Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 12. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 12. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Hallo und herzlich Willkommen zu meinem Vortrag. Heute zeige ich euch, wie man mit einem Vortrag umgehen kann. Wir beginnen mit dem Vortrag, den ich euch vorgestellt habe.

Wir beginnen mit dem Vortrag, den ich euch vorgestellt habe. So, hörst du mir? Ist alles gut? Ja. Oh, ja.

Sehr gut, danke. Für sowas bin ich immer ganz gerne zu haben, weil darauf achte ich überhaupt nicht. Das ist halbwegs, halbwegs gescheit.

Meistens schlabbert es irgendwo eine Hälfte raus oder so. Alles mit Kreide beschmiert. Ja, also.

Einen wunderschönen guten Morgen. Wir wollen heute fortsetzen und doch etwas Neues anfangen. und das hat zunächst, man könnte sagen, ganz mit der Fütterung zu tun und das ist auch schon angeklungen immer wieder und ist aber viel viel größer als nur Fütterung.

Und es hat wirklich das, was eben schon ein paar mal gesagt wurde, das ist dieses Thema, das Eiweißmäßige und das Holzige. Oder man könnte auch sagen die Welt ist CN-Verhältnis. Also es ist ganz schwierig, da eine Überschrift zu finden und ihr merkt ja, in diesen Morgensstunden versuche ich, euch Bilder zu geben.

Aber Realbilder, nicht irgendwelche ausgedachten Bilder, sondern die Wirklichkeit, auch wie sie eben ist, wenn man sie spirituell auffasst. Es ist eigentlich eine erweiterte naturwissenschaftliche, materialistische Wirklichkeit. Wenn man die beschreibt und ins Bild bringt, das ist eigentlich das, was ich versuche.

Ich mache das auch, kleiner methodischer Einschub, ich mache das auch, weil ich selber bei mir gemerkt habe, wie wichtig die Bilder sind, die man am Anfang hat, mit denen man tätig wird. Auf die greift man nämlich immer wieder bewusst oder unbewusst zurück. Und so empfinde ich das als eine riesige Chance und eine ganz tolle verantwortliche Aufgabe.

Und gleichzeitig habe ich auch hohen Respekt davor, eben euch solche sozusagen Startbilder zu vermitteln für diesen Beruf. Ich weiß, dass ihr schon gestartet seid und dass ihr schon Erfahrungen habt und so. Aber ja, das ist doch eine ganz wichtige Sache, dass man eben Bilder hat, die real die Wirklichkeit treffen, wo man das versucht zusammenzubringen.

Und so ist eben das, was ich schon angedeutet habe, wo ich das dann mit gelb und grün gemacht habe, das könnte man jetzt so ausdrücken, Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis. Und man könnte es auch ganz anders ausdrücken. Und da werde ich mal zunächst etwas beschreiben, was es eben einfach auf der Welt gibt und was es gut ist, dass man es mal so besinnt.

Wenn wir hier in Mitteleuropa Landwirtschaft machen, dann haben wir dieses unglaubliche Glück, wie wir das besprochen haben bei der Bodenentwicklung im Jahreslauf und in verschiedenen Kulturen, dass es da im Frühjahr so sein kann und meistens auch so ist, dass es langsam warm wird und dass die Pflanzen anfangen wirklich nochmal neu, intensiv zu wurzeln und toll zu wachsen. Und dass man dann innerhalb von sechs, acht Wochen eine große Pflanzenbildung, eine große Pflanzengestalt haben kann, die eigentlich ganz aus dem Frühjahr heraus entsteht. Und wir nennen das dann so ganz grob Mineralisierung des Humuses im Boden.

Also im Frühjahr die Mineralisierung und im Herbst, ja was ist der Begriff für den Herbst? Die Humifizierung. Das eine Mal wird das, was da wunderbar sich zusammengearbeitet hat oder zusammengearbeitet worden ist, schon anfangend in der Verdauung des Rindes, dann durch die Düngerpflege oder eben aus dem Naturprozess heraus ein bakterielles Geschehen im Boden, dass eben das kohlenstoffartige und das eiweißartige, stickstoffartige so wunderbar zusammen komponiert wurde, das wird mineralisiert. Das heißt, es wird eigentlich aufgelöst.

Das ist eigentlich ein Zerstörungsvorgang. Das ist interessant, weil wir es gestern auch davon hatten, dass wir von Zerstörung leben und das Bewusstsein Zerstörung ist. Und so kann man sagen, im Frühjahr ist in gewisser Weise ein Zerstörungsprozess im Boden, damit die oberirdische Pflanzensubstanz entstehen kann.

Das eine wird abgebaut, damit das andere sich aufbaut. Und der Herbst ist genau das Gegenteil. Jetzt vergammelt die Pflanzenmasse oder der Frühwinter, müsste man vielleicht sogar sagen, in den Winter hinein.

Und jetzt kommen die Bakterien, jetzt kommen die Bodenprozesse, jetzt kommen die Bodentiere und so weiter und verarbeiten das. Und über die Zeit, das ist meistens nicht in einem Winter, das sind ja Prozesse, die schon länger gehen, entsteht wieder diese unglaubliche Verbindung. Der Humus als eine Dauerverbindung von Kohlenstoff und Stickstoff.

Und hier in unseren Breiten kann das so sein, dass wir vom Humus im Humus eine Kohlenstoff- und eine Stickstoffmenge haben, die ungefähr so ist, dass man sagen kann, ja, man hat vielleicht 100 Tonnen Kohlenstoffartiges im Boden, in den obersten 30 Zentimeter in dem belebten Boden und 10 Tonnen Stickstoff, Gesamtstickstoff. Beides ist Gesamt, also Kohlenstoff und Stickstoff. Und das ist eigentlich die einzige Stelle, wo der Stickstoff so ein bisschen mal gesaved ist im Naturzusammenhang.

Sonst ist er das nur in der Luft. Wenn er aktiv ist, wenn er oxidiert ist, wenn er in den Lebensverbindungen ist, dann ist er ständig am hin und her gehen und eigentlich gar nicht fest. Im Humus, im organischen Prozess des Bodens, da kann er mal sogar für einige Jahrhunderte fest werden.

Immer nur mit dem Kohlenstoff zusammen. Der Stickstoff ist eigentlich ständig am rumwuseln und rumwirtschaften und rummachen und geht verloren aus dem Lebensprozess und wird irgendwo wieder eingebunden. Und nur der Humus, nur das Organische im Boden, das kann ihn halten in dieser Form, wo er doch wieder aktivierbar ist.

In der Luft kann er ja ohne weiteres nicht aktiviert werden. Und dem steht eben gegenüber, dass er auch abgebaut werden kann. Das haben wir schon so ein bisschen angesprochen, dass eben die Oxidation, der Sauerstoff, die Wärme, die Durchlüftung, nicht der Kartoffeldamm.

