Hof als Organismus - 8. Folge von Manfred Klett, 2018

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Hof als Organismus - 8. Folge von Manfred Klett, 2018

Ich wünsche einen schönen guten Morgen. So, wir wollen heute und morgen dann diese Betrachtung, die die Organismus der Landwirtschaft als Grundgestaltungsprinzip der Landwirtschaft angeht, möchte ich heute Morgen abschließen. Nun sind wir ja dahin gekommen, dass wir gestern noch einmal hingeschaut haben, wie sich die Entwicklung der Landwirtschaft im 20.

Jahrhundert abgespielt hat und wie da gleichsam, ja, gegen Ende des 20. Jahrhunderts langsam, schrittweise, seit den 60er Jahren, die Industrie die Landwirtschaft usurpiert hat. Also, dass das industrielle Produktionsprinzip, was wir eingangs besprochen haben, die Arbeitsteilung, dass sie in die Landwirtschaft eingezogen ist und auch agrarpolitisch gefördert worden ist, die Raushassianalisierung des Menschen aus der Landwirtschaft.

Wenn man sich denkt, dass also, ich habe das ja schon einmal gesagt, im 19. Jahrhundert noch um die 80 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig war und um die Jahrhundertwende vielleicht noch 45, 50 Prozent, auch noch zu Rudolf Steiners Zeiten, als der Landwirtschaft hier groß gehalten war, war die Kirche noch im Lauf, war Mittelpunkt und Umkreis noch irgendwo aktuell, aber dann in der Folge des 20. Jahrhunderts ist dann, und zwar insbesondere seit den 60er Jahren, war es dann ein agrarpolitisches Ziel, den Menschen raus zu rationalisieren aus der Landwirtschaft.

Es wurde staatlich gefördert und das hat dann eben die Möglichkeit geboten, jetzt mehr und mehr die Agrarproduktion zu industrialisieren, mit Kapital auszustatten, bis hin zu den Subventionen und so, dass die Bauern in der Lage waren, per Subventionen also Kapital umzusetzen und auf den Höfen. Früher hatten die Bauern überhaupt kein Kapital, so gut wie nicht, sondern jetzt musste denen Kapital vermittelt werden durch die Vermarktungsverhältnisse und so weiter. Und das alles, alles zusammengenommen, hat dann dazu geführt, was ich dann zuletzt nochmal gemacht, gezeigt habe an der Tafel, dass dieser wunderbare, noch halbwegs funktionsfähige, in sich geschlossene Organismus der Landwirtschaft geviertelt worden ist, in vier Teile, das ausgegliedert worden ist, der Gartenbau ausgegliedert worden ist, der Obstbau ausgegliedert worden ist, der Ackerbau, Pflanzenbau und die Viehhaltung, jeweils in Monokultur- und Massentierhaltung.

Das ist dann sozusagen das Ende vom Lied, aber die heutige Landwirtschaft so betrieben und das ist ja global weitgehender Fall, die kennt keinen Mittelpunkt und Umkreis mehr. In der heutigen konventionellen, also jetzt agrarindustriell ausgerichteten Landwirtschaft gibt es keinen Mittelpunkt mehr, wenn man nicht sagen würde, der Mittelpunkt wäre mein ökonomisches Streben, mein Gewinnmaximierungsstreben oder irgend sowas. Aber es gibt eigentlich keinen geistig-moralischen Mittelpunkt mehr, das muss man sich mal ganz klar machen.

Da ist Tabula Rasa, Nullpunkt quasi bewusstseinsmäßig erreicht und etwas ganz Neues ist damit zugleich erreicht. Es kommt auf jeden einzelnen Menschen an. Heute muss der Mittelpunkt hier drin den Menschen selbst gesucht werden, jeder einzelne, der heute sich in irgendeiner Weise ins Leben hineinstellt und noch was wirklich bewirken will, nicht nur für sich, sondern für die Welt, sich zur Verfügung stehen will für den ganzen kulturellen Fortschritt, Weiterentwicklung, da muss man sich sagen, es hängt nur noch von mir allein und von jedem anderen allein ab.

Das ist die ganz moderne Situation der heutigen Zeit, darin sind wir modern. Alles andere kann man vergessen, was da so an Flugzeugen am Himmel rumfliegt oder Autos auf der Straße rumfährt, das ist alles Abfallprodukt der Bewusstseinsseelenentwicklung. Aber was das einzig Wirkliche, Neue zukünftig ist, ist, dass das Herz in einem selbst schlagen muss für einen Impuls, für etwas, was man neu ergreifen will und in den Dienst stellen will, nicht nur für sich, sondern für die Menschheit.

Und in dieser Situation ist eben auch die allgemeine Landwirtschaft getreten. Wir haben gesehen, wie dieser Organismus zerteilt worden ist, zerstüppelt worden ist und wir heute auf dem Trümmerhaufen des abendländisch-christlichen Landbaus stehen. Das ist das Faktum, da kann man nicht drum herum gehen.

Der größte Teil der Welt, man möchte sagen globalen Maßstab, ist die Landwirtschaft so geartet, dass sie eigentlich nur noch insofern Sinn hat für den Einzelnen, dass man für sich arbeitet, nicht mehr für den Mitmenschen. Es denkt auch niemand daran, ich habe das Beispiel erzählt von einem Landwirt, der seine Erträge auf 80 Doppelsender Weizen pro Hektar berechnet hat und die so eingesetzt hat, dass er es auch tatsächlich erreicht hat, egal welches Wetter war. Er hat gesagt, naja, wenn ich es drunter komme, dann mache ich ein Minus.

Ich muss schon drüber kommen, dann mache ich ein Plus. Und wenn es darum ging, seine eigene Nahrung zu erzeugen, dann ist er in den Garten gegangen und hat Kompost gemacht. Also das ist die Schizophrenie, in die man da hineingekommen ist.

Und in dieser Situation steht man eigentlich heute. Man hat häufig sogar den positiven Willen, das zu verändern. Und wenn man dann prüft, ja, ich will das, aber die Umstände lassen es gar nicht mehr zu.

Wenn ich mal den Unsinn gemacht habe und habe mir subventionieren lassen, eine Kläranlage, eine Biogasanlage auf dem Hof, das wird ja heute hochgradig subventioniert, und habe mich darauf eingelassen und jetzt plötzlich dämmert mir, dass ich da einen Weg eingeschlagen habe, wo ich nur immer mehr in Zwänge komme und plötzlich in mir dämmert, eigentlich müsste ich, würde ich gerne biologisch wirtschaften oder biologisch nahmlich. Und dann habe ich dieses Ding am Hals. Ich komme einfach aus diesen Zwängen nicht mehr raus.

Also wir sind sozusagen wiederum in einer solchen Übergangssituation, wo das Alte weg ist, gestorben ist und das Alte, Neue ist noch nicht da. Und dennoch muss man sagen, das Bewusstsein der Menschen in den letzten 30 Jahren hat sich gewaltig in Richtung einem ökologischen Bewusstsein entwickelt. Das muss man wirklich sagen.

Also wenn ich an die 70er oder 60er Jahre denke, da war null, null in dieser Richtung. Und plötzlich dämmert das eben herauf, dieses ökologische Bewusstsein, und dadurch entsteht auch zwischen der Gesellschaft da draußen, der Öffentlichkeit und den Bauern, die einen neuen Weg gehen will, entstehen plötzlich Kooperationsverhältnisse. So, also wir stehen heute eben auf diesem Trümmerhaufen und der weist uns nur darauf hin, es kommt einzig und allein auf dich selbst an.

Und das ist natürlich eine gewaltige Herausforderung in der Landwirtschaft heute doppelt, weil die Landwirtschaft der teuerste Arbeitsplatz ist in der Welt, teurer als in der chemischen Industrie. Der ist teurer als in der chemischen Industrie, wenn die alle mal alle Kosten zusammenzählen, das Grundland, Boden, der Gebäude, der Maschinen, die sie brauchen und alles, alles sonstige Betriebsmittel, ist der Arbeitsplatz in der Landwirtschaft der teuerste und zugleich derjenige, der am wenigsten monetäre Erträge erzielt. Also ich kann eigentlich, wenn ich den ganzen landwirtschaftlichen Betrieb heute kapitalisiert denke, dann kann ich dieses Kapital nie refinanzieren, nie und nimmer.

Das ist die große Illusion und das dämmert natürlich auch mehr und mehr Leute und deswegen ist der Staat dann gerne bereit oder die EU immer mehr Subventionen zu zahlen, um das System aufrechtzuerhalten. Also das ist ein totgeborenes Kind, mit dem wir da uns zu tun haben. Nun, wie kommen wir aus dieser Misere heraus? Da habe ich ja gestern angedeutet, wie der blühungsnahmische Landbau sich entwickelt hat, seit dem ersten Weltkrieg durch die acht Vorträge, die Rudolf Steiner vor Landwirten und Bauern gehalten hat und die geisteswissenschaftlichen Grundlagen gegeben hat für eine Erneuerung der Landwirtschaft.

