Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 15. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 15. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Hallo und herzlich Willkommen zu meinem Vortrag. ein Thema ist, was jeden nachhaltig wirtschaftenden Gärtner betrifft. Und was aber auch, und ich glaube, wir haben gar niemanden hier bei euch jetzt dieses Jahr dabei, die Leute betrifft, die nur auf Grünland sind.

Also im Allgäu oder im Sauerland oder eben auf einem Standort, wo man keinen Ackerbau, keinen Gemüsebau im größeren Stil macht, sondern wo man nur Wiesen und Weiden bewirtschaftet. Gibt es so jemanden, der von einem reinen Grünlandstandort kommt? Ja, super. Also das wäre sozusagen heute das Thema.

Und ich habe mir gedacht, so in der Vorbereitung, wir könnten das irgendwie abstrakt machen, sozusagen mehr so mit Gesetzen, was muss man da beachten und wie ist das am besten und so. Und dann habe ich doch gedacht, ihr seid jetzt hier am Dortenfelder Hof und es ist vielleicht zunächst Gutes, hier an dieser Fruchtfolge zu machen und dann mehr zu den allgemeinen abstrakten Regeln zu kommen. Dass man es also am Konkreten des Dortenfelder Hofes macht und dann zu dem Allgemeinen daraus ableitend kommt.

Und nun ist es natürlich hier so, dass das ein Standort ist, der hackfruchtfähig ist. Und dazu gibt es ja etwas Äußeres, was ganz Mechanisches, ganz Allgemein, ganz Einfaches eigentlich. Was macht einen Standort hackfruchtfähig, gemüsebaufähig? Der Boden muss, wie man so schön sagt, siebfähig sein.

Siebfähigkeit des Bodens ist gleich hackfruchtbaufähig. Wenn der Boden nicht siebfähig ist, dann kann man da nur im manuellen, im handmäßigen Stil Gartenbau machen. Dann hat man echte Probleme.

Und ein nicht siebfähiger Boden heißt, entweder ist er so flachgründig, dass man immer gleich Steine hat, oder er ist so schwer, dass er sich einfach nicht von selber in einen Zustand verwandeln lässt, in dem er krümelig wird. Könnt ihr das verstehen? Also es gibt ganz schwere Marschböden, es gibt viele Grünlandstandorte. Wenn man die umbricht, sind die so schwer, es ist so toniger Boden, dass ein Gemüsebau darauf, vielleicht für irgendwelche Ausnahmekulturen, aber im Allgemeinen nicht geht.

Und die andere Seite, die andere Begrenzung eines Hackfruchtbaus, eines Gemüsebaus, das ist der zu leichte Boden. Und das ist so, dass wir heute vielfach den Gemüsebau auf sehr leichten Böden haben, aber eben den konventionellen. Konventionell eignet sich der Sandboden sehr gut für den Gemüsebau.

Warum? Weil er eigentlich wie eine Hydrokultur funktioniert. Wenn ich mit flüssigem, wasserlöslichen Nährstoffen komme und das auf einem ganz leichten Standort tue, dann ist es sofort immer an den Wurzeln, weil mit dem nächsten Regen ist es tief drin im Boden. Der kann ganz wenig Wasser speichern, das Wasser ist auch immer schnell wieder raus.

Und ich habe nicht die blöde Natur, die mir mit ihrer Mineralisierung zwischen meinen Düngerregimen kommt. Versteht ihr? Es wird jetzt ein bisschen trocken und ein bisschen warm und es mineralisiert. Und jetzt habe ich aber schon 50 Kilo N gedüngt mineralisch, dann sind da plötzlich 80 oder 100 und das ist mir eigentlich zu viel.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Das passiert im Konventionellen. Das ist ein echtes Problem.

Da können wir nur darüber schmunzeln, weil bei uns ist es immer das Gegenteil der Fall. Wir sind immer eher am Mangel. Und das alles führt dazu, dass der Sandboden, der leichte, der 20, 25, 30 Bodenpunkte Boden, der ohne mineralische Düngung ganz, ganz mager und ganz schwierig nachhaltig zu bewirtschaften ist, dass der sich hervorragend eignet mit dem Mineraldünger für den Hackfruchtanbau.

Und gerade in dem Gebiet, sagen wir mal nördlich von Hannover und gerade in dem Gebiet auch dann weiter Osten rüber, in demselben Gürtel, in diesem Sandgürtel könnte man sagen, ist heute ein unglaublich intensiver Gemüsebau und es sind eigentlich reiche Betriebe geworden konventionell, wo früher eine sehr arme Gegend war. Ohne Mineraldünger sind es eben sehr, sehr schwache Böden. Da hat man ganz kleine Erträge und an Hackfrucht ist überhaupt gar nicht zu denken.

Die Getreideerträge, der Futterbau, alles hängt alles am Wasser, ist alles ganz mager. Der Humusgehalt ist gering und so weiter. Es ist immer leicht sauer.

Es ist gar nicht einfach, da irgendwie ein bisschen eine vernünftige Landwirtschaft hinzukriegen ohne Mineraldünger. Und mit Mineraldünger hat man einen irrsinnigen Sprung. Das ist sehr, sehr unterschiedlich weltweit, europaweit, deutschlandweit, welche Böden durch die Mineraldüngung richtig vorankommen, wo man plötzlich richtig Erträge macht und auf welchen Böden das relativ wenig bringt.

Ich bin viel in Süditalien unterwegs und da hat man in der Regel sehr schwere Böden und man hat eben ein warmes Klima. Wenn man einen intensiveren Anbau macht, braucht man Wasser. Und wenn man beregnet und schwere Böden hat und nicht ganz große Fehler gemacht hat mit dem Humus, dann geht das von selber wunderbar.

Und das, was man da eigentlich braucht, sind ganz andere Dinge. Man hat ganz andere Probleme, als dass einem die Nährstoffe fehlen. Also jedenfalls auf den guten Böden doch.

Und da kann man auch sehr intensiv und sehr hohe Erträge super nachhaltig, ökologisch anbauen. Und die können eigentlich in den Erträgen fast an die konventionelle Mineraldüngerwirtschaft herankommen. Wenn man Viehhaltung und Ackerbau gut kombiniert und so weiter, dann ist das ein Standort, wo man merkt, durch die mineralische Düngung gewinnt man eigentlich ertraglich da nicht viel.

Wenn man aber nördlich von Hannover guckt, dann verfünffacht man die Erträge oder verzehnfacht man die durch die mineralische Düngung. So ist es eben sehr, sehr unterschiedlich. Und jetzt haben wir so ein bisschen vielleicht eine Ahnung davon, wie unterschiedlich Böden sein können und wie unterschiedlich das konventionelle System mit der Mineraldüngung da wirkt.

Und lassen jetzt mal die konventionelle Situation hinter uns und schauen eben auf einen biodynamischen Betrieb, der eine nachhaltige Fruchtfolge fährt oder hat oder betreibt und eben wirklich ein Ackerbaustandort ist, ein Gemüsebaustandort ist. Hier hat man sehr, sehr früh mit intensivem Zuckerrübenanbau in der ganzen Gegend gewirtschaftet. Hier hat man viel, viel Kartoffelbau bis heute noch.

