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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 18. Folge von Martin von Mackensen, 2021
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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 18. Folge von Martin von Mackensen, 2021
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Hallo und herzlich Willkommen zu meinem Vortrag. Was war unser Thema gestern in dieser Frage Mensch und Tier und wie kann man da eigentlich jetzt weitergehen? Wir haben ja eigentlich einen Zusammenhang besprochen, der ganz stark mit unserer eigenen Verfassung, mit unserem eigenen Tätigsein zu tun hat und ich möchte heute weitergehen und einen Gesichtspunkt dazustellen, der eigentlich sehr gut bekannt ist und den ihr vielleicht auch schon mal gehört habt oder vielleicht auch noch einmal hören werdet und der auch formuliert werden könnte als der klassische anthroposophisch-göttianistische Zoologie-Aspekt. Also wie vollzieht sich, wie kann man wahrnehmen, wie stellt sich da die Dreigliederung im Tierreich im Verhältnis zum Menschen? Und diese Dreigliederung wieder so gedacht, wie wir sie hier am Menschen eingeführt haben, dass es etwas ist, was seelisch zu beobachten ist und was physiologisch, stoffwechselmäßig, prozesshaft, funktionell zu beobachten ist.
Ich rede nicht über sozusagen So-Sein. Im So-Sein des Kopfes, im So-Sein der Gliedmaßen offenbart sich die Dreigliederung, aber das ist sie nicht. Deswegen nochmal, das haben wir damals sehr gut auseinandergedröselt, ich will es jetzt nur noch einmal erinnern.
Wir müssen aufpassen, wenn wir über die Dreigliederung sprechen, dass wir nicht Kopf sagen, sondern dass wir uns klar sind, es ist ein System, es ist ein Aspekt des Arbeitens, des Tuns, des Funktionierens, des Tätigseins, des Inbeziehungtreten zur Welt, des Inbeziehungtreten zu den eigenen leiblichen Prozessen. Und dann ist eben eine interessante Frage, wie arbeiten die Nerven? Wie arbeitet unser Darm? Das war ja so ein bisschen die Gegenüberstellung, die meine Tochter, die junge Ärztin, da gemacht hat. Also wie ist das eigentlich mit dem Darm und wie ist das eigentlich mit dem Nerv? Und in diesem Sinne wollen wir jetzt einmal auf die Tiere schauen und wieder sozusagen diesen funktionellen und diesen seelischen Aspekt berücksichtigen, der sich dann in der äußerlichen Erscheinung offenbart.
Durch die äußerliche Erscheinung kann man auf das schauen, dieses Spezifische, dieses Besondere, was eben zum Beispiel Stoffwechselgietmaßenfunktion ist. Aber man hat mit dem äußerlichen Anschauen noch nicht das. Das ist mir sehr wichtig, dass man das gut versteht.
Und jetzt gucken wir da ein bisschen in die verschiedenen Tierreiche, bei den verschiedenen Tieren da hinein und ich versuche das auch ein bisschen sozusagen strukturiert zu machen, so wie wir das da eben bei der Einführung der Dreigliederung beim Menschen erlebt haben. Und ich möchte als erstes schauen auf dasjenige, was Bewegung ist. Und jetzt möchte ich aber nicht schauen auf Einzelnes am Tier, sondern auf die gesamte Tiererscheinung.
Wie äußert sich eine bestimmte Tierart in der Welt in Bezug auf ihre Bewegung? Ich sage es nochmal anders, das Verhältnis der Tierart zur Welt, insofern sie das umsetzt in einen Bezug und damit ihre Welt schafft. Wir waren da gestern dran an den Welten, die die jeweiligen Tiere schaffen. Und wir haben gesprochen von der Kreuzung der Welt der Maus und der Welt der Katze.
Und die Welt der Katze ist eine Welt, die ist in Bezug auf die Bewegung unglaublich elegant und ruhig und schnurrend. Und dann plötzlich, und weil das so einen Spaß macht, lässt man es nochmal los, das Mäuschen, und dann huscht das nochmal rum, und dann kann man nochmal und nochmal und irgendwann macht die Maus da nichts mehr. Und dann machen die Katzen ja noch mit der Pfote so, macht doch nochmal, lebt doch nochmal ein bisschen.
Ja, das ist ja so, das kann man alles beobachten. Die Katze, die ein besonderes Tier ist, und ich fange absichtlich mit der Katze an, sie gehört zu den Raubtieren, und sie ist eben beides. Sie hat eine Ruhe, und sie hat eine Gelassenheit, und sie hat die Möglichkeit einer unglaublichen Konzentration, Schnelligkeit, Anspannung und Zielgerichtetes Zuschlagen.
Und wie ist das mit der Welt der Nagetiere? Wir gehen vielleicht von dieser Hausmaus, die da irgendwie oben auf unserem Speicher ist, und deren Wege sich da dummerweise mit den Wegen der Katze gekreuzt haben, gehen wir zu einer Spitzmaus. Wer kennt die Spitzmaus, wer hat die Spitzmaus schon mal gesehen? Diese ganz feine, kleine, noch viel nagerlichere Maus als die Hausmaus oder die Feldmaus. Die Spitzmaus hat einen ganz, ganz schnellen Blut- und Herzschlag, und die Spitzmaus bewegt sich auch unglaublich zackig und schnell.
Und wenn man so eine Spitzmaus, die fallen einem gerne in ein Loch. Man arbeitet draußen und will ein neues Fundament machen, man macht es so schön gerade, schön sparsam, dass man möglichst wenig Beton verbraucht für so ein Punktfundament. Man hat das letzte Mal das da hinten bei diesem Schulbauernhof erlebt, da haben wir so Punktfundamente gemacht, damit man möglichst knapp ist.