Das möchte ich jetzt nicht weiterführen, das wird sich dann später auch zeigen und daraus ist die blühungsnahmische Bewegung entstanden, aber aus ihr hat sich dann herausgegliedert auch der biologische Landbau, also die Müller-Rusch-Bewegung war die erste, schon in den 50er Jahren. Und dann hat sich mehr und mehr das ökologische Bewusstsein entwickelt in den 70er und 80er Jahren und so entstanden die sogenannten Alternativbewegungen, also die biologisch-organischen der verschiedensten Cholera. Aber der blühungsnahmische Landbau hat sich nie als eine Alternative zum konventionellen Landbau verstanden und wenn er es tut, dann wirkt er schief.

Es ging nie darum, Kontra, das ist eine ganz schlimme Sache, wenn man Kontra, einfach E-O-Y-Kontra gegen was ist, sondern es geht darum, dass man etwas versteht, dass man versteht, in welcher Opfersituation der Bauer, der moderne konventionelle Landwirt steht, der kann dem gar nicht entgegensetzen, was da an Intelligenz von außen auf ihn einwirkt, wie soll er denn? Er hat es doch alles nicht erfunden. Er wendet es nur an, er ist ein ausführendes Organ, einer ihn fremdbestimmenden Intelligenz von außen. Der Bauer ist Opfer und diese Tatsache haben die Menschen auch gefühlt, dass sie geistig entmündigt worden sind, die Bauern, also ihr Weisheits, das Weisheitselement, was im Bauerntum gelebt hat über Jahrhunderte und Jahrhunderte hinweg, das ist weg und an die Stelle ist getreten die moderne Intelligenz, die Gescheitheit, nicht mehr die Weisheit, sondern die Gescheitheit und die kam aber von außen und die muss der Bauer schlucken.

Und wie soll er das schaffen, wenn er täglich draußen auf dem Acker steht oder im Stall und da mit der Maschine Kühe melkt, hundert oder so, da kommt man zu nichts mehr, da ist man nur noch ausführendes Organ und das kann der moderne Mensch nicht ertragen. Auf die Dauer kann er das eigentlich nicht ertragen, das ist unmenschlich. Und deswegen drängt es immer mehr von innen die Menschen, was ist eigentlich meine Aufgabe im Leben oder wo kann ich mich wirklich einsetzen, positiv einsetzen für was Neues.

Und so stehen wir eben vor der brennenden Frage, wie können wir heute als biologischen armenischer Bewegung, wie können wir uns auch als biologische Bewegung, ökologische Armenbewegung, wie können wir uns neu verstehen. Wir dürfen kein Augenblick stillstehen. Das, was gestern gegolten hat, geht heute so in der gleichen Weise nicht mehr.

Wenn man die Vermarktungsverhältnisse zum Beispiel anguckt, alles ist ständig in Bewegung mit einer ungeheuren Rasant. Das Einzige, was wirklich stabil und richtungsweisend ist, sind die Gedanken, die Ideen, die ich denke und mit denen ich eine innere Identität erlebe. Auch die Gefühle, das Fühlen, was mit dem Denken, das der Denken erwärmt, dass das so individuell ist, dass ich merke, das ist authentisch, was da in mir lebt.

Und diese Richtschnur, wenn man dieser Richtschnur folgt und sich nicht irritieren lässt von rechts und links, dann hat man ein Geistesgut in sich, das ist unzerstörbar. Aber darum muss man ringen, das ist eine Anstrengung. Das geht nicht einfach so, dass man das irgendwo in einem Buch lesen kann.

Das steht in keinem Lexikon, das steht in nichts, sondern das steht nur bei Ihnen, in Ihrem Kopf und in Ihrem Herzen und letztlich in Ihren Händen. Nun möchte ich versuchen, den Ausweg aus der ganzen Misere der Gegenwart aufgrund dessen, was wir jetzt bisher dargestellt haben, was ja mehr eine Vergangenheitsbetrachtung war, jetzt den Blick in die Zukunft zu werfen. Und jetzt ist es natürlich so, dass dazu eine Vorbemerkung notwendig ist.

Das kann man nicht einfach so auf den Herden schütteln, sondern da muss man sich fragen, nicht zu was die Natur fähig ist, sondern zunächst mal die Frage stellen, zu was ist der Mensch fähig. Wenn es wirklich auf uns selbst ankommt, dann müssen wir uns fragen, wo sind denn die Quellen, aus denen ich heraus das alles mal produktiv, schöpferisch, neu aus mir heraussetzen kann. Und da muss ich einen Weg einschlagen, der eben völlig außerhalb dessen liegt, was heute landläufig geschildert wird.

Man hat eine Naturwissenschaft und die beschreibt irgendwo die Verhältnisse in der Welt. Man hat also gewisse Gesetze entdeckt, die in der Natur wirksam sind und die man auch einsetzen kann und umsetzen kann in Technologien. Alles wunderschön, aber einer brecht außer Betracht, das ist der Mensch.

Der Mensch, der es macht, der bleibt völlig außer Betracht. Müssen Sie sich mal versuchen, mal klarzumachen, gehen Sie mal in die Uni und studieren da in der Landwirtschaft irgendwas, da studieren Sie tausend Sachen. Fakten über Fakten, wenn es nicht verfälscht ist durch alle möglichen Theorien, die Fakten, die sind wichtig, dass man die weiß und kennt.

Aber wenn Sie mal den Herrn Professor fragen würden, haben Sie mal nachgedacht über denjenigen, der das eigentlich macht, der das alles denkt, der das alles fühlt, der da draußen auf dem Acker steht und sich überlegt, wie er da zurechtkommt. Der Mensch, der der eigentlich Handelnde ist, derjenige, der die Ursache für den ganzen Prozess ist, der bleibt völlig außer Betracht. Da steht man dann plötzlich sich, wenn man dann so lange mal lernt, da merkt man, das ist nicht so furchtbar.

Aber wenn man dann wirklich in der Praxis drinsteht und einen Betrieb zu verantworten hat, dann merkt man ganz schön, wie man da gebeugelt wird. Weil da einfach, da ist nichts in den Wissenschaften vorbereitet, um das in mir wirklich zu entdecken, was es braucht, dass ich schöpferisch die Dinge neu gestalte. Und dazu braucht es eben in Ergänzung der Naturwissenschaft, habe ich gestern schon angedeutet, braucht es die Geisteswissenschaft.

Das sind zwei verschiedene Ebenen. Die Naturwissenschaft, die rein durch die Sinne in die Welt draußen guckt und verstehen will, was da draußen ist. Und das dann in Begriffe fassen.

Aber da entdeckt man weder das Wesen des Tieres, noch das Wesen der Pflanze, noch das Wesen des mineralischen, des Stoffes. Und noch weniger das Wesen des Menschen. Aber man kann jedenfalls ein ungeheures Faktenwissen und kann auch die Beziehungen der einzelnen Fakten untereinander, wie das die Wissenschaft der Ökologie versucht zu tun, kann man ein unglaubliches Wissen an sich ansammeln.

Aber was hilft es, wenn ich mich nicht selbst als Mensch verstehe? Und das ist eigentlich die Aufgabe der anthroposophischen Geisteswissenschaft, die Mittel an die Hand gibt, sich als Mensch zu verstehen. Das ist eine Wissenschaft des Geistes. Und der Mensch weiß, dass er eigentlich ein Geisteswesen ist, wenn er mit sich selbst zur Rate geht.

Dass er nicht einfach Naturwesen ist, wie ein Tier. Sondern dass er ein Mensch ist. Und der Mensch hat die Möglichkeit, sich geistig mit der Welt auseinandersetzen, mit sich selbst und auch mit anderen Menschen.

Aber das ist gerade das große Rätsel. Was ist denn jetzt eigentlich das Geistige? Was ist eigentlich der Kern, das Erwesenskern des Menschen? Und man hat da doch durchaus irgendwelche Empfindungen in dieser Richtung, aber man kann sie nicht wirklich sichtvoll zum Bewusstsein bringen. Und deswegen möchte ich zunächst mal aus der anthroposophischen Geisteswissenschaft heraus versuchen, in aller Kürze ein Bild des Menschen, also der leiblichen Konfiguration des menschlichen Organismus, kurz vor sich hinstellen.

Und zwar in zweifacher Weise. Im Hinblick darauf, dass daraus dann für einen, das ist gewissermaßen der Schlüssel zu dem großen Tor, was dann den Blick in die Zukunft eröffnet. Im Hinblick auf die Landwirtschaft.

So seltsam das klingt. Aber das werden Sie vielleicht, oder soll ich das, naja, ich kann es jetzt schon sagen. Es heißt ja dann, der Landwirtschaftskurs, den Rudolf Steiner gehalten hat, 1924, Pfingsten, da wird eben, zum Erstaunen der Zuhörerschaft, wird gar nicht von der Natur ausgegangen.

In dem Sinne, primär. Wie das heute üblich ist, wenn man Landwirtschaft macht, muss man doch irgendwo da draußen die Natur kennenlernen. Sondern in allem, was da ausgeführt ist, wird vom Menschen ausgegangen.

Und das ist schon der erste Satz, oder im zweiten Vortrag des Landwirtschaftlichen Kurses, nicht der erste, der dritte glaube ich, da heißt es, eine Landwirtschaft erfüllt ihr Wesen im besten Sinne des Wortes, wenn sie aufgefasst werden kann, als eine Art Individualität für sich, eine wirklich in sich geschlossene Individualität. Können Sie diesen Satz nochmal wiederholen? Eine Landwirtschaft, also ein Hof, erfüllt ihr Wesen im besten Sinne des Wortes, ihr setzt nochmal nach, wenn sie aufgefasst werden kann, völlig freilassend, kann jeder machen wie er will, wenn sie aufgefasst werden kann, als eine Art Individualität für sich, eine wirklich in sich geschlossene Individualität. Das ist der eine Grundsatz, da ist alles drin, was man eigentlich wissen musste im Besuch des Biblischen Armees Landbau, das steckt da schon in diesem Satz drin.

