Manfred Klett

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Dr. Manfred Klett (Ostern 2021), Foto: François Hagdorn
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Manfred Klett - Biografie kurz

Dr. Manfred Klett wurde 1933 in Tanganjika, dem heutigen Tansania, am Kilimandscharo geboren. Die Schulzeit verbrachte er u.a. an der Schule Schloss Salem und nach dem zweiten Weltkrieg an der Waldorfschule Stuttgart, mit einjährigem Schüleraustausch in England. Ein Studium an der Technischen Hochschule Stuttgart nahm ein vorzeitiges Ende durch einen Unfall. Während eines einjährigen Arbeitsaufenthaltes im Nord-Osten Syriens entschloss er sich Landwirt zu werden. Nach einer Lehre folgte das Studium der Landwirtschaft an der Universität Stuttgart-Hohenheim mit der Promotion im Fach Bodenkunde. Weitere vier Jahre waren der Forschung am Institut für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise zum Thema „Düngung und Nahrungsqualität“ gewidmet. 1968 markierte die Begründung der Betriebsgemeinschaft Dottenfelderhof (fünf Familien) und wenig später die der Landbauschule Dottenfelderhof. Nach zwanzigjähriger biologisch-dynamischer Aufbauarbeit mit Ehefrau und fünf Kindern, übernahm er die Leitung der Landwirtschaftlichen Abteilung der naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum in Dornach/ Schweiz. Nach vierzehnjähriger Tätigkeit und weiteren acht Jahren als freier Mitarbeiter an der mittlerweile um gegründeten „Sektion für Landwirtschaft“ kehrte er auf den Dottenfelderhof zurück und nahm erneut eine Lehrtätigkeit an der dortigen Landbauschule auf. Daneben betreut er seit 21 Jahren das Dorfprojekt Juchowo in Polen. Es ist der Versuch, im östlichen Europa eine Pflanzstätte zu schaffen, in welcher die „Bildung der Erde“ (Novalis) sich als eine soziale Aufgabe darstellt und „die soziale Frage“ in die Bildung der Erde eine Antwort findet.


Manfred Klett - Biografie lang

Biografie von Manfred Klett aus 2017, Foto: François Hagdorn

Hier erzählt Manfred vor einer Handvoll von Azubis und Landbauschüler der biologisch-dynamischen Landwirtschaft vom Dottenfelderhof aus seiner Lebensbiografie.

"..., die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist von der Art, dass man nicht meinen kann, das wär' ein Zuckerlecken, dass man da einfach so irgendwie... - weil jetzt heute der alternative Markt gerade mal so toll erschlossen ist - dass man meint, da irgendwas absahnen zu können. Nein! Das ist schon Stillstand! Schon wenn man glaubt, man könnte heute darauf bauen, dass einem sozusagen Preise zukommen, von denen sonst der konventionellen Landbau nur träumen kann - schon das, wenn man so einen Gedanken hat, ist man schon im Stillstand oder schon rückwärts gewandt. Sondern man muss immer - in seinem Bewusstsein - einen großen Schritt voraus sein der eigenen Biografie. Also man muss sich die Laterne selber anzünden, die einem sozusagen im Dunkel des eigenen Lebensweges dann voraus leuchtet."[1]

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Videobotschaft anlässlich der Buchübersetzung auf Niederländisch

Zum 100 jährigen Jubiläum der biologisch-dynamischen Landwirtschaft übermittelt Manfred Klett auf Bitten von den Niederländern Tom Saat und Tineke von den Berg eine Videobotschaft, die Pfingsten am 19. Mai 2024 im Rahmen einer festlichen Veranstaltung ausgestrahlt werden soll. Auf der 100 Jahresfeier soll unter anderem die Erstübersetzung des Buches von Manfred Klett in niederländischer Sprache Rechnung getragen werden. Der Titel der Buches lautet: Von der Agrartechnologie zur Landbaukunst - Eine Landwirtschaft der Zukunft.