Die gießt man ja dann einfach aus, also eine verlorene Schalung, aber wir machen jetzt hier nicht bauen und betonieren. Wenn man so einen schönen stehenden Boden hat, dann kann man das machen. Und dann will man am nächsten Tag betonieren und guckt nochmal, und so ist es denn wirklich tief genug und geht nochmal so dran vorbei und überlegt, ja wie mache ich das jetzt, wie mache ich das mit der Armierung und so.
Oh, da ist eine Maus drin. Und dann guckt man genauer und dann sieht man, es ist eine Spitzmaus. Das passiert einem, so fängt man die oft, weil die irgendwie so rumsausen, die sind so schnell, dass sie so eine Veränderung nicht merken und zack, da reinfallen.
Und dann kommen sie nicht raus. Und dann habe ich die in einen Eimer getan, ich wusste natürlich, dass sie am Eimer auch nicht raus kann, und habe die so ein paar Leuten gezeigt und gesagt, guckt mal die Geschwindigkeit, guckt euch doch mal diese unglaubliche Geschwindigkeit an. Und wenn man da nicht aufpasst und da irgendwie selber eine Pause hat oder so, irgendwie ein Tuch über den Eimer macht und denkt, jetzt könnte man die nachher nochmal vorzeigen, dann ist sie schon tot.
Sie braucht alle zwei, drei, vier Stunden wieder schnell was zum Fressen. Und was braucht sie? Jetzt gehe ich weiter von der Bewegung zu dem Stoffwechsel oder zu der Nahrung, zum Futter. Und diese Tiere, die eben so wahnsinnig schnell, so wahnsinnig wach und so wahnsinnig agil sind, sie brauchen jetzt die Nahrung, die suchen sie auf, die eben hochkonzentrierte.
Und die Maus, gerade die Spitzmaus, liebt die Nuss. Und die Nuss ist fett und die Nuss ist kohlenhydrate, hat auch ein bisschen Eiweiß, ist etwas Wunderbares für so jemand, der so wahnsinnig schnell auch im Stoffwechsel ist. Das ganze Tier ist von dieser unglaublichen Geschwindigkeit durchdrungen und das ganze Tier kann etwas nicht, was ein anderes Tier pur macht.
Locker, langsam, die Welt einladen, verdau doch mit mir, helf mir doch beim Verdauen. Dann kriegen wir zusammen auch das verdaut, was alle anderen nicht können. Dann haben wir auch unsere Ruhe, brauchen wir uns mit niemandem irgendwie rumärgern, der auch das fressen will.
Die Wiese und die Büsche und die Bäume und das alles, was die Wiederkäuer fressen. Die anderen interessiert das gar nicht. Die können damit eh nichts anfangen.
Und das muss ein unglaublicher, genussvoller, langsamer, lang andauernder Prozess sein. Und eigentlich ist man den ganzen Tag damit beschäftigt. Viel Zeit jetzt irgendwie die Welt wahrzunehmen und da große Sprünge zu machen, hat man nicht.
Man ist eigentlich völlig in dieser Verdauung aufgegangen und genau das kann die Spitzmaus nicht. Das kann die Spitzmaus nicht. Sie kann nicht jetzt da lange irgendwie kompliziert etwas verdauen, sondern die ganze Verdauung ist geprägt von der Wachheit, von der Aktivität, von der Schnelligkeit, von der Umsetzungsfreudigkeit, die Eindruck, Ausdruck, diese unglaubliche Geschwindigkeit.
Ich habe das erzählt bei der medizinischen Betreuung der Kühe. Man muss als Bauer, als Viehhalter, muss man natürlich langsam und ruhig und so mit den Kühen immer mit Geduld umgehen. Aber wenn man medizinisch tätig wird, dann ist es ganz gut, man ist schnell.
Dann kann man nämlich die Kuh mit irgendeinem schönen homöopathischen Präparat oder sonst irgendwas spritzen und es geht so schnell, dass die Kuh das gar nicht merkt. Und wenn man die Kuh merkt, oh da hat doch irgendwas gepikst, dann ist man schon fünf Meter weiter. Also ein guter Tierarzt, von dem ich sehr viel gelernt habe, der hat mir mal gesagt, du musst einfach schnell sein.
Dann hast du bei den Rindern alles gewonnen. Bei anderen Tieren ist das nicht so. Einfach schnell sein.
Die sind so wenig in ihrer Wahrnehmung, was da um sie herum, was da mit ihrem Körper passiert. Das dauert so lange, bis die Nervweiterleitung, bis die mal angekommen ist. Da ist es schon passiert.
Und bei der Spitzmaus, da ist der Eindruck durch das ganze Tier so schnell, dass das Tier davon in Mitleidenschaft geraten kann. Die Geschwindigkeit, die ein Nager hat im Wahrnehmen und im Verarbeiten des Wahrgenommenen, die ist so hoch, dass er damit manchmal nicht zurechtkommt. Und die Spitzmaus und viele Nagetiere, die sterben am Schreck.
Die sterben am Schreck. Die kann man so erschrecken, dass sie sterben. Die sind völlig gesund und der Sinneseindruck, der jetzt irgendwie ganz anders ist und so unerwartet ist, der ist so heftig, dass er das ganze Wesen des Tieres so stark durcherschüttert, dass sie zack raus sind und einfach tot sind.
Aber tot zur Seite umfallen. Und wie macht der Jäger das beim Hasen? Er darf den nur schießen, wenn er sich bewegt. Und wenn er sich bewegt, schießt er ihn eigentlich nicht.
Er flutet ihn mit diesem Bleikügelchen an und schießt gar nicht durch seine Haut durch, wenn er es richtig macht. Sondern dieser Druck, dieser Prall von der Seite, der haut den Hasen so, das ist für den so verrückt, dass er zack tot umfällt. Sehr Schock.
Ist genau dieselbe Sache. Der Eindruck ist so stark, dass das Tier einfach zack raus ist. Eine Kuh kann man vergessen.
Jetzt spreche ich über eine nächste Kategorie. Ich spreche jetzt über die Beziehung zum Tod. Es ist sehr interessant, das zu studieren.