Und den muss man ein Leben lang rummachen an diesem Satz. Sein ganzes Leben, muss man so sagen, ständig versuchen, also ich habe versucht, mein Leben lang diesen Satz bei aller Arbeit, die ich getan habe, irgendwie immer wieder aufdämmern zu lassen, präsent sein zu lassen, dass es letzten Endes darum geht, aus diesem Satz heraus eine Arbeit zu tun, aus dem Verständnis eines solchen Satzes. Eine Landwirtschaft erfüllt ihr Wesen im besten Sinne des Wortes, wenn sie aufgefasst werden kann, als eine Art Individualität für sich, eine wirklich in sich geschlossene Individualität.

Und der zweite Satz lautet, der knüpft direkt daran an, es ist ganz unmöglich, eine Landwirtschaft wirklich ganz geschlossen zu gestalten. Aber man müsse den Begriff der notwendigen Geschlossenheit haben. Schon der erste Satz zeigt deutlich, wenn sie aufgefasst werden kann, das heißt eine Sache, ich kann es ja nur auffassen, es gibt kein Wesen in der Welt, was so eine Auffassung haben kann, dass die Landwirtschaft eine Art Individualität ist.

Und wenn es darum geht, jetzt den Begriff der Geschlossenheit zu bilden, kann ich den nur bilden, ich kann ihn nicht total hundertprozentig umsetzen. Aber ich muss ihn haben, denn jeder Standort ist anders, wo ich arbeite als Betrieb. Also den notwendigen Begriff der Geschlossenheit.

Und der dritte Satz, der dann im vierten Vortrag erst auftritt, der heißt, es wird in allem vom Menschen ausgegangen. Der Mensch wird zur Grundlage gemacht. Da wird das nochmal zusammengefasst.

Vom Menschen wird ausgegangen, der Mensch wird zur Grundlage gemacht. Den Individualitätsbegriff fassen wollen, den können sie nur am Menschen fassen. Den kann man nirgends, es gibt in der ganzen Welt, Natur, nirgends irgendwas, wo man den Begriff der Individualität so anwenden kann, wie wenn man nicht gerade auf einen Menschen schaut.

Der Mensch erfüllt das, den Begriff der Individualität. Und jetzt sagt er, eine Landwirtschaft erfüllt ihr Wesen erst dann, sozusagen, setze ich sie dazu, wenn sie aufgefasst werden kann als eine Art Individualität für sich. Das heißt, ich muss diese Individualität denken, ich muss das denken, ich muss das innerlich erfassen.

Und dann kann ich es auch als Gestaltungsprinzip aus mir heraussetzen. Und das begründet so extrem förmlich, dass es wirklich und ausschließlich und nur auf den Menschen ankommt. Es geht nicht nur um ein naturnahes Wirtschaften, in dem Sinne, wie ich das gestern geschildert habe, nicht, dass man so asymptotisch dem Optimum, was die Natur uns vorlebt, dass ich mich dem nähere, sondern ich muss sehen, wie ich durch eine weitere Dimension die Natur überholen kann.

Wie der Achilleus einfach die Schildkröte nicht überholt hat in der einen Dimension, aber in dem Augenblick, wo ich die zweite Dimension finde, nämlich die Zeit, also Wegstrecke mal Zeit, dann entsteht Geschwindigkeit und dann kann der Achilleus die Schildkröte überholen. Und so müssen wir heute zu den rein biologischen Auffassungen der Welt, müssen wir eine weitere Dimension hinzufügen. Und diese Dimension ist das Erfassen des Menschen in sich selbst als ein Freihandelnden, der schöpferisch der Natur etwas gibt, was sie nicht hat, was sie über sich selbst hinausführt.

Das ist ein hohes, hohes Ideal. Zunächst einmal sind wir unvermögen, das Genügen zu erfüllen, aber wir können es auch nur asymptotisch nähern. Aber es ist das Ideal, wodurch wir in der Lage sind, die Natur über sich selbst hinauszuführen, einen neuen Evolutionsgedanken wirksam werden zu lassen.

Also ich muss jetzt zunächst einmal auf den Menschen schauen, im Sinne seiner leiblichen Konfiguration. Und möchte das nur so in ganz einfachen Strichen jetzt tun. Das soll ein Mensch sein, also ein bisschen mehr als das.

Jedenfalls, wenn wir so schon mal hinschauen auf uns selbst, und das Beste ist immer die Selbsterkenntnis, denn man kann das alles an sich selbst erfahren, dann bemerken wir, dass der Mensch eine ganz bestimmte Gliederung hat. Und zwar eine solche, dass da oben das Haupt ist wie eine runde Kugel, die sozusagen auf dem Halswirbel oben balanciert, aber vollkommen nahezu in sich abgeschlossen ist schon. Und dass hier der übrige Organismus sich angliedert mit den Extremitäten und so weiter.

Und wenn man jetzt versucht, einmal zunächst mal nur das Haupt anzugucken, was ist das für ein seltsames Glied, was da oben über den Schultern sitzt, sehr beweglich ist, durchaus, gewiss, aber in sich ruhend. Und wir studieren jetzt zunächst mal rein physiologisch und morphologisch das Haupt, den Kopf. Also morphologisch und physiologisch.

Dann sehen wir, das ist also eine runde Kugel, relativ abgeschlossen. Und wir sehen dann, dass in dieses Haupt eingebettet sind die wachen Sinne. Also der Sehsinn, das Auge, die Ohren, der Geruchssinn, der Geschmackssinn.

Also alle wachen Sinne, die wir tagtäglich üben, die sind hier quasi wie eingelassen in diese Kugel. Ich komme dann gleich nochmal darauf zurück. Und wenn Sie jetzt studieren, was diese Kugel formt, dann ist das eine ziemlich harte Stofflichkeit, nicht kristallin, sondern Amorph, das heißt verknöcherter Knorpel.

Einst war es lebendig, beim Kind ist der Kopf ja noch sehr viel kleiner geformt, hat eine offene Fontanelle und kann, weil es alles noch sehr knorpelig und weich ist, kann sich jetzt langsam der Kopf ausformen im Laufe der ersten 21 Lebensjahre. Da formt er sich dann aus zu dieser individuellen Gestalt, die dann der Mensch ist. Also zunächst einmal ist es ganz lebendig, aber dann stirbt es ab und verknöchert in diese harte, tote Substanz.

Der Knochen ist nicht ganz tot. Er ist nicht ganz handwischend durchblutet, aber der Knorpel, der noch lebendig war, ist weitgehend erstorben. Sodass wir von dem Gesichtspunkt aus schon sagen können, wir haben es hier beim Kopf mit dem Todespol des Menschen zu tun.

Denn wenn wir dann weitergucken, also um den Kopf herum, naja gut, das muss man dem zugestehen, da geht es hier noch an die Kopfhaut und die ist ungemein stark durchblutet. Aber aus dieser Kopfhaut wachsen dann da oben die Haare raus und die sind auch schon wieder tot. Die kann ich abschneiden, ohne dass ich es merke.

Das ist auch nur eine abgestorbene Eiweißsubstanz. Und wenn man dann reinguckt in den Kopf, manchmal sagen die Leute, da fändet man nur Stroh, aber nehmen wir mal an, wir schauen mal physiologisch genauer, dann ist das Interessante, dass hier jetzt im Kopf erstmal Wasser sich findet. Eine Flüssigkeit.

Ringsherum. So wasserhell, so kristallhell, wie kein Wasser sein kann. Das ist das sogenannte Gehirnwasser.

Und das ist auch tot. Flüssigkeit. Da fragt man sich wirklich, wo ist da noch eine Spur von organismischer Lebendigkeit da drin? Das ist wie ausgesondert.

Das sind Lymphe, die tun sich aus dem Blut aus, sondern alles was lebendig ist im Blut, das erstirbt gewissermaßen und da bildet sich dann dieses reine Zerebralwasser. Und wenn man dann hinschaut, was ist denn da weiter drin? Dann wird da eingeschlossen, ich nehme mal insgesamt, das stimmt nicht ganz, eingeschlossen das Gehirn. Und jetzt studieren Sie mal das Gehirn.

Ein ganz komisches Gebilde. Komische Falten auch, eine ganz starke Form, das sind die Ohren am Kopf. Und ist eine ganz weiche, plastische Substanz, die in diesem Gehirnwasser schwimmt.

Das Gehirn hat einen Auftrieb, wie ein Körper, der ins Wasser fällt, ein Stück Holz, das schwimmt oben auf, verdrängt ein bisschen von der Flüssigkeit, schwimmt oben auf, weil es leichter ist als die Flüssigkeit. So ist das Gehirn aber schwerer als die Flüssigkeit und schwimmt dadurch quasi unter Wasser, unter dem Gehirnwasser und hat einen Auftrieb und dadurch werden jeder Stoß, den man ausübt auf den Kopf, wenn man mit den Füßen auf die Erde tritt, der wird abgefedert durch diesen Auftrieb, den das Gehirn hat durch die umgebende Flüssigkeit. Dieses Gehirn ist seinem Wesen nach, ich möchte nicht sagen mausetot, das wäre ein bisschen zu weit gegangen, sondern es ist dem Tode näher als dem Leben.

