Was macht es? Was tut es? Was ist eigentlich seine Lebensäußerung oder Seelenäußerung in der Tätigkeit? Wenn ich die Tätigkeit einer Spinne anschaue oder eines Marienkäferchens oder einer Schlupfwespe oder was es auch für eine unscheinbares Wesen sein mag, dann merke ich, was sie tun, ist so unendlich Weisheitsvoll. Das ist die blanke Offenbarung der Weisheit in der Welt. Alles was die Tiere machen. Sehr eingeschränkt jeweils. Die Spinne, wenn die ihre Netze spinnen, über die über die Äcker oder in dem Gebüsch, dieses Wunder, des Spinnennetzes, was es auch sein mag. Es ist so durch und durch Weisheitvoll, dass keine menschliche Technik das überhaupt nur annähernd wiederholen kann. Die Tierwelt in ihrem Tun, offenbart ihr eigenes Seelisches, in dem was sie tut. Deswegen muss man auf die Tätigkeit achten, muss die Kuh immer in allen ihren Tätigkeiten im Stall, auf der Weide, wo auch immer, in allen ihren Lebensäußerungen, muss man beobachten, muss man mitempfinden.

Und da merkt man plötzlich, was die Kuh für ein himmlisches Wesen ist. So haben es die Ägypter empfunden, die oben zwischen die Hörner der Göttin Hathor wurde dargestellt wie eine Kuh, haben da zwischen die Hörner die Sonnenscheibe rein gemacht. So haben sie die Göttin Hathor abgebildet als Kuh. Bei den Hindus ist sie heute noch heilig, und sie war das heilige Opfertier durch alle Zeiten. Was ist das? Was macht das Tier? Was lebt da drin seelisch? Und was bringt es nach außen zur Offenbarung? Also diese Seelenäußerung in der Tätigkeit. Ja, das ist eigentlich nichts anderes als ein ein Beobachtungsfeld um an das Wesen dieses Tieres heran zu kommen.

Die Tätigkeit der Regenwürmer

Und gerade im Sommer haben wir es nun zu tun, eigentlich mit der Tätigkeit der Bodentierwelt. Die müssen wir aktivieren. Und das geschieht dadurch, dass wir jetzt ihnen den Tisch bereiten, durch diese Mulschung der organischen Rückstände. Und unter den vielen, vielen, vielen Tieren, Tierarten, die da tätig sind, unscheinbar und dann deutlicher in Erscheinung treten. Da steht nun der Regenwurm im Vordergrund. Und zwar der Tauwurm, der klassische Tauwurm. Es gibt ja verschiedene Regenwurmarten und der Tauwurm ist derjenige, der sein Leben darin besteht, dass er senkrechte Röhren macht, so, kerzengerade in die Tiefe, bis zu 7 Meter tief in Lössböden hat man solche Regenwürmer gefunden. Und in diesen Röhren bewegen die sich rauf und runter. Das ist ein Wurm. Und der Wurm, sobald er aus den Röhren rauskommen, dann schlängelt der sich so auf dem Boden. Kaum ist er in Röhren drin, dann ist es ein Leib, der sich senkrecht stellt. Der Regenwurm ist dadurch, Rudolf Steiner bezeichnet ihn als die Sonnentierchen, hat eine Besonderheit weil er sich durch das Erdreich ein Rückgrat schafft, in das er sich senkrecht hinein stellt. Und der Übergang von der Horizontalen in die Senkrechte bedeutet sehr viel im Tierreich!

Kann ich jetzt nicht näher ausführen, aber da muss man nur mal vergleichen das Schaf mit der Kuh oder die Kuh mit dem Pferd, alles was den Kopf hebt übers Rückgrat. Da merken Sie, dass da eine viel nach außen gerichtete Intelligenz entsteht. Und sobald der Kopf unter das Rückgrat runter geht, da merkt man, dass der Stoffwechselprozess viel stärker den Kopf ergreift. Und so weiter.