Das ist wirklich jetzt kein einfaches Kapitel. Die Kuh ist so mit dem Leben verbunden, dass sie stirbt und doch noch nicht tot ist. Auf eine gewisse Weise liebt sie das Leben auch.
Ihr So-Sein drückt eigentlich aus, dass sie ganz massiv verbunden ist mit dem Leben. Das Lebendige, das Vitalgeschehen ist so, so kräftig, so, so stark für diese unglaubliche Stoffwechselleistung, dass sie damit nicht ohne weiteres rauskommt. Sie kommt durch diese starke Verbindung nicht aus ihrem Körper so leicht raus.
Und sie stirbt vor allem nicht an irgendwelchen Erkrankungen der Stoffwechselorgane, die jetzt wirkliche Erkrankungen sind. Die sind so, dass sie eigentlich dann fast wie verfault bei lebendigem Leib. Das ist sehr, sehr furchtbar und das darf man als Viehhalter niemals zulassen, dass man einem Tier diese Qualen eigentlich zu erlaubt, dass das Tier sich nicht lösen kann, weil es das nicht kann.
Der Wiederkäuer und insbesondere das Rind, die sind so mit dem Leben verbunden, dass die Erkrankungen der Gelenke, der Muskeln, der Stoffwechselorgane, alles das führt ganz, ganz langsam nur zum Tod. Und es geht qualvoll über Tage und es ist wirklich etwas, wo man als Mensch eine Kulturleistung vollbringen muss. Es ist wirklich in dem Moment eine Kulturleistung, dem Tier den Tod zuzuführen, weil man das nicht, das ist nicht richtig.
Anders ist es natürlich, wenn man ein Herz oder ein Blutversagen hat oder wenn eben sonst wie eine Verletzung da ist, dann ist das anders. Aber gerade eben die Organe, die eigentlich sozusagen die berufsmäßigen Organe der Kuh sind, das dauert wirklich, wirklich lange und ich kann davor nur warnen, ich muss wirklich mit allem Nachdruck sagen, ich bin ja sozusagen auch fachlicher Ausbilder für euch und an der Stelle geht es wirklich einfach um Fachlichkeit. Der Wiederkäuer, da muss man immer die Frage stellen dem Tierarzt, müssen wir uns hier nicht jetzt kümmern darum, dass wir dieses Tier ordentlich töten? Diese Frage stellt sich beim Nagetier nicht.
Der Nager ist plötzlich zack, ist er tot. Auch an den Stoffwechselkrankheiten geht das unglaublich schnell. Also das Verhältnis zum Tod ist eine sehr interessante Sache in Bezug auf diese Dreigliederung, die beim Tier eben mehr eine Zweigliederung ist.
Ich habe ja von zwei Extremen jetzt gesprochen und wir können das nochmal bei anderen Tieren anschauen, wir können uns mal den Vögeln zuwenden. Und wir haben ja schon gesprochen über diese Geier, die zum Beispiel in der Nordsahara, über diese riesigen Entfernungen da so kreisen und die in geheimnisvoller Kommunikation ohne Handy, ohne G5 Netz oder so, da stehen und über Hunderte von Kilometern können die sich plötzlich versammeln an einem Ars, an einem verstorbenen Tier. Und man weiß es bis heute nicht ganz, wie sie das machen.
Die sind eigentlich sozusagen segelnde Augen, da über der Halbwüste. Das ist eigentlich über lange, lange Entfernungen wie ein Augenprozess, der da über der Erde passiert. Und das Gegenteil haben wir eigentlich auch schon sehr schön beschrieben, das brauchen wir eigentlich nur zusammensammeln, unsere Ente von gestern.
Unsere Stockente, die da im fünften Stockwerk in der Dachrinne genistet hat und die da eben jetzt diese Wollekneule da so runterfallen und dann da über die Straße und so. Und man eigentlich denkt, bist du wirklich Vogel? Eigentlich bist du doch wie so ein Säugetier, bist eigentlich wie so ein Haustier, wie so jemand, der ganz nah beim Menschen ist, der die Nähe zum Menschen sucht und der das Spezialistentum eines Vogels völlig aufgegeben hat. Also ein Tier, was ganz stark im Wasservogel, schwimmende Vögel, das sind sowieso schon Tiere, die sich ganz stark eben mit dem Wasser verbinden und nicht mehr mit der Luft.
Die Ente kann schon fliegen und man sieht ja auch, das kostet auch eine gewisse Mühe, da loszulegen. Und dann geht's, aber wenn sie dann so auf dem Wasser landet, da sieht man den Genuss. Jetzt komme ich wieder dahin, wo ich da so schnell zugange bin.
Das merkt man doch, oder? Man muss die einzelnen Tiergesten genießen und dann versteht man ganz viel. Man braucht gar nicht viel interpretieren, man muss einfach nur hingucken und das genießen, was da passiert. Nicht nur abhaken, ach, sie ist gelandet, sondern wie macht sie das? Und wie lebt sich dieses Tier da? Ein ganz tolles Wort.
Das kann man wirklich meditativ immer wieder benutzen, wenn man mit den Tieren zu tun hat. Wie lebt sich dieses Tier in der Welt da? Das habe ich dem Manfred Plätt zu verdanken, der das immer so in seinem schönen altdeutschen Wortstamm so hat. Und das ist eben was ganz Tolles.
Das Tier hat einen bestimmten Ton in der Welt. Es macht eine bestimmte Welt und von dieser Welt kann man was mitkriegen. Man muss den Blick, die Seele so ein bisschen in eine ruhige, aufmerksame Stimmung bringen und nicht gleich was wollen.
Man muss nicht gleich die Ente nach Hause mitnehmen wollen oder die Enten Eier haben wollen oder die Ente nervt einen oder so, sondern man muss es einfach genießen, wie sie da so landet. Und dann merkt man schon, ach, jetzt ist sie irgendwie wieder in ihrem Element. Da ist sie zu Hause, in diesem Wasser.
