Düngung - 3. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018

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In Bearbeitung Damian

Düngung - 3. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018

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So, ja, einen schönen guten Morgen wünsche ich, ohne Sorgen. Ich nehme an, dass es in dem Alter keine Sorgen gibt. Ja, ich möchte nochmal kurz zurückblicken auf den gestrigen Tag und damit auch die Entwicklung der Düngung in der Landwirtschaft zu einem gewissen Abschluss bringen.

Wir haben ja gestern darauf hingeschaut, wie ein tiefgreifender Wandel eingetreten ist in der Düngung. In der nachchristlichen Entwicklung des sechsten Jahrhunderts beginnend. Und dass da eigentlich erst man in dem Sinne von Düngung überhaupt in der Landwirtschaft sprechen kann.

Dass vorher das eben mehr eine Art naturhaftes Geschehen war, eben durch das Wasser, eine Düngung durch das Wasser in vorgerichtlichen Zeiten. Und dann in der Folge eben in nachchristlicher Zeit jetzt die Erreichnisse der vorgerichtlichen Entwicklung, jahrtausendenlangen Entwicklungen zusammengefasst werden. Und dass da eine Zentralfigur eben jener Benedikt von Nosia war, der durch seine Begründung des Menschorden der Benediktiner, die Benediktiner waren Ackerbauer, die waren im Landwirtschaftsorden eigentlich.

Das war der erste Orden überhaupt und hat sozusagen das Kulturerreichnis dieser vorgerichtlichen Entwicklung herübergetragen in die Folgezeit. Und das schlug sich dann nieder in der Begründung der Dorfgemeinschaften. Der Dorfschaften.

Innerhalb einer solchen Dorfgemarkung oder auch Einzelhofgemarkung, in Einzelhoflagen, also sagen wir mal in den Mittelhöfen, hat sich eine ganz bestimmte Struktur der Landwirtschaft entwickelt, in dem Ackerbau und Viehhaltung dieser Urgegend innerhalb der Menschheit zusammengeführt worden ist. An einem Standort unter der Regie des Menschenkreises, der da lebte. Also Ackerbau und Viehhaltung, also Hühnerhaltung, Schweinehaltung, Pferdehaltung und Schafhaltung, Ziegenhaltung und vor allen Dingen eben die Haltung der Rinder.

Dass das sich integriert hat jetzt in den Ackerbau, das ist absolut neu in diesem Sinne. Natürlich, die Kelten und Germanen haben in dem megalithischen Raum hier in Nordeuropa und Westeuropa hatten das schon vorgebildet. Aber jetzt wird das zum integrativen System.

Also jetzt ist das fortan das Gestaltungsprinzip der Landwirtschaft schlechthin. Darauf baut der Organismus der Landwirtschaft, dass die beiden Grundelemente Ackerbau und Vieh so zusammengeführt worden sind und dann eben auch integriert worden ist der Gartenbau und der Obstbau. Und so hat sich ein System der Landwirtschaft entwickelt, was über 1000 Jahre nachhaltig war.

Also eigentlich weit über 1000 Jahre bis ins 20. Jahrhundert, bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Ausklingend. Also das muss man ganz deutlich machen. Hier spielte jetzt nicht mehr das Wasser primär die Rolle, sondern jetzt wurde mit Erden gedüngt, mit dem Erdigfesten gedüngt.

Und damit meint man im Allgemeinen immer den Festmist. Also natürlich nicht die Jauche, da ist auch zum Teil im Festmist die Jauche drin, aber es ist der Mist der Tiere. Das bezeichnen wir im engeren Sinne eigentlich als Dünger.

Also von daher stammt auch der Begriff der Düngung überhaupt, der Integration der Tiere in die ackerbaulichen Zusammenhänge. Das hat seinen Lauf genommen. Und ich sagte ja schon, und das halte ich für ganz wichtig, dass man das immer im Bewusstsein hat, dass aus dieser Zeit die eigentliche Kulturträgerschaft der Landwirtschaft stand.

Da war die Landwirtschaft ausschließlich Kulturträger. Also der Bauer, die Dörfer, das waren die Kulturzentren in Verbindung, selbstverständlich mit den Klöstern, selbstverständlich mit den Pfalzen, den Königspfalzen oder so. Aber die eigentliche Kulturträgerschaft lag in den Händen derer, die da das Feld bestellt haben, die da die Kühe im Stall morgens früh gemolken haben und die dann diese gewaltigen Bauten aufgeführt haben.

Kunstwerke, die bis zum heutigen Tag eigentlich ein reines Wunder sind. Und ich habe gesagt, dass diese Entwicklung eigentlich keine großen mächtigen Wandlungen erfahren hat im Ansatz, sondern dass sich das nur noch verfeinert hat, weitergebildet hat in der Gotik, dann bis ins 15. Jahrhundert hinein.

Und dann war Schluss. Dann war eigentlich dieser schöpferische Impuls der Ausgestaltung der Dorfschaften, der Dorfgemarkungen, der Kulturlandschaften mit dem Schlussstein der Gotik, da oben in den Gewölben war auch sozusagen die Kulturlandschaft fertig. Die hat sich bis zum höchsten Gestaltungsmoment ausgestaltet und danach war Schluss.

Genauso wie seit dieser Zeit die Kathedralen nur noch ein Gegenstand der Reparaturen oder der Instandhaltung sind. Man bewahrt nur noch Vergangenes, so ist es auch mit den Kulturlandschaften schon seit dem 15. Jahrhundert.

Schon seit dem 15. Jahrhundert ist sozusagen der Zunder raus aus der Landwirtschaft in ihre Kulturträgerschaft. Und es hat sich dann völlig verlagert in die Städte.

Da habe ich dann auch geschildert, dass die Menschen abgewandert sind. Zuerst tropfenweise, dann in Wellen, in Wellen, in Wellen und haben das Proletariat in den Städten gebildet, vor allem in der heraufkommenden Industrialisierung, dem Rufe folgen, Stadt, Luft, Macht frei. Man konnte die Freiheit nicht in der Landwirtschaft finden.

Man war gebunden, man war an den Standort gebunden, man war in ein Sozialsystem eingebunden, an der Familien, die da zusammengewirkt haben in solchen Dörfern, in den Dorfgemeinschaften. Und wenn man ein sich selbstbestimmender Mensch werden wollte, muss man da raus. Und dann haben wir gesehen, dass nach den Katastrophen des 17.

Jahrhunderts mit dem Dreißigjährigen Krieg, der wirklich eine Katastrophe ohne gleichen war für die Landwirtschaft, weil es ein Krieg auf dem Lande war und nicht in den Städten primär, nach dem System der verbrannten Erde wurde der hervorgegangen, kam eine gewisse Verjüngung und eine Gesundung, ein Wiederauferstehen der Landwirtschaft im 18. Jahrhundert zustande, vor allen Dingen durch die Besäumerung der Brache. Das wollte ich nochmal betonen, dass da eben jetzt ein Bewusstsein langsamer herangewachsen ist.

Man hat viel genauer hingeguckt, nicht mehr seinen eigenen Instinkten von früher gefolgt, sondern hat wirklich genauer beobachtet und hat angefangen, sich mit den Naturreichen zu beschäftigen. Also da könnte man Geschichten erzählen, noch und noch, wie die Menschen angefangen haben, jetzt für jede Einzelheit sich zu interessieren. Vorher, ein Leonardo da Vinci zum Beispiel, der im 14.

und 15. Jahrhundert gelebt hat, der hat die Steine in die Hand genommen, er ist der modernste Mensch seiner Zeit. Aber er hat nicht erkannt, er hat zwar gesehen, da sind Versteinerungen drin, da im Umkreis von Florenz, aber er hat da keine weiteren Gedanken daran gehegt, dass das möglicherweise Versteinerungen früherer Entwicklungen der Erde waren.

Da hat man noch nicht an die Sinneswahrnehmung noch im Detail, noch keine Gedanken dran gehängt, aus denen heraus man sich versucht hat, ein Bild zu machen, wie ist das alles eigentlich entstanden. Und so war es mit den Pflanzen. Da musste erst ein Linné kommen, also der große Klassiker der Pflanzensystematik, in Schweden oben, der die gesamte Pflanzensystematik revolutioniert hat und hat sie mit lateinischen Namen belegt, indem er jede einzelne Pflanze auseinandergenommen hat, genau geguckt, wie ist der Blütenaufbau und wie ist alles das.

Und so bei den Gesteinen und so bei den Tieren, so bei allem. Man interessierte sich plötzlich für die Einzelheit, das ist typisch für das 18. Jahrhundert.

Goethe hatte eine Gesteinssammlung von 18.000 Mineralstufen. 18.000, Goethe, der Dichter, der hatte eine Sammlung wie kaum ein anderer in Europa. An verschiedenen Gesteinen, abgesehen von seinen Pflanzensammlungen, die er hatte.

Also das Kennzeichen des 18. Jahrhunderts, ein unglaubliches Interesse, jedes einzelne Menschen für die Einzelheiten der Natur. Welches Gras wächst da auf Land, auf dem Feld, welche Kräuter sind das, welche Bäume sind eigentlich die Graminäen, die Fichten, die Buchen und so weiter.

Das wurde alles genauestens beobachtet. Also die Phänomenologie in der Naturwissenschaft, die hat da ihren breitesten Raum gehabt. Und in dieses Feld fällt eben dann diese Besonderung der Brache eben auch.

Also wirkliche aus dem modernen, erwachenden Bewusstsein entstehende Verwandlungen, die bis in den Niederschlag gefunden haben in der Landwirtschaft. Und dann kam das 19. Jahrhundert, das haben wir ja auch kurz angesprochen, wie da eine Entwicklung anbrach, wo nicht mehr der Bauer aus seinen Instinkten primär jetzt dann seinen Landbau betrieben hat, immer noch natürlich, aber nur noch starke Schwäler, sondern die Neuerungen kamen alle aus der Stadt.