Die intensivste Atmung im Menschen findet im Haupte statt. Atmung heißt Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe, Abbauprozess. Atmung heißt Abbau, Abbau, Abbau, Abbau.

Und deswegen muss dieses Gehirn ständig mit einem Blutstrom hier aus dem Herzen, muss das ständig mit Sauerstoff versorgt werden und dann finden da Abbauprozesse statt, das heißt Absterbeprozesse, alle Abbau, aller Abbau ist ein Absterbeprozess. Abbauprozesse statt und dabei stirbt sozusagen das immer wieder lebendig gemachte durch das Blut, durch den Sauerstoff stirbt ab und eine unglaubliche Menge an Kohlendioxid entsteht und die müssen dann wieder herunter geschafft werden mit dem Blut, die über die Lungen ausgeatmet werden. So, sodass dieses innere Organ eine eigenartige Funktion hat.

Man meint immer wir denken mit dem Gehirn, das ist nun überhaupt nicht der Fall, sondern das Gehirn ist nur das Organ des Bewusstmachens, des unbewussten Denkens. Durch das Gehirn, durch die Abbauprozesse werden die Gedanken uns bewusst, die wir unbewusst erzeugen. Das Denken ist ein übersinnlicher Vorgang und der versinnlicht sich, indem jetzt dieser Prozess abstirbt im Gehirn und dadurch werden wir wach, dass wir die Wahrnehmung, die wir um uns herum haben, in Gedanken umsetzen können und so, dass die elementare Erkenntnis beim Menschen sich vollzieht, dass das Gehirn, die Gedanken, die eigentlich übersinnlicher Natur sind, sondern ihrer Herkunft nach, dass die uns bewusst werden.

Es entsteht also hier Bewusstsein. Man könnte auch sagen, es ist eigentlich das absterbende Denken, das Denken selbst ein Lebensvorgang, aber vollkommen unbewusst. Und wenn der durch diese Abbauprozesse hier im Kopf abstirbt, dann entsteht Bewusstsein.

Es ist ein Denkbewusstsein, kann man es auch nennen. Unser eigenes Denken wird bewusst, gerade durch die Funktionen des Nervensinnesystems, denn das sogenannte Nervensinnesystem, das ballt sich hier zusammen im Kopf, aber durchzieht den ganzen Körper. Aber hier konzentriert es sich, da sind die Sinne.

Durch die Sinne werden wir wach und können also daran unsere Gedanken entwickeln. So haben wir, wenn wir so auf den Menschen gucken, eigentlich auf ein Organsystem, einschließlich der Sinnesorgane, was ständig abstirbt. Und wenn man das sich selbst überlassen würde, dann wäre es aus.

Das kann sich gar nicht selber realisieren, es braucht den ganzen übrigen Organismus, dass es funktioniert. Und wenn wir jetzt polarisieren zu diesem Haupt mal das Gegenteil, den Gegenpol, dann dehnt sich hier unterhalb des Zwerchfells, lässt sich sozusagen das alles fort bis in die Gliedmaßen hinein, setzt sich etwas fort, wo der Mensch gerade kein Bewusstsein entwickelt. Das ist das Gegenteil davon.

Was sich da unter meinem Zwerchfell abspielt, da habe ich gar keine Ahnung. Und wenn ich nicht irgendwann mal was miserables gegessen habe und Bauchweh kriege, dann merke ich erst, dass da irgendwas ist. Aber welche Prozesse sich eigentlich in mir abspielen, hier unterhalb des Zwerchfells, entzieht sich vollständig meinem Bewusstsein.

Und das Nervensystem, was über das Rückgrat vom Kopf heruntergeht, das setzt sich hier jetzt fort in ein Nervensystem, den Sympathikus, der nur diese unbewussten Verhältnisse steuert. Aber davon, das trinkt nicht rauf bis ins Gehirn. Das wird uns nicht bewusst.

Also hier haben wir es jetzt mit einer Organwelt zu tun, die wo alles, alles und ständig in einem Wechsel und Wandel begriffen ist. Während hier oben man eigentlich sagen muss, beim Kopf, dass da Ruhe herrscht. Ich kann nur ein denkendes Wesen sein, wenn ich mich konzentriere.

Wenn ich alles in mir selbst zur Ruhe bringe, dann kann ich irgendein mathematisches Problem oder so mal durchdenken. Oder irgendein sonstiges Problem des Lebens. Wenn ich aber hier unten hingucke, dann ist genau das Gegenteil der Fall.

Da ist also nur uferlos und endlos alles in Bewegung. Und hier ist sozusagen, und Bewegung heißt Lebendigkeit. Also hier ist eigentlich der Lebenspol des Menschen.

Da sind die ganzen Verdauungsorgane, da sind die ganzen Drüsenorgane, da sind die ganzen Ausscheidungsorgane, Reproduktionsorgane. Da herrscht Lebendigkeit. Und zwar ein ständiger Um- und Aufbau des Abgebauten im Darm.

Der Darm wird auch abgebaut. Davon hatte nämlich der Darm eine gewisse Verwandtschaft mit dem Gehirn. Darauf macht Rudolf Steiner im achten Vortrag im Zusammenschaftskurs ein großes Aufmerksam auf diese Tatsache.

Gerade im Hinblick auf das Verständnis des Rindermistes. Aber das ist ein weiteres Thema. Auf dieses Thema gehe ich erst im Februarkurs ein im Zusammenhang mit der Düngung.

Diese Verwandtschaft zwischen dem Darm und dem Gehirn, den Prozessen, weil hier auch Abbau vorher im Darm. Und erst wenn die Nahrung durch die Darmwand hindurch geht, dann gehen die großen Aufbauprozesse und Umbauprozesse vor sich. Bewegung.

Und Lebensprozesse. Und hier herrscht, jahrzehntelang gesprochen, der Wille des Menschen. Das Wollen.

Hier oben ist sozusagen der Denkpol. Hier unten ist der Willenspol. Hier sind wir, aus dieser Region heraus sind wir tätig.

Können wir uns arbeiten, die Welt stellen und so weiter. Wir sehen, das ist eine totale Polarität wiederum. Ein großer, gewaltiger Gegensatz.

Also Wollen kann man ja auch als Resultat eines Denkprozesses, eines bewussten Zustandes definieren. Oder so hätte ich es jetzt gedacht, aber Sie stellen es quasi in ein unbewusstes Wollen. Tun einfach.

Wenn Sie denken, müssen Sie schon den Willen haben, dass Sie überhaupt denken können. Also nicht das Ergebnis ist das Wollen nur, sondern schon die Tätigkeit. Der Wille steckt überall drin, auch im Fühlen, auch im Denken.

Aber das Denken ist vorherrschend. Und wenn Sie jetzt zum Gegenpol kommen, den Willen da unten, dann ist der Wille vorherrschend, da ist sozusagen der Quell aus dem Unbewussten heraus, Tätigkeit, die sich entwickelt. Also der Wille ist das Denken, das Bewusstmachen im Gehirn.

Der Wille ist vollkommen unbewusst. Was wissen wir von unserem Willen? Was wissen wir von ihm? Und selbstverständlich, wenn Sie eine tolle Idee haben, dann regt die Ihren Willen an. Aber da brauchen Sie Ihre Hände und Ihren übrigen Organismus, um das zu verwirklichen.

Also das Denken im Haupte braucht den Willen, dass man überhaupt den Denkakt vollziehen kann. Nur merken wir das nicht. Wir merken von der Tätigkeit des Denkens so gut wie nichts.

Beobachten Sie sich mal selbst. Das gehört schon eine enorme Anstrengung dazu, sein eigenes Denken zu beobachten. Versuchen Sie das mal, dann merken Sie, wie schnell Sie da an Grenzen stoßen, Ihr eigenes Denken zum Gegenstand der Wahrnehmung zu machen.

Da müssen Sie eine enorme Willensanstrengung. Und dann merken Sie, dass das, was die Tätigkeit verursacht, dass Sie Gedanken produzieren im Haupt, dass das vom Willen ausgeht. Der Wille hängt untrennbar mit dem Denken zusammen, als Tätigkeit.

Und so auch wenn wir fühlen, kraftvoll fühlen, richtig aktiv, nicht einfach emotional, da ist der Wille dabei. Und so taucht auch das Denken herunter bis in den Willen und bis in das Fühlen. Sie werden gleich sehen, dass das ein Wechselverhältnis ist.

Der Wille ist das Unbewusste im Menschen. Hier herrscht Unbewusstheit. Und wenn das nur so wäre, dann wären wir ganz traurig gewesen.

Ganz traurig. Und das Interessante heute ist in unserer Gegenwart, dass es diese traurigen Verhältnisse gibt. Es gibt Menschen, die sitzen den ganzen Tag vorm Bildschirm.

Oder sie sitzen den ganzen Tag im Labor und denken nur Modellvorstellungen. In den Naturwissenschaften, in der Wissenschaft heute, wo man nur seine Intellektualität ständig wachhalten muss, da vereinseitigt sich der Mensch in diese Intellektualität, in diese Abstraktheit herein, die ihn auch dann unmenschlich sein lässt. Die Unmenschlichkeiten des 20.