Und wie sie dann so taucht, das ist doch was. Da kann man doch auch, wow, das ist doch toll, wie die Ente da eben mit dem Wasser verbunden ist. Und da sieht man ein Tier, was eben doch schon ganz schön ein Stoffwechseltier ist, obwohl es eigentlich ein Vogel ist.
Und da gibt es ja Tiere, die sind eben Vögel und dann gar nicht mehr Vögel im Sinne von Fliegen, sondern die ihre Luftelement ganz ins Wasser verlegt haben. Und das ist ja was sehr Erheiterndes, wenn man die Pinguine beobachten kann, die eigentlich im Wasser fliegen. Das ist unglaublich.
Ich bin mal mit den Kindern an einem Pinguin-Anlage, so in einem speziellen Zoo gewesen. Und da hat man die einfach da so durchgesehen. Und dann hat so ein dreijähriges Mädchen gesagt, Papa, die fliegen doch im Wasser.
Dieses Gewatschel so am Land, wo man sich immer fragt, ziehen sie jetzt noch einen Schlips an? Und dann stehen sie ja in der Antarktis, das ist ja toll. Da stehen sie so am Rand und eigentlich sind da jetzt wirklich leckere Fische. Und eigentlich würde man da jetzt gerne rein.
Und dann wechselt man wieder, was machen die anderen? Und dann geht immer noch keiner rein. Die Fische, das geht eine halbe Stunde lang. Und der Druck von hinten wird immer größer.
Da sind noch mehr, die auch schon die Fische da wahrnehmen und da eigentlich rein wollen. Aber es gibt natürlich auch große Fische, da möchte man nicht mit in Kontakt kommen. Irgendwann, das muss man sehr genau beobachten, das wird oft auch gefilmt, sind dann plötzlich so ein kleiner, da ist der drin.
Und der wird so von hinten geschubst. Und dann gucken alle ganz aufmerksam, wie geht es denen denn da jetzt? Dann gehen alle rein. Ja, so sind die Penguinen.
Unglaublich. Oder dass sie dann da stehen in diesen Stürmen, diese minus 30, minus 40, minus 50 Grad. Und das Ei ist da in dieser Tasche.
Und wenn das auch nur 10 Sekunden auf dem Eis liegt, ist es tot. Unglaublich. Also im Tierreich gibt es die tollsten Sachen, die einen unglaublich berühren können.
Und man kann sie eigentlich alle irgendwie oder die meisten dieser Tatsachen kann man interessant finden. Und es ist nicht alles so schön und so lustig eigentlich auch wie die Pinguine, die man ja auch gerne mit den Kindern anguckt, weil sie etwas haben. Und jetzt komme ich zu einem nächsten Punkt, was eben wie ein Teil von uns ist.
Wir können eigentlich in jedem Tier etwas finden, was viel besser, viel perfekter, viel spezialisierter etwas kann, was wir vielleicht ansatzweise auch können. Wir sind mit allen Tieren dadurch verbunden, dass wir merken können, etwas von ihnen haben wir auch. Etwas.
Wir sind nicht so gut, aber etwas davon haben wir auch. Ich habe mal da hinten in dem Garten ein Beet für meine Frau. Die hat da lange die Blumen, da hatten wir noch kein Blumenfeld draußen auf dem Acker, sondern da waren die Blumen noch im Hausgarten und die waren auch nicht so zum Verkaufen oder so, sondern die waren eigentlich nur hier für uns selber, für die Höflinge kann man sagen.
Und das hat sie sehr gern gemacht und die Kinder waren klein und so und da hat sie auch viele Stunden dann im Sommer zugebracht. Und dann kam immer irgendwann der Alarm, die ersticken fast im Unkraut, wir müssen jetzt ein Jätewochenende machen, Blumen jäten. Und das habe ich einmal mitgemacht, da habe ich gedacht, irgendwas stimmt hier nicht.
Man muss das irgendwie anders angehen, so wie die Männer halt so sind. Man muss das irgendwie alles anders machen. Und dann habe ich gedacht, naja, wir müssten vielleicht einfach im Frühjahr ganz früh anfangen, in dieser Blumenspirale, bevor die gepflanzt wird, ecken, ecken, ecken.
Immer wieder ecken. Und dann habe ich das gemacht und immer wieder geeckt und alle fünf Tage über zwei Monate. Immer wieder das Unkraut, wenn es keimt, fälliges Zustand, kurz gestört.
Und das war auch ein Frühjahr, wo das wunderbar ging und zum Schluss war das auch sehr erfolgreich. Und ich hatte da einfach so ein Eckenfeld und ein Seil und habe mir das einfach umgezogen und schnell da so einmal durch. Das ging eine halbe Stunde, danach war man platt, klatsch, nass, geschwitzt, aber dann war es erledigt.
Und irgendwann ging da so ein Fenster auf und dann habe ich gesagt, ach, der Ackergaul. Und das war ja auch so. Man muss sich dann so disziplinieren und da einfach seinen Streifen neben Streifen und geht da so und zieht und macht eigentlich etwas, was das Pferd macht.
Was natürlich das Pferd viel besser macht. Aber man kommt da rein. Man kann eigentlich alles, was die Tiere sind, das können wir.
Das können wir freiwillig machen. Das können wir aus freien Stücken machen. Da können wir rein mit unserem Mitempfinden, Mittun, mit genauso fühlenden Art und Weise.
Und das verbindet uns eben mit den Tieren, sodass wir eigentlich auch diesen Aspekt haben können, die Tiere sind wie der auseinandergelegte Mensch. Jedes Tier ist eine Spezialität, viel perfekter als wir es sind. Aber wir merken doch, wir sind gerade, weil wir so unperfekt sind und weil wir eigentlich nur dadurch Mensch sind, dass wir uns bemühen, was wir gestern hatten, sind wir eigentlich etwas, was das auch immer mitempfinden kann.
