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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 16. Folge von Martin von Mackensen, 2021
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Grundkurs biodynamische Landwirtschaft - 16. Folge von Martin von Mackensen, 2021
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Hallo und herzlich Willkommen zu meinem Vortrag. Heute zeige ich euch, wie man mit dem Vortrag Wir beginnen mit dem Vortrag mit dem Vortrag, welcher mit einem neuen Vortrag durchgeführt wird. Der Vortrag wird mit einem neuen Vortrag durchgeführt.
Der Vortrag wird mit einem neuen Vortrag durchgeführt. Die Aufbauarbeit vorbei Herzlichen Dank, auf Wiederproduzieren der abgewischten Tafel. Wir hatten hier schon ein paar Mengen.
Wir setzten jetzt unsere Arbeit von gestern fort. Fruchtfolge, Düngung, am Beispiel Dortenfelder Hof. Und das könnte man auch wirklich einem anderen Betrieb zeigen, das sind allgemeine Gesichtspunkte.
Aber wir machen es jetzt hier, weil ihr hier seid und man es hier angucken kann. Und wir können das dann auch gerne im Fachrechnen auf anderes noch ausdehnen, einzelne Aspekte. Hier geht es jetzt mehr darum, die Ganzheit zu verstehen.
Und wir haben gestern gesprochen über die verschiedenen Qualitäten, den Futterbau, das Getreide, die Hackfrucht. Wir haben über das Düngen gesprochen, wir haben über die Ungräser und das Unkraut gesprochen. Und wir wollen heute das sozusagen noch ein Stück weiter treiben, sodass uns auch der Blick für das Ganze entsteht.
Und wir haben schon gesagt, der Dortenfelder Hof ist wie ein halbwegs anständiger guter biodynamischer Betrieb, ein Gemischbetrieb. Er hat verschiedenste Tierarten und er ist in der Fläche nicht nur ein reiner Ackerbaubetrieb. Er hat auch Wiesen und Weiden und Grünland, aber hier in diesem Klima ist das nicht sehr effektiv.
Es ist von der Fläche auch nicht so viel und es macht auch im Betriebszusammenhang nur einen kleinen Teil aus. Und der absolute Schwerpunkt ist der Acker. Und es gibt auch Obstbau, es gibt auch Hecken, es gibt auch ein ganz bisschen Wald und so weiter.
Es gibt Wasser, Teich und so, aber der Acker ist wirklich die große Sache. Und innerhalb des Ackerbaus ist eben der Hackfruchtbau und eben der Feingemüsebau auf einer extra eigenen Fläche spielt schon eine wesentliche Rolle. Also eine ganz starke Betonung des Hackfruchtbaus, des Gartenbaus, der Gärtnerei.
Und in diesem Zusammenhang gehen wir jetzt weiter. Und wir können sagen, jeder dieser einzelnen Schläge, die müssen wir jetzt hier vielleicht nochmal teilen, damit wir sozusagen wieder auf die Sechszahl kommen. Jeder dieser einzelnen Schläge innerhalb der Fruchtfolge hat eine Größe von ungefähr 16-17 Hektar.
Ich hatte das zu Anfang gesagt, die Fruchtfolge ist eigentlich zwölfgliedrig. Wir machen es hier ein bisschen einfacher, damit es für euch gut zu überschauen ist. Es ist sozusagen etwas simpler dargestellt.
Und deshalb ist es nicht, wie es in Wirklichkeit ist, ungefähr knapp um die 140 Hektar geteilt durch zwölf Teile und dann ist man eben bei 8 Komma. Sondern 140 Hektar geteilt durch zwölf ist über 10, muss man sich klar sein. Und das stimmt deshalb nicht, weil Teile aus der Ackerfläche Obst geworden sind oder Feldgarten geworden sind und dadurch diese 140 Hektar nicht mehr stimmen.
Die eigentliche Netto-Ackerfläche der Fruchtfolge ist kleiner und so hat man eben 8 Komma Hektar, die dann wirklich übrig bleiben und landet irgendwo bei 120 Hektar oder 110 Hektar. Und hat, wenn man hier zwei Glieder zusammen anschaut, eine Größenordnung von 17-18 Hektar. Also man kann sagen 18-18-18-18-18-18.
6 mal 18 ist eben 12 mal 9 und damit ist man eben wieder bei der Größe, die ich genannt habe. Und jetzt würde ich eben versuchen, ein bisschen da das Gefühl auch reinzubringen, wie sind jetzt da die Mengenströme. Und dass jetzt nicht da zum Beispiel 3 mal Kompost steht und man eigentlich gar nicht ein Verhältnis hat zu den Mengen.
Wenn man Kompost streuen kann, dann möchte man gerne 8-10 Tonnen pro Hektar streuen. Das schafft man oft nicht. Warum? Nicht, weil das Wetter schlecht ist oder weil die Maschine ständig kaputt geht, sondern weil man gar nicht so viel Kompost bereitet kriegt.
Und ich glaube, dass wir hier schon einen Betrieb haben, der sehr viel Kompost bereitet und dass das in vielen Betrieben noch weniger ist. Und trotzdem ist es so, dass man eigentlich gerne viel, viel mehr hätte. Das kann man nämlich jetzt dann leicht überschlagen.
Selbst wenn man nur sagt, man hat hier einmal diese Menge Kompost mit einmal eben 18 Hektar, dann sieht man 10 Tonnen mal 18. Jetzt muss ich hier irgendwo eine Spalte mir frei machen. 18 Hektar mal 10 Tonnen ist gleich, hat man eben 180 Tonnen Kompost, die man gerne düngen würde.
Und damit hätte man nur ein einziges Mal hier im ersten oder im zweiten Glied diesen Kompost gedüngt. Da wäre eben hier zum Beispiel nichts, da wäre nichts für den Extra-Gemüsebau und so weiter. Und um da jetzt eine Vorstellung zu kriegen, wenn man das ganz gut macht, dann relativ hohe, große Mieten hat, dann kann man auf dem laufenden Meter einen Kubikmeter Kompost haben.
Und dieser Kubikmeter Kompost, der ist so feucht, wie er ist, ungefähr eine halbe Tonne, 500 Kilo. Zwei laufende Meter, eine Tonne. Das heißt, wir haben für die 180 Tonnen mindestens 300, 400 laufende Meter Kompost.
Merkt ihr das? Das sind einfach große Mengen. Und das ist dann immer noch eigentlich viel zu wenig, man hätte gerne mehr. Also das ist wirklich ein Thema, dass man sich da gut einfuchst und gut merkt.