Alles kam aus der Stadt. Die Bauern haben eigentlich prinzipiell keine Neuerungen mehr vollbracht seit dem 15. Jahrhundert, sondern alle Neuerungen kamen aus der Stadt.

Ob das der Dampfflug war oder ob es dann die ganze Düngung, die wir gestern angesprochen haben, war. Also dass die Chemiker, die Physiker und die Botaniker und eben die Naturwissenschaftler sich jetzt landwirtschaftliche Fragen angenommen haben und die verschiedenen Akademien so aus dem Boden wuchsen, um jetzt den Bauern zu sagen, was eigentlich ihre Aufgabe ist und ihre Sache ist. Und Schwerpunkt war natürlich dabei die Düngungsfrage, weil der moderne Geist des Menschen die zentrale Frage hatte, die Frage nach dem Stoff, dem Wesen des Stoffes.

Was ist stofflich? Was ist das eigentlich für eine eigenartige Sache? Die ganzen Elemente hat man entdeckt im 19. Jahrhundert, mehr oder weniger ein paar schon vorher, des Periodensystems der Elemente. Und jetzt hat man gesagt, alles ist aus diesen Elementen zusammengesetzt.

Also wenn wir der Frage nachgeben, was ist die eigentliche alte Kraft des Bodens, dann müssen wir sehen, dass wir da mal Analysen machen und das sind aufteilend laut die einzelnen Elemente, die den Humus zusammensetzen. Und dann entdecken wir plötzlich, da ist ja der Stickstoff drin, da in dem Humus. Der ist ja sonst nirgends zu finden, aber da ist er drin.

Also muss der Stickstoff der eigentliche Träger sein der Fruchtbarkeit unserer Böden. So hat man Geschlussfolger. Und so tat langsam die Stickstofffrage immer deutlicher ins Bewusstsein der Menschen.

Und man wollte eben dann unabhängig werden von den geringen Stickstoffquellen in der Welt und hat dann angefangen zu versuchen, irgendwie doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Stickstoff aus der Luft zu synthetisieren. Naja, und das habe ich ja erzählt.

Also dass man da Versuche gemacht hat, mit dem Elektro, ja auf elektrischen Feldern, mit elektrischen Lichtbogen Nitrat zu erzeugen. Hat andere Versuche in diese Richtung gemacht. Alles nicht erfolgreich.

Oder erfolgreich schon, aber zu teuer. Und dann gab es, das möchte ich noch hinzufügen, das habe ich gestern noch nicht gesagt, in den 80er Jahren, um 1880 herum, hat einer namens Hellriegel, schreibt sich mit zwei L und Riegel wie Riegel, Hellriegel entdeckt die Symbionten der Leguminosen, also die stickstoffbehindenden Bakterien. Die sogenannten Rhizobien, also die eine Symbiose mit den Pflanzen im Wurzelbereich eingehen und damit die Knöllchen, diese Verdickungen durch hormonelle Ausscheidungen, diese Verdickungen in den Wurzeln bilden, die Knöllchen, und dort sich Bakterienkolonien ausbilden im Wurzelbereich, die sich von der Pflanze ernähren, Kohlenhydrate, aber in der Lage sind, ihr eigenes Eiweiß aus der Bodenluft aufzubauen.

Und das war eine Entdeckung, die dann erklärt hat, warum eigentlich der Klee, von dem man immer schon wusste, dass es eine hervorragende Vorfrucht ist, woran das eigentlich überhaupt liegt. Dass die Leguminosen sozusagen in der Lage sind, durch die Symbionten Stickstoff einzuatmen und umzusetzen in Eiweiß. Das war auch ein durchschlagender Erfolg, hat eigentlich den Liebig bestätigt, der Hellriegel.

Naja, und dann kam diese Sache, dass eben der Stickstoff leider nicht nur ein Dünger geworden ist, oder eben Dünger geworden ist für die Landwirtschaft, sondern eben auch ein Dünger für den Krieg. Also ohne Stickstoff kann man keine Kriege führen, das ist die Sache. Und darauf war es deutlich, dass in Verbindung mit diesen Machtstrukturen, die durch die moderne Industrie heraufkamen im 19.

Jahrhundert, eben diese Macht sich konzentriert hat, letzten Endes dann doch in der Stickstoffproduktion. Und das war das Haber-Bosch-Verfahren, darüber haben wir gestern gesprochen. Und ich möchte mal sagen, es kommt vielleicht einer, der in den nächsten Jahrzehnten irgendwann mal eine Monografie des Stickstoffs schreibt, unter dem Titel, sagen wir mal, der Ursprung aller Machtstrukturen in der Welt.

Und das ist der Stickstoff eigentlich. Alle Macht in der Welt ruht eigentlich auf der Erfindung der Stickstoffbindung aus der Luft. Wir hätten eine ganz andere Welt, wenn wir angewiesen wären, nur auf den Stickstoff, den die Pflanzen erzeugen im Jahreslauf, als jetzt diese Massen an Stickstoff, die im Grunde genommen seit der Zeit diese gewaltigen zerstörerischen Kriege ermöglichen und überhaupt diese ungeheure Macht des Kapitals, was sich des Stickstoffs verdient.

Stellen Sie sich mal vor, Sie haben jetzt noch nicht den dritten Vortrag im Landwirtschaftlichen Kurs gelesen. Das kommt noch. Und da wird ja über die Eiweiß-Urstoffe gesprochen, also Kornstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel.

Die Urstoffe, die Eiweiß-Urstoffe, die eben das Eiweiß aufbauen. Und da wird über den Stickstoff in einer ganz seltsamen Weise gesprochen. So auch über den Kohlenstoff, so auch über die anderen Stoffe, aber wenn man das mal liest, dann erscheint einem das zunächst mal wie verrückt.

Aber dann, wenn man damit mal die Phänomene betrachtet, was der Stickstoff eigentlich macht in der Welt, dann könnte man das mal so formulieren und sagen, der Stickstoff ist eigentlich ein Instrument, dass Menschen ihre Wünsche, ihre Machtimpulse verwirklichen können in der Welt. Ich meine tatsächlich Ursprung aller Machtstrukturen oder von der modernen Welt oder so, weil Machtstrukturen gibt es ja auch schon lange vorher, bevor man aktiv mit dem Stickstoff gearbeitet hat, also Könige, Kaiser. Naja, sicher.

Machtstrukturen gab es schon immer. Aber jetzt, das was unsere moderne Zivilisation kennzeichnet, da spielt der Stickstoff eine ganz zentrale Rolle. Früher hat man, um seine Macht auszuüben, hat man mit dem Schwert dem anderen einzigen über den Kopf gehauen.

Da brauchte man ein Schwert und da brauchte man Kraft und da brauchte man alles dasselbe. Heute hat man ein Gewehr oder eine Maschinenpistole und man steht hier in aller Ruhe und da ist dann so ein Ziel und da hat man den eigenen Wunsch, der eigenen Seele, den eigenen Machtimpuls hat man delegiert an dieses Gerät und dreht sich um und läuft weg und das war es. Also nachdem man sein Ziel getroffen hat.

Der Stickstoff ist ein Instrument, durch das der moderne Mensch heute, und zwar im globalen Maßstab, seine eigene Wunschnatur verwirklichen kann. Und so eine ähnliche Formulierung, ich möchte sie jetzt nicht nennen im dritten Vortrag, aber da können Sie sich mal dran erinnern, wenn Sie den Wunsch haben, dass die Pflanzen ordentlich wachsen, wachsen, wachsen, wachsen, also Stickstoff. Wenn Sie den Wunsch haben, dass Sie irgendwo ein Zerstörungswerk machen wollen, dann brauchen Sie einen B29 Bomber und dann hauen Sie Ihre Bomben da runter oder Ihre Granaten oder was es auch sein mag.

Wenn Sie den Wunsch haben, Gold abzubauen, dann brauchen Sie Explosivstoffe oder im Bergbau und so, wo auch immer Menschen sozusagen die materielle Welt sich erobern wollen. Da ist der Stickstoff mit beteiligt. Nun also, ich möchte die Sache abrunden, nur noch damit, dass just zu dem Zeitpunkt, als nach dem ersten Weltkrieg die Stickstoffdingung so einen großen stillen Eingang gefunden hat in der Landwirtschaft und die Menschen ja so hingerissen waren von den Erfolgen, die damit verbunden waren, just in dem Moment gab es Menschen, die haben sehr gezweifelt an dieser Entwicklung.

Wenige. Aber eben solche, die dann an Rudersteiner herangetreten sind und haben ihnen Fragen gestellt. Fragen, wie es mit der Landwirtschaft überhaupt in Zukunft weitergehen könne.

So wie sie wussten, die Landwirte, schließlich sind andere Pädagogen an Rudersteiner herangetreten und haben nach neuen Pädagogen gefragt. Mediziner sind an Rudersteiner herangetreten und haben nach einer neuen Medizin gefragt. Und so die Naturwissenschaftler, die Künstler, welches Gebiet auch immer, und daraufhin hat er entsprechende Kurse gegeben.

Aufgrund von Fragen, nicht von sich aus. Und so ist auch der landwirtschaftliche Kurs entstanden. Der ist aus Fragen entstanden von Menschen, die gesehen haben, da läuft was schief, da kommt eine Entwicklung herauf, die können wir nicht mehr steuern.

Der eine, der Stegemann, Ernst Stegemann zum Beispiel, hat beobachtet, dass die Sorten nicht mehr stabil sind. Dass sie schneller abbauen. Die damaligen Züchtungen.