Es ist warm, es ist feucht, ich hacke und mache und es ist so ein garer, schöner Boden und das wächst bombig, aber ich baue Humus ab. Und das andere ist die Situation unter dem Kleegras, Bodenruhe, Bodenruhe, eine gewisse Verdichtung sogar, eine kleine, leichte Verdichtung, keine große Belüftung, Stickstoffbindung aus der Luft durch die Leguminosen an den Knöllchen, Gräserwurzel massiv dauernd, diese feinen Gräserwurzeln, manchmal kann man das richtig beobachten, wie die Gräserwurzel besonders da ist, wo der Klee ist. Diese Durchdringung der beiden Wurzelarten, was Wunderbares, wie die Kleegras oder die Kleewurzel und auch die Luzernewurzel, die Leguminosenwurzel, hat gar nicht so viel Feinwurzel, hat aber diese wunderbaren Stickstoffknöllchen, die so rosa-rötlich sind.

Sechs, acht Wochen leben diese Knöllchen und dann vergehen die schon wieder und irgendwo anders an der Wurzel kommen die nächsten, irres Kunstwerk, bis heute kann man sogar über Wikipedia nachschlagen oder so, bis heute nicht wirklich vollständig erforscht. Das ist ein ganz komplizierter Prozess, da kommen bodenbürtige Bakterien an die Wurzel und klopfen sozusagen an. Da passiert eine Information zur Pflanze hin und dann macht die Pflanze das, dass sie da die Energieversorgung, die süße Glucoseverbindungen da hinschickt und sozusagen die Energie ermöglicht, dass diese Bakterien jetzt da tätig werden und jetzt kommt es zu dieser unglaublichen Stickstoffbindung.

Es dauert eine gewisse Zeit und jetzt kommt das, jetzt wird das sozusagen aus der Bodenluft oxidiert und steht dieser Pflanze aber auch dem Umraum zur Verfügung. Man denkt immer, das ist nur für den Kleder, stimmt nicht, sondern das ist auch die drumherum wurzelnden Pflanzen und insbesondere, wenn dieses Knöllchen jetzt dann vergeht, dann hat man da so einen kleinen Stickstoff-Hotspot im Boden. Das ist das volle Gegenteil, also da ist sozusagen, da kommt der Stickstoff, da kommen diese Kreiserwurzel und es ist alles da drauf, dass sich das so anreichert, dass da so eine gewisse in der Ruhe, wo der Boden nicht bearbeitet wird, reichert sich das an.

Da darf nicht so viel Luft sein, der Sauerstoffgehalt darf nicht so hoch, es muss ein bisschen Sauerstoff da sein, es muss sehr viel abgedämpfter sein. Der Sauerstoff im Boden ist was, was unglaublich den Boden lebendig macht. Der Sauerstoff im Boden ist sozusagen lebendig, während er auch in der Luft drumherum eigentlich eher tot ist.

Wir atmen den und in uns wird er lebendig, aber im Boden ist es eben wie in uns, er ist wirklich ganz da aktiv und darf deshalb nur in einem geringen Prozenten da sein und dann kommt es eben zu diesem Wunder des Humusaufbaus. Und nun das eigentlich, was ich sagen wollte, das war ja in gewisser Weise Wiederholung, das, was ich eigentlich sagen wollte, das steht nun in Mitteleuropa so wunderbar im Gleichgewicht. Wir haben diese Akkumulation, wir haben eine gewisse Anreicherung in dem obersten Boden, darunter ist es schon ganz viel weniger, da ist die tiefe Wurzel, die ist nur noch Kohlenstoff.

Und das wird jetzt auch für die Diskussion, könnt ihr euch schon merken, in den nächsten Jahren wird das bekannt werden, wird das immer mehr diskutiert werden, wir werden mit dem Klimawandel, mit dem zu viel Kohlendioxid in der Atmosphäre, werden wir etwas erreichen können, wenn wir Wurzeln, vermehrt Wurzeln, sich bilden lassen und vor allem in der tieferen Schicht. Da kann das für einige Jahrzehnte und Jahrhunderte vielleicht sogar gespeichert sein. Nicht im Oberboden, der Oberboden, da ist zu viel Stickstoff, da ist alles in Umsetzung, da kann man das auch erreichen, dass man eine Anhebung des Humuses hat und damit auch eine Absenkung des Kohlendioxides aus der Atmosphäre, aber das ist schnell wieder im Wandel, nach unten in die Tiefe, da wird es immer kohlenstoffreicher, wenn es Wurzel ist und stickstoffärmer und damit auch umsetzungsfeindlicher, das lässt sich nicht mehr gut umsetzen.

Sozusagen eine gewisse Verholzung im Unterboden, das wird ein ganz wesentliches Thema sein in Bezug auf den Klimawandel und es werden Agrarsysteme zu erfinden sein, wo das möglich ist, wo man das sozusagen im Nebeneffekt erreicht, es wird mit Pflanzenzüchtung immer mehr diese Richtung nehmen, um eben auf diese Weise etwas gegen den Anstieg des Kohlendioxides in der Atmosphäre zu tun. Das sind ja ppm, das sind ganz wenig, das ist unglaublich wenig, was diese Kohlendioxid in der Atmosphäre ist, an Menge und trotzdem ist diese ganz geringe Anhebung eben dramatisch und das muss sozusagen wieder sich ändern und im Boden ist davon viel, viel, viel vorhanden und die Erde ist so gebaut, die funktioniert so, die hat so diesen weisheitsvollen Umgang mit dem Kohlendioxid, mit dem Kohlenstoff, dass sie den nach innen nimmt, was beim Stickstoff überhaupt nicht der Fall ist und wenn das Leben sozusagen eine gewisse Zeit den Kohlenstoff gebunden hat, dann gibt es in der Geologie plötzlich kommt dann ein Meer und so weiter und dann geht das weiter runter und das Vertorfte wird verdichtet und wird verdichtet und wird verdichtet und dann hat man schon irgendwann nach ein paar hunderttausend Jahren die ersten braunkohleartigen Vorgänge und dann noch ein paar Millionen Jahre weiter, dann ist es tief da unten irgendwo Steinkohle. Alles aus pflanzlichem Leben entstandene Kohlenstoffverbindungen, Erdöl, Erdgas, all das sind ehemaliges pflanzliches Leben und unser Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre, das ist das Pendant dazu, das ist auch aus ehemaligem pflanzlichen Leben.

Wie wir also heute eigentlich von dieser Polarität, der Sauerstoff ist da oben und da unten tief drin ist der Kohlenstoff aus pflanzlichem Leben, wie wir davon eigentlich leben. Das muss man sich gut klar machen, das ist aus dem Tertiär und aus noch älteren geologischen Epochen, das ist eine lange erdgeschichtliche Entwicklung, die uns an diesen Punkt geführt hat. Dass wir heute diesen Sauerstoff, der sozusagen das Leben ermöglicht, da um uns herum haben und tief unten herausgenommen, aus dem Luftmäßigen, tief nach unten geholt, den Kohlenstoff.