Das sind sehr gute Böden, die sind siebfähig, die sind nicht zu schwer, die sind nicht zu leicht. Man hat hier eben Schluffböden, man hat Lössböden, die eben fruchtbar sind und mit denen man viel machen kann. Und da schreibe ich jetzt mal einfach die Fruchtfolge hin und dann kommen da einige Spalten dahinter, wo man eben über die Düngung und über manches andere vielleicht noch dann Stichworte sich machen kann.

Und insofern wäre es nicht dumm, wenn ihr mitschreiben wollt, dass ihr das Blatt quernehmt und quasi die Tafel sozusagen als ein Blatt betrachtet, weil da eben manches dann noch kommt. Und da fangen wir hier an. Wir nehmen wieder die genormten Farben gelb, grün und rot und sehen dann auch sofort die Prozente.

Und ich schreibe das erstmal hin und dann erkläre ich das. Also es beginnt mit Kleegras. Kann man das sehen oder ist das zu dunkel? Das Grün ist schlecht zu sehen.

Ich nehme das andere Grün. Das geht besser. Ein Jahr, zwei Jahre.

Und danach kommt der Winterweizen im dritten Jahr. Und im vierten Jahr kommt der Roggen. Und im fünften Jahr kommt die Hackfrucht.

Und im sechsten Jahr kommt eine Sommerung, ein Hafer. Und manchmal ist es keine Sommerung, sondern dann ist es Dinkel, weil wir eben auch gerne ein bisschen Dinkel anbauen, aber erstmal können wir da von einem Sommergetreide ausgehen. Und dann kommt die Nummer sieben und die ist im Grunde genommen wieder wie die eins und die acht ist wie die zwei und die neun und die zehn und die zwölf bis zur zwölf.

Allerdings ist hier sieben und acht nicht Kleegras, sondern Luzernegras. Für alles das, was wir jetzt besprechen, reicht es vollkommen, dass man sich klar macht, sechs Fruchtfolgeglieder in dieser Aufteilung. Genau genommen sind es bei uns zwölf und nach eben der Hälfte der Fruchtfolge nach sechs Jahren, bei dem zweiten Mal Leguminosen, beim zweiten Mal Feldfutterbau, kommt jetzt nicht das Kleegras, sondern das Luzernegras.

Einfach wegen der Schädlinge, einfach wegen dem Abwechseln. Würde das hier ein anderer Standort sein, würde das sozusagen manche Schädlinge und Krankheiten nicht geben, dann würde man wahrscheinlich beide Male eine Mischung aus Klee und Luzerne machen. Die Luzerne ist für uns hier unglaublich wichtig und gut und es ist eigentlich schade, dass wir einmal wirklich keine Luzerne haben können und einmal sie sozusagen pur dann haben, ohne Klee.

Aber das ist einfach dem aktuellen Schädlingsdruck, dem Krankheitsdruck geschuldet, weil wir eben doch die Erfahrung gemacht machen mussten, dass es Schädlinge und Krankheiten gibt beim Klee, aber auch bei der Luzerne, wo das Allerwichtigste ist, eben eine Anbaupause länger als 4 Jahre. Und wenn man sich das eben anguckt, hier bricht man um, 1, 2, 3 und dann macht man hier schon möglicherweise wieder eine Untersaat, dann hat man gerade 3,5 Jahre und wenn beim Umbruch vielleicht noch ein paar Pflanzen übrig bleiben, die im nächsten Jahr noch im Weizen stehen, dann sind aus den 3,5 Jahren nur noch 2,5 Jahre geworden und dann hat man ganz sicher schon die Übertragung von vielen pilzlichen Schädlingen, pilzlichen Erkrankungen und so weiter. Also das ist einfach zu knapp.

Der Prozentsatz des Feldfutterbaus ist zu hoch, um das jedes Mal wieder mit Klee zu machen, weil der Druck dieser Krankheiten hier sehr hoch ist. Ein bisschen eine Spezialität, aber ich glaube, es hat man jetzt verstanden. Ich mache jetzt hier mal einfach so Striche durch, damit wir da so ein bisschen dann systematisch vorgehen können.

Und das Erste, was ich jetzt als Spalte machen möchte, ist die Frage, wo kann man eine Zwischenfrucht, eine Gründüngung noch dahinter machen? Gründüngung oder Zwischenfrucht? Und das ist insbesondere hier nach dem Weizen vor dem Roggen. Der Weizen wird im Juli geerntet, der Roggen wird im September gesät, Ende September. Da ist sozusagen der ganze August und der 3 Viertel des Septembers stehen da zur Verfügung.

Da kann eine Zwischenfrucht wachsen. Es ist schade, wenn da die warmen zwei Sommermonate nichts wächst, insofern es genug Feuchtigkeit da ist. Und dann nach dem Roggen, der wird eben auch Ende Juli geerntet und die Hackfrucht kommt erst im nächsten Frühling.

Das heißt, wir haben da den August, wir haben den September, den Oktober und dann wird es kühl, dann ist der November und möglicherweise, wenn es erst im Mai weitergeht, zum Beispiel mit Kartoffeln, dann ist es eine Möglichkeit, wo auch den Winter über eine überwinternde Zwischenfrucht da ist, die da immer noch ein bisschen weiter wächst und vielleicht im Frühjahr nochmal richtig loslegt, die zwischendurch mal abgemulcht wurde und so weiter. Hier ist also im großen Stil ist es hier möglich, eine Zwischenfrucht, eine Gründüngung zu machen und das tun wir auch und das ist auch sehr hilfreich und sehr gut. Nach der Hackfrucht denken wir jetzt zum Beispiel nochmal an Kartoffeln, ist wieder die Möglichkeit da.

Die Kartoffel wird im September geerntet. Da ist noch mindestens der Oktober und ein bisschen aus dem November, wo etwas wachsen kann. Manchmal ist man auch schon Mitte September mit der Kartoffel durch.

Es gibt sogar Gemüse, die noch früher räumen. Also denken wir zum Beispiel an etwas, was man frisch im Laden verkaufen will, also frühe rote Beete oder frühe Möhren oder Kulturen, die eben Frühkartoffeln, die eben schon im Juli geerntet werden, nochmal die Möglichkeit, eine schöne Zwischenfrucht oder Gründüngung zu machen. Meistens ist die Zeit da eher knapp, aber da nimmt man eben eine billige Gründüngung, wo sozusagen der Wert, den man verliert, wenn es eben dann doch schnell kalt wird oder wenn es noch länger trocken bleibt und die nicht sofort loslegen kann, wenn da nicht viel von passiert, wenn da nicht viel Wachstum ist, wo man sagen kann, naja, also das war jetzt auch nicht teuer, es hat die Überfahrt gekostet, man musste einmal säen, aber man hat zum Beispiel eine Mischung von Buchweizen und Hafer oder man hat ein Senf, Buchweizen und Hafer oder eine Verzelia oder so, eben eine Zwischenfrucht, die man vielleicht sogar selber vermehrt hat, dann ist es noch billiger, das kann man sich dann schon leisten, in der Hoffnung, eben ein bisschen wieder Wurzelmasse zu haben.