Beim Kompost ist es eben auf dem Acker so, dass man sofort mit diesen riesigen Flächen zu tun hat. Und deshalb muss man sich für die Kompostierung einrichten und es so gut machen, dass man eben auch eine gewisse Menge, eine gewisse Quantität erzeugt. Wenn man ein kleiner Gartenbaubetrieb ist mit letztendlich anderthalb Hektar Nutzfläche, der ist vielleicht drei, vier, fünf oder zehn Hektar groß und da sind vielleicht auch noch fünf Hektar irgendwie Wiese, da sind auch noch ein paar Schafe und da ist vielleicht auch noch eine Obstwiese und so, aber letztendlich wirklich intensiver Gemüsebau passiert auf anderthalb Hektar, da ist die Welt anders.
Selbst wenn ich da alle drei Jahre Kompost hinbringen will, habe ich ganz, ganz andere Mengen. Also dass man sich das gut klar macht, sobald man eben ackerbaulich unterwegs ist, das heißt im Wesentlichen Getreide hat, noch Futterbau hat und jetzt ab und zu einen intensiven Gemüsebau haben will und da eben mit Kompost arbeiten möchte, da muss man sich dafür richtig gut einrichten. Da geht es einfach, das ist auch in gewisser Weise eine Mengenschlacht.
Das kann man sich nicht mehr vorstellen und sagen, ach da sind wir dann mal im Sommer und da haben wir doch immer so ein paar Tage und da haben wir noch zwei Praktikanten und dann setzen wir das mal mit der Hand um. Das schafft man da nicht. Das ist einfach große, große Mengen.
Und so möchte ich jetzt gern ein bisschen noch weitergehen. Wir haben hier gesprochen von den dreieinhalb, äh 35 Tonnen, die da auch mal ein bisschen mehr oder ungefähr und die wollen wir jetzt auch mal anschauen. 35 Tonnen pro Hektar.
Und jetzt haben wir wieder die 18 Hektar, die wir da alle sechs Jahre zu bedienen haben und da kommen wir dann eben auf eine Summe, wenn wir jetzt sagen 35 mal 20, dann merken wir eben, das sind 700 Tonnen und wir haben mal alles so ein bisschen gewogen und überschlagen den ganzen Tiefstall und sind auf 800 Tonnen gekommen. Das entspricht ungefähr diesen Mengen. Da geht es jetzt nicht um 10 Prozent genau rechnen, sondern eben um einen Überblick zu kriegen.
Gesamt oder 800 Tonnen ist der Tiefstall. Ein Jahr. Und das war viel mehr.
Das muss man sich gut klar machen. Da rottet ein Jahr lang konserviert, haben wir gestern besprochen, der Mist und da gehen 20, 25 Prozent der Trockensubstanz verloren. Ich hab Stroh und ich hab Mist und der Mist ist frisch und er bindet sich am Stroh und ich mach das schon sehr pfiffig.
Aber das war mal mehr. Das muss man sich gut klar machen. Jede Rotte, jede Kompostierung, jede Missbereitung bedeutet einen Substanzverlust, einen wirklichen effektiven Substanzverlust.
Sonst kommt es nicht zu einer Rotte. Das hat man früher nicht gut erkannt und dann wusste man es irgendwie und dann wusste man nicht, wie kann man das eigentlich erfassen. Und das hat zu den berühmten Raschelsackversuchen geführt.
Man hat nämlich so einen Raschelsack wie beim Kartoffeln, den kennt ihr doch. Meistens sind die so gelb, so Ockerfarben, wo man Möhren oder Kartoffeln drin hat. Die gibt es für 5, für 10 Kilo, für 25 Kilo.
Das ist eben so ein Kunststoffgewebe, was offen ist. Und damit hat man in den Komposthäufen experimentiert mit genau in die Mitte von der Höhe, von der Breite, möglichst repräsentativ eine ganze Anzahl solcher Säcke gefüllt. Genauso wie der ganze Kompost ist.
Und dann ganz vorsichtig die immer rausgeholt. Beim Wenden möglichst, dass nichts rausrieselt. Möglichst nicht, dass da irgendwie Wasser reinläuft oder so.
Und dann nach der entsprechenden Zeit wieder zurückgewogen, wieder zurückgetrocknet. Man kann das natürlich auch mit der ganzen Miete machen. Machen wir jetzt hier gerade mit unserem Kurs, aber das ist aufwendig.
Weil da muss man die Miete nachher sauber wegkratzen und so weiter. Es geht nicht um 1%, aber eben um 5% oder um 10% genau zu kapieren, wie sind denn die Verluste. Und da spielt es eine Riesenrolle, dass das, was wir angesprochen haben, der Kompost soll zunächst warm werden, aber er muss auch wieder abkühlen.
Wenn er nach 6 Wochen immer noch über 60°C ist, dann darf man sich nicht wundern, dass man eine Riesenmenge Trockensubstanz verliert. Es ist wirklich ein Veratmungsprozess. Der ist gar nicht unbedingt immer negativ zu beurteilen, wenn man super edle Anzuchterde erzeugen möchte.
Dann ist es fast nicht zu vermeiden, dass man auch eine höhere Verluste hat, weil man sozusagen einen weit vererdeten, superguten, doch gleichzeitig frischen und nährstoffreichen Kompost produzieren will. Aber an vielen Stellen wird das übertrieben. Man hat das so gerne, man sieht es so gerne, wie schön der Kompost wird und so.
Kostet aber sehr viel Verlust. Und wenn man ihn früher ausbringt und das im Boden zu Ende rotten lässt, weil man es nicht im Winter und weil man es oben in den belebten Boden gebracht hat, dann sieht man es halt nicht, aber es funktioniert in aller Regel sehr gut, wenn die Böden ein bisschen belebt sind, ein bisschen aktiv sind und nicht im ersten Umstellungsjahr. Im ersten Umstellungsjahr, da freut man sich wirklich über guten, edlen Kompost.
Aber sobald die Böden aktiv sind, sobald da wirklich was passiert ist, sobald die in Entwicklung sind, können die relativ gut eben schon auch noch nicht zu Ende gerottetes Gut weiter verdauen, Gut weiter rotten im Boden. Und ja, so sieht man eigentlich, dass bei der ganzen Mistkette, bei dem ganzen Kompostieren und Mistlagern oder eben auch bei der Frage, noch intensiver ist es bei der Frage, was ja doch eine große Rolle spielt in den meisten Betrieben, bei den sogenannten Feldrandmieten. Da wird ja einfach der frische Mist hingelegt, vielleicht ein bisschen geformt, ein bisschen abgedeckt, vielleicht kommt ein bisschen Erde dazu, vielleicht kommt auch ein bisschen kohlensauerer Kalk dazu, aber im Grunde genommen wird der wochen-, monatelang sich selbst überlassen.