Andere haben beobachtet, dass sie Tiergesundheit nachlässt. Und einer, der war Chemiker bei der WSF, der hatte große Sorge im Hinblick auf die Stickstoffdüngung, wegen der Säurereste. Er hat noch nicht mal an den Stickstoff gedacht, primär.

Sondern an die Säurereste, die aus SO4-Ionen oder Chlor bei KCL oder so in den Boden kommen. Dass die die ganze Bodenphysiologie durcheinander bringen. Also waren Fragen.

Und aus diesen Fragen ist dann schließlich und endlich nach vier Jahren Vorlauf dieser Landwirtschaftliche Kurse 1924 gehalten worden. Und das Interessante dabei ist, dass ein Hauptvertreter der BASF hat versucht mit Gewalt, mit allen Mitteln an dem Kurs teilzunehmen. Damals.

Das hat Rudolf Steiner ihm verwehrt. Und dieser selbe Mensch, der später dann Professor geworden ist, hat sich im Übrigen dann auch das Leben genommen. Und dieser selbe Mensch, der beauftragte die große Aktiengesellschaft derer von Skin und Rad und so weiter, wie sie hießen, die hatten 8000 Hektar Schwarzerde-Boden bei Baislau.

Da gehörte auch das Gut Koberwitz dazu. Und das hat er dann auch gegründet. Und dieser angehende Professor war beauftragt, seitens der Düngerindustrie jetzt dafür zu sorgen, dass da anständige Erträge entstehen.

Und er wollte unbedingt am Landwirtschaftlichen Kurs teilnehmen. Das hat ihm Rudolf Steiner verwehrt. Es war ja gedacht, dass nur Bauern daran teilnehmen.

Möglichst nur Bauernpraktiker. Und aus dieser Situation ist eine ziemlich unselige Entwicklung hervorgegangen. Indem nämlich die Stickstoffindustrie so aufstrebend damals war, aufgrund ihres großen Potentials seit dem 1. Weltkrieg, dass sie mit allen Mitteln versucht hat, jetzt den Stickstoff in die Landwirtschaft reinzudrücken.

Und dann plötzlich kommt da jemand und sagt, nein, seitens der biologischen und armenden Bewegung, wir wollen gerade auf diese Dinge verzichten, sondern andere Wege beschreiten einer Bruchbarmachung der Böden. Und das war wie ein Krieg, der daraus erfolgt ist. Schon Ende der 20er Jahre, Anfang der 30er Jahre gab es schon über 1.000 biologisch-armende Betriebe in Deutschland.

Also mit wenigen Jahren hat sich das Ungeheuer ausgebreitet, vor allem im deutschen Osten damals. Und da hat die Industrie gewaltigen Druck ausgeübt auf die biologische und armende Bewegung. Hat sie mit Hohn und Sport übergossen.

Und dann kam das 3. Reich, 1933. Und 1935 wurde die biologische und armende Wirtschaftsweise verboten. Und dann haben die natürlich mit den Nazis verhandelt, verhandelt, verhandelt.

Und haben das dann immer wieder ein bisschen rausgezögert. Und dann haben sie durch die Verhandlung schließlich die Nationalsozialisten dazu gebracht, dass man wenigstens mal Vergleichsversuche anstellt. Das wurde dann ein erster Vergleichsversuch im Jahr 1937 durchgeführt.

Und da haben die Biologischen und Armenden schlechter abgeschnitten. Und dann konnten sie nachher nachweisen, dass dies alles manipuliert war. Diese Ergebnisse.

Und das war so eindeutig, dass der selbe Versuch nochmal mit den Nazis wiederholt worden ist, wo es im Jahr 1938 dauerte, glaube ich. Und da fiel es zugunsten des Biologischen und Armenden Landes aus. Und das war ja dann auch in der Folge so, dass der Himmler, Sie sind ja vielleicht nicht so informiert in Bezug auf die Geschichte des Nationalsozialismus, aber ich habe das ja selber alles noch als Knabe erlebt.

Da hat der Himmler als der Chef der SS und jemand, der eigentlich an die Stelle von Hitler treten wollte. Der hatte ja auch einen unglaublichen Machtinstinkt und wollte eigentlich mit der SS so langsam die Wehrmacht sowieso zur Seite drängen und die als die eigentliche Streitkraft unter der Schirmherrschaft des Nationalsozialismus aber eben als SS zu begründen. Nun, dieser Himmler, der hatte plötzlich ein Interesse für die Biologische und Armende Wirtschaftsweise.

Ein grässlicher Gedanke. Und zwar rein aus dem Grunde der Autarkie. Er hat gedacht, das ist ein System, das kann ein System sein, die Biologische und Armende Wirtschaftsweise, durch das Deutschland autark werden kann in Bezug auf seine Nahrungsmittelversorgung.

Das noch unabhängig ist von allen sonstigen Importen oder sonst was. Das war ja ein Grundgedanke der SS, der Nazis überhaupt. Die Autarkie, der Autarkie-Gedanke.

Dass er natürlich mit einbeschlossen hat, dass die gerne die Ukraine sich einverleibt hätten. Das war ja auch ein Ziel. Auch Polen, die ganzen Osterweiterungen, das war ja erklärt, das Ziel der Nazis.

Aber eben diese Autarkie und das bäuerliche Blut und Boden und alles das, was damit zusammenhängt, das kann da sozusagen sich neu begründen. Also das war eine gefährliche Geschichte. Und dann schließlich 1941, Ende Mai, Anfang Juni, als Rudolf Hess nach England mit seinem Flugzeug geflogen ist, haben die Nazis vor uns zugeschlagen und haben alles verboten.

Endgültig. Da war es aus mit der biologischen armen Bewegung. Jedenfalls charakteristisch in dieser Zeit war, dass durch die biologische armen Wirtschaftsweise in den 30er Jahren regelrecht ein Stickstoffkrieg entstanden war.

Und das ist unsehnlich meines Erachtens bis zum heutigen Tag. Wer sich ein bisschen tiefer mit diesen Sachen beschäftigt, der kann das vielleicht dann irgendwann mal nachvollziehen, dass die ganze Mineraldinger-Frage dann so verteufelt worden ist seitens der biologischen armen Vertreter gegenüber deren, die sie gerade jetzt befürwortet haben und die ganze Bauernschaft hinter sich wussten, dass man nur noch auf der Ebene argumentiert hat, Mineraldinger nein oder ja. Und wer nein sagt zum Mineraldinger, der ist hinter dem Mond.

Der ist sozusagen das Irre. Den kann man am besten gleich in eine psychiatrische Klinik unterbringen oder so. So war die Stimmung.

Da wurde mit harten Bandagen gekämpft. Die Schuld liegt nicht nur an den Nazis, die Schuld liegt auch an den biologischen armen. Sie mussten natürlich irgendwo sich abheben gegenüber dem, was jetzt allgemein Mainstream-Denken war.

Aber sie haben dann rein argumentiert auf der Ebene des Stofflichen. Und auf dieser Ebene kann man niemals zu einer Klärung oder zu einer Einsicht im höheren Sinne kommen. Das werden wir dann im Laufe der weiteren Betrachtung noch sehen.

Es ist jedenfalls bis zum heutigen Tag so, dass viele durch die Auffassung sind, nur ja kein Mineraldinger anwenden. Hand aus Herz. Hand aus Herz.

Es ist heute nicht mehr so absolut lebt es in dem Bewusstsein der Menschen. Aber man verbindet dann doch irgendwo die biologische arme Wirtschaftsweise damit, dass die eben das nicht anwenden. Die anderen wenden es an.

Wir sind gut, die sind schlecht. Das ist eine ganz üble Entwicklung, dass man das auf dieser Ebene ausdiskutiert hat und nicht mehr auf der Ebene, auf der man überhaupt zu einer tieferen Einsicht kommen kann. Jedenfalls diese ganze Entwicklung, die ich jetzt geschildert habe, so nur in Aphorismen, die hat sich noch fortgesetzt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ich muss noch was kurz einflechten. Da war 1917 gab es einen Professor Aribo hieß der. Schreibe ich mal den Namen an die Tafel.

Friedrich Aribo. Der war Professor in Hohenheim und auch in Berlin und anderem Ort. War ein Praktiker, früher Güterdirektor gewesen und gilt als der eigentliche Begründer der Landwirtschafts- und Betriebslehre.

Nicht der Landwirtschafts- und Betriebswissenschaften, so heißen sie heute, sondern der Landwirtschafts- und Betriebslehre. Ganz herausentwickelt und herausgedacht aus der Praxis. Aber wirklich im besten Sinne.

Dieser Mann hat damals ein dickes Buch geschrieben über die Landwirtschafts- und Betriebslehre. In diesem Buch erscheint nun eine Bemerkung, dass ein landwirtschaftlicher Hof ein Organismus ist. Ein Betriebsorganismus.

Er hat appelliert an das, was ich da an die Tafel geschrieben habe. Mit diesen Kreisen. Und hat gesagt, ein Betriebsorganismus muss mehr oder weniger in sich geschlossen sein.

Der muss alle Betriebszweigen haben, die an dem Standort möglich sind. Wie Ackerbau, Fieserhof, Gartenbau usw. Also so reichhaltig gegliedert wie möglich.

Dann entsteht erst ein lebendiger Organismus. Hat der gesagt. Und dieser Betriebsorganismus hat damals einen Eingang gefunden in die Landwirtschafts- und Betriebslehre.

Und hat durchgehalten durch die ganzen Zwischenjahre zwischen den beiden Weltkriegen bis Ende 1950. Ich habe noch in Göttingen an der Uni damals den Wöhrmann gehört. Das war der letzte seiner Sorte.