Das ist was ganz, ganz Tolles. Und das muss man kultivieren, gerade als biodynamischer Landwirt und Gärtner, dass ich in mir etwas entdecken kann, was eben auch hasenhaft ist. Und ich kann in mir auch etwas entdecken, was katzenhaft ist.
Kann auch so sein. Und es ist seelisch, es ist nicht physisch. Und deshalb lacht man auch, deshalb schmunzelt ihr auch die ganze Zeit, wenn ich was erzähle.
Ja, weil man das eigentlich alles kennt, aber im seelischen, im Verhalten, wenn man sich selber beobachtet, wir haben darüber gestern gesprochen, die Selbstbeobachtung, die Selbstwahrnehmung, die Selbstkritik, die Selbstinfragestellung, das Sich-Besinnen, was will ich denn eigentlich, wie will ich denn eigentlich sein? Ich bin eigentlich doch anders, ich komme nur so selten dazu. Diese Sache, wie will ich eigentlich sein? Und da kann ich merken, das ist eigentlich jetzt ganz schön katzenhaft, dass du den ja die ganze Zeit reden lässt und dann, paff, nee, nee, nee, nee, komm, vergiss es, weg mit dir. So sind wir ja oft in der Argumentation.
Wenn wir um irgendwas streiten. Oder eben, dass man sich so wegduckt. Ich denke so, ach ja, das kenne ich auch bei mir.
Da kommt jetzt, ach, diese ganze Sache und so. Ja, am besten still sein und möglichst bald was anderes machen, das geht schon vorbei. Ich warte nur ab, es kommen wieder bessere Zeiten.
Haben wir auch, im seelischen. Wir sind sozusagen, haben einen inneren Zoo in uns. Wir sind eigentlich, haben eine innere, der innere Schweinehund, von dem sprechen wir ja manchmal.
Ist ja eine merkwürdige Zoologie, ein Schwein und ein Hund, ne? Beide verstehen was von der Ruhe. So benutzen wir ja dieses Wort. Wir haben eine innere Welt der Tiere in uns, im seelischen.
Und zwar ist die gar nicht wirklich, das stimmt gar nicht wirklich genau. Sondern wir haben eigentlich das Gefühl, unser seelisches, unser Empfindungs-, unser Gefühlsleben können wir angucken selber. Das geht eigentlich nur so richtig gut bei einem selbst.
Mit dem Blick, wie ein Tier äußerlich ist. Dieses, da an der Eiskante stehen. Und viele stehen da und dann plötzlich, jetzt geh du mal rein, du bist jetzt mal dran.
Heute bist du mal dran. Das kennen wir alles. Deshalb lachen wir da auch.
Und andere Pinguin-Arten machen das anders. Die sagen sozusagen, auf die Plätze, fertig, los. Und alle gehen zusammen.
Und dann gucken wir mal, wer bleibt übrig. Wo gibt's da Raubfische oder nicht. Ich will gar nicht sagen, dass das toll ist oder nicht.
Das bringt auch gar nichts. Die Bewertung bringt gar nichts. Sondern man muss es eigentlich studieren, charakterisieren, wahrnehmen, empfinden, durchschmecken, riechen, besinnen, genießen, Zeit, mehr Zeit sich dafür nehmen.
Und einfach beim Wahrnehmen bleiben. Und da kommt eben dann wirklich in der äußeren Gestalt und vor allem in dem So-Sein der Tiere dieses deutlich raus, dass es die Tiere gibt, die ganz stark verbunden sind mit dem Stoffwechsel, mit dem Nahrung aufnehmen, mit dem Verdauen, mit dem Umwandeln, mit dem Weltverändern durch die Art der Weltaufnahme. Das Stoffwechseltier ist sozusagen wie ein Gefäß, durch das die Welt so durchgeht und dabei unglaublich verändert wird, den Aufdruck, die Aufprägung dieses Tieres bekommt und eben dadurch einen bestimmten Charakter, einen bestimmten Ton in der Welt verwirklicht.
Und das andere Tier, das ist ganz schnell und wuselig und ist eigentlich auch Nahrung wieder für andere. Aber das ist gar nicht so das Wesentliche bei so einer Spitzmaus. So viel hat man davon nicht.
Die kann man ja noch mit 80 Cent verschicken. Also die hat keine 20 Gramm. Ja, die ist wirklich ganz, ganz leicht.
Irgendeine Katze oder so hat da nicht viel von. Und die Spitzmaus, da muss die schon sehr dumm sein, wenn die sich von einer Katze fangen lässt. Die ist eigentlich viel zu schnell für die Katze.
Da muss die Katze sehr raffiniert sein und sozusagen vor dem Loch lange warten. Und auch dann kann es passieren, dass die Spitzmaus ihr sozusagen drunter wegsaust, weil sie einfach zu schnell ist. Da ist selbst die Reaktionsgeschwindigkeit der Katze, kommt da an ihre Grenze.
Also da haben wir das Bild eigentlich, dass dieses Tierwesen, das Nervensinnestier, das bringt eigentlich einen Klang in die Welt, der eine Empfindung ist von Verbindung, von Bewusstsein, von etwas leuchtet auf und ist schon wieder weg. Etwas, zack, ist da eine Nuss vergraben. Irgendwann kommt da vielleicht sogar ein Baum heraus oder ein Strauch.
Das ist der Beitrag der Maus sozusagen im Ganzen, der Nager. So Eichhörnchen hatten wir gestern. Jemand hat gestern diese Geschichte erzählt mit den Eichhörnchen.
Das war wunderbar, oder? Habt ihr die noch? Das Spiel, dieses Freudige. Die Eichhörnchen sind ja was ganz Tolles, weil sie nicht ganz so nur Nervensinnesorganisationen sind wie so eine Spitzmaus. Und sie sind aber auch nicht so ganz fest in ihrem Leib drin wie so manches Nagetier, was jetzt vielleicht auch am Wasser wohnt oder was eben irgendwie schwerer ist und schon ein bisschen mehr ein Stoffwechseltier ist.