Man kommt dann mal vielleicht hin und kann ihn mal umsetzen, wenn er innen drin speckig geworden ist. Der rottet wunderbar, meistens, wenn man das nicht ganz dumm anstellt, gar keine Frage, aber es ist eigentlich eine Verschwendung, es ist eigentlich schade, weil man nicht den Mist benutzt, um anderes Material, was schlecht zu kompostieren ist, mitkompostiert. Die ganzen Holzreste, Strünke, Futterreste, Erden, Schlamm und so weiter.
Und weil man jetzt von dem reinen Mist, den man da kompostiert, eigentlich viel zu viel Verlust hat. Den bräuchte man nur ein Stück anrotten, ein bisschen in den Anfang kriegen und dann könnte man ihn einarbeiten und dann wäre es eigentlich im Boden viel vernünftiger als sozusagen in der Miete. Die Bauern meinen immer, sie tun was Gutes, wenn sie den dann ein halbes Jahr liegen lassen am Rand und der war so hoch und ist jetzt noch so nach dem halben Jahr.
Das kennt ihr, wie Mieten eigentlich innerhalb von zwei, drei Monaten in der Höhe plötzlich sich halbieren. Und das ist eigentlich oft schade, weil es würden sind, die das auch viel frischer, viel aktiver noch verdauen könnten. Und man verliert wirklich viel in die Luft.
Man hat eigentlich eine zu hohe Veratmung. Gut, ich will jetzt aber da nicht noch weiter einen Schwerpunkt machen, sondern ich möchte jetzt zu etwas Nächstem kommen. Und ich glaube, über die Jauche brauchen wir gar nicht jetzt so wahnsinnig viel sprechen.
Was ich jetzt eben eigentlich bringen möchte ist, wenn wir diesen Tiefstall nochmal anschauen und versuchen, was ist der Tiefstall? Weil das ja doch was Allgemeines ist, selbst wenn man einen Tretmissstall hat oder ein anderes Stallsystem hat, man arbeitet ja doch immer mit dem Stroh. Und bei dem Tiefstall, habe ich das gestern schon gesagt, das ist eine unglaublich strohreiche Sache. Und man kann ausgehen von den 10 Kilo pro Kuh und Tag.
Und wenn man jetzt einen Tretmissstall hat oder einen Laufstall hat oder einen Boxenlaufstall hat, wo man die Boxen möglichst sauber hält und einmal am Tag oder zweimal am Tag in der Mitte den ganzen Laufbereich nur ganz zart ein bisschen einstreut und rausschiebt und dadurch einen relativ frischen Mist, wie so einen Misthaufen hat, frischer Mist mit ein bisschen Stroh, dann kann man auch in die Größenordnung von 5, 6 Kilo pro Kuh und Tag kommen. Manche schaffen es auch unter 5, aber diese 5 Kilo, die sind schon so eine ganz gute magische Größe. Unter die ist es gar nicht so leicht runterzukommen, wenn man ein bisschen Strohreichen, ein bisschen gut rottbaren Mist erzeugen möchte.
Wenn man nicht sozusagen eigentlich so einen zusammengeschobenen Haufen hat, der so dicht ist und so stroharm ist, dass er von selber eigentlich langsam zerfließt und in Rotten gar nicht kommt. Wenn man also ein bisschen darauf achtet und das ein bisschen gut haben will und da eben auch seine Böden entsprechend düngen möchte, dann braucht man da 4, 5, 6 Kilo Minimum. Und wenn man mehr hat, kann man natürlich mehr machen und ist es besser.
Also wenn man jetzt sagt, man hat eben zum Beispiel diese 10 Kilo pro Kuh und Tag, dann hat man eben bei, wenn man jetzt mal aus dem Jahr 400 Tage macht, nur um es ganz grob zu überschlagen, dann hat man eben 4 mal, die 10 sind 40 Kilo am Tag, ist also 0,04 Tonnen, das mal 10 ist 0,4 Tonnen und dann haben wir eben von einem Tag gerechnet, mal 10 sind 10 Tage, das mal 10 sind 100 Tage, da sind wir jetzt gerade und das müssen wir dann nochmal mal 4 nehmen, um eben 400 Tage zum Beispiel daraus zu machen, nur um ganz grob das zu sehen und dann sieht man, man hat 1,2 Tonnen Stroh pro Kuh da nötig. Oder man kann es auch anders rechnen, man kann auch einfach sagen, die 365 Tage mal 10 sind 3.600 Kilo, das heißt eben 3,6 Tonnen, dass man einfach mal so ein Gefühl hat und das sind 3,6 Tonnen Stroh, wie viel Getreide brauche ich dafür? Das ist oft schon fast ein Hektar. Man kann ungefähr sagen, ja, man hat eben bei dem Wintergetreide, wenn es richtig gut wächst und schöner Weizen ist und alles gut geht, dann hat man 5 Tonnen Ertrag als Körner und 5 Tonnen Stroh.
Und bei unseren strohreichen, biodynamischen Sorten, da könnte es dann auch im Verhältnis 6 Tonnen sein, aber mehr ist es dann auch nicht. Und da sieht man ja, ok, wenn wir schon 3,8 oder 3,6 für eine Kuh brauchen, dann hat man bei einem ganz tollen Weizen mit 6 Tonnen Stroh auf dem Hektar, schafft man noch nicht mal für zwei Kühe den Jahreseinstreu. Kommt ihr mit? Also dieses Verhältnis, wie viel Ackerfläche, wie viel Getreidefläche, wie viel Stroh brauche ich, um einen guten Mist zu machen? Und da merke ich eben, aha, hier am Pfellerhof jetzt 1, 2, 3 Glieder, 3 mal die 18, da ist man eben bei 36 und dann 54, also hat man noch nicht mal 60 Hektar.
Keine 60 Hektar, in Wirklichkeit ist es so knapp, 60 Hektar ist ein bisschen verschoben, aber das stimmt schon, im Groben und Ganzen stimmt das. Und wenn man jetzt eben 60 Hektar sieht und man kriegt von dem Hektar vom Stroh her für 1,5 Kühe, dann merkt man schon, aha, 80, 90, das sind noch die ganzen Rinder, 80, 90, vielleicht 100, für 100 Kühe kriegt man gerade das Stroh zusammen. Man merkt sofort, aha, das Stroh ist da schnell immer knapp.
