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Düngung - 2. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018
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Düngung - 2. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018
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Ja, ich wünsche euch schon einen guten Morgen. Die Sonne scheint endlich mal.
Ja, wir wollen also anknüpfen an das Gestrige, was ja nur so eine Art Vorgeplänke war, in dem wir in die vorchristlichen Zeiten zurückgeschaut haben und da festgestellt haben, dass in eigentlichem Sinne da von Menschenhand noch gar nicht gedüngt worden ist. Das Einzige, was sozusagen als Grundlage des Ackerbaus sich entwickelt hat, war die Bodenbearbeitung. Auch die Fruchtfolge war in dem Sinne nicht, mag sein, dass sie dann irgendwo auch instinktiv gehandhabt worden ist, aber sie war eigentlich auch nicht überliefert.
Man findet auch in der Literatur darüber keine Hinweise. Und die Düngung hat eben die Natur selbst gedüngt, durch die Sedimentationen der großen Flussgebiete, durch die Ablagerungen also. Und das bedeutete eben jedes Jahr mit jeder Überschwemmung, die wurde toleriert, danach hat man sich einfach ausgerichtet, hat es eine dünne Lage von juvenilen Böden ergeben, die aus den Gebirgen durch Erosion, durch Abschwemmung dann zu Tale getragen worden sind.
Und ich möchte da noch auf einen Punkt hinweisen, der eine gewisse interessante Geschichte darstellt, dass ja das Niltal nun vollkommen abhängig war von diesen Überschwemmungen. Das ganze Tal war ja mehr oder weniger gegen den Rand hin besiedelt oder bei etwas höher gelegenen Stellen im Tal besiedelt. Und ansonsten war das Tal, wenn es überschwemmt war, total ein großer See.
Und hat da eben dann entsprechende Sedimentationen hinterlassen. Und die Phase, wo die dann dieses Land bewirtschaften konnten, war nur relativ kurz im Jahr. Da musste alles ungeheuer schnell gehen.
Und die Ägypter waren ausgesprochene Acker- und Gartenbauer. Keine Viehzüchter. Ich komme auf diesen Punkt gleich nachher nochmal zurück.
Jedenfalls nach dem Bau des Aswan-Staudammes. Aswan, das liegt oben an der Grenze zu Nubien, also zum heutigen Sudan. Und da war ja schon lange geplant, ein größerer Staudamm.
Und schließlich war da ein Konsortium begründet worden. Und da haben praktisch die Deutschen zugesprochen bekommen, jetzt diesen Staudamm zu bauen. Erstaunlicherweise haben die es abgelehnt.
Sondern die Russen haben ihn dann gebaut. Die hatten keine Vorbehalte. Man hat sich nämlich gesagt, wenn man diesen Staudamm baut, gibt es eben keine Überschwemmungen mehr, keine Sedimentationen mehr.
Und damit ist sozusagen diese ständige Regeneration der Böden nicht mehr gewährleistet. Das ganze Ökosystem bricht zusammen in dem Tal. Die Russen haben ihn gebaut und jetzt staut sich ja das Wasser des Nils, vom blauen und weißen Nil, staut sich ja da auf.
Und die ganzen Sedimentationen, die sich früher durch das Tal hindurch abgelagert haben, bis dann ins Delta-Gebiet, die fallen jetzt alle an im Becken dieses Staudamms und bauen von unten auf ein riesiges Sedimentationsvolumen, sodass auch die ganzen Turbinen für die elektrische Erzeugung ständig von solchen Schlammmassen beeinträchtigt werden. Stromerzeugung. Also da wächst ein Riesenproblem heran in Ägypten.
Der große Staudamm wird immer mehr zusedimentiert. Das ist das eine. Das andere ist, dass eben keine Sedimentationen mehr erfolgt, sondern das ganze Tal abwärts.
Das war just der Moment, wo die großen Düngemittelfirmen der Welt Ägypten aus dem großen Markt entdeckt haben und haben da nun Düngemittel reingepumpt. Das war ja nach dem Staudammbau in die 50er-Jahre reingepumpt. Und auch so wurde Ägypten eigentlich zu dem Land, was den höchsten Aufwand an Mineraldünger und an Pestiziden hatte.
Und auch noch hat. Da wurde einfach mit Hubschraubern das DDT von Nord nach Süd, also das ganze Tal hindurch flächendeckend angewendet. Und weil man gesagt hat, wir müssen ja irgendwo auf andere Art die Fruchtbarkeit erzeugen, die bisher durch die Überschlemmung insgesamt kam.
Und da ist es doch dann erstaunlich gewesen, durch die Begründung der Säckenfarm bei Cairo, dass die eine solche Ausstrahlung dann hatte oder eine solche Bedeutung hatte für Kleinbauern, in den verschiedensten, das ganze Tal aufwärts, aber auch in den verschiedenen Oasen, dass die angefangen haben, nicht biologisch-armisch zu wirtschaften, sondern eben, sagen wir mal, biologisch, auch biologisch-armisch, mehr so unter äußerer Anleitung, aber eben durch Kompostierung. Und das hat wie ein Wunder gewirkt. Die Kompostierung war ein absoluter Ersatz für das, was bisher an der Demolition abgelagert worden ist.
Das ist die hohe Kunst der Kompostierung, gerade dort in diesem Tal, wo es ja praktisch nie regnet. Das heißt, wenn es regnet, dann verdunstet der Regen schon unterwegs, bis wir auf die Erdoberfläche kommen. Und alles Kompostmaterial, sehr, sehr rohfaserreiche, also cellulosereiche, holzreiche Substanzen sind alles verholzt.
Das gilt in Afrika generell, aber in Ägypten konnte man sehen, also wenn man Warmwolle anbaut oder irgendwas, das verholzt ungeheuer stark. Und alles, was verholzt, vergeht langsam, zersetzt sich langsam. Sodass also bei der Kompostierung das große Problem ist, wie kriege ich also diese verholzten Massen, wie kann ich die zur Umsetzung bringen, zur Dauerung? Und na ja, das haben wir dann entwickelt doch.
Und überall da, wo das geschehen ist, hat man sozusagen diesen negativen Effekt, den der Staudaanbau hatte, konnte man ausgleichen. Und konnte sozusagen mit den vorhandenen Tonmineralien und allem, was da so an Substanz doch mächtig abgelagert war, konnte man durch eine entsprechende Homifizierung, konnte man das also wieder beleben. Nun, haben wir ja dann gestern den Sprung gemacht, in die nachrichtliche Zeit und gefragt, was da nun wirklich an Neuronsymposen entstanden ist.
Und da haben wir gesehen, dass zunächst nicht allzu viel passiert ist, sondern man hat immer noch tradiert sozusagen die alten Traditionen aus vorgriechlicher Zeit. Die Kulturpflanzen waren ja da, die Haustiere waren da, die Gewässer flossen weiterhin. Also da braucht man nicht allzu viel Neues entwickeln.
Nun aber, dann habe ich geschildert ja kurz das Phänomen der Völkerwanderung, dass ganz Europa in Bewegung geraten ist. Man macht sich ja heute gar keine Vorstellung, was sich da abgespielt hat. Da blieb ja kein Auge trocken.
Das ging ja wirklich querbeet, vielleicht noch am wenigsten in Skandinavien, aber im übrigen Europa war das alles in einer riesenhaften Bewegung. Die ganzen Kelten, die Germanen zogen dann plötzlich durch die Lande bis nach Nordafrika und waren die großen Landnehmer. Die haben dann einfach durch Eroberungszüge sich das Land untertan gemacht.
Und erst nachdem die sesshaft geworden sind, sieht man jetzt im Zusammenhang auch mit der Entwicklung des Christentums, wie da plötzlich eine völlig neue Landwirtschaft aus der Taufe gehoben worden ist. So muss man das wirklich sagen. Und das habe ich hier jetzt gestern angedeutet.
Mit diesem Bild hier, das nämlich nicht zufällig hier Viehhaltung, hier Gartenbau, hier Obstbau und hier Ackerbau, Wiesen- und Weidewirtschaft und so weiter betrieben worden ist in dieser Komposition, sondern dass das eine totale Metamorphose ist, bis hin zu dem, was in vorkristlicher Zeit schon veranlagt war. Ich habe das hier sehr ausführlich im Januarkurs geschildert, diese geschichtlichen Sachen. Ich möchte es hier nur noch mal kurz erwähnen, denn sonst ist das überhaupt nicht zu verstehen, dieses Urbild der heraufkommenden europäischen Landwirtschaft.
Schon in vorkristlicher Zeit gab es natürlich Ackerbau. Es gab auch Viehhaltung. Aber der Ackerbau war gebunden an Völkerschaften und die Viehhaltung war gebunden an Völkerschaften.
Und ähnlich war es mit dem Gartenbau und ebenso mit dem Obstbau. Diese Vierheit, Ackerbau, Viehhaltung, Gartenbau, Obstbau, diese Vierheit, da bestand ein lockeres Verhältnis unter diesen Vier in den Landschaften. Da gab es die Hirten, das waren die dort normatisierenden Viehhalter und die sesshaften Ackerbauer.
Und aus denen hat man sich dann auch langsam Gartenbau und Obstbau herausentwickelt, aber auch mehr oder weniger gebunden an Völkerschaften. Man stellt sich vor, zum Beispiel die Kunst des Obstraumschnitts im alten Rom, die konnte nicht jemand lernen. Die wurde vererbt.