Also Zwischenfrucht, Gründüngung, ich will Wurzelmasse erzeugen, ich will, dass, klar ist da auch grüne Pflanzenmasse und klar schneide ich oder mulche ich oder mache ich die irgendwie ab und das möglichst in Etappen und nicht auf einmal und so und schon relativ früh schon mal ein bisschen und so, dass die Regenwürmer dann auch was haben, was schon abgetrocknet ist, was schon braun, was schon ein bisschen vergilbt ist, aber eigentlich geht es eben um die frische, weiße Wurzel, deshalb ist es bei Zwischenfrüchten auch so wichtig, Masse, also viele Samen. Es geht nicht um tolle Einzelpflanzen, die da schön blühen, sondern möglichst viel dichter Teppich, man hat kurze Zeit und in der kurzen Zeit soll viel juvenile, frische, junge Wurzelmasse entstehen, weiße Wurzel. Nach dem Hafer, habe ich schon erwähnt, unter dem Hafer oder eben nach dem Hafer sät man das, was dann hier wieder kommt oder eben was das nächste dann ist, da ist natürlich dann keine Zwischenfrucht möglich, sondern das ist dann eine Untersaat möglicherweise oder eben direkt danach, sodass da keine Zwischenfrucht gegeben ist.

Ja, die nächste Spalte wäre jetzt eben zum Beispiel, wo düngt man welchen Dünger und da ist es so, dass wir hier eben unseren Hauptmist haben als Tiefstallmist. Ihr habt es gesehen unten, der wird ja sogar 2,20 Meter hoch, da ist 70 Prozent von dem ganzen Mist der Kühe sozusagen konzentriert, ein Hauptteil des Mistes wird da gelagert und die Tiere leben da drauf, eine tolle Sache, dass man ein Jahr den Mist sozusagen wachsen lässt und immer wieder dazu was tun kann, immer wieder einstreut, immer wieder vielleicht auch fest walzt, immer wieder vielleicht auch Erde oder lehmige Erde dazwischen einstreut, damit man das beruhigt und die Tiere wieder drauf liegen können, drauf gruten können und eben den Mist aus dem anderen Stallteil, aus der Anbindung dazu tut. Er wächst schneller, als er wachsen würde, wenn die Tiere nur dort wären.

Kommt ihr mit? Der Raum, in dem die Tiere sein können, der muss eine gewisse Größe haben, weil die Tiere Platz brauchen. Würde nur dieser Raum zur Verfügung stehen, würde nur da der Mist gesammelt werden, ist es relativ wenig, weil die Tiere ja dort nicht fressen und eben nur ein Teil ihres Tages dort sein können. In jedem Tiefstall ist das so.

Das heißt, man hätte vielleicht höchstens die Hälfte des Wachsens, also man würde da nachher 80 Zentimeter, Meter, Meter zwanzig rausholen und das hätte den Nachteil, dass man den Mist, der in der Anbindung oder in dem Fressstand oder da, wo sie eben fressen, entsteht, dass man den nochmal mit einer anderen Technik, mit einer anderen Kette weiter bearbeiten müsste und sammeln müsste und so weiter. Und, ganz ganz wichtig, da, wo die Tiere sozusagen tiefstallmäßig sich hauptsächlich aufhalten und der Mist dann langsam wachsen würde, würde durch dieses langsame Wachsen eine stärkere Umsetzung entstehen. Wir tun zusätzlich den Mist in den Tiefstallbereich rein und dadurch wächst der Mist der Umsetzung davon.

Würden wir das nicht tun, käme das Ganze langsamer und würde stärker in Rotte geraten und weicher und wabbeliger und heißer, also wärmer werden. Und es ist ja nach wenigen Monaten so, dass die Kühe da nicht mehr drauf sehen können. Das würde durchtrittig werden, weil es einfach in Umsetzung gerät, beiselben Strohanteil.

Der Trick ist also, durch das zusätzliche Hinzutun von Mist und dem starken Einstreuen der guten Rückverfestigung, der guten Verdichtung, es ist manchmal wirklich so, dass man merkt, wenn man den sehr gut kennt, es ist eine ziemlich intensive Pflege, die man da tun muss, muss das sehr genau kennen, diese Prozesse, dass man sagt, ja, jetzt wird das weich. Achtung, jetzt müssen wir einmal abwalzen mit dem Radlader ganz langsam drüberfahren, nicht mit so einem Bauradlader mit sechs Tonnen Gewicht, sondern mit so einem kleinen Drei-, Zwei-Tonner mit dem breiten Reifen ganz langsam drüberfahren. Das ist eine nervige Arbeit, den einmal abzuwalzen, gut einstreuen danach und beobachten.

Und wenn es nach einer Woche immer noch der Eindruck ist, das wird jetzt da unten zu warm und es kommt in Umsetzung, dann muss man sogar Erde drauf verteilen und kräftig einstreuen, dann kommen die Tiere drauf, treten die Erde in das Stroh und es wird so eine richtig schöne, dichte Erdstrohpackung, wie in so einem Lehmbau und die schließt und konserviert diesen Mist darunter und es kommt weniger Luft dran, es kommt, die Umsetzung kommt wieder etwas, wird wieder etwas beruhigt, wird wieder etwas herabgesetzt, wird gedämpft und jetzt kann der Mist wieder weiter wachsen. Also eine konservierte Vorrotte, die eigentliche Rotte passiert später. Wenn man das herausholt aus diesem Tiefstall, dann ist der Mist nur angerottet.

Sehr, sehr strohreich, zwölf, zehn Kilo, zwölf Kilo Stroh pro Kuh und Tag. Das ist wirklich viel und das geht nur, weil wir einen relativ intensiven Ackerbau haben, weil unser Betrieb sozusagen ackerbaulastig ist und weil wir relativ, ja noch nicht mal viel, man sieht das ja, die Hälfte unserer Fruchtfolge ist Getreide, Gelb, aber das sind Sorten, die hier gezüchtet sind, die sehr strohreich sind. Also das Stroh ist immer ein bisschen knapp und wird da unten eben in dem Tiefstall massiv gebraucht und dieser intensive Strohanteil mit dem frischen Mist und dem guten, guten Konservieren und Verdichten und Besänftigen und Beruhigen und Dämpfen der Umsetzung, das führt dazu, dass die Temperatur nicht höher wird als 40 bis 42 Grad.

Das ist ganz wichtig. Wenn der Mist einmal überhaupt so 45, 50 Grad warm wird, dann kommt der so in Rotte, das sieht zwar obendrauf ganz schön aus, aber irgendwie kommt man morgens da in den Tiefstall und dann sieht man, da sind so ein bisschen eingetretene Löcher und irgendwo kommt so ein kleiner Vulkan hoch und der ist so hoch. Irgendwo an einer Stelle gehen die Tiere da und da, wups, ist morgens so ein kleiner Mistvulkan da und wenn das losgeht, dann fängt das Ganze an in Aktion zu kommen durch den Tritt, das reagiert als wäre das unten so halbplastisch und drückt sich einfach irgendwo hoch und dann kommt es immer mehr in Rotte, kommt immer mehr Luft ran, kommt immer mehr in Gang, dann ist dringend gefragt, dass man diese kleinen Vulkane sozusagen ein bisschen einebnet, das abwalzt und mit Erde oder eben mit, man kann da auch irgendwelche, ja also manchmal hat man auch so, Ideal sind halt schwere Erden oder manchmal hat man aus einer Baugrube einen kalkigen, tonmergeligen Boden, den man da benutzen kann, etwas was ein bisschen klebig ist, was man da drauf streut und da braucht man dann auch, das ist nicht mit einem Anhänger getan, da braucht man einige Anhänger von, das ist auch mühsam, die mit dem Radlader da sozusagen Schaufel für Schaufel abzukippen, kann man so zweimal abkippen und dann zieht man beim rausfahren das noch so ein bisschen platt und fährt mal raus, holt die nächste, kippt es davor und muss wieder so ein bisschen platt ziehen und Streifen für Streifen muss man da Erde reinfahren, wieder drüber, also einstreuen, wieder drauf fahren, dann kommen die Kühe, muss man sehr gut aufpassen, dass man wieder dann einstreut genug, also es ist, man muss sich da drum bemühen, man muss mit dem Bewusstsein, mit dem Gefühl, mit der Aufmerksamkeit in diesem Prozess sein.