Und so merkt man, aha, ich könnte auch eben z.B. aus den Hecken des Grüngut oder aus, wenn ich das irgendwo mal bekomme, gehäckseltes Material, das könnte ich vielleicht unten in den Tiefstall reinlegen, dann habe ich da schon mal so eine Saugschicht und spare mir schon mal eine ganze Menge Stroh. Oder ich habe irgendwo eine Situation, wo ich eine Wiese, wo der Naturschutz sagt, die darf erst im August gemäht werden, das ist sozusagen keine Wiese mehr, sondern das ist so eine Hutungsfläche, da sind irgendwelche seltenen Pflanzen, das soll offen gehalten werden und könnten sie nicht und dann kriegt man noch ein bisschen Geld dafür, dass man das mäht und dann muss man gleich sagen, nee, nee, aber ich mähe es, aber ich will auch das Material haben. Habe ich auf einem anderen Betrieb selber auch gemacht, das ist eine tolle Sache, hat man so ganz, und das können ja oft auch große Flächen sein, hat man sofort viel von so einem Stroh, grasigen, heuartigen, lange, überständigen, sehr, sehr stengeligen Material und jetzt kann man da ja auch mal die Präparate spritzen auf diesen 20 Hektar Naturschutzflächen und da kann man sogar ein Mähwerk mitfinanzieren und da kann man sogar dies und das und jenes machen.
Vor allem hat man auf einmal etwas, was einem beim Stroh, beim Mist, beim Kompost hilft. Kann ich nur unbedingt zu raten, Biodynamiker müssen eigentlich immer so ein bisschen in ihrer Gemarkung Ausschau halten, wo könnte ich denn eine Naturschutzfläche mit integrieren in meinen Betriebsorganismus und was tut man damit auf lange Sicht? Man magert diesen Standort aus, man nimmt da ja was weg, bringt da kein Mist hin, erntet aber auch keine Gurken oder kein Weizen oder keine Zuckerrüben da und verbessert die Situation des Bodenaufbaus auf den Stellen, wo man intensiven Ackerbau macht. Und das ist nicht schlecht, sondern das ist sehr gut.
Biodynamik heißt nämlich auch in der Landschaft im Ganzen eine Differenzierung. Auf einmal ist ein magerer Standort da, da wachsen ganz andere Pflanzen. Auf einmal ist ein Standort da, da wird nicht gemäht bis August.
Und da entstehen, da kommen auf einmal Schmetterlinge, da sind auf einmal Vögel, die man gar nicht sonst pflegen und erhalten und um die man sich sonst gar nicht so kümmern kann. Also das heißt, das ist eine sehr zu begrüßende Sache. Ich glaube eben, dass die Zukunft des Naturschutzes gerade darin liegt, eng, eng, eng, so eng wie irgend möglich mit der Landwirtschaft zusammenzuarbeiten, mit der biodynamischen Landwirtschaft.
Wir sind da offen, wir wollen das. Und es ist eben nicht so, wie man das die letzten 30, 40, 50 Jahre betrieben hat, dass man gesagt hat, um Gottes Willen, der größte Feind für den Naturschutz ist der Mensch, ist die intensive Landwirtschaft auch die ökologische oder biodynamische. Nein, wir brauchen den Schulterschluss, wir müssen das Zusammengehen haben, gerade mit dem Naturschutz, gerade mit den Flächen, wo es uns als Gesellschaft ja wichtig ist, dass wir sagen, da wollen wir mal, es ist im Übrigen sowieso ein magerer Standort, man könnte da vielleicht eine Wiese haben und man könnte da ein bisschen Heu machen oder auch mal ein paar Schafe weiden lassen, aber das ist uns jetzt nicht so wichtig, sondern wir wollen, dass auf diesen Flächen wirklich sozusagen alles sich darum bemüht, alles darauf ausgerichtet ist, dass eben diese Schmetterlinge oder diese Vögel und so, dass die da mal eine Heimat haben.
Weil wir auf den anderen Flächen eigentlich nirgendwo kleine Reste, kleine Wegstücke, kleine Zwickel übrig sind. Alles ist so intensiv, dass wir gar nicht mehr die Möglichkeit geben, dass diese Wesen irgendwo leben können innerhalb unserer Kultur-Natur-Landwirtschaft. Also ich will damit nur sagen, das macht hochgradig Sinn, sich da zu verbünden.
Und ich zitiere da die ehemalige Agrarministerin, die Renate Künast, die ja wirklich die Erste war, die mal in diesem Ministerium aufgeräumt hat und die mal gesagt hat, worum geht es denn eigentlich und wie muss denn Landwirtschaft eigentlich sinnvollerweise sein. Und die eben dann mal nach ihrer Zeit da zu uns Biodynamikern kam und gesagt hat, ihr seid ja eigentlich richtig klasse, aber ihr müsst mehr in die Gesellschaft, ihr müsst mehr machen mit den anderen, ihr müsst euch mehr verbünden, ihr müsst unverschämte Bündnisse schließen. Ihr müsst euch eigentlich mit Leuten verbinden, mit denen ihr es sonst vielleicht gar nicht so leicht habt, wo ihr nur eine kleine Schnittmenge habt.
Aber sonst wird das nicht, sonst kommt ihr nicht voran. Also Naturschutz ist in vielen, vielen Betrieben gar nicht so ein unverschämtes Bündnis, wie sie das damals meinte. Das liegt eigentlich so auf der Hand, dass das oft sehr gut geht.
Und da muss man eben auch über die Behörden gehen. Deutschland ist eine Welt, wo alles sehr, sehr gut durchgeregelt ist, bis zum letzten Halm und bis zur letzten Hecke und bis zum letzten Busch ist ganz klar, was naturschutzfachgerecht jetzt gerade ist. Nach fünf Jahren ist es ganz anders, das ist auch so.
Und da muss man sich eben an den Tisch setzen in der Behörde, die Leute einladen, die kommen wahnsinnig gern auf den Hof, sagen, wir haben ein paar Naturschutzfragen, wir wollen was entwickeln, wollen Sie nicht mal kommen, wir könnten uns da vorstellen, es mit Ihnen zusammen zu besprechen und mit Ihnen zusammen zu machen. Und es geht uns da jetzt gar nicht darum, noch 3,50 Euro mehr zu kriegen, sondern erst mal haben wir eine Idee und erst mal wollen wir das gemeinsam, wollen Sie sozusagen mitnehmen, wollen das zusammen machen und dann müssen wir uns auch natürlich überlegen, wie kann man das irgendwie finanzieren. Also ein ganz, ganz wichtiger Punkt, auf den wir jetzt gekommen sind, auf dem Wege dieser Frage nach dem Stroh, nach dem Einstreu, nach dem Holzmaterial, nach den Möglichkeiten, mit denen man da die Viehhaltung richtig machen kann.