Jahrhunderts, möchte ich mal nebenbei sagen, sind alle Ergebnisse einer einseitig gewordenen Intellektualität. Einer einseitig gewordenen Intellektualität, wo der Mensch Schreibtischtäter wird. Und wenn man nur diesen Pol hier aktiviert heute in unserer Gegenwart, dann wird man Supersportler, Spitzensportler.

Also dann reißt man sozusagen das Letzte aus sich heraus, um noch eine Zehntelsekunde oder eine Hundertsekunde schneller zu sein im 100 Meter Lauf. Dann ist man nur Bewegungsmensch und nur die ganze Muskulatur, alles ist so hoch trainiert und dann vielleicht noch ein bisschen Doping hinterher, was den Willen dann auch noch ein bisschen aktiviert. Und dann gewinnt man vielleicht nochmal eine Hundertsekunde, ist man noch schneller als der Weltmeister im 100 Meter Lauf.

Das polarisiert sich heute immer stärker. Und jetzt ist hier dazwischen, dazwischen ist etwas. Was haben wir da für eine Farbe? Dazwischen ist etwas.

Und in diesem Etwas, die Farben sind, muss ich jetzt grün machen, eigentlich müsste es rot sein. Das ist hier das Herz und die beiden Lungenflügel. Hier ist das Brustbein.

Hier zwischen diesen beiden Polen sind Organe, die Ausgleichsorgane zwischen diesen Extremen sind. Der Stoffwechselpol, das habe ich jetzt noch vergessen hier anzuschreiben, Stoffwechselgliedmaßenpol, Wechselgliedmaßenpol. Und das Komma bezeichnet auch den Nervensinuspol.

Die sind quasi Extreme hier, Pole eben. Und das Verbindende zwischen diesen beiden Polen ist der mittlere Mensch. Und dieser mittlere Mensch ist derjenige, der da zwei Organsysteme hat, die zu beiden ständig korrespondieren.

Einerseits die Lunge, die durch die Atmung Sauerstoffe aus der Welt herausnimmt und den aus dem Körper frei werdenden, über das venösen Blutstrom frei werdendes Kohlendioxid wieder ausatmet. Im rhythmischen Wechsel, der Atemrhythmus. Und hier ist das Herz, was nun diesen Sauerstoff durch den arteriellen Blutstrom durch den ganzen Organismus trägt und im Organismus wieder einsammelt, das Kohlendioxid und das über den venösen Blutstrom wieder rausführt aus der Lunge, in den Ausatmungsstrom.

Diese beiden Organe sind rhythmische Organe. Und der Rhythmus entsteht immer, wenn zwei Pole zueinander in einer Vegetierung stehen. Hier ist Ruhe, hier ist Bewegung.

Und Ruhe und Bewegung zugleich bildet Rhythmus. Das ist das Entscheidende, dass der Mensch ist seinem Wesen nach ein zutiefst rhythmisches Wesen. Und nur wenn er in Einseitigkeiten verfällt, dann fällt er aus seinem Menschentum raus.

Entweder oben raus in die reinen Nerven-Sinnes-Tätigkeiten oder nach unten weg, indem er nur seinen Willen einseitig ausübt. Und hier haben wir dieses wunderbare mittlere Zone im Menschen, das völlig einzigartig ist. In ihren Funktionen, dass alles rhythmisch ausgleichend rhythmisch wird.

Der Blutkreislauf, der Atemkreislauf. Und darauf beruht eigentlich unser Menschsein. Der Mensch ist Mitte.

Der Mensch ist seinem Wesen nach, wenn er Mensch ist, und er muss immer mehr Mensch werden, wir sind noch nicht der Mensch, den wir sein wollen und können. Und je mehr wir dieser Mensch werden wollen, der wir eigentlich sein müssen, desto mehr müssen wir den rhythmischen Menschen immer stärker zur Entfaltung bringen. Immer mehr verstärken als das ausgleichende Element gegenüber diesen Extremen.

Und nun, ich schreibe hier mal Rhythmus hin. Und Rhythmus ist Bewegung und Ruhe zugleich. Also diese Elemente der Bewegung und der Ruhe, wenn das zugleich ineinander wirkt, und das wirkt ständig ineinander, dann entsteht der Schlag des Herzens, der Pulsschlag des Herzens und der Atmungsrhythmus, und die stehen idealiter in einem Verhältnis von 4 zu 1. Vier Pulsschläge zu einem Atmungsvorgang.

Das tritt allerdings im normalen Tageslauf, nur nachts um 3 Uhr, nähert man sich diesem Ideal des 1 zu 4. Wenn man vollständige Ruhe im Tiefschlag, dann erreicht der Mensch gerade dieses Verhältnis von 1 zu 4. Im übrigen, wenn er tagtätig ist und macht rum und hat Sorgen und ich weiß nicht was alles, dann verändert sich dieses Verhältnis von 1 zu 4. Und entweder dass er mit dem Pulsschlag hoch geht, oder dass man plötzlich erschrocken und hocken ist und atmet dann schneller oder so, oder strengt sich sonst wie an. Also das ist ein ganz feststehender, ganz wunderbarer Rhythmus, der übrigens als Rhythmus eingebettet ist wiederum in den gesamten kosmischen Zusammenhang. Darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, aber hier ist der Mensch am allermeisten Mensch.

Aber er kann nur dieser Mensch sein, wenn er einen Kopf hat und wenn er einen Stropfwechsel hat. So. Wenn man also jetzt das rhythmische System... Und hier entwickelt der Mensch sein Fühlen.

Da ist ein Fühlender. Ja? Jetzt frage ich mich gerade, was den Mensch zum Mensch macht, dass er diese drei, also dass er einen Kopf hat, dann ein Denken, das sie wollen und jetzt das Fühlen noch. Das haben die Tiere doch auch, oder? Nein, das ist... Gut, dass Sie das fragen.

Also erstmal steht der Mensch senkrecht, während die höheren Tiere alle horizontal sind. Da ist das, das Rückgrat bei den Tieren ist horizontal, bei Menschen ist es vertikal. Und das Tier, das Tierhaupt hängt vorne dran, in Fortsetzung des Rückgrats.

Beim Pferd hebt es sich ein bisschen über das Rückgrat und bei der Kuh senkt es sich weitgehend unter das Rückgrat, oder auch beim Schaf. Und Sie merken immer, dass Tiere, die mit dem Haupt mehr unten sind, sich neigen zum Boden hin, dass sie dumpfer sind in ihrem Bewusstsein und eine Ziege oder ein Pferd wird den Kopf über die Rückgratlinie erhebt, dass sie wacher sind. Aber beim Tier ist es so, das Tier hat auch ein Herz, also die höheren Tiere haben auch Lungen, haben auch Blut.

Und dennoch ist es so, dadurch, dass Ihnen das Ich ermangelt, dass Sie nicht ein Selbstbewusstsein entwickeln können, sondern nur sich ausleben können, wie Sie sind, sind diese beiden Pole beim Tier in der Mitte mehr oder weniger gegeneinander über. Das ist nicht so deutlich differenziert. Darin unterscheidet sich das Tier vom Menschen, nicht darin, dass es kein Herz hätte oder keine Lunge, sondern dadurch, dass dieser Pole sehr stark mit diesem verschwimmt, sozusagen.

Das kann man bei der Kuh beobachten, das können Sie bei allen Tieren beobachten, dass die Mitte eigentlich nur eine Übergangszone ist. Die auch ein bisschen rhythmisiert, gewiss, aber das kommt nicht dazu, dass hier ein Selbstbewusstsein entsteht. Das Selbstbewusstsein danken wir unserem Haupt in Verbindung mit dem rhythmischen System.

Wenn wir Gedanken haben und können die richten auf einen Gegenstand da draußen in der Welt, einen Baum, dann können wir auch die selbe Gedankentätigkeit auf uns selber richten und fragen, wer bin ich? Was ist eigentlich dein eigentliches innerstes Wesen? Mit derselben Gedankentätigkeit kann ich mich in Beziehungen setzen zu allem in der Welt und werde mir dessen bewusst. Das kann das Tier nicht. Das Tier kann das nur entgrenzen, immer sehen Sie sie eingeschränkt.

Eine Spinne, wenn sie ihr Netz baut, ist weisheitsvoll bis dorthin aus, aber sie kann eben nur das so, einzigartig. Und der Mensch ist omnipotent. Der kann, wenn er will, alle diese Fähigkeiten sich dann auch erwerben.

Kraft eben seines Wesens, was die Senkrechte beansprucht, diese Achse hier. Das Tier lebt ganz sich aus um diese Achse der Horizontale. Es kann sich nicht erheben und im Augenblick, wo sich ein Tiereswesen etwas stärker in die Senkrechte stellt, dann wird es plötzlich wacher.

Aber es kommt nicht zu sich selbst. Das, was ich jetzt beschrieben habe, ist die Dreigliederung des Menschen. Nach diesem Dreieck Nerven, Sinnessystemen, Stoffwechselsystemen und dem vermittelnden rhythmischen System.

In der Vertikale. Und das baut sozusagen die leibliche Konstitution auf. Und nun, das geht also auf Ruder Steiner zurück, auf sein Buch von Seelenrätseln 1917.