Und das hilft gar nichts, wenn man das die ersten Jahre das erste Mal macht, dann muss man ab und zu mal zur Gabel greifen und sich mal 10 Minuten Zeit nehmen, da reinbühlen und mal ein Stück tiefer gucken, wie ist denn da jetzt die Rotte, ist es sehr trocken, ist es sehr warm, ist es feucht, ist es kühl, wo liegt das gerade, wie geht das da gerade, was ist da möglicherweise zu tun, weil man muss vorher sein, man muss sozusagen präventiv operieren, geht das wunderbar, dann kann man das sehr gut führen. Aber das ist notwendig, eine ganz bestimmte Pflege des Mistes und dann entsteht nach einem ganzen Jahr, im August holen wir das da raus, ein sehr intensiver Mist, der sozusagen relativ hell ist, da sieht man auch gutes Stroh, wenn man den einzelnen Strohhalm da nimmt, dann kann man den so auseinanderziehen, ein Strohhalm normalerweise, ein frischer Strohhalm, wenn man den gerade zieht, kann man da gar nichts auseinanderziehen, kann man mit ganz wenig Kraft, zack, geht der auseinander. Man sieht schon, die Mikroorganismen, die da in dieser konservierenden Rotte tätig waren, die haben schon diesen Verband von dem Lignin und Hemilignin und Zellulosen da zersetzt, das sieht zwar noch wie ein Strohhalm aus, hat möglicherweise auch noch eine richtige Strohfarbe, aber ich kann das schon auseinanderziehen, ich kann das schon einfach so auseinanderziehen.

Und diese Strohprobe, wie man so sagt, ist ein sicherer Indiz dafür, dass da schon eine ganz schöne Rotte passiert ist. An sich erscheint es relativ strohig, es darf nicht zu trocken sein, das ist ganz wichtig, da muss man sehr darauf aufpassen, dass man die Feuchtigkeit da drinnen behält, und es ist sehr sehr intensiv, es beißt, es ist relativ hell und nach einer halben Stunde wird es schon dunkel. Es wird sehr schnell dunkel und das oxidiert und jetzt bringt man das aus hier nach dem Roggen und man muss unglaublich aufpassen, dass man das sofort einarbeitet.

Der Tiefstallmist ist hochgradig gefährdet, es gibt keinen Mist, keinen Dünger kann man eigentlich sagen, der so dringend, so wichtig sofort eingearbeitet werden muss. Man kann innerhalb von 24 Stunden mehr als die Hälfte des Stickstoffes verlieren, klimaschädlich in die Luft und wenn man ihn gleich einarbeitet in den krümeligen, garen Oberboden, sodass der ganze Mist mit sehr sehr viel Oberfläche von Erde bedeckt ist, und wenn man das Ganze hinkriegt, dass es da nicht zu heiß ist und nicht zu trocken ist, sondern leicht feucht, ein bisschen kühler, dann kann man sehr gut mit ganz geringen Verlusten das hinbekommen. Also wir haben das so eingerichtet, dass der Miststreuer fahren darf, wenn das Einarbeitungsfahrzeug mit dem Einarbeitungsgerät sozusagen am Feld steht, dass das wirklich hintereinander klappt.

Keine Mittagspause, solange noch Mist draußen liegt und schon gar nicht über Nacht, es muss immer direkt danach eingearbeitet werden. Und dieser Tiefstallmist, der kann uns jetzt glücklicherweise in einer Menge von 30 bis 40 Tonnen da zur Verfügung stehen. 30 bis 40 Tonnen, das ist eine richtig kräftige Gabe, das ist richtig viel, das ist eine intensive Düngung.

Und jetzt kommt alles darauf an, dass man mit dem Einarbeiten eine halbe Stunde nachdem der ausgestreut ist, muss er eingearbeitet sein, schon möglichst gleich mit derselben Maschine eine Zwischenfrucht sät. Und wenn es eben gelungen ist, dass es kühl und ein bisschen feucht ist, dann keimt die auch sofort und vielleicht regnet es auch in den nächsten Tagen nochmal und dann wächst die sofort los und das ist das Ideal. Dieser Mist, der sehr triebig ist, der sehr intensiv ist, der sehr Wüchsigkeit erzeugend ist, dass der zunächst nicht in eine Kulturpflanze sich verwandelt oder aufgenommen wird und die dann sehr triebig wachsen würde.

Dass der zuerst in eine Wurzelmasse einer Zwischenfrucht übergeht und in die Blattmasse, die wieder eingearbeitet wird und so weiter. Sodass da wie eine Stufe dazwischen ist, bevor dann anschließend im nächsten Frühjahr eben die Möhren, ja die Möhren werden jetzt nicht nach dem Tiefstall, da spart man das aus, da passt das nicht gut. Aber die Rüben oder die Kartoffeln oder der Mais oder die Rote Beete oder der Kürbis oder der Kohl oder der Rosenkohl oder der Lauch gepflanzt oder gesät werden.

Also eine Düngung, die man sehr darauf ausgerichtet hat, dass da wirklich was ankommt. Das ist wirklich eine sehr intensive Düngung, das ist so mit das Maximum, was man in so einem ökologischen und biodynamischen Betrieb überhaupt so hinkriegen kann von der Menge und der Konzentration. Der sehr verlustarm gepflegt und gelagert und ausgebracht wird und der jetzt wirklich wahnsinnig da in Umsetzung kommt.

Die eigentliche Rotte passiert im August und September und wenn es eben da feucht war und wenn alles gut geklappt hat und dann da schon im Oktober so eine Zwischenfrucht steht und man dann unten reingeht und man guckt, ob der noch da ist und in welchem Zustand der ist, dann hat man manchmal Mühe überhaupt noch irgendwas zu finden. Was richtig gut ist, ist der innerhalb von zwei Monaten gerottet. Die eigentliche Rotte im oberen Boden, in der oberen Bodenhälfte in diesen Monaten August und September.

Eine wunderbare Sache, da wächst dann eben gleichzeitig intensiv so eine Zwischenfrucht und das ist sozusagen wie festgelegt, wie eingebaut, wie umgewandelt in das Wachstum dieser Zwischenfrüchte. Das können richtig stark zehrende Zwischenfrüchte sein, das macht überhaupt nichts, weil die bleiben auf dem Acker. Man verliert gar nichts, sondern man bringt es eigentlich in eine haltbare, in eine über den Winter transportierbare Bodenfruchtbarkeitsform.

