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Gesichtspunkte aus dem Landwirtschaftlichen Kurs - 11. Vortrag von Martin von Mackensen, 2022
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Transkription vom 11. Vortrag
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Ja, ein wunderschönen Morgen, elfte Sitzung, elfte Einheit in unserem Grundkurs, was ist eigentlich dieser Impuls der biodynamischen Landwirtschaft? Und in diesem Gang dieser ganzen Darstellung ist ja deutlich, dass ich hier versuche zu referieren, natürlich aus meiner Sicht, aus meiner Erfahrung, aus meinem Umgehen mit der Sache, das, was Rudolf Steiner 1924 da in Schlesien, in Koberwitz diesen Landwirten als eine neue Möglichkeit, Landwirtschaft zu machen, gehalten hat. Und wir sind gestern gekommen bis an die Stelle, dass wir uns beschäftigt haben mit dem Horn-Kiesel-Präparat, wo wir gesehen haben, dass jetzt etwas sehr zu Ende gekommen ist in der Erd- und Weltentwicklung, wie eben der Quarz, der Feldspat, der Orthoklas, wie der nun verwendet wird und wieder in einen Lebensprozess zurückgeholt wird, aus dem er natürlich ursprünglich kommt. Und jetzt in dieser besonderen Konsistenz, in dieser besonderen Zubereitung, in dieser besonderen Aufgeschlossenheit für die aktuellen Lebensverhältnisse wirksam werden kann.
Und ich habe den so ein bisschen polarisiert zu dem Horn-Mist-Präparat, was im Grunde genommen das volle Gegenteil ist, weil wir es da eigentlich zu tun haben mit der maximalen Lebendigkeit und Bewusstseinsaktivität von lebendiger Substanz, Empfindungsaktivität, astralischer Aktivität, die man sich überhaupt nur vorstellen kann. Und das eine eben der Horn-Mist, dieses unglaublich aktive, ganz individualisierte, in diesem Jahr, an diesem Ort, von diesen Tieren, aus diesem Futter, wie das nun eben eigentlich den Startprozess im Pflanzenleben fördert, die Verbindung zum Boden, das sich wirklich Gründen der Pflanze im Boden und wie das andere eigentlich der Hornkiesel, nachdem die Pflanze sich vegetativ entwickelt hat, jetzt in den zweiten Impuls kommt, den eigentlichen Kulturimpuls, den eigentlichen Nahrungsimpuls, den eigentlichen Impuls, wo es um Fruchtbildung geht, wie da dieses zweite eben wie eine Gestaltungsform, wie ein Gestaltungsimpuls wirksam wird. Und dieser Gestaltungsimpuls kann soweit gehen, dass er eben das Massebilden reduziert, dass er das wuchernd quellende Wachstum beendet oder die Tendenz hat, das zu beenden und das Qualitative, das in die besonderen Substanzen sich hinein entwickelnde, dass das gefordert wird.
Ja, und jetzt könnten wir aus der sich daran anschließenden Fragenbeantwortung von 1924, da aus dem Juni, könnten wir jetzt noch Einzelnes herauspicken, was die Leute da damals gefragt haben, wie groß war der Eimer, wie hoch ist die Verdünnung, wie groß ist die Fläche und so weiter. Das tue ich jetzt nicht, sondern ich greife da nur eine einzige Sache noch heraus. Und das ist mir wichtig, weil das zurzeit auch eigentlich nicht beachtet wird, weil das eigentlich in der Biodynamik wie, man hat fast den Eindruck, als würde das nicht gelesen oder als würde man das gar nicht bedenken.
Nämlich diese Frage, wie lange ist das eigentlich da in diesem Fass? Ich habe das Fass da so hingemalt und diesen Rührprozess angedeutet. Wie lange ist das eigentlich haltbar? Und da möchte ich doch noch mal ein paar Sätze zu verlieren, dass man also rührt und dass man da ein bestimmtes Wasser nimmt, dass man vielleicht nicht gerade das Allerbeste, Allererstbeste nimmt, sondern dass man sich da ein paar Gedanken drum macht, dass man vielleicht verschneidet Wasser, was vom Himmel kommt, mit Wasser, was an diesem Ort von einer Quelle da ist, dass man das ein bisschen warm macht, am Besten so warm wie wir eben auch selber, irgendwo da zwischen 30 und 40 Grad, wo wir wissen, dass die Lebensprozesse wirklich gut funktionieren. Und dass man da jetzt intensiv eben immer wieder das in Schwung bringt, so einen richtigen Trichter rührt und den dann umbricht und andersrum rührt und dass man das so wirklich, dass man da mit vollem Engagement dabei ist, mit seiner auch physisch-körperlichen Kraft, dass dieser Übergang in das Wässrige passiert und dass dieser Wirbel, dass da sozusagen das Wasser in solche gebogenen Flächen kommt, das ist ja was ganz Unglaubliches, was eigentlich der Wirbel ist.
Das will ich jetzt auch nicht weiter tiefer beschreiben. Aber das macht man sich da eigentlich zunutze, dass man das Wasser wie ein bisschen in die Sphäre, in die Form bringt, die eigentlich typisch ist für die Luft. Das Rühren ist, als wollte man das Wasser, das Wasserelement ein bisschen in einen Zustand bringen, in eine Form, in einem, wie kann ich das sagen, in einem Verhaltensweise, so ist vielleicht ganz gut, die eigentlich mehr dem Luftelement entspricht als dem typischen Wasserelement.
Das Wasser hat ja die Tendenz, dass es immer sich ausbreitet und ausgleicht. Und indem wir jetzt mit diesem intensiven Wirbel da arbeiten, ist eigentlich etwas, dass das, was von dem Luft, was typisch ist eben für die Luft, die ganz stark das Verwirbeln hat, die ich immer in Bewegung, in den Wirbeln ist, dass das eigentlich jetzt mit dem Wasser sich zusammen verbindet, das hat eigentlich die Tendenz, dass das Wasser dadurch noch besser beweglicher, noch offener, noch aufnahmefähiger wird. Es geht also alles darum, wie kann man diese Substanz, die da jetzt eben entweder aus dem organischen Prozess kommt oder aus dem mineralischen Prozess kommt, die ja schon durch diese Stufen da durchgegangen ist.