Und nun will ich eben eigentlich ein bisschen schildern, wie ist das in den Tropen, wie ist das in den Subtropen. Wir haben dagegen da vielleicht irgendwo in Brasilien, ich bin im Süden von Brasilien gewesen und habe das so ein bisschen erlebt, aber es ist wahrscheinlich noch intensiver im ganzen riesigen Amazonas-Bereich. Ist es fast egal, man kann auch in Afrika, in Kongo denken oder also in diese Gegend des Tropischen und Subtropischen oder im Fernost.

Jedenfalls ist es eine unglaubliche Baumvegetation, mehrere Etagen der sogenannte Regenwald. Und wir sind da vielleicht in einem Projekt oder in einer Sache drin, wo es eben auch um Landwirtschaft und Bewirtschaftung geht. Und die Leute waren da pfiffig und haben sozusagen versucht, mit diesem Regenwald zusammen Landwirtschaft zu machen.

Und wir sind da jetzt und schauen uns das so an und kriegen so die Probleme mit, die man da hat. Jeden Nachmittag um drei kann man fast die Uhr nachstellen und wieder ein Mordsgewitter, 20 Millimeter. Jeden Tag oder auch mal 30.

Im Jahr sind es dann ganz locker mal 3000 Millimeter. Es regnet wie bekloppt. Immer.

Es gibt eigentlich nicht so richtige Jahreszeiten. Und das Leben ist sozusagen auf vielen Etagen. Die Orchideen in den Gabeln der Regenwaldbäume, die kleineren, die größeren und so weiter.

Diese Tiere, was man so hört, könnte ich jetzt viel erzählen. Müssen wir aufhören? Und wir gucken nach unten auf den Boden, nehmen unseren Spaten und gucken da rein und sehen eigentlich keinen Humus. Der Boden ist ein roher Boden, ein Boden, der ja fast humusfrei ist, furchtbar sauer und eigentlich mehr den Charakter eines Gesteins hat.

Vielleicht leicht rötlich, meistens sehr tonig und alles, was da an Wasser ist, schmeckt eigentlich auch nicht. Ist ein bisschen säuerlich, kalkfrei. Kriegt man die Seife.

Man hat sich die Seife um die Hände gewaschen und die Seife geht gar nicht so ab. Wenn das Wasser ganz kalkfrei ist, dann wird man die Seife nicht los. Kann man sich gut merken, wenn man irgendwo hinkommt und man hat eigentlich den Eindruck, nochmal, nochmal, wann kriege ich meine Seife los? Und dann ist es kalkfrei.

Ein schönes Anzeichen. Was liegt da vor? Was ist da eigentlich jetzt los? Der Boden ist in der Luft. Der Regenwald ist der Boden.

Die organische Substanz, die bei uns da wunderschön in diesen obersten 30 Zentimetern ist, die ist da in der Luft. Und die Biologen, die Ökologen, die das alles wunderbar erforscht haben, nehmen so einen schönen Witz und sagen, naja, aus den oberen Schichten, wenn da ein Blatt so runterkommt, bis das da durch die nächsten drei, vier Schichten so durch ist, ein abgestorbenes Blatt, was da so runtersegelt, bis es unten ist, ist es verdaut. Das ist sehr gut, das ist sehr wahr.

Es geht unglaublich schnell, alle Umsetzungen, alles wird sozusagen sofort umgesetzt, mineralisiert und sofort wieder irgendwo ins Leben eingebaut. Und was nicht eingebaut wird, ist weg. Geht übers Wasser, ist sofort weg, geht in die Luft, ist weg.

Und deshalb ist das so wahnsinnig schlimm, wenn man da den Regenwald abholzt, um ein bisschen Grasland zu machen, um ein paar Ochsen zu mästen und so weiter und nach ein paar Jahren merkt, auf diesem Boden Grünland und irgendwelche Rinder, das funktioniert eigentlich gar nicht, das wird immer schlechter, immer schlechter, man muss dann unglaublich düngen und die Erträge gehen immer weiter zurück. Nicht zuerst geht das relativ gut, weil man die viele Asche hat von diesem Regenwald. Und nach ein, zwei Generationen ist das eigentlich alles furchtbar arm und gar nicht ertragreich, ist eine ganz schwierige Sache.

Man verbrennt eben nicht nur den Wald, die Tiere und all das, sondern man verbrennt auch den Boden. Man beraubt dem Standort sozusagen alles. Das ist eigentlich das Regenwald abholz.

Und das muss man gut verstehen, der Regenwald, die Tropen, auch die Subtropen, sind Gebiete, jetzt mache ich es ein bisschen allgemeiner, wo das Organische wie über dem Boden ist, in unglaublich schneller Umsetzung. Und wenn man da Landwirtschaft macht, wir sind ja da jetzt vielleicht in so einem Landwirtschaftsprojekt, wo irgendwelche Früchte und so, da muss man ganz, ganz viel Intelligenz und ganz, ganz pfiffig vorgehen, dass einem nirgendwo etwas verloren geht. Kommt jetzt alles drauf an, dass man das Organische, was da ist, festhält.

Und man muss kompostieren, aber dieses Kompostieren muss jetzt unter geschützten Bedingungen sein. Man muss eigentlich ständig sehen, dass der Kompost nicht explodiert. Kompostierung heißt dort Explosion.

Und Kompostierung heißt eigentlich Dämpfen. Kühl halten, ein bisschen in der Erde drinnen. Sehen, dass vielleicht auch nicht aller Regen da drauf kommt, dass keine Auswaschung, die große Gefahr ist Auswaschung.

Alles wäscht aus und ist weg. Was mineralisiert ist, ist möglicherweise wasserlöslich und ist weg. Es kommt alles drauf an, dass man jetzt ständig das Organische im Leben hält.

Und wenn das schönes, festes Holz wird, nur gut, dann ist es mal gesaved für ein paar hundert Jahre. Das gibt ja so Hölzer, die sind so schwer und so dicht, dass sie untergehen im Wasser. In der Fachkunde kann man das gut verstehen.

Die haben eine höhere Dichte als eine Tonne pro Kubikmeter, als eins. Die gehen unter im Wasser. Unglaublich.

Da kann man sich vorstellen, dass die natürlich überall auf der Welt gern benutzt werden, weil die biegen sich nicht mehr, die quellen und schrumpfen nicht mehr, die sind unglaublich hart. Das ist ganz was Tolles, aber das gehört nicht weggenommen. Und wenn nur ein ganz kleiner Teil aus einem Hektar, weil das eigentlich der Boden da ist.

Das ist eine Speicherung, wie sie bei uns im Boden passiert. Es ist ganz schwierig, dass man bei der Nutzung in den Subtropen und Tropen genügend im Blick hat, dass die organischen Prozesse nicht so sind, dass man Abbau betreibt. Und wenn sich da eben ein natürlicher Standort entwickelt hat, dann ist das unglaublich weisheitsvoll, wie das funktioniert, dass das alles ständig im Leben drinnen bleibt, dass nichts verloren geht.