Soviel vielleicht dazu der Tiefstahldüngung. Eine weitere Düngung, ganz ganz anders und die passiert hier am Ende des ersten Jahres und am Ende des zweiten Jahres im Kleegras, manchmal auch vielleicht nach der Hackfrucht zu diesem Dinkel hier oder Hafer, kann das auch sein, das hat man sowieso immer gerne überall. Man kann gar nicht genug davon haben, aber hauptsächlich eben hier, ich tue das jetzt mal sozusagen, da ist es zentral, der Kompost.

Der Kompost ist nun was völlig anderes als dieser Tiefstahlmist. Der Kompost ist das Düngermittel, wo man eigentlich versucht, das was herauszufallen droht aus dem landwirtschaftlichen Organismus. Hebe ich irgendwo ein Teich aus, da löffel ich so ein Graben aus, weil der so alle fünf Jahre mal sauber gemacht werden muss, dass es wieder gut abläuft.

Da entstehen ein paar Hänger, so ein schöner matschiger, toniger, schlickiger Matsch. Nicht irgendwo wegkippen, schön an die Seite legen, bisschen trocken lassen und mit in die Kompostierung rein. Da wird eine Hecke gepflegt, jeder Ast ist wichtig, möglichst schnell, schön häckseln, zusammenhalten, gleich mit rein in die Kompostierung.

Da sind Futterabfälle, da ist es im Sommer ein bisschen spät geworden, das Kleegras steht schon richtig in der Blüte. Die Gräser sind auch schon ein bisschen überreift, die Kühe fressen nicht mehr gut. Man will es noch wegkriegen, man hat jeden Tag die letzten Wochen vom ersten Schnitt richtig ausputzt.

Da sind große Haufen altes, warm gewordenes Futter, zack, mit rein in die Kompostierung. Da ist ein täglicher Anfall von Küchenabfällen, von Resten aus den Verarbeitungen, aus den Geschälkartoffeln, wenn es denn nicht die Schweine fressen, unbedingt sofort rein in die Kompostierung. Überhaupt Schweine und Kompostierung, das müssen wir vielleicht kurz besprechen.

Der Schweinestall hier ist so gebaut, im Moment funktioniert es nicht so richtig gut, aber ist so gebaut, dass eigentlich alles, was da kompostiert wird, was über was rausfällt, was Rest ist, was nicht mehr benutzt werden kann, dass das erstmal von den Schweinen durchgearbeitet werden kann. Der Schweinestall ist extra so hoch, sieht ja so aus wie so eine kleine S-Bahn-Station mit dem etwas hohen Dach. Das ist deshalb, damit man eine Großkiste da reinfahren kann, mit dem Stapler ausdrehen kann und in dem Wühlareal können die Schweine das durcharbeiten.

Und dann holt man es eben eine halbe Woche oder eine Woche oder zwei Wochen später unten wieder raus aus diesem Wühlareal und dann sofort in die Kompostierung. Das ist also die Schweine mit ihrer Lebensenergie, mit ihrem Interesse, mit ihrem unglaublichen Lust, alles mögliche durchzufressen, durchzuarbeiten, reinzubeißen, wieder auszuspucken und so weiter, dass die da tätig werden können. Das tut den Schweinen wahnsinnig gut, die lieben das irrsinnig und es tut den Sachen so gut, den Produkten, die da jetzt in Rotte kommen sollen.

Also eine Art, ja, Beseelung, eine Art Verbindung dieses Schweinewesens mit dem Futter, mit diesen Resten, mit den Rosenkohlstrümpfen. Das fressen die zum größten Teil alles gar nicht, sondern die spielen damit rum, machen damit rum und innerhalb weniger Tage hat so eine Gruppe von 10, 15 Schweinen viel, viel durchgearbeitet und es ist eine wunderbare Vorkompostierung, eine wunderbare, ja, Durchastralisierung dieser Reste, die dann zum Kompost dazukommen. Grünguthexel kann man gar nicht genug haben und eben ungefähr 5, 3% Erde, gute Erde, humose Erde.

Bei uns ist es ein Eimer kohlensauerer Kalk in Grießform, nicht Pulver, sondern wirklich wie kleine Steinchen, wie Splitt, wie Grieß, der damit draufgestreut wird auf einen ganzen Anhänger. Ganz bisschen kohlensauerer Kalk hilft unglaublich für die Kompostwürmer, für diese etwas kleineren, diese Dunkelroten, die ein bisschen mehr Temperatur vertragen, die gerne sich im Kompost dann ansiedeln, die brauchen, die knabbern gerne ein bisschen an dem Kalk. Auch viele andere Lebewesen, viele andere Tiere, die im Kompost dann später auftauchen, die brauchen das, das hilft sehr, dass die kommen und dass die gut leben können und dem Boden tut es natürlich auch wahnsinnig gut, wenn ein bisschen ganz kleine Spuren von freiem Kalk da sind, also der Kalk sich langsam zersetzen kann.

Nicht als Mehl, dann ist es sozusagen viel zu schnell, sondern eben als kleines Gesteinskrümelchen, an dem alle Lebewesen sozusagen ein bisschen knabbern können. Ein großes Problem ist bei der Kompostierung die Feuchtigkeit. Kompostierung ist anstrengend, ist mühsam und ist immer wieder sozusagen neu.

Jede Miete muss man eigentlich ein Gefühl dafür haben, was braucht es jetzt hier gerade. Im einen Fall wird es zu schnell warm, wird es zu lange warm, es geht Feuchtigkeit verloren, man muss dämpfen, wenig umsetzen, gut abdecken, befeuchten. Im anderen Fall wird es mal kurz warm und auch gar nicht richtig heiß und dann wird es schon wieder kühl, nochmal umsetzen, vielleicht hat man irgendeinen grünen Abfall da, der sozusagen ein enges CN-Verhältnis hat, wo man nochmal wirklich dafür sorgen kann, dass Umsetzung neu entsteht, dass der Kompost sozusagen wieder Gas kriegt und nochmal in die Umsetzung kommt, in die Wärme kommt.

Ideal ist eben ein mehrstufiger Vorgang, erst wird er heiß, dann gehen die Zellen wirklich auf, der pflanzlichen Bestandteile, da tritt ein bisschen Feuchtigkeit aus, da kommt eine Gasphase, dann kommt eben langsam über Wochen, wird es immer kühler und sackt zusammen, jetzt muss ich vielleicht nochmal wenden oder zum Teil umsetzen, wie auch immer. Man muss den nicht zu wunderschönem Gartenerde zu Ende kompostieren, das wird immer übertrieben. Man hat bei Kompostierung immer so tolle Ideale vor sich, das ist gar nicht nötig.

Die meisten aktiven Böden können wunderbar, die zweite Hälfte der Rotte kann wunderbar in den Böden, auf dem Acker, im Garten passieren, da wird immer auch viel Verluste akzeptiert, weil man eigentlich so ein komisches Bild hat, das müsste jetzt ein fertiger Kompost da werden, bevor man ihn anwendet, das ist gar nicht erforderlich. Die erste Phase, die ist wichtig, die ersten 6, 8, 10 Wochen, wenn die gut verlaufen, dann darf der ruhig noch halb gerottet sein und kann schon benutzt werden, das ist überhaupt kein Problem. Natürlich kommt zu dem Kompost ein bisschen Mist dazu, der veredelt den Kompost unglaublich, der harmonisiert den Kompost, dadurch wird er warm, dadurch kommt er aber in der Rotte auch weiter.