Ich hatte das bei dem Hornkiesel gesagt, wir gehen über das Wasser schon beim Einfüllen in das Horn. Wir gehen durch den Winter und bei dem Hornmist ist es ja sofort ganz deutlich, das ist ja sozusagen jeden Tag schon ein bisschen anders. Jetzt in diesem Stadium das in das Wasser zu überführen, das ist das Ziel des Rührens.
Und jetzt spielt da eine Rolle, dass bei diesem gerührten Präparat das nicht sehr haltbar ist. Das ist jetzt in einer Form, die sehr labil ist. Das ist sozusagen nur Träger, das Wasser als Träger von Energie, von Lebensgestaltungskraft, das kennen wir in ganz vielerlei Hinsicht.
Das Wasser ist dazu wie kein anderer Stoff auf der Welt in der Lage, etwas mitzunehmen von den Kräften, mit denen es sich verbunden hat oder die mit ihm verbunden wurden. Das geht so weit, dass gerade in den letzten 15 Jahren, gerade in den USA eine Forschergruppe um den Physiker Pollock unglaubliche Ergebnisse gefunden hat, was man mit dem Wasser eigentlich, was das eigentlich ist und wie das auch wirklich funktioniert, diese Informations- oder diese Intulsaufnahme und Abgabe. Das kann man heute mit der modernen Physik noch viel besser verstehen, als das da vor 100 Jahren möglich war.
Und in dem Zusammenhang muss man eben einfach sagen, das ist nicht sinnvoll, das jetzt drei, vier Tage stehen zu lassen. In meinen Augen, nachdem wie ich das erlebe durch das Tun, ist das Beste das, was man am halben Tag vorher, einige Stunden vorher hergestellt hat und so wie man sich eigentlich da konzentriert und da reinarbeitet und kraftvoll dieses Rühren macht, so ist das Erlebnis, was man dann draußen in der Landschaft hat, wenn man das dann verspritzt oder versprüht, das ist sozusagen das Gegenstück. Eigentlich wird die Sache so richtig schön, wenn man beides macht, wenn man beides erlebt.
Und ich kann euch auch nur raten, sich das immer mal wieder im Jahr so einzurichten, dass man beides tut. Es ist ja oft so, dass in den größeren Höfen das dann irgendwie arbeitsteilig ist, die einen rühren und der andere fährt das aus und so. Ist ja alles verständlich, kann man alles machen, aber man sollte sich doch einmal im Jahr diese Möglichkeit schaffen, dass man den ganzen Prozess eben vom Lösen der Substanz in das Wasser hinein, das intensive Rühren und dann das Ausbringen, in welcher Form auch immer, ob mit dem Besen, mit der Hand beim Hornmist oder mit der Rückenspritze beim Hornkiesel in einem Gemüsebereich oder mit einer Gebläsespritze, mit was auch immer, dass man es einfach einmal komplett verfolgt und eben auch wieder sozusagen miterlebt hat und mitempfinden kann und mit darüber nachsinnen kann, wie das jetzt war und wie man es eigentlich gerne hat.
Ja, das war so der eine Punkt, den ich gerne noch rausgreifen wollte und jetzt gehen wir weiter. Wir gehen weiter zu dem fünften Vortrag und kommen zu den sogenannten Kompostpräparaten. Kommen zu den Präparaten, die jetzt Düngerzusatzpräparate sind und kommen damit nochmal in eine ganz neue Sphäre, in einen ganz anderen Bereich der ganzen Biodynamik rein, der jetzt noch viel mehr eigentlich einen ganz anderen Bereich betrifft.
Es geht nämlich jetzt wirklich um die Umbildung, um die Verbesserung, um die Steigerung, um die Vervollkommnung dessen, was wir Düngung nennen. Also wie kann eigentlich gerade die Kräfteseite der Düngung gestärkt werden? Wie kann es eigentlich so werden, dass wir mit dem, was wir dann an organischem Düngen, Harmonisierung eintritt? Und das ist sozusagen erstmal so ein allgemeines nettes Wort, das kann jeder unterschreiben. Und es wäre jetzt schon unser Bemühen hier in den nächsten, heute und dann auch morgen, da tiefer einzusteigen, dass wir ein bisschen genauer verstehen oder ahnen können, in welcher Richtung das gedacht ist.
Weil es mir ganz wichtig ist, dass eigentlich heute jemand, der das tut, auch ein bisschen einen Verstehensansatz hat. Dass man nicht das tut, weil man das so irgendwie ganz sinnvoll klingt oder sich das gut anfühlt oder so, sondern dass man ein bisschen versucht, immer wieder an dem Verständnis dieser Sache zu arbeiten. Und da kommt nun etwas, was wir im Prinzip schon bei dem Hornmist hatten, dass jeweils ein pflanzliches mit einem tierischen zusammenkommt.
Das ist ja sowieso überall ständig der Fall. Schon im kleinsten Bodenkrümel haben wir ein mineralisches, ein pflanzliches, insofern wir es mit organischem auf dem Wege zur Humusbildung, zur Humifizierung und dann schlussendlich zum Humus haben. Und immer ist ein bakterielles, ein pilzliches, ein niederes, wie wir so sagen, tierisches Leben daran mitbeteiligt.
Also das ist eigentlich permanent der Fall. Wir können es gar nicht auseinandernehmen. Es gehört immer zusammen.
Es macht eigentlich viel mehr Sinn, auszugehen von einer Ganzheit und einmal mehr zu gucken, was ist sozusagen der pflanzliche Aspekt und was ist der mehr tierische Aspekt daran. Und es macht vielleicht auch Sinn, sich eben nochmal über die Grundgesten beider Reiche klar zu werden. Die Pflanze hat immer die Tendenz dem Licht entgegen, sie hat immer die Tendenz, sich auszubreiten in das Grün.
Sie hat immer die Tendenz, neue Substanz zu bilden und sie hat immer die Tendenz, ganz zu offenbaren, was sie ist. Sie kann sich nicht davon bewegen. Sie ist sozusagen ganz in diesem vitalen, stoffbildenden, vegetativen Prozess zu Hause.