Es fehlt immer zum Mist, es fehlt immer zu dem Düngerwerden, das langkettige, das stengelige, das Material, was eben das alles dann festhält und auf dem Wege zum Humus, zur Bodenfruchtbarkeitsentwicklung eben so, so wichtig ist. Und es gibt auch Vorzeigebetriebe, die dafür extra ganz spezielle Hecken anlegen, die sagen, wir wollen das so machen, dass man bei uns eben alle 5, 6, 7, 8 Jahre eine Hecke knickt und nicht da liegen lässt, sondern das rausholt und das dann häckselt und für die Kompostierung und für die Mistbereitung und für die Düngung zur Verfügung hat. Und wenn man das richtig gut macht, dann muss man dabei unbedingt darauf achten, dass man es frisch verarbeitet, dass man also das nicht erst ein halbes Jahr tot trocknen lässt und dann versucht, wieder im Kompost in Lebensprozesse zu holen.
Das ist ein Riesenunterschied, ob man feines, holziges Material frisch in die Verdauung mit dem Mist bringen kann, mit den anderen Bestandteilen des Kompostes, oder ob das eben erst mal ganz leblos tot geworden ist durch eine lange Lagerzeit. Also wenn man sich das einrichten kann, ist das eine zukünftige tolle Sache, biodynamische Betriebe, ich sehe sie sozusagen schon vor mir, wo die eben 3, 5% der Flächen solche Hecken sind, die regelmäßig, klein Stück für Stück, da muss man immer mal wieder ein Stück stehen lassen und da können die Vögel dann erst mal weiterleben. Dann kommt das, wo man gehackt hat, kommt wieder auf nach zwei Jahren, dann kann man das nächste Mal wieder dazwischen nehmen, wo man regelmäßig eben was herausnehmen kann, um das Material zu haben und um daran festzubinden, dass was uns die Tiere eigentlich schenken und damit etwas hat, Mist, Stroh ein bisschen und eben dieses Grünguthäcksel, wo jetzt eben alles mögliche andere gut verdaut werden kann, wo die ganzen Gemüseabfälle, wo die ganzen Futterreste, wo eben Aushub aus irgendwelchen Teichen, aus irgendwelchen Gräben, alles, was man irgendwie haben kann, das man zusammenhält, um guten Kompost zu machen.
Und wenn man jetzt da noch mal kurz auf diesen Moment schaut, wo ich gesagt habe, man muss sich verbünden, man muss sich natürlich verbünden mit der Gesellschaft, insofern, als dass man Menschen braucht, überhaupt sagen, wir wollen hier so eine Art von Landwirtschaft. Und da sind ja große Fortschritte gewesen in den letzten 20 Jahren, eben durch zum Beispiel die Solavi, durch die soziale Landwirtschaft, durch die solidarische Landwirtschaft, wie man es auch immer nennt, durch das, dass Menschen außerhalb der Landwirtschaft sagen, ich will hier so einen Betrieb und dafür setze ich mich auch ein. Und ich entscheide mich, dass ich nicht in einem anonymen Markt meine Lebensmittel kaufe, sondern ich will 60, 70, 80 Prozent, den Hauptteil, nicht dogmatisch 100 oder 99 Prozent, aber doch einen Hauptteil meiner Lebensmittel daher beziehen und ich beteilige mich.
Mir geht es hier nicht um den Preis, sondern mir geht es eigentlich darum, dass ich weiß, wo die Sachen herkommen und ich weiß, dass da etwas ermöglicht wird, dass da eine Entwicklung ist und dafür müssen wir immer wieder neue Angebote machen, weil in unserer gegenwärtigen Situation, ökonomischen, gesellschaftlichen Situation, werden wir gute Biodynamik immer nur da machen können, wo Menschen sind, die sagen, wir wollen das hier, wir wollen das hier, wir nehmen die Produkte, aber das reicht noch nicht, selbst wenn es dann irgendwie ein ganz toller Preis ist, sondern wir brauchen das Bewusstsein, wir sind so wenige Menschen auf so viel Fläche, dass wir eigentlich immer mitnehmen müssen, Menschen aus der Gesellschaft, die deutlich vor sich haben, eigentlich ist das richtig, eigentlich muss man sich um die Landwirtschaft kümmern, eigentlich leben wir doch alle davon, eigentlich kann es nicht sein, dass es diese 0,9 oder 1,2 Prozent der arbeitstätigen Menschen, die sich noch mit der Urproduktion, Landwirtschaft beschäftigen, das kann es doch nicht sein, es muss doch irgendwie so sein, dass das irgendwie auch unserer aller Sorge ist und in unserem aller Interesse ist und ob dann der Elektriker zwei, dreimal im Jahr ein paar Tage uns hilft, die neue Elektrik zu verlegen oder der Architekt uns hilft bei dem Bauantrag oder der Anwalt uns hilft bei irgendwelchen Rechtsgeschichten oder gerade umgekehrt, dass derjenige, der in der Behörde sitzt, sagt, ich will von Schreiben und Architektur, ich will nichts wissen, sondern ich will euch einfach helfen, das Vieh zu füttern oder ich will einfach helfen, das Unkraut zu jäten. Welche Formen, das ist immer die große Kunst. Das heißt, eine zukünftige Biodynamik, so wie ihr hier jetzt seid und wie ihr das vielleicht in fünf oder acht oder zehn Jahren machen könnt, die wird ganz entschieden davon abhängen, dass ihr die Fähigkeit entwickelt, Menschen zu integrieren.
Nicht für euch, ganz, ganz wichtig, das ist keine Egonummer, ich will hier den tollen Betrieb haben und dafür brauche ich Hilfe, Hilfe, Geld und noch irgendwas, sondern das ist erforderlich. Es verlangt diese Sache, das ist nicht eure private Faulheit oder schlechte Organisation, dass ihr Unterstützung braucht, sondern wer eine gute Biodynamik machen will, wird immer wieder das merken an ganz, ganz vielen Ecken, ich brauche Unterstützung, das kann ich gar nicht alleine, vom Rechtlichen, vom Wirtschaftlichen, vom Geld her, von den Ressourcen her, von den Arbeitsspitzen her, von allem Möglichen. Und das ist ganz normal und ganz richtig und ganz verständlich.