Dieser Sequenz von Wissenschaftlern. Von Arebohan, der noch diesen Gesichtspunkt vertreten hat. Und 2, 3, 4, 5 Jahre später sprach keiner mehr vom Betriebsorganismus.

Sondern nur noch von Betriebssystemen. Das ist ein großer Unterschied. Ein Organismus ist ein abgeschlossenes Gebilde.

Ein System ist ein offenes Gebilde. Was Sie vorher aufgemalt haben, auch schon System genannt haben. Einfach nur als Hinweis.

Sie haben selber schon von System gesprochen. Als Sie das aufgezeichnet haben mit diesem Außenwald und Innen die Kirche. Habe ich davon gesprochen.

Haben Sie selber davon gesprochen. Da habe ich mich vertan. Ich meine damit den Betriebsorganismus.

Ein Organismus ist ein Gebilde, was sich nach außen abschließt in einer Gestalt. Und was sich nach innen gliedert in Organe. Da ist ein Innen und Außen.

Und das System kennt kein Innen und Außen. Das ist das Problem. Der Systembegriff kann man unendlich erweitern.

Sie können heute aus einem bäuerlichen Betrieb mit einem züchtigen Bauer mit 25 Hektar, die Sie ererbt haben von den Vätern. Können Sie heute einen 1.000 Hektar Betrieb bewirtschaften. Es könnte auch 2.000 Hektar sein.

Noch mehr. Das System, der Systemgedanken, da ist alles additiv gedacht. Wie ein Tischtuch.

Da ist ein Knoten, der nächste Knoten, das Tischtuch könnten Sie weiterweben. Sodass es sich über Deutschland breitet. Das System kennt keine Grenzen.

Man spricht heute vom Ökosystem. Aber man meint dann doch, dass dieses System Grenzen hat, in ein anderes Ökosystem übergeht. Aber da ist der Begriff des Systemen fehl am Platze.

Man hat den Begriff Organismus aufgegeben. Früher war der Instinktiv da. Dann hat man wissenschaftlich begründet, warum das ein Organismus ist.

Heiwo und seine Nachfolger. Und dann plötzlich verschwunden. Im Zuge des industrialisierten Landbaus gibt es heute keinen Organismus mehr.

Sondern nur noch Betriebssysteme. Ein großer Umschwung waren dann die Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre. Interessanterweise hat der Stickstoff noch nicht dazu geführt, dass die Betriebe zerpflückt worden sind in einzelne Betriebszweige.

Spezialisiert. Trotzdem hat man den Stickstoff schon intensiv in der Landschaft eingesetzt. Hat man noch nicht den Organismusgedanken verloren.

Aber in dem Augenblick, wo jetzt zu dem Stickstoff noch andere Stoffe erfunden worden sind, synthetisch, in dem Augenblick geschah der große Durchbruch zur Industrialisierung der Landschaft. Und das waren die Herbizide. Die Herbizide, das war eine Revolution ohne Gleichen.

Das hat kein Mensch gemerkt. Das war eine schleichende Revolution, die sich da auf dem Lande abspielte. Dass jetzt erst die Menschen anfingen, einen 25-Hektar-Betrieb doppelt so viel zu grüben und anzubauen wie vorher.

Weil die Unkrautfrage gelöst war. Früher ist man da auf den Knien gerutscht oder hat mit einer langen Hacke die einzelnen Pflanzen freigestellt. Das war eine Riesenarbeit.

Die ging über Wochen unter Umständen. Man hat den Rücken krümmen müssen und sich ganz schön da reinlegen. 10 Stunden am Tag zu grüben, das war was.

Jetzt kommt da plötzlich der Sohn von der Berufsschule nach Hause und sagt, hier ist so ein Fläschchen, da ist ein Totenkopf drauf. Aber du brauchst nur noch ein großes Fass kippen, wo bisher das Tränkewasser für die Tiere auf der Weide war. Tiere kannst du sowieso abschaffen.

Dann kippst du da rein, dieses kleine Fläschchen, fährst raus auf den Acker, spritzt es aus und da ist kein Unkraut mehr da. Das war eine Offenbarung für die Bauern. Für die alten Bauern war das wie eine Offenbarung.

Diese Entwicklung ist der eigentliche Auslöser da kommt natürlich noch die Insektizide dazu und die Fungizide und alles das. Das war der Auslöser für die Industrialisierung der Landwirtschaft. Der Stickstoff war der Impulsgeber dahin, aber dass es wirklich zum Durchbruch kam, erst durch die Pestizide.

Das war das Beginn, Anfang der 60er Jahre. Das DDT war schon vorher erfunden, auch Lindan gab es vorher schon. Alles Zeug, was längst verboten ist.

Und auch die Gramoxone, die nach kurzer Zeit schon wieder verboten war, erstaunlicherweise. Das waren alles Stufen der Entwicklung, die waren schon in den 50er Jahren, aber die Herbizide kamen erst Anfang der 60er Jahre auf. Und in dem Augenblick zerfielen jetzt plötzlich die Organismen der Landwirtschaft.

Und die Monokultur trat an die Stelle. Und die Massentierhaltung. Kann das durchaus sein, dass diese Herbizide, Pestizide auch wieder vom Militär rüber gespackt sind? Wenn man da an verschiedene Nervengase... Vom Militär meinen Sie? Ja.

Dass das DDT im größten Stil von den Amerikanern angewendet worden ist, aus militärischen Gründen, um die endlich von den Starken fernzuhalten, hier im Rheintal. Dann haben die flächendeckend DDT gespritzt, die Amerikaner, direkt nach dem Krieg. Oder in den 50er Jahren war das.

Oder dass über ganz New York flächendeckend mit dem Hubschrauber die DDT ausgespritzt wurde, über die ganze Stadt. Das hat dann die Rachel Carson in ihrem Buch der Stube Frühling geschrieben. Und daraufhin hat sie etliche Todesdrohungen bekommen.

Also das Buch ist sehr lesenswert. Es ist eines der bedeutendsten Auslöser für ein Aufwachen des Bewusstseins für die ökologischen Zusammenhänge. Rachel Carson ist eine ganz bedeutende Figur in der ganzen Entwicklung dieser Sache.

Das Militär mag da auch eine Rolle gespielt haben. Aber im Grunde genommen war natürlich der große Abnehmer dann letzten Endes doch die Landwirtschaft. Was war das Ziel dieser Applikation über der Stadt New York? Was das Ziel der Applikation über der Stadt New York war? Warum man das getan hat? Zum Beispiel mit dem Hubschrauber wurde das ausgebracht.

Was war das Ziel? Was eben die DDT macht, Insekten töten. Das ist ein Insektizid. Man wollte Insekten loswerden.

Ja, Läuse und was da so gerade sich entwickelt hat. Also alle diese tierischen Schädlinge, gerade im Pflanzenbau, entwickeln sich ja immer auf Witterung abhängig. Und dann stehen die immer startbereit, wenn da wieder so eine feuchte Zeit eingebrochen war.

Hinterher gleich flächendeckend das Zeug raus. Weil man gemeint hat, das wäre ein Heile für die Menschheit. Aber es hat lange, lange gedauert.

Da mussten erst die Schwalben auf dem Flug nach Süden vom Himmel fallen. Bis man schließlich gemerkt hat, dass es die Folgen des DDT waren. Weil das DDT wird im Fettgewebe der Vögel gelagert.

Und wenn die jetzt nach Süden fliegen, dann tun die ihre ganzen Fettvorräte aufarbeiten, Energievorräte. Und dabei wird das DDT frei. Und plötzlich fallen die vom Himmel durch Vergiftung.

Im Fettgewebe wirkt es nicht als Gift, sondern nur eingelagert. Und sobald das Fett abgebaut wird, dann fallen die Vögel vom Himmel. Das war einer der wesentlichen Auslöser, um das DDT zu verbieten.

Aber es hat lange, lange gedauert. Die Pestizide insgesamt, aber hierbei die synthetischen Herbizide, die systemisch wirken. Systemisch, das heißt also, über die Physiologie der Pflanze.

Die Pflanzen inwendig abtöten. Das Lebendige töten. Leben tötend wirken.

Das hat eigentlich den großen Wandel in der ganzen Entwicklung gebracht. Und gerade an den Insektiziden ist das Bewusstsein dann doch der Menschen seit den 70er Jahren, seit dem Weltnaturschutzjahr, systematisch so nach und nach erwacht für diese Problematik. Aber der Umfang, mit dem da heute operiert wird, lebt doch nicht im Bewusstsein der Menschen.

Bis in die dritte Welt hinein. Flächendeckend wird heute die ganze Welt mit so einem Zeug da behandelt. Nun, das hat dazu geführt, das möchte ich nur noch damit abschließen, wenn Sie dieses Bild haben, dieser Kreise, die ich da angemalt habe, mit dem Mittelpunkt, dass durch die Industrialisierung der Landwirtschaft, das muss man sich mal wirklich einhämmern ins Bewusstsein, dass die Industrialisierung und die Usurpation der Landwirtschaft durch die industrielle Produktionsmethode ist eigentlich veranlagt worden durch den Stickstoff und fortgesetzt worden durch den Einsatz der Pestizide.

Und das hat dazu geführt, dass daraus dann Monokultur im Anbau entstanden ist. Keine Betriebszweige mehr, also keine Vielfalt mehr der Betriebsorganisation, sondern eben nur noch entweder, also Salatproduktion im Gemüsebau, im mehrstöckigen Gebäude, oben wird gesät und dann durch Stockwerke herunter wächst der Salat unter künstlicher Belichtung und entsprechenden Salzlösungen, je nach physiologischem Wachstumszustand. Und unten kommt dann die fertige Pflanze heraus, die dann dort sofort kommissioniert wird und weggeht.