Die Eichhörnchen sind ja schnell und ganz beweglich und haben auch dieses mit den vorderen Gliedmaßen, da sich immer was reinholen und da fressen und machen und tun. Und dann diese Sprünge, die fast mit diesem langen Schwanz, wo der so mitlenkt, die fast was Flugartiges haben. Die sind ja Tiere, die ganz im Luftelement leben, was immer eigentlich Tiere sanguinisch und beweglich und spielerisch macht.
Und eben auch schnell und offen, Beziehung, Lichtraum, Wahrnehmung, Verbindung. Und so sind ja die Eichhörnchen auch eben damit beschäftigt, die Nester der Vögel zu plündern. Das ist so nicht der Haupt.
Man zieht eben dann seine Jungen auf, wenn man da auch richtig was holen kann. Das ist nicht so, wie die Kinder die Nester von dem Osterhasen und da die Schokoeier holen, sondern die Eichhörnchen, die holen sich eben die Singvögel und sonst was Eier, um da ihre Jungen aufzuziehen. Und das ist schon auch so ein bisschen die Kehrseite.
Sie sind eben ein luftiges, leichtes, schnelles, aufmerksames Element aus der Nagerwelt, in der Nagertierwelt, was eben ganz stark auch in der Mitte zu Hause ist, wo es ein gewisser Ausgleich ist. Und deshalb kommt es mit dem Spielen so stark, was gestern beschrieben wurde. Wenn die Tiere so auffällig spielen, ist es immer schon eine gewisse Harmonie, die einen besonders berühren kann.
Bei den Meeressäugern können wir vielleicht auch nochmal drauf gucken. Ja, haben wir noch ein bisschen die Zeit. Die Meeressäuger haben ja etwas, wo ich jetzt nochmal zu einem neuen Punkt kommen möchte, der sehr beeindruckend ist, den ich auch Andreas Suchantke verdanke, der sich sein ganzes Leben lang mit diesen Fragen beschäftigt hat und das Metamorphosebuch zum Beispiel gemacht hat oder eben manche Beiträge zu einzelnen Aspekten der Zoologie.
Der Meeressäuger im Meer schwimmt eben so. Der Delfin, der Wal, die bewegen sich so. Und der Fisch bewegt sich so.
Und so kann man eigentlich an der Bewegung die ganze Evolution haben. Das ist sozusagen die ganze Evolution der Tiere zum Säugetier hin und die Entwicklung der Säugetiere dann durchgehend, dass so etwas zustande kommt. Das ist überhaupt nichts, was die Tiere sozusagen aus dem Meer mitbringen, sondern was eben uralange Zeiten gedauert hat und viele, viele Evolutionsstufen durchgegangen ist und sich eben so wunderbar darstellt oben unten.
Das Reh und so weiter. Und das nimmt jetzt der Meeressäuger wieder mit ins Meer. Da könnte man ja denken, naja, du kannst doch auch so, das ist doch viel praktischer oder so.
Nein, die Meeressäugetiere können das und machen das und behalten das. Und da tritt jetzt auch eben dieses Spielelement auf, sogar so stark, dass man ja sehr, sehr davon berührt ist, wie die Delfine eben miteinander spielen und wie sie sogar eben sich immer wieder für den Menschen interessieren. Und man hat ja lange geglaubt, diese griechische Mythologie, das sei Quatsch, dass eben die schiffsbrüchigen von den Delfinen wieder ans Land gebracht wurden, bis in den 60er Jahren in Australien in einer Bucht, das eben passierte.
Große, weite Bucht, viele Kilometer, so ganz flache Badebucht, Tausende, Zehntausende von Menschen und Delfine, die da immer wieder auch reinkommen und so. Und man ist das eigentlich gewöhnt und kann die sehr gut auch von den Haien unterscheiden und es ist alles harmlos und schön. Und da kommt so ein Delfin und schwimmt eben immer wieder zu einem siebenjährigen Mädchen und spielt mit diesem Mädchen und schafft, dieses Mädchen bringt es einmal außen entlang an der Bucht und bringt es wieder genau an den Platz seiner Familie zurück.
Und da ist klar geworden, ja, das kann wohl doch sein, dass die Delfine sich so interessieren für die Menschen, dass sie eben einen Spaß daran haben, eine Freude daran haben, für den Menschen oder mit dem Menschen etwas zu tun, was jetzt ganz offensichtlich dessen Welt ist. Nicht, dass so ein Mädchen, was ja nicht, das konnte sich jetzt nicht, war nicht jetzt wahnsinnig stark oder der Delfin musste also ganz außerordentlich vorsichtig schwimmen und dass das nicht unterging und nicht zu schnell, dass es sich halten konnte und dass es wieder da abgesetzt wurde. Und das hat sich mehrfach, immer wieder, wochenlang ist das passiert, hat sich das wiederholt und man war sich wohl sehr sicher, dass es eben ein Tier war und ein Mensch.
Eine Beziehung, die eingegangen wird aus dem Interesse, aus dem Interesse, das zu tun, was nicht zweckhaft, was nicht sinnhaft, was nicht irgendwie notwendig ist, Spiel. Ich habe ja auch schon darauf hingewiesen, Bernhard Rosslinbräuch, der das eigentlich als Erster so richtig gut beschrieben hat und entdeckt hat, die Bedeutung des Spiels im Tierreich. Und ich meine eben, das müssen wir sogar denken, als den Antrieb für alles, was mit den Haustieren zu tun hat.
Das Haustier werden als Element, als Ausdruck, als Fortsetzung eines Spielverhaltens, eine Spiellust, sowohl beim Tier als auch beim Menschen. Und insofern haben wir sicher die Haustiere eben den Kindern zu verdanken und wir haben die Haustiere sicher auch den Jungtieren zu verdanken, die sich eben klauen lassen, die in diese Beziehung reingehen können, reingehen wollen, die eben auch diesen offenen Impuls haben, die noch nicht ganz Spezialist sind. Das junge Tier ist eben noch auf dem Weg, ganz Kuh zu werden, ganz Esel zu werden, ganz Spitzmaus zu werden.