Der Mist ist eine ideale Sache, 10%, 20% ist wunderbar, aber Mist pur zu kompostieren ist ein völliges Missverständnis, das ist eigentlich dumm. Da hat man viel zu viel Verluste, da sollte man lieber eine Feldmiete machen, wo man nur eine kleine Anrotte, mehr eine Lagerrotte hat und dann den Mist ausbringt als angerotteten Feldrandmieten-Mist und nicht als Kompostierung. Also reinen Mist fünfmal mit dem Kompostbender durchzufahren und intensiv in Rotte zu bringen, ist eigentlich wirklich schade.

Gesunde Böden können das wunderbar verdauen, den Mist. Man hat eigentlich große, große Verluste, die im Boden eben längst nicht so hoch sind, was eigentlich schade ist. Da sollte man nur im Sonderfall auf so eine Sache eingehen.

Eigentlich gehört der Mist als Mist gedüngt und der Kompost ist vor allem die Veredelung der pflanzlichen Reste aus dem gesamten Betrieb. Der Kompost ist die tolle Möglichkeit, das, was rauszufallen droht, mit Arbeit, Pflege, Zuwendung, Feeling und Pfiffigkeit zu etwas ganz, ganz Edlem zu machen. Damit kann man Bodenfruchtbarkeit aufbauen, damit kann man Bodenfruchtbarkeit mehren und langfristige Ertragsfähigkeit steigern.

Kompost. Ja, als nächstes möchte ich ein bisschen sprechen über die Jauche. Jauche ist der Harn, Jauche ist der Nicht-Gülle, Gülle ist Harn und Kot.

Beide sind ja flüssige Düngemittel und beide sind problematisch, beide sind nicht leicht zu händeln, es ist nicht so easy damit umzugehen. Ideal hat man eigentlich fast überall die Jauche und die Gülle sozusagen im Stroh, viel einfacher im Tiefstallmist. Wenn die Tiere auf dem Tiefstallmist sind, dann ist der Harn im Stroh gefangen und befeuchtet den ganzen Prozess ein bisschen.

Es ist viel günstiger, als wenn man da nochmal extra Gruben hat, aber viele Ställe sind eben doch so, dass man da gar nicht drumrum kommt, dass man eben doch, wie jetzt hier zum Beispiel bei uns in der Anbindung, dass da eben Jauche entsteht. Ist so ein ganz interessanter Hinweis für denjenigen, der mal in die Lage kommt einen Stall bauen zu dürfen, ob man das dann nicht hinkriegt das so zu bauen, dass da keine Gülle und keine Jauche entsteht. Meistens hat man viel viel Beton nötig, um so etwas dann aufzufangen, die Kanäle und die Lagerung und so weiter und meistens hat man damit eigentlich nur große Probleme, das wirklich gut auszubringen, dass da nicht viele Verluste entstehen.

Oft ist es so, dass man dann Jauche und Gülle dann ausbringen muss, wenn der Boden eigentlich zu weich ist. Ich sehe immer wieder auch leider auf biodynamischen Betrieben, dass Gülle und Jauche ausgebracht wird, wo man sagt, der Schaden ist eigentlich viel größer als der Nutzen. Da muss das dann irgendwie entsorgt werden, eigentlich schrecklich.

Also das ist ein schwieriges Kapitel und ich bin ziemlich sicher, dass man auf den meisten Standorten viel besser damit fährt, wenn man versucht den Hahn und den Kot der Tiere in etwas Halbfestes zu überführen. In einen Mist oder in einen Kompost oder in eine Form, wo man eben keine Verflüssigung, keine Gülle oder Jauche erzeugt. Ein großes Problem.

Weißig sind alle Ausläufe und Ausläufe bedeutet ja, dass die Tiere da auch mal Koten oder mal Pipi machen. Und dann hat man große Flächen und entweder trocknet der Kot und der Hahn, vertrocknet und verdunstet oder es regnet und man hat dann eben ein Regenwasser, was ein bisschen braun oder schwarz ist mit ein bisschen Hahn. Also ganz, ganz stark verdünnte Güllen.

Ein richtiges Problem. Da hat man dann viele Kubikmeter von dem Winter, großer Auslauf, viele Kubikmeter Regen mit ganz bisschen Kot und Hahn. Da ist dann oft eben das Fahren mühsam und man muss dann viele Fässer fahren, die eigentlich schmutziges Wasser sind.

Ein richtiges Problem. Da fehlt uns sozusagen die technische Lösung. Ich träume da ein bisschen davon, dass wir jemanden finden, der uns da einmal ein paar Jahre Forschung finanziert.

Ich denke, man kann das zum Teil eindicken und vor allem kann man das, wenn man die richtigen Filtertechnik entwickeln, eben in die Kompostierung mit einbeziehen. So, dass man eben nicht dann im April und Mai in die Getreidefelder reinfahren muss mit 10 Tonnen schweren Güllefässern, riesige Verdichtungen macht in dem noch weichen Boden. Es passt nicht zusammen.

Das könnt ihr schon denken. Wenn es trocken ist und man gut fahren kann, dann nimmt der Boden das nicht auf. Dann ist das eigentlich oben drauf und verdunstet, dann ist es warm und trocken.

Da verdunstet die Jauche und die Gülle. Wenn es feucht ist, wo der Boden das gut aufnimmt, kann man eigentlich nicht fahren. Dann macht man viel Schaden.

Also es passt eigentlich nicht. Man müsste entweder Verregnungstechnologien haben oder man muss diese Flüssigkeit eben in die Kompostierung mit einbauen. Beides ist technisch nicht entwickelt.

Ist richtig ein Problem. Ich sehe also zunehmend die Jauche und die Gülle als ein echtes Problem und idealerweise eben verbunden mit dem Festen, in das Feste mit integriert. Da hat man am wenigsten Mühe, hat am wenigsten Schaden, hat am wenigsten Verlust.

Das ist viel besser. Aber wenn man sie hat und eben einzeln ausbringen kann, dann gibt es eben die Möglichkeit, zum Beispiel gerade in den anspruchsvolleren Getreiden das zu tun. Hier zum Beispiel Jauche.

Wir haben jetzt gar keine Gülle, sondern nur so eine auch sehr verdünnte Jauche, weil da eben auch immer noch Wasser mit dazukommt. Ja, man hat dann eben auch noch die Möglichkeit, die auf das Grünland zu bringen. Die Wiesen, die Heuwiesen, die Silowiesen, da kann man eben noch die verdünnte Gülle oder Jauche hinfahren.

Das macht schon auch Sinn, das ist auch gut. In der Narbe kann das sozusagen aufgesaugt werden und festgehalten werden und es befördert dann eben auch gerade die Gräser, Wiesen, die sehr kräuterreich sind, die sehr leguminosenreich sind, die schwach im Ertrag sind. Da kann man durchaus mit Gülle und Jauche einen Schubs geben, dass es mehr zu Ertrag kommt bei den Gräsern, dass die Gräser wieder ein bisschen mehr in Vorteil kriegen.

Natürlich gehen dann auch die Kräuter zurück. Aber man erntet dann mehr und das macht schon auch Sinn. Da muss man immer ein gutes Mittelmaß finden.