Und was Abfälle sind, geht dann in die Schweinehaltung, die dem ganzen System angeschlossen ist. Also Monokultur im Ackerbau, Monokultur im Gartenbau, Monokultur im Obstbau, Massentierhaltung, das sind die Folgen dieser ganzen Entwicklung. Und das nennt man Agrarindustrialismus.

Und in dem befinden wir uns heute, weltweit. Und der nimmt immer extremere Formen an, Precision Farming, kennen Sie den Begriff? Also sehr ausgefeilte Systeme, wo man rein maschinell noch mit der Sache umgeht, dann kommt heute das Digitalfarming. Also das steht vor der Tür und mit dem Ziel, auch noch den letzten handelnden Menschen aus der Landwirtschaft zu vertreiben.

Dass man nur noch einer irgendwo im Büro hockt, vor so einem Bildschirmarrangement wie einem Atomkraftwerk, wo dann da hier Lämpchen aufleuchten und man nur noch Knöpfe drückt und dann läuft der ganze Laden irgendwie ab. Das ist das eigentlich erklärte Ziel, den letzten Menschen aus der Landwirtschaft noch rauszuschmeißen. Und wir stehen jetzt an dieser Schwelle, stehen wir heute.

Die Landwirtschaft existiert, ich sag mal ganz extrem, sie existiert gar nicht mehr. Die gibt es gar nicht mehr, die Landwirtschaft. Es gibt nur noch eine Agrarindustrie.

Aber das ist keine Landwirtschaft mehr. Wie ich mit den Kulturpflanzen umgehe, wie ich mit den Haustieren umgehe, mit diesen großen Massenstellen, und so weiter, das hat keine Beziehung mehr. Irgendwie ist das von Mensch zu Natur, zu Mensch zu einer Kreatur, mit der ich da in der Landwirtschaft umgehe.

Nichts mehr ist ein reiner, kalter, eiskalter Industrialismus. Wo es nur noch um die Gewinnmarge geht und sonst nichts. Das heißt also, dieses System ist durch die Monokulturentwicklung im Gartenbau, im Ackerbau, im Obstbau, und so weiter, und eben auch in der Massenthaltung, ist dieses wunderbare, über lange, lange Zeiten bestehende System zerbrochen.

Also geviertelt, sozusagen. Und das Interessante ist, in dem Zusammenhang, nehmen Sie es nur als Bild, man darf das nicht zu sehr begrifflich zwingen, sondern man muss aus einer bildhaften Betrachtung kommen, dass dieser Agrarindustrialismus heute seine höchsten Entwicklungsformen dort entwickelt hat, wo man künstlich Wüsten bewässert. Das sind die produktivsten Zonen in der ganzen Welt.

Wo man Halbwüsten bewässert, indem man Flüsse ableitet und kanalisiert und dann so große Wässerungskulturen macht und dadurch auch schon die Dingersalze, ein Flüssig aus Flüssigdinger, über die Beregnung oder über das zu dingende Wasser, ausbringt auf den Boden. Dass das eigentlich, nehmen Sie es mal als ein Bild, ein Rückfall ist in vorchristliche Zeiten. In agnostische Zeiten.

Und zu seiner Zeit war das richtig da. Das entsprach doch der ganzen der Bewusstseinsverfassung der damaligen Menschen, den Instinkten, aus denen die Menschen noch gesund heraus vernünftig gehandelt haben. Und heute ist dieser Agrarindustrialismus, der ganz stark auf der Bewässerung ruht.

Die größte Massenerzeugung ist heute durch Bewässerung in der Welt. 77% des gesamten Süßwassers, heute global, wird in der Landwirtschaft verbraucht. Es hängt damit zusammen.

Wir sind gleichsam, alles das, was ich geschildert habe, die letzten tausend Jahre Entwicklung, die haben wir einfach hinter uns gelassen und sind wieder zurückgefallen in vorchristliche Zeiten, als die Natur noch für die Düngung gesorgt hat. Vernünftig. Und heute ausgefeilteste Bewässerungssysteme, die nun alle Betriebsmittel, Dünger oder Insektizide, oder was es auch sein mag, mit dem Wasser zusammen appliziert, auf riesengroße Flächen.

Also ich habe das mal Gelegenheit gehabt, in Central Valley, das ist dann in Kalifornien, das ist ungefähr 100 km breit und vielleicht 600-700 km lang, eine Halbwüste, da fließen die ganzen Flüsse, die von den Nevada runterkommen, also die Rocky Mountains runterkommen, die Flüsse fließen da durch und dann bei San Francisco ins Meer. Dieses Wasser haben die alles abgefangen, haben die kanalisiert und haben jetzt dieses ganze Gebiet von 600-700 km Länge und von 100 km Breite haben die kultiviert. Und da holen die 3-4 Ernten im Jahr runter, da steht das ganze Jahr die Sonne, und in einer solchen Weise, so ausgefeilt, so schon digital gesteuert, dass der Bauer an seinem Feldrand sitzt, zwei Schirme über sich, Sonnenschirme, auf dem einen zwei Monitoren vor Augen, der eine Monitor steuert seinen Vollernter mit der Kommissionierung, die damit verbunden ist, und auf dem anderen Bildschirm hat er einen Wildwestfilm angeguckt.

Also Vergnügen und Arbeit wunderbar kombiniert. Und der Vollernter ist an den Feldrand gefahren, hat die kommissionierte Ware auf einen Lastwagen transferiert, der fuhr auf den Flughafen nach San Reno und von dort nach New York oder Washington oder an die Ostküste und am nächsten Morgen war die Ware im Supermarkt. Das ist industrialisierter Landschaft in Rheins Kultur.

Aber auf der Grundlage der Bewässerung, das waren alles große Felder mit 2% Gefälle, wo das Wasser einströmte und sich gleichmäßig über 100 Hektar oder 150 Hektar gleichmäßig in einem Wasserfilm über das ganze Gelände gedeckt hat, entsprechend versehen mit den Insektiziden und so weiter und Düngern. Da fuhr man nicht mehr drauf mit irgendeinem Schlepper. Selbst die Saat hat man zum Teil aus der Luft gemacht mit Flugzeugen und so weiter.

Und dann ist da die Ernte da. Man setzt praktisch keinen Fuß mehr auf den Agrar. Und das funktioniert.

Die heutigen Agrarpolitiker sehen da in die Zukunft. Und da hat natürlich Europa überhaupt gar keine Chance zu konkurrieren. Weil man niemals hier das Rheintal noch ähnliche Bedingungen hat wie das Central Valley.

Nicht ganz so warm. Also wir stehen am Ende einer Entwicklung. Muss man wirklich sagen.

Wir stehen an einer Schwelle. Wir stehen auf einem Trümmerhaufen. Auf einem Trümmerhaufen der gesamten armenländischen Kulturentwicklung.

Und wir müssen uns fragen, wie geht es weiter? Also jede große Entwicklung, bevor sie zu ihrem Ende kommt, wiederholt sich ja eigentlich. Aber die sehen wir doch noch gar nicht. Die Wiederholung ist die heutige Bewässerungslandwirtschaft.

Das war das, was Sie eben gesagt haben? Der Rückfall in die vorchristliche Zeit? Das ist die Wiederholung von früheren, aber in Degadenz. Und jetzt ist die Frage, können wir dieses ursprüngliche System wiederholen? Auf einer höheren Stufe. Den Strich ist jetzt weggesehen.

Können wir den Organismusgedanken wieder neu fassen? In Wiederholung, um ihn dann weiterzuentwickeln. Aber jetzt sollte ich nochmal, um das Thema Stickstoff abzuschließen, nochmal ein paar Bemerkungen machen, unter der Frage, warum der eigentlich so verheerend ist. Dass die Stickstoffdingung eigentlich kriminell ist.

Im wirklichen Sinne kriminell. Zunächst einmal ist es so, dass die Herstellung des Stickstoffs unglaublich energieaufwendig ist. Drei Kilogramm Kohle, beziehungsweise Erdöl sind notwendig, um ein Kilogramm Stickstoff zu erzeugen.

Und wenn Sie mal zur BASF fahren würden und die Leute mal aushorchen würden, wahrscheinlich würden sie gar nichts laut sagen, dann wird diese Herstellung des Stickstoffs hoch subventioniert. Die Koste den Steuerzahler Geld, dass man den Stickstoff preiswert an die Bauern verkaufen kann. Und dass man mit der internationalen Konkurrenz noch überhaupt bestehen kann, wird heute die Energie hochgradig subventioniert.

Das ist mal der eine Punkt. Und von diesem teuer erzeugten Stickstoff haben wir nur einen ganz geringen Wirkungsgrad. Einen relativ geringen Wirkungsgrad.

25% dieses gedüngten Stickstoffs gehen ins Grundwasser. Werden ausgewaschen als Nitrat. Gehen von dort in die Becher, in die Flüsse, in die Seen.

Und verursachen die Eutrophierung. Eutrophierung heißt, ein Massenwachstum an Mikroben beziehungsweise an Bakterien, an eben was im Wasser so lebt, an Plankton. Und wenn das zu Boden sinkt, wenn es abstirbt, dann bildet sich unten Schlamm.

Und damit es sich zersetzen kann, braucht es Sauerstoff. Und der biochemische Sauerstoffverbrauch ist in den Seen heute an der Grenze angelangt. Da ist nicht mehr genügend Sauerstoff.

Und dann kommt es zu Fäulnisprozessen am Boden der Seen. Und zur Verschlammung. Und dann ist das ganze Lebenssystem eines Sees im Kippen.

Also in Frage gestellt. 25% also. Verschwinden im Unterboden.