Also wir brauchen jetzt diese Bodentiere und müssen deren Tätigkeit fördern. Und jetzt ist es heiß im Sommer, Juli, draußen und die Regenwürmer mögen das überhaupt nicht. Die mögen nämlich nur dreierlei. Die wollen Sauerstoff atmen, die wollen Feuchtigkeit und die wollen Dunkelheit. Dunkelheit. Das sind die drei Kriterien für den Regenwurm und dafür repräsentativ für andere Bodentiere auch. Und diese Bedingungen schaffen wir mit der Mulchschicht. Das ist es dunkle, das ist viel Sauerstoff und eben die Feuchtigkeit kapillar steigt hier herauf und schlägt sich auf der Unterseite dieser Mulchschicht nieder. Nun diese Regenwürmer, wenn es heiß ist, sind die hier unten. Und wenn dann aber da oben so eine Mulchschicht entsteht und so, dann wandern die hoch hier hinauf und wandern jetzt horizontal hier rein und fangen an, diese organischen Rückstände aufzuarbeiten. Also sie fressen keine frische Substanz. Keine lebendige Substanz. Ich habe auch mal beobachtet ein Regenwurm, wie er ein grünes Pflanzenblatt abgekniffen hat, da habe ich gesagt: Das ist ja pervers, was du da machst. Und dann habe ich weiter beobachtet, und dann habe ich gesehen, der hat das gar nicht gefressen, sondern hat es eingespeichelt mit seinem Schleim, de ganze Oberfläche, hat es eingerollt und in seine Röhre reingezogen. Und in seiner Röhre haben dann die Mikroben aus dem Schleim haben dann angefangen, die Pflanzensubstanz aufzuschließen. Und dann wurde es allerdings ein reines Menü für den Regenwurm.

Also der Regenwurm frisst andere Organe, also abgestorbene pflanzliche Substanz. Der wandert also hier rein und arbeitet jetzt dieses Erdreich durch. Und was macht er dabei? Stellen sie sich einmal so einen Regenwurm vor. So ein langes Gebilde, ist segmentiert, hat hier vorne so eine kleine Mundöffnung, und ich habe hier so einen kleinen Magen. eigentlich nur ein erweiterter Darm, und der Darm zieht sich dan durch, durch die ganzen Segmente, bis hinten hin. Und er hat selbstverständlich einen Blutkreislauf. Das ist also ein warmblütiges Wesen. Und der hat jetzt hier über dem Magen, hat er eine kleine Drüse. Und diese Drüse sondert, indem er da frisst, also organische Rückstände, die sind immer ein bisschen sauer, alles ist sauer, was die Pflanzen hinterlassen. Und durch diese Drüse scheidet er jetzt feine Calcit-Tröpfchen (Kalktröpfchen) ab in den Magen und neutralisiert die organische Substanz. Es ist unglaublich. Er schafft damit das Milieu für die Mikroben, die hier jetzt en masse, hier den ganzen Darm erfüllen, bis hinten hin. Da lebt der Regenwurm mit, wiederum mit den Mikroben, speziellen Mikroben, in Symbiose. Das heißt, der Regenwurm, der Seelen-Leib, der seelische Organismus dieses Tieres, ist darauf gerichtet, jetzt im Verdauungsprozess den fruchtbaren Boden schlechthin zu erzeugen, den es überhaupt gibt. Durch Neutralisation dessen, was er an saurer Nahrung aufgenommen hat, es wandert hier durch, im mikrobiellen Abbau, aber die Mikroben können nicht tun, was sie wollen, was sie gerne täten, sondern weil der Seelenleib, ein Formleib ist das, ein ungeheure Kräfte, die seelisch wirksam werden, die ordnen diesen Prozess, dass er nicht aus dem Ruder läuft, und dann tun sie dann irgendwo ihr Häufchen da absetzen und dann haben sie, dann setzt sich dieser Prozess, der Verdauungsprozess noch im Haufen fort, und da bauen die noch weiter ab, und dann entsteht der fruchtbarste Boden, den es überhaupt gibt. Den können wir gar nicht selber erzeugen. Das macht eigentlich die Bodentierwelt durch die Kraft ihres spezifisch Seelischen. Hochspezialisiert, je nach Boden, nach Tierart.

So und diesen Prozess müssen wir einleiten im Sommer. Dass er stattfindet, dass jetzt die Reste, des Erntejahres verkonsumiert werden hier, von den Bodentieren. So, und das geht vom Sommer bis in den Herbst, so, dass da quasi die Erde sich erneuert im Jahreslauf. Was im Frühjahr abgebaut worden ist, muss jetzt hier wieder aufgebaut werden. Wir haben hier ein Humusaufbau, während des Sommers. Und diese Prozesse müssen wir eben einleiten, stärker durch diese mulchende Bodenbearbeitung und hoffen, dass dann wirklich die Bodentierwelt aktiviert wird. Und ohne den Regenwurm, insbesondere den Tauwurm kann man eigentlich keine optimale Humusqualität optimal dasjenige erzeugen, was die Alchemisten eben die eigentliche Muttererde bezeichnet haben.