Das ist ihre Grundlebensgeste. Und wenn sie darüber hinausgeht, dann kommt sie zur Blüte. Da assimiliert sie auch nicht mehr, da wird sie farbig, da bildet sie Aromen, da bildet sie Zucker, da bildet sie dieses Zusammenwirken mit der Insektenwelt oder sogar der Vogelwelt.
Und dann schließt sie ab und kommt in diesen Samen. Und dieser Same geht durch diesen Prozess hindurch, den wir auch schon angedeutet haben, wo er sozusagen aus den Weiten des Kosmos den neuen Impuls kriegt, in der Evolution wieder einen Schritt weiter zu gehen, wieder eine neue Generation, die wieder ein bisschen anders ist, ein bisschen spielt mit all diesem, was da eine Rolle gespielt hat. Die Pflanze ist Offenbarung der Verhältnisse, in der sie wächst.
Und das können wir jeden Tag, jeden Moment sehen. Wir müssen nur zehn Minuten rausgehen, da sehen wir den Löwenzahn im Schatten, da sehen wir ihn in der Sonne und so weiter und so weiter. Wir können uns sofort klar machen, so ist es.
Die Pflanze offenbart in ihrer Gestalt die Verhältnisse, die da sind und das, was sie selber ist. Ganz anders beim Tier und beim Mensch. Mit dem allerersten Moment, kurz nach der Zeugung, kurz nach der Befruchtung, bei wenigen Zellen passiert dieser unglaubliche Vorgang, dass es eine Einstülpung gibt, dass plötzlich etwas passiert, ganz in der ganz, ganz frühen Embryologie, die Gastrulation, dass in einen Innenraum gebildet wird aus einer Scheibe.
Und von diesem Moment an tickt alles anders. Wird das keine Pflanze, sondern das wird ein Wesen, was biochemisch völlig anders funktioniert und was schlussendlich eben einen seelischen Innenraum bildet, in dem Empfindung lebt, die so ist, dass die ausgedrückt werden kann. Dass die Beziehung zur Welt über einen Sinnesprozess mit einer Innenseite der Verarbeitung, des Ausdrucks, der Umsetzung passiert.
Das Wesentliche bei den Tieren ist, dass sie eigentlich von den Pflanzen leben oder eben von den anderen Tieren, die von den Pflanzen leben. Dass sie eigentlich Wesen sind, die etwas nehmen. Die Pflanze gibt, das Tier nimmt.
Aber sie eben diese Fähigkeit haben eines Innenlebens, was die Welt unglaublich bereichert und dadurch Beziehungen, Zusammenhänge entstehen. Die Tiere zu verstehen als diejenigen, die Zusammenhänge schaffen in der Welt. Ob das der Schmetterling ist, der die Blütenwelt miteinander verbindet.
Ob das der Vogel ist, der in der Luftwelt bestimmte Formen entstehen lässt, bestimmte Verbindungen erzeugt, bestimmte Zusammenhänge erzeugt, die er dann mit seinem Gesang zu einer Ganzheit macht. Ob das ein Regenwurm ist, der die Beziehung zwischen tief unten, dem Ton und dem Gestein und dem organischen Leben an der Oberfläche des Bodens ist. Man kann eigentlich jedes Tier so beschreiben, dass es in einer bestimmten Welt, einem bestimmten Ton, einem bestimmten Klang, einem bestimmten Zusammenhang einen ganz spezifischen erzeugt, den wir Menschen nicht erzeugen können.
Das können wir nicht, weil diese Tiere so wahnsinnig perfekt, so wahnsinnig weit entwickelt sind. Aber eben da, nur in ihrem Zusammenhang. Und wir müssen eigentlich mühsam mit der Anthroposophie und der Biodynamik lernen, das Tier ist nur zur Hälfte das, was wir sehen.
In seinem Fell, in seinem Haargleid, in seinem Federkleid. Die andere Hälfte des Tieres ist seine Welt, die es ständig gestaltet, die es ständig belebt, der es ständig einen ganz bestimmten Charakter gibt. Die Katze gibt eben einer Welt, in der sie lebt, ein bisschen etwas, was das alles zu einer Katzenwelt macht und so weiter.
Das brauche ich jetzt vielleicht nicht tiefer ausführen, das ist, glaube ich, ganz klar. Und jetzt in diesem Zusammenhang der biodynamischen sogenannten Kompostpräparate oder Düngerpräparate, da spielt es jetzt eine riesige Rolle, dass wir von diesen beiden Seiten etwas benutzen und zum Beispiel, was wir jetzt ein bisschen genauer ins Auge fassen wollen, die Scharfgabe mit dem, was der Hirsch ist, was dieses wahnsinnig wache, aufmerksame, scheue Tier mit diesem wunderbaren Geweih, wie das jetzt da zusammenkommt. Also immer jetzt ein Paar, eine Zusammenorganisation von etwas ganz spezifisch Pflanzlichem mit etwas ganz spezifisch Tierischem, was in der Natur niemals so zusammenkommen würde.
Genauso wenig, wie in der Natur der Mist in das Horn käme. Nicht das, was hinten aus der Kuh ausgeschieden wird, was sozusagen da weggeschenkt wird, wo das Tier so ganz empfindlich ist und ganz auf der einen Seite sozusagen nach innen bezogen ist und auf der anderen Seite eben Kopf, wo es wirklich mit der Sinneswelt in Beziehung tritt. Das sind die zwei entferntesten Pole am Tier, die von der Natur aus niemals zusammenkommen.
Jetzt, da kann man ein bisschen verstehen, was ist eigentlich die Rolle des Menschen bei der ganzen Sache. Er muss das verstehen. Deshalb liegt mir so viel daran, dass man mit dem Verständnis genauso beginnt in so einer Ausbildung der Biodynamik, wie man eben mit der Handarbeit und mit dem Lernen des Schlepperfahrens und des Melkens und der Beurteilung von irgendwelchen Schädlingen, wie man da eben auch etwas lernt.