Und ernährungsmäßig, landwirtschaftlich merken wir dann, wenn wir da jetzt ein paar Wochen arbeiten und uns erkundigen und viel lesen und so die ganzen Probleme und Schwierigkeiten einer solchen Gegend studieren, dann werden wir merken, das Problem in der Ernährung sind nicht die Kohlehydrate, man kann da schon was machen, man kann da schon Pflanzen haben, die einen ernähren, aber die Eiweiße, die Proteine. Das Eiweiß ist das große Problem, der Stickstoff. Der ist sozusagen ständig geblockt an dieser Umsetzungstätigkeit mit dem Kohlenstoff.

Und eiweißreiche Pflanzen und eiweißreiche Ernährung ist gar nicht einfach. Und deshalb haben die Menschen eben dann diese Tendenz entwickelt, das alles abzuholzen und da irgendwie Gras zu säen und eben Tiere zu halten, die dann tierisches Eiweiß erzeugen. Und das ist furchtbar uneffektiv und zerstört eben das Ganze.

Also das gehört vielleicht auch noch zu dem gesamten Bild dazu. Diese Eiweißknappheit in dem gesamten Ökosystem. Jedes Eiweißstückchen wird sofort irgendwie da festgehalten.

Da ist abgestorben, Insekten und so. Das wird alles immer gleich festgehalten und verdaut und wieder irgendwo eingebaut. Wir machen jetzt einen großen, großen, großen Sprung und gehen in den Bereich von Mittelschweden.

Oder so eben in die Taiga. Es ist lange kalt. Lange, lange kalt.

Der Tag ist schon, endlich wird es wieder hell, richtig schön hell. Und wir haben April und der Boden ist immer noch gefroren. Und irgendwann fängt er an von oben so langsam aufzutauen.

Und es ist lang und die Vögel sind schon da. Es ist eigentlich ein wunderschönes, es wird warm. Und der Boden ist immer noch inaktiv.

Und irgendwann im Mai geht es dann wirklich los. Und da ist es dann ganz schnell so, dass es abends schon gar nicht mehr dunkel wird. Das kann man sich jetzt so gar nicht vorstellen, so im Winter.

Wie das Gefühl so ist in Mittelschweden, so Ende Mai. Es wird nochmal so ein bisschen dämmerig von elf bis eins, zwei Uhr nachts. Aber es ist eigentlich ein Dauersommer.

Jetzt kommt die Wärme in den Boden und es gibt eine Explosion des Wachstums. In wenigen Wochen ist sozusagen ein riesiges Wachstum. Durch die lange, lange Lichtzeit.

Und durch die nun endlich angekommene Wärme. Und es entwickelt sich etwas. Es mag ein Getreide sein, es mag ein Futterbau sein, es mag Gemüse sein.

Man kann ja sogar in Mittelschweden Tomaten anbauen. Man muss nur Sorten haben, die das eben können. Wein.

Es gibt jetzt den ersten Wein auf Gotland. Mittelschweden. Also das geht alles.

Man muss nur die richtigen Sorten dafür haben, die damit eben umgehen können, dass die Jahreszeiten so extrem sind, so anders sind. Und jetzt kommt der September und irgendwie Ende September, Anfang Oktober. Dann sagen die Leute so, noch ein geschenkter Tag, noch ein geschenkter Tag.

Und dann plötzlich schlägt es um. Fängt an zu schneien, fängt an zu frieren und alles ist vorbei. Kurze, kurze, wahnsinnig intensive Vegetationsperiode.

Lange, lange inaktive Frostzeit. Was machen unsere Böden? Was machen unsere Ökosysteme? Was passiert da? Der Kohlenstoff ist üppig da. Es wird viel Pflanzenmasse gebildet.

Der Stickstoff ist ziemlich im Mangel. Aber es passiert schon eine Rotte. Und diese Rotte ist nicht die tollste.

Ist eine sehr kohlenstoffreiche Rotte. Das C-N-Verhältnis ist weit. Das heißt, wir haben eine kohlenstoffreiche Organik.

Und die ist immer inaktiv, lahm, mineralisiert sich schlecht und so weiter. Es sind eher Rohhumusse als so richtig schöne Mullhumusse. Und die reichern sich jetzt an.

Es ist kein Boden in der Luft. Da gibt es keinen Regenwald. Sondern es gibt eine unglaublich humusreiche Erde.

Dieser Humus ist nicht besonders toll. Aber es gibt wirklich eine Anreicherung. Und alles in unserem Landwirtschaftsprojekt kommt darauf an, im Mai das Ganze mal in Umsetzung zu bringen.

Da ist genug. Bisschen Stickstoff, bisschen Jauche, bisschen Gülle. Und das Getreide legt los.

Auf einmal haben wir Erträge wie hier. Also alles hängt davon ab, dass man mit dem Stickstoff sozusagen einen Kick gibt. Bisschen enger macht das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis.

Und Wachstum dadurch zustande kommt. Und eben Umsetzung, Mineralisierung. In den Tropen dauernde Mineralisierung.

Das große Problem, wie kriegt man etwas gespeichert? Wie kann Humifikation passieren? In dem ganz nordischen Bereich, der Humus ist von selber nicht in der tollsten Qualität. Aber von selber ständig eigentlich da. Und alles geht darum, wie kriege ich den in Bewegung? Wie kriege ich ein bisschen Mineralisierung hin? Und so haben wir eigentlich ein wunderbares Bild.

Der eine Standort, der tropische, enges CN-Verhältnis. Der Kohlenstoff ist sozusagen im Leben festgelegt. Und wehe, er fällt ganz aus dem Leben raus, dann ist er weg.

Verbrennung, Feuer und so. Ganz schlimm. Man verheizt sozusagen wirklich die Basis.

Und der Stickstoff ist gefesselt an diesen Umsetzungsprozessen. Enges CN-Verhältnis. Der Stickstoff ist eigentlich üppig da, aber ist immer gebunden im Leben.

Nordische Verhältnisse. Der Stickstoff ist knapp und ist auch immer gebunden an dem Kohlenstoff. Und der Kohlenstoff ist üppig.

Die Pflanzen produzieren sozusagen viel stengelige, holzige Substanz, die anrottet und den letzten Stickstoff da irgendwie verbraucht. Und dann in so einem halb gerotteten, halb verrotteten Zustand, in so einer, ja man muss sagen, vielleicht mittelmäßig guten Humusform, wird das Ganze konserviert. Konservierung, Konservierung, Konservierung.

Und deshalb ist das auch so schlimm, was wir da heute machen. Durch den Klimawandel werden jetzt diese Böden warm und kommen in Umsetzung und es entsteht eine irre Menge an Kohlenstoff, der jetzt irgendwie da umgesetzt wird und gar nicht verbaut werden kann. Das Schlimmste sind dann, wenn es dann Permafrostböden sind, wenn wir noch ein bisschen weiter nach Norden gehen und das über viele Jahrhunderte und Jahrtausende diese Anreicherung sich da langsam, langsam entwickelt hat und jetzt wird es auf einmal so warm, dass diese Permafrostböden auftauen, die sind rappelvoll von abbauenden Mikroorganismen und die werden jetzt warm und können loslegen und haben sozusagen Hunger und bauen das alles ab.