Und wenn man gut guckt und das so ein bisschen auch über die Jahre verfolgt, und ich habe ja das große Glück, dass ich viel auf Betriebe komme und viele Sachen auch nach zehn, 15 Jahren wieder sehe, dann muss man schon sagen, das sind die Zukunftsbetriebe, wo da einzelne, wenigstens zwei, drei Leute auf diesem Hof sind, die das können, die integrierend wirken, die neue Leute mit heranholen, die in irgendeiner Form das schaffen. Und jeder Hof muss da seine eigene Form finden, jeder Mensch, jeder einzelne Gärtner, jeder einzelne Landwirt, jeder einzelne Tierhalter muss da seine Form finden, wie er es gut machen kann. Der eine macht sechs Termine im Jahr, wo er einen ganz tollen Rundgang durch die ganze Gemarkung macht, alle Probleme schildert und dann kommen die Leute einzeln und die rufen an oder schicken eine SMS oder über irgendeine WhatsApp-Gruppe und dann werden die Termine gemacht und dann hilft man.
Und man hilft ja nicht der Person, sondern man hilft dem Hof. Das ist so wichtig, dass man das gut auseinander kriegt. Und beim Nächsten geht es viel mehr über große Entfernungen und, und, und.
Das ist ganz, ganz unterschiedlich. Und das muss auch jeder auf seine Art entwickeln, weil es muss zu ihm oder zu der Gemeinschaft passen, die da auf dem Hof ist. Also das wollte ich eben auch einmal sehr, sehr deutlich sagen.
Wenn man sich damit beschäftigt, zum Beispiel eben gerade mit der Kompostierung oder mit dieser Frage des Naturschutzes, dann merkt man, das ist eigentlich von ein, zwei, drei Leuten, die da arbeiten, auf diesen 100 Hektar oder wieviel Hektar es auch immer sind, mit diesen 50 Kühen oder wieviel Kühe es auch immer sind und mit diesem Gemüse und, und, und, und, ist das gar nicht zu machen. Das geht gar nicht. Es braucht wirklich diese Unterstützung, dieses tatkräftige Mittätigsein der Menschen aus der Gesellschaft.
Ich träume eigentlich von einer neuen Kultur der Strebergärten. Meine Tochter hat früher, als sie ganz klein war, gesagt, können wir nicht auch mal einen Strebergarten haben? Also wie können eigentlich die Menschen, das ist für sie so toll, wenn man in der Stadt lebt und irgendwie eine Beziehung hat und die pflegen kann und da Entwicklung mitbekommt. Das ist wie Nahrung.
So müssen wir das eigentlich organisieren. Dann entstehen diese blühenden Höfe, dann ist es möglich, dass wirklich Fortschritt entsteht und dann ist es möglich, dass die Biodynamik eigentlich ihre wirkliche Aufgabe erfüllen kann, nämlich Vorbild zu sein, Frage zu stellen, Provokation zu sein, Anregung zu sein. Wenn man die letzten 100 Jahre anguckt, dann ist es an so vielen Stellen passiert, dass aus der Biodynamik Anregung, dass aus der Biodynamik Provokation, dass aus der Biodynamik Dinge entstanden sind, die in der allgemeinen Landwirtschaft aufgegriffen werden konnten und die dann doch große Veränderungen bewirkt haben.
Also ich will sagen, das braucht ihr und ihr müsst auch schauen, wie ihr nach der fachlichen Ausbildung in dieser Hinsicht vielleicht auch noch das ein oder andere lernt oder wenn ihr eben auf einem Betrieb seid, wo das irgendwie gut funktioniert, guckt euch das an. Nicht am Samstag Nachmittag, wenn das Treffen der Gemeinschaft ist, sagen, ach, was ein Glück, ich bin ja hier der Auszubildende und zum Glück habe ich jetzt Feierabend, ich fahre am besten weg, ich will da gar nicht viel von mitkriegen. Nee, guckt euch das an, gehört mal genau zu, wie die das machen, ob das funktioniert, ob euch das anzieht.
Fragt mal die Leute, die da auf den Hof kommen, was macht, warum kommen sie, wie, was bräuchten sie denn eigentlich, damit sie auch noch ihre Nachbarn mitbringen usw. Also das ist eine Schlüsselfähigkeit, die man genauso erüben muss, wie das gute Gärtnern und das Erkennen von Unkraut und das Wissen, wann man etwas erntet und wie man es lagert und wie man es nachher gut verkauft oder wie man das Tier gesund hält und richtig füttert. Und in dem Zusammenhang noch so eine ganz wichtige Allianz oder unverschämte Kooperation, unverschämte Allianz, das ist die Jagd.
Da kommt sofort, oh, die Jäger. Das sind ja wirklich die absoluten Anachronisten, da gibt es noch nicht mal so richtig Frauen in dem Beruf und wenn denen mal die Hose runterrutscht, dann merkt man, dass sogar die Unterhose grün gefärbt ist, also die spinnen ja wirklich. Das kann ich sehr gut verstehen, natürlich ist das alles äußerst komisch und total anachronistisch, die haben ihre eigene Sprache, man kann sich mit denen ja kaum unterhalten usw.
Und trotzdem muss man sagen, wir müssen, wie die auch immer sind, wir müssen mit denen zusammenarbeiten. Das sind wir der Landschaft, das sind wir der Betriebsentwicklung, das sind wir den Tieren schuldig. Das ist so wichtig, dass wir irgendwie was mitkriegen von denen und dass die merken, hier bei uns ist alles anders.
Wir haben doch die Situation, dass in den biodynamischen Betrieben, da wird Kleegras angebaut, auf einmal ist das ganze Rehwild immer in diesen Betrieben. Da schmeckt das Getreide den Tieren, weil es nicht geschmerzt ist. Das sind die ganzen Tiere.
Da ist eine Vielfalt in der Landschaft, das ist Programm bei uns, das ist nicht so irgendwie noch zufällig, haut man die Hecke nicht um, sondern wir pflanzen sogar neue Hecken. Wir kümmern uns um die Sache, natürlich sind dann auf einmal die Vögel usw. da.