Und da wurde er später gefragt, wie er denn auf so etwas gekommen ist, was eigentlich doch so augenscheinlich ist, wenn man sich ein bisschen mal auch mit der Morphologie des Körpers auseinandersetzt. Zum Beispiel, wenn Sie sehen, dass der Brustkorb hier im Grunde genommen eine Fortsetzung des Kopfes ist, nach unten. Auch etwas Abschließendes hat, aber die Rippen sind durchbrochen.

Keine geschlossene Schale, sie sind alle so durchbrochen. Und so ist der Brustkorb nach unten offen gegenüber dem Stoffwechsel, der da heraufkraftet. Und der Kopf formt sozusagen von oben herunter.

Seine Form setzt sich greisssam in den Brustkorb hinein fort. Das ist so wunderbar, wenn man das morphologisch sieht, wie das sich durchdringt und doch ein selbstständiges Bild, das findet man in dieser Form bei den Tieren nicht. Also diese Dreigliederung des Menschen, da weist nun Rudolf Steiner auf die Frage von Studenten, glaube ich, waren das damals, wie er auf so etwas, was man eigentlich begreifen kann, da braucht man keine übersinnliche Erkenntnis, wie er darauf gekommen ist.

Dann hat er gesagt, 30 Jahre arbeite ich daran. 30 Jahre, ehe er es zum ersten Mal ausgeführt hat. Also das ganze Grundverständnis des leiblichen Menschen resultiert eigentlich aus dieser Dreigliederung.

Und die ganze anthroposophische Medizin, die ganze anthroposophische Pädagogik ruht eigentlich auf diesem Prinzip der Dreigliederung des Menschen. Und im landwirtschaftlichen Kurs spricht er jetzt von der landwirtschaftlichen Dualität. Und diese Dualität ist ein auf dem Kopf bestehender Mensch.

Und er hat auch einen Kopf, auch ein mittleres System, der Boden und dann ein Stoffwechselsystem über der Erde, das ganze atmosphärische Umkreis usw. Die außermenschliche Natur selber zeigt naturhaft dieses Prinzip in der Veranlagung. Und er versucht nun gerade an dem Beispiel der Dreigliederung der landwirtschaftlichen Dualität deutlich zu machen, worum es eigentlich da geht.

Aber darauf möchte ich jetzt nicht eingehen. Das möchte ich im Zusammenhang mit der Düngung erst im Februarkurs machen. Sondern ich möchte jetzt schleunigst, weil die Zeit schon wieder dahin eilt, eine andere Betrachtungsweise anstellen.

Nämlich die Viergliederung des Menschen. Die ist ungeheuer relevant, gerade wenn wir dran gehen wollen, unseren landwirtschaftlichen Betrieb zu gestalten. Also hier ist die Dreigliederung.

Und jetzt geht es um die Viergliederung. Und ich möchte jetzt versuchen, nochmal kurz zu schildern. Wenn man auf den Menschen guckt, dann findet man in ihm Gesetze, Stoffe, Kräfte in seinem Organismus tätig, die man auch in der Natur draußen findet.

Nämlich im Mineralreich. Sämtliche Gesetze, die das gesamte Mineralreich, die tote Natur komponieren, alle Gesetze und Stoffwirklichkeiten, die da wirksam sind, sind auch im Menschen wirksam. Wir haben auch elektrische Vorgänge in den Nerven.

Also unterphysische Kräfte, die gerade im Mineralreich wirksam sind. Wir haben sämtliche Stoffe, die man irgendwo in der Natur findet, findet man letzten Endes auch im Menschen. Und so eben auch die mechanischen Kräfte, die ganze Mechanik des Skelettsystems usw.

Oder die Bällchenstruktur der Knochen, der Hüftknochen bzw. der Oberschenkelknochen. Das ist so, wie wenn der beste Statiker der Welt das konstruiert hätte.

Und den besten Statiker gibt es nicht, sondern das ist der liebe Gott. Das ist so strukturiert, diese Oberschenkelknochen, dass die Kräfte, die da ansetzen, sowohl von oben herunter, dass sie den ganzen Körper tragen müssen. Und gleichzeitig alle Spannungen, die nur irgend entstehen können, wenn man sich bewegt, dass die als solche auf Null gestellt werden.

Gegenseitig hebt sich das alles auf. Das ist eine unglaubliche Weisheit, die da waltet. Und die ist eben auch außer-menschlich ausgebreitet im Mineralreich.

Und die fassen wir in den Gesetzen der Physik und der Chemie und den biologischen Gesetzen weniger. Insbesondere Physik und Chemie. Die klassischen Naturwissenschaften belehren uns über das, was im Mineralreich wirksam ist.

Und gegeben ist. Und dieselbe Welt findet man eben auch im Menschen. Also wir sind sehr verwandt mit dem Mineralreich.

Ich muss mich hier ein bisschen... Mineralreich. Und im Menschen repräsentieren sich dann das Mineralreich ganz besonders, wo? In den Knochen. Knochen.

Knochensystem kann man sagen, also im ganzen Skelett. Aber vor allen Dingen konzentriert sich die physische Organisation des Menschen. Ich schreibe hier mal physische Organisation hin.

Oder physische Leib konzentriert sich in den Sinnesorganen. Eigentlich sind die Sinnesorgane noch mehr repräsentativ für diese Stoffe und Kräfte, die da im Mineralreich wirksam sind. Wenn Sie zum Beispiel mal das Auge nehmen, dann hat man das Auge ja praktisch nachgebaut im Fotoapparat.

Die Kamera Obscura, das ist eigentlich nichts anderes, als dass man physikalisch alles das zueinander geordnet hat, mit der Linse und dem Objektiv, dass man dann ein Bild einfängt. Und dasselbe macht das Auge. Das schaut in die Welt, fängt ein Bild ein, durch die Linse wird das genau eingestellt, räumlich, und dann fällt dieses Bild oder diese Strahlung oder was es sein mag, auf die Netzhaut hinten und dann erst im Sehnerv, auf dem Wege des Sehnervs im Gehirn verwandelt sich das, was wir dann als Bild im Bewusstsein gegenwärtig haben.

Also die Sinnesorgane muss man hier auch noch dazu schreiben. Denken Sie mal an die Gehörknöchel im Ohr, das Trommelfell. Diese drei, vier Gehörknöchel, die dann quasi die Schallwellen umsetzen auf das Trommelfell und dann wird das im Innenohr erst verwandelt allmählich in unsere Tonwahrnehmung.

Also auf dieser Ebene, wenn der Mensch nur das wäre, wäre er ein Stein. Ein Brocken, ein Felsbrocken, irgendwo ruht auf der Erde, bewegt sich nicht nix. Und jetzt erschöpft sich der Mensch nicht nur in diesem mineralischen, als Angehöriger des Mineralreiches, obgleich die moderne Medizin, die ihre höchste Entwicklungsstufe in der Chirurgie hat, die arbeitet mit diesen Gesetzen, deswegen ist sie so leistungsfähig.

Die moderne Apparatemedizin, die arbeitet gerade mit diesen Kräften, mit dieser Weisheit, die da irgendwo in den Organsystemen lebt, wirksam ist, und die verwandt ist gerade mit den Gesetzen der mineralischen Natur, und die kann man erfassen mit den Gedanken, die man heute denkt, das ist sozusagen die tote Natur. Man erfasst eigentlich das Tote, im Menschen immer das Tote, und das kann man handhaben. Chirurgisch hervorragend, da kann man den Menschen reparieren sozusagen.

Aber der Mensch erschöpft sich nicht darin, sondern er trägt eine Verwandtschaft zur Pflanzenwelt. Und die Pflanze unterscheidet sich vom Stein dadurch, dass sie neben dieser rein physischen Organisation hat, eine Lebensorganisation. In der Anthroposophie wird das der Ätherleib genannt.

Die Pflanze ist in der Lage, aufgrund ihrer Lebensvorgänge, das Tote Mineralische gegen die Schwerkraft hochzuheben über die Erde. Sonst folgt immer das rein Mineralische, der Stein, dem Gesetz der Schwerkraft, beziehungsweise dem Fallgesetz. Aber die Pflanze ist in der Lage, alles was schwer ist, leicht zu machen.

Den Stoff emporzuheben in die pflanzenphysiologischen Prozesse und damit zu beleben. Und das Leben der Pflanze kommt nicht von der Erde. Haben Sie sich das mal klar gemacht? Es ist so evident wieder was.

Es kommt von der Sonne. Nur wie die Sonne scheint, entsteht Leben. Das braucht natürlich auch die physischen Stoffe dazu, selbstverständlich.

Die hebt sie dann hoch in die lebendige Pflanze und da wo die Photosynthese stattfindet, wo die Zuckerbildung stattfindet und wo dann die Eiweißbildung stattfindet, da ist das Sonnenlicht wirksam erzeugt Leben. Also die Pflanze ist schon nicht mehr nur ein bloß irdischer Zusammenhang, sondern ein irdisch-kosmischer Zusammenhang. Nun diese physiologischen Prozesse, die die Pflanze einzigartig beherrscht und jede Pflanzenart anders, deswegen haben wir die Heilpflanzen.