Es ist eigentlich auf dem Weg einer schönen Bodenbildung und dabei entsteht eine irre Menge an CO2, auch an Methan und so weiter und das heizt diesen Klimawandel dann weiter an. Jetzt habt ihr so ein bisschen ein Bild, warum die Wissenschaftler so eine wahnsinnige Angst davor haben, dass es irgendwann in diesem Prozess dieser Anreicherung dieser wenigen, wenigen Anteile Kohlendioxid dass es da so einen Umkipppunkt geben kann, wo sich das dann von selber immer weiter beschleunigt. Wo alle wirklich Schiss vorhaben, weil das ist wirklich dann, dann wird das sehr, sehr dramatisch.

Also im Norden diese Situation, Mineralisation ist knapp, es ist kaum vorhanden, es ist alles Humifikation, es ist alles Speicherung und im Tropen, es ist alles in Umsetzung, es ist ständig im Leben, es ist alles aktiv. Und jetzt merkt man einfach, das erste Mal glaube ich so richtig, was für ein Gnade, was für eine Gnade es ist, dass wir das hier so in so einer wohl ausgeglichenen Weise haben, dass wir diese wunderbaren Jahreszeiten haben. Dass wir hier im Winter so sitzen können, im halbwegs warmen und so Denkarbeit machen können.

Das kann man ja, im Sommer ist das ganz schwierig, wenn man da so in Brasilien ist, wo immer Sommer ist, da ist man eigentlich, es ist ganz schwer sich so zu konzentrieren. Und da im ganz hohen Norden ist es eben so lange so konzentriert und man muss sich so, wenn es dann endlich diese drei, vier Monate so in Mittelschweden, da sind die Leute auch nicht ganz bei sich, die machen dann so, die feiern eigentlich dieses Endlich-Sommer. Kann man alles sehr gut verstehen und umso mehr liebt man dann eigentlich diese mitteleuropäischen oder diese gemäßigten Zonen, in denen eben beide Prozesse in einer Ausgewogenheit da sind.

Und das ist ja dieses Gebiet auf der Erde, von dem die Menschheit eigentlich im Wesentlichen lebt, wo es eben auch richtig ist, dass viel mehr erzeugt wird, als verbraucht wird. Wir sind hier in Mitteleuropa in so einer gesegneten Lage, dass es unsere Aufgabe ist, ein Stück Welternährung zu machen. Das ist richtig, dass wir einen Überschuss produzieren.

Wir können das in nachhaltiger Weise und das verdanken wir eben diesen Verhältnissen. Ja, das wollte ich eben sozusagen zu Anfang einmal da haben, dieses Gegensatzbild, C-N-Verhältnis, weit im nordischen Bereich, eng im tropischen Bereich und bei uns ist es jetzt eigentlich in einer wunderbaren Ausgeglichenheit. Eins zu zehn ist schon oder zehn zu eins ist schon ein sehr relativ enges C-N-Verhältnis.

Wir haben hier Böden, bei uns auf dem Betrieb, die sogar neun zu eins, noch ein bisschen enger, noch umsetzungsfreudiger, noch mehr, ja, da muss man richtig schon aufpassen und es kann aber auch gut, sobald man ein bisschen ins Gebirge hochkommt, sobald es ein bisschen feuchter, kühler ist, sobald es ein bisschen mehr, sozusagen noch näher ist an dem ehemaligen Wald, der da war, da kann man dann auch 15 zu eins haben, 14, 16, 18 zu eins, das geht alles noch, das sind C-N-Verhältnisse, die typisch sind im Humus, die eben ganz normal sind in unseren Breiten. Typisch sind nicht im Humus, sondern in den Böden, Entschuldigung, also die typisch sind für die Organik in unseren Böden. Ja, und jetzt wollen wir das nochmal kurz ins Bewusstsein heben, wie das eigentlich entsteht, dass wir eigentlich immer auf der einen Seite ja, ich kann das vielleicht hier mal immer als erstes die wachsende Pflanze haben, die grüne Blätter hat und die dann irgendwie einen Stängel bildet und irgendwelche Blätter hat, das soll jetzt keine spezifische Pflanze sein und die dann in einem zweiten Prozess eben langsam verholzt.