Wir sind eigentlich wahnsinnig interessant für diese Menschen, wenn sie so ein bisschen, sie müssen ja gar nicht die grüne Unterhose ausziehen, aber sie müssen sich so ein bisschen wandeln, sie müssen ein bisschen merken, diese Hege und Pflege, die geht nicht nur von ihnen aus, sondern auch sie können sozusagen einen Schritt auf uns zugehen und da müssen sie aber offene Leute finden, dann dürfen wir nicht sagen, du bist blöd, weil du eine grüne Unterhose hast oder weil du immer deine komische Sprache und immer mit deinem usw. Sondern ja, wir wollen mit euch zusammen, wir wollen nämlich die Pflege und Hege der Tierwelt, der sogenannten Wildtierwelt in unserem Betrieb, in dieser Fläche, auch über diesen Betrieb hinaus, die wollen wir mit begleiten, die wollen wir mit fördern, die wollen wir mit im Bewusstsein haben. Erzähl doch mal, was siehst du, was findest du, was beobachtest du, was ändert sich usw.
Schon allein das ist so wahnsinnig wichtig und wertvoll, dass sie gemeinsam ein Bewusstsein bilden über diesen Organismus. Das ist so wahnsinnig wichtig, das ist genauso wie die Motorsäge oder der Flug oder die Sämaschine, ist das gemeinsame Bewusstsein. Wir schaffen das gar nicht alleine.
Wir brauchen die Anregung, wir brauchen den Austausch, wir brauchen andere Menschen, die mit uns gemeinsam die Fläche und die Sorge um das, was da wächst, um das, was da lebt, die Kultivierung, die Förderung mit uns gemeinsam im Bewusstsein haben. Schon allein das Bewegen, das Bedenken, das Befühlen, das Besprechen, das Sorgenteilen wirkt direkt, ist doch klar. Jetzt kann man sich doch mit der Anthroposophie klar machen, dass das wirkt.
Es ist nicht so, dass wir irgendwo eine Tabelle haben und dann ist alles klar, sondern indem wir uns zuwenden der Sache, indem wir mit einem inneren Interesse, mit der Bereitschaft zu handeln, mit dem dann natürlich auch irgendwann mal handeln, aber mit dieser Hinwendung zu den Tieren, auch zu den sogenannten Wildtieren, dass sich da was verändert. Das ist doch ganz klar. Und insofern gehört das einfach elementar zur Biodynamik dazu, dass wir eben versuchen müssen, da in Kooperation zu kommen.
Und es gibt nicht wenige Betriebe, wo dann irgendwann einer aus der Betriebsgemeinschaft, aus denen, die das da machen, gesagt hat, Ach, Jagd ist eigentlich auch doch eine tolle Sache. Und er hat den Jagdschein gemacht und auf einmal entstehen dann Kontakte. So Jäger, die brauchen natürlich jemanden, der auf Augenhöhe mit ihnen redet.
Dann geht alles viel, viel besser natürlich gleich. Also es macht dann schon viel aus, wenn einer Jäger ist. Und auf einmal kann man da vielleicht sogar die Jagd selber pachten oder noch einen größeren Teil und so weiter und so weiter.
Da geht was. Da ist Entwicklung möglich. Und ich will das ganz intensiv anregen.
Das muss für einen biodynamischen Betrieb, ich sage mal, es muss nicht im ersten und im dritten Umstellungsjahr sein, aber nach fünf Jahren sollte da was losgehen. Kann das nicht sein, dass man einfach nur so, Ach, da gibt es irgendwo, ich sehe den ab und zu mal da mit dem Auto oder so. Ich habe gehört, es muss ein ganz verrückter Typ sein.
Das höre ich dann, wenn ich dann frage, wie ist denn eure Beziehung hier zu der Jagd? Was gibt es denn für Tiere? Ja, wissen wir auch nicht. Wir haben mal das und das gesehen. Und da ist eigentlich jemand und mit dem tritt man gar nicht in Kontakt.
Natürlich macht man immer so viel Arbeit. Natürlich ist alles schwierig, aber man kriegt da auch was zurück. Man kann da auch wirklich was zurückkriegen, eben wenn man sich bemüht, dieses gemeinsame Bewusstsein zu entwickeln für den gesamten Organismus als Ganzheit.
Und da sind die Jäger und diejenigen, die sich eben bemühen um die Tiere, ganz, ganz wichtig, weil es ein ganz anderer Ton ist. Es ist nochmal ein ganz anderes Element in diesem gesamten Zusammenhang. Ja, so habe ich jetzt hier das bisschen noch versucht in Zahlen runterzuholen.
Stroh reicht so gerade knapp. Strohreiche Sorten, gute Erträge, Ackerbau bedroht der Betrieb. Und von dem eben knappen Stroh, was man eigentlich gerne doppelt so viel hätte, um gute Bodenentwicklung zu machen, bin ich gekommen eben zu der Notwendigkeit einer weiteren Entwicklung, eines Weitergehens.
Ihr seid ja hier, weil ihr nicht wissen wollt, wie hat die Biodynamik bisher so halbwegs irgendwie überleben können. Sondern ich hoffe ja schwer, dass ihr diejenigen werdet, die die Biodynamik weiter treiben, weiterentwickeln. Und da darf ich dann auch mal sagen, wo es vielleicht in den nächsten 10, 20 Jahren drauf ankommt.
Und da bin ich ganz sicher, da kommt es eben darauf an, das Einstreu, das Stängeliche, das Strohige, das Holzige in den Rotte, in den Mist, in den Düngungsprozessen noch über das Stroh hinaus zu erweitern. Und ich habe so eine Andeutung gemacht in Bezug auf die Hecken. Da kann man vieles Neues noch denken.
Und das, was ich gesagt habe, ist eben schon so wirklich auf einzelnen Betrieben gemacht. Da gibt es Erfahrungen. Das sind also nicht nur irgendwie Ausdenkungen jetzt von mir oder schöne, wunderbare Wünsche, sondern in der Richtung geht etwas.
Und das Zweite, was ich versucht habe eben anzudeuten, ist, dass das mit dem Mist und dem Kompost so sehr eben dann schnell so ist, dass man denkt, ach, könnte das nicht mehr sein? Und gleichzeitig weiß man, ich kann eigentlich schon diese Tiere kaum füttern. Also ist man ständig in so einem Abwägungsprozess, wie viele Tiere geht, wie viel Futter kann ich und wie viele Eier würden denn gerne meine Kunden? Da merkt man sofort, gerade bei den Hühnern, dieses teure, vielfältige, spezielle Futter, dieses, ja, also was man da eben anbauen muss. Das ist ja nicht nur mit Getreide getan, sondern da braucht man noch Leguminosen.
Und in den meisten biodynamischen Betrieben kriegt man gar nicht alle Komponenten angebaut. Man muss dann auch noch was in biodynamischer Qualität von anderen Betrieben kaufen. Das ist dann sofort teuer.