Und deswegen hat Paracelsus gesagt, es gibt keine einzige Pflanze, die nicht irgendwie heilend ist für den Menschen, weil die Pflanzen komponiert sind in ihrer ätherischen Lebensorganisation so, dass sie einen bestimmten Aspekt des lebendigen gleichsamen Artes in ihrer Artnatur verwirklichen. Jede Pflanze ist komponiert in ihrer ätherischen Organisation nach Bildekräften, die irgendeinen bestimmten Aspekt des Gesamtumfangs der ganzen Bildekräfte der Welt bis in ihre Gestaltbildung hinein verwirklichen. Und der Mensch aber ist nun einer, der alles das in sich zusammenfasst, was das Pflanzenreich da draußen ist.

Alle Lebensvorgänge, alle Bildekräfte, das ganze Bildekräftegeschehen im Lebendigen, was in der Pflanzenwelt ausgebreitet ist, trägt der Mensch in sich, in seiner eigenen ätherischen Organisation. Und wenn irgendwas schiefgewickelt ist im Menschen, dass er krank wird oder so, in seiner ätherischen Organisation kann er nicht krank werden. Aber dadurch, dass er noch eine höhere Organisation hat, nämlich seine Seelenorganisation, von da aus entstehen immer die Krankheiten.

Weil da der Mensch sehr ambivalent ist in seinem Seelischen. Und das wirkt sich dann auch auf die ätherische Organisation aus. Und das Heilmittel, um den Menschen zu heilen, findet man immer in der Pflanzenwelt.

Und wenn hier was derangiert ist im Menschen, dann braucht man nur die Schafgabe, Tee trinken, dann hören die Blutungen auf. Ein unglaubliches Phänomen. Und jetzt korrespondiert zu dem Lebendigen der Pflanzen im Menschen das Drüsensystem.

Das Drüsensystem sorgt sozusagen für alle diese funktionalen Beziehungen der Organe untereinander, dass das Weisheitsvolle sich in uns abspielt im Unterbewusstsein. Das ist das Drüsensystem. Das ließe sich jetzt im Einzelnen schildern, also hier ist ja hauptsächlich von hier abwärts ist der Mensch ein einziges Drüsensystem.

Ob das jetzt die Magen-Darm-Verdauung ist oder sonst was, alle sind Drüsen. Und Drüsen sind sozusagen die Träger, die die Lebensvorgänge steuern. Und wenn der Mensch nur das wäre, wäre er eben ein schlafendes Wesen, was sich noch nicht mal durch die Welt bewegen kann.

Und da gibt es eben noch eine Verwandtschaft zum Tier. Und das Tier ist ja dadurch gekennzeichnet und unterscheidet sich dadurch von der Pflanze, weil es sich frei bewegen kann. Weil es eine Seele hat.

Ein seelisches Wohn dem Tiere inne. Und das machen wir auch uns gar nicht so richtig bewusst. Emotional haben wir ein wunderbares Verhältnis zu den Tieren.

Aber dass dieses Emotionale daherkommt, dass da etwas selbstemotional im Tier drin ist, auch ein seelisches, aber dieses seelische im Tier hat das tagische Schicksal, dass es vollständig leibgebunden ist. Vollständig untergeht im Leibe. Das Tier, wenn Sie das Tier verstehen wollen, das wollen wir ja gerade in der Landwirtschaft, wenn Sie das verstehen wollen, dann müssen Sie immer darauf schauen, was macht das Tier eigentlich? Was tut es? Was sind seine Fähigkeiten? Und das, was es tut, was es macht, ist ein Ausdruck seines Seelischen.

Aber das drückt sich nur aus durch die Leibesbewegungen. Oder sein Verhalten, wie es sich eben verhält. Das Tier kann sich nicht in diesem Sinne Lebensregungen, Seelenregungen hervorbringen, wie wir sie haben, wenn wir von Liebe sprechen oder wenn wir von Trauer sprechen oder wenn wir von Hingabe sprechen oder dergleichen.

Das sind Seelenregungen im Menschen. Sondern das Tier ist so leibgebunden, dass es das erleidet, seelisch erleidet, was es gerade vollziehen kann durch seine Leibestätigkeit. Darin liegt eine gewisse Tragik.

Schauen Sie sich mal die Tiere noch mal etwas anders an, als wenn man normalerweise auf Tiere guckt. Lassen Sie mal den Blick ruhen auf einen solchen Kuh oder auf einen Hund oder irgendein sonstiges Tier, einem Elefanten in freier Wildbahn. Und schauen Sie sich das mal an, dann können Sie sich der Empfindung nicht erwehren, dass um dieses Tier herum so etwas wie ein Tragisches ist.

Es muss so sein, wie es ist und hat keine Freiheitsgrade, anders zu sein, wie es ist. Der Mensch hat diese Freiheitsgrade und die kann er sich auch entwickeln, aber das Tier ist festgelegt, ist fixiert auf ein bestimmtes Tätigkeitsspektrum und damit erschöpft es sich. Aber es ist ein seelisches, nur ist es aufgegangen in die Leibesfunktion.

Und wenn man jetzt, ich schreibe hier mal hin, das Tier hat ein Seelenleib oder Astralleib. Und dadurch ragt das Tier aus dem Pflanzenmineralreich heraus und das korrespondiert nun auch beim Menschen. Der Mensch hat eine Seele zweifellos, weiß Gott, er hat eine.

Und durch diese Seele haben wir alle unsere Seelenregungen, Freude und Leid, aber auch Hunger und Durst und sonstige Bedürfnisse des Leibes. Das heißt, wir sehen, dass die Seele des Menschen sehr ambivalent ist. Sie ist nicht leibgebunden total, wie beim Tier.

Sie ist zu erheblichem Umfang leibgebunden. Eben was Hunger und Durst angeht, dem kann ich mich nicht entziehen. Aber die Menschenseele hat auch die Fähigkeit, sich über das Naturhafte leibgebunden zu erheben.

Zu höheren Seelenfähigkeiten, dass man sozusagen nicht mehr ausschließlich nur an sich denkt, seinen eigenen Egoismus auslebt und nur Machtbestrebungen auslebt in seinem Leben, sondern dass man an den anderen denken lernt. Dass man sich hineinfühlt in den anderen Menschen. Dass man eine Hingabefähigkeit entwickelt.

Eine Freude, wenn etwas gelingt, nicht meinetwegen, sondern dass es den anderen dienstbar ist und so weiter. Diese Fähigkeiten, die den Menschen erst wirklich zu Menschen machen, die lösen sich vom Leib, die sind unabhängig vom Leib. Und daraus besteht nun die ganze Entwicklung des Menschen in die Zukunft.

Dass er diese Fähigkeiten, diese höheren Seelenfähigkeiten entwickelt, sich immer unabhängiger macht von seiner Leibesorganisation. Das ist die ganze menschheitliche Entwicklung in die Zukunft, die besteht genau in diesem Punkt. Sich unabhängig machen von seinen Leibesbedürfnissen und immer mehr sich anzunähern höheren Bedürfnissen.

Und die hängen dann mit einer noch höheren Natur des Menschen zusammen. Komme ich gleich zurück. Aber zunächst ist das Pendant hier im Tier die menschliche Seele.

Und das Nervensinnessystem ist gewissermaßen die Grundlage. Nur Organismen, die Nerven haben, die ein Nervensinnessystem haben, haben auch ein seelisches inkarniert. Und nun müssen wir hier einen Strich machen.

Da hört nämlich die Natur auf. Bis dahin geht alles das, was wir Natur nennen. Und bei Menschen im Seelischen wendet sich schon das Blatt von der leibgebundenen seelischen Empfinden zum geistfreien seelischen Empfinden.

Der Mensch hat eben noch eine weitere Natur, nämlich das, was wir nennen sein Ich. Sein Ich oder sein eigentliches Wesen, sein Wesenskern. Der Mensch hat die Fähigkeit, sich über alles das Gedanken zu machen.

Die ganze Natur. Hat die Fähigkeit, das alles in seinem Wesen zu erfühlen, was da als Natur um einen herum ausgebreitet ist. Und hat die Fähigkeit, Kraft seines Willens einzugreifen, gezielt nach seinen Gedanken einzugreifen in die Natur.

Im guten wie im bösen Sinn. Das hängt dann wiederum von seinem Seelenleib ab, ob er sozusagen versucht, das Gute in der Welt zu entwickeln oder das Böse. Und es ist das wirklich heute für den modernen Menschen das Allerwichtigste zu unterscheiden, Gut und Böse.

Das ist das Allerschwerste. Und wird immer schwerer, von Jahr zu Jahr schwerer. Die kennen das Wort Fake News.

Das heißt, heute nennt man es Fake Facts. Also Tatsachen, die eigentlich gar nicht stimmen. Sie werden zu Tatsachen gemacht.

Also die Lüge wird Tatsache. Und dann ist es ja objektiv alles übrige auch. Also der Mensch ist sozusagen dieses ambivalente Wesen, was durch sein Nerven-Sinnes-System, durch sein Seelenleib in der Lage ist, und dann durch seinen Geist in der Lage ist, sich zu entscheiden, folge ich meinem Egoismus oder folge ich meinem Altruismus.

Ich kann altruistisch sein, ich kann egoistisch sein. Also das ist alles, das ganze Spektrum von Emotionalitäten, die wirken natürlich da herauf. Nun, das Repräsentante des Blutes ist sozusagen die Grundlage für die Entwicklung des Ich-Bewusstseins im Menschen.