Herbstprozesse

Und jetzt erst kommen wir in Richtung Herbst. Und das ist ja auch eine ganz eigenartige Jahreszeit, die eine völlig eigene Signatur hat. Und die empfindet jeder, der ein bisschen darauf aufmerksam ist. Der August zieht noch durch die Lande, der Spätsommerszeit und dann geht es über in den September. Da merken sie ja, dass da die Stimmung in der Natur, durch die immer langsam, tiefer sich, wendende Sonne von ihrem Höchststand. Die Tage schon, na ja, sie halten noch ihre Länge, aber dann schon wird es also kürzer. Der Tag und sogar die Nächte werden ein bisschen länger und man merkt die Stimmung in der Natur, obwohl es den selben Sonnenstand gibt, im Frühjahr, nur aufsteigend, so ist derselbe Zustand erreicht, absteigend von der Sonne und trotzdem eine vollkommen andere Stimmung.

Und das sieht man daran, dass dann plötzlich so die ersten Nebelstreifen, sich über die Lage legen. Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen so dichtet Mörike. Und dann der blaue Himmel unverstellt darüber. Das ist so die Stimmung Anfang September. Und da merkt man in der Natur reift noch alles. Alles möchte , die Hackfrüchte, die alles, was nur ein Gemüsegarten sind, alles reift, füllt sich. Die Äpfel an den Bäumen werden dicker, nehmen Farbe an. Also das ist auch eine noch fruchtbildende Wirkung, die da vom Sommer in den Herbst hineinreicht, bei den anderen dikotylen Pflanzen, den Zweikeimblättrigen. Das zieht sich noch länger bis in den Herbst rein.

Und dann geht es durch den September durch. Dieses Jahr haben wir es nicht so deutlich erlebt. Um die Michaeli-Zeit, da kommen diese goldenen Septembertage, die in die goldenen Oktobertage einmünden und dann sehen wir dieses wunderbare Phänomen, das Sie bestimmt auch schon erlebt haben, den Altweibersommer. Ich bin letztes Jahr laufe ich da den Feldrand entlang und sage Ich kann nicht meinen Augen trauen, der Acker war frisch bearbeitet und ein silbriger Glanz liegt über dem ganzen Feld und gucke so nach der Sonne und die Sonne spielgelt es mir zu und ich gucke dann immer von verschiedenen Seiten, dann gehe ich hin und gucke genau. Alle Spinnennetze, der ganze Acker wie übersponnen von einer bestimmten Art die das macht. Silbirg glänzend. Das ist ein Phänomen des Herbstes. und der Herbst setzt sich fort darin, dass das die gesamte Insektenwelt erst nochmal so was macht, legt dann die Eier ab, unter die Bodenkrume, oder in die Rinde der Bäume oder sonst irgendwo an einen versteckten Ort, legt sich die Eier ab, die Vögel ziehen plötzlich nach Süden, die Schwalben sind verschwunden, man guckt nach draußen und plötzlich sind sie weg.

Das heißt, die ganze Natur fängt an in einen Ruhezustand über zu gehen. Die Bodenmikroben bilden jetzt Dauerformen aus. Also man sieht eigentlich äußerlich kaum noch, man sieht kein Insekt mehr, kein Schmetterling kein nichts. Alles geht in eine Art Ruhezustand oder besser gesagt in einen Todeszustand über. Die Natur stirbt, die Blätter fallen von dem Baum, alle sind sie verfärbt. Nochmal die letzte Blüte im Blatt und alles liegt plötzlich am Boden. Der Schwere folgend. Nicht mehr der leichte, wo es da oben sich gebildet hat in der Luft sondern jetzt fällt alles herunter. Schwer. Physisch. Die Herbsteszeit ist der Übergang in den Wintertot. Die Natur stirbt. Die mikrobiellen Prozesse im Boden kommen zu Ende.