Manfred Klett am 1. Mai 2024 auf dem Dottenfelderhof

Zitatbeispiel aus dem Vortrag:

"Die Aufgabe des Menschen heute und in Zukunft ist - deswegen ist der biologisch-dynamische Landbau auch eigentlich der zukünftige Landbau - das wir aufgerufen sind als Menschen den Entwicklungsgedanken, den wir in uns tragen, der unser Wesen ausmacht, dass wir diesen Entwicklungsgedanken in die Natur hineintragen, in das was fertig geworden ist als äußere Natur, dieses das fertiggewordene Werk wiederum anzuschließen an unsere eigene Mensch Entwicklung. Das schafft ein neues Verhältnis von Mensch zur Natur. Und nur dadurch können wir eine neue Kultur- menschheitliche Kultur begründen, indem wir die Natur mitnehmen, auch unserem Wege."[2]

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Die Dreigliederung des Menschen, 2023

Vortrag Manfred Klett am 2. Mai 2023 in der Landbauschule Dottenfelderhof.

Hier spricht Manfred von der zentrale Rolle des Menschen in der Landwirtschaft und die Auffassung der Landwirtschaft als eine Art Individualität.

Es wird eine Analogie zwischen der menschlichen Dreigliederung (Kopf, Rhythmisches System, Stoffwechselgliedmaßen-System) und landwirtschaftlichen Vorgängen hergestellt.

Der Boden wird als lebendiger Organismus angesehen, der aus verschiedenen Schichten besteht und durch landwirtschaftliche Tätigkeiten beeinflusst und gestaltet wird. Es ist dafür notwendig den Boden und seine verschiedenen Komponenten – wie Mineralien, Tonmineralien und organische Substanz – zu verstehen und richtig zu pflegen.

Es geht um ein tieferes Verständnis für die komplexen Wechselwirkungen in der Landwirtschaft. Und der Mensch und seine Beziehung zur Natur stehen im Mittelpunkt.

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Feier zur Buchveröffentlichung von Manfred Klett (2021)

Manfred Klett am 18. Juli 2021 auf dem Dottenfelderhof

Manfred zu Ehren, fanden sich am 18. Juli 2021 im Rahmen einer kleinen Feier einige seiner Wegbegleiter ein, die heute ebenfalls zu den bekanntesten Menschen in der biologisch-dynamischen Bewegung gehören. Mit Freude und Erleichterung wurde gefeiert, dass Manfred Klett sein neues Buch "Von der Agrartechnologie zur Landbaukunst" fertig gestellt und veröffentlicht hat.

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Düngung - in 12 Folgen (2018)

Manfred Klett, Vorlesungsreihe "Düngung" aus 2018 am Dottenfelderhof

Hier hält Dr. Manfed Klett im Jahr 2018 eine Vorlesungsreihe über die Düngung und alles was dazu gehört. Zitatbeispiel aus dem 1. Vortrag:

"Die Menschen hatten zu Römers Zeiten oder zu ägyptischen Zeiten oder zur urpersischen oder urindischen Zeit jeweils ein vollkommen anderes Bewusstsein. Und wir denken immer die hätten schon so ein Bewusstsein wie wir gehabt nur hätten wir es heute erst so weit gebracht dass wir so produktiv dann aus unserem modernen Bewusstsein Autos bauen und Flugzeuge. Und dann sagt man sich die Griechen hatten auch keine Traktoren auf dem Acker und hatten auch keine Autos und nichts. Das wäre einfach irgendwo primitiver gewesen. Dann lesen sie mal den Aristoteles oder lesen sie mal den Platon. Lesen sie mal die ganzen griechischen Philosophen. Schauen sie sich den griechischen Tempel an. Keine Kunst die je höher gewesen wäre als die der griechischen! Auch die Malerei auch die Musik man weiß davon nur Bruchstücke heute noch. ... lernt man völlig anders in die Vergangenheit schauen ... die Empfindung [der] Geschichte ist eigentlich nichts anderes wie die Metamorphose. ... Es ist ein stirb und werden. ... Aber die konnten damals Kulturpflanzen und Haustiere züchten. Das können wir heute nicht. Wir glauben zwar eine Tierzüchtung zu haben aber was die Tierzüchtung heute macht ist nur eine Variation dessen was gegeben ist."[3]

Folge 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12

Bodenentwicklung im Jahreslauf in 4 Folgen (2018)

Manfred Klett im Januar 2018 an der Landbauschule Dottenfelderhof

Im Januar 2018 hält Dr. Manfred Klett eine spannende Vortragsreihe in 4 Folgen vor den Auszubildenden und den Landbauschülern am Dottenfelderhof.

Zitatbeispiel aus dem Vortrag:

"Also man muss sich enorm anstrengen, um einen Zustand in sich herzustellen, der so ist, dass ich mal alles ausschließe, was sonst so in der Welt ist, und nur mich konzentriere auf dieses eine. Und dann merke ich, dass der Gedanke wesenhaft ist, in seiner innersten Natur wesenhaft, dass es nicht ein Nomen ist. Heute haben wir, in der heutigen Naturwissenschaft weithin diese Auffassung, das sind alles Nomen, es ist ein Nominalismus eigentlich. Wir brauchen Namen für das. Wir nennen das sogar mit lateinischen Namen, dass das auch jeder versteht in der Welt. Und dass  Löwenzahn Taraxacum officinale heißt und so. Dann ist es Schluss. Und wenn ich das weiß, dann bin ich schon mal fast zufrieden. Aber da fängt es erst an. Denn gerade wenn ich einen Löwenzahn betrachte, dann merke ich, dass er ja als Komposite eine völlig andere Natur hat als eine Rose oder als eine "Konifere" (unv.) oder so. Ich merke also, da drückt sich etwas aus in dieser Pflanze, die will etwas zeigen, sie will etwas offenbaren. Und wir sehen das eben zwar mit Augen, aber wir können es noch lange nicht verstehen, was da als bildendes Prinzip im Löwenzahn wirksam ist. Also wenn man sich konzentriert auf einen Gedanken und das ist eine Übung, die verlangt Wille, da müssen Sie den Willen ins Denken schicken, sonst passiert nichts. Sonst irrlichterlieren die Gedanken irgendwie durch die Gegend. Sondern Sie müssen den festhalten. Sie müssen sich wirklich konzentrieren. Also das ist quasi eine Übung, die man selber machen muss als Mensch, wenn man sich tiefer mit einer Sache verbinden will."[4]

Folge 1 - 2 - 3 - 4

Betriebsorganismus und Düngung in 4 Folgen (2018)

Manfred Klett im Januar 2018 an der Landbauschule Dottenfelderhof

Zitatbeispiel aus dem 2. Vortrag:

"Zwischen dem 5. und 3. vorchristlichen Jahrtausend sind nur Kulturpflanzen entstanden oder Haustiere sind entstanden seit dem 8. vorchristlichen Jahrtausend. Das sind keine Schöpfungen von uns, da waren wir überhaupt nicht mehr in der Lage dazu. Und wenn wir heute meinen, wir könnten züchten in der Landwirtschaft, dann ist das ein sehr flacher Begriff. Denn Züchtung heißt ja heute, ich möchte sagen, das Gegebene, was da ist, an Kulturpflanzen zu manipulieren oder in irgendeiner Weise zu verwandeln, Variationen herzustellen, eine neue Sorte zu schaffen. Aber eine prinzipielle neue Kulturpflanze, das kriegen wir heute nicht hin. Das ist ja völliger Außerstande."[5]

Folge 1 - 2 - 3 - 4

Hof als Organismus im geschichtlichen Werden in 10 Folgen (2018)

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Zitatbeispiel aus dem 1. Vortrag:

"Meine Aufgabe soll es sein, dass wir uns über mehrere Stunden hinweg mit dem Organismusgedanken als Gestaltungsprinzip der Landwirtschaft generell eigentlich, aber des biologischen-dynamischen Landbaus im Besonderen darstellt: Das Organismusprinzip. Und dazu möchte ich heute jetzt eine Einleitung geben, die Sie vielleicht ein ganz bisschen schockieren wird. Denn das, was ich sagen möchte, ist etwas, was heute, muss ich einfach sagen, so gut wie gar nicht im Bewusstsein lebt."[6]

Folge 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10

Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsdynamik (2017)

Manfred Klett in Nürnberg

Hier hält Manfred Klett einen Vortrag im anthroposophischen Zweig in Nürnberg. Es geht um Bodenfruchtbarkeit, welche Manfred anschaulich im Jahreslauf darstellt.

"Eine innere Sicherheit gewinnen für sein Tun. Die Bodenfruchtbarkeit lebt in allererster Linie erst in unserem Erkenntnisleben und dann können wir draußen anschauen, ob es auch wirklich sich spiegelt in der Welt da draußen. Nun, daran können Sie vielleicht erkennen, dass es ein lebenslanges Ringen und Bemühen ist, wenn man sich dieser diesem Geheimnis der Bodenfruchtbarkeit, man könnte es parallelisieren mit der menschlichen Einsichtsfähigkeit. Auf der Menschenstufe ist es die menschliche Erkenntnis, die sich spiegelt dann in irgendwelchen Produktionen des Geistes, in der Literatur und den Künsten, in der Musik. So ist da unten auf der Erde ist die Bodenfruchtbarkeit ebenso ein Ausdruck eines umfassenden Geschehens, die eben niemand vergleichen kann mit dem menschlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen Erfassen der Welt."[7]

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Düngung in 12 Folgen (2017)

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Hier hält er für Auszubildende und Studierende eine Vorlesung in 12 Teilen. Es wird umfassend und ganzheitlich der Begriff der Düngung angeschaut. Viele weise Gedanken und seine reiche Lebenserfahrung fließen hier mit ein.

Zitatbeispiel aus dem 4. Vortrag:

"Es gibt eine Empfehlung von Rudolf Steiner auf diesem Felde, dass man lernen müsse, als moderner Mensch, das, was auf den Tisch kommt, dessen Herkunft zu verfolgen. Sich mal versuchen, wie der Kaffee, den ich da trinke, wo kommt der her? Da müssen Sie sich mal vorstellen, was sind das für Menschen, die da leben? In welchen sozialen Verhältnissen leben sie da? Und, und, und. Also, mal versuchen, rückwärts zu gehen vom Nahrungsmittel aus bis hin zum Anbau. Und sich die ganzen sozialen Umstände zu vergegenwärtigen, die da herrschen. Dann würde ein Weltbewusstsein entstehen. Und ein Urteilsvermögen, die Nahrung auch wirklich zu schätzen. So nimmt man sich einfach entgegen und fertig aus."[8]

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Geologie in 11 Folgen (2017)

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Hier hält Dr. Manfred Klett für den Jahreskurs der Landbauschule, in welchem ich auch Teilnehmer war, im Juli 2017 eine Vorlesungsreihe zum Thema Geologie. Es handelt sich dabei um die letzte Vorlesungsreihe Geologie, die Manfred Klett und hier durchführen wird. Im Anschluss zu den 11 Vorlesungen, erfolgt mit den Kursteilnehmern eine Exkursion, wo die Praxis erlebt werden konnte. Der Vorlesungsreihe Geologie wohnte auch Dr. Gunter Gebhard bei.

Folge 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

Weblinks

Ein Artikel von Immo Lünzer https://www.themen-der-zeit.de/manfred-klett-zum-90-geburtstag/

Einzelnachweis

  1. [Biografie | 1:28]
  2. Manfred Klett - Videobotschaft anlässlich der Buchübersetzung auf Niederländisch
  3. Düngung - 1. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018
  4. Bodenentwicklung im Jahreslauf - 2. Folge von Manfred Klett#Konzentration der Gedanken - Wille im Denken 00:16:30
  5. Betriebsorganismus und Düngung - 2. Folge von Manfred Klett
  6. Hof als Organismus - 1. Folge von Manfred Klett, 2018
  7. Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsdynamik - Vortrag von Manfred Klett am 12. November 2017
  8. Düngung - 4. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2017