Das waren Familien, die das über die Generation, seit Urzeiten hat man diese Fähigkeit weiter vererbt, sachgemäß mit dem Obstraum umzugehen. Ihn zu züchten gewiss, aber insbesondere ihn sachgemäß zu pflegen, zu schneiden und so weiter, das war eine Kunst. Das zog sich sogar noch durch das ganze Mittelalter hindurch, also bis in die Neuzeit zum Teil.
Und so war es auch mit dem Gartenbau. Bis zu Charles Pallavys Zeiten, 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, gab es in Teheran noch die sogenannten Zarathustristen. Und was haben die gemacht? Die haben nur Blumen und Kräuter und Gemüse angebaut, sonst nichts.
Durch Generationen, seit Urzeiten. Die haben sich auf Zarathustra berufen, den Begründer der ur-persischen Kultur. Das war an das Blut gebunden.
Und wenn man als Hirtenkind irgendwo in ein normalisierendes Hirtenvolk hineingeboren worden ist, dann war es klar, dass man eine Hirte wurde. Es gab ja gar keine Möglichkeit auszubrechen und irgendwas anderes zu machen. Man war Hirte.
Und wenn man eben in eine Ackerbauströmung reingeboren worden ist, dann war man eben Ackerbauer. Da waren die Fähigkeiten noch ganz stark an das Blut gebunden. Instinktive Fähigkeiten, die wir heute gar nicht mehr haben.
Denn der klassische Instinkt ist ja nichts anderes als ein Ausdruck des wirksamen Geistes im Menschen. Und es ist nur die Frage, wie jetzt der zum Ich, zum Selbstbewusstsein erwachte Mensch mit diesen Instinkten umgeht und ob er sie weiterbildet und weiterentwickelt, zum vollen Bewusstsein bringt. Aber dieses instinktive Handeln der Menschen, was man als weisheitsvolles Handeln nennen kann, denn Instinkte sind immer weisheitsvoll.
Also da spricht sich immer etwas aus, das da in mir unbewusst etwas haltet, das mich fähig macht, etwas zu tun, was sinnvoll ist. Naja, also diese vier Strömungen, die ich hier angemalt habe an die Tafel, die finden sich in vorgerichtlicher Zeit in einem lockeren Nebeneinander, in keinem Verbund. Vor allen Dingen gab es keinen Mittelpunkt in dem Sinne, wie diesen hier.
Den gab es nicht. Es gab da in vorgerichtlicher Zeit die sogenannten Mysterienstätten. Die stehen leider Gottes in keinem Geschichtsbuch drin auch, obwohl man sie alle nennen kann.
Als Namen stehen sie in den Geschichtsbüchern, aber nicht deren Bedeutung primär. Sie haben vielleicht mal gehört von so einem Wort wie Eloises bei Athen. Die Demeter-Mysterien sind das.
Oder vielleicht von Delphi in Griechenland, wo das Oraal gesprochen hat, der Pythia, Apollon gewidmet. Oder die Zeus-Mysterien von Olympia, nachdem wirst die Olympische Spiele immer noch heißen, obwohl was ganz anders damit gemeint war. Oder Ephesus in Kleinasien.
Das waren Mysterienstätten. Und in diesen Mysterienstätten wurde von der dort wirkenden Priesterschaft hineinplastiziert in die Instinkte der Menschen ihr Sozialverhalten. Wie sie sich sozial organisieren, wie sie miteinander umgehen, wie sie ihre Felder bestellen sollen.
Die Druiden- oder Drotten-Mysterien zum Beispiel in Irland oder in Schottland oder oben bis in die Hybriden. Das waren Mysterien, wo bis in die kleinsten Einzelheiten die Bauern angeleitet worden sind, wann sie zu säen haben, wie sie zu säen haben, wann sie zu ernten haben und so weiter. Und eben auch, wie sie ihre Tiere zu züchten haben.
Das ging von den Mysterienstätten aus. Man weiß heute gar nicht so recht, was man mit diesen Mysterienstätten machen soll, also in der normalen Archäologie. Und man kann ja nur ahnen, indem man die Schriften eines Homer oder anderer griechischer Geschichtsschreiber nimmt, dann findet man immer wieder Hinweise auf diese Mysterien.
Keine der griechischen Kriege, die geführt worden sind gegen die Perser, wo man nicht einen Orakelspruch vorher eingeholt hat, ehe man diesen Krieg geführt hat. Also die Schlacht von Salamis zum Beispiel, eine der großen Schlachten, die die Griechen gegen die Perser gewonnen haben. Eine maßlose Übermacht.
Die kam dadurch zustande, dass das Orakel von Delphi, dem Themistokles in Athen, nachdem er dort eine Nachfrage gestellt hat, verkündet hat, wenn hier jetzt die Perser kommen, dann zieht euch hinter die hölzerne Wände zurück. Die Orakelsprüche waren immer mehrdeutig. Da musste man den Verstand anstrengen, um dann für sich selber die richtige Antwort zu finden.
Und das haben die Themistokleser tatsächlich gesagt. Das bedeutet, wir müssen die Stadt verlassen, die Stadt dem Feind preisgeben, der sie auch dann total zerstört hat, und haben sich hinter die hölzerne Wände zurückgezogen. Und was waren das? Ihre Schiffe.
Die haben sich einfach auf ihre ganzen Schiffe, das war ja eine Seefahrernation, die Griechen, und haben sich in ihre Schiffe zurückgezogen. Und mit diesen Schiffen haben sie dann den Kampf aufgenommen mit den Persern und haben gesiegt. Also da standen immer hinter diesen Ereignissen, immer Orakelsprüche, standen immer Mystikien, die Mystikien im Hintergrund.
Also muss ich sagen, das ist eine ganz andere Bewusstseinsverfassung, als wir heute haben. Wir sind ja heute nicht mehr so sonderlich geneigt, uns von anderen was sagen zu lassen. Gerade in der Zeit des wunderschönen Selfismus, mit dem wir heute stehen, wo jeder meint schon, kaum dass er mal aus der Wiege rausgestiegen ist, schon zu sagen, wo es eigentlich lang geht.
Also dass man gar kein Bedürfnis mehr hat, mal zu fragen, was haltet ihr eigentlich davon? Sondern man ist eigentlich schon ganz selbstsicher und meint, man wüsste schon alles. Eine Tendenz heute, sehr stark. Und das ist ja auch berechtigt im Übrigen.
So ist es ja nicht unberechtigt. Man muss ja erwachen zu sich selbst. Aber das war in der damaligen Zeit völlig anders.
Da war das ungeheuer theokratisch strukturiert, also von oben nach unten, aus den Mystikien heraus. Und jeder fügte sich sozusagen in diese soziale Stufe ein, die da eben vorgegeben war. Aber das ist jetzt nur nebenbei.
Das, was in den vorherigen Zeiten locker nebeneinander existiert hat und zum Teil in Feindschaft gegeneinander existiert hat, denn die Hirtenvölker und die Ackerbauvölker waren sich im Prinzip immer feindlich gesonnen. Also die haben eigentlich nur gekämpft. Zum Beispiel in der urperischen Kultur waren die Turanier im Norden Hirtenvölker und die Iraner selber waren Ackerbauer.
Und das war ein mehrhundertjähriger Kampf, der da zwischen diesen nomadisierenden Völkerschaften und den Sesshaften stattgefunden hat. Und so zieht das auch durch die ganze Geschichte. Die Ägypter, die haben zum Beispiel gesagt, denn sie hatten ja normalerweise keine Tiere oder zu wenig Tiere, um ihre Bodenbearbeitung zu machen nach der großen Überflutung.
Die mussten also irgendwo die Tiere ausleihen. Von wem haben sie sie ausgeliehen? Von den Hirtenvölkern, die von Nubien kommen, die ins Niltälzer gezogen sind im Jahreslauf und dann wieder auch heraufgezogen sind, nach Nubien zurück, also tausende Kilometer gewandert sind mit den Hirten. Da haben sie sich dann die Tiere ausgeliehen und haben dann mit ihren Bodenbearbeitungen und haben sie wieder zurückgegeben.
Da galt das Wort, was ein Hirte ist, ist uns ein Gräuel. So das Bewusstsein der Ägypters, des gebildeten Ägypters, die diese unglaublichen Kunstwerke geschaffen haben und diese tolle Mythologie hatten. Was ein Hirte ist, ist uns ein Gräuel.
Das müssen wir uns vorstellen. Das war ein Urgegensatz, der biblisch ist, der Urgegensatz zwischen Kain und Abel. Die ungeheure Metamorphose, die sich vollzogen hat, aus vorgriechlicher Zeit, ist eben diese, dass jetzt plötzlich Viehhaltung und Ackerbau in einen Gesamtzusammenhang eingefügt wird, ebenso Gartenbau und Ostbau, und ein und derselbe Mensch Viehhalter ist und Ackerbauer ist.
Dass plötzlich jetzt das nicht mehr so blutsgebunden war, im Erbstrom weitergegeben worden ist, Instinkte und Fähigkeiten, sondern dass jetzt aus einem erwachenden Selbstbewusstsein heraus der einzelne Mensch sich noch nicht so ganz bewusst, wie wir heute ganz gewiss nicht, noch sehr stark Instinkt geleitet, aber auch doch sich selbst erfassen, jetzt die Fähigkeitsvereinigte Ackerbauer und Viehzüchter und Obstbauer und Gartenbauer in einer Person zu sein. Das ist eigentlich meines Erachtens das größte Wunder im Bezug auf die Entwicklung der Landwirtschaft in nachhaltiger Zeit. Und nun durch dieses System der Vereinigung, also dieser Landbauströmungen mit einem Mittelpunkt und einer Peripherie, das ist also hier die Dorfgemarkung, dass da ein Mittelpunkt gesetzt worden ist.