Und jetzt muss man natürlich aufpassen, dass man da nicht mit stirbt als Mensch, sondern, dass man da eher wach wird und wirklich dann genau beobachtet, was sich da eigentlich abspielt, dass wir jetzt sozusagen diesem Herbstprozess begleiten, einerseits ist es noch mal die Ernte und andererseits ist es schon mal wieder die Herbstbestellungen für die Wintergetreide. Aber dann kann es eine sehr späte Ernte sein oder überhaupt. Wir haben die Absicht, im nächsten Jahr Sommer eine Sommerung auszusähen, Hafer oder einen Sommerweizen oder eine Sommergärste. Oder wir wollen da vielleicht Hackfrüchte anbauen. Und wir haben jetzt mal gerade eine Gründüngung noch vorher ausgebracht und die müssen wir jetzt rechtzeitig umbrechen in den Winter. Wir wollen sie vielleicht nicht stehen lassen.

Und dann kommt es jetzt auf einen Prozess an, den man wieder sehr genau reflektieren muss. Worum geht es jetzt eigentlich im ausgehenden Jahr? Wenn dieser äußere Todesprozess einsetzt. Und da glaubt man sehr sicher geworden zu sein. Die Ökobetriebe, die meinen, also der Pflug ist vom Teufel, den dürfen wir schon gar nicht mehr einsetzen. Und da gibt es also alle möglichen Ansichten, die sich da tun, weil man, wenn man nicht konventionell denkt., in der konventionelle Landwirtschaft, dann möchte man wenigstens ökologisch denken, biologisch. Und biologisch heißt, dass man sein Augenmerk auf die Mikrobenwelt und was da lebt, kreucht und fleucht, darauf lenkt und dem versucht Rechnung zu tragen.

Es kommt aber eine Zeit im Herbst, wo man wirklich mal davon absehen kann. Das muss man heute ganz bewusst tun, denn man möchte ja der Natur immer irgendwie gemäß handeln, ihrem Leben gemäß. Aber es gibt eben einen Zeitpunkt im Jahreslauf, wo die Natur stirbt, wo sie tot wird, wo die Mikroben in die Dauerformen übergehen. Alles andere in Eistadium. Und da gibt es einen Moment, wo wir eigentlich die Aufgabe haben und jeder muss sich mit diesem Prozess ganz neu auseinandersetzen, wo wir den Boden chaotisieren müssen. Wo wir alles zerstören, was so wunderbar im Jahreslauf sich aufgebaut hat. Einzigartig, die Schichtungen im Boden, alles organisch genauestens austariert. Und jetzt kommen wir daher und nehmen da so ein Instrument und das schmeisst und tut das Ganze völlig chaotisieren. Und dieses Instrument nennen wir den Pflug. Und man hat heute ein sehr starke Tendenz, berechtigterweise, allen Unsinn der sonst gemacht wird, dass man sagt: Oh ne, pflügen ist so eine Sache.

Und wenn man aber da mal den Gesichtspunkt einnimmt im Herbst, im Spätherbst ist die Natur zu Ende. Da ist was zu Ende gekommen. Da ist sie ganz physisch geworden. Und sie tritt ein in den Winter. Und da sollen die Prozesse stattfinden, die jetzt im Winter stattfinden sollen. Kristallisation! Da muss ich sozusagen erst mal das ganze Jahr besiedeln, indem ich es chaotisiere. Und wenn dann es in den Winter geht, dann kann ich aus diesem Chaos sozusagen eine neue Ordnung im nächsten Jahr aufbauen. Ich kann das nicht einfach nur so von Jahr zu Jahr immer so weiterwurschteln, sondern da ist, da ist wirklich ein Unterbruch im Winter und den muss ich einleiten, nicht jedes Jahr. Im Rahmen der Fruchtfolge. Oder wie es sozusagen meine Intuition mir ergibt, im Zeit der Jahre, dass ich einmal doch intensiv versuche, mal diese Chaotisierung des Bodens einzuleiten. Einzuleiten, dass sich durch die Formkräfte des Winters wieder ein neuer Boden aufbauen kann.

Und der klassische Pflug. Was macht er denn eigentlich anders? Wenn hier der Boden ist, das Erdreich, dann pflügt er ja in dieser Weise den Boden in eine solche Furche. Er legt ihn um. Und das große Problem heutzutage ist, dass unsere Pflüge nichts mehr taugen. Wir pflügen viel zu breit! Und natürlich auch viel zu tief. Aber das Verhältnis von Tiefe und Breite stimmt auch nicht mehr. Ich versetze den Acker dann mit einem Pflugvorgang um 40, 50 Zentimeter von rechts nach links. Was das für eine Energie auch ist, die ich da brauche. Sondern es kommt darauf an, dass man möglichst schmal pflügt. Das hat der Pferdepflug ideal gemacht. Schmal pflügt und nicht zu tief. 16, 17 Zentimeter, oder sagen wir mal 15 bis 18 Zentimeter. Optimale Pflugtiefe, würde ich sagen. Und dann kann jetzt sozusagen der Frostangriff während des Winters hier eingreifen. Es geht nicht mehr um biologische Prozesse, sondern es geht darum, dass man die Erde chaotisiert. Und das heißt Frostgare bilden. Der Meister Frost muss hier eingreifen und muss einfach mal den Boden vollst tot machen. Da wird die Mineralität durchgearbeitet werden, nicht die Organität des Bodens.

