Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 7. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 7. Folge von Martin von Mackensen, 2021

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Hallo und herzlich Willkommen zu meinem Vortrag. Heute zeige ich euch, wie man mit einem Vortrag umgehen kann. Wir beginnen mit dem Vortrag, den ich vorhin mitgebracht habe.

Das Vortrag ist ein Vortrag, den ich vorhin mitgebracht habe. Es geht darum, das Vortrag mit einem Vortrag umgehen zu können. Das Vortrag ist ein Vortrag, den ich vorhin mitgebracht habe.

Es geht darum, das Vortrag mit einem Vortrag umgehen zu können. Wir haben am Samstag uns beschäftigt mit den, man könnte sagen, endlich Neuzeit in der Landwirtschaft. Endlich ist 1500, 1400 auch in der Landwirtschaft angekommen.

Und dieser Moment, eben 300, 400 Jahre später als sonst in der Kultur, ist wie eine aufgestaute Situation. Also wenn man sich das so vorstellt, hier Dortenfelder Hof, 30-jähriger Krieg, 1648 ist der zu Ende. Wahrscheinlich die größte Zerstörung, die es je hier auf diesem Hof gegeben hat.

Und jetzt fangen die wieder an, das aufzubauen. Das geht zwei Arbeitsgenerationen. Arbeitsgeneration ist so ungefähr 30 Jahre.

Und 1707 ist dieses Wappen da drüben an dem Haus, dieses in Stein gemeißelte da oben, wo ihr jeden Tag unten drunter zu eurem Essraum geht, ist oben dieses schöne stein gemeißelte Wappen. 1707 kann dieses Gebäude wieder eingeweiht werden. Also fast 60 Jahre.

Es sind nötig, um irgendwie wieder nach diesem Krieg das so zu machen, dass man wieder hier so einen Wirtschaftshof eines Klosters betreiben kann. Und das war sicher noch vor den dörflichen Verhältnissen. Das war noch sicher eine privilegierte Situation hier.

Alles mit den alten Mitteln. Alles mit Hand. Alles mit Ochsen transportiert.

Alles keine gescheiten Straßen. Alles wahnsinnig arm, wahnsinnig knapp. Brot ist schon ein ganz wertvolles Grundnahrungsmittel.

Und knapp, knapp, knapp, knapp. Alles ist immer knapp. Und eben dann 1760, 1780, 1800.

Jetzt geht diese Spirale los. Und da kann man natürlich sagen, die Initialzündung ist das Kleegras, das im Acker ankommt. Aber man kann auch sagen, es ist bei den Menschen, die Landwirtschaft wirklich machen und planen, endlich sozusagen auch wirklich ein Bewusstseinswechsel da.

Weil man baut kein Kleegras an nach 1000 Jahren mittelalterlicher Landwirtschaft, wenn man nicht plötzlich merkt, es könnte eigentlich besser gehen. Und jetzt geht das Schlag auf Schlag. Also das erste war die Änderung der Fruchtfolge.

Besömmerung der Brache. Das zweite war die Technik. Wir haben ganz lange über das Säschar gesprochen.

Das dritte ist der andere Blick. Oder man könnte auch sagen, der eben in der Züchtung überall plötzlich wirksam wurde. Mehr auf das, dass ich da was ernte, dass ich davon was habe, dass ich da was verkaufe.

Also ein ganz anderer, alles wurde sozusagen viel ökonomischer angeschaut. Und das nächste ist jetzt, ich habe mehr Futter, ich kann mehr Tiere halten, ich habe mehr Dünger. Also die ganze Frage, die mit der Düngung zusammenhängt, der organischen Düngung von den Tieren, auf einmal geht da was.

Auf einmal ist da mehr da, auf einmal kann man da eine gewisse Entwicklung machen. Und dann die Landwirtschaft ist die Grundlage für die vielen, vielen Menschen, die ihr entfliehen, die rausgehen aus der Landwirtschaft, um Industrie zu machen. Und ohne diese Spirale, die sozusagen schon ein Stück weit angefangen hat, keine industrielle Revolution.

Also die Landwirtschaft ist auf einmal durch das bisschen Technik, ist alles noch Ochsen- und Kuh- und Pferdelandwirtschaft. Durch das bisschen intensivere Fruchtfolgen, intensivere Erträge, bessere Erträge und so weiter. Auf einmal kann wirklich eine nennenswerte Bevölkerung außerhalb der Landwirtschaft überhaupt leben, kann ernährt werden.

Menschen, die nicht in der Landwirtschaft sind, können ernährt werden. Das ist erst 19. Jahrhundert, das muss man sich ganz gut klar machen.

Vorher sind das weniger als 10 Prozent. Also da ist was sozusagen drüber hinaus und die einen gehen in die Industrie und die anderen gehen nach Amerika und dann eben dieses Auswandern. Und dann haben wir gesprochen noch als letztes über die mineralische Düngung.

Der Beginn der mineralischen Düngung. Und da haben wir gesagt, das kommt noch gar nicht in der Fläche an. Da ist noch gar nichts groß, dass man sozusagen Kunstdünger systematisch, flächenmäßig düngt.

Sondern die Denkweise. Ich habe von dieser Raubbaugeschichte gesprochen. Ich gucke auf einmal auf die Pflanze nicht als etwas Gottgeschenktes, was in einem großen Zusammenhang steht und wo ich sozusagen die Gnade habe, dass ich sie ernten darf und etwas davon leben kann.

Sondern wie kann ich das optimieren? Diese Pflanze an diesem Standort ist aus Mineralischem des Bodens gebildet. Das muss da wieder hin und dieses Mineralische vielleicht noch ein bisschen mehr, ein bisschen besser, ein bisschen harmonischer, wie auch immer, wächst doch vielleicht noch viel mehr. Und das beginnt dadurch, dass man Versuche macht.

Dieses Gucken, Try and Error. Also dieses Versuch und Irrtum. Dieses Probieren, Sehen, Rechnen.

Ah, das ist pro Hektar so und so viel. Das ist da. Das ist 19.

Jahrhundert. Und alles, was dabei verloren geht an Ganzheit und so weiter, ist ja auch klar. Ja, so weit sind wir, glaube ich, gekommen.

Und jetzt müssen wir weitergehen. Und da ist jetzt noch eine spezielle Sache, die auch in derselben Zeit passiert und die eben schon zu dem Nächsten gehört. Das nächste Thema ist jetzt die Fokussierung wirklich ganz genau auf den Stickstoff.

Wir müssen uns jetzt einmal in aller Tiefe, notwendigen Tiefe, mit dem Stickstoff beschäftigen. Der Stickstoff ist doch wirklich eine Substanz, die in der Welt und insbesondere im Leben und insbesondere in der Landwirtschaft eine riesige Bedeutung hat. Sie ist nicht alleine zu denken, diese Substanz, dieser Stoff.

Aber es ist eben sehr gut zu wissen, wie das so war und wie das so ist mit dem Stickstoff. Das wird ja auch nicht das einzige Mal sein, dass ihr davon hört. Und wahrscheinlich habt ihr auch schon mal was davon gehört in der Schule oder eben auch in der Ausbildung.

Und das wird auch in der Ausbildung immer nochmal Thema sein wieder. Wie ist eigentlich organische Düngung? Wie sind Stickstoffgehalte? Warum ist der Stickstoff? Wie geht der im Jahreslauf? Was ist eigentlich Ammonium? Was ist eigentlich Salpeter? Und so weiter und so weiter. Aber dafür all das soll das auch ein bisschen eine Grundlage sein.

Also einmal das versteht, um was es da geht und das sozusagen auch in seiner Geschichte, in seiner Historie kennenlernt. Und man kann vielleicht zunächst sagen von dem chemisch-biologischen, von heute aus mit unserem Wissen, der Stickstoff umgibt uns in der Luft in unglaublich hohem Anteil. Das allermeiste der Luft ist Stickstoff.

Und dieser Stickstoff, der ist zum Glück völlig ruhig. Der macht gar nichts. Höchstens, wenn der Blitz beim Gewitter durch ihn durchsaust.

Dann wird dieser Stickstoff bei weiß nicht wie viel, 100.000 Grad und hoher Spannung am Blitz entlang, sozusagen direkt um den Blitz herum, wird er oxidiert und regnet dann runter. Und so haben wir auf der ganzen Welt sehr unterschiedlich verteilt, auch in den Jahreszeiten verteilt, eine gewisse zarte Stickstoffdüngung, die eine, man könnte sagen, Aktivierung eines ganz, ganz, ganz, ganz kleinen Teils des Luftstickstoffes ist. Jedes Gewitter ist eine Stickstoffdüngung.

Und man kann sagen, ungefähr im Jahr zwischen 40 und 60 Kilo Nitratstickstoff pro Hektar. Das ist gar nicht so ganz wenig. Das würde sozusagen für einen konventionellen Düngungsansatz, würde man sagen, naja, das ist so ein bisschen was.

Nicht, wenn man bedenkt, dass man heute im konventionellen, selbst beim Getreide, weit über 100 Kilo Reinstickstoff pro Jahr düngt. Bei manchen Kulturen auch 150. Jetzt ist man gerade dabei, das zu beschränken auf 180 Kilo pro Jahr EU-weit.

Viel zu viel. Viel zu hoch noch. Da hat die Industrie kräftig mitgedrückt bei diesem Wert.

Es ist immer noch damit, selbst wenn wir den dann irgendwie alle einhalten, also wenn der überall eingehalten wird in der EU, werden wir immer noch lange, lange große Grundwasserprobleme haben. Also es ist immer noch viel zu viel. Aber dass man so ein bisschen mal ein Zahlenverhältnis hat.

Und jetzt ist es so, in der Erde mineralisch oder so gibt es den eigentlich überhaupt gar nicht. Stickstoff in der Erde, im Gestein oder so, ist die absolute Ausnahme. Und wir kommen da dann gleich drauf.

Das ist eigentlich an ganz, ganz wenigen Orten auf der Welt und so richtig eigentlich nur an einem. Das ist die Akakama-Wüste in Mittelamerika, also an der peruanisch-kolumbischen Grenze da in Hochland, sehr weit oben. Eine Wüste, die schon lange, lange, lange durch lange, lange Epochen durch Wüste ist.

Und wo eben so eine, wie man könnte sagen, besondere Bedingung, organische Naturbedingung bestanden hat, die diese Konservierung ermöglicht hat. Ganz, ganz außergewöhnliche Situation. Ansonsten gibt es mineralischen Stickstoff bergmäßig sozusagen abzubauen oder so gar nicht.

Das gibt es nicht. Der Stickstoff hat die Fähigkeit oder die Eigenschaft oder die Art, dass er immer im Leben ist. Er ist immer sofort irgendwo verbunden und kann aber auch immer ganz schnell wieder flüchten.

Und am Ende ist er dann immer elementarer Stickstoff, reiner Stickstoff als Gas in der Luft. Eine Riesenbedeutung hat der Stickstoff in seinem Kooperation, in seiner Zusammenarbeit, in seinem Zusammenwirken, in dem Verhältnis zum Kohlenstoff. Und der Kohlenstoff, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis von allem Lebendigen ist für den Landwirt sozusagen das A und O. Da muss er sich auskennen.

Dafür muss er ein Gefühl entwickeln. Wie ist das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis eines Holz, eines Halmes, etwas, was eben zur Verholzung neigt? Wie ist es bei einem Blatt? Wie ist das frische, grüne Blatt? Wie ist es in Exkrementen der Tiere, im Mist? Wie ist es im Harn? Also da muss man sich ein bisschen mit den Jahren langsam auskennen lernen. Ein Gefühl dafür entwickeln, wo ist eigentlich der Stickstoff gerade unterwegs in dem Lebenszusammenhang, den wir da bearbeiten, pflegen, entwickeln wollen, aus dem dann eben auch Nahrungsmittel am Ende hervorgehen.

Und auch die sind natürlich stickstoffhaltig. Der Stickstoff ist ja ein ganz wesentlicher Baustein des Eiweißes, der Proteine. Und der Stickstoff wird sozusagen auch ständig rausgegeben aus dem Betrieb mit den Produkten.

Mit den Produkten verlässt Stickstoff den Hof, Stickstoffverbindungen. Und dem steht gegenüber eben der Eintrag des Stickstoffs aus der Luft. Und nun kann man sagen, habe ich schon so ein paar Zahlen genannt, wo man sagen kann, irgendwas zwischen 40, 100, 150 Kilo pro Hektar und Jahr werden da sozusagen mobilisiert, stehen da irgendwie den Pflanzen zur Verfügung.

Und das steht gegenüber einer Zahl, die ich auch jetzt sozusagen in der ersten Einführung da nennen möchte. Der Oberboden, die 25, 20, 25, 30 Zentimeter eines gesunden Bodens, eines humosen Bodens, die enthalten 8.000 bis 10.000 Kilo reinen Stickstoff. Das ist also ein riesiges Reservoir.

Das Leben ist zu Ende gegangen und hat diese unglaubliche Eigenschaft, dass es in diese halblebendige Form der Humifikation übergeht. Was unglaublich ist, dass überall auf der Welt es eben möglich ist, dass pflanzliches, tierisches Leben sich aufhört und dann eben zersetzt und doch nicht verschwindet. Und wir müssen eigentlich immer auf einen Boden schauen und uns fragen, welche Lebendigkeit, welche Pflanzen, welches Leben hat dir jetzt eigentlich deinen Humus beschert? Woher kommt das? Oder andersherum gefragt, von was, von welchem Leben? Wald, Wiesen, Urwald, was auch immer.

Welches Leben hat eigentlich sich abgeprägt? Von welchem Leben ist sozusagen übrig geblieben das, worauf ich da jetzt Gärtner oder Landwirtschaft mache? Da gibt es eben, gerade auch in Süddeutschland viel, aber es gibt es auch in Norddeutschland, anmoorige Standorte nennt man das. Wahnsinnig hoher Humus-Skal, toll zum Gärtnern. 8, 10, 12 Prozent guter Humus, der schön schnell sich umsetzt, wo also immer alles super gut wächst.

Hauptsache es ist ein bisschen luftig und es nicht erstickt im Wasser. Stammt alles aus ein paar hundert Jahren Niedermoor. Also wie ein riesiger Tümpel, durch den so ein Bächlein durchgeht.

Es wächst und es bricht zusammen und verrottet so anfänglich. Und bis es sich richtig unter Wasser oder in dieser Matschwassersituation ganz zersetzen kann, ist schon das nächste gewachsen, was wieder drauf geht und so weiter. Und so gibt es da also eine Anhäufung, eine Akkumulation von organischer Substanz, die eben dann nur trockengelegt werden muss.

Und schon hat man also das Allertollste, einen sehr sehr humosen Boden, wunderbar geeignet für Gemüsebau, für Ackerbau, für intensivste Landwirtschaft. Man muss eigentlich nur gucken, ich bin mal in Bayern auf so einem Betrieb gewesen, eine wunderbare biologisch-narmische Gärtnerei, da muss man dann auch nicht so sehr die ganz ordentlichen Regeln der Fruchtfolge beachten, da kann man dann auch schon ein bisschen intensiver wirtschaften. Und dann musste ich denen sagen, also passt auf, dass ihr es nicht übertreibt, wenn ihr dann jedes Jahr Gemüsebau macht.

Und ihr dann die Hand in den Boden haltet und da wird es einem warm, weil der Stickstoff so umgesetzt wird, dann habt ihr es wirklich mit riesigen Verlusten zu tun. Und dann, das war bildlich, das war Quatsch, das kann man natürlich nicht in Temperatur direkt messen, so wie im Komposthaufen. Aber da muss man dann höllisch aufpassen, dass man das nicht zu schnell abbaut.

Wenn man das bewirtschaftet, ist das nicht leicht, das wird über die Jahrzehnte ein bisschen weniger, der Humus, wenn der so so reich da ist. Aber man muss ihn schützen, man muss also alles dran setzen, dass man da vorsichtig mit umgeht. Also, ich wollte das eigentlich nur sozusagen als Bild einmal bringen.

Der ins Leben eingebundene Stickstoff ist natürlich ein bisschen in den Pflanzen, ist natürlich ein bisschen in den Tierkörpern und in unseren Körpern und so. Aber der wesentliche Teil des Stickstoffs, der eben nicht sozusagen wie tot in der Luft ist, der ist im Humus, in der organischen Substanz des Bodens gebunden. Und nun spielt der Stickstoff, jetzt gehe ich wieder zurück in die Geschichte, eine riesige Rolle bei einer bestimmten menschlichen Tätigkeit, die sehr destruktiv ist.

Was meine ich? Explosionsstoffe. Der Stickstoff als Salpeter hat die Eigenschaft, wenn er schön fein gemahlen ist und noch ein bisschen Zucker und so dies und das noch dazu. Das kennt ihr, da gibt es schönes Grinsen, Schießpulver und Schwarzpulver und so weiter und so weiter, kennt man aus der Chemie.

Der hat diese Eigenschaft, dass wenn er brennt, brennt er nicht, sondern brennt eben auf Einschlag. Das heißt, er explodiert, wenn man das richtig macht. Und so ist er eben schon seit dem Altertum, will man ihn haben für all das.

Explosionsstoff. Und das hat dazu geführt, dass gerade in der ausgehenden Mittelalter und beginnenden Neuzeit, wo die Menschen mit ihrem Bewusstsein schon so weit waren, große Kriege führen zu wollen und viel Explosionsstoff haben zu wollen, aber die Landwirtschaft noch ganz arm und archaisch war, dass man nun Techniken entwickelt hat, wie man der Landwirtschaft auch noch das letzte bisschen Stickstoff klaut. Das findet ihr auch so in keinem Geschichtsbuch und ist eine ganz wichtige Sache.

Das ist fast so wichtig wie das Kleegras und die Industrialisierung. Auch wird fast nicht durchschaut von den Historikern, dass die Armut der Landwirtschaft in Bezug auf die Düngung im 19. Jahrhundert, dass alles am Stickstoff hängt, dass das Wachstum so schwach ist, doch, obwohl es so eine starke Entwicklung gegeben hat, dass alles immer am Stickstoff knapp ist, dass das auch daran liegt, dass man der Landwirtschaft systematisch ständig Stickstoff nimmt.

Und wie hat man das gemacht? Schon während des Mittelalters gab es eine eigene Berufsgruppe, das waren die Salpeterer. Das waren Männer, die zogen durch die Dörfer, die waren sehr unbeliebt. Das empfand man eigentlich als eine Naturkatastrophe, wenn die kamen.

Weil die durften alles, die hatten sozusagen ein königliches, herzogliches, wie auch immer, ein Dokument, mit dem ihnen zugelassen war, überall zu gucken und wenn sie etwas Interessantes fanden, dann durften sie das rausarbeiten und mitnehmen. Und was war das? Das waren meistens alte Holzstücke in Stallungen. Manchmal auch der Stein oder der Mörtel.

Ausblühungen des Salpeters in den Stallgebäuden. Wo also viel Urin verdunstet, wo viel Ammoniak in der Luft ist, da kann das sein, dass der Salpeter, wir haben hier unten auch noch in unseren alten Mauern so eine Stelle, da denkt man immer, da schimmelt die Wand. So ein weißer Belag, da kann man den ganz schön sauber abmachen und ein, zwei Jahre später ist er wieder da.

Das blüht aus aus der Mauer. Und das hat man dann systematisiert und hat Gewölbe geschaffen, auf denen man diesen Mist der Tiere lagern musste und auf der anderen Seite konnte man den Salpeter abkratzen. Hat also sozusagen der Landwirtschaft ständig Stickstoff entzogen noch und hat den dann gesammelt, sehr gefährlich auch, und hat in den sogenannten Pulvermühlen, findet ihr in den alten Karten, wenn man so eine Stadt wie Frankfurt oder so, dann waren so drumherum zwei, drei, vier Pulvermühlen.

Die hat man nämlich schön raus aus den Städten. Alle paar Jahrzehnte ging so eine Pulvermühle in die Luft. Das wollte man nicht in der Stadt haben.

Und da wurde das dann verarbeitet. Erst wurde das ausgewaschen, ich gehe jetzt da nicht auf die Details, kann man alles finden, kann man es alles beschrieben. Das müsste man heute eigentlich mit Schülern, müsste man sowas nachmachen, dass man sowas mal erlebt hat.

Wie kommt man eigentlich zu Sprengstoff? Das ist natürlich gefährlich, weil die Schüler kommen dann auf dumme Gedanken, aber eigentlich müsste man das kennen. Eigentlich müsste man das wirklich mal erlebt haben, wie man aus Mist eben den Salpeter hervorholt und wie man aus dem Salpeter dann regelrecht Sprengstoff erzeugt. Und das 19.

Jahrhundert ist nun immer noch so, oder gerade da ist es so, dass eben der Sprengstoff und das Schießpulver und so weiter noch auf diese Weise hauptsächlich aus der Landwirtschaft kommen. Und nun, ich gehe weiter, kommt etwas Neues hinzu, was man eben erst entdeckt hat mit der Neuzeit, mit dem Seefahrertum. Die Seefahrer, die überall über die Welt segeln und alles Mögliche entdecken, die entdecken nun Inseln, insbesondere im Südatlantik und vor allem im Südpazifik, also wieder Südamerika, vor Südamerika Inseln, da regnet es nicht.

Aber die Vögel halten sich da gerne auf und es sind alles die Vögel, die aus dem Meer sich gut mit Fisch versorgen. Und die lassen da ihre Hinterlassenschaften auf den Felsen dieser Insel. Und jetzt regnet es nicht, sondern trocknet, obwohl es mitten im Meer ist, schön warm, Wind und so weiter.

Und das Ganze Jahrzehnte und Jahrhunderte. Man hat also den verdauten sowieso schon wahnsinnig eiweißreichen Fisch nochmal durch die Vogelverdauung durch, eintrocknen, Schicht für Schicht. Und das kann man jetzt so abstechen, getrockneter Vogelkot, hochkonzentrierter Stickstoff.

Und das packt man in Säcke und verschifft es nach Europa. Und hat den ersten konzentrierten Dünger, hundertmal so konzentriert wie Kompost oder wie so ein Tiefstallmist oder so. Stinkt nicht oder kaum und ein Teufelszeug.

Mit ein paar Hinten voll kriegt man also einen Rieseneffekt. Und eben auch für die Salpeterindustrie oder für die Salpetergewerbe, muss man vielleicht sagen, der Explosionsstoffe. Und jetzt kommt sehr bald dann eben das Zweite dazu, dieser direkte Salpeter aus der Akakama-Wüste, um den dann sogar ein Krieg geführt wird.

Eigentlich alles furchtbar, sind viele Menschen gestorben bei dem Abbau dieses, weil das so eine unwirkliche Gegend ist, da gibt es gar kein Wasser. Also es ist alles nicht schön, wenn man sich damit beschäftigt. Und so kommt man also wirklich in das 20.

Jahrhundert. Man weiß, es gibt diesen Stickstoff, man kennt die Verbindungen, man kennt die Prozesse langsam, aber man kann ihn nicht haben in reiner Kultur in größeren Mengen. In reiner Form, also als chemische Masse im Labor natürlich, aber eben nicht industriell.

Und so beginnt nun ein Wettlauf um die Jahrhundertwende, vom 19. ins 20. Jahrhundert.

Wer, wo wird es nun als erstes hinkriegen, diese Unmengen Stickstoff, die in der Luft sind, zu verwandeln in aktiven Stickstoff. Wie kann man den Stickstoff binden, wie kann man den brauchbar machen, aktiv machen? Die Stickstoffsynthese. Und da gibt es zunächst ein Verfahren, das noch im letzten Jahr des 19.

Jahrhunderts entstanden ist, was sich dann doch als zu kompliziert und zu energiereich herausstellt. Und dann gibt es ein zweites, das hängt mit einem Herrn Haber und Herrn Bosch zusammen, das sogenannte Haber-Bosch-Verfahren. Und das wird in den ersten Jahren des 20.

Jahrhunderts hier in Mannheim bei der BASF entwickelt. Und nun kommt der Erste Weltkrieg. Und die oberste Heeresleitung, die ja dann quasi Deutschland zu einer Militärregierung, die Deutschland regiert im Grunde genommen, die beschließt nun, wir werden binnen Kurzem diesen Krieg nicht mehr weiterführen können, weil wir nicht genug Sprengstoff haben.

Wir müssen dieses Haber-Bosch-Verfahren endlich industriemäßig zustande bringen. Bis dahin war das nur sozusagen labormäßig. War klar, so könnte das funktionieren.

450 Grad, 200 Bar Druck und so weiter. Ziemlich aufwendige Angelegenheit. Ist ja auch immer noch sehr, sehr energieintensiv.

Und jetzt wird sozusagen gleichzeitig zu diesem furchtbaren Krieg, den man da gegen Frankreich und dann auch gegen Russland und so weiter führt, wird gleichzeitig innen in das Land hinein, nach innen in Deutschland, dann in Mitteldeutschland, wird dieser Kampf um die Stickstoff-Synthese geführt. Das ist wirklich ein Kampf. Es ist unglaublich, innerhalb von einem Jahr wird da ein riesiger Industriekomplex gebaut.

Dann geht das auch nochmal alles in die Luft und wieder sterben viele Menschen und so ist alles egal. Man muss das machen, diese deutsche Brutalität und Zielstrebigkeit und Organisationsfähigkeit. Wenn man sich das so im Nachhinein anguckt, wie schnell das und wie kompliziert das eigentlich gegangen ist, also wie kompliziert das Verfahren ist und wie schnell es dann gegangen ist, man kann sich das gar nicht eigentlich vorstellen, dass das so möglich war.

Und der Erste Weltkrieg wäre wirklich ungefähr 16, 17, wäre der zu Ende gewesen, weil die Deutschen keinen Sprengstoff mehr gehabt hätten, wenn das nicht geklappt hätte. Es hat wirklich geklappt, man hat im großen Stil dann diese Stickstoff-Synthese hingekriegt und dieser furchtbare Krieg ging dann in dieser besonders furchtbaren Weise, die dann eben in der zweiten Hälfte war, wo das ja nur noch ein Stellungskrieg war, ging der dann eben noch lange weiter. Ich will jetzt nicht tiefer darauf eingehen, was das eigentlich gesellschaftspolitisch bedeutet und wer dieser Haber war und was das auch mit dem Giftgas im Ersten Weltkrieg zu tun hat.

Das ist wirklich ein spannendes Kapitel der Geschichte. Ich muss jetzt weitergehen und den Bogen zur Landwirtschaft kriegen. Der Krieg ist zu Ende im Herbst, im November 18, der Matrosenaufstand in Kiel und so weiter.

Der Kaiser dankt endlich ab, er dankt ja noch nicht mal richtig ab, sondern er flüchtet. Das Chaos der Hunger, die vielen, vielen jungen Männer, die nicht mehr da sind, die Frauen, die schon seit Jahren die ganze Landwirtschaft machen, das muss man sich sehr gut klar machen. In diesem Chaos, in diesem Neuanfang, auch der mit viel Hoffnung verbunden war, man hatte viel Hoffnung, dass nun endlich dieses nationalistische deutsche Kaiserreich zu Ende ist.

Und dieser Krieg, der ja als verloren bezeichnet wurde und trotzdem gab es ja in Deutschland die große, große Meinung, man hat ihn gar nicht verloren, also auch das war natürlich ein Riesenproblem. Aber es gab eine große Hoffnung, dass es eine bessere Welt geben könnte nach dieser Kriegskatastrophe. Und da kommt nun diese Frage, was machen wir jetzt eigentlich mit dieser Stickstoffindustrie? Und man entdeckt die Landwirtschaft als Verbraucher.

Man hat diese Möglichkeit nur in Deutschland, es ist ein weltweites Deutschland, da führend zu dieser Zeit. Man hat das jetzt und kann das in die Landwirtschaft bringen. In wenigen Jahren ist das an vielen Orten auf der Welt, aber zunächst passiert das alles in Deutschland.

Und was macht man? Man weiß ja schon 20, 30, 40 Jahre über die irrsinnige Bedeutung des Stickstoffs in der Landwirtschaft, im Pflanzenbau. Und man macht einfach systematisch an jeder Ecke, in jedem Kreis, bei jedem Landwirtschaftsamt, bei jeder Landwirtschaftsschule schön Feldversuche. Und zeigt, guckt mal, Stickstoff und der Ertrag ist verdoppelt.

Guckt mal hier, man muss nur so ein bisschen da von diesem schönen Pulver oder von diesem Körnchen da so düngen und endlich werden wir alle satt. Das muss man sich schon sehr auf der Zunge zergehen lassen, weil man eben vorher fast 100 Jahre immer Stickstoff knapp war in der Landwirtschaft, in allem. Immer hat man gemerkt, wenn man ein bisschen mehr Dünger hat, dann geht es ein bisschen besser.

Es war alles immer knapp in Bezug auf den Stickstoff. Und es gibt auch wunderschöne Erzählungen, wie die Kinder auf den Straßen, die natürlich noch längst nicht gepflastert zum Teil waren auf dem Land oder gar geteert oder so, sondern eigentlich auf den Pisten müsste man sagen oder auf den Sandstraßen in Norddeutschland oder so, wie sie die Fladen der Ochsen und die Äpfel der Pferde sammeln. Weil das gibt ein bisschen, die kleine Landwirtschaft zu Hause, das gibt ein bisschen Auftrieb.

Das tut man in Kompost. Jedes Gramm stickstoffhaltiges Organisches hat man zusammenhalten müssen im 19. Jahrhundert, um eben voranzukommen mit den Erträgen oder mit der landwirtschaftlichen, mit der Bodenentwicklung.

Endlich konnte man den Boden ein bisschen besser wenden, ein bisschen tiefer bearbeiten und es war immer sofort deutlich, es fehlt hier eigentlich am Stickstoff. Das Getreide zum Beispiel wird dann nicht breit und dunkel, die Blätter, sondern es ist alles so filigran, so spörrlich, so dünn. Die Blätter sind ganz schmal, das Grün ist eher ein hellgrün, fast gelbgrün und die Körner sind natürlich ganz wenige und sind klein und die lassen sich noch nicht einmal gescheit zu einem Brot verarbeiten, weil ihnen der Kleber fehlt, das Eiweiß fehlt, was das Brot aufgehen lässt.

Also so könnte man jetzt überall bei den verschiedensten Kulturen genau beschreiben, was der Stickstoff eigentlich macht. Und jetzt da eben plötzlich in den 20er Jahren, das wächst ja wirklich toll. So gut kann das wachsen, das ist ja unglaublich.

Auf einmal sieht man sozusagen durch diese Versuche überall, meine Güte, zwei Jahre da so ein bisschen, das ist wirklich aus dem Tütchen, aus der Schüssel so ein paar Quadratmeter da bestreuselt und schon wächst das so, das ist ja unglaublich. Wir haben zu Hause so eine Mühe mit dem bisschen Mist und mit dem ganzen Ausbringen dann und dem Zusammenhalten und so. Der Mist kann ja schnell, da kommen wir dann noch zu, kann ja schnell seinen Stickstoff auch wieder verlieren, dann ist er weg und so.

Das muss man alles kunstvoll machen, das ist ein langer Prozess, ein ewiges immer pflegen. Man muss nicht nur die Tiere füttern und melken und sich um sie kümmern, man muss auch noch diesen Mist pflegen und nur dann hat man überhaupt etwas davon. Also etwas, was kann man gut nachvollziehen, was die Leute zunächst wirklich erstaunt hat.

Und an dieser Stelle gibt es nun ein paar Leute, auch schon vor dem Krieg, die sehr gut sich auskennen mit Landwirtschaft, Adliche, Großgrundbesitzer, aber auch Bauern, aber auch vor allem Menschen, die sozusagen wie so halb von außen auf die Landwirtschaft draufschauen, die sagen, was hat das für Konsequenzen, wo geht das hin? Und da gibt es eben ein paar, die vor allem in Ostdeutschland Großgrundbesitzer sind und die sich sehr gut auskennen mit Landwirtschaft und die nun Beobachtungen machen. Wenn man richtig Stickstoff düngt, dann werden die Früchte groß, aber nicht mehr so schmackhaft. Das Aroma geht zurück, die Menge nimmt zu, der Geschmack geht zurück.

Dann haben sie beobachtet, die Pilzkrankheiten kommen mit dieser Düngung, irgendwie wird das mehr. Das sind ja alles langsame Prozesse, das geht Jahrzehnte, ein, zwei Jahrzehnte, da muss man sehr genau hingucken, um das überhaupt vergleichen zu können. Dann haben sie beobachtet, wenn man von diesen Pflanzen Samen nimmt und wieder ansät und so, dann ändert sich das noch mehr, die Qualität des Saatgutes wird anders.

Dann haben sie beobachtet, bei den Kartoffeln, die sind nicht mehr so lange nachbaufähig. Wir würden heute sagen, da kommt dann ziemlich bald irgendein Virus, ein Kartoffelvirus, der am Blatt und so. Dann geht der Ertrag zurück und auch die Qualität und so, die werden früher hell, die Blätter und weniger Blätter und so.

Das waren alles solche Beobachtungen. Und nun waren das Menschen, die Beziehungen hatten zu Rudolf Steiner, zu einem Philosophen und Mann, der eigentlich dadurch hervorgetreten war, dass er eigentlich etwas vertrat, was man in der Gesellschaft doch auch komisch fand, wie man zu dem Geistigen eine Beziehung aufbauen kann. Und doch hörte man immer wieder von dem und immer wieder wurde man irgendwo angetippt, der tritt da demnächst auf, da musst du mal hin, das musst du dir mal anhören.

Und dann gab es immer wieder Leute, die waren davon sehr, sehr begeistert und haben gesagt, ja, das ist irgendwie, das, was der da erzählt, das ist schon interessant. Und das fängt damit an, dass ich selber sozusagen eine Art meditatives Element in mein Leben einbaue. Und dass die Welt nicht nur mit der Materie zu Ende ist und so, solche Sachen erzählt er da.

Und dann fing der an, eine Schule zu gründen und dann fing der an, mit Ärzten zusammenzuarbeiten, eine Medizin zu begründen. Und da haben diese Großgrundbesitzer so ein paar sich zusammengetan, die eben auch sozusagen schon lange persönliche Schüler der Anthroposophie oder der Rudolf Steiners waren, und haben gesagt, da müssen wir dem doch auch mal fragen, ob das alles so richtig ist und ob der uns nicht auch ein paar Tipps geben kann. Wie wir eigentlich Landwirtschaft besser machen können oder was da eigentlich richtig ist.

Sie hatten also gerade insbesondere über den Stickstoff diese Beobachtungen gemacht, die ich da aufgezählt habe. Und genau das war eigentlich der Hauptanlass dieser Männer, muss man wirklich sagen, das waren gestandene Persönlichkeiten, die waren alle weit über 50 und waren sozusagen voll im Leben drin. Da gab es dann welche, die waren auch noch politisch-gesellschaftlich engagiert, die waren Mitglieder von irgendwelchen Parlamenten oder die gehörten irgendwelchen großen Domkapiteln an oder so.

Das waren wirklich repräsentative Schwergewichte in der Gesellschaft. Das waren Leute, die hatten beide Beine auf dem Boden und die haben auch die etwas feineren und komplizierteren Dinge durchschaut. Und die kommen da zu Rudolf Steiner und sagen, können Sie uns da nicht helfen.

Wir würden gerne von Ihnen einmal hören, was mit der Landwirtschaft, wie man das vielleicht auch anders noch machen könnte. Und für Rudolf Steiner, das kommt eigentlich bei ihm fast nie vor, wir werden das ja dann noch besprechen in diesem Biografiereferat, zögerlich. Er schreckt so ein bisschen davor zurück.

Zunächst zwei, drei Jahre hat man fast den Eindruck, er versucht das zu umgehen oder er hat davor große Manschetten. Und schlussendlich ist einer von diesen Großagrariern, der gehört einer Kommanditgesellschaft an, die auch noch eine Zuckerrübenfabrik hat und mehrere größere Güter in Schlesien bewirtschaften lässt. Und so, der ist also wirklich, heute würde man sagen, so ein Großagrarier oder so.

Dieser Karl von Kaiserling, der hat einen Neffen. Und dieser Neffe weiß nicht so genau, was er tun soll. Das ist so 17, 18, 19, 20, irgendwie so.

Und dieser Kaiserling hat da seine Freunde und Kollegen und hat sich vorgenommen, mit diesem Steiner das zu machen. Und sagt zu seinem Neffen, du, wir haben da ein Problem. Dieser Steiner da in der Schweiz, in Basel, wir schreiben dem und wir wollen, dass das zustande kommt.

Das kann hier auf meinem Gut passieren, aber wir kriegen den nicht zu fassen. Wir brauchen jemand, der einfach da mal hinfährt nach Dornach und mit dem so lange spricht und so lange einfach da bleibt, bis er eine Terminzusage hat. Und das macht dieser Kaiserling und dieser Neffe.

Und das beeindruckt den Ruder Steiner unglaublich. Dass dann ein junger Kerl im Auftrag von dem Kaiserling, den er sehr schätzte, Ruder Steiner kannte den sehr gut und war schon mehrfach auch auf diesem Gut und kannte das alles. Dass der nun so insistierend wird.

Der unbedingt diesen Kurs da haben will. Und dann sagt der Steiner, okay, dann machen wir es Pfingst. Das war im Dezember 23.

Und er legt dann fest, okay, 1924 in den Pfingsttagen, Juni, da machen wir das. Bei dem da, auf dem Betrieb da, auf diesem Gut, da bei Breslau, da machen wir das. Und heute muss man sagen, die letzte Chance.

Wenige Wochen später ist Steiner so krank, dass er gar keine öffentlichen Auftritte mehr machen kann. Und wir müssen diesem Kaiserling sehr dankbar sein, dass er seinen Neffen, der noch nicht so richtig wusste, wo es für ihn da so im Leben weiterging, dass er den einfach da hingeschickt hat und gesagt hat, du bleibst da so lange in Dornach, bis du eine schriftliche Zusage hast. Ohne das wäre wahrscheinlich dieser landwirtschaftliche Kurs nicht zustande gekommen.

Also die Begründung der Biodynamik aus der Initiative von solchen Menschen, die eigentlich an dem Stickstoff kapieren, irgendwie müssen wir das doch anders machen. Der landwirtschaftliche Kurs dann selber ist noch viel, viel mehr und ganz, ganz viel größer und anders noch, als die sich das gedacht haben. Und er hängt ganz massiv mit dem Stickstoff zusammen, das kann man schon sagen.

Und diese Herren beginnen direkt danach, ihre Güter anders zu bewirtschaften. Sie gründen eine Vereinigung und schon fünf, acht Jahre später ist das so interessant, dass sich die Regierungen darum kümmern, interessiert sind. Dann kommt ja die Nazi-Zeit, auch die Nazis interessieren sich dafür.

Und es gibt dann zum Beispiel solche Leute wie einen polnisch-deutschen Großgrundbesitzer Stanislaw Karlowski. Der hört davon im Zug, im Gespräch, kümmert sich darum, liest sich da ein, holt sich Leute her und stellt seine ganzen Güter, mehrere tausend Hektar in Pommern um. Er ist gleichzeitig Abgeordneter des polnischen Parlaments, eine wirkliche Figur in der Gesellschaft, der polnischen Gesellschaft.

Und als die Nazis dann Polen überfallen, 1939, wird sofort so eine gewisse Elite erschossen von den Deutschen. Und dazu gehört Karlowski. Also das war nicht so irgendwas in so einem hinteren Tal, wo man so auch mal was anderes probiert hat, sondern die Biodynamik war gerade in den ersten zwei Jahrzehnten etwas, was Furore machte, was schillerte, was ungreifbar war, wo man merkte in der Gesellschaft, irgendwie läuft das falsch in der Landwirtschaft.

Und es war im Prinzip die einzige echte Alternative. Ökolandbau gab es überhaupt noch nicht, der ist viel, viel später in den 60er Jahren aus der Biodynamik hervorgegangen. Bis in die 60er Jahre war es die einzige Alternative.

Und auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg war das so, dass man gesagt hat, ja diese Biodynamiker, das sind wirklich sehr verrückte Menschen. Das sind wirklich ganz rückständige. Und ich habe selber so eine Zeitschrift in der Hand gehabt aus den 50er Jahren mit einem Foto des Dörtenfelder Hofes.

Ihr erkennt die, man kann die gut erkennen, diese Verrückten und ihre Betriebe. Da sind nämlich Komposthäufen, daran kann man das gut erkennen. So uralte, verrückte, altertümliche Sachen machen die.

Also schon in den 50er Jahren hatte die chemische Industrie und dieser Weg mit dem Stickstoff, der dann nicht nur ein Stickstoffweg war, gewonnen. Man konnte schon in einer Zeitung schreiben, Kompost, das ist sozusagen Mittelalter, das ist absolut anachronistisch, das ist wirklich vor vorgestern. Das ging dann sehr schnell.

Ja, so konnten wir also jetzt vielleicht mal kurz einen Blick auf den biodynamischen Impuls 1924 werfen. Im Kontext der Stickstofffrage als historische Frage, als Entwicklungsfrage in der Landwirtschaft oder auch in der Gesellschaft, auch in der Naturwissenschaft. Wieder eine Bewusstseinsfrage der Menschheit.

Und jetzt nehme ich mir das noch raus, dass ich noch ein kleines Kapitel weitermache, wir können ja noch einmal kurz lüften. Ich möchte, weil das jetzt eben gut ist, dass man das zusammen denkt, die Folgen noch einmal genau beschreiben. Und ich mache das jetzt und das ist nicht, weil ich damit die Gärtner ärgern möchte, sondern ich glaube, da kann man es am allerbesten erkennen, ich mache das am Getreide.

Zu was führt die mineralische Stickstoffdüngung beim Getreide? Die Wirkung ist ganz einfach, die Pflanze wird größer. Schon direkt im 2-, 3-Blatt-Stadium sind die Pflanzen dunkler, das Volumen, die Masse der Blätter ist höher, die Blätter sind breiter, ohne dass es nennenswert mehr Zellen sind. Die Zellen sind eigentlich alle ein bisschen aufgeblasen, aufgefüllt, nährstoffreich.

Wenn der Stickstoff üppig da ist, kann die Pflanze ihn gar nicht komplett verstoffwechseln, sie hat eigentlich ständig ein zu hohes Level in den Säften, sie hat eigentlich ständig eine gewisse Nitratfracht, die nicht ganz verarbeitet wird in der Pflanze. Und wenn sie jetzt weiter wächst, dann setzt sich das sofort, die üppig stickstoffgedüngte Pflanze wird höher. Die üppig stickstoffgedüngte Pflanze wird dicker, breiter, dunkler und die Körner eben auch.

Die Körner werden auch dicker, sind mehr, die Körner werden voller, die Körner sind eiweißreicher und schwupsdiwups ist da der doppelte Ertrag. Und das kann auch ganz schnell der dreifache sein. Was sind die Nebenwirkungen, wenn man das mal so ausdrücken darf, wie man das heute in der Medizin ausdrückt? Also der Stickstoff ist nicht nur dem Weizen, der Gerste, dem Roggen oder was auch immer dem Salat der Rote Bete zuführbar, sondern der Stickstoff geht auch in das Unkraut.

Der Stickstoff ist in der Pflanze so üppig, dass sozusagen diese übernährstoffreichen Säfte wahnsinnig interessant sind für all die Organismen im Leben, die normalerweise gesunderweise so etwas abbauen. Wen meine ich? Die Pilze. Der Stickstoff sorgt dafür, dass man alle Pilze dieser Welt an seine Pflanzen lockt, damit sie das abbauen.

Das ist eigentlich eine ganz gesunde Sache. Wir haben also sofort große Pilzprobleme. Der Stickstoff in dem Pflanzensaft, der ist wahnsinnig interessant, nicht nur für die Pilze, sondern für all die ganz kleinen Tierchen, die es so kaum merklich in der Welt gibt, die von den Pflanzensaften leben.

Die haben so einen kleinen Rüssel, bohren ein kleines Loch und saugen ein bisschen. Normalerweise spielen die gar nicht so eine riesige Rolle, aber sobald die Pflanzen so üppig mit Stickstoff voll sind, vermehren sich diese Insekten wie verrückt und saugen und saugen und saugen. Also insbesondere die saugenden Insekten werden jetzt zum Problem, aber auch andere.

Der Stickstoff kann eben nicht in die Pflanze reingebracht werden, sondern die Pflanze muss ihn selber aufnehmen. Sie kann das eigentlich nur sehr uneffektiv, wenn viel zu viel Stickstoff da ist, weil die Pflanze ist gebaut für die Situation, dass sie selber den Stickstoff mineralisiert aus dem Boden. Und damit das aber eben funktioniert, muss man eigentlich ständig viel und viel zu viel Stickstoff düngen.

Und so taucht dieser Stickstoff eben nicht nur in den Pflanzen auf und nicht nur in dem Boden und dem Bodenleben und dem Bodenverbau und so, sondern dieser Stickstoff taucht nun dummerweise auch im Wasser auf, unter dem Boden, was sich da langsam bildet, das Grundwasser, über Jahre und Jahrzehnte. Und dieser Stickstoff taucht nun reduziert, also von NO3 wird NO2 und so weiter, taucht nun wieder in der Luft auf. Und wenn das nicht gleich elementarer Stickstoff ist, dann ist es relativ wenig schädlich.

Wenn es dann eben Methan ist oder auch Ammoniakverbindungen, dann wird das ziemlich übel, weil das eben aus den Lebensprozessen Gase sind, die dann in der Luft schädlich sind. Also die Verluste, kann man sagen, dieses Verfahrens, die sind immer da und die machen eine ziemliche Zerstörung oder sind ziemlich problematisch. Und wenn man nun sich klar macht, wie die weitere Entwicklung in den 20er Jahren dann weiterging, dann ist eigentlich sofort klar, jetzt musste man doch was gegen das Unkraut tun.

Und es führt geradlinig in die Erfindung der Herbizide. Die Stickstoffdüngung ist das, was eigentlich ganz stark beschleunigt hat, die Herbizide. Die Stickstoffdüngung hat unglaublich beschleunigt und überhaupt notwendig gemacht, das größte Problem ökonomisch beim Getreide, die Fungizide.

Wie kriegt man jetzt diese Pilze in den Griff? Ich habe ja noch in den 80er Jahren in der konventionellen Berufsschule gelernt und uns wurde das so richtig schön eingetrichtert. Die effektivste, die wichtigste Maßnahme, die ökonomisch sinnvollste Spritzmaßnahme ist die Fungizidspritzung sechs, sieben, acht Wochen vor der Ernte. Da schützt ihr euer Getreide davor, dass es nicht verfault.

Das hat der Lehrer nicht so gesagt, aber das ist das Bild, was man eigentlich haben muss. Würden wir nicht eine sehr, sehr pfiffige, ständige Fungizidbehandlung im konventionellen Landbau machen, würde dieses ganze Getreide auf dem Halm verfaulen. Ich übertreibe ein bisschen, aber das Bild stimmt schon.

Sie ist immer noch so, dass man sagen kann, die Fungizidbehandlung ist unglaublich wichtig, weil diesen doppelten Ertrag gegenüber unseren Erträgen, die ja auch schon wirklich hochgegangen sind in den letzten 100 Jahren. Hier in der Gegend sind die konventionellen Bauern mit zehn Tonnen pro Hektar noch nicht so wirklich zufrieden, weil elf, zwölf Tonnen Weizen ist man dann zufriedener. Dafür muss ein unglaublich dichter Bestand da sein.

Und der ist so dicht und eng und klein durch Züchtung und durch Kunstspritzen, dass da ein Klima ist, wo man sich überhaupt nicht wundern braucht, dass alles verpilzt. Also die Fungizide. Und im Grunde genommen könnt ihr den Rest schon selber.

Zu was führt das? Der Entwicklung der Insektizide. Und jetzt habe ich eine Sache nicht ordentlich geschildert. Und das ist die Tatsache, dass das Getreide, wie viele Pflanzen, andere Pflanzen auch, eben unglaublich von dem Stickstoff hochgetrieben wird, groß wird, umfällt.

Gerade dann, wenn viel Stickstoff da ist und eine dicke Ähre gebildet wird, kann sich diese Pflanze nicht mehr halten, die fällt um. Und was hat man da erfunden? Wieder ein Pflanzenbehandlungsmittel. Unglaublich pfiffig.

Das ist eigentlich eine Art Pflanzenhormon. Das Psychothel, das CCC, so wird das heute dann genannt bei den Bauern. Wird schon seit 30, 40 Jahren angewendet.

Ein Kurzspritzmittel. Ist eigentlich unglaublich, dass man das so hinkriegt. Man muss da auf 100 Milliliter pro Hektar stimmen.

150 oder 250. Es ist eine Tasse für einen Hektar. Die Verdünnung, es muss alles ziemlich genau stimmen, zum ganz bestimmten Stadium.

Und dann sorgt dieses Mittel dafür, dass die Internodien, also das, was zwischen den Knoten beim Getreide ist, das wie stoppt im Wachstumsprozess. Und wenn man spritzt ein bisschen zu viel, dann stoppt nämlich auch die Ausbildung der Körner. Das ist eine ganz tricky, ganz schwierige Angelegenheit.

Und gleichzeitig hat man das durch Züchtung getan. Man hat also ganz intensiv danach gesucht, dass man Sorten findet, die kürzer, kürzer, kürzer, kürzer sind. Und wundert sich dann natürlich über Pilzprobleme, wenn man da unten am Boden... Die sind wirklich heute gerade mal halb so, noch weniger als halb so hoch, wie sie noch vor 100 Jahren waren, die Getreidepflanzen.

Das hat natürlich auch viel mit Qualität und so weiter zu tun. Und diese Züchtung auf kurze Sorten, Kurzstrohsorten, das ist, ich glaube, in Burgund, in Ostfrankreich ist das, glaube ich, erfunden worden. Das hat nun eine ganz ekelige Konsequenz.

Bei der Pflanze ist es nämlich so, bei der Getreidepflanze, wenn der Halm hoch ist, dann hat sie auch eine tiefe Wurzel. Wurzelintensität und Tiefe spiegelt sich immer, ist immer sozusagen derselbe Impuls, wie die in die Höhe wachsen. Und eine Pflanze, die grundsätzlich so selektiert ist, dass sie gar nicht mehr richtig hochkommt, die macht auch eine relativ kleine Wurzel.

Warum auch, ist auch gar kein Problem, die steht ja eh in der Stickstoffsuppe. Kommt ihr mit? Jetzt gucke ich so ein bisschen über die Jahrzehnte. Und so stehen wir eben dann irgendwann in den 60er, 70er, 80er Jahren da, mit Getreidesorten, die super toll im konventionellen Landbau funktionieren, mit denen man eben doppelte und dreifache Erträge hat, wenn man sie, das Unkraut wegspritzt, wenn man die Fungizid- und die Insektizid-Behandlung macht.

Und die schon völlig angepasst sind, die da drinnen selektiert sind in diesem System, sozusagen bis zur Halskrause voll im Stickstoffsaft zu stehen. Das Bodenwasser ist angereichert mit Stickstoff, sodass die Pflanze eigentlich gar nicht anders kann, als das immer aufzunehmen und dadurch immer in diesem Überfluss alles voll hat mit diesem Stickstoff. Und das führt zu Pflanzen, die dann, wenn man das nicht mehr möchte, wenn man nicht mehr so düngt, eigentlich ganz unbrauchbar sind.

Damit versteht man sofort, warum wir eigentlich eine eigene Getreidezüchtung brauchen, überhaupt eine eigene Züchtung. Ja, also so kann man eigentlich sagen, ist die ganze Entwicklung der Landwirtschaft dann doch sehr, sehr stark, hat einen sehr starken Impuls bekommen, einen sehr starken Touch durch diesen Stickstoff. Und im Grunde genommen ist dieses Paket konventionelle Landwirtschaft, mineralische Düngung, da habe ich gestern schon am Samstag über den Phosphor, über das Kalium, Magnesium und so weiter gesprochen, und der Stickstoff kommt als letztes im Grunde genommen dazu.

Und jetzt ist dieses Paket da und jetzt wird das unglaublich angewendet und sehr schnell, im ganz großen Stil, verändert das massiv die ganze Landwirtschaft. Über die Tierkrankheiten habe ich jetzt noch gar nicht gesprochen, die auch mit dem Stickstoff zusammenhängen. Und aus dieser Stickstoffdüngung geht eben diese Anwendung der sogenannten Pflanzenschutzmittel hervor, also der Spritzmittel.

Und jetzt entsteht das erste Mal eine Freiheit für den Landwirt, für den Bauern, für die Landwirtschaft, dass man nicht mehr Viehhaltung und Ackerbau zusammen haben muss. Es ist sozusagen der Sprengstoff, die Organismuslandwirtschaft endlich aufhören zu können. Denn die ist so mühsam.

Ich muss Tiere erhalten und Ackerbau und Wiese und ich muss alle mögliche Technik haben und ich muss von allem was verstehen und ich brauche Ställe und ich brauche Silos fürs Getreide und, und, und. Wäre doch so schön, ich könnte mich auf eine Sache spezialisieren. Und das ist dann nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich die Geschichte der Landwirtschaft.

Der Organismus ist weg, den braucht man nicht mehr. Jetzt geht es um Spezialisierung und ich muss mich gut auskennen. Ich bin eben Spezialist für Gerste, Weizen und Zuckerrüben.

Oder für Raps, Roggen und Weizen. Oder für Schweine, aber nur für die Mast. Die Ferkelerzeugung, das können andere besser und so weiter und so weiter.

Auf einmal ist Schluss mit der vielfältigen Organismuslandwirtschaft. Landwirtschaft ist ein Gewerbe und ein Gewerbe wird dadurch gut, dass man Spezialist ist und seine Sache besonders gut macht und besonders viel und besonders groß und besonders arbeitstechnisch optimiert. Die Zerschlagung der Landwirtschaft als Ganzheit nach dem Zweiten Weltkrieg wird vor allem von den Ökonomen vorangetrieben.

Landwirtschaft ist etwas wie Industrie. Da braucht man nichts zu berücksichtigen, was irgendwie anders sein soll, sondern letztendlich tickt Landwirtschaft genauso wie eben Gewerbe und Industrie. Und da gibt es Betriebsmittel und die sind knapp und die muss man gut einsetzen und hohe Effekte erzielen.

Und dass dabei irgendwelche Schäden entstehen, das muss man sinnvoll abwägen. Und schließlich ist der Staat ja auch reich und der kann sich auch ein bisschen darum kümmern. Damit sind wir wieder an der Stelle, wo wir angefangen haben, Landwirtschaft und Industrie.

Was ist der Gegensatz? Was ist das Spezifische der Landwirtschaft? Und ich habe versucht, in diesen ganz groben Strichen, da könnte man an jeder Stelle noch weit tief ins Detail gehen, zu zeigen, wie eigentlich die Entwicklung ungefähr verlaufen ist und warum wir heute eben an dieser Stelle stehen. Und ich meine, dass das sehr wichtig ist, dass man das kennt und das mal wirklich ordentlich gehört hat und dafür ein paar Stunden in seinem Leben sozusagen geopfert hat und hier gesessen hat, weil man doch diesen großen Zusammenhang eigentlich braucht. Man versteht das sonst nicht, wann, wie kam es eigentlich zu diesen Spritzenmitteln? Was war eigentlich Dreifelderwirtschaft? Wie ist es eigentlich mit den Haustieren? Und so weiter und so weiter.

Und jetzt würde ich eben vorschlagen, dass wir, bevor wir dann ganz neue Themen in diesem Grundkurs morgens beginnen, dass wir jetzt noch ein-, zweimal uns die Zeit nehmen, da die Fragen, die nun inzwischen da entstanden sind, zu besprechen. Und dazu wäre es eben gut, ich hätte die, teilweise habt ihr ja schöne Sachen mir schon gegeben für den ganzen Kurs, und wir würden es heute so machen, dass wir in dieser freien Stunde mittags, dass ihr da die Zeit habt, darüber nachzudenken und vielleicht in zweier oder maximal dreier Gesprächsgruppen, was waren Highlights, was war unverständlich in dieser historischen Darstellung und das, wenn es gewünscht ist, eben zu fragen. Kondensiert, die ihr mir dann abends in der Rechenstunde gebt nach dem Zeichnen, und dann kann ich die heute Abend und heute Nacht ein bisschen bearbeiten und mir überlegen, was ich damit mache, wie ich da weiterkomme.

Dass das dann ein bisschen mehr zu dem wird, was eure Fragen noch sind. Sodass wir uns also einfach nochmal ein-, zwei solche Morgensstunden nehmen, bevor wir weitergehen, und an den Stellen arbeiten, nacharbeiten, vertiefen, wo ihr das wollt oder wo ich das schlecht gemacht habe oder so. Ich kann natürlich nicht versprechen, dass ich alles kann, dass ich an jeder Ecke mich gut auskenne.

Das kann natürlich gut sein, dass ich an irgendeiner Stelle sage, also auch ein bisschen nachbereiten oder vorbereiten, hat nicht gereicht, wirklich kann ich die Frage nicht beantworten, aber ich würde es gerne versuchen und darum bitten, mir das zukommen zu lassen. Können wir das so machen? Ich glaube, das ist Quatsch. Ich brauche da jetzt nicht 1, 2 und Gruppen definieren, das kriegt ihr selber hin, oder? Danke fürs Zuhören, soweit erstmal.

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