Von dem aus sozusagen wie eine Art, wie soll ich sagen, eine geistig-moralische Wirksamkeit ausging und die Sozialität dieser Dorfschaft getragen hat. Nun ist das Besondere, dass jetzt in diesen Dorfschaften, 6., 7., 8., 9. Jahrhundert, war das alles ziemlich schon perfekt. Da sehen wir, wie alle drei Säulen des Ackerbaus, nämlich Bodenbearbeitung, Fruchtfolgedüngung, plötzlich vereint da sind.
Von diesem Augenblick an, seit dieser Gründung, vorher war das überhaupt nicht der Fall, aber jetzt plötzlich ist hier ein Landbausystem entwickelt worden, das sich selber trägt über die Jahrhunderte hinweg, sich selber fruchtbar hält. Das geschah einmal dadurch, und das ist auch ein Erbe wohl der Kelten, dass hier die ganze Dorfgemarkung im Ackerbau gedrittelt worden ist. Und zwar wurde da jetzt eine Fruchtfolge eingerichtet, eine Fruchtfolge, die noch Geltung hat auf den biologischen Anlagen bis heute, und die in der Landwirtschaft generell noch Bedeutung hatte, bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts, 60er-Jahre.
Heute gibt es keine Fruchtfolge mehr im konventionellen Landbau, kann man vergessen, das gibt es einfach nicht mehr. Und zwar war diese Fruchtfolge nun folgender Art, das ist eben auch eine Düngungsfrage gewesen, dass hier in dem einen Drittel die Winterung angebaut worden ist, was man Winterung bezeichnet hat, also alle Winterherbstsaaten wie Weizen, Wintergerste, Winterweizen, Drogen, normalerweise eine Winterung, und das war im Wesentlichen also dieses Drittel hier. Und im zweiten Drittel wurde die Sommerung angebaut, in einem Jahr.
Das waren also alle Sommerfrüchte wie Hafer vorzugsweise, natürlich Sommerungen, es gab ja diese Wechselweizen, die man so als Winterung wie als Sommerung verwenden konnte, Frühjahrsaaten, und dann die Hirse oder Erbsen oder Linsen und Leguminosen dieser Art, als Sommerfrüchte, und der dritte Drittel war die Brache. Und das ist jetzt ganz entscheidend. Das ist das Urfruchtfolgesystem innerhalb der gesamten Geschichte der Menschheit.
Indem nämlich sofern der Fruchtfolge ist, dass die Winterung jetzt und demnächst folgenden Jahr wandert auf die Brache, und die Sommerung auf die Winterung, und die Brache auf die Sommerung. So rotierte das über tausend Jahre hinweg, weit über tausend Jahre hinweg, durch die Dorfgermarkungen. Also, sodass die Effekte, die da wirksam sind, wenn man eine Winterung anbaut, im Wesentlichen Halmfrüchte, dass das natürlich die anspruchsvollsten Früchte waren für die damalige Zeit, das Brotgetreide.
Und die Sommerung beinhaltet lauter sogenannte abtragende Früchte in der Fruchtfolge. Kennen Sie den Begriff? Abtragende Frucht, das heißt, sie stehen immer nach einer Halmfrucht, an der Winterung steht normalerweise dann eine abtragende Frucht, wo nicht so hohe Ansprüche gestellt werden an das Wachstum. Der Hafer ist eine abtragende Frucht.
Und alle Sommergetreide im Grunde, alles, was man eben als Sommerung anbaut, hat mehr den Charakter der abtragenden Frucht. Die kommen mit dem zurecht, was die Winterung hinterlassen hat. Und die Brache ist nun dadurch charakterisiert, dass man hier dem Boden Ruhe gegeben hat.
Das ist auch eigentlich eine tolle Erfindung gewesen. Warum eben auch aus den Instinkten oder aus den Mysterien gelehrt. Die Brache, man hat einfach die Erde belassen, ein Jahr lang sich selbst überlassen.
Das heißt nicht ganz, man hat nämlich im Frühjahr die ganze Brachflächen einmal bearbeitet. Mit einem kräftigen Eckenstrich, immer einer schweren Ecke, vielleicht zweimal. Und hat dadurch den Boden aufgerührt und dadurch die Unkrautsamen zum Keimen gebracht.
Und da damals ja nicht nur sämtliche Unkräuter gewachsen sind, sondern eben auch alles das, was sonst fruchtbarkeitsbringend ist, nämlich Klee und Luzerne und andere Leguminosen. Das war ja dann eine ungeheure Vielfalt, was da auf den Brachflächen sich entwickelt hat. Vor allen Dingen auch an blühendem.
Den ganzen Sommer über haben die dann geblüht, auch diese Brachflächen. Gerade dann, wenn die Bienen nichts mehr in der Feldflur finden, da waren natürlich die Brachflächen, die Bienen weiden schlechthin. Aber diese Brachflächen hatten zusätzlich noch eine andere Bedeutung.
Also nicht nur, dass man auf diese Weise die Unkrautsamen zum Keimen gebracht hat, und andere Kräuter zum Wachsen gebracht hat, also ein ungemein reichhaltiger Humus entstanden ist. Sie müssen sich vorstellen, Humus ist nicht gleich Humus. Sondern das hängt von den Pflanzen ab, ob das Kräuter sind oder Gräser oder was.
Und es sind ja im Wesentlichen immer Wurzeln, die den Humus bilden, aber von eben jeweils verschiedenen Pflanzen. Und je komplexer, je vielseitiger dieser Pflanzenaufwuchs ist, artenmäßig, desto mehr kann man davon ausgehen, dass eine ganz spezifische Qualität des Humus entsteht. Der Humus ist zwar eine allgemeine Bildung, wir kommen noch mal auf dieses Thema zurück, aber im Grunde genommen kommt es immer darauf an, aus was entsteht jetzt dieser Humus.
Sodass also von vornherein klar war, dass durch die Brache ein erstklassiger Humus entstanden ist. Für die nachfolgenden Früchte, ja. Es entsteht ja zwischen Winterung und Sommerung eine Winterpause, wo nichts auf dem Acker steht.
Wie wurde die gestaltet? Die Winterpause? Ja, also die Lücke zwischen Winterung und Sommerung. Ach so, zwischen Winterung und Sommerung hat man im Herbst normalerweise geflügt, die Winterung. Und dann blieb das offen.
Es mag dann auch Unkraut noch gewachsen sein, aber im Wesentlichen blieb das offen liegen. Das war die raue Furche, so hat man das genannt. Die raue Furche.
Man hat damals selbstverständlich so geflügt, dass es nur ganz flach, also vielleicht 15 Zentimeter tief, so wie man mit dem Schildflug flügt. Und sehr schmal schneidende Flüge, aber doppelscharig. Also, das war die schonendste Bodenbarbe, die man sich vorstellen kann, mit dem Flug.
Der Flug wird ja heute verteufelt, aber weil es keine Flüge mehr gibt, sondern nur noch dummes Zeug, was auf dem Markt ist. Das sind ja wahnsinnig Apparate, schwere, breitschneidende, die machen den Boden total kaputt. Aber diese schmalschneidenden Flüge, die haben eine optimale Wirkung gehabt in Bezug auf die Bodenfruchtbarkeit.
Also, was ich sagen will, die Brache, nicht nur, dass sie die Humuspenderin war, sondern dass darauf nun die Sommerweide stattfand. Das ganze Vieh aus dem Dorf hier, komplett, wurde rausgetrieben mit Hütejungen oder Hütemädchen auf die Brachflächen. Es gab ja keinen Elektrozaun.
Und da wurden die einfach gehütet. Auch vielleicht noch ein Hund dabei. Die ganze Herde, alle Tiere des Dorfes, gleichzeitig auf die Brachflächen getrieben.
Im Sommer haben die dann die Brachflächen abgehütet. Haben Mist und Jaucher abgesetzt als Dünger. Und außerdem wurde dann im Herbst, also bevor die Winterungen auf die Brache kamen, wurde noch der ganze Winter Stallmist, der ja angefallen ist vor den Ställen, als Stapelmist.
Als Stapelmist. Man hat ja den Mist konserviert, in den berühmten Stapelmisthäufen. Wir kommen vielleicht auch nochmal drauf zu sprechen.
Und der wurde dann auch auf die Brache rausgefahren, sodass dann die Winterung einen wunderbar vorbereiteten Boden angetroffen hat. Einmal die Ruhe, die Bodenruhe, die ist immer gut. Dann natürlich ein vielseitiger Pflanzenaufwuchs, Humusbildung und gleichzeitig eine Stallmistdüngung.
Und was dann nach der Winterung dann an Sommerung gefolgt ist, hat immer noch von den Überbleibseln dieser vorausgegangenen Brachedüngung ausreichend, um jetzt hier noch entsprechende Erträge zu erzielen. Also ein fruchtvolles System, denkbar einfach, aber unglaublich leistungsfähig. Und ich möchte jetzt schon bemerken, dass das einzige System ist, was sich über tausend Jahre die Böden fruchtbar erhalten hat.
Wo es nicht zu Verarmungen geführt hat, dass da irgendwo Defizite aufgetreten sind. Heute würde man sagen, Nährstoffversorgung, das mag ich gar nicht, dieses Wort. Sondern das war so in sich rund, so in sich stabil, dass man dann im 19.