Das muss man nur mal versuchen zu denken. Ich weiß, dass man da in ein Fettnäpfchen tritt, in vieler Hinsicht ja. Aber es werden heute so maßlose Fehler in der Bodenbearbeitung gemacht und man muss nur mal denken, den ganzen Prozess denken durch das Jahr hindurch und merken, das erste geht es um die Aktivierung der organischen Prozesse im Frühjahr, Herbst, Sommer, Abbau, Aufbau und dann kommt es zu Ende. Und jetzt kann ich auch mal nicht mehr den Humus bearbeiten oder die organischen Prozesse, sondern die mineralischen Prozesse, nämlich die Tonprozesse.

Beim Pflügen geht es nicht um das Ich Rücksicht nehme auf den Humus, sondern ich nehme Rücksicht auf den Ton. Es ist ein Ton pflügen. So haben wir das auch früher genannt. Wir pflügen den Ton, um ihn zu exponieren, den kosmischen Kräften des Umkreises, den kristallbildenden Kräften.

Der Mensch und die Bodenfruchbarkeit

Sie sehen, Bodenfruchtbarkeit, wenn ich das ernst nehme, diesen Begriff, dann muss ich erstmal beobachten lernen. Und dann muss ich meine Beobachtungen selber, selbstständig, denkerisch erarbeiten. Ich kann nicht irgendeiner Richtlinie folgen, die von außen vorgegeben ist. Ich kann nicht Ideologien folgen. Ich kann nicht irgendwelchen wissenschaftlichen Ergebnissen folgen, die einmal an einem Punkt irgendwo mal gemacht worden sind. Statistisch verrechnet. Das ist irreführend. Ist alles irreführend. Sondern es ist die Aufgabe des Menschen, sich hineinzustellen in den ganzen Jahreslauf. Den von Anfang bis Ende arbeitend wohlgemerkt, nicht denken nur, sondern tätig seiend, durchlebt. Und eben durchlebend, sich Gedanken macht, was jetzt eigentlich das Adäquate ist. Mit welcher Maßnahmen ich steuernd, in diesen unendlich subtilen Prozess eingreife. Und dann kommt der Herbst und dann kann ich mal wirklich massiv tiefer greifen, also in diesem Stile, wie ich es gesagt habe. Und dann kann sich aus dieser Chaotisierung ein neuer Bodenaufbau im nächsten Jahr aufbauen. Kein Jahr ist gleich dem anderen. Jedes Jahr ist neu! Und jedes Jahr muss ich sozusagen die Initialzündung geben, dass es auch neu werden kann. Und nicht ein immer gleichmäßig fortlaufender, ablaufender Prozess. Sondern, dass wir die Aufgabe haben, als Landwirt sozusagen den Boden im Hinblick auf die Bodenfruchtbarkeit zu erziehen. Wie man ein Kind erzieht, das in die Schule geht und lesen und schreiben lernt. So müssen wir einen keimhaften Zustand, der im Boden entsteht, in der Chaotisierung, müssen wir schrittweise durch das Jahr hindurch erzieherisch so begleiten, dass dadurch dann das Phänomen der Bodenfruchtbarkeit sich realisiert. Bodenfruchtbarkeit kann ich nie im Ideal herstellen, vielleicht auch nur Schwarzerde bis zum gewissen Grad. In der Ukraine oder so, wo die Natur einfach so begabt ist, dass sie ohne großes Zutun einfach tolle Erträge bringt. Sondern wir müssen die Natur Begabungen. Das ist ein Begriff, den muss man sich mal versuchen hinter die Ohren zu schreiben, dass der Boden selber begabt ist. Jeder Standort ist in bestimmtem Sinne begabt. Und meine Aufgabe als Landwirt ist es, diese Begabungen zu fördern, zu erziehen, dass der Boden sozusagen lesen und schreiben lernt. Also das heißt, er liest am Kosmos ab, was eigentlich ihm zuträglich ist, und er schreibt sich das dann selber ein in dem, was man dann die Bodenfruchtbarkeit nennen kann.