Der Stängel ist zunächst grün und geht so hoch und jetzt kommt ein zweiter Prozess und das ist eben ein Verholzungsprozess und der geht auch nach unten. Die Wurzel ist zunächst, habe ich schon erklärt, weiß und ganz aktiv und um die Wurzel herum überall dieses Filzige, diese feinsten Haarwurzeln und mit dem Leben, mit der Zeit wird die Wurzel hellbraun, inaktiver und verholzt und wenn man so eine Luzernewurzel hat, die da zwei, drei Jahre tief in die Erde hereingewachsen ist, die eigentlich so ein bisschen Baum- oder Buschcharakter hat, die kann ja so dick werden wie mein kleiner Finger, dann kann man die auch vier, fünf Jahre, nachdem die Luzerne oben schon längst weg ist und da schon längst einmal Weizen, einmal Roggen, einmal Möhren gewachsen sind und jetzt vielleicht da ein Hafer drauf steht, vierte, fünfte Jahr nach dem Umbruch der Luzerne findet man die in 60, 80 Meter 50 findet man diese Wurzel noch fast wie als wäre sie sozusagen letztes Jahr noch lebendig gewesen und ganz langsam wird die verdaut da unten und da entsteht so ein ja eine Struktur die wie so ein bisschen wie so ein Schwamm ist, da bleibt das Kohlenstoffgerüst übrig, das was da eiweißmäßig ist, was da stickstoffreich ist, ist raus, verdaut worden und es bleibt so ein Gerüst übrig und schon ist neben diesem Gerüst sind die ersten ganz feinen kleinen Bodentiere, die das nutzen da schnell runter zu kommen und schon kommt irgendeine Wurzel neben dieser alten vergammelten Wurzel und in der Hauptsache marschiert da einer unserer ganz lieben Genossen ständig hoch und runter und hat sich da seine Wohnung eingerichtet ein Regenbogen und jetzt sieht man, dass diese Wurzel eben mit ihrer unglaublichen Kraft, diese Luzernewurzel da tief runtergegangen ist und dass sie jetzt eigentlich wie ein Vor sie macht das und das kann jetzt von allen möglichen anderen benutzt werden und auch von anderen Kulturpflanzenwurzeln und dass dieses eben schnell verdaute Eiweiß und lange lange langsam erst sich verdauende Kohlenstoffmäßige dass das die Struktur gibt in den Boden rein, deshalb bleibt das eine schöne Röhre weil das langsam, das geht lange und der Regenwurm, der nebendran schon um diese Wurzel herum sozusagen seine Röhre da draus macht, der klebt jetzt sein Schleim da immer hin, das sind diese berühmten Tapeten und dadurch wird das jetzt stabil und das verdankt man alles der Tendenz der Pflanze eben sich Festigkeit zu holen durch das Verbauen des Kohlenstoffs das holzig werden, etwas Unglaubliches, dass die Pflanzen das können, sie können eben nicht nur diese Substanz bilden, neue Substanz bilden aus dem Licht, aus der Wärme, aus den Mineralien der Erde das grüne Blatt, die Arbeit des grünen Blattes, sondern sie können eben diesen zweiten Prozess Verholzung, das ist eigentlich der zweite Prozess und der erste ist eben dieses grüne Blatt und das hat man in jedem Pflanzenwachstum, immer das ist sozusagen in jeder Modifikation aber das ist überall auf diesem Globus ist das so Erst schaffen die Pflanzen diese neue Substanz und die ist eiweißreich die hängt mit dem Stückstoff zusammen die ist labberig, die ist gefährdet, dass sie schnell verdaut wird, schnell gefressen wird und so weiter und dann kommt Stabilität ins Spiel, dann kommt Verholzung und die Bäume sind die allergrößten Meister da drin überall haben wir Holz, das nehmen wir zum Bauen, das nehmen wir für alles und wie machen die Bäume das? Die haben eben noch ein zweites Wachstum erfunden, die haben nicht nur dieses Wachstum, der Blätter Blätter fallen wieder runter und so weiter, rumifizieren so, nächstes Jahr wieder Blätter, wieder sozusagen das Licht aufnehmen und diesen Eiweißprozess entwickeln, sondern die Bäume haben jetzt noch einen zweiten Prozess, das sogenannte sekundäre Dickenwachstum des Verstängeln des Verholzen Stück für Stück, Jahr für Jahr, entsteht eigentlich das Leben außen und nach innen wird eigentlich etwas wie Abgestorbenes Todes reingebildet Holzbildung als ein Pflanzen- Todesprozess nach innen normalerweise Blatt Leben, Leben, Leben, Pflanzen- Todesprozess nach außen, wird abgeschieden, wird der Welt sozusagen geschenkt und das Holzbilden heißt jetzt nach innen das Nehmen, das ist wirklich tief im Kern, ist das eigentlich komplett unbelebt, das ist ja noch das Splintholz außen, die letzten sechs, acht Jahre da ist noch ein ganz bisschen Leben und dann wandelt sich langsam dieses Splintholz wirklich in Kernholz um und man hat dann sowas hier, was eben wirklich Bauholz dann sein kann oder Möbelholz oder kann man eine Geige draus bauen und das ist eigentlich nach innen wie abgelagert, wie abgespeichert das ist die Geste der Pflanze bei der Holzbildung Ja, ich glaube jetzt ist das sozusagen ein bisschen da und jetzt können wir einen nächsten Schritt machen und können uns klar machen, um was es da eigentlich geht wenn wir eben Düngerpflege betreiben, das haben wir ja mehrfach schon gesagt der Dünger entsteht nicht von selber, sondern wir haben den Dünger zu pflegen, zu bereiten und da ein Auge drauf zu haben und ich will das ein bisschen beschreiben zunächst vielleicht an dem Zusammenspiel von etwas Organischem aus dem Pflanzenbau und etwas Organisches aus der Tierhaltung also sagen wir mal wir haben da zu verdauen und zu kompostieren und zu pflegen und zu Dünger zu verwandeln etwas wie so ein Rosenkohl Strunk und vielleicht etwas wie so Reste aus dem Gemüse, so Kohlblätter oder irgendwie sowas und vielleicht auch alter Wiesenschnitt, also überständiges Altes, was so als Futter übrig geblieben ist, was die Tiere nicht mehr so gerne fressen, was so strohig geworden ist, so ein bisschen holzig, wie ich das eben beschrieben habe was ja so ein Kohlblatt erstmal nicht ist und wir haben als zweites ein bisschen Rindermist aber eben Mist, nicht Kot, sondern Mist, was ist das Tolle beim Mist? Der Mensch hat schon das Stroh dazu getan. Wir haben das in der Betriebsberechnung so ein bisschen angedeutet das Getreide ist für die Menschen das Stroh ist für die Tiere und die Wurzel ist für den Boden, diese dreifache Ernte beim Getreide und jetzt fassen wir so ein bisschen das Stroh ins Auge so viel wie Getreide fünf Tonnen hier Getreide wunderbarer Weizen dieses halbe Kilo, dieses Pfund Weizen auf einen Quadratmeter.