Jahrhundert, das werde ich auch nachher noch kurz schildern, sich gefragt hat, woher kommt die alte Kraft der Böden? Im 19. Jahrhundert, und man hat angefangen im 7. Jahrhundert sowas zu machen, wie durch tausend Jahre hindurch haben sich die Böden in ihrer Fruchtbarkeit erhalten. Das widerspricht ja jedem, jeder Aussage eines Professors der Pflanzenernährung heute an den Universitäten.
Das hat funktioniert. Und nun kommt noch aber ein Viertes dazu. Also einmal die Bodenbearbeitung.
Da bearbeitet man das Physische der Erde. Das rein physische, mechanische. Man fährt mit der Ecke durch oder mit dem Pflug durch und lockert den Boden, mischt den Boden und all das.
Das ist ein rein physisch-amorganischer Vorgang zunächst einmal. Dann hat man eine Fruchtfolge, das ist die Dreifelderwirtschaft hier. Eine dieser eingeschalteten Brache zur Verjüngung des Bodens in Bezug auf die Humifizierung.
Da wird das so sagen, wenn die Düngung für die Entwicklung der Kulturpflanzen zur Fruchtbildung geschieht, wo das Lebendige angeregt wird, das Wachstum angeregt wird. Das Dritte ist schließlich die Düngung durch die Tiere, durch den Viehbestand, wo ein Dünger entsteht, der aus der Stufe des Seelischen des Tieres nämlich Wirksamkeiten hineinträgt in den Boden. Durch die Düngung.
Ich werde das nochmal genauer erläutern, das darf man nicht zusammenwerfen mit irgendwelchen anderen Düngern, sondern der tierische, insbesondere der Rinderdünger, ist eine Abscheidung nicht nur aus dem tierischen Organismus generell, sondern das hat einen Prozess durchlaufen, wo das Tier etwas erlebt hat dran und das teilt sich auch dem Dünger mit als die ihm eigene Düngerkraft. Also das Seelische ist hier maßgeblich beim Tier und dann kommt noch ein Viertes hinzu. Und das ist der Mensch.
Und der Mensch, der düngt nicht durch seine Ausscheidung, die ist negativ, sondern er düngt durch seine Arbeit. Und das möchte ich ganz besonders betonen, das hat man heute auch völlig vergessen, was es bedeutet, dass der Mensch aus seinen Intentionen heraus, aus seinen Einsichten heraus, aus seiner Willensnatur heraus, versucht vernünftig diesen ganzen Zusammenhang. Denn er ist ja menschengeschaffen.
Das ist ja nicht mehr ein Naturbiotop, das ist nicht mehr ein Organismus im Naturwachstum, sondern der entspringt dem menschlichen Geist. Und dass das so von Generation zu Generation weitergeführt worden ist, das entspringt den Einsichten und der Tatkraft der Arbeit des Menschen. Ich habe da mal den Begriff gewählt, der ich gewollten Arbeit.
Dass das menschliche Ich so weites erwacht ist, dass es aus sich selbst heraus sich in einen solchen Arbeitsprozess stellt und nicht mehr vom Pharao angeleitet wird, wie er seine Steine zur Pyramide hinzuschleppen hat. Sondern wo jetzt der Beginn der Selbstbestimmung in der Arbeit, das müssen wir in diesem frühen Mittelalter schon suchen, dass die Klöster da Pate gestanden sind, dass die Pfalzen Pate gestanden sind, die Pfalzen, wo die Herzöger und Könige saßen, die Kaiser später. Die haben natürlich auch dafür gesorgt, dass das Ganze eine funktionierende Rechtsgrundlage hatte.
Aber letzten Endes war es die Dorfgemeinschaft. Wir, diese Menschen, die hier im Dorf gelebt haben, die täglich hier zum Mittelpunkt reingegangen sind, da haben wir irgendwas gehört und wahrgenommen, irgendeinen moralischen Impuls erfangen und rausgegangen. Die arbeiteten im Stall und aufs Feld und haben dann ihren 14-Stunden-Tag draußen zugebracht.
Und daraus entstand, also das möchte ich mal sagen, das ist die Urzelle Europas. Das ist wirklich die Urzelle Europas. Denn zu der Zeit, als sich die Dörfer entwickelt haben, gab es noch keine Städte.
Die Städte, alle nördlich der Alpen, sind alle durch die Völkerwanderung ausradiert worden. Und erst haben sich dann die Klöster gewiss, aber auch immer im Zusammenhang mit der Landwirtschaft, haben sich dann diese Dorfschaften herausentwickelt. Und immer, muss man sagen, Mittelpunkt und Umkreis.
Hier waren die Marksteine, hier war das Dorf zu Ende. Dann kam das 6. Dorf hier. Da auch wiederum und hier wiederum.
Und dazwischen war dann der Wald. Und nicht weiter fern, wenn man durch den Wald gegangen ist, haben wir schon in der Ferne die nächsten Kirchturmspitze. Das ist das Urbild eigentlich aller europäischen Landschaften.
Von Nord nach Süd und von Ost nach West. Oder West nach Ost. Weit tief bis nach Russland hinein ist eigentlich dieses Prinzip letztlich maßgeblich gewesen.
Und aus der Handhabe dieses Prinzips sind unsere Kulturlandschaften entstanden. Unsere Kulturlandschaften waren sozusagen noch bildungsfähig. Sie sind heute nicht mehr bildungsfähig.
Nur durch den Naturschutz muss man das irgendwo bewahren, was gerade noch da ist. Und ich möchte sagen, die Naturschützer, die machen genauso viel Übel durch ihre eigenen Handlungen und Gedanken vielfach, als diejenigen, die ein Übel erzeugen, die alles zerstören. Also es ist sehr schwierig, mit Naturschützern wirklich vernünftig umzugehen.
Unendlich guter Wille. Aber es wird so schnell fundamentalistisch. Man meint, man müsste etwas absolut bewahren.
Man gibt der Entwicklung gar keine Chance. Das sind Riesenproblemhäuser. Also die Naturschutzgesetze, die heute insbesondere durch die Ämter des Staates existieren, das ist ein retarderster ersten Rang für jede Entwicklung.
Das war ein ganz lebendiger Vorgang. Und der hat sich entwickelt. Und zwar so stabil, dass gar keine großen Veränderungen eingetreten sind über Jahrhunderte.
Also ich möchte mal sagen, dieses sich selbst erhaltende System, das ist ein ganz lebendiger Vorgang. Das hat sich heraufentwickelt zur immer größeren Verländerung, das Naturbiotop in ein Kulturbiotop verwandelt, bis ins 15. Jahrhundert.
Da ist ein Schnitt. 14., 15. Jahrhundert ist der große Schnitt.
Bis dahin haben sich aus diesen Dorfschaften nach und nach aus größeren Marktflecken Handelsplätze entwickelt, wo dann später die ersten Stadtgründungen stattgefunden haben, die Freien Reichstädte und so, im Hochmittelalter. Aber aus diesem Kern heraus, aber es hat sich eben hier in diesen Dorfschaften, von diesen Dorfschaften ausgehend, da sind die Klöster nicht unbeteiligt, hat sich im Grunde genommen die ganze Kunst des Hochmittelalters und auch die Wissenschaften entwickelt. Jedes Dorfkirchlein war entweder ein romanischer Bau, noch zu Anfangszeiten, bis ins 11.
Jahrhundert, 12. Jahrhundert, und dann wuchsen alle Kirchen, die da gebaut worden sind, mit dem Ausdrucksstil der Gotik. Und zwar aus diesen minzigen Dorfschaften heraus gewaltige Kathedralen, wie Chartres, das wunderbarste, was es überhaupt gibt heute auf der Welt, diesbezüglich, oder das Straßburger Münster, oder das Ulmer Münster, das waren ja alles ganz kleine Siedlungen.
Und da wuchsen diese gewaltigen Bauwerke heraus. Und nachdem die Gotik zu Ende war, und das war eben im 15. Jahrhundert der Fall, Anfang des 15.
Jahrhunderts, zog sie noch weit nach Osten, mit der Backsteingotik noch weit, weit nach Osten hin, im 14. Jahrhundert, aber dann war Schluss. Die Gotik ist eigentlich wie so ein Schlussstein im Gewölbe.
Da sitzt oben ein großer Schlussstein, dass das ganze Gebäude nicht zusammenbricht. Und so war herum um diese zentralen Kunstwerke, denen sich dann ebenso künstlerisch gestaltet, durch und durch, wie eine gotische Kunst selbst, die Dorfgemarkungen. Man kann die ganze künstlerische Entwicklung des frühen bis ins Hochmittelalter nicht von der Kulturlandschaft trennen.
Das ist ein oder dasselbe. Die selben Menschen, die morgens früh in den Stall gegangen sind, haben die Kühe von Hand gemolken und dann draußen ihre Ackerarbeit gemacht, haben diese Bauten aufgerichtet. Die waren vielfach selber die Künstler.
Man muss wirklich zusammenschauen, dass früher die Kulturlandschaft, das heißt die Bildung der Erde, ebenso ein architektonisches Problem gewissermaßen war, wie die Bauwerke selber, die sie da als Zentrum, im Mittelpunkt aufgeführt haben. Das ist zu Ende im 15. Jahrhundert.
Da ist ein Rieseneinschnitt. Ich kann das jetzt nicht im Einzelnen ausmalen, dieser Einschnitt. Ich möchte nur mal ein paar Stichworte geben.
Das war der Zeitpunkt, wo ausgehend von der Seefahrerschule Heinrichs des Seefahrers im Süden von Portugal die großen Weltoberungsreisen unternommen wurden. Durch das ganze 15. Jahrhundert hat man die Welt entdeckt.