25% gehen an die Luft in Form von Stickoxiden. Das sind Lachgas zum Beispiel. Und die sind viel, viel, viel höheren Zerstörungsgrad als CO2.

Und da ist die Landwirtschaft eben ganz wesentlich beteiligt. Dass alles, was wir an Stickstoff düngen, 25% geht, wird oxidiert und geht in die Luft in Form von Stickoxiden. Und 50% werden von den Pflanzen aufgenommen.

Und wenn man das dann verfolgt, was dieser Stickstoff in den Pflanzen anrichtet, dann ist die Katastrophe vollendet. Da möchte ich doch noch ein paar Bemerkungen dazu machen. Was eigentlich in den Pflanzen sich da abspielt durch diese Stickstoffdüngung.

Jede Stickstoffdüngung wirkt sowohl in Bezug auf die Herstellung als auch in Bezug auf die Anwendung unphysiologisch. Bei der Herstellung ist es so, Sie können heute Stickstoff herstellen, wo auch immer in der Welt, sofern Sie die entsprechende Energie zur Verfügung haben, und können so ein Stickstoffwerk Tag und Nacht laufen lassen. Sie sind unabhängig vom Jahreslauf, unabhängig vom Tageslauf.

Der Klee wächst nur einmal im Jahr, oder eine Leguminose. Der wächst im Zeitenlauf und bindet dann Stickstoff aus der Luft. Das ist ein physiologischer Vorgang, der eingebettet ist in die Rhythmen des Jahreslaufes.

Die Stickstoffproduktion ist davon vollkommen emanzipiert. Die können Sie durchführen, wo immer in der Welt, auf einer Insel im Pazifik, die Sie vielleicht künstlich aufschütten würden. Da könnten Sie für die ganze Welt Stickstoff produzieren.

Das ist nur ein Verteilungsproblem. Wenn Sie dann diesen Stickstoff anwenden, dann wirkt er im hohen Grade unphysiologisch, weil es immer so eine Art Nährstoffstoß ist für die Pflanzen. Den können die gar nicht abpuffern.

Die Pflanzen sind genötigt, diesen Stickstoff dann auch aufzunehmen. Die können sich nicht dagegen wehren. Gegen andere Stoffe gibt es eine Selektionsmöglichkeit bei den einzelnen Pflanzen.

Nicht gegenüber dem Stickstoff. Sie sind gezwungen, ihn aufzunehmen. Das verändert dann die ganzen physiologischen Verhältnisse der Pflanze.

Ein Phänomen dieser Veränderung ist, dass die Zellen bei den Pflanzen riesengroß werden. Es ist keineswegs so, dass die Massenerträge durch eine größere Zahl von Zellen erzielt werden, sondern dass die Zellvakuolen sich aufblähen. Es ist eine sehr wasserreiche Zellflüssigkeit drin.

Dadurch werden die Pflanzen insgesamt wässrig. Die Pflanze wird wässrig. Das können Sie sehen, wenn Sie mal einen zuckerigen Acker beobachten.

Sie haben eine Trockenheit. Das bedeutet, dass unter Umständen die Blätter plötzlich nach unten hängen. Da ist der Trockendruck weg.

Die Pflanzen können nicht mehr die Blätter aufrecht stehend halten. Deswegen düngt man z.B. Kalium. Warum düngt man denn eigentlich Kalium in solchen Riesenmengen in der konventionellen Landbau? Weil das Kalium den Trockendruck stabilisiert.

Je mehr Stickstoff Sie anwenden, desto mehr Kalium müssen Sie anwenden. Das eine zieht das andere nach sich. Diese Wässrigkeit der Pflanzen, die dann auch ihre Infektionsbereitschaft wesentlich erhöhen, für alle möglichen Insektenschädlinge.

Und auch an der Reifeverzögerung bedeuten. Bei dieser Wässrigkeit an der Reifeverzögerung. Ich möchte es noch einmal anders erläutern.

Jede Stickstoffdüngung fördert das Wachstum der Pflanzen. Keine Frage. Nicht die Zahl der Zellen, aber die Größe der Zellen.

Fördert also das Wachstum und die Reproduktionskräfte. Das führt dazu, dass die Pflanzen nie wirklich so richtig reif werden. Das ist also ein Kapitel, das wird heute in der normalen Lebensmittelchemie nicht sonderlich bewertet.

Aber das ist ein Faktum. Alles was Sie im Supermarkt heute insbesondere an Importware da einkaufen, an Gemüse oder an Obst usw. Das ist alles unreif.

Und was heißt unreif? Da will die Pflanze noch weiter wachsen. Die will eigentlich noch wachsen. Und muss aber irgendwann mal reif werden.

Wenn Sie das dann genauer untersuchen, dann werden Sie feststellen, dass in der an sich reif erscheinenden Frucht, also wenn Sie z.B. Bananen kaufen, da können Sie Gift drauf nehmen. Die sind alle grün importiert bis in den Hamburger Hafen. Und da werden sie mit Ethylen behandelt.

Und dann wird der Reifeprozess beschleunigt. Und dann muss es auch schleunigst in die Läden und schleunigst verkauft werden. Die Haltbarkeit ist da stark reduziert.

Je unreifer etwas auf den Markt kommt, desto geringer die Haltbarkeit. Diese unreife Physiologie, die halte ich für hochgradig gefährlich. Im Hinblick insbesondere auf die chronischen Erkrankungen, die man heute nicht so richtig diagnostizieren kann.

Die chronischen Erkrankungen, dieses schleichende Sichtum, was heute so die Menschen in die Krankenhäuser wandt. Und wo die ersten dann machtlos davorstehen und nicht wissen, woran mag das nun wirklich liegen. Und bis hin zur Kantrogenität, d.h. bis hin, dass sie krebserzeugend sind.

Das hängt mit dieser unreifen Physiologie zusammen. Und das möchte ich mal an 2 Beispielen erläutern. Eins der wesentlichsten Substanzen, die durch den Stickstoff in den Pflanzen erzeugt werden, ist das Eiweiß.

Das Eiweiß ist die Grundsubstanz des Lebens. Und dieses Eiweiß, man denkt es sich heute zusammengesetzt auf Aminosäuren, 23 an der Zahl, und entsprechend variiert. Aber allein das ist schon wiederum ein typisch materialistischer Gedanke, dass ich eine Ganzheit additiv denke.

Dass ich das zusammengesetzt denke, wie ein Lego-Spiel. Sondern das Eiweiß ist eine Substanz, die dann seine Funktion erst erfüllen kann, wenn es vom Körper aufgebaut wird. Für die jeweiligen physiologischen Aktivitäten, die sich da im Körper abspielen müssen.

Sagen Sie damit, dass das Vorprodukt Protein negativ ist? Negativ? Warum? Weil es kein Eiweiß ist. Es ist noch kein Eiweiß. Das Protein ist Eiweiß.

Das ist immer die Frage, was man unter Eiweiß versteht. Und unter Eiweiß versteht man die Substanzen, die dann auftreten, wenn ein physiologischer Prozess im Leibe gesund abläuft. Und wenn Sie dieses Eiweiß untersuchen, bei der Pflanze zum Beispiel, dann finden Sie immer sehr makromolekulare Gebilde.

Also sehr hochstrukturiertes Eiweiß. Und wenn Sie heute normalerweise in der Lebensmittelchemie Eiweiß untersuchen, also die Qualitätsuntersuchungen machen, bei den Produkten, dann untersucht man den Rohproteingehalt. Das heißt, man macht einen Stickstoffaufschluss und multipliziert das Ergebnis.

So viel Stickstoff ist da drin, mit einem bestimmten Faktor, Kohlenstoff. Dann kommt man auf eine Zahl, und das ist dann das Rohprotein. Diese Untersuchung ist eine reine Lüge.

Da können Sie von vornherein davon ausgehen, dass Sie da keine Aussagen treffen können. Das ist eine rein quantitative Bestimmung. Kann man ja machen, aber man muss wissen, welche Schlussforderungen man da auszieht.

Wenn Sie genaueres wissen wollen, über die eigentliche Eiweißqualität, dann müssen Sie den reinen Eiweiß untersuchen. Aber das ist ein sehr komplizierter Vorgang. Da müssen Sie Eiweißfellreaktionen machen und alles Mögliche, um auf das Eiweiß zu kommen, was wirklich hochstrukturiert ist.

Das ist im Getreidekorn der Fall. Das ist in aller ausgereiften Fruchtbildung. Ob das jetzt ein Apfel ist oder ein Salatkopf, oder ob das eine Möhre ist im Boden.

Überall wo Fruchtbildung stattfindet, da muss das Eiweiß, wenn es denn reif werden soll, wirklich vollstrukturiert ausgebildet sein. Wenn Sie in dem Getreidekorn jetzt plötzlich freie Aminosäuren antreffen, das sind die Grundbausteine des Eiweißes, oder Amide, das sind auch Stickstoffverbindungen, oder Eiweißbruchstücke, also dieser molekulare Eiweiße, in der Frucht oben drin finden, dann ist das eine Katastrophe. Das heißt, dann hat sich das nicht wirklich zu Ende entwickelt.

Dann ist das nicht wirklich reif geworden. Dann ist es noch immer physiologisch aktiv. Und diese physiologische Aktivität einer reifen Frucht, die ist qualitätsschädigend im höchsten Grade.

Und über diese Sache wird heute nirgends geredet. Weil das auch viel zu kompliziert ist. Da muss man auch erstmal den Begriff haben, der reife Physiologie.

Aber dieser Begriff existiert heute gar nicht in der Welt. Sondern man macht ein anderes Beispiel. Wenn Sie Vitamin C, sagt ja jeder, das ist bestimmt ein Vitamin, das braucht jeder Mensch, und jetzt essen Sie einen Apfel, schönen Apfel, der ist schön gefärbt und so, und da müsste eigentlich jetzt der Vollgeschoss mit Vitamin C sein.