Also in diesem Sinne müssen wir versuchen, als Landwirte immer mehr zu lernen. Wir sind in einem Lernprozess. Wir sind nie zu Ende. Wir glauben, wenn wir gute Ernte eingebracht hätten, hätten wir das Ziel der Klasse erreicht. Die haben wir nicht erreicht. Sondern es geht auch gar nicht nur darum, um gesunde Nahrungsmittel nur zu erzeugen. Es ist auch ein Irrtum! Das ist ein Nebeneffekt unserer Arbeit. Sondern ein ebenso großer Effekt muss sein, die Bodenentwicklung über die Jahre hinweg erzieherisch so auf die Erde zu wirken, dass Generationen in alle Zukunft und weiterhin an dieser Bodenfruchtbarkeit anknüpfen können. Es geht darum, dass sollen meine letzten Worte sein, es geht darum, dass so wie wir als Menschen dadurch Menschen sind, dass wir ein Bewusstsein haben, dass wir uns entwickeln können. Dass wir nicht derselbe sein müssen, der wir gestern waren, sondern, dass wir heute durch eigene innere Willensaktivität, durch eigenes Denken und Fühlen uns entwickeln können. Immer weiter. Der Mensch ist ein sich entwickelndes Wesen. Er trägt den Entwicklungsgedanken als, ich möchte sagen, als größten Schatz in sich. Er will ja immer weiter. Und das kann die Natur nicht. Die Natur hat den Entwicklungsgedanken nicht in sich mehr. Sondern die harrt darauf, dass der Mensch durch sein Tun oder seine Tätigkeit den Entwicklungsgedanken in der Natur veranlagt, hineinträgt, sich selber durch seine Arbeit erweitert, sein ganzes Menschsein erweitert, in die äußere Natur und dadurch die Natur erzieht. Darauf wartet Boden, Tier und Pflanze. Die ganze Schöpfung.

Insofern haben wir wirklich eine ungeheure Mission. Das hat ja Novalis in die Worte mal ausgedrückt: "Die Menschheit ist auf einer Mission. Zur Bildung der Erde sind wir berufen". Zur Bildung, so wir uns bilden wollen als Mensch, so müssen wir die Erde bilden. Und das ist die eigentliche, zentrale Aufgabe des biologisch-dynamischen Anbaus. Darauf müssen wir hinstreben. Und wir wissen ganz genau das ist keine Methode, die man einfach anwendet, sondern es ist eine Methode, bestenfalls, dass wir uns selber in unserem Denken, Fühlen und Wollen so erziehen und so schulen, dass wir in der Lage sind, der Natur etwas zu geben, was sie selber nicht hat. Was wir ihr erst durch unser Menschsein einpflanzen können. Und das ist nun ein Streben des biologisch-dynamischen Landbaus, dem wir noch lange nicht nachkommen können, weil wir noch nicht fähig genug sind. Aber das ist eine Perspektive in die Zukunft. Und das wunderschöne des biologisch-dymanische Landbaus ist, dass man, wenn man sich ein Bewusstsein dieser Tatsache verschafft, dann fragt man sich, warum nicht jeder Mensch Landwirt wird. Vielen Dank!

Glossar

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

A


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

B


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

C


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

D


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

E


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

F


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

G


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

H


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

I


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

J


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

K


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

L


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

M


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

N


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

O


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

P


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

Q


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

R


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

S


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

T


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

U


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

V


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

W


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

X


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

Y


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

Z


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

0-9

Themenbezogene Leseanregungen

Novalis' Werk "Die Lehrlinge zu Sais" (1802). Novalis, eigentlich Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Philosoph der Frühromantik. In diesem Zitat betont Novalis die Verantwortung des Menschen für die Erde und für sich selbst. Die "Mission" der Menschheit ist es, sich selbst zu bilden und im gleichen Zuge die Erde zu formen. Das bedeutet, dass der Mensch nicht nur für seine eigene Entwicklung verantwortlich ist, sondern auch für die Gestaltung der Umwelt. Dies impliziert eine untrennbare Verbindung zwischen Mensch und Natur, die für die Frühromantik typisch ist. Novalis fordert hier, dass die Menschheit sich ihrer Rolle als Gestalter bewusst sein und entsprechend handeln sollte.

zurück zu Manfred Klett ◁