Das war diese Sache. Das war die Zeit, oder man hat die Perspektive plötzlich entdeckt. Man hatte in der Goldgrundmalerei, wo immer sozusagen in der Goldgrundmalerei immer im Hintergrund ein großer Goldgrund war, wo sich vorne irgendwo etwas an ein Geschehen gemalt worden ist.
Und jetzt plötzlich entsteht die Perspektive, die Tiefe. Das gab es vorher gar nicht. Wenn Sie die mittelalterliche Festung angucken, in den Kirchen aus der Zeit des 9., 10., 11.
Jahrhunderts, schweben die Menschen irgendwo über der Erde, berühren die gar nicht und sind vielfach so groß gemalt wie ein Haus. Die Häuser sind ganz klein, die Menschen ganz groß. Das spielte gar keine Rolle.
Jetzt aber entsteht Perspektive. Es ist eine raumes Tiefe. Was die Menschen vorher in sich getragen hatten, aus dieser Erfahrung, die man innerlich gemacht hat, hat man die Kirchen gebaut.
Da gab es gar keine Statik. Das hat man mit Gefühl gehabt. Das war auch noch ein ganz gesundes, ungeheuer gesundes Instinktleben, aus dem heraus die Menschen diese gewaltigen Bauwerke aufgeführt haben.
Und jetzt plötzlich dämmert das weg und jetzt entsteht plötzlich die Perspektive und damit die Statik und damit alles das. Die Naturwissenschaften kommen plötzlich hoch. Gab es vorher gar nicht, gab es die Alchemie.
Ja, gewiss, die alten Alchemisten. Es war aber keine Naturwissenschaft im herkömmlichen Sinne. Die eigentlichen Alchemisten, die haben nämlich alle vor dem 15.
Jahrhundert gelebt. Alles was in der Folgezeit Alchemismus genannt wurde, da wird es ja sehr zweifelhaft. Also jedenfalls, ein unglaublicher Bewusstseinsumbruch findet da statt.
Und insbesondere durch die Tatsache, dass dann so Kerle daherkommen wie der Kopernikus und sagen, das stimmt alles gar nicht, was ihr da sagt, dass die Sonne sich um die Erde herumdreht. Das stimmt doch gar nicht. Wenn ich in den Himmel gucke, das stimmt natürlich.
Die Sonne wandert um die Erde herum. So war das Ptolemäische astronomische System von Ptolemäus ausgehend, der in Alexandria gelebt hat, etwa um die Zeitenwende. Das war sozusagen Religion zur damaligen Zeit.
Man hat alles Göttliche sozusagen projiziert in diesen Umkreis, wo die Sonne da scheint vom Himmel und ihren Tagesgang hat und ihren Jahresgang hat. Und jetzt kommt plötzlich einer daher und sagt, nein, nein, das ist ganz anders. Die Sonne steht still, und alles andere dreht sich um sie.
Die Erde dreht sich um die Sonne. Das war eine Katastrophe. Das war für die Menschen damals eine unglaubliche Katastrophe.
Ein ganzes Weltbild ist zusammengestürzt mit dieser Sache. Deswegen musste der Galilei sich verteidigen, der wäre schier zum Tode verurteilt worden, weil er ja auch zu diesem kopernikanischen System gestanden hat. Also nur andeutungsweise.
Es ist ein so unglaublicher Umbruch, der da stattgefunden hat. Und die Experimentalphysik, die sich einen Ausgangspunkt genommen hat, durch Francis Bacon, Barco von Veonam in England. Man interessiert sich plötzlich für die Gegenstände der Welt.
Das gab es vorher gar nicht. In dieser Zeit, dieses großen Umbruches, hat sich dieses System in Mitteleuropa noch aufrechterhalten. Das wurde nicht in Frage gestellt.
Im Gegenteil. Die Bauern versuchten, wo Bodenbearbeitung, Düngung und Fruchtfolge eine Ganzheit gebildet haben, dieses System aufrechtzuerhalten. Und wurden dann von Kirche und Adel zermetscht.
In den Bauernkriegen 1524, 1525. Und dann durch die Gegenreformation. Dann durch den Dreißigjährigen Krieg.
Wurde das rechtslos zermetscht, was da noch so an Traditionen da war. Und dies, wie es im Einzelnen schildert, das würde alles zur Weise führen. Dann hat sich nach dem Dreißigjährigen Krieg aber trotzdem noch mal die zentraleuropäische Landwirtschaft noch einmal regeneriert.
Man hält es nicht für möglich, welche Stabilität dieses System der Dreifeldewirtschaft hatte. Und das war im 18. Jahrhundert.
Also im 17. Jahrhundert war der Dreißigjährige Krieg. Hatte seine Spuren hinterlassen, die bald ein Jahrhundert gewährt haben, bis die Menschen sich erholt haben vom Dreißigjährigen Krieg.
Der Dordenfelder Hof hier, der lag ja flach. Bis auf den Kreuzgewölbe da unten im Alpensaar war der ganze Hof geschleift. Da stand nichts mehr, kein Stein mehr auf dem anderen sozusagen.
Und wahnsinnige Hungersnöte, jahrzehntelang, fürchterlich. Die Hälfte der Bevölkerung war umgekommen. Man stellt sich so etwas mal vor.
Das war ja nicht im Zweiten Weltkrieg noch einmal der Fall. Und da sind natürlich ungeheuer viele Traditionen verloren gegangen. Und trotzdem, zu Beginn des 18.
Jahrhunderts hat man sich noch einmal aufgerabbelt und hat versucht, durch den Bauern wiederum sie zu lehren, Traditionen der Vergangenheit. Da gibt es sogenannte Altväterliteratur. Im Zeitalter der Aufklärung war das.
Und da tritt nun eine Gestalt auf, die ich auch wenigstens erwähnen möchte, im 18. Jahrhundert. Das ist der ... Man nannte ihn den Edel von Kleefeld.
So wurde er nämlich geadelt. Was hat er gemacht? Er war kein Landwirt. Der ist herumgereist in Europa und hat gesehen, wo eigentlich noch die Böden fruchtbar sind und woran das liegen mag.
Und hat den Kleeanbau entdeckt. In Flandern, da war das noch ungestört, auf Südengland, in der Normandie, die waren nicht so sehr berührt vom Dreißigjährigen Krieg. Und da wurde noch der Klee in die Fruchtfolge eingebaut.
Also hier haben die eben Klee angebaut. Und jetzt hat der ... Der Herr von Kleefeld, wie er dann genannt worden ist, der hat die Brache herangezogen und hat dort auf der Brache den Bauern empfohlen, Klee anzubauen. Und das hat das ganze 18.
Jahrhundert gerettet. Dieser Schritt. Da wurde die Fruchtfolge angereichert.
Man hat es nicht mehr der Natur überlassen, was da jetzt wächst auf der Brache, sondern hat gezielt Kleesamen gezogen und hat jetzt die Brache besommert, wie man sagt. Die Besommerung der Brache. Durch Klee insbesondere.
Und dann hat man auch später die Hackfrüchte da reingenommen. Also Hackfrüchte wie Kartoffeln und Rüben. Die kamen auch in die Brache in der Folgezeit.
Aber der Klee war das Entscheidende. In dem Augenblick ging die Landwirtschaft wieder aufwärts. Die Bauern kamen, auch selbst die Kleinbauern kamen zu einem gewissen Wohlstand, zu viel gesagt schon, aber wenigstens so, dass sie nicht mehr hungern mussten.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts haben die Bauern zum Teil auf dem Schlitten ihr Vieh auf die Weide rausgefahren, weil es nicht mehr in der Lage war, sich selbst auf den Beinen zu halten, vor Hunger. Die Bauern haben das Vieh auf den Schlitten gepackt und sind rausgefahren auf die Weide.
Dann haben sie angefangen, sich wieder ein bisschen zu fressen und sich wieder aufzumöbeln. Durch die Einführung des Kleebaus wuchs die Viehhaltung wieder. Damit stand wieder mehr Dünger zur Verfügung.
Es war wirklich ein echter Aufbruch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dann kommen wir in das 19.
Jahrhundert. Dann wird die Sache schon langsam ein bisschen extrem. Erstens stellt man plötzlich fest, dass da eine ganze Reihe Menschen sind, die gar keine Bauern sind, sondern die sich jetzt für die Landwirtschaft wirklich interessieren und gucken, was fehlt euch eigentlich, was ist eigentlich euer Problem? Können wir euch irgendwie helfen? Da wuchs immer mehr ein Bewusstsein herauf.
Da wurden die ersten landwirtschaftlichen Fakultäten an den Universitäten begründet. 1807 oder 1809 die Hohenheim bei Stuttgart. Dann folgte wenig später Weinstephan bzw.
dann auch Berlin-Dahlem. Eine nach der anderen entstanden in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.
Man versuchte jetzt wissenschaftlich der Sache auf die Spur zu kommen und Empfehlungen an die Bauern zu geben. Die erste Grundfrage war gewesen im Hinblick auf die Düngung. Woher kommt die alte Kraft der Böden? Man wusste das nicht.
Man wusste nur, da ist eine alte Kraft. So hat man es genannt. Man war eigentlich fassungslos.
Dem müssen wir doch mal nachgehen. Dann haben sie gesagt, eigentlich muss es der Humus sein. Dann hat man den Humus untersucht.