Habt ihr es noch? Haben wir doch von der Rechnung, nicht? Und auch ein Pfund Stroh und dieses Stroh rottet von sich aus ganz schlecht das ist eigentlich wie gesaved es kommt heute noch mal das Stroh und jetzt bringt man das mit dem Mist zusammen was eine geniale Sache ich hab immer noch tiefe Ehrfurcht vor den Menschen die das echt erfunden haben jetzt muss man sich doch mal fragen, wie kamen die Menschen dazu, das Getreide und den Mist zusammenzubringen, also das Stroh ganz ganz tolle Sache warum? Weil es die Fortsetzung ist des Prozesses, der schon in der Kuh passiert, nämlich wieder unser C-N-Verhältnis das Verbinden von frischem, grünem was sofort Wasser ist, nicht? Im Pansen ist es Eiweiß, geht sofort in alle möglichen Übergänge und ist eigentlich ein grünlicher mattstinkiges Flüssigkeit und das wird jetzt verbunden mit der Faser der Pflanze, dem rohfaserreichen Stängeli das passiert in der Verdauung, das passiert im Kauen, das ist die Vormagentätigkeit aller Wiederkäuer und im Labmagen und Darm wird es jetzt noch weiter verarbeitet und gewisserweise noch enger miteinander, stabiler miteinander verbunden und das wahnsinnige Tolle an dem Rindermist weshalb er eben so etwas unglaublich wertvoll ist ist, dass diese Verbindung ein bisschen stabil geworden ist und dass die irgendwie einmalig gut zusammenhängt und die menschliche Pflege bedeutet nun, das weiter zu betreiben das fortzusetzen weil der Naturprozess des Mistes ist nämlich jetzt, dass es wieder auseinanderfällt dass der Stickstoff doch irgendwie verfliegt und dass der Kohlenstoff sozusagen übrig bleibt und wir werden das vielleicht noch mal machen, dass wir ins Stall gehen und uns Mist schnappen und den so langsam, ganz vorsichtig in so einem Teesieb verrühren mit so tropfendem Wasser immer so ein bisschen, Viertelstündchen und plötzlich kann ich euch wieder die Fasern zeigen, die da waren als die Kuh das Heu gefressen hat da kommen nämlich wieder ein Stück weit die Fasern, die Stängelchen der Futterpflanzen wieder hervor das ist noch gar nicht wirklich stabil, dauerhaft das müssen wir erst dazu machen die Mistpflege ist in gewisser Weise die Fortsetzung des weisheitsvollen Prozesses, der in der Kuh, im Rind, im Wiederkäuer beginnt und dazu brauchen wir mehr Stängelliches, mehr Kohlenstoff der Kohlenstoff, das haben wir kennengelernt, der ist derjenige, der das abdämpft und der das festhält der das beruhigt der sozusagen an der dem Dauerhumus entstehen die Masse, die Substanz hergibt und deshalb ist das so wahnsinnig genial, dass der Fladen in das Stroh fällt und dass das Stroh mit rottet, muss man sich doch mal klagen, wie saugenial ist denn das dass man den dunkel, schönen, matschig, warmen stickstoffreichen ja Fladen der Kuh, dass der nun umgeben ist mit dem eigentlich toten Stängelchen, holzigen Stroh und dass das beides jetzt ineinander wieder sich verdaut und miteinander nochmal eine bessere Verbindung eingeht als es schon im Tier selber war, dass die ganzen Enzyme, die ganzen Bakterien die da jetzt alle an diesem Aufbau beteiligt sind, die da aus dem Tier stammen, dass die jetzt da tätig werden können, da braucht es ein bisschen Luft, nicht zu viel da braucht es eine gewisse Abschirmung da braucht es eine gewisse Wärme, nicht zu viel, da braucht es eine gewisse Feuchtigkeit, nicht zu viel und nicht zu wenig und so weiter und so weiter und jetzt kommen wir in die Situation dass Pflanzenteile in Rotte zu bringen sind, die sonst so gar nicht rotten wie so ein Rosenkohlstängel, dass der gescheit zu etwas humusartigem wird das dauert und das ist gar nicht einfach wenn der irgendwo so rumliegt, da liegt der zwei Jahre und ist so eine holzige, komische Geschichte und verschleimt so ein bisschen, vergammelt so ein bisschen an der Außenhaut, aber übrig bleibt da nichts Brauchbares es geht über lange, lange Zeit, ein gewisses bakterielles Vergammelungsleben da an der an dem Außenteil und wenn es trocken wird, ist das wieder kaputt und wenn es wieder ein paar Tage regnet, dann ist da wieder so ein bisschen schleimige Vergammelung aber Humifikation passiert da nicht wenn es aber in die Erde reinkommt, in das richtige Verhältnis mit anderem, mit eben blattartigem, mit stickstoffreichem, der Rosenkohlstängel ist ja sehr kohlenstoffreich ist eigentlich schon fast wie so ein kleiner Stamm eines Busches oder so dann geht's auf einmal letztes Jahr eine Projektarbeit gehabt ein Landbauschüler, der schon 20 Jahre Biodynamik gemacht hat und immer in kleinen Betrieben unterwegs war und der gesagt hat, eigentlich muss man Kompostierung noch mal ganz neu denken, um es immer im Moment da, wo was anfällt, muss man schnell gleich einen kleinen Komposthaufen anlegen und so hat er dann als Versuchsobjekt eben die Rosenkohlstrünke genommen die da entstanden waren und ich erzähle also nicht von etwas, was ich mir ausgedacht habe, sondern was ich wirklich letztes Jahr beobachtet habe, wie das eben geht wie man auf einmal sowas, was eigentlich immer herauszufallen droht, was eigentlich nicht mehr so wirklich gut in Rotte zu bringen ist wie das durch eine gefühlte gezielte nachhaltige anhaltend, muss man ja dabei sein, Rotte und Pflege des ganzen Umsetzungsprozesses, wie das sowas sehr edlem werden kann also Dünger Pflege ist in aller erster Linie das richtige Komponieren, das richtige Zusammenbringen der verschiedenen Reste in einem landwirtschaftlichen Betrieb, die so herauszufallen drohen, die so eben nicht mehr irgendwie sinnvoll erstmal verwertet werden können dass man die gut und ja pfiffig zusammenbringt, im Winter ist es eben ganz anders, da muss man eben sich darum kümmern, dass es in Umsetzung kommt im Sommer muss man gucken, dass es sich dämmt dass es gedämpft ist und so weiter es ist überhaupt nicht so, dass man sagen kann das ist hier das ideale Rotte Konzept und so muss man die Mischung machen und so viel Temperatur muss es an so und so einem Tag haben und dann ist alles optimal dann kann man auch irgendwelche Messinstrumente reinhalten und dann sieht man dies oder das ganz großer Quatsch Die Düngerpflege ist da ist sozusagen echt menschliche Kreativität gefragt jedes Jahr in jedem Moment eigentlich anders und man muss sozusagen das spüren können, was braucht es hier, ah da muss ich vielleicht doch nochmal ein bisschen Jauche hinbringen ah da ist vielleicht jetzt eher eine Dämpfung, da mache ich nochmal eine Schicht drüber das kann auch ein altes Heu sein mit Stroh und so, dass das wirklich ein bisschen zur Ruhe kommt ah das ist hier ganz kalt geworden und müsste eigentlich nochmal richtig in Gang kommen, da tue ich nochmal irgendwas frisches Grünes mit einmischen und so weiter und so weiter Ich habe eigentlich ständig diese Bemühung Kohlenstoff und Stickstoff so ideal miteinander zu verbinden, dass jetzt das Unsichtbare, das unterirdische Leben, das Nachtleben, das bakterielle Leben nicht abbaut, sondern aufbaut Ich verwandle eigentlich dieses was rauszufallen droht was normalerweise irgendwie irgendwo abgebaut wird so in etwas und hole mir sozusagen aus der Natur, aus dem Tier und sonst woher die Organismen, die mir da helfen dass jetzt was Neues, ein Aufbau passiert, und zwar ein Aufbau des Alleredelsten, enges CN-Verhältnis, ein guter Kompost ist nachher, wenn er fertig gerottet ist hat ein sehr enges CN-Verhältnis ist wirklich etwas Wunderbares, soll gar nicht jetzt dazu dienen, dass die Pflanzen irgendwie triebig wachsen sondern, dass sie eben immer, dass immer sich ein bisschen was umsetzen kann. Ein guter Humusgehalt im Boden ein guter Kompost der da in den Boden gedüngt wurde, der sorgt dafür, dass auch in der Trockenperiode ein bisschen mehr Wasser gehalten werden kann dass auch in der Trockenperiode die Umsetzung so ist dass noch ein bisschen Stickstoff zur Verfügung steht dass auch in der Zeit, wo vielleicht üppige Umsetzung da ist, wo das eher die Gefahr ist, dass der Stickstoff verloren gehen kann, dass der da gebunden wird an dem Kohlenstoff. Also das heißt, wir haben gerade hier in den mittleren Breiten bei der Pflege, bei dem Aufbau der Bodenfruchtbarkeit immer das Auge darauf zu richten, wie wir genügend Kohlenstoff haben Kohlenstoffartiges, Stängliches Holziges und den Flüchtigen Stickstoff immer was anbieten, komm hier, da binde dich, da binde dich komm ich will dich hier halten und bring dich in Rotte bring dich in das Leben rein und halte dich in dem Leben.