Da hängt dann auch Transport dran. Und so weiter und so weiter. Und dann hat man da seine 3, 4, 500 Hühner oder Hennen mit den entsprechenden Hähnen noch und so.
Und dann merkt man, uff, das ist ja ganz schön viel Pflanzliches, was wir da, edelste Pflanzenprodukte, die wir da brauchen, um eben doch die eigentlich geringe Zahl an Hühnern zu füttern. Und das muss man dann eben auch mit so einer Gemeinschaft, mit den Menschen, die man da an dem Betrieb hat, die davon physisch leben, die die Sachen verzehren, mit denen muss man das auch thematisieren. Das biodynamische Ei aus den Betrieben, wo 5.000 Hühner stehen und wo man unglaubliche Mengen von überall zusammenkarren muss, damit man diese Hühner füttern kann, das kann es auf die Dauer eigentlich nicht sein.
Wenn ihr wirklich richtige nachhaltige Hühnerhaltung in so einem landwirtschaftlichen Organismus in einer guten Proportion haben wollt, dann ist so ein Ei, was unglaublich wertvoll ist. Und wenn man da ein Ei in der Woche hat und vielleicht noch ein zweites für irgendeinen Kuchen oder für irgendwas anderes, dann ist das schon relativ viel. Und dann merkt man auf einmal, ja, mit dem dritten und vierten Ei pro Woche mache ich eigentlich eine ganz schöne Möglichkeit an Gemüsebau, an anderen pflanzlichen Produkten unmöglich.
Also das sind so ganz spezielle Fragen, die aber dann doch sehr wichtig sind. Und dann kann man zu so etwas kommen, dass man sagt, na ja, das war lange vor dem Krieg mal so ein ganz guter Brauch, dass man gesagt hat, das Hühnerei ist was sehr, sehr Wertvolles. Und eigentlich sollte das Hühnerei so wertvoll sein wie die Standardbriefmarke, 80 Cent.
Eine tolle Sache, gell? Standardbriefmarke war natürlich damals irgendwie ein Reichsmark und Pfennig und so. Aber der Gegenwert, das hat man so angeschaut. Natürlich hatten wir heute Hühnerrassen, die mehr Eier legen und, und, und, und.
Alles hat sich geändert und doch ist was dran geblieben. Es hat auch eine sinnvolle Komponente, dass man eben gesagt hat, na ja, man verschickt auch nicht jeden Tag drei Briefe. Wie ist da ein Maß? Es geht jetzt um die Kultur eines Maßes.
Und damit möchte ich heute enden, dass ich eigentlich sagen möchte, es geht eben darüber hinaus, dass eine Gemeinschaft um einen Hof nötig ist, um den Hof zu ermöglichen und gleichzeitig vielleicht auch gute Lebensmittel zu haben. Sondern es geht weit darüber hinaus, sondern es geht eigentlich dabei darum, dass man eine Kultur entwickelt, sowohl auf der Seite der Landwirte und Gärtner, auf derer, die diesen Hof umtreiben, als auch auf der Seite der Menschen, die da mit sich verbinden wollen, dass man merkt, dass man erlebt, dass man täglich spürt, dass man da drinnen steht, was ist eigentlich ein Maß? Was hat eigentlich welche Konsequenz? Dass man also in diesem Hereinkommen in die Konsequenzen nicht so sehr finanziell, sondern organismisch, dass man darin etwas entdeckt, dass man darin etwas erlebt und kultiviert, woraus man ganz viel für den Rest des Lebens, für den Rest der Kultur, für viele andere Lebensfelder entdecken kann. Dass man also merkt, so wie Gemüsebau in den Jahreszeiten eigentlich richtig ist, so wie die tierischen Produkte, die Milch, der Käse, der Joghurt, das Fleisch, die Eier, wie da ein riesiger Unterschied besteht zwischen den Wiederkäuern und den anderen, dem Fleisch der Schweine oder der Hühner oder der Gänse und der Enten und was weiß ich.
Das ist ein riesiger Unterschied, weil das sind Tiere, die eigentlich Futter brauchen oder immer Futter brauchen, was wir auch als Menschen verzehren können. Und das andere sind Tiere, die, wenn das sinnvoll und gut eingerichtet ist, in diesem Sinne zur Bodenfruchtbarkeit, zum Gesamtorganismus einen unglaublichen Beitrag leisten. Also wenn ich einmal die Woche Fleisch esse, und das ist Rind, das ist etwas ganz anderes, als wenn ich einmal die Woche Fleisch esse vom Schwein.
Solche Sachen, dass man das merkt und ins Leben holt und damit die Kinder, die in den Familien sind, damit aufwachsen, dass das sozusagen wirklich in die Kultur hereinkommt, das gibt für ganz andere Lebensgebiete eben plötzlich ein Maß, eine Proportion. Da entstehen Fragen, die sind von unglaublicher Bedeutung für die ganze Kultur, für die Weiterentwicklung, weil in unserer Kultur das Maß überall fehlt. Wir haben keine Beziehung zu Entfernungen, zu Preisen usw.
an ganz, ganz vielen Stellen, weil die technische Entwicklung so wahnsinnig schnell gegangen ist. Ich will gar nicht gegen das Internet reden oder gegen irgendwas reden, aber ich will dafür reden, dass man die Dinge mit Bewusstsein in der Kultur begleiten muss. Und das fällt uns wahnsinnig schwer.
Das ist eine riesige Herausforderung. Und wenn wir das langfristig nicht tun, kommt es zu ganz schwierigen Prozessen, wird vieles sehr, sehr problematisch. Und das kann dann auch schnell sehr, sehr viel Leid bedeuten.
Und ich meine eben, dass die Landwirtschaft gerade besonders dafür geeignet ist, wenn sie in einem biologischen Sinne als Organismus gemacht wird, dass sie eben auch sozusagen auf dieser Bewusstseinsstufe, auf diesem Lernen, auf diesem Mit-sich-Beteiligen etwas ist, was für den Erwachsenen, für den Jugendlichen und für das Kind kulturbildend ist. In diesem Sinne ein Maß, eine Proportion in ihrer Dynamik immer wieder neu zu erleben und kennenzulernen. Ja, in diesem Sinne möchte ich sozusagen mit so ein paar ausblickenden Aspekten und auch ganz konkreten Hinweisen für eure weitere Ausbildung einen Strang dieses Grundkurses jetzt an der Stelle erstmal abschließen, um dann im nächsten Block nächste Woche an einer anderen Stelle nochmal ganz anders anzufangen.
Herzlichen Dank.
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