Was der Fall ist, wenn er wirklich reif ist. Jetzt kann es aber sein, dass wenn ich eine Probe nehme und analysiere die, dann finde ich statt Vitamin C, das ist nämlich Ascorbinsäure, da finde ich Dehydroascorbinsäure. Und das ist eine Ascorbinsäure, die eine Vorstufe ist zur Ascorbinsäurebildung.

Die ist doch physiologisch aktiv. Und wenn im reifen Apfel Dehydroascorbinsäure auftaucht, dann ist da was faul. Und dann stellt sich auch heraus, dass die meistens sehr schnell faulen, die Äpfel.

Und auch alles fault heute ja ungeheuer schnell, wenn ich in den Kühlschrank habe. Wo ich versuche dann wiederum durch Energieaufwand vor den Faulen zu retten, was ich da eingekauft habe. Und so können Sie eigentlich auch analytisch, Sie können analytisch heute eine Qualitätsuntersuchung machen, die wirklich aussagekräftig ist, obwohl sie rein quantitativ ist.

Dann nämlich, wenn Sie die Untersuchung im Zeitverlauf vornehmen, von Unreife zur Reife hin, und da können Sie Aussagen machen, aber das ist so teuer, das ist so aufwendig, das chemisch zu machen, untersuchungstechnisch, dass es eben niemand macht. Aber nur dann kommen Sie quantitativ zu einer Aussage. Also die Frage der reifen Physiologie, das ist das A und O. Und der Stickstoff verhindert, dass die Pflanzen reif werden.

Zu viel Stickstoff hindert. Wie bitte? Zu viel Stickstoff hindert, dass die Pflanzen reif werden. Ja, das ist die Frage, woher der Stickstoff kommt.

Aber das erkläre ich, das versuche ich nochmal deutlich zu machen. Ich meine, Stickstoff E oder Y, er wirkt immer unphysiologisch. Wie Sie es auch machen.

Ist es nicht so, dass auch der Stickstoff aus dem Humus, wenn ich jetzt zu humusreiche Böden habe, und pflüge, dann wird ja auch, wenn nicht sofort Pflanzen da sind, die den Stickstoff aufnehmen, wird der auch ausgewaschen. Wenn Schuhpflege frei wird, nehmen die Pflanzen ja auch den Stickstoff auf. Da habe ich ja die gleichen Effekte.

Ich bin kein Verfechter von mineralischem Stickstoff. Ja, das ist nicht das Gleiche. Stickstoff ist nicht gleich Stickstoff.

Das ist das Problem. Aber da komme ich darauf zurück. Ich wollte eigentlich heute schon soweit sein, aber die Zeit ist mir davon gelaufen.

Der Stickstoff kann ein ungeheuer viel lehren. Dass er zu Stickstoffdingern gekommen ist, in der modernen Zeit, ist eine Veranlassung, dass man sich gerade mit diesem Stoff mal beschäftigt. Im Bezug auf sein Verhältnis zum Lebendigen.

Ich sagte vorhin, der Stickstoff ist der Träger der menschlichen Wünsche. Der vermittelt das, was ich an Wunschnatur, an Machtwünschen habe. Das kann ich mit ihm nach außen verwirklichen.

Wenn ich jetzt den Wunsch hege, auf dieser ganzen Erde oder dieser ganzen Welt soll es nur Frieden geben, kann ich dann auch den Stickstoff auch dafür verwenden? Ziegen. Ziegen wäre auch gut, aber Frieden meinte ich. Also sind diese Stickstoff als Transport von meinen Wünschen, das ist doch negativ gemeint jetzt, oder? Also im Sinne von Macht oder irgendwas.

Kann so sein, ja. Oder generell alle Wünsche. Tendenz, ja.

Also ich meine, man kann sagen, dass eigentlich alles, was synthetisch aus der Luft und Stickstoff synthetisiert wird, dass es in diese Richtung wirkt. Aber wenn Sie es sich auf anderem Wege entstehen lassen, ist es anders. Also das ist ein ganz schwieriges Problem, was wir hier ansprechen.

Dass man sagen muss, Stoff ist nicht gleich Stoff. Es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem er erscheint. Also noch ein Beispiel, aber wir verlieren uns, aber ich sage noch ein Beispiel.

Es ist bekannt, dass in Roten Rüben sehr viel Nitrat drin ist. Roter Rüben. In gewissem Sinne auch in den Möhren, also in allen Wurzelfrüchten.

Roter Rüben ist gerade nicht eine ausgesprochene Wurzelfrucht, das ist eine Hypokotylfrucht, die also halb Wurzel, halb Stänge ist. Ähnlich wie die Futterrüben, da ist ziemlich viel Nitrat-Stickstoff drin. Von Natur aus.

Und wenn ich da zusätzlich noch Stickstoff draufschmeiße, dann kann der sich verdoppeln unter Umständen, dann wird es echt problematisch. Aber von Natur aus ist da viel Nitrat. Sie essen mit den Roten Rüben einen Haufen Nitrat.

Da muss doch jeder sagen, das ist doch eine Katastrophe, das ist doch für die menschliche Ernährung unmöglich. Das war Anfang der 80er Jahre tatsächlich der Fall. Da haben die festgestellt, dass auch im biologischen Rahmen ein Rote-Rüben-Haufen Nitrat drin ist.

Und dann schließlich durch weitere Untersuchungen, das ging durch die Presse, wir konnten unsere Roten Rüben nicht mehr verkaufen. Das ging dann durch die Presse usw. Bis man dann realisiert hat, dass es auch wiederum eine halbe Wahrheit war, dass nämlich die Wurzelfrucht EOY salzhaltig ist.

Alle Wurzelfrüchte haben einen viel höheren Gehalt an salzartigem, also Nitrat und andere Mineralstoffe. Und die haben eine große Bedeutung für die Ernährung des Menschen, nämlich auf das Nerven-Sinnes-System. Alles, was mit den Sinnen zusammenhängt, was mit der Nerventätigkeit, mit dem Kopf, mit dem Denktätigkeit zusammenhängt, das wird gefördert gerade durch die Wurzelnahrung.

Wenn jetzt aber dieselbe Nitrat oben im Geteilekorn erscheint, da gehört es nicht hin. Das ist eine Katastrophe, physiologische Katastrophe. Also man muss immer auf den Zusammenhang schauen, wo etwas erscheint.

In welchem physiologischen Zusammenhang das sich alles abspielt. Und dann kann man überhaupt erst ein Urteil fällen. Also die Dinge, wenn es um Qualitätsfragen geht, die sind sehr, sehr kompliziert.

Und gerade wenn man jetzt mit Einzelstoff-Licht Analysen macht oder so, dann kommt man zu den tollsten Fehlschüssen. Man muss immer in den Zusammenhang denken, in dem es physiologisch erscheint. Die Frage also ist, was im tieferen Sinne eigentlich die Schädigkeit des Stickstoffs ist.

Wir haben da jetzt so ein paar Punkte angeführt. Also die Schädigkeit des Stickstoffs, wenn man ihn sozusagen synthetisch erzeugt, und in dieser Form unphysiologisch in den Boden appliziert. Fragen wir uns mal, stellen wir die Frage mal ganz anders.

Also die Frage, was ist eigentlich das Problem des Stickstoffs, wenn ich ihn synthetisch erzeuge. Im tieferen Sinne jetzt mal betrachtet, und zwar rein phänomenologisch. Wenn Sie eine schöne Wiese haben, und zwar eine Wiese, wie sie mal war, es gibt heute keine Wiesen mehr, eine zweischwierige Wiese, die man zu Heu gemacht hat, spät, erst im Juni, nicht mehr so früh, wo die Kräuter noch geblüht haben.

Sie haben eine Wiese mit etwa 40 bis 60 verschiedenen Arten, vergesellschaftet, Kräuter, Untergräser, Obergräser. Und jetzt sagen Sie, ach, diese Wiese muss ich mal in eine anständig leistungsfähige Weide verwandeln. Und was mache ich? Ich nehme mal einen ordentlichen Schub Stickstoff, eine ordentliche Menge Stickstoff, dünge ich da drauf.

Die hat noch nie Stickstoff gesehen, diese Wiese, denn das wäre jetzt nämlich keine Wiese, hätte sie nie diese Artenvielfalt, und jetzt streue ich da Stickstoff drauf. 300 Kilo N pro Hektar, das muss ja eine richtige leistungsfähige Weide werden jetzt. Was beobachte ich als erstes? Was meinen Sie wohl? Es setzt sich wohl bestimmte Pflanzen durch.

Es setzt sich wohl bestimmte Pflanzen durch, oder? Ja, so ist es. Also zunächst einmal verschwinden das, was an Heilkräutern, breitblätterigen Heilkräutern, auf der Wiese steht, der Frauenmantel zum Beispiel, oder dann die verschiedenen Kleearten, alles Blattreiche, der Wegerich, der Breitwegerich zunächst, und dann auch der Spitzwegerich, und nach und nach verschwinden die Kräuter. Und dann verschwinden die Kleearten, der Rotklee ganz zuerst, Hornschotenklee ein bisschen später, der Weißklee hält sich noch am längsten.

Aber auch der verschwindet schließlich. Und dann verschwinden bei fortgesetzter derartiger Düngung die Untergräser. Also die sozusagen eben auch die Masse im Untergrund bilden bei einem Wiesenheu.