Die Chemiker waren das hauptsächlich, in dem Humus ist Stickstoff drin. Also scheint nicht der Humus das Eigentliche zu sein, sondern der Stickstoff das Eigentliche zu sein. So entwickelte sich nach und nach eine Wissenschaft des Landbaus an den Fakultäten.
Man hat wirklich konkrete Probleme der Bauern aufgegriffen, auch in der Fütterung. Aber das Zentrale war die Düngung. Da tauchte eine andere bedeutende Gestalt auf, namens Justus von Liebig.
Über den möchte ich kurz noch ein paar Worte verlieren. Der ist, glaube ich, 1803 geboren und dann 1976 gestorben. Das ist ein ganz genialer Mensch gewesen, von dem man sagen muss, er gilt ja als der Begründer der Mineraldünger-Theorie.
Der Begründer der Mineraldünger-Theorie. Also alles das, was in der Folgezeit diese Triumphe gefeiert hat bis zum heutigen Tag. Aber wenn man dessen Biografie studiert und auch seine Denkungsart, dann findet man einen ganz anderen Menschen.
Der stand nämlich mit einem Bein noch in der Goethe-Zeit, Schiller-Zeit, im deutschen Idealismus und mit einem anderen Bein schon in dem heraufkommenden Materialismus des 19. Jahrhunderts. Der Materialismus hat sich dann so richtig eingenistet auch in den Wissenschaften.
Ende 30er, dann vor allem in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. Liebig hat nun ja seine berühmten Versuche gemacht, kennen Sie ja alle wahrscheinlich, da war er ja damals Professor in Gießen, mit sehr jungen Jahren, und hat dann die Bauern gefragt, was ist denn euer Problem? Ja, keine Erträge.
Und er hat die Armut der Menschen gesehen und dann hat er gesagt, ja, ich bin Physiker und Chemiker, ich kann euch nur helfen mit der Wissenschaft, die ich eben habe. Die ist keine, die die Pflanze versteht, sondern nur das, was physikalisch-chemischer Natur an ihr ist, das kann ich natürlich untersuchen. Aber wer die Pflanze, wer der Pflanzenschöpfer ist, das weiß ich nicht.
Den gibt es, hat er gesagt, so wie es den Architekten gibt, der ein Haus baut, der benutzt Backsteine, um das Bauhaus zu bauen. Und diese Backsteine, die kann man verstehen. Aber wer das Haus baut, der Architekt, das ist das große Problem.
Wer ist das bei der Pflanze? Das war Liebigs Denkweise. Und der hat sich schärfstens gewehrt gegen die Stickstoffdüngung. Das ist für mich immer verwunderlich, dass er so eine eindeutige Stellung hatte, der hat gesagt, die Kernnährstoffe sind Phosphorsäure, Kalium, Magnesium, Kalk, was für die Bodenfruchtbarkeit notwendig ist.
Aber Stickstoff, da hat ein Mensch nichts damit zu tun. Dafür muss die Natur selber sorgen. Das waren seine Worte.
Dafür muss die Natur selber sorgen. Dann hat er sich natürlich seine Standesgenossen an den Universitäten zum Feind gemacht. Die haben versucht, den Liebig regelrecht auszugrenzen.
Weil für sie eindeutig war, dass Stickstoff ist es. Nun war ja vorausgegangen noch etwas anderes, was auch sehr stark auf den Stickstoff hingewiesen hat, obwohl man es noch nicht so genau wusste. Das nämlich Friedrich der Große, der ja im 18.
Jahrhundert gelebt hat, dem plötzlich einfiel, er müsste unbedingt kriegen. Er musste den Krieg führen. Das gehörte sich damals so.
Als Fürst muss man auch zeigen, was man ein Kerl ist. Er hat dann ja diesen berühmten siebenjährigen Krieg geführt. Da brauchte er Pulver, Schwarzpulver.
Woher die jetzt Schwarzpulver kriegen? Denn Schwarzpulver besteht im Wesentlichen aus Stickstoffsalzen, Nitratsalzen. Da hat er seine Bauern, die waren da in Preußen angeleitet. Nicht nur sie mögen, sondern sie sollen, sie müssen, ihre Jauche von dem Kuhstall, die Jauche über Mauern kippen an trockenen Tagen und die Flüssigkeit verdunsten lassen.
Dann schlagen sie Salze nieder, die sollen sie abkratzen und die sollen sie abliefern, damit der Friedrich der Große seine Kriege führen kann. Aus den Salzen, Stickstoffsalzen, der Jauche der Bauern, hat er seine Kanonen gefüttert. Das muss man sich auch vorstellen.
Zur damaligen Zeit hat man noch nicht die Stickstoffquelle entdeckt, die dann das ganze 19. Jahrhundert interessiert hat, nämlich den Schielesalpeter. Es gibt ja so gut wie keine Stickstoffvorkommen auf der Welt.
Es gibt ganz wenige, aber ein großes, und das ist Nordschiele, an der Grenze nach Peru. Das findet sich in der Wüste Atacama, das ist eine der trockensten Wüsten, die es überhaupt gibt, die aber insofern feucht ist, als ständig vom Pazifik her sehr feuchte Luftströmungen ins Land hineingehen, nebelartig. Gleichzeitig ist es bolzig warm und das zucken die Blitze am Himmel.
Durch diese Blitzentladung in Verbindung mit der Feuchtigkeit der Luft kam es dazu, dass Nitratsalze abgesondert worden ist, Natriumnitrat, NaNO3. Das ist der Schielesalpeter, da steckt ein Riesenbänken an. Den hat man Anfang des 90.
Jahrhunderts angefangen abzubauen. Das wurde dann die Dingungsquelle für die Landwirtschaft des 19. Jahrhunderts.
Sie hat mir geschildert, dass es ein stabiles System war mit dieser Dorfschaft. Durch den Klee hat es sich wieder erholt. Ich verstehe noch gar nicht, wo das Problem war.
Es war in meinem Kopf gerade ein fruchtbares, stabiles System. Auf einmal kommt die Wissenschaft und will rauskriegen, was das Problem der Bauern ist. Aber was war das Problem zu der Zeit? Es ist gut, dass Sie das fragen.
Das Problem lag nicht so sehr in diesem System, als für mich, dass es nicht mehr funktioniert hat. Das sind natürlich alles lange Geschichten. Aber wenn Sie an Folgendes denken, seit dem 15.
bis 16. Jahrhundert, schon seit den Bauernkriegen, ist eigentlich für die Bauern eine Welt zusammengebrochen. Es war eine Rechtsfrage im Wesentlichen.
Denn bis dato galt das germanische Recht noch in der Landwirtschaft. Die Bauern handelten und dachten noch nach dem germanischen Recht. Das germanische Recht kannte kein Eigentum.
Die Menschen, die hier die ganze Dorfschaft hatten keinen festen Besitz in den drei Gliedern der Dreifelder Wirtschaft. Sondern das wurde zugeteilt den Familien, ob sie eine kleine Familie hatten oder weniger Land beanspruchen konnten. Wenn es eine große Familie war, umso mehr, umso größer.
Es war nicht definiert und nicht festgeschrieben. Es gab kein definiertes Recht. Das müssen Sie sich mal vorstellen.
Die Rechtsprechung ging von Mund zu Ohr. Das Ding, wo die Ältesten jedes Jahr zusammengekommen sind und besprochen haben, ist das Recht, was im letzten Jahr gegolten hat, so noch gültig oder müssen wir da was verändern? Aber das wurde nicht geschrieben. Die Menschen konnten ja nicht lesen und nicht schreiben.
Sondern das wurde von Mund zu Ohr und das wurde erinnert. Mit dieser lebendigen Rechtsauffassung haben die Menschen dieses System betrieben. Kaum im 16.
Jahrhundert, hauptsächlich im Zuge der Gegenreformation, und wo Kirche und Adel den Sieg davon getragen haben über die Bauern, die Macht an sich gerissen haben, kam vollends das römische Recht zur Geltung. Es fing natürlich schon früh an. Die Kaiser und alles, was da so war im Mittelalter, ließ sich natürlich schon von Rom sagen, wie sie ihr Recht zu sprechen haben.
Aber das war noch in Grenzen. Die Dorfschaften hatten noch ganz und gar ihre eigene Rechtsauffassung. Und jetzt wurde aber das römische Recht rechtsgültig.
Immer mehr seit dem 15., 16., 17., 18., 19. Jahrhundert bis zum heutigen Tag. Und das römische Recht heißt geschriebenes Recht.
Definiertes Recht. Es wird einmal definiert, und dann soll es gelten für die nächsten mindestens 10 oder 20 oder 50 Jahre. Und dann merkt man schon nach kurzer Zeit, dass es gar nicht richtig passt.
Es passt ja alles gar nicht. Die ganzen EU-Rechte, die heute da fabriziert werden, man merkt, der Landwirt kann eigentlich kaum noch reden. So wird ihm der Brustkorb und der Hals und schließlich ist alles zugeschnürt, bis er sich selber aufhält.
Wir sind heute förmlich stranguliert durch die Gesetzgebungen, die von Brüssel ausgehen. Also jede Möglichkeit, einen neuen oder anderen Weg einzuschlagen, passt von vornherein zur Nichte machen. Oder einmal das Leben schwer machen.
Da gehört auch das Subventionsrecht im Übrigen dazu. Aber das ist ein Kapitel für sich. Was die Funktionsfähigkeit dieses Systems geschmälert hat und leicht zur Nichte gemacht hat, das war im Grunde genommen das römische Recht.