Darin unterscheidet das Blut, Goethe sagt es ja in Faust, das Blut ist ein ganz besonderer Saft. Und indem der Faust mit dem Teufel den Vertrag abschließt, den Faust, dann will er den von seinem faustischen Blut unterschrieben haben. Das ist für sich die größte Sicherheit.

Nicht die Unterschrift als solche, sondern dass es aus seinem Blut unterschrieben ist. Blut ist ein ganz besonderer Saft. Das hat zum Träger quasi die Ich-Organisation.

So, und jetzt muss ich mich beeilen. Dieses Ich des Menschen schwebt nicht da oben über der Natur. Bei den früheren Menschen war das so.

Bei den alten Innern, da war das Ich noch gar nicht inkarniert so richtig in den physischen Leib. Aber heute in der Bewusstseinseele durchdringt dieses Ich den Seelenleib, die Seelenorganisation. Und das macht ja den Kampf in uns aus.

Wir kämpfen eigentlich immer mit uns selbst. Wenn wir eine Entscheidung treffen, dann müssen wir eine Entscheidung treffen. Und die kommt eben aus unserem Ich.

Und jetzt spricht alles gegen diese Entscheidung, weil ich keine Lust habe, zum Beispiel, zu arbeiten. Oder weil ich jetzt gerade Durst habe, und dann ist vielleicht ein Bier besser als ein Glas Wasser. Die ganzen Emotionen, die pulsieren dann da rauf.

Aber in dem Grade, als das Ich sozusagen den Seelenleib immer mehr durchdringt, desto mehr kann der Mensch Mensch werden. Immer mehr sozusagen über die Begrenztheit seines Jetzt-So-Seins hinauskommen. Und dann durchdringt er eben auch das Ich in die Lebensorganisation.

Und schafft, das ist viel schwieriger wahrzunehmen, dass man Gewohnheiten ändert. Haben Sie mal irgendeine schlechte Gewohnheit, die Sie bei sich entdecken? Haben Sie das bemerkt, wie viel Kraft es erfordert? Und wie lange es dauert, bis man diese Gewohnheit verändert hat? Das ist die Ich-Kraft, die hereinwirkt bis in die ätherische Organisation. Nur als ein Beispiel.

Und dann aber wirkt dieses Ich bis herunter in den physischen Organisationen. Und das kann man heute naturwissenschaftlich wunderbar nachweisen, dadurch, dass es die DNA-Analyse gibt. Sie können jedes winziges Stückchen Eiweiß von einem Menschen identifizieren.

Das Ich prägt seine geistige Signatur bis herein in die Stoppes-Konfiguration. Bis in das letzte Stückchen Eiweiß. Oder hauptsächlich natürlich das Eiweiß.

So individualisiert sich der Mensch in seiner Leiblichkeit Kraft seines Ich. Das Ich beherrscht, oder will immer mehr beherrschen, diese Leiblichkeit. Und die Zeit ist gleich um, ich kann das jetzt nicht noch furchtbar weiterführen, das ließe ich noch im Detail weiter schildern.

Dass darin eigentlich die Menschheitsentwicklung in die Zukunft besteht, dass er seinen Seelenleib verwandelt, seinen Lebensleib und seinen physischen Leib immer mehr verwandelt. Und je mehr wir weiter durchdringen bis in den physischen Leib, dann heißt das die Totalvergeistigung des Menschen. Und diese Totalvergeistigung des Menschen ist nichts anderes, als was geschehen ist auf dem Mysterium von Golgotha, die Vergeistigung dieses durch den Tod hindurchgehenden, am Kreuz hindurchgehenden Menschen, Gott könnte man sagen, denn der ist nämlich durch den Tod gegangen und ist auferstanden.

Die ganze Frage der Auferstehung hängt mit dieser Entwicklung der Seelenwesensglieder des Menschen zusammen. Und wenn Sie so etwas denken, wenn Sie es auf so einen Gedanken einlassen, dann können Sie gar nicht anders, als dann anzuerkennen, dass es eine Reinkarnation gibt. Wie soll der Mensch überhaupt der Mensch sein, wenn er nicht durch Reinkarnation, durch alle Kulturstufen, die wir geschildert haben, von den urindischen Zeiten an und noch vorher, immer wieder in jede Kultur hinein inkarniert hätte, um dort Fähigkeiten zu entwickeln, um der Mensch zu sein, der er heute ist.

Und das hängt eben mit dieser schrittweisen Vergeistigung dieser Wesensglieder zusammen. Das muss der Mensch selber in die Hand nehmen, da hilft ihm kein lieber Gott mehr. Sondern das sein Ich ist das Wesen, was ihm sein Gewissen ständig anklopft, dass der Mensch sich wirklich selber in die Hand nimmt.

Aber das ist ein weiter, weiter, endlos weiter Prozess in die Zukunft. Und jetzt zusammenfassend, damit wir dann morgen wirklich einsteigen können in unsere Landwirtschaft, ist Thema abschließend. Wenn Sie das zusammenfassen hier, diese drei Naturreiche, dann verwirklicht sich da der Organismus, das Organismusprinzip.

Das Tier verwirklicht den Organismus, dem Tier ist er vollendet. Indem diese drei Wesensglieder, physischer Leib, edler Leib und seelen Leib, wenn die zusammenwirken, und das ist im Tier der Fall, dann ist der Organismus vollgültig verwirklicht. Wenn man jetzt die Pflanze anschaut, da ist der Organismus noch nicht verwirklicht, in dem Sinne, wenn ich nur auf das schaue, was die Pflanze mir offenbart.

Wenn ich einen Strauß Blumen in der Hand habe, dann kann ich nicht sagen, ich habe da so lauter Organismen in der Hand, sondern wenn ich die Pflanze als Organismus verstehen lernen möchte, muss ich die Wurzel hinzunehmen, die wächst da unten in die Erde. Ich muss die ganze Erde hinzunehmen. Und dann blüht sie da oben, dem Kosmos entgegen, sie könnte gar nicht blühen, wenn nicht der ganze Kosmos beteiligt wäre an diesem ganzen Geschehen.

Der Organismus der Pflanze ist halbsinnlich in Erscheinung tretend, durch die äußere Gestalt der Pflanze, aber halbübersinnlich, nämlich durch das, was an Erdenkräften wirkt, wo der ganze Kosmos beteiligt ist. Aber am Tier kann ich den Organismus vollgültig in seiner äußeren physischen Gestalt erfassen. So, und wenn Sie das jetzt zusammenfassen, dass das Ich selber wirksam wird, dann ist eigentlich erst der Mensch voll umschrieben, das heißt, dann kann ich überhaupt erst den Begriff der Individualität erfassen.

Das ist das Geheimnis der Landwirtschaft Individualität. Wie kann ich, oder besser gesagt, ich muss mich selber als Individualität überhaupt erst verstehen lernen. Und das ist eine Anstrengung, das ist eine Erkenntnisfrage.

Da muss ich mich drum bemühen, da muss ich dringend tiefer in mich eindringen, als nur sozusagen mir sagen lassen, was die Naturwissenschaft mir sagt. Das ist eine Frage der Selbsterkenntnis, mich als Individualität wirklich zu erfassen. Als Organismus mich zu erfassen, da sind wir heute ziemlich weit.

Aber als Individualität zu erfassen, das ist eine Frage der Ich-Erkenntnis. Und dann kann ich den Individualitätsbegriff fassen und kann einen landwirtschaftlichen Hof so erfassen als eine Art Individualität. Da ist was.

Und wie kann ich jetzt durch meine Einsichten, die ich habe, aus dem Begriff der Individualität heraus, ihn so gestalten, dass er im Menschen verwandt wird. Dass ich die Natur über sich selbst erhebe. Es geht vielmehr darum, eigentlich jetzt nicht nur die Natur zu erhalten, möglichst irgendwo nachhaltig zu wirtschaften, gewiss, das ist ein wichtiger Ansatz, ein erster Schritt, aber dann den Blick zu weiten, dass ich als Mensch die Mission habe, wie es Novalis ausdrückt.

Novalis, der Dichter, Friedrich von Hattenberg, der eben diese Worte ausgesprochen hat, die Menschheit ist auf einer Mission. Zur Bildung der Erde sind wir berufen. Novalis und seine Fragmenten.

Und diese, da muss man sich auch mit Novalis beschäftigt haben, um zu merken, was das für ein bedeutender Mensch war, das ist nicht irgendeine Aussage, aber dem kann man nachsinnen. Zur Bildung der Erde sind wir berufen. Wir müssen etwas von unserem eigenen Wesen spenden, in unserer täglichen Arbeit, hineinbauen, in das Äußere der Natur unseres Hofes.

Und dadurch ein Mehr schaffen, als die Natur zunächst ein zur Verfügung stellt. Die Bildung, so wie die Kinder in der Schule, wenn sie in die Schule gehen oder im Elternhaus, gebildet werden dadurch, durch die Erziehung, so ist die Erde eigentlich wie ein Kind für uns, in gewissem Sinne. Und unsere Arbeit in aller Zukunft, bis in fernste, fernste, fernste Ferne, in den nächsten Tausenden von Jahren, die geht dahin, dass ich bilde an dem, was unvollkommen ist.

Dass es sich entwickeln kann, in Verbindung mit den Menschen. Der Mensch wird zur Grundlage gemacht. Morgen tue ich das jetzt über Tagen auf die Landwirtschaft.


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