Das ist immer noch ein bisschen verhaltensoffener, ein bisschen interessierter, wie könnte es auch anders gehen. Wenn das Tier erstmal eigene Nachkommen hat, wenn das Tier erstmal ganz in dem So-Sein seiner Art angekommen ist, geht oft das Spielmäßige zurück. Und ich meine eben damit auch die Chance, sich auf dieses völlig Neue, auf dieses Abenteuer einzulassen, näher an den Menschen heranzukommen, näher sich mit dem Menschen zu verbinden und eben dieses erste wichtige Merkmal, die Scheu, aufzugeben.
Ohne das Verlieren der Scheu, keine Haustierwerdung, keine Haustierentstehung, keine Domestikation. Das große Rätsel, das erste Rätsel, es sind viele, viele Rätsel, aber das große erste Rätsel ist, wie konnten die Tiere die Scheu überwinden und wie konnte im Mensch eben so viel Vertrauen, so viel Spielfreudigkeit, so viel Einladungsgeste entstehen, dass Tiere darauf eingegangen sind, dass Tiere da mitgemacht haben. Also diese Jugendlichkeitssituation mit dem Spiel, und das sehen wir eben bei den Meeresäugern nochmal in einer ganz besonders schönen Weise, die Harmonie, kann man sagen, zwischen der Nerven-Sinnes-Seite und der Stoffwechsel-Gliedmaßenseite, wenn die da ist, dann ist besonders die Prädestination, also dieses Vermögen oder die Möglichkeit da, auf das Spielen und auf den Menschen zuzugehen.
Ja, ich wollte jetzt noch ein Stück weiter gehen und wollte diese Polarisierung noch auf einer anderen Ebene ansprechen. Und dazu muss ich jetzt dann doch eben wirklich zu den landwirtschaftlichen Haustieren kommen. Und wenn man das anschaut, das man eben im Haustier auch hat, auf der einen Seite die Nerven-Sinnes-Seite und auf der anderen Seite die Stoffwechsel-Gliedmaßentätigkeit, dann merkt man eben ganz schnell, unsere Haustiere sind in aller Regel stärkere Stoffwechseltiere.
Die Kuh, das Schwein, die Ziege, auch das Schaf, alle haben sie eine Betonung auf dem Stoffwechselmäßigen, weil wir von ihnen eben das sozusagen gefordert haben, weil das in diesem Zusammengehen mit dem Menschen so entstanden ist und weil wir das ja natürlich auch nutzen. Wir haben eben die Milch, wir haben das Fleisch, wir haben das Ei, auch beim Vogeltier, der auf einmal diese wahnsinnige Stoffwechselleistung der Eier hat. Und welche Kräfte sind das eigentlich? Das sind die Kräfte der Neubelebung, des Neuerhaltens, des Sich-Erneuerns, des Diab-Erneuerns, mit dem wir da arbeiten.
Die Milch ist für das Kalb, das Ei ist die Grundlage des nächsten Tieres, das Fleisch aus dem Muskelgewebe ist der Bewegungsapparat des sich entwickelnden Tieres. Wir leben in Bezug auf die Tiere von den Kräften des Jugendlichen, des Juwenilen, des wachsenden Wesens und nicht so sehr von dem des Alten und Erfahrenen. Das ist der Fall beim Hund.
Wenn der Hund da bei so einer Schäferei, was ihr da gehört habt, der gute Hund, der ist dann zehn, zwölf Jahre alt und der lebt eben ganz in der Welt und lebt ganz aus dem Verhalten, das Haustiermäßige ist die Domestikation, ist die Veränderung der Sinnes-Nerven-Seite. Der Hund ist Haustier auf der Sinnes-Nerven-Seite. Hat sein ganzes altes Verhalten eigentlich verloren, auch wenn man da in der Hundeschule als erstes lernt, Sie sind der Oberwolf, bitte verhalten Sie sich so.
Eigentlich ist gerade der Hund nicht dadurch zu verstehen, dass man sagt, er ist ein Wolf. Und dieses Verhalten des Hundes jetzt ist sozusagen ganz verändert, ist ganz, ja, ist domestiziert worden, ist etwas, womit jetzt eine Arbeit, eine Leistung erbracht wird. Nicht so ein Hütehund.
Unglaublich, der Hang ist steil, die Schafe stehen da in dem Hang und da ganz unten, unten am Weg da zum Bach hin, da hauen jetzt zehn Schafe ab. Und dann kommt der Befehl der Schäfer, so der Schäferin, und dann saust der da runter und einmal geht er da dran lang und macht noch nicht einmal was und die Schafe gehen zack zur Seite. Wissen ganz genau, oh, wir sind zu weit gegangen.
Das ist ganz geregelt. Und drei Minuten später ist er wieder oben. Und das ist für ihn die größte Erfüllung, er hat das gemacht.
Und es kommt ein freundliches Wort, hoffentlich, vom Schäfer oder von der Schäferin, vielleicht sogar mal ein Streicheln und dann sitzt er da und wartet eigentlich schon, wo ist der nächste Einsatz. Da hinten gehen sie durch die Hecke, zack, wieder hin und so. Also überhaupt den Hund zu beschreiben in Bezug auf die Domestikation, auf seine Leistung, an dem, was er frisst, oder was sein Mist irgendwie Gutes sei oder irgendwie so.
Das ist natürlich Schwachsinn. Doch klar, der Hund ist ganz und gar Verhalten, Wahrnehmung, Sinnesorganisation. Er sieht das wie das Herr.
Er weiß jetzt bei dem Befehl muss ich das und dann wird das gemacht. Und es wird eisertreu gemacht. Und wenn der noch so humpelt, weil man sich irgendwas in die Pfote gestoßen hat oder wenn man es noch so anstrengend ist, das wird einfach gemacht.