Es gibt also Geschichten, nach der Einführung des Kleeanbaus haben sich so und so viele plötzlich geweigert, hier im Dorf, dass sie da auch Klee anbauen. Die haben gesagt, das ist doch Unsinn, da Klee anzubauen, das ist viel zu teuer, das Saatgut und alles das. Also man hat plötzlich angefangen, dann doch zu pochen auf ein geschriebenes Recht.
Und damit zerfiel das ganze System. Dadurch wurden die Bauern immer ärmer und immer ärmer. Und natürlich, der zweite Punkt war, dass die Preise nicht mehr stimmten.
Es gibt in der ganzen abendländischen Geschichte, Landbaugeschichte, gibt es nur einen Moment, wo Preis und Wert übereinander gestimmt haben. Das war in dieser Zeit, 15. Jahrhundert.
Dann eine Erfolgszeit mit der Heraufkommenden der industriellen Produktion, wo das Kapital anfängt, die Arbeitsbedingungen zu bestimmen, zu organisieren. Das Kapital organisiert menschliche Arbeit und erzeugt Arbeitsteilung. Und mit der Arbeitsteilung die Verbilligung der Produkte.
Und durch die Verbilligung der industriellen Erzeugnisse konnte die Landwirtschaft so in dieser Form nichts mehr mithalten. Und das bedingte einen weiteren Punkt der Verarmung. Und dann natürlich auch, ich könnte da noch etliches anführen, aber nur das eine.
Der Bauer konnte kein freier Mensch sein. Der war gebunden in seine Dorfschaft, in die Sozialordnung, die dort herrschte. Er besaß ja nichts außer dem, dass er dort eben Dorfrechte hatte.
Seine Wohnung und sein Essen, gewiss. Aber Bildung war nicht weit her. Und was veranlasste jetzt die Menschen zuerst tropfenweise im 15., 16.
Jahrhundert aus den Dörfern abzumarschieren? Hier so ein kleines Säckchen mit einer Gewegezehrung und hier ein Stock in der Hand. Und so haben sie ihr Dorf verlassen. Auf Nimmerwiedersehen.
Und sind in die Stadt gegangen, in das schiere Nichts, weil sie ja nicht wussten, was sie mit einer Stadt machen sollen. Da muss ja ein Beruf lernen. Und das war ja eine unglaubliche Entwicklung, wie die Dörfer verarmt sind an Menschen.
Im 18., 19. Jahrhundert. Die sind abgewandert in die Stadt, bildeten das Proletariat in den Städten.
Das Proletariat in den Städten waren alles Bauernsöhne. Und dann, wann die Städte voll waren oder die nicht mehr aufgesogen haben, da sind sie ausgewandert nach Amerika. Oder die Kolonien irgendwo in der Welt.
Da sind die Besten ihrer Zeit, die fanden keine Existenz mehr in den Dörfern. Zumal die die Bevölkerung auch enorm zugenommen hat. Also das sind mehr äußere Gründe, als solche, die in dem System liegen.
Die dann diese Verarmung herbeigeführt haben. So, und jetzt aber das 19. Jahrhundert.
Das war ja auch so. Ja, vielleicht noch eines möchte ich noch kurz sagen. Der Liebig, weil er den Stickstoff verneint hat, sondern nur Phosphat und Kalimagnesia das Wort geredet hat, fiel quasi durch.
Denn alle Versuche, die dann gemacht worden sind, haben keinen großen Erfolg gemacht. Und da gab es aber doch einen Landwirt, es gab natürlich mehrere, aber einer, der hat das mal systematisch durchgeführt, über 20, 25 Jahre. Es hat treu nach dem Liebig gearbeitet.
Dieser Mann hieß Schulz-Lupitz. Lupitz war der Hofname. Und als Schulz-Lupitz ist er in die Literatur eingegangen.
Und der hat, als Schulz-Lupitz ist er in die Literatur eingegangen. Und der hat nun treu dem Liebig gefolgt. Und hat auf dem ärmsten Boden, dem man sich denken kann, ein Flugsand bei Zelle oben in Norddeutschland, also eine Schafhutung quasi, hat er jetzt 20 Jahre lang treu nach Liebig gedüngt.
Mit Phosphorsäure und Kalium, ohne Stickstoff, sondern mit seinem eigenen Stalldinger usw. Und hat eine Fruchtfolge gehabt, mit ganz extremen, also wenig leistungsfähigen Pflanzen, zum Beispiel der Schafschwingel. Aber der hat ein enormes Rotorsystem, der Schafschwingel, und wenig Blattmasse oben.
Hat er versucht, jetzt das, sein von ihm so ausgedachtes System auf der Grundlage der liebigen Düngung, und nach 20 Jahren, 25 Jahren, hat er auf seinem Boden ein so tiefes Humusprofil geschaffen, ungefähr 50, 60 cm. Und hat dann in der Folgezeit Erträge gehabt auf seinem armen Sand, die sich messen lassen konnten mit denen auf einem milden Leben in der weiteren Umgebung. Also da merkt man, das, was der Liebig ihm gemeint hat, war eine Langzeitentwicklung, nicht kurzzeitig ein paar Experimente, und dann hat man das Ergebnis schon fertig in der Hand.
Also das ist ein sehr, sehr gutes Beispiel, wie in der Landwirtschaft alles auf lange Zeiten hin angelegt ist, Entwicklungszeiten angelegt ist. Nun, das 19. Jahrhundert, in der ersten Hälfte hat man in England vor allen Dingen einen Dauerdüngungsversuch, den ersten überhaupt, den es gab, angelegt.
Und das zeigt schon, worauf es eigentlich bei allem Versuchswesen in der Landwirtschaft ankommt. Nämlich eben Langzeitdüngungsversuche, Langzeitversuche. Und das haben die da in Northampset, in Kent, in Südengland, haben die angelegt, einen Dauerdüngungsversuch, um herauszufinden, warum der Stallmist eigentlich so, unter anderem herauszufinden, warum der Stallmist so ungeheuer nachhaltig wirkt.
Und da haben die eine Parzelle gehabt, die hat der Stallmistdüngung genossen eine Zeit lang, dann haben sie die Stallmistdüngung ausgesetzt und haben das dann weiterverfolgt, wie jetzt die Pflanzen darauf reagieren und insbesondere die Verkaufsfrüchte. Und da haben sie festgestellt, dass nach 50 Jahren noch Nachwirkungen der einzigen Stallmistdüngung zu verzeichnen waren. Noch nach 50 Jahren.
Völlig undenkbar für die Denkungsart des 19. Jahrhunderts, dem Höhepunkt des Materialismus. Wir haben ja heute eine materialistische Weltanschauung im ersten Rang, aber was in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts die Menschen so gedacht haben, das war das Materialistische per se. Und in der Zeit finden die raus, dass ein Stallmist, wo man meint, es wären ein paar Nährstoffe da drin, die als Nährstoffe wirken, dass sie vielleicht mal ein, zwei Jahre, drei Jahre sich hält mit der Stallmistdüngung gut, aber 50 Jahre, dass da Nachwirkungen noch zu konstatieren waren. Die haben denselben Versuch nochmal aufgegriffen in Deutschland zwischen beiden Weltkriegen in Bonn und Poppelsdorf.
Leider Gottes hat der Zweite Weltkrieg die Fortsetzung dieses Versuchs verhindert, aber da haben die dasselbe rausgeschickt. Sind zum selben Ergebnis gekommen. Und alle Dauerdüngungsversuche, die man seither gemacht hat, plus minus, zeigen dieses Phänomen, dass der Stallmist eine eigenartige, nachhaltige Wirkung hat.
Was genau haben Sie da gemessen, oder wie haben Sie es gemessen, oder wie haben Sie das beurteilt bei diesem Versuch? Na ja, da gibt es natürlich zig Parameter. Da werden die Wuchslängen, die Blattbreiten, also alle morphologischen Erscheinungen, der Phänotyp der Pflanze als solcher und wie weit sie dann gegangen sind in Bezug auf die physiologischen Prozesse der Eiweißbildung, das weiß ich nicht. Aber die Phänomene, die man rein phänomenologisch erfassen konnte, die haben das eben gezeigt.
Hatten die dann ein Versuchsfeld, das sie gar nicht gedungt haben, oder wie konnten sie vom Aussehen der Pflanze zurückführen, dass die Pflanze aufgrund der Stalldüngung so gewachsen ist, auch nach 25 Jahren? Na ja, es gibt natürlich die Nullparzellen, alles das. Verstehen Sie? Sie meinen, dass das unter Umständen auch auf andere Faktoren zurückzuführen ist? Ja. Na ja, diese Versuche sind ja alle nach den Richtlinien, auch damals schon, des modernen Versuchswesens angelegt worden, dass man die damals zwar noch nicht statistisch verrechnet hat, aber hat mit Wiederholungen gearbeitet und immer mit Nullparzellen.
Also ganz ohne macht man das nicht. Die Experimentierkunst, die war schon ganz schön weit fortgeschritten damals. So, aber jetzt in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts trat immer mehr die Frage in den Vordergrund. Himmel noch mal. Wir atmen zu 79 Prozent den Stickstoff aus der Luft ein.
Wir Menschen hier, da, 79 Prozent der Luft ist Stickstoff und da im Boden ist nichts. Wie kommt denn das? Und der Liebig hat natürlich die Brücke geschlagen und gesagt, da muss die Natur selber dafür sorgen, dass die Pflanzen eben irgendwie, wie auch immer, den Stickstoff binden. Und dann ist man eben immer mehr der Frage nachgegangen, wie kann ich den Stickstoff aus der Luft nutzbar machen? Nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für die Kriege.