Meistens geht das sehr gut, weil sowohl vom Kompost wie vom Tiefstahl, aber auch von der Jauche und Gülle hat man eigentlich immer zu wenig. Man hätte lieber gerne ein bisschen mehr, noch hier und da und nochmal und so, sodass man eigentlich nie in dem Problem ist, dass man nicht weiß, wohin damit, weil so viel hat man dann doch gar nicht davon. Ja und jetzt könnten wir eine nächste Spalte machen und da würden wir jetzt zum Beispiel sprechen können über den Kalk.

Bei uns ist es so, dass wir hier gerne in dieser Gegend eine Kalkung machen, irgendwo nach der Hackfrucht, weil wenn wir Kalk nötig haben, dann vor allem bei den Leguminosen. Das Kleegras und insbesondere die Luzerne, die lieben es, ein bisschen freien Kalk zu finden in der Bodenlösung, im Bodengeschehen und das sollte man auch ernst nehmen und das danken die auch mit besserem Wachstum und vor allem danken sie es mit besserem Wachstum, mit besserer Funktion der Knöllchen. Also der Kalk, einfach der kohlensaure Kalk in einer Größenordnung von ein bis zwei Tonnen pro Hektar, wenn gar kein freier Kalk in der Bodenlösung nachzuweisen ist, das kann Sinn machen, das muss man abhängig machen von der gesamten Fruchtfolge, das muss man abhängig machen von dem Kalkgehalt der Komposte, man muss es abhängig machen von dem Gestein im Untergrund, es muss gar nicht unbedingt nötig sein, aber es kann möglich sein und es kann sinnvoll sein und es kann sogar so sein, dass man langfristige Bodenentwicklung damit positiv beeinflusst und eben sozusagen für die nächste Generation eigentlich am Aufbau des Bodens einen entscheidenden Kick voranbringen kann, gar nicht um jetzt bessere Erträge zu haben oder um irgendwie besseres Wachstum des Kleegrases zu haben, sondern es kann auch sein, dass man gerade den Tonprozess, den Tonbildungsprozess, die Umwandlung der Böden, die Weiterentwicklung der Böden in die richtige Richtung beeinflussen kann, wenn ein bisschen freier Kalk da ist.

Ich spreche also eher vom freien Kalk als vom pH-Wert. Das ist eine merkwürdige Meinung, dass man meint, man müsse den pH-Wert sozusagen aufkalken oder erhalten durch Kalk, das kann oft auch durch ganz anderes geschehen und die meisten gesunden Fruchtfolgen auf gesunden Böden haben einen bestimmten pH-Wert, der sowieso über 5,8 oder über 6 ist, der also in einem eigentlich gesunden Bereich liegt, wo man jetzt wegen des pH-Werts gar nicht kalken muss. Das gibt es natürlich auch, es gibt natürlich saure Standorte und da muss man dann vielleicht erst recht kalken, hauptsächlich aus diesem Grund, weil es eben zu sauer ist, das ist aber sozusagen eine Spezialität.

Ich meine eben, wir sollten schon immer wieder schauen, wie sind die Bodenentwicklungsprozesse und gibt es da die Notwendigkeit, positiv darauf zu wirken, dass in 20, 30, 50 Jahren ein guter Aufbau, eine gute Entwicklung passiert und kein Abbau. Da müssten wir jetzt viel Bodenkunde machen, um das zu verstehen, das mag jetzt erstmal so genügen. Ja, so viel vielleicht erstmal, dass man so ein bisschen einen Einblick hat, wie ist da so eine Fruchtfolge und ich möchte jetzt noch etwas dazu ergänzen, was gar nicht mehr direkt mit unserem Thema zu tun hat, die Anwendung des Düngers, die Anwendung der Düngemittel in der Fruchtfolge.

Wir haben ja gesehen, es gibt also mineralische Dünger, das könnte auch auf bestimmten Standorten kein Kalk sein, sondern vielleicht Basaltmehl, das wäre hier an manchen, auf manchen unserer Ecke, haben wir das früher auch mal gemacht, das wäre vielleicht alle 20 Jahre gar nicht schlecht. Es gibt Böden, da ist nichts mehr zum Verwittern, die Böden sind was sehr Aktives, die wollen eigentlich, das ist auch sinnvoll und richtig, das Pflanzenbodenleben muss die Steine verdauen, das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber das braucht es. Und dieses Verwittern der Steine, dieses Verdauen der Steine, des mineralischen Selbst, wenn das gar nicht möglich ist, weil es tiefgründige Schwemmlandböden zum Beispiel sind, dann kann es hochgradig sinnvoll sein, wenn man eben ein bisschen Gesteinsmäßiges wie zum Beispiel einen guten Basalt, da muss man dann immer genau die Zusammensetzung kennen, da muss man echt aufpassen, darf man nicht irgendwas einfach ausbringen.

Das kann dann sehr sehr sinnvoll sein, dass die Böden da wieder für 10-20 Jahre ein bisschen was haben, was sie mit verdauen können, was sie mit verwittern können und man hat so ein Grieß vielleicht als Abrieb aus einem Schotterwerk, wo Basaltschotter produziert wird, eine tolle tolle Sache. Das kann sozusagen Düngung von mineralischem sein, Kalk, kohlensauerer Kalk, auch nicht als Mehl, wieder als Grieß, ganz wichtig, das Mehl macht eigentlich zu viele Explosionen in den Bodenprozessen. Die Grießfraktion, sogar die Splittfraktion, die geht über 10-15 Jahre und da wird eigentlich immer nur so viel herausgelöst aus dem Kalkgestein, wie es wirklich für den biologischen Prozess jeweils nötig ist.

Dann haben wir hier viele Düngungen aus dem Pflanzenreich, die ganze Wurzelmasse, das ganze Stroh, was mit dem Mist wieder in den Acker kommt oder eben verarbeitet wird, die ganzen Zwischenfrüchte und dann haben wir eben insbesondere hier mit dem Tiefstall, aber auch mit dem Jauche, Gülle und eben ein kleiner Teil des Kompostes auch wieder Dünger aus dem Tierreich. Ja, so haben wir das gesehen und jetzt wollte ich noch einen Aspekt dazu stellen, da kommen wir sonst nicht wieder hin, an diese Ecke. Warum macht man das jetzt eigentlich so? Man könnte natürlich auch eine andere Fruchtfolge oder die anders komponieren und wir diskutieren auch gerade im Moment, ob wir hier diesen Roggen wieder woanders hinstellen und zwar ist jetzt mal eine gewisse Zeit sehr wichtig, dass wir hier zwei Getreideglieder hatten vor der Hackfrucht.

Das ist überhaupt nicht in Stein gemeißelt, das war vor 15 Jahren anders und ist sicher in 15 Jahren auch wieder anders hier. Da ist man immer in einem Anpassungs- und Änderungsprozess drin, es gibt nicht die ideale Fruchtfolge, auch nicht für einen Betrieb, weil sich alles immer ändert. Aber was ich eben noch zeigen wollte ist, dass es eben auch eine Wirkung der verschiedenen Früchte auf das Unkraut gibt.

Also man könnte jetzt nochmal eine Spalte machen, ich will das jetzt nur noch andeuten, weil wir mit der Zeit eigentlich schon durch sind. Jede Kultur hat eine spezifische Wirkung auf bestimmte Unkräuter oder Ungräser. Also im Hackfruchtbau, wenn wir jetzt mal an den Kartoffeldamm denken, da striegelt man, da häufelt man, da ist das ganze Frühjahr über ein unglaublich garer, wunderschöner Boden, der ständig bewegt wird.

Da keimt unendlich viel Unkraut und wird wieder ja schon im fädigen kleinen Zustand bekämpft und geht wieder kaputt. Das hat also eine große Wirkung gerade auf die Unkräuter, auf die zweikeimblättrigen Unkräuter. In einem Wintergetreide, ja da ist eine starke Konkurrenz im Frühjahr.

Da sind also alle Frühjahrsunkräuter, wenn das ein kräftiges, gutes Getreide ist, was auch gezüchtet ist für einen biodynamischen Betrieb, wo also eine starke Vitalität, wir haben über die Frühjahrsentwicklung schon gesprochen, da gibt es eine ganz kräftige Unkrautunterdrückung der Frühjahrsunkräuter. Schwierig ist es mit den Herbstunkräutern und zwar vor allem den Ungräsern. Das Wintergetreide hat einen vermehrt sozusagen, eine Sache die ganz problematisch werden kann hier an diesem Standort.

Es sind die Gräser, die Wildgräser, die eben in den Eingangswinter, im Dezember keimen, im Januar keimen und das ist insbesondere auf ein bisschen schwereren Standorten der Ackerfuchsschwanz. Ein fieses, sehr sehr gutes, also sehr wurzelndes, sehr vitales Gras, was einen tollen Futterwert hat, aber was wirklich dann zu einer Konkurrenz werden kann für das Getreide und man das eben mit Striegeln, mit Hacken nicht erwischen kann, weil es eben gerade dann keimt, wenn es richtig nass und kalt ist, wo man gar nicht auf den Acker fahren kann. Also da ist das Wintergetreide sozusagen im Nachteil, aber das ist eins der wesentlichen Gründe, warum wir auch gerne eine Sommerung haben wollen.

Der Hafer ist eine Sommerung und wir hätten eigentlich auch gerne vielleicht ein bisschen Sommergerste oder ab und zu auch vielleicht Sommerweizen oder so, weil wir sehen, dass wir damit sehr gut dann gegen diese im Winter keimenden Ungräser zurechtkommen. Und was ist die große Unkrautleistung, die hier in diesem passiert und insbesondere im Luzernegras? Das sind die Wurzelunkräuter, also insbesondere die Ackerkratztistel, die man eigentlich mit nichts wirklich dauerhaft langfristig bekämpft, außer mit der Luzerne. Die Ackerkratztistel ist eigentlich, wie alle Unkräuter, zeigen die etwas, sie sind sehr weisheitsvoll und man muss eigentlich ihre Sprache verstehen lernen, was sagen die einem eigentlich, nicht die Kamille, die erzählt eben etwas von dem verschlemmten Boden und so weiter und so weiter.

Und die Ackerkratztistel, die erzählt etwas von Nährstoffen, von Fruchtbarkeitsleistung, die mir in meinem Ackerbausystem verloren gegangen ist. Ich habe es nicht hingekriegt, alles wirklich im Leben zu halten. Da ist etwas mit der Bodenlösung, mit dem Regen, mit dem Wasser im Boden immer weiter runtergerutscht, was eigentlich kräftiges Wachstum ermöglicht.

Und so ist eigentlich eine relative Feuchtigkeit, die nährstoffreich ist, da in 60, 80, 100, 120 Zentimeter Tiefe. Und da ist plötzlich dieses Geflecht, dieses Rhizomgeflecht der Ackerkratztistel und bjong, kommt die hoch und zack hat man die. Und jetzt denkt man da oben, ja man kann die abschneiden, muss irgendwie mit einem Draht die unterschneiden, muss mit elektrischem Strom die verkuckeln da.

Und das liegt an diesem oder jenem, da gibt es also die wildesten Theorien. Am Ende ist es ganz einfach, wir haben etwas verloren, wir haben keinen super guten Ackerbau gemacht und es geht auf manchen Standorten auch gar nicht. Wir haben etwas nach unten verloren und wir brauchen eine Kulturpflanze, die da unten tätig ist und es wieder hoch holt.

Der Distel wirklich Konkurrenz machen, das macht man eben nicht, indem man oben Getreide hat, sondern da braucht man eben sowas wie die Luzerne. Und wenn die Luzerne mal zwei Jahre wirklich gut gewachsen ist, dann ist die Ackerkratztistel weg. Die ist nicht weg, aber die wächst nicht mehr.

Und nach vier, fünf Jahren und dann war vielleicht mal wieder irgendwie ein feuchtes Jahr und man hat wieder eben was verloren nach unten, zack ist sie wieder da. Und ich habe eben über die Ackerkratztistel sehr viel gelernt hier in der Wetterau, wo die eben überall da ist, auch im konventionellen, indem ich mir angeguckt habe, wenn tiefe Gräben durch die großen fruchtbaren Ackerflächen gezogen wurden, wenn Straßenbau passiert ist in den konventionellen Äckern, da sieht man nämlich fast überall eben in dieser Tiefe von 80 cm, von 1 m, von 1,20 m, dann doch dieses Geflecht und dann geht man in den Acker rein und sieht, da ist ganz selten eine kleine, mickerliche Pflanze, weil die eben gespritzt werden. Die kommen fast nie zur Blüte und halten sich jahrzehntelang doch als Rhizomgeflecht da unten drinnen und würde eben nicht gespritzt werden.

Die sind massiv da, weil das konventionelle System eben unglaublich viel Nitrat nach unten verliert und auch andere Nährstoffe. Und die hätten normalerweise ein riesen, riesen Problem mit der Ackerkratztistel, jedenfalls hier, wo ich es studiert habe, wo ich es mir immer wieder angeguckt habe. Und das geht eben nur, und das habe ich ja versucht zu erzählen bei der Entwicklung der Ackerbaugeschichte, weil man notwendigerweise eben nach der mineralischen Düngung die Herbizide erfunden hat und damit die Distel im konventionellen Anbau eben klein hält.

Das können wir nicht, das wollen wir nicht. Wir müssen also viel komplizierter, ökologischer Landbau, biodynamischer Landbau ist viel schwieriger, weil er komplizierter ist. Wir müssen also sozusagen über all die Jahre in allen Situationen so wirtschaften, dass wir immer genügend Pflanzenwachstum, genügend Prozess haben, dass die Bodenfruchtbarkeit sozusagen oben bleibt und dann können wir die Distel im Schach halten.

Und wir müssen eben regelmäßig die Luzerne anbauen, die da unten wirklich heraufholt, dafür nach unten ihre baumartige Wurzel bringt, den Kohlenstoff sozusagen nach unten verlagert und den Stickstoff und die Bodenlösung sozusagen wieder nach oben bringt, viel Kalk aus dem Tiefen, viel Phosphor aus dem Tiefen hochbringt, was wir zum Glück, zum Glück, zum Glück nicht verkaufen, sondern füttern und damit in Betrieb, dann lebendig in Betrieb haben und zur Verfügung haben für die nächsten Kulturen, für die Düngung im Mist. Ja, soweit wollte ich kommen. Herzlichen Dank fürs Zuhören und dann hoffe ich, dass wir das jetzt dann gut hinkriegen mit unserem Bienenfachmann.

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