Und was übrig bleibt, sind dann die Horstgräser. Und die haben eine solche Beschattung durch das Hochwachsen, dass die anderen Kräuter gar keine Chance haben, oder Untergräser gar keine Chance haben, mehr zu wachsen. Und dann schließlich habe ich dann eine unglaublich massenflüssige Weide, alles Horstgräser, vielleicht 3, 4 bleiben übrig, von 40, 60 verschiedenen Arten.

Das ist das Urphänomen der Stickstoffdüngung. Nicht die Vervielfältigung, sondern die Vereinseitigung. Stickstoff in dieser Form wirkt immer vereinseitigend auf die Pflanzenbestände, schafft die Möglichkeit, dass eine Pflanze besonders intensiv oder mehrere intensiver und alles andere hält das nicht aus und verschwindet.

Das ist das Urphänomen, das konnte man tausendfältig beobachten, also in früheren Zeiten, heute ist es ja kaum noch möglich, dass der Stickstoff die Vielfalt zerstört. Er will nicht die Einfalt, sondern die Einseitigkeit. Das ist das eine.

Und wenn man jetzt einen Schritt weiter geht... Warum verschwinden die anderen Pflanzen? Warum verschwinden so viele Pflanzen? Weil die ein paar besonders stark sind oder weil die anderen einfach geschwächt werden? Einerseits ist es ein Beschattungsphänomen, aber das eigentliche Phänomen ist, dass die Kräuter einfach keinen Stickstoff ertragen. Die bilden ja ungeheuer viele ätherische Öle, wo der Blütenprozess sehr weit in die Pflanzen, in die Blätter herunterreicht und das wird dann alles plötzlich nicht mehr möglich, weil die einfach gezwungen sind, jetzt zu wachsen, zu wachsen, zu wachsen und verlieren dann die Möglichkeit, noch keimfähige Samen zu bilden und so weiter. Also da sind verschiedene Gründe maßgebend.

Ein zweiter Schritt, rein phänomenologisch betrachtet, dass jetzt der Erdboden hier ist und da wächst Ihnen jetzt ein Klee auf dieser Wiese, dann ist der Klee ja normalerweise ein Pfahlwurzelbildner. Oben etwas verdickt die Wurzel, vielleicht auch hier nochmal verzweigen, hier unten nochmal, aber dann doch im Wesentlichen geht es vertikal in die Tiefe. Und wenn man dann jetzt diese Seitenverzweigungen anschaut, dann kennen Sie ja dieses Phänomen, dass da an diesen Wurzeln diese eigenartigen Verdickungen sind.

Sogar im Stängel findet man die, also mit einem Wurzelstrang. Hier, solche Knöllchen. Und das ist der Ort nun, wo sich die Bakterien, die Rhizobien, wie man sie nennt, vermehren und Bakterienkolonien bilden und jetzt von der oberirdischen Pflanze hier, von dem Blattwerk, was sich jetzt hier oben entwickelt, über der Erde, die Assimilate nutzt, also sprich die Kohlenhydrate, Zucker und der gleichen Stärke zum Aufbau ihrer eigenen Bakterienleiblichkeit und gleichzeitig aber Luft, Stickstoff aus der Bodenluft, beziehungsweise auf welchem Weg auch immer, da bin ich mir auch noch ein bisschen im Zweifel, ob das alles so stimmt, was man heute sagt, jedenfalls aus der Luft Stickstoff in der Lage ist, aufzunehmen und den einzubauen in körpereigenes Eiweiß.

Das ist ein singulärer Prozess. Kein Tier, kein Mensch kann selbstständig Eiweiß aufbauen. Können wir nicht.

Wir müssen das Eiweiß von außen aufnehmen durch die Nahrung und müssen es vollständig zerstören und dann wieder körpereigenes Eiweiß aufbauen. Während die Pflanzen sind eben dazu, die Leguminosen sind dazu in der Lage, nicht nur die Leguminosen, es gibt auch noch andere Pflanzen, die in Symbiose mit solchen Bakterien leben, zum Beispiel das Zuckerrohr, das hat man erst sehr spät entdeckt. Es gibt Zuckerrohrarten, alte, ganz alte Arten, die sind Symbiose fähig, im Hinblick auf die Stickstoffe in der Luft, aber nicht in der Wurzel, sondern im Stängel, direkt unter der Corticula, der äußeren Haut.

Aber jetzt der Klehen. Der lebt also in Symbiose, wie man sagt. Symbios, das heißt also frisch, zusammenleben.

Und sie ernähren sich einerseits von der Pflanze, aber bringen der Pflanze wiederum etwas zur Verfügung, nämlich das, was dann an Eiweiß wieder abgebaut wird, durch das Absterben der Bakterien, das nutzt dann die Leguminose, deswegen haben die immer diese tiefgrüne Farbe. Und auf diese Weise kann jetzt eine solche Klee oder eine andere Kleeart, bis zu 200-300 kg N pro Hektar binden im Jahr. Also praktisch eine volle Stickstoffdüngung, wie man sie in den frühen Zeiten hatte, heute düngt man ja noch mehr, 300 kg, aber mit 250 kg N pro Hektar kann man rechnen, bei einem guten Kleebestand, der auf diese Weise jetzt hier im Boden gebunden wird.

Und wenn ich jetzt der Meinung bin, ich müsste auch die Leguminosen mit Stickstoffdüngen, also N von außen draufschmeißen, dann kann ich beobachten, dass die Zahl der Knöllchen weniger wird. Und zwar erheblich weniger, verschieden nie ganz, aber der Prozentsatz geht darauf, bis auf vielleicht 15 % nur. Die Stickstoffbinderleistung wird verringert in dem Maße, als ich von oben da Stickstoff suchen würde.

Aber da geht es jetzt nicht mehr um den synthetischen Dünger, oder? Das ist genau das gleiche Phänomen mit Gülle zum Beispiel. Das wäre das gleiche Phänomen, wenn ich jetzt da Gülle drauftue. Es ist jetzt nicht nur synthetischer Dünger, von dem Sie sprechen.

Also synthetisches N. Dasselbe Phänomen von was? Dass die Knöllchen jetzt verschwinden, wenn ich da jetzt eine ordentliche Gülleladung abgeladen hätte. Hühnermiss, oder was? Hühnermiss wirkt ähnlich wie Gülle. Gibt es einen Unterschied zwischen künstlichem Stickstoff und natürlichem in Form von Jauche oder sonstigem? Muss nicht sein.

Nein, nein. Jede Überdüngung kann das zur Folge haben. Also Hühnermiss ist das schlechteste Beispiel, weil der Hühnermiss, der ungefähr 10% N hat, also sehr, sehr stickstoffreich ist, der liegt in einem Zustand vor, der so unmittelbar und so schnell wirkt, fast wie ein Mineraldünger.

Das sind hauptsächlich Nitrate. Ich habe keine Erfahrung auf diesem Feld. Ich kann es nur annehmen, dass der Hühnermiss am ehesten vielleicht sowas bewirkt.

Und bei Rindergülle? Bei Rinderjauche oder Rindergülle? Das halte ich für ausgeschlossen. Das habe ich nie beobachtet. Verstehen Sie, ich sage, Stickstoffdünger wirkt immer unphysiologisch.

Das ist immer eine momentane Erhöhung des Nitratgehaltes oder Ammoniumgehaltes, der Bodendösung, ungeheure Steigerung der Konzentration, und darauf muss die Pflanzenwurzel reagieren. Und das zerstört in der Folge ihre ganzen inneren physiologischen Prozesse. Bei allen organischen Düngern geht der Umbau viel langsamer vor sich, bis es in die Tatform an die Wurzeln der Pflanzen gelangt.

Das ist ein physiologisch ganz anderer Prozess. Ich meine, bei Gülle habe ich echte Probleme. Wenn Sie richtig Gülle verabreichen in dem Umfang, wie das heute geschieht, dann muss man Versuche machen.

Ich habe keine Versuche auf diesem Feld gemacht. Ich habe nur mit Stahlmessern und Ähnlichem gearbeitet. Und da ist das eben so, dass man eher die Tendenz hat, wenn das richtig ein guter Stahlmesser ist, dass da mehr Knöllchen erscheinen als weniger.

Mehr Knöllchen als weniger. Aber im Laufe meiner Betrachtung wird das vielleicht ein bisschen deutlicher noch, wie man das so denken kann, dass es einigermaßen schlüssig ist. Also zunächst mal das Phänomen, dass durch Stickstoffzufuhr, und man geht den heute in der Landwirtschaft um, geht man immer wieder davon aus, ach, eigentlich, wenn ich dann Klee anbaue, 15 kg N müsste eigentlich zuerst noch gedüngt werden, damit die Keimung und die erste Jugendentwicklung allemal gewährleistet ist.

Und da mache ich schon den größten Fehler. Finger weg, Finger weg, Finger weg von jeder Art, von künstlicher Hilfe mit Stickstoff, jetzt in der Jugendentwicklung von Klee oder Luzernay. Sondern diese Pflanzen bauen das physiologisch, nach ihren eigenen physiologischen Bedürfnissen, so auf, wie sie es brauchen.

Und es gibt dann Dünger, die helfen Ihnen sozusagen noch in diesem Prozess. Und dazu gehört der Rinderdünger, vor allen Dingen. Also das Phänomen ist der symbiose Verlust.

Symbiose Verlust. Und das ist ein großer Verlust. Und jetzt ist die Zeit rum, und ich bin erst am Anfang dieser Betrachtung, denn wir wollen dann, ich möchte dann morgen, das genauer untersuchen, was sich eigentlich abspielt, bei der Bildung dieser Symbiosen, was sich physiologisch in der Wurzel abspielt, in Bezug auf den ganzen sogenannten Nährstoffaufschluss im Boden.

Und um dann endgültig auch morgen die Stickstofffrage abzuschließen. Tut mir leid.

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