Ich muss auch ab und zu mal wieder einen Krieg führen und da brauche ich eben das Zeug da, den Stickstoff. Und natürlich auch noch für andere, für die Farbenherstellung hat man die Stickstoffverbindung gebraucht. Dann mit der aufkommenden badischen Aluminium- und Sodafabrik da in Ludwigshafen, die waren da ja führend.
Und da hat man also versucht, ja, Himmel noch mal, wie kann man das hinkriegen? Da hat man beobachtet, dass im Regen ja immer etwas Nitrat drin ist. Also der normale Regenfall, also heute ist ein Haufen Nitrat drin durch die Autoabgase, erschütternd viel Nitrat. Der Regen düngt heute durch die Autoabgase regelrecht unsere Äcker.
Sondern ungefähr der natürliche Wert des Stickstoffeintrags auf unsere Böden durch die Niederschläge beträgt etwa sieben Kilo pro Hektar im Jahr. Also es kann natürlich, im Süden ist es mehr, in den Tropen ist es viel mehr, im Norden ist es immer weniger. Das hängt eben mit der Häufigkeit der Blitzenladungen zusammen.
Und dann hat man gesagt, ja, machen wir das doch mal nach mit den Blitzen. Dann haben sie künstlich Blitze erzeugt, im elektrischen Lichtbogen hat man jetzt einen Luftstrom durchgeführt und tatsächlich hat man auf diese Weise Nitratstickstoff erzeugt. Ein relativ kompliziertes Verfahren gewesen schon, aber immerhin das funktionierte, aber es war viel zu teuer.
Es brauchte viel zu viel Strom. Die Norweger haben das hauptsächlich gemacht. Sogenannte Birkeland-Eide-Verfahren in Norwegen, aber auch hier in Deutschland haben sie das gemacht, schon 70er, 80er Jahre des 19.
Jahrhunderts. Aber das hatte gar keinen Sinn. Also man war irgendwo angewiesen auf den Schiele-Salpeter.
Das wollte man nicht, weil es auch viel zu gefährlich war, so weit das Stickstoff her zu transportieren. Und wenn dann Krieg kommt, das war dann im Ersten Weltkrieg tatsächlich auch der Fall, dass man dann eine Transatlantik-Sperre gemacht hat, dass die Deutschen kein Stickstoff mehr aus Schiele beziehen konnten. Die Engländer haben damals gedacht, sie könnten in drei, vier Monaten den Ersten Weltkrieg gewonnen haben, weil die Deutschen keinen Stickstoff mehr haben zur Herstellung von Explosivstoffen.
Und schließlich um 1903 fing das an. Da gab es einen namens Bosch, der war Techniker, der war Ingenieur, und einen namens Haver, der war Chemiker. Und die haben sich zusammengetan in der badischen Anilin- und Sodafabrik, also BASF, hier in Ludwigshafen, und die haben jetzt angefangen zu experimentieren.
Wie kriege ich das hin, dass ich den Luftstickstoff in Salzform überführe? Na ja, und da haben die elf Jahre dran gearbeitet, bis es im großtechnischen Verfahren just zum Beginn des Ersten Weltkrieges fertig war. 1914, 1913 war es im großtechnischen Rahmen fertig. Man konnte also jetzt uferlos und unbegrenzt Stickstoff erzeugen.
Und das ist das Haver-Bosch-Verfahren, der sogenannten Ammoniak-Synthese. Und das ist an sich technisch sehr aufwendig, aber wenn es mal eingerichtet ist, ist es die billigste Art und Weise, Stickstoff aus der Luft zu erzeugen. Und das geht folgendermaßen vor sich.
Da wird also in einer Brennkammer, also unter großer Hitzung, 600 Grad Celsius, in einem Druckzylinder, riesen Druckzylinder, wird bei einer Wärme von ungefähr 600 Grad Celsius zu einem Druck von etwa 200 Atmosphären, also ungefähr bar, sagt man ja heute, ungefähr 200 bar. Und unter Anwesenheit eines, den Prozess aktivierenden Akzelerators, in dem Falle reines Eisen, damals war es reines Eisen, heute ist es so, dass es innen umwandelt. Und da findet jetzt eine Reaktion statt, wenn man da jetzt Luft mit Wasserdampf durchführt, dann kommt es zur Bindung des sehr trägen Luftstickstoffes, der so träge ist, wie er nur träge sein kann.
Die einzige Aktivität, die er hat, ist, dass er sich mit sich selbst verbindet, also der größte Egoist aller Zeiten. Aber kaum, dass ich solche Zustände herbeiführe wie Druck und Wärme und ein Katalysator, dann findet eine Reaktion statt, dass sich jetzt der Stickstoff mit dem Wasserstoff verbindet zur NH3. Und das kann dann umgesetzt werden, auch in Nitratstickstoff und so weiter, das ist dann kein Problem mehr.
Denen ist es also gelungen. Und das just zu Beginn des ersten Weltkriegs. Und die Alliierten hatten keine Ahnung davon.
Deswegen haben sie die große Atlantik-Sperre reingerichtet, von Buenos Aires bis zu den Falkland-Inseln. Das heißt, die deutschen Schiffe, die auch Chilisalpeter transportiert haben nach Europa, die wurden abgefangen. Dann haben sie gemeint, sie hätten schon den Krieg gewonnen.
Zwischenzeitlich stand genügend Stickstoff zur Verfügung. Und dadurch wurde der erste Weltkrieg der Granatenkrieg. Bomben- und Granatenkrieg.
Wie nie zuvor. Und auch so nie mehr nachher. Nur durch diese Erfindung des Stickstoffs.
Das Grausamste vom Grausamsten, was da geschehen ist, mit Hilfe des Stickstoffs. Eine der letzten Aktionen der Engländer war, dass sie Stollen gegraben haben in 20 Meter Tiefe. Unter die deutschen Linien hindurch.
Und haben dann die ganzen Stollen mit Stickstoff vollgefüllt. Und dann haben sie das hochgehen lassen. Alles weggeflogen, was drüber war.
Oder Fort Diamant bei Verdun. Wo diese Schlachten 1916 stattfanden. Da ist der Boden durch die Granaten 15 Meter tief durchgeflügt.
15 Meter tief. Also nur durch diese Erfindung des Stickstoffs war sowas möglich. Der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Das ist ein Wort des Heraklits. Das hat Danau sie nochmal richtig bewahrheitet. Und nach dem ersten Weltkrieg wussten die nicht mehr, wohin mit dem Stickstoff.
Das war furchtbar. Plötzlich saßen die Feinde sehr schnell an einem Tisch und haben sich überlegt, wir müssen mit dem Stickstoff was machen. Was machen wir denn? Und da hat man die Landwirtschaft als Markt erst wirklich entdeckt.
Und von dem Moment nach dem ersten Weltkrieg ging die Stickstoffdingung im großen Stil los in der Landwirtschaft. Und hat die Erträgliche Norm natürlich... Es war eine unglaubliche Begeisterung bei den Bauern. Die Industrie hat mit ihrem Reklameaufwand überall Versuchsringe eingeführt, draußen auf dem Land.
Und haben mit den Bauern Experimente gemacht, um zu zeigen, was der Stickstoff alles dafür mag. Und tatsächlich enorme Ertragssteigerungen, aber auch zugleich Fehlschläge, weil nämlich die Folge war eine vorzeitige Lagerung. Das Getreide war umgekippt in der Stickstoffdingung.
Und man hat das einfach auch nicht beherrscht. Also jedenfalls, was damals nach dem ersten Weltkrieg bis zum zweiten Weltkrieg geschehen ist, dass man gemeint hat, man hätte jetzt auf ewig und ewig und ewig die Menschheitsernährungsfrage gelöst mit Hilfe der Stickstoffdingung. Dasselbe tat ein nach dem zweiten Weltkrieg in Amerika.
Wo eben auch dann plötzlich ein ungeheurer Stickstoffüberhang da war. Man wusste nicht wohin, also die Landwirtschaft. Und heute ist es im globalen Maßstab der Fall.
Die Stickstoffdingung ist die eigentliche Kernfrage der Düngung global geworden. Und man beherrscht sie besser als je zuvor in Bezug auf die Dosierung, in Bezug auf die schnell wirkenden Stickstoffdinger, wie Ammonium, wie die Nitratdinger oder die Ammoniumdinger, die langsamer wirken oder Armstoff. Also man hat ein sehr differenziertes Angebot an Stickstoffdingern, je nach Kultur, die es zu düngen gilt.
Und damit ist eigentlich das Problem der Düngung gelöst. Muss man wirklich sagen. Also für den konventionell denkenden Wissenschaftler heute muss man sagen, eigentlich ist das Problem der Düngung gelöst.
Mit der Stickstofffrage. Und was die Phosphorsäure und was das Kalium angeht, naja, das ist leider Gottes, müssen wir da mehr anwenden als früher. Weil die Stickstoffdingung zieht diese beiden Nährstoffe nach sich.
Ich brauche, wenn ich viel Stickstoff anwende, brauche ich umso mehr Phosphorsäure, umso mehr Kalium, um einigermaßen das Gleichgewicht zu halten, das physiologische Gleichgewicht in den Pflanzen. So, also eigentlich könnte ich jetzt hier aufhören. Damit ist nämlich eigentlich die Düngungsfrage im 20.
Jahrhundert wirklich perfekt und gelöst und wir können so weitermachen. Ja, ich muss aufhören. Aber gucken wir mal morgen, was es da noch sonst für Betrachtungen geben kann.
Gut, also, dann einen schönen Tag noch.
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