Also, dass man wirklich von Anfang an versucht, sich da Brücken zu bauen und das nicht irgendwie abtut und wegschiebt und sagt, ach, das machen die hier so, das interessiert mich jetzt erstmal nicht, sondern dass man sich damit irgendwie auseinandersetzt und sei es noch so kritisch, um eben in diesem Weg da mitgehen zu können, dass man selber da eine Aufgabe hat. Das ist nicht etwas, was man wegstellen kann, wo man sagen kann, das könnte auch eine Maschine machen, sondern die Herstellung gerade dieser biodynamischen Düngerpräparate, die funktioniert, weil ein Mensch das versteht oder zumindest ahnt oder einen Ansatz dazu hat und es tut. Er kann es natürlich nur tun, weil es da ist.
Wir können niemals eine Schafgabe hervorbringen, wir können auch niemals einen Hirsch hervorbringen, aber wir können es zusammenbringen und wir können es mit unserem Bewusstsein durchschauen, was da wirksam ist und was wir davon nehmen und wie wir das miteinander verknüpfen wollen und verzeitlichen wollen, damit es fruchtbar wird in unseren landwirtschaftlichen Organismen, deren Aufgabe es ist, Fruchtbildung zu ermöglichen für die Ernährung der Menschheit. Also der Mensch spielt da eine riesige Rolle als derjenige, der es erstens durchschauen muss, zweitens empfindend wirklich jeweils in der Zeit, jeweils an dem Ort, jeweils in den Bedingungen durchdringt und eben mit Verstand, wie man so sagt, mit Empfindung, mit Gemüt es zusammenbringt und dann schlussendlich auch einfach tun muss. Das Sprechen darüber ist schön, aber es ist halt schön.
Aber worauf es ankommt, ist, dass man es tut. Ja, so viel vielleicht erst mal zum Dahinkommen. Und jetzt würden wir uns ein bisschen genauer beschäftigen mit dieser besonderen Pflanze, was sie kann und wie sie eigentlich ist.
Und da taucht nun auf, dass die Schafgarbe eine wirkliche Allerweltspflanze ist, dass sie nun eigentlich überall zu finden ist. Und es ist schon auch natürlich interessant, dass sie eben doch auch in Amerika zum Beispiel nicht zu Hause war, aber von selber dahin gekommen ist. Die kommt sozusagen mit, mit den Menschen.
Die Samen sind sozusagen mitgenommen bei irgendwelchen Tieren, bei irgendwelchen Futtermitteln, bei irgendetwas und dann verbreitet sie sich überall. Sie kommt sehr weit bis in den Norden, sie kommt sehr weit bis in die Höhenlage, bei uns hier bis auf 2.400 Meter, in den Alpen also gar kein Problem. Sie sieht ein bisschen anders aus, sie ist ein bisschen gestauchter, noch aromatischer, aber das kann sie.
Sie kann auch sehr weit nach Süden, also bis nach Nordafrika. Es gibt eine gewisse Zahl von Arten, die aber doch auch sehr eng miteinander verbannt sind, sehr ähnlich sind. Wir haben jetzt November und wir können sie draußen eben blühend noch finden.
Man kann sie nicht finden und das ist jetzt schon sehr typisch für die Schafgarbe, im Mai blühend. Das geht nicht. Ende Juni, da fangen die allerersten an.
Also es ist eine Pflanze, die jetzt sozusagen mit dem Jahreslauf und dem Blühimpuls ganz geordnet vorgeht. Da muss erstmal der Höhepunkt des Jahres in Bezug auf die Sonne, der Sonnenhöhenpunkt, der muss erstmal erreicht werden, bis man an das Blühen denkt. Solange ist diese Pflanze damit beschäftigt, in einem komplexen Vorgang das Vitale, das Vegetative auszubilden.
Und diese Ausbildung ist jetzt sehr, sehr spannend. Es ist nämlich so, dass die Pflanze eigentlich fast wie eine Kulturpflanze wurzelt. Das ist mir jetzt eigentlich erst so richtig deutlich geworden in der Vorbereitung auf heute, da habe ich mich nochmal beschäftigt mit den Wachstumsgesten der Schafgarbe.
Und da ist es so, dass sie nach kurzem ihre Erstverwurzelung abbaut, eigentlich nicht mehr braucht. Und es ist wie eine Zweitverwurzelung, wie beim Getreide, entsteht wie ein sprossbürtiges, da kann es neu nach oben gehen, immer wieder neu und neu nach unten. Und dadurch entsteht eine merkwürdige Struktur, die ungefähr im Wurzelbereich so aussieht, dass es so etwas gibt und dann geht es runter.
Also hier geht es hoch und da gibt es so ein paar solche seitliche und dann kann es sehr tief runter gehen. Das ist typisch, eigentlich ist es jetzt ein bisschen idealisiert, aber im Grunde genommen kann man das so sagen. Nach dem ersten Wachstum entsteht ein zweites hier rüber und das kann nach oben genauso gehen.
Da kann hier auch nochmal eine zweite Pflanze hervorkommen. Wie ein Seitentrieb und so auch nach unten und der kann eine Weile so relativ gerade gehen. Und dann kommen ganz andere Wurzeln, die wirklich die Tendenz haben, tief runter, senkrecht runter, tief in den Boden rein.
Und wir haben hier an diesem Ort in den 90er Jahren und auch in den Nullerjahren, also 2002, 2003 und so, lange experimentiert in einem ganz speziellen Fragestellung mit der Schafkarbe. Nämlich nebenbei deutet der Rudolf Steiner an, sie ist eben nicht nur, primär ist sie eine Schwefelpflanze, sie hat sozusagen die Fähigkeit mit dem umzugehen, was wir, als wir uns mit den Stoffen direkt beschäftigt haben, wo ich gesagt habe, guck mal wie ein Plastiker, wenn er die Finger feucht hat, da etwas sozusagen nochmal in der letzten Formgebung hereinbringt und nachher ist das Wasser weg und das Wasser am Finger weg und trotzdem ist durch dieses Wasser in dem Moment, wo das da gestaltet wird, etwas erreicht worden, was ohne das Wasser nicht wäre. Und jetzt sagt er, ja das ist eigentlich die Aufgabe der Schafkarbe, da ist sie sozusagen der Meister.
Diese Substanz, diese immer überall vorhandene Substanz, die so wichtig ist für die Verdichtung der Stoffe überhaupt, für den ganzen Wärmestoffprozess der Schwefel, das ist ihre Hauptaufgabe. Aber auch das, was wir nennen heute das Kalium. Also die Kaliumprozesse im Boden, die können eben durch die Schafkarbe in einer Weise beeinflusst werden, dass man wirklich denkt, also das müssten die Materialisten doch eigentlich jetzt auch langsam mal verstehen.
Es ist nämlich so, das hat sich auch hier bei diesen Versuchen bestätigt, die wir da jahrelang hier hatten, dass offensichtlich die Schafkarbe gerade da gut wächst, wo das Kalium im Mangel ist. Und sie ist sogar so gut dann, dass sie ganz normale Kaliumgehalte zeigt, obwohl da eigentlich fast kein Kalium ist. Und es sogar so ist, dass die Pflanzen um sie herum und die da eben daneben wurzeln, die anderen Pflanzen, die jetzt hier eben auch sind, die da irgendwie in ihrem Wurzelgeflecht mit eine Rolle spielen, dass die offensichtlich auch besser mit dem Kalium versorgt sind, obwohl es da total im Mangel ist und vielleicht gar nicht in der pflanzenverfügbaren Form vorhanden ist.
Also wir können sozusagen materialistisch, ganz rein stofflich erstmal nur denken, diese Pflanze kann offensichtlich aus dem mineralisch-gesteinsmäßigen des Boden selbst neu das Kalium erschließen. In Spuren, aber offensichtlich kann sie das so gut, dass es so ein bisschen die Pflanzen, die neben ihr um sie herum so wachsen, davon mit profitieren. Man könnte auch sagen, davon wie mit angesteckt sind.
Wir wissen heute, das ist auch eine erst 20 Jahre alte Forschung, dass die Wurzel der Schafgarbe im ganz Kleinen anders funktioniert als die allermeisten anderen Pflanzenwurzeln. Dass es bei der Schafgarbe etwas gibt, was wie von außen dazu kommt, nämlich ein Pilz, der so entscheidend ist, dass er eigentlich fast ersetzt das, was viele andere Pflanzen mit den Wurzelhärchen machen. Also diese ganz feinen kleinen Ausstülpungen, die an der Wurzel entstehen, die eigentlich immer nur eine Zelle sind, die an der Seite mini-mini klein, aber die es dadurch ermöglichen, dass da, wo die Wurzel wächst, die Wurzel ist ja nur aktiv, die Wurzel kann man eigentlich nur verstehen, indem man sie wachsend denkt.
Man muss sehr gut aufpassen, was man da denkt. Man darf da nicht denken wie an so einen Baum, wo so Holz ist, da ist der Baum, sondern an Wurzeln muss man eigentlich immer denken, Prozess, absoluter Prozess, und zwar ein Prozess der einen halben Millimeter, einen Viertel Millimeter, da wo es wächst. Und das ist jeden Tag eben ein Stückchen weiter.
Und schon nach wenigen Wochen wird die Wurzel braun und hört dann ganz auf zu wachsen und es geht da weiter. Und dann nimmt sie noch ein bisschen Feuchtigkeit auf und so, aber dann hört das bald auf. Eigentlich ist der wirkliche Wurzel, das Wurzelwesen sozusagen, nur zu denken in einem Wachstum, vorne an der Spitze, da wird nämlich etwas ausgeschieden und gleichzeitig wird etwas aufgenommen.
Da verwandelt sich der Boden, da ist sozusagen ein paar Zehntel Millimeter eine andere Sphäre, da sind biochemisch ganz andere Bedingungen, da wird etwas eingeschieden in den Boden und dann wird es verwandelt und wird wieder aufgenommen. Und an dieser Stelle, da ist sozusagen ein zweiter Prozess, das jetzt wie seitlich oder wie räumlich, so ist vielleicht viel besser, da wird es so räumlich, dadurch, dass die Pflanze wie kleine Ausstülpungen hat, eben diese Seitenhaare, auch das ist schon vielleicht zu materialistisch, zu sinnlich, zu räumlich gedacht, das ist wirklich ein Prozess. Und in dem Kontext spielt jetzt bei der Schafgabe schon das intensive Zusammengehen mit einem Pilz eine Rolle.
Und dieser Pilz ist aber ein Allerweltspilz, so wie die Pflanze eine Allerweltspflanze ist. Und wir sagen können, gerade dieser Pilz ist, wie viele Pilze, was wir erst seit ein, zwei Jahrzehnten wirklich gut wissen, ist eben sehr wesentlich beteiligt an dem großen Informationsnetz, was die Wurzeln zwischen den völlig unterschiedlichen Pflanzen bilden. Also diese Pilze, die sozusagen die Wurzeln untereinander verbinden und man heute eben in der Forschung über die Kommunikation der Pflanzen sehr viel weiß über diese Pilze und dass sie eben sehr, sehr entscheidend sind, um irgendwie diese Wahrnehmungswelt der Pflanze in der Erde untereinander zu verbinden.
Also entsteht ein gemeinsamer Raum, eine gemeinsame Information, Wahrnehmung, Beziehung in das erdig feste, dunkle, mineralische Selbst hinein. Das ist ja eigentlich logisch, wenn man sozusagen vom Leben her denkt, kann man sich das eigentlich sofort denken, dass die Pflanzen untereinander im Austausch sein müssen, das kann gar nicht anders sein. Aber trotzdem hat man das sozusagen lange nicht gewusst und man muss eben sagen, gerade bei der Schafgarbe ist nun etwas da der Fall, was sie besonders sozusagen unterirdisch kommunikationsfähig macht und was für sie auch ohne diese Pilze geht, das nur ganz schlecht und nur eine kurze Zeit.
Diesen Pilz braucht sie, der gehört sozusagen zu ihr mit dazu. Ja, soviel vielleicht zu der unteren Seite und jetzt kommen wir ein bisschen zu der mittleren, wo wir hier eben das wunderbare Bild jetzt haben, das reale Bild dieser Seitenaustrieb hier. Das, wo sozusagen Wurzel und oben sich miteinander verbinden, wo das eine Narbe ist, wo man gar nicht weiß, wo hört denn das obere auf und wo fängt das untere an oder andersherum.
Und da entsteht eben sehr gerne bei der Schafgarbe die Rotfärbung, das Anthocyan, das ist die rote Farbe der Stoff, den die Pflanze eben erzeugen kann und der die Rotfärbung macht und der ja viele, viele bedeutungsvolle Aspekte hat in der Medizin und so und der sich in jeder Pflanzenart ein bisschen anders stofflich ausprägt und der sehr viel damit zu tun hat, dass die Pflanzen eben eine bestimmte Heilwirkung haben und der einem immer, sollte man immer aufmerksam sein, wenn bei den Pflanzen plötzlich etwas rot wird, dann ist das immer interessant, weil jetzt kommt etwas dazu, was eben nicht nur der vitale, nicht nur der vegetative Prozess ist. Und da kann diese Pflanze eben wunderbar, das war jetzt hier ein Glücksfall, eben hier unten ein Rot schon haben. Die ganze Pflanze kann überall rot werden, das ist sehr besonders, das machen gar nicht viele Pflanzen.
Am Stängel, an den Blättern sogar, bis hoch, bis oben an den Blättern und eben bei den Blütchen kennt man das auch. Die Schweizer sagen so schön, ja wenn sie richtig knallrosa, rötlich sind, dann wirken sie zwölf mal so stark, dann braucht man nicht so viel Sammel, kann man oft auch gar nicht im Gebirge. Im Gebirge sind die Pflanzen sowieso immer sehr aromatisch, man findet aber längst nicht so viel und insofern stimmt das natürlich auf jeden Fall.
Also diese Rotfärbung und jetzt kommt etwas, was auch wichtig ist. Die Pflanze hat einen harten Stängel, wenn man die so pflücken will für einen Blumenstrauß, dann geht das nicht. Und das heißt, die beherrscht ein Prinzip, was wir eben eigentlich typischerweise von den mehrjährigen Pflanzen kennen und was eben immer mit dem Kalium zusammenhängt, Stängel bilden.
Und zwar richtig festen Stängel bilden und am liebsten Holz werden. Das kann die als eine Pflanze, die gar keine Holzpflanze ist. Auf diesem Weg ist sie und das merkt man schon lange vor der Blüte, kann man schon merken, die hat einen richtig, richtig harten, festen, zähen Stängel.
Und viele Tiere der Wiederkäuergruppe lieben das. Da hat sie auch ihren Namen her, dass man eigentlich weiß, für die Schafe ist sie gesund. Und die kauen gerne, die arbeiten gerne an diesem stängeligen, harten, holzigen des Schafgarbenstängels.
Diametral gegenüber steht eigentlich die Weichheit der Blätter. Diese wahnsinnig fein, dreifach auszieselierte, super feine Blattstruktur. Und bei den Blättern muss man etwas entdecken, was nicht so leicht ist, was mir auch erst eigentlich jetzt in der vergangenen Nacht richtig deutlich geworden ist.
Was ganz wenige Pflanzen können, dass die Blätter symmetrisch sind zur Mittelachse. Das können viele Pflanzen, das ist eigentlich normal. Aber dass die Blätter auch eine gewisse Symmetrie haben zwischen der Blattspitze und unten dem Blattgrund, das ist relativ selten.
Das Ganze eigentlich, jedes Schafgarbenblatt hat diese Form, die relativ symmetrisch ist mit oben und unten oder vorne und hinten. Das haben wir sonst eigentlich gerade mal beim Ölbaum. Ganz selten kommt es vor, dass Blätter diese Symmetrie auch haben.
Jetzt gibt es noch mal unten vom Blattansatz her diese feinen zusätzlichen weiteren Blätter. Dadurch erkennt man das oft nicht. Man muss sich eben ein Blatt mal genau angucken.
Ihr könnt ja nachher hier einfach mal vorbeikommen und das genauer anschauen. Also die Symmetrie wird da geometrisch sozusagen noch mal eine Stufe höher gehoben. Das kommt selten vor im Pflanzenreich, dass das so perfekt durchgespielt, durchgestaltet ist.
Überhaupt Gestaltung, Gestaltung, Gestaltung. Das ist alles sozusagen durchgeformt. Wenn die in einem stickstoffreichen Boden steht, das kratzt die kaum.
Da macht die trotzdem ihre Gestaltung. Die lässt sich nicht aufblasen von dem Stickstoff und wird dunkel und riesig und so hoch. Wie eine Brennnessel oder so.
Die kann das ja auch. Die Brennnessel kann das auch, aber die zeigt es immerhin. Die Schafgabe zeigt das eigentlich gar nicht.
Die bleibt immer treu in ihrer super ausgestalteten Form. Und jetzt kommt eben diese Blüte, die eigentlich ganz einfach ist und trotzdem etwas unglaublich Anmutiges und Schönes hat. Und die die Pflanze eben über eine lange Zeit bilden kann.
Und die auch lange aktiv ist. Es ist nicht so, dass sie aufgeht und am nächsten Tag wie so eine Wegwarte, wo man eigentlich sagen kann, wenn man so eine Wegwarte den ganzen Sommer über durchstudiert, dann hat man einige hundert Blüten, die aufgehen, einen Tag blühen und dann sind sie wieder weg. Und dann kommt eben am nächsten die nächste und man geht so dran vorbei und denkt, ach die ist ja schon seit Wochen da so blau, wie sie da so vor sich hin blüht.
Aber es ist eigentlich jeden Tag eine neue Blüte. Bei Schafgabe kann die einzelne Blüte lange dastehen und eben diese Blütengeste in die Welt senden. Und relativ schnell ist die Bestäubung und der Beginn der Samenbildung, sodass wir bei dem Sammeln dieser Blütchen eben durchaus oft schon den Samenansatz haben.
Und Rudolf Steiner kennt die Heilpflanzen sehr genau. Er hatte ja zu der Zeit schon mit vielen, vielen Krankengeschichten und Ärzten und Ärztinnen Kontakt und hat mit ihnen zusammen eben Versuche gemacht, wie man pflanzliche Medikamente weiterentwickeln kann. Und dadurch die Pflanzen auch sehr gut gekannt und weist eben so einen Nebensatz schon drauf hin.
Ja, ja, Sie können da sammeln die Blüten und es macht nichts, wenn da schon ein paar Samen dabei sind, wenn man da schon die Samenbildung dabei hat. Das gibt nämlich gar nicht. Wenn man wirklich Schafgabe sammeln will, wo noch gar keine Samenbildung ist, wo wirklich nur offene Blüte ist, den Moment gibt es gar nicht, weil das ist ein ständiges Weiterblühen und sofort beginnen, Samen zu bilden und trotzdem noch eine ganze Zeit dazustehen und zu zeigen, ich bin eigentlich Blüte.
Eigentlich mache ich schon Samen. Also das war ihm völlig klar, dass diese Pflanze so ist. Und ich sagte so im Nebenbei, da müssen Sie sich jetzt nicht dran stoßen.
Es geht hier nicht um sozusagen botanisch, die saubere, botanische, reine Blüte, sondern nehmen Sie das, was aufblüht. Und da ist dann oft schon eben ein bisschen Samenanlage oder Samenbildung mit dabei. Und jetzt sammelt man das und hat das und hat das große Problem, wie geht man jetzt weiter? Man möchte es noch ein bisschen trocknen und gleichzeitig muss man es schützen und will es nicht sozusagen verduften lassen, irgendwo auf dem Fensterbrett, wochenlang in der Sonne, sodass ich eben denke, es Richtige ist, dass man es kurz und heftig trocknet.
Dass man dann eben wirklich eine Droge, das heißt eine trockene Pflanzensubstanz hat, die man auch wieder safen kann, die man in einem Papiersack, in einer Papiertüte oder in irgendwas, was doch mehr oder weniger für das Aroma einen Abschluss bildet. Und dass man sie da aufhebt, wenn man sie trocknen will. Man kann es auch gut so machen, dass man den Prozess abstimmt und dass man eben wirklich das Organ, was da jetzt benutzt wird, die Blase, dass man die dann möglichst frisch hat und die Scharfgabe möglichst frisch hat und das jetzt zusammenbringt und dann aufhängt, draußen in die Sommersonne und es eben einige Wochen, Monate bescheinen lässt von der Sonne, bevor es dann den Winter über in die Erde kommt.
Also da müssen wir dann morgen darüber sprechen, was eigentlich die Blase ist und was der Blasennierenprozess ist und warum denn gerade dieses Organ und welche Kräfte sollen da jetzt eigentlich verzeitlicht, verstetigt, konzentriert, sozusagen verfügbar werden für den Dünger. Heute erstmal der Blick auf diese wunderbare Pflanze, die wie keine andere es eben beherrscht, mit dem Kalium in den Böden umzugehen, auch wenn es gar nicht da ist, äußerlich, materialistisch. Und das hat dazu geführt, das möchte ich gerne noch anhängen, obwohl wir jetzt mit der Zeit schon weit fortgeschritten sind, weil es mir wichtig ist, weil es auch ein Stückchen biodynamische Geschichte ist.
Das hat dazu geführt, dass es einen biodynamischen Forscher gegeben hat, der eben leider schon relativ jung verstorben ist, Edwin Scheller. Edwin Scheller hat sich lange beschäftigt mit den biodynamischen Präparaten und war eben wirklich versierter Biologe und Chemiker. Er hat eben wirklich ein eigenes Labor betrieben und hat schon in seiner Diplomarbeit sich gefragt, wie kann das eigentlich sein mit dem Kalium? Wie können eigentlich die Pflanzen mit dem Kalium und dem Boden umgehen? Und dann ist er auf eine unglaublich geniale Idee gekommen und gleichzeitig hat er diese Idee dann bestimmt ein Jahrzehnt lang untersuchungsmäßig verfolgt und dann eben wunderbare Ergebnisse produziert.
Er hat nämlich die Idee gehabt, es muss da noch etwas geben, wie die Pflanze selber das Kalium aus der Erde, aus dem Mineralischen, aus dem Gesteinsmäßigen neu lösen kann, Pflanzen verfügbar machen kann. Das kennen wir noch nicht in der Pflanzenphysiologie und Bodenkunde und Chemie, aber da muss etwas sein. Und weil er sich klargemacht hat, so viel wie man Kalium düngt in der konventionellen Landwirtschaft und so lange wie man erfolgreich ganz ohne Kaliumdüngung einen guten Pflanzenwuchs, ein gutes Pflanzenleben hinbekommt in den biodynamischen Dauerbetrieben und Dauerversuchen, da passt was nicht zusammen, das kann nicht zusammengehen.
Da muss es noch etwas geben. Und jetzt hatte er die geniale Idee, um sozusagen sicher zu sein vor der materialistischen, chemischen Forschung dahin zu gehen, wo man ganz genau weiß, dass Kalium nicht gedüngt wurde. Und das sind die Dauerdüngungsversuche der Kali-Industrie in den Nullparzellen.
Da ist die Industrie oder die Versuchsansteller ganz, ganz scharf drauf, dass da natürlich nichts hinkommt. Weil man ja nachweisen möchte, was nicht gedüngt und gedüngt bringt. Und dieser Trick, diese Idee, ich gehe in die Nullparzellen genau von den Leuten, die davon überzeugt sind, dass man Kalium düngen muss und lasse mir das erlauben, nehme da Proben und versuche von da aus zu verstehen, warum es da überhaupt so gut wächst.
Und was das eigentliche Bodenpflanzenleben ist in den biodynamischen Betrieben, wie kann das eigentlich sein, dass das funktioniert? Und ich kürze das jetzt ab oder ich gehe da jetzt gar nicht in die Darstellung dieser unendlichen Versuche und Analysen, 10 Jahre intensive Forschung. Und die hat ihn dann gebracht zu diesem Begriff, der eben mittlerweile auch wirklich in die Wissenschaft eingegangen ist. Auch die Bodenkundler und Pflanzenernährungsleute haben das, mittlerweile ist das völlig klar, aktive Nährstoffmobilisierung.
Dieser Begriff kommt von Edwin Scheller, einem biodynamischen Forscher und ist längst salonfähig und bezeichnet eben das, was er sich hat das erste Mal gedacht aus der Beschreibung Rudolf Steiners an der Scharfgabe über den Prozess des lebendig Astralisierten Umgehens bis in das physisch-mineralisch materielle Gestein hinein. Aktive Nährstoffmobilisierung der Pflanze. Und er hat das so weit gebracht, dass ich einmal hier hinten auf einem Acker mit ihm stand und er mir gesagt hat, pass auf, jetzt ist August, aber es ist noch nicht so, aber jetzt so Anfang September wird das losgehen.
Hat das wöchentlich untersucht, ganz komplizierte Parameter und hat es so weit gebracht, dass er eben das, worauf es eigentlich so wahnsinnig ankommt, wenn man Chemie macht im Zusammenhang von Boden und Pflanzen, dass man den Zeitprozess, dass man das Leben packt und nicht irgendwelche sozusagen Analysewerte, mit denen man nachher eigentlich gar nichts anfangen kann. Er hat es wirklich so weit gebracht, dass er in diesen unglaublich engen und vielen Untersuchungen, die er dann alle auch selber gemacht hat, dass er dazu kam, dass er gesagt hat, jetzt macht so eine Futterrübe, jetzt hat sie anfänglich einen Körper da, den Futterrübenkörper, und jetzt wird es noch ein bisschen dauern und dann kommt, jetzt hat sie die Wurzel, jetzt ist sie ein bisschen trocken, dann kommt wieder die nächste Feuchtigkeit und dann ist zwischen Pflanze und Boden diese Situation, dass plötzlich Kalium wie aufgenommen, wie aufgeschlossen, wie frei wird und in den Pflanzen zu finden ist und in den Böden auch. Und nachher eben dieses Bild nicht mehr stimmt, da sind bestimmte Mineralien, da wächst eine Pflanze, die enthält nachher eine bestimmte Menge Mineralien, die fehlen also, weil ich die Pflanze wegnehme, also muss ich diese Mineralien da wieder hinschaffen.
Das ist schon eine ganz, ganz wichtige Sache. Uns ist wirklich ein wahnsinniger Jammer, dass dieser Mann so früh verstorben ist, dass dieser Begriff heute eben auch in der Bodenkunde und in der Pflanzenernährung, wie man so sagt, Pflanzen kann man eigentlich gar nicht ernähren, der Begriff ist eigentlich ganz blöd, aber es heißt halt so, dass der heute da ist und dass wir daran eben anschließen können oder dass wir darauf ja eigentlich nicht nur dankbar sein können, sondern regelrecht, ich bin da wirklich stolz, dass ein biodynamischer Forscher das unter unglaublich spartanischen Möglichkeiten mit einem irrsinnigen Einsatz das wirklich zustande gebracht hat, gerade beim Kalium. Ihr wisst ja wahrscheinlich, das Kalium ist ein Düngemittel, was als Salz in der Erde, in diesen riesigen Salzdomen vorkommt.
Und da abgebaut wird und durch einen chemischen Prozess umgewandelt wird zu pflanzenverfügbaren Kalimagnesia, Kalisulfat-Verbindungen und das eine riesige Industrie ist und auch eine sehr fragwürdige Angelegenheit ist, die ja auch viele Flüsse dann verschmutzt oder versalzt. Also die Werra zum Beispiel in Mitteldeutschland, wo ja dieses Kaliabbaugebiet von Thüringen und von Osthessen liegt, das ist ein richtiger Exportschlager des Kaliumsalz aus Deutschland. Es gibt gar nicht so viele Lagerstätten auf der Welt und dass das in einem riesigen Umfang seit Jahrzehnten eben auf die Äcker und auf die Wiesen und eben auf die Gärten kommt und still und heimlich ohne großes Theater wurde dann sozusagen von ungefähr 2000 bis 2012, glaube ich, wurden diese Düngerempfehlungen einfach halbiert.
Da hat man nie irgendwo groß so wahnsinnig viel drüber gefunden, warum das so ist und wie man das begründet, aber die chemische Industrie mit der Wissenschaft, die da eben für mittätig war, die hat, nachdem man eben diese Sache wirklich sehr ordentlich dokumentiert hat, Edwin Scheller hat damit auch promoviert mit dieser Arbeit, ist sie dann zu dem Punkt gekommen, dass sie gesagt hat, naja, also das scheint doch irgendwie was zu sein, das müssen wir doch auch mit berücksichtigen und die Düngerempfehlungen wurden massiv nach unten geschraubt. Also da ist etwas, was bedeutsam ist, wo es mal gelungen ist, eine Formulierung, einen Ansatz der Biodynamik, einen kleinen speziellen Punkt so auszuarbeiten, so fruchtbar zu machen, so zu beforschen, dass man eben auch mit der ganz genauen materialistischen Anschauung der Stoffe, ich bin ja überhaupt nicht gegen das Anschauen der Stoffe, sondern ich bin nur gegen das Reduzieren, wir müssen eben immer mehr lernen, dass das, was die Stoffe im Lebendigen machen, dass das Wirkungen sind, dass das sozusagen eigentlich nur noch Ausdruck ist, dass das bewirkt wird durch das Leben und das Leben eben zusammenhängt und bewirkt wird und gestaltet wird und Impulse bekommt von dem, was man vielleicht Bewusstsein oder seelischem des Umraums oder der seelischen Welt bezeichnen kann. Also dass wir nicht von unten, nicht Totes wird plötzlich lebendig, sondern Leben entsteht aus Leben und drückt sich immer weiter ab, drückt sich immer tiefer ein in das, was eigentlich relativ tot ist.
Also dass man eigentlich zu einem Begriff kommen kann, dass sogar in dem, was ganz mineralisch ist, durch das Leben ein leichter Lebensimpuls, eine leichte Belebung, ein leichtes Verwandeln möglich ist vom Leben aus. Ja, soweit wollte ich heute erstmal kommen. Herzlichen Dank.
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