Und dann gelingt der Aufbau und auch der gute Aufbau der fruchtbare dauerfruchtbare Humus, der umsetzungsfreudige Humus, aber der eben vorhandene, der angereicherte, der höhere Humusgehalt und dann kommt man im Ideal eben zu solchen Werten, wie ich sie da geschrieben habe, dass man also eben wirklich solche unglaublichen Mengen Kohlenstoff und Stickstoff in dem Oberboden hat, wenn man da eben 4%, 5% Humus hat, in 25 oder 30 cm, da kann einem eigentlich gar nichts mehr passieren. Da muss man nur noch wissen, wie man damit umgeht, ohne es sozusagen innerhalb von 10 Jahren zu verheizen. Wenn man diesen Sprung mal geschafft hat, wenn die Böden mal wirklich so Humus sind, so reich an gutem Humus, dann gibt es keine Mangelsymptome, dann gibt es auch die ganzen pilzlichen und auch die bakteriellen Schädlinge und so, alles harmonisiert sich dadurch, dass der Humus da ist.

Man spricht dann von dem antifütopathologischen Potential des Kompostes. Antifütopathologisch. Also was heißt das eigentlich? Der Kompost ist ein lebendiges Wesen, mit dem unglaublich viele verschiedenste Pilze verbunden sind und Pilze können eben andere Pilze parasitieren und Pilze bringen ein bestimmtes Milieu und dann kommen die Bakterien aus dem Kompost dazu und so weiter und das hat eigentlich etwas gesundregulatives.

Dieses, was da eben als mikrobielles Leben mit einem guten Kompost, mit einer guten Mistpflege, mit einem guten Rottemist und so weiter da auf den Acker kommt und da eingearbeitet ist und eben ständig eigentlich in diesem Verdauungsprozess ist. Und ja, das könnte man jetzt auch nochmal so, das wollte ich eigentlich mehr so zeigen, dass man sagen kann, da ist unsere Oberfläche und da ist jetzt in wunderbarer Weise kombiniert also diese beiden das Grüne und das Gelbe in aller möglicher Form und die Gefahr ist nun, dass das rausgeht, dass das irgendwie eine ständige dass das in die Luft geht oder nach unten geht, das ist die große Gefahr und jetzt mache ich eben wieder etwas Holziges da außen drum jetzt decke ich den ab und wenn ich im Sommer bin und wenn ich in so einem trockenen Gegend bin wie hier oder wenn ich in Mittelitalien bin, dann gucke ich sogar dass ich den so ein bisschen im Boden drinne hab, den Kompost, dass es ein bisschen kühler ist, dass es ein bisschen beruhigter ist, die Rotte und sorge nochmal vielleicht dafür, dass es gut, kann sogar irgendwie ein Vlies oder irgendetwas benutzen, was noch mehr die Abschirmung bringt und wenn ich mehr im Norden bin und wenn ich mehr im Winter bin, dann tue ich vielleicht auch mal was oben drauf, aber nur um den Regen wegzuhalten oder einen Teil des Regens mal eine gewisse Zeit wegzuhalten und ich tue da vielleicht auch statt Regen ein bisschen Jauche drauf, dass ich da ein bisschen frischen Stickstoff hinbringe, der die Rotte ankurbelt und ich sehe dazu, dass es mal warm wird zu Anfang, dass es in Umsetzung kommt man merkt, es geht jetzt alles bei dieser Düngerpflege, wenn man dieses im Bewusstsein hat, geht es immer darum, dass man eigentlich einen harmonischen Prozess in der Zeit zustande bringen will, den man sozusagen als ideal innerlich hat und den wollte ich jetzt noch ein bisschen beschreiben und das können wir dann beim nächsten Mal machen oder in einem anderen Zusammenhang, wir sind jetzt durch mit der Zeit also die Rotte kann man vielleicht noch festhalten, wir haben hier das richtige Verhältnis der Wärme zu beachten wir haben das richtige Verhältnis der Luft, vor allem in Bezug auf den Sauerstoff und dann in Bezug auf das Wasser haben wir die richtigen Verhältnisse zu organisieren und schlussendlich sogar eben auf das Erdige selber man tut eben sehr gut daran, ein bisschen Erde da mit drin zu haben, ein bisschen was, 3, 5, 8 Prozent alten Kompost oder eben wirklich tonige Erde, das hier bei der Erde spielt vor allem der Ton eine riesige Rolle und so kommt man dann im Verlauf der Rotte zu den Ton-Humus-Komplexen Der Ton-Humus-Komplex ist etwas vom Allerfeinsten da hat sozusagen der die Düngerpflege so toll hingehauen da hat alles gestimmt, da war ein bisschen Ton, da waren die richtigen Wärmeluftprozesse, das darf zu Anfang auch mal 65 Grad warm werden aber das soll nicht zu lange und die Luft die soll so, der Sauerstoff der soll so 2, 3, 4, 5 Prozent sein nicht wie in unserer Atemluft fast 20 aber das darf auch nicht zu viel und nicht zu wenig sein und das Wasser soll so ungefähr 50 Prozent Trockensubstanz, also 50 Prozent Wasser sein, ungefähr sind jetzt nur mal so ganz, ganz grobe Richtzahlen und eben von dem Ton ja schon 2 Prozent Ton in so einem guten gesunden also Tone, nicht wie Kauli mit dem man töpfern kann, sondern eben Tone, die dem Leben nahe sind, nicht Porzellanton sondern Dreischichttone dann kann es eben entstehen, dieses Ton-Humus-Komplex und das ist sozusagen, da ist das Leben so in eine Dauerform gekommen, mit der alles möglich ist, von dem kann alles ausgehen und der Ton-Humus-Komplex kann man sagen, ist eigentlich jetzt wirklich ja, der ist schon eine Frucht, da muss man aufpassen dass man den nicht jetzt in so eine Napfkiste tut und verkauft zum Glück können die Landwirte das und die Gärtner, sonst würden sie noch ihr allerwertvollstes verkaufen es ist besser sie verkaufen die Artischocken und den Salat und das Getreide und so, aber nicht den Ton-Humus-Komplex, zum Glück geht das nicht das ist so, da ist das Leben jetzt in so einer unglaublichen Komposition, dass man eigentlich sagen kann es könnte gleich irgendwie loslaufen oder man könnte es essen oder so, es ist für alles ist es da, es ist für alles eine Potenz, es ist für alles die optimale Startbedingung es können sich jetzt Kalium und Phosphor und alle möglichen Nährstoffe sie können sich daran festhalten das ist sozusagen vollständig von der Pflanzenwurzel durchwurzelbar und nutzbar und so weiter und so weiter, also das Ton-Humus Komplexchen, mini-mini-klein das kann man gar nicht mit bloßem Auge so im größeren Stil sehen, man kann es als Krümelchen, als mini-Krümelchen kann man es erkennen, aber eigentlich ist es unterhalb des normalen See- Bereiches und es ist sozusagen die Basis der Bodenfruchtbarkeit, der gesunden Humusprozesse, um die es mir jetzt heute Morgen die ganze Zeit ging. Herzlichen Dank fürs Zuhören und dann bis nachher.

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