Und es ist sogar eine große Freude, diese hohe Leistung zu erbringen und hoffentlich wenigstens mal ein Lob zu kriegen. Es ist ein seltener Fall, dass die Haustierwerdung eben auch des Nervensinnes Tätigkeit betrifft. Eigentlich sind die meisten Haustiere ganz stark Stoffwechselgliedmaßentiere.
Und nun kommt es darauf an, das will ich eben eigentlich jetzt mit diesem letzten Teil sagen, dass man in die Zukunft hinein in unseren Landwirtschaftsbetrieben immer mehr eigentlich sich klar macht, das sind Oasen, das sind sozusagen Reservate, das sind Möglichkeiten, in denen Tiere sein können, sein sollen. Und das wollen wir auch und es soll auch so sein, die keine Haustiere sind und die aber eben da leben können und leben sollen, weil wir das verstehen können, dass nur eine vernünftige Landwirtschaft eben auch eine ganze Menge von Tieren mitnimmt in eine Zukunft hinein. Ob das nun die verschiedensten Vögel sind oder die verschiedensten Insekten oder Säugetiere, die sonst eben aussterben, ich will gar nicht ins Detail jetzt da gehen.
Und nun merkt man, dass in einem solchen Landwirtschaftsbetrieb die Haustiere ein bisschen auch zu entlasten sind, ein bisschen auch muss man sich auch kümmern darum, dass sie eben nicht ganz extrem werden. Wir haben die Aufgabe als biodynamische Landwirte und Viehhalter und Züchter, ein bisschen darauf auch zu sehen, dass die Tiere ganze Wesen bleiben. Also es klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, die Kuh ist eben so stark ein Stoffwechselwesen, dass es eben doch auch unsere Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass sie ein bisschen auch gepflegt, ein bisschen gefordert, ein bisschen gefördert wird auf der Nerven-Sinnes-Seite in ihrer Entwicklung.
Und da spielt es eben eine Rolle, dass sie in die Wahrnehmung kommt und dass sie auch in einem bewegungsmäßigen Kooperation mit den Menschen ist. Also ich habe das erzählt bei der Betriebsberechnung, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, wenn die Rinder mal ein Jahr, ein Sommer irgendwo oben auf eine Alp kommen, in einem Betrieb sind, wo alles ganz anders ist. Das macht sie wacher.
Oder dass es gar nicht so ganz schlecht ist, wenn man die Rinder zusammen weiden lässt mit den Pferden. Die Pferde sind ja für die Rinder eigentlich eine furchtbare Provokation. Weil da grast man so lieb und da legt man sie und dann kommt schon wieder dieser Komet vorbei.
Und dann legt man da und dann merkt man es von unten, da kommen die jetzt von hinten. Also die Pferde sind eigentlich, die halten förmlich die Rinder in Bewegung und machen sie wach. Für eine Kuh ist das vielleicht gar nicht so toll, aber für ein Rind, was noch in der Entwicklung ist, spielt es eine große Rolle, dass eine gewisse Wachheit auch doch an das Tier herangebracht wird.
Als Kulturtatsache, als Pflege, als Maßnahme dessen, was wir tun. Wir müssen doch ein bisschen für eine Harmonisierung, ein bisschen ein Ausgleich sorgen. Das ist eigentlich ein Teil der Dankbarkeit diesem Tier gegenüber.
Du bist so ein Stoffwechsel-Extremist geworden. Du bist so ein Stoffwechsel-Spezialist geworden. Du leistest so Unglaubliches mit deinem Stoffwechsel, dass wir eigentlich für die Gesundheit, für die Zukunftsfähigkeit von dir und von deiner Tierart dafür zu sorgen haben, dass doch ein gewisser Teil an Wachheit, an Sinnesbeziehung zur Welt entstehen sollte.
Und das kann jemand aus einem anderen, auch aus einem Bio-Bereich, und oftmals sind ja gerade im Bioland-Bereich, da schämt man sich ja oft als biodynamischer Landwirt, sind ja die Tierhalter sehr gute Leute und machen eine tolle Arbeit. Aber sie können gedanklich, begrifflich das nicht verstehen, dass wir eigentlich auch ein bisschen darauf achten, wachere Kühe zu haben. Das sind immer die, die nicht so toll sind mit der Verdauung.
Das sind nicht die ganz tollen Milchgebungstiere. Das sind immer die, die so ein bisschen rausfallen. Da muss man auch sehr vorsichtig sein, dass man es nicht übertreibt und so.
Aber es sind eben doch Notwendigkeiten, für eine gewisse Harmonie zu sorgen, weil die eben gesundend sich auswirkt. Ja, so weit wollte ich eigentlich heute kommen. Und wir müssen jetzt auch vielleicht, möchte ich bemerken, dass die Stunde am Freitag, die habe ich jetzt für die Pferdearbeit mit dem Albrecht Denneler freigestellt.
Die eine Gruppe hat ja auch Lesen bei ihm und kann das auch mit ihm besprechen, ob ihr da teils rausgeht, ganz rausgeht, alles hier drinne macht, das weiß ich nicht. Das war ja euer großer Wunsch, bei den Pferden etwas tiefer da noch reinzukommen und eben auch diese Sache zu sehen, was ist eigentlich das Zusammenarbeiten. Und dazu möchte ich dann gerne übermorgen, wir haben noch eine Stunde, ist Donnerstag oder Mittwoch, Mittwoch.
Und dazu möchte ich Mittwoch noch ein bisschen was sozusagen vorbereitend sagen, weil wir ja nun da eben etwas haben bei dem Pferd, gerade aber eben doch auch bei allen Tieren, was mit der mittleren Organisation zu tun hat, die ich jetzt ja noch ganz ausgespart habe. So wäre das so das, was da auf jeden Fall noch kommen muss. Herzlichen Dank fürs Zuhören und eine gute Pause und dann eine schöne Arbeit mit Lisbeth